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Dollar als weltweite Leitwährung? - Druckversion

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- Erich - 09.10.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:US-Rettungspaket-Schuldenuhr-platzt-aus-allen-N%E4hten/423842.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 23842.html</a><!-- m -->
Zitat:US-Rettungspaket
Schuldenuhr platzt aus allen Nähten

Der Hilfsfonds für die US-Banken hat kuriose Folgen. Die Regierung muss Milliardenkredite aufnehmen, die Staatsschulden steigen - so hoch, dass öffentliche Displays kaum noch ausreichen, um sie anzuzeigen.

....

FTD.de, 09:18 Uhr



- Nightwatch - 10.10.2008

Wie erklären sich die Herrn Wirtschaftsexperten hier eigentlích den augenblicklichen Dollarkurs?
Im Zuge der Finanzkrise ist der Euro gegenüber dem Dollar merklich eingebrochen und ist mittlerweile auf einem Stand wie vor eineinhalb Jahren.


- Luetzow - 10.10.2008

Ganz einfach...der Dollar wird weltweit aus dem Ausland abgezogen um in den USA die Schulden tilgen zu können(oder einfach um in den USA flüssig zu sein) und natürlich benötigt auch der Edelmetallhandel Dollar. Somit verknappt sich der Dollar beträchtlich.

Edit: Danke Erich... das ist wohl die genauere Erklärung...meine ist doch ein wenig stark vereinfacht :wink:


- Erich - 10.10.2008

Erich schrieb:die Ursache scheint mir recht einfach:
die Zahlungen der FED (so sie denn erfolgten) sind nur "ein Tropfen auf den heißen Stein", die endgülitge Genehmigung des "Hunderte-Milliarden-Programms" steht ja noch aus.
Die USA haben sich bisher durch immer mehr Schulden finanziert - und weil sowohl institutionelle wie auch private Anleger inzwischen "kalte Füssse" bekommen haben läuft nicht mehr soviel Geld in die Staaten.
(Eine Meldung hierzu gabs ja schon öfter im Forum)
dazu z.B. ein aktuelles Schlaglicht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/finanzen/499/312414/text/">http://www.sueddeutsche.de/finanzen/499/312414/text/</a><!-- m -->
Zitat:02.10.2008 13:21 Uhr
Trennlinie
Finanzkrise: Bank misstraut Bank
Wenn der Himmel auf den Kopf fällt

Den Geldhändlern fehlen derzeit die Worte, um zu beschreiben, was an ihrem Markt los ist: Banken leihen untereinander kein Geld mehr. Sie kennen sich einfach zu gut.
....

... die Banken jagen selbst Krediten hinterher - und bekommen sie nicht oder nur zu extrem ungünstigen Konditionen.

Süchtig nach der Geldspritze

Waren früher die Liquiditätsmanager in den Banken von der Vielzahl der Geschäfte erschöpft, ist es jetzt die Suche nach Geld, die manche Händler an den Rand der Verzweiflung bringt.
...

Noch chaotischer ist die Situation im Dollar-Handel, da viele europäische Banken keinen direkten Zugang zur US-Notenbank Fed haben. Derzeit verleiht die EZB Dollar im Auftrag der Fed. Vor wenigen Tagen, zum Quartalsende, schoss der Dollar-Zinssatz auf unglaubliche elf Prozent - fast das Sechsfache des US-Leitzinses.
...
warum das?

Wenn viele Banken langfristige Kredite aus kurzfristischen Anlagen bedient haben fehlen plötzlich die Mittel zur Anschlussfinanzierung. Die Anleger holen ihr Geld nach Fälligkeit ab - und Nachschub bleibt aus.
Damit haben diese Banken das Problem, dass die von diesen Banken ausgegebenen, längerfristigen Kredite ohne Gegenfinanzierung sind.

Diese Banken müssen also - solange die Liquiditätsspritze der US-Regierung nicht funktioniert - für die Gegenfinanzierung auf anderem Wege Geld auftreiben, also Dollar beschaffen. Das treibt die Nachfrage (und die Zinsen für kurzfristiges Geld) plötzlich nach oben.
.....
lesen fördert den geistigen Horizont


Schneemann - Schneemann - 11.10.2008

Zitat:Ein Fünftel kleiner US-Unternehmen vor der Pleite

New York (Reuters) - Fast ein Fünftel der kleinen US-Unternehmen rechnet einer Umfrage des Kreditkartenkonzerns American Express zufolge wegen der Finanzkrise mit einem Konkurs.

