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- Skywalker - 31.12.2004

Zitat:IRAQI INSURGENCY STEADILY IMPROVES


WASHINGTON [MENL] -- The U.S. military has concluded that the Sunni insurgency has significantly improved over the last few months.

Officials and analysts assert that Saddam Hussein loyalists have succeeded in forming a command and control structure and improved their combat skills in the insurgency war against the U.S.-led coalition in Iraq. They said both Sunni and Shi'ite insurgents have also penetrated Iraq's military and security forces.

"The enemy is effective," Defense Secretary Donald Rumsfeld said. "The enemy's got a brain. The enemy alters its tactics. As things happen on the ground, they see what we do to respond to it. They then change their tactic."

The latest U.S. assessment was voiced in wake of the killing of at least 22 people in a U.S. military base in Mosul on Dec. 22. Officials said the attack was carried out by a suicide bomber who wore an Iraq Army uniform and might have fought the U.S. military in Faluja in November.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.menewsline.com/stories/2004/december/12_30_1.html">http://www.menewsline.com/stories/2004/ ... _30_1.html</a><!-- m -->


- Skywalker - 01.01.2005

Zitat:Entscheidendes Jahr für Irak



Der irakische Ministerpräsident Ijad Allawi hat seine Landsleute zum Jahreswechsel auf entscheidende Weichenstellungen im neuen Jahr eingeschworen.


«Das neue Jahr wird für die Geschichte und die Zukunft unserer Nation entscheidend sein», sagte Allawi in einer am Freitagabend ausgestrahlten Neujahrsansprache. «Wirtschaftlicher und politischer Fortschritt erfordern einen demokratischen Rahmen.»

Seine Vision für die Zeit nach den Wahlen sei, dass «der Irak stark in seiner politischen und gesellschaftlichen Struktur wird und innerlich vereint zu Frieden und Stabilität in der Region beitragen wird». Die ersten freien Wahlen im Irak sind für den 30. Januar geplant.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aargauerzeitung.ch/pages/index.cfm?dom=2&rub=100004699&nrub=0&sda=1&Artikel_ID=100618184">http://www.aargauerzeitung.ch/pages/ind ... =100618184</a><!-- m -->


Zitat:US-Armee im Irak startet neue Offensive



Bagdad (AFP) - Einen Monat vor den geplanten Wahlen im Irak hat die US-Armee eine neue Offensive gegen Rebellen in den Sunnitengebieten um die Hauptstadt Bagdad gestartet. "Das Areal zählt zu den letzten in der Nähe Bagdads, in denen sich die Rebellen bei ihren Operationen noch sicher fühlen", sagte US-Oberstleutnant James Hutton von der 1. Kavalleriedivision. Der irakische Ministerpräsident Ijad Allawi schwor seine Landsleute zum Jahreswechsel auf entscheidende Weichenstellungen im neuen Jahr ein.

Die neue Offensive sei bereits vor einigen Tagen in einer Reihe von Orten rund um Bagdad angelaufen, sagte der US-Offizier. Die Rebellen müssten einsehen, dass sie ihre Ziele nicht erreichen können. "Sie müssen wissen, dass wir sie aus der Luft beobachten, ihre Kommunikation abhören, sie auf dem Boden verfolgen und Kampfeinsätze gegen sie führen werden."

Der Kampfeinsatz ist der dritte seit Oktober in der Region um die Städte Iskandarijah, Mahmudijah, Latifijah und Jusifiyah. Die Region ist wegen häufiger Überfälle und Entführungen auch als "Dreieck des Todes" bekannt.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/050101/286/4cvyi.html">http://de.news.yahoo.com/050101/286/4cvyi.html</a><!-- m -->


Zitat:US-Soldat westlich von Bagdad bei Kämpfen getötet
Samstag 1 Januar, 2005 09:57 CET

Bagdad (Reuters) - Im Irak ist nach Militärangaben erneut ein US-Soldat in der Unruheprovinz Al-Anbar westlich der Hauptstadt Bagdad bei Kämpfen getötet worden.

