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- Erich - 04.12.2006

Haben die Saudis nicht dereinst einmal die Taliban in Pakistan und Afghanisten unterstützt :frag:
Und das wollen die jetzt mit den Sunnitischen Milizen auch machen .... (hüstel) ....:misstrauisch:

dabei ist die Situation doch eh schon ein einziges Desaster:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6161978_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Annan räumt Scheitern der Uno ein
"Situation im Irak schlimmer als im Bürgerkrieg"
...

Situation im Nahen Osten Besorgnis erregend

Erneut stellte Annan den Konflikt im Irak mit dem im Libanon, dem palästinensisch-israelischen Konflikt und den Spannungen mit Iran in Zusammenhang. Der Unfähigkeit, den von den USA geführten Krieg gegen den Irak zu verhindern, habe den Vereinten Nationen schweren Schaden zugefügt, .....


Stand: 04.12.2006 09:28 Uhr
mit Links zu
* Geheimbericht: Lage im Irak dramatisch (29.11.06).
* UN-Sicherheitsrat verlängert Irak-Mandat (29.11.06).

also ehrlich - ich persönlich würde lieber die Syrer als Beschützer der Sunniten sehen, zumal sich da mit der syrischen Baath-Partei durchaus auch Gemeinsamkeiten finden, und Syrer und Iraner gemeinsam in der Lage wären, das jeweilige Klientel an die kurze Leine zu nehmen ....


- hunter1 - 05.12.2006

Jetzt ists passiert Rolleyes:

Zitat:Rumsfelds Nachfolger redet Klartext
Keine Hoffnung auf einen Sieg im Irak

Die USA werden nach Ansicht des designierten Verteidigungsministers Robert Gates den Krieg im Irak nicht gewinnen. Zu Beginn seines Bestätigungsverfahrens im Senat antwortete Gates am Dienstag auf eine entsprechende Frage des Senators Carl Levin von den oppositionellen Demokraten mit einem klaren «Nein, Sir».
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/12/05/al/newzzEVCLASZQ-12.html">http://www.nzz.ch/2006/12/05/al/newzzEVCLASZQ-12.html</a><!-- m -->

Mal sehen, ob GWB das in der Öffentlichkeit bestätigt, was sein neuer Verteidigungsminister der Welt erzählt.


- Lara - 06.12.2006

Auszüge aus dem Baker Bericht. Sehr kurz deshalb ohne Zitat.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/appl/newsticker2/index.php?channel=pol&module=dpa&id=13288686">http://www.welt.de/appl/newsticker2/ind ... d=13288686</a><!-- m -->

So und noch einer.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/appl/newsticker2/index.php?channel=pol&module=dpa&id=13287144">http://www.welt.de/appl/newsticker2/ind ... d=13287144</a><!-- m -->

Zitat:Der Baker-Bericht bestätigte noch einmal die düstere Irak-Analyse der meisten US-Politiker. Das Papier der vom Ex-Außenminister James Baker geführten Kommission ist aber trotz der 142 Seiten und der 79 Empfehlungen keine «Zauberformel» (so Baker). Denn auch die Autoren sehen die Problematik des Versuchs, Syrien und den Iran im US- Interesse einzubinden.



- Azrail - 07.12.2006

Ich bin dafür das die Amis sofort gehen und Bürgerkrieg ist völliger blödsinn alles nur ein Produkt durch amerikanische Besatzung.
Die Amerikaner selbst sind die Ursache all dieser Probleme.
Die sollen da raus!


- Tiger - 07.12.2006

Hat man schon mal auf Seiten der USA bedacht, sich gegen die jetzige irakische Regierung oder einen Teil von ihr zu wenden? Der jetzige irakische Finanzminister hat zuvor in seiner Rolle als Innenminister die Bildung eines erheblichen Teils der im Irak agierenden Killerkommandos initiiert. Ich würde, auf Seiten der USA, mir mal das irakische Innenministerium vorknöpfen und dort ein Blutbad anrichten - das könnte die Tätigkeit der Killerkommandos ordentlich behindern - und besagten irakischen Minister in meine Gewalt bringen und möglichst live hinrichten.
Das dürfte einige Karten neu mischen.

@Azrail

Zitat:Ich bin dafür das die Amis sofort gehen
Das wäre fatal für den Irak.

Zitat:Die Amerikaner selbst sind die Ursache all dieser Probleme.
Die Ursachen liegen woanders. Die Amerikanskis haben mit ihrem Einmarsch nur die Büchse der Pandora geöffnet, und dies noch nicht mal mit Absicht.
Geschaffen wurde diese Büchse der Pandora von der unbeholfenen Neugliederung des Gebiets nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches durch die Briten, durch den traditionellen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten und durch die Innenpolitik von Saddam Hussein.