63 Prozent der befragten Unternehmer sagten, es sei schwieriger geworden, Kredite zu bekommen. Im bereits turbulenten August lag der Anteil bei 50 Prozent. Die am Freitag veröffentlichte Umfrage spiegelte die Stimmung im Oktober wider. Acht von zehn Firmen registrierten zudem zuletzt einen Umsatzrückgang. An der Befragung nahmen 602 repräsentativ ausgewählte Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten teil.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE49A03320081011">http://de.reuters.com/article/companies ... 3320081011</a><!-- m -->

Schneemann.


- Erich - 11.10.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~E24D6E6960E12404DB55578829D591714~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B1495 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Finanzkrisen
Die Geschichte wiederholt sich nicht

Von Philip Plickert

10. Oktober 2008 Die Kurse an den Börsen rund um die Welt brechen ein, große Banken taumeln. Verzweifelt versuchen die Regierungen, mit Garantieerklärungen das Finanzwesen zu stabilisieren. Ängstliche Gemüter sehen eine Wiederholung der Weltwirtschaftskrise der frühen dreißiger Jahre kommen. Es gibt erschreckende Parallelen. Doch Ökonomen betonen, dass sich die heutigen Verhältnisse von den damaligen erheblich unterscheiden.
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/finanzen/790/313695/text/">http://www.sueddeutsche.de/finanzen/790/313695/text/</a><!-- m -->
Zitat:11.10.2008 18:35 Uhr
Nationen stemmen sich gegen die Finanzkrise
Gemeinsam gegen den "Exzess der Märkte"

Im Kampf gegen die Finanzkrise demonstrieren die G-7-Staaten Geschlossenheit. Die Bundesregierung arbeitet mit Hochdruck an einem milliardenschweren Rettungspaket - schon am Montag berät das Kabinett über die Maßnahmen. Der Mehrheit der Bevölkerung indes macht Krisenkanzlerin Merkel "eher Angst".
...
warum nur die G-7?
Ihr gehören neben den Vereinigten Staaten von Amerika nur Kanada, die EU-Mitglieder Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien sowie Japan, (G7) an.
Eine globale Krise kann nur global in konzertierter Aktion gelöst werden, dann gehört aber auch Russland dazu (G-8 - siehe den russischen Beitrag zur Rettung der isländischen Staatsfinanzen unter "Island") und vor allem auch China, Indien und Brasilien (BRIG-Staaten), also die "G-8 + 5" und die reichen Golf-Staaten dazu;
siehe auch <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/finanzen/758/313664/text/">http://www.sueddeutsche.de/finanzen/758/313664/text/</a><!-- m -->
Zitat:10.10.2008 17:59 Uhr

Interview mit Harold James
"Die Rettung muss aus China kommen"

Der britische Historiker Harold James über die Kernschmelze des Finanzsystems, Parallelen zur Krise 1929/31 und die Abkehr vom Markt.
Interview: Nikolaus Piper

Harold James, 53, ist einer der angesehensten Experten für die Geschichte der Weltwirtschaftskrise und für die deutsche Wirtschaftsgeschichte.
...

SZ: Warum betonen Sie die chinesische Lösung, es hätte ja auch noch andere gegeben, eine koreanische zum Beispiel oder eine rein amerikanische?

James: China ist ein wichtiger Faktor beim Entstehen der Krise ebenso wie bei deren Lösung. In Asien insgesamt und in China im Besonderen werden momentan riesige Ersparnisse gebildet. Es ist klar, dass das Geld für die Rekapitalisierung des Finanzsektors hierher kommen muss.
im Prinzip wäre diese Kooperation auch im Rahmen des IWF machbar, also im Rahmen einer funktionierenden Organisation.
Aber - und damit sind wir beim Thema - das würde auch bedeuten, dass die USA sich dem IWF unterwerfen, den die Staaten bisher eher als Instrument der eigenen Politik betrachtet haben.


- Erich - 12.10.2008

Ich denke, gerade wegen der letzten Zeilen gehört dieses Interview hierher:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/politik/zerstoererische-kreativitaet-374006/">http://www.wiwo.de/politik/zerstoereris ... et-374006/</a><!-- m -->
Zitat: US-Ökonom Jagdish Bhagwati im Interview "Zerstörerische Kreativität"
Dieter Schnaas, Stefanie Augter 11.10.2008

US-Ökonom Jagdish Bhagwati über die Reform der Finanzmärkte, den Wall-Street-Korporatismus– und seinen Obama-Button.

...
Sie glauben, die 700-Milliarden-Dollar-Spritze der US-Regierung für den amerikanischen Finanzsektor wird ihre Wirkung nicht verfehlen?

Warum sollte sie? Die Banken müssen fit gehalten werden, damit die Wirtschaft nicht mehr als nötig geschwächt wird. Die Amerikaner haben das getan – und ich glaube: mit Erfolg. Es hat keine Panik gegeben, keinen Bankensturm, die Leute haben ihre Ersparnisse nicht abgehoben und unters Kopfkissen gelegt.