Einzelheiten gab das US-Militär am Samstag zu den Vorfällen vom Freitag nicht bekannt. In Al-Anabar liegen die Städte Falludscha und Ramadi, in denen es in der Vergangenheit verstärkt zu Übergriffen Aufständischer auf US-geführte Truppen gekommen war. Seit Beginn des Irak-Krieges im März 2003 sind bei Kampfhandlungen mehr als 1000 US-Soldaten und Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums getötet worden.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?type=politicsNews&storyID=647004&section=news">http://www.reuters.de/newsPackageArticl ... ction=news</a><!-- m -->


Zitat:Das prognostizierbare Chaos
Was passiert, wenn die USA abziehen? - ein Kommentar der anderen von Ali Al-Zahid


Was würde passieren, wenn die USA den Irakkrieg als Irrtum bezeichneten und ihre Truppen aus dem Land abzögen? Ein Albtraumszenario, verfasst von einem Exiliraker, der im gegenwärtigen Weg den einzig möglichen sieht.


***

Stellen Sie sich vor, der US-Präsident würde für morgen eine wichtige Fernsehansprache an die Welt ankündigen. Stellen Sie sich weiter vor, er würde dann in dieser Fernsehansprache mitteilen: Er habe sich geirrt – die Befreiung des Irak sei ein Fehler gewesen. Er werde den Fehler auf schnellstmöglichem Weg korrigieren und seine Soldaten umgehend nach Hause zurückholen. Den Willigen empfehle er das Gleiche. Er entschuldige sich bei allen Beteiligten für all das Unerfreuliche, das durch seinen Fehler geschehen sei. Er wünsche dem Irak alles Gute für die Zukunft
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=1904480">http://derstandard.at/?url=/?id=1904480</a><!-- m -->


Ein kritischer Artikel zum Nachdenken :misstrauisch:

Zitat:Hatte der CIA
beim Aschura-Anschlag
seine Finger im Spiel?

Eine Reihe von Indizien spricht dafür, daß weder Al Qaida noch irakische bewaffnete Widerstandsgruppen für die Anschläge auf das schiitische Aschurafest am 2.03.04 in Kerbala verantwortlich zu machen sind. Und zugleich deuten Indizien darauf hin, daß der US-amerikanische Geheimdienst CIA zumindest seine Finger im Spiel hatte.

Zunächst einmal ist festzustellen, daß bei allen militanten Widerstands-Aktionen im Irak, bei denen irakische Zivilisten umkamen, US-Militärs, Militäreinrichtungen oder irakische Kollaborateure das Ziel von Selbstmord-Anschlägen, Heckenschützen oder Raketenangriffen waren. In keinem einzigen Fall - und dies soll nicht etwa der Rechtfertigung oder Verharmlosung dieser Taten dienen, sondern allein der objektiven Beurteilung - waren Pilgergruppen oder religiöse Veranstaltungen bisher Ziel solcher Angriffe. Bezeichnender Weise richtete sich der Zorn der versammelten Gläubigen in Kerbala gegen US-Militärs. Nicht etwa - wie es die Massenmedien zu suggerieren versuchten - weil die Menschen darüber aufgebracht gewesen wären, daß die US-Besatzer sie nicht zureichend geschützt hätten, sondern weil die US-Besatzer als Urheber der Anschläge vermutet werden.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://netzwerk-regenbogen.de/aschura040306.html">http://netzwerk-regenbogen.de/aschura040306.html</a><!-- m -->


- Azrail - 04.01.2005

Behauptung/Gerücht

Jetzt ist es offiziell nach Yedioth Ahronot und türkische Zeitung:
Habe nur diese Quelle leider nicht auf deutsch aber diese Quelle beruft sich auf Yedioth Ahronot.


"Israelische Soldaten befinden sich im Irak und haben Kampfaktionen gegen Rebellen durchgeführt der Beweis sind Bilder amerikanischer und isarelischer Truppen.
Nach berichten der Yedioth Ahronot sollen bis zu 1000 israelische Soladten und Offiziere im Irak befinden."



(werde versuchen noch mehr Qeuellen zu finden.)


- Savas38 - 04.01.2005

Governor of Bagdat Assasinated
According to Reuters news agency report earlier today, Governor of Iraqi capital Bagdat (Baghdad), Ali Al-Haidri, has been assassinated .

Al-Haidri was the most senior official assassinated in Iraq for the last six months. 09:35:00

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zaman.com/?bl=hotnews&alt=&trh=20050104&hn=15293">http://www.zaman.com/?bl=hotnews&alt=&t ... 4&hn=15293</a><!-- m -->


- Tiger - 04.01.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,335507,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 07,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Iraks Präsident stellt erstmals Wahltermin in Frage

Die täglichen Attentate im Irak zermürben die irakische Führung. Nach der heutigen Ermordung des Gouverneurs von Bagdad hat Übergangspräsident Ghasi al-Jawar erstmals die für Ende Januar geplante Wahl in Frage gestellt.
Die sollen sich nicht von den Terroristen beeindrucken lassen und die Wahlen gefälligst abhalten!