- Erich - 07.12.2006

Zitat:Tiger postete
Hat man schon mal auf Seiten der USA bedacht, sich gegen die jetzige irakische Regierung oder einen Teil von ihr zu wenden? Der jetzige irakische Finanzminister hat zuvor in seiner Rolle als Innenminister die Bildung eines erheblichen Teils der im Irak agierenden Killerkommandos initiiert. Ich würde, auf Seiten der USA, mir mal das irakische Innenministerium vorknöpfen und dort ein Blutbad anrichten - das könnte die Tätigkeit der Killerkommandos ordentlich behindern - und besagten irakischen Minister in meine Gewalt bringen und möglichst live hinrichten.
Das dürfte einige Karten neu mischen.
und wäre für den beabsichtigten Aufbau einer Demokratie, der die letzte verbliebene Rechtfertigung für die US-Invasion ist, absolut desatströs; abgesehen davon, dass man sich die wenigen Unterstützer oder Unentschiedenen dann auch noch zum Feind macht - Gewaltherrschaft ist nicht die Lösung, vor allem nicht wenn der Stolz der irakischen Bürger gebrochen wird
Zitat:Die Ursachen liegen woanders. Die Amerikanskis haben mit ihrem Einmarsch nur die Büchse der Pandora geöffnet, und dies noch nicht mal mit Absicht.
Geschaffen wurde diese Büchse der Pandora von der unbeholfenen Neugliederung des Gebiets nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches durch die Briten, durch den traditionellen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten und durch die Innenpolitik von Saddam Hussein.
also sind doch die Amerikaner das Problem - wer auch nur ein bisschen näher hingeschaut hat, der wusste dass der Kessel unter Dampf steht, und wenn man dann von draussen mit der Brechstange drann geht, fliegt einem natürlich der Deckel um die Ohren - vor allem, wenn man nicht mal den Ansatz eines Konzepts für die "Nachkriegsaera" hat ....
ich hab hier schon vor Monaten gepredigt: "den Konflikt regionalisieren" .... Rolleyes
(aber auf mich hört ja niemand :heul::wall::motzSmile


- Azrail - 08.12.2006

@Erich
Wie meinst du das "regionalisieren"?


@Tiger
Nein die Amis sind schuld die sind da reingegangen und haben mist gebaut weil sie stümper sind.
Sie wollen Profit aber ohne Verluste das geht nicht.


- Shahab3 - 08.12.2006

Die Amerikaner haben in ihrer Naivität geglaubt, sie würden mit offenen Armen als Befreier empfangen werden und könnten dann mit dieser Euphorie einen demokratischen Musterstaat aufbauen, der sich von Washington aus auf gewisse Weise kontrollieren lässt. Auch im Hinblick auf regionale Sicherheitspolitik und im Hinblick auf die Kontrolle der OPEC durch Saudi-Arabien + Irak. Die Idee als solche war nicht dumm und letztendlich irgendwie doch. Sie sind daher der Auslöser dierses Bürgerkriegs. Und daran lässt sich mit Gewalt genauso wenig ändern, wie ohne. Und seien wir doch mal ehrlich. Saddam war besser in der Lage die Situation unter Kontrolle zu halten und das Land einigermassen zu kontrollieren. Mehr Gewalt als die USA hat er dafür auch nicht angewendet.


- Lara - 08.12.2006

Zitat:Shahab3 postete
... Die Idee als solche war nicht dumm und letztendlich irgendwie doch...
Falscher Zeitpunkt. Hätte Bush sen. es damals durchgezogen, hätte es noch was werden können.


- Erich - 08.12.2006

Zitat:Azrail postete
@Erich
Wie meinst du das "regionalisieren"?
....
das hab ich in einem der 137 Seiten vorher bzw. im Vorgängerforum ausgeführt;
"nach Saddams Sturz müssten die Sicherungsaufgaben schnellstens von Einheiten übernommen werden, die mit der Mentalität der Bevölkerung vertraut sind und von den Einheimischen nciht als fremde Okupanten und Besatzer empfunden werden."

Die schnellste Möglichkeit, eigene Irakische Truppen einzusetzen verlangt die Integration der alten Saddam-Truppen (bis hin zu Einheiten der republikanischen GArden im arabisch-sunnitischen Teil des Irak) und der schiitischen Milizen (im arabisch-schiitischen Teil des Irak) unter Befehl der neu gewählten Regierung und einer zwischengeschalteten, gewählten Provinzebene.
Allerdings wären diese Einheiten ein gewisses Risiko - Loyalität als Stichwort. Deshalb hatte ich vorgeschlagen, die "islamischen Bruderländer" mit einzubinden.