Sie schließen eine große Depression aus?

Die Amerikaner haben aus der Geschichte gelernt und die Fehler von 1929 nicht wiederholt. Damals hat es keine fiskalpolitische Antwort auf den Crash gegeben – und erst nachdem sich der Crash zur Depression ausgewachsen hatte, wurden makroökonomische Überlegungen angestellt. Heute machen die USA von fiskalpolitischen Werkzeugen Gebrauch. Damals wurde die Geldmenge reduziert, heute steuert Amerika in Richtung monetärer Expansion. Natürlich ist das gegenwärtig nicht sonderlich effektiv, aber es geht zumindest nicht in die falsche Richtung. Schließlich die Handelspolitik: Damals erlebten wir einen Schub von Zollerhöhungen, eine Welle des Protektionismus. Heute gibt es bisher keinen einzigen Staatsmann, der durchblicken ließe, er wolle mit nationaler Abschottung auf die Finanzkrise reagieren.

Es ist chic zurzeit, auf Amerika zu zeigen und zu sagen: „Seht her: Im Musterland des Kapitalismus haut der Staat die Banken raus...“

Herr Sarkozy, Frankreichs Staatspräsident, kann ruhig spotten und die Amerikaner zeihen, sie würden sozialistisch – soll er doch. Den Amerikanern ist das egal. Die lösen ihre Probleme und reden hinterher über die Gründe. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht auch in Amerika eine moralische Diskussion über die Gier der Bankmanager gäbe – und einen Willen, die Banken bluten zu sehen. Aber solche Gedanken sind ja nicht neu. Denken Sie an die Manager, die sich mit Aktienoptionen versorgen ließen, bevor ihre Unternehmen Konkurs anmeldeten: Alles Kapitäne, die nicht mit ihrem Schiff untergingen, die sich ins Rettungsboot flüchteten und die Besatzung untergehen ließen.

Und die Amerikaner finden nichts dabei?

Natürlich finden Sie was dabei. Aber das hat nichts mit sozialer Gerechtigkeit, Ungleichheit oder Fairness zu tun – das verletzt die Prinzipien des Miteinanders. Und jetzt, in der Finanzkrise, müssen die Amerikaner auch noch mitansehen, wie die Kapitäne staatlicherseits vom Schiff herunter eskortiert werden. Verständlich, wie gesagt, dass sie dabei nicht gerne zusehen. Aber sie stellen nicht den Kapitalismus infrage. Sie reagieren auf Auswüchse und wollen sie abgestellt sehen. Sie glauben an den Markt – und werden die Krise intellektuell schneller überwinden als die Europäer.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~E494F421C10D94F9C9E45520367479B7E~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B1495 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Im Gespräch: Hans-Werner Sinn
„Wir sollten uns nicht verrückt machen lassen“

....
Sind Wirtschaftsforscher überfordert, solche Krisen rechtzeitig zu erkennen?

Was das Ausmaß und Zeitpunkt der Zuspitzung der Krise betrifft, haben Sie recht. Eine Krise wie heute gibt es nur einmal in einem Menschenleben. Die letzte Krise dieses Umfangs hatten wir 1929. Anders als damals ist die Politik aber nun gewappnet, den Zusammenbruch zu verhindern.

Aber die Krisen häufen sich in jüngster Zeit.

Nein, das sehe ich nicht. Begrenzte Finanzkrisen gab es auch früher. Denken Sie an die Weltschuldenkrise 1982, die Savings & Loan-Krise 1991 oder die Asien-Krise 1997. Man vergisst diese Krisen nur im Laufe der Zeit.

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Ich selbst bin seit langem überzeugt, dass die Regulierung zu lasch ist. Ob Asien-Krise, Weltschuldenkrise oder andere Krisen: stets kamen die Krisen zustande, weil den Banken erlaubt wurde, mit zu wenig Eigenkapital zu operieren. Die Weltgemeinschaft wird lernen müssen, dass Marktwirtschaft nicht Anarchie bedeutet - in der jeder tun und lassen kann, was er will. Man braucht strikte Spielregeln - auch für den Finanzsektor.

Müssen wir nicht sagen: Zur Marktwirtschaft gehören solche Krisen dazu?

Nein, sie gehören nicht dazu. Sie sind Unfälle, die man in Zukunft vermeiden muss.
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Die Finanzkrise ist das Ergebnis einer volkswirtschaftlichen Ineffizienz der Regulierungssysteme, die den Banken viel zu viele Freiheiten gegeben haben.