- ThomasWach - 05.01.2005

Mal ehrlich:

Wahlen jetzt durchzuführen ist einfach nur absolut blauäugig.
Dazu ist der Irak viel zu unsicher und viel zu geladen.
Ich möchte mal erleben, was passiert, wenn ne schiitische Mehrheit in der verfassungsgebenden Versammlung beschließt, den Irak in ne islamische Republik umzuwandeln und die Scharia einzuführen...na dann geht es erst recht heiß her dort!!
Den Amerikanern und ihrer Vorstellung von Demokratie wird das nicht passen, Kurden und Sunniten werden krakelen, dass sie nicht in einer schiitischen Theokratie leben wollen, und auch nicht mitspielen wollen....
Also allein schon der Fakt und die Aussicht auf Wahlen würde mr als Verantwortlicher dort Magen- und Kopfschmerzen bereiten.
Aber dazu noch in dieser unsicheren lage?
Dass diese Wahlen dem Irak Stabilität bringen und ein festes politisches Spektrum, das als eine Art Entscheidungsfundament fungieren kann, daran kann doch niemand wirklich allen ernstes glauben. Dazu kommt die immer noch sehr geladenen politische Stimmung und die ständigen Kämpfe.
Zwar hat eine radikale schiitische partei meines wissens nach verzichtet auf die wahlteilnahme, aber trotzdem ist das dilemma da gerade für die amerikaner:
da die schiiten die mehrheit stellen werden in eine rzukünftigen verfassungsgegebden Versammlung, werden sie auch mit dieser macht "verantwortungsbewußt" umgehen? oder wird das die "demokratische Legitimation" für politisch-religiösen extremismus geben?
Werden dann die beiden anderen Gruppen; kurden und araber, sich an die demikratischen Spielregeln haten oder opponieren ( auch mit gewalt??)?
Das wird eben davon abhängen, wie die schiitische mehrheit sich verhalten wird und wie stark die amerikaner hinter den Kulissen versuchen werden druck zu machen und einfluß zu nehmen.

Von daher werden die Probleme durch die Wahlen garantiert nicht kleiner werden, eher größer bzw. entscheidender.
Von daher , zu lange zu warten ist sicher auch keine gute idee, aber auf biegen und brechen den Januar einzuhalten ist auch etwas fragwürdig.


- Azrail - 05.01.2005

Thomas_
Schiiten sind auch Araber.Die Sunniten werden wahrscheinlich die Wahl boykottieren da die Sunniten-Parteien und ihre Klientel als Feindbild betrachtet werden.
Was die Wahlen angeht muß sich die Mehheitsentscheidung durchsetzten und die Minderheiten sich unterordnen ganz einfach.
Wenn die Mehrheit eine Islamische Republik will dann muß man dies akzeptieren denn so funtzt Demokratie.Wink
Falls die Amerikaner oder andere dies nicht akzeptieren werden sie mit der mehrheit Probleme kriegen.Wink


- mehabadi - 06.01.2005

nein, so funktioniert ndemokratie nicht
eine demokratie hat auch ein ihm zugrundeliegendes wertekatalog
, in dem rechte verankert sind , im deutschen raum nennt man dies grundrechte , vielleicht solltest du dich das danach informieren,
einem demokratischen staatswesen im modernen sinne liegen grundsätze vor , nachdenen sich gesellschafft und staat zu richten hat, z.b gleichheit, allein schon um das prinzip der gleichheit willen , ist
ein schiitisch-geführte islamischer staat , nicht demokratisch,
es gibt in der demokratie ideale, es gibt werte, die demokratie ist von einem geist beseelt, in einer demokratie gehören freiheitliche werteauffassungen, die allen menschen zustehen , ausgehend von grundsätzen die in der mehr als 2000 jährigen geschichte, demokratischer staatswesen entwickelt worden sind
eine demokratie bedeutet in erster linie herrschafft des volkes, das impliziert die abänderkeit der rechtssätze, eine islamischer gottesstaat an sich , ist ei ausschluss demokratischen und freiheitlichen gedankengutes , da sich der leitwaden im transzenenten befindet , und eine abänderkeit nicht erbracht werden kann
, es kann nicht angehen, dass führungspersönlichkeiten über dem gesetz, bzw über dem volk stehen, dass ein system der check and balances ausgeschlossen wird , erst recht wenn so ein system , die freie entfaltung der persönlichkeit , sowie das recht auf die freiheit der religiösen überzeugung dadurch einschränkt, dass ihnen , eine andere religiöse und gesellschafftpolitische auffassung überstülpt wird
hinzu kommt dass es sich um verschiedene völker handelt, wo das eben nicht so funktioniert