Ich hatte mir da Truppen arabischer Nachbarstaaten (z.B. Ägypten) vorgestellt, die evtl. in gemeinsamen gemischten Patroullien (Arabische Liga?) mitfahren, wo die britischen und vor allem US-Truppen (zumindest nominell) durch Dritte ersetzt würden und nur noch im Hintergrund agieren sollten - möglichst in den Kasernen bleibend.
Solange die in den Kasernen sind, ist einerseits das Risiko von Anschlägen und Übergriffen minimiert, und andererseits gesichert, dass nicht durch einen Putsch die demokratische Entwicklung beseitigt wird.


- Turin - 08.12.2006

Meinungen zum Baker-Report:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.defensetech.org/">http://www.defensetech.org/</a><!-- m -->

Zitat:Everyone Hates Baker

Wow. Everyone -- and I mean everyone -- hates the Baker Commission report. "Group studies Iraq- fails to find clue bag," proclaims the conservative Blackfive milblog. "The report is a dud," sighs the lefty Americablog. And Fred Kaplan mopes:
The report of the Iraq Study Group... was doomed to fall short of expectations. But who knew it would amount to such an amorphous, equivocal grab bag.

Its outline of a new "diplomatic offensive" is so disjointed that even a willing president would be left puzzled by what precisely to do, and George W. Bush seems far from willing. Its scheme for a new military strategy contains so many loopholes that a president could cite its language to justify doing anything (or nothing)....
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/12/06/AR2006120602235.html

Zitat:Threats Wrapped in Misunderstandings

By Sudarsan Raghavan
Washington Post Foreign Service
Thursday, December 7, 2006; Page A01

BAGHDAD, Dec. 6 -- The Iraq Study Group's prescriptions hinge on a fragile Iraqi government's ability to achieve national reconciliation and security at a time when the country is fractured along sectarian lines, its security forces are ineffective and competing visions threaten to collapse the state, Iraqi politicians and analysts said Wednesday.

They said the report is a recipe, backed by threats and disincentives, that neither addresses nor understands the complex forces that fuel Iraq's woes. They described it as a strategy largely to help U.S. troops return home and resurrect America's frayed influence in the Middle East. ...



- Marc79 - 08.12.2006

@ Erich Ich glaube nicht das irgendein NAchbar im Gesamten akzeptanz fänden würden und keine Klientel Politik machen würden.

Jordanien und Ägypten gelten als pro Israel und US Vasalen. Syrien + Saudis gelten als zu pro Sunitisch. Der Iran gilt als absolut pro Schiitisch. Und alle werden von den Kurden abgelehnt.


- Shahab3 - 08.12.2006

@Marc
Zitat:Ich glaube nicht das irgendein NAchbar im Gesamten akzeptanz fänden würden und keine Klientel Politik machen würden.
Das glaubt wohl niemand, aber es geht wohl auch eher darum dass man eben alle Nachbarländer einbinden sollte. Von "wollen" kann ja nicht die Rede sein, nachdem Bush die Baker-Vorschläge ja mehr oder weniger ausgeschlagen hat.

Die Syrer gelten zudem nicht gerade als pro-sunnitisch. Eher als pro-alewitisch, pro-schiitisch und im überwiegenden Fall säkular.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,453358,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 58,00.html</a><!-- m -->
Zitat:20 Tote bei Angriff im Nordirak
...
Augenzeugen stellen den Fall komplett anders dar. Der Bürgermeister von Al-Ishaki, Amer Aluan, sagte, vier Männer der Familie hätten sich zuerst unter freiem Himmel ein Gefecht mit den US-Truppen geliefert und seien dabei getötet worden. Anschließend hätten die Soldaten in den Häusern, die den Brüdern Mohammed und Mahmud Dschalmud gehörten, vier Frauen sowie zehn Kinder im Alter zwischen zwei und vierzehn Jahren erschossen.
...



- Ingenieur - 09.12.2006

Umfrage zum weiteren Kurs im Irak auf SpOn:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spam/0,1518,453388,00.html">http://www.spiegel.de/spam/0,1518,453388,00.html</a><!-- m -->

Hier können die wahren Experten ran Wink


- Erich - 10.12.2006

so blöd kann die Antwort gar nicht sein, dass man sie nicht ernsthaft vorschlagen könnte Wink <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/bm_video/videoid/233559/SH/0/depot/0/index.html">http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/bm ... index.html</a><!-- m -->
Zitat:Video: Tote bei US-Angriff im Irak
Bei einem US-Einsatz im Irak sind mindestens 17 Menschen getötet worden, nach US-Angaben Anhänger der Al Kaida. Die Iraker sprechen jedoch von Zivilisten.