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Die jetzige Krise wäre im Übrigen vermeidbar gewesen. Sie basiert nicht auf einem grundsätzlichen Fehler des Kapitalismus, sondern liegt viel mehr in der Regulierung des amerikanischen Finanzsystems. Die Investment-Banken durften selbst bestimmen, mit wie wenig Eigenkapital sie arbeiten, und konnten sich deshalb der Haftung entziehen. Dass der Staat im Zweifel einspringen würde, um die Zeche zu zahlen, war immer mit eingeplant. Solche Planungen hätte man ihnen nicht erlauben dürfen.
...

Die Realwirtschaft ist von der Finanzkrise noch nicht wirklich betroffen. Der konjunkturelle Abschwung, der nun schon seit einem dreiviertel Jahr zugange ist, ist nicht das Ergebnis der akuten Finanzkrise.

Sind in Zeiten der Krise nun Konjunkturprogramme nötig?

Dafür müsste erst mal die Konjunktur richtig in den Keller gehen. Das ist aber noch nicht der Fall. Die Realwirtschaft ist im Abschwung, liegt aber nicht am Boden. Der Arbeitsmarkt steht so gut wie nie da. Und die Aufträge in den Büchern der Maschinenbauer reichen noch bis ins kommende Jahr.

Welche Lehren müssen wir aus der Krise ziehen?

In Amerika sind Häuslebauer und Investmentbanken zu Spielern geworden. Sie haben viel zu viel Risiko gesucht. Das Problem war, dass jeder - ob Putzfrau oder Taxifahrer - ein Haus kaufen sollte. Und die Bank hat es zu 100 Prozent finanziert. Die Haftung war auf das Haus beschränkt und erstreckte sich nicht wie in Deutschland auf das sonstige Vermögen und das Arbeitseinkommen. Wer ein Haus per Kredit kaufte, konnte nur gewinnen, aber nicht verlieren. Das hat ein Übermaß an Wagemut, ein Übermaß an Zahlungsbereitschaft für Häuser und ein Übermaß an Konsum erzeugt. Banken haben ebenfalls zu wagemutig agiert, weil sie mit zu wenig Eigenkapital operieren durften.
...
was die private Wirtschaft betrifft gibt es offenbar Ökonomen, die meine Meinung teilen; leider unterschlägt Mr. Sinn, dass der US-Staat genau so Schulden aufgehäuft hat und damit (zusätzlich zur gröblichst unterlassenen Regulierung der Finanzmärkte) zumindest genauso zur Finanzkrise beigetragen hat wie die Privatwirtschaft auch.

edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2008/42/Finanzen-und-Gesellschaft">http://www.zeit.de/2008/42/Finanzen-und-Gesellschaft</a><!-- m -->
Zitat:Wirtschaftskrise
Klassenkampf in Washington
DIE ZEIT, Ausgabe 42, 2008

Von Slavoj ŽiŽek | © DIE ZEIT, 09.10.2008 Nr. 42

Die Rettung taumelnder Banken durch den Staat wird als »Sozialismus« verteufelt. Doch worin bestünde die Alternative? Das Gerede vom freien Markt war schon immer eine Lüge
...



- Erich - 13.10.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EE44D97D8EC814A0A91E5AFA41CE40348~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Vordenker Paul Krugman
Was uns arm gemacht hat

Von Frank Schirrmacher

13. Oktober 2008 „Uns stehen sehr, sehr harte Jahre bevor“, notierte er Ende letzter Woche in seinem Blog. Doch die Tatsache, dass Paul Krugman jetzt den Nobelpreis bekommt, ist ein gleißendes Licht am Ende des Tunnels.
...

Paul Krugman ist ein Kritiker der Bush-Ära. Das sind viele. Aber keiner findet systematischere Gründe für ihr moralisches und soziales Scheitern. „Die Finanzkrise“, so sagte er vor wenigen Tagen, „ist nicht allein die Schuld dieser Administration. Aber sie ist die Frucht der Philosophie dieser Regierung“
...

Krugman weist nach, dass die neuen soziale Ungleichheit in Amerika politisch gewollt und dirigiert wurde.

... es wird, wenn wir nicht einschreiten, den breitesten Schichten in fünfundzwanzig Jahren noch schlechter gehen.

Roosevelt als Held

Krugmans Held ist Franklin D. Roosevelt. Sein Amerika fordert er zurück. Und liest man seine Bestandsaufnahme jener Jahre, dann wird man erkennen, dass das Ideal dieses Ökonomen in jener sozialen Marktwirtschaft besteht, die in Deutschland unter den aus dem Bush-Amerika importierten Theorien des Neoliberalismusverschüttet zu werden droht.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:Kapitalnot-der-Banken-US-Regierung-schwenkt-auf-Plan-B-um/425590.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 25590.html</a><!-- m -->
Zitat:Kapitalnot der Banken
US-Regierung schwenkt auf Plan B um
von Tobias Bayer (Frankfurt)

Die Vereinigten