- Azrail - 06.01.2005

1.Heißt Demokratie die Diktatur der Mehrheit ganz einfach ausgedrückt.
2.Mißverstehst du etwas ich meine nicht hier eine theokratische,autoritäre Islamrepublik a la Iran sondern ein Islamisch-Demokratische Republik in denen die Mehrheitsentscheidung verantwortungsvoll mit der Minderheit umgeht.Wink
Das was die shiitischen/sunnitischen Araber in Irak und vor allm dessen Kleriker wie Sistani wollen geht eher in diese Richtung.


- Snakeshit - 07.01.2005

Zitat:Neun US-Soldaten bei Angriffen im Irak getötet



Bagdad/London (AFP) - Aufständische haben im Irak innerhalb weniger Stunden neun US-Soldaten getötet: Allein bei einem Anschlag in der Hauptstadt Bagdad kamen am Donnerstagabend sieben US-Soldaten ums Leben. Zwei weitere US-Soldaten starben kamen nach US-Armeeangaben am gleichen Tag in der Provinz El Anbar westlich von Bagdad. Wegen Misshandlung irakischer Häftlinge im Gefängnis von Abu Ghraib muss sich der Stabsgefreite Charles Graner ab heute vor einem Militärgericht im texanischen Fort Hood verantworten.

Die sieben Soldaten seien in einem Schützenpanzer vom Typ Bradley auf einer Straße unterwegs gewesen, als neben dem Fahrzeug ein Sprengsatz explodiert sei und die gesamte Besatzung in den Tod gerissen habe, sagte eine Sprecherin der US-Armee. Der Anschlag sei am Abend im Nordwesten der Stadt verübt worden. Die beiden Marineinfanteristen wurden den Angaben zufolge im Laufe des Donnerstags bei unterschiedlichen Vorfällen in der Provinz El Anbar getötet. Die Todesumstände würden untersucht.

Dem 36 Jahre alten Graner drohen mehr als 24 Jahre Haft. Ihm wird angelastet, die Gefangenen mit besonderem Sadismus traktiert zu haben. Es handelt sich um das erste Verfahren zu dem Skandal, das in den USA stattfindet. Graner ist der Vater des Kindes, das die durch den Skandal weltweit bekannt gewordene US-Soldatin Lynndie England im Oktober zur Welt brachte. Das Verfahren gegen England soll am 17. Januar beginnen.

Die britische Regierung gab die Festnahme von zwei Terrorverdächtigen mit britischer Staatsangehörigkeit im Irak bekannt. Ein 25-jähriger Brite sei nach einem Feuergefecht mit US-Marineinfanteristen Anfang Dezember in Ramadi in Gefangenschaft genommen worden, teilte das britische Außenministerium in London mit. Er befinde sich derzeit im Abu-Ghraib-Gefängnis bei Bagdad und werde in Kürze von britischen Diplomaten befragt.

Das britische Verteidigungsministerium ergänzte, ein Mann mit britisch-irakischer Doppelstaatsbürgerschaft werde seit November von britischen Soldaten im südirakischen Basra festgehalten. Ihm werde Verwicklung in terroristische Aktivitäten vorgeworfen. Laut Außenministerium läuft derzeit eine Untersuchung, ob ein weiterer gefangener Verdächtiger im Irak ebenfalls britischer Staatsangehöriger ist.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/050107/286/4d4ud.html">http://de.news.yahoo.com/050107/286/4d4ud.html</a><!-- m -->


- ThomasWach - 07.01.2005

@ Azrail + Mehabadi

So, das meine ich mit den Problemen, die die ganze Wahl aufwirft.
Es wird zu einem machtkampf der unterschiedlichen Gruppen innerhalb des Iraks kommen.
Die Sunniten sind ( sagen wir es mal etwas provokativ) "beleidigt", dass ihre alte Machtposition durch das demokratischen Mehrheitsprinzip wegfällt. Auch jetzt noch hatten sie eine starke Haltung inne. Denn die Amerikaner haben sich Teilen der sunnitischen Machtelite bedient, die rechtzeitig der neuen Windrichtung Achtung gezollt haben und nicht in den Widerstand gegen die Amerikaner gegangen sind.
Allawi ist so ein Fall. Als Sunnit ist der sicher nicht gerade repräsentativ als irakischer Premier.
Aber die Sunniten werden "per Demokratie" an Macht verlieren nach
jahrzentelanger Domination des Iraks.
Die Kurden wollen so viel Autonomie wie möglich und so wenig wie nötig zu tun haben mit einer schiitisch dominierten Zentrale in Bagdad. Ob nun sunnitisch wie früher oder schiitisch wie zukünftig, sie wollen ihre recht autonomen Teilstaat haben und sind daher jetzt genauso mißtrauisch den Schiiten gegenüber wie früher den Sunniten.
Daher wohl auch ihr Interesse an einem föderalitischen Irak.
Und die Schiiten, was wollen sie wohl... mehrheitlich sicher eine demokratisch, islamische Republik.
Doch was ist das genau.
Nicht umsonst sind hioer Azrail und Mehabadi aneiandergeraten inhaltlich.
Denn viles, was demokratisch-westliches Gedankengut ist, schließt islamisches Recht bzw. islamische Vorstellungen aus.
Beides miteinader zu verbinden ,ist schwierig, da vieles einfach vollkommen entgegengesetzt ist.
So würde sich die Scharia nie und nimer mit demokratischen Spielregeln vertragen und daher wäre es dann keine echte Demokratie.
daher ist die Frage der Spielart der Demokratue eine reine machtfrage.
Je mehr islamische Elemente die Schiiten durchsetzen können, desto mehr macht werden sie und ihre Kleriker haben.
Aber in einem westlich-demokratischen system sind ihnen schon so einige hemmschuhe auferlegt.
Daher kann ich das bestehen auf gewissen Grundelementen des westlichen Demokratieveständnisses seitens mehabadis gut verstehen.
Und ich denke auch- und da befrage ich mal nicht meine Kristallkugel - dass die Amerikaner auch eher die westliche Variante im großen und ganzen vorschwebt und keine neue, islamisch weichgespülte variante der Demokratie. Denn so würde auch die Machtbalance zwischen den Volksgrupen zumindest im groben sichergestellt.
Und jene werden sie auch durchsetzen.
Denn
Zitat:1.Heißt Demokratie die Diktatur der Mehrheit ganz einfach ausgedrückt.
So einfach ist es nicht. Es gilt nicht einfach nur der Wille der Mehrheit. er soll die Basis sein für die Entscheidungen der Politiker bzw. der Entscheidungsträger.
Aber heute geht es eher in die Richtung, dass die Mehrheit die Regierung akzeptieren muss bzw. untertützen sollte und dass aber die Regierung dann Entscheidungen zugunsten des Volkes trifft.
Von einer Diktatur der Mehrheit kann man schon gar nicht sprechen, denn dann könnten auch Dinge duchgesetzt werden, die wider den Menschenrechten sind und dagegen gibt es nun mal Sicherungen ( ich sage nur Gewaltenteilung).
Von daher sollte man Demokratie nicht mit der Pöbelherrschaft bzw. der Herrschaft des Mobs verwechseln.


- Azrail - 08.01.2005

Nun ja da hab ich mit der Demokratie etwas übertieben aber ich finde es steht im Grundprinzip nicht im Widerspruch.
Falls man aber denkt das dies eher eine westliche Demokratie wird kann man auch vergessen das wollen dann weder Shiiten noch Sunniten.
Tja und wenn dann die shiitische "Allianz" und die Sunnitische "Einheit" eine islamisch demokratische Republik wollen und die Kurden eher eine föderale
Republik ohne Bindung dann wird es zum Konflikt kommen.
Das heißt dann Bürgerkrieg und aus diesem können die USA gleich ihre Koffer packenWink


- Snakeshit - 09.01.2005

Zitat:IRAK

US-Armee bombardiert falsches Ziel - Tote und Verletzte

US-Flugzeuge haben im Nordirak Bomben auf ein "falsches Ziel" abgeworfen und Bewohner eines Hauses bei Mossul dabei getötet. Ein Armeesprecher entschuldigte sich anschließend für "den Verlust möglicherweise Unschuldiger". Allein in dieser Woche kamen im Irak fast 100 Menschen bei Anschlägen und Gefechten ums Leben.
Die Bombardierung fand während einer Militäraktion im Nordirak statt. Die US-Flugzeuge zerstörten eine Villa in einem Dorf in der Nähe von Mossul. Der Besitzer des Hauses sprach von 14 Toten und fünf Verletzten. Die Amerikaner gaben dagegen an, nur fünf Menschen "versehentlich" getötet zu haben.

Der Zwischenfall ereignete sich nach Angaben der US-Armee während einer Aktion zur Suche und Gefangennahme eines Führers der Aufständischen. Dabei habe ein Kampfflugzeug vom Typ F-16 südlich von Mossul eine 250-Kilogramm-Bombe über einem Haus abgeworfen, das eigentlich hätte durchsucht werden sollen. `Das Haus war jedoch nicht das beabsichtigte Ziel des Luftangriffs. Das eigentliche Ziel war ein anderer Ort in der Nähe", hieß es in der Erklärung.

Nach Angaben des Besitzers des zerstörten Hauses, Ali Jussef, ereignete sich der Luftangriff am Morgen gegen 02.30 Uhr. Unmittelbar danach seien US-Soldaten gekommen und hätten die Gegend vier Stunden lang gesperrt. Nach Angaben eines Fotografen der Nachrichtenagentur AP lag das Backsteinhaus völlig in Trümmern. Die US-Streitkräfte äußerten in der Erklärung ihr `tiefes Bedauern über den Verlust möglicherweise Unschuldiger". In der rund 50 Kilometer entfernten Stadt Mossul ist es in den vergangenen Wochen zu heftigen Kämpfen zwischen Aufständischen und US-Truppen gekommen.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,336057,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 57,00.html</a><!-- m -->


- Hille - 09.01.2005

Zitat:Bagdad (Reuters) - Die US-Armee hat am Samstag eingeräumt, eines ihrer Kampfflugzeuge habe versehentlich eine Bombe über einem falschen Ziel im Nordirak abgeworfen.

Dabei waren in dem Dorf Aajtha bei Mossul Einheimischen zufolge 14 Menschen getötet worden. Reuters TV zeigte Bilder von 14 frisch ausgehobenen Gräbern.

Die USA bedauerten zutieftst "den möglichen Verlust unschuldiger Leben", hieß es in einer Erklärung der US-Armee. Nach ihren Berichten seien fünf Iraker ums Leben gekommen. Ein F-16-Kampfflugzeug habe eine 500-Pfund-Bombe über einem Haus bei Mossul abgeworfen, teilte die Armee weiter mit. Es seien Untersuchungen eingeleitet worden, wie es zu dem Irrtum habe kommen können.
Quelle <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml;jsessionid=CJ3J1OTUN4DE0CRBAEKSFEY?type=topNews&storyID=650930&section=news">http://www.reuters.de/newsPackageArticl ... ction=news</a><!-- m -->


- Skywalker - 09.01.2005

Zitat:Blutiges Wochenende im Irak
Anschläge und Unfälle fordern Dutzende Tote

(ap/sda/dpa) Ein Selbstmordattentäter hat sich am Sonntagnachmittag in Yusufija, 50 Kilometer südlich von Bagdad, an einem Kontrollpunkt der irakischen Armee mit seinem Wagen in die Luft gesprengt. Dabei starben nach Polizeiangaben mindestens 11 Iraker, 23 weitere wurden verletzt. Im südlichen Hinterland von Bagdad verüben Aufständische und Terroristen immer wieder blutige Anschläge.

US-Bombe tötet 14 Zivilpersonen
Drei Wochen vor der Parlamentswahl ist den amerikanischen Streitkräften im Irak abermals ein tödlicher Irrtum unterlaufen: Am Samstag warf ein Kampfflugzeug eine 250-Kilogramm-Bombe auf ein Haus südlich von Mossul. 14 Bewohner kamen ums Leben. Nach ersten Angaben aus den USA gab es fünf Opfer, ein AP-Fotograf sah indessen die Leichen von sieben Erwachsenen und sieben Kindern. Das Backsteinhaus liege in Trümmern, sagte er.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2005/01/09/al/page-newzzE3RAKC4R-12.html">http://www.nzz.ch/2005/01/09/al/page-ne ... 4R-12.html</a><!-- m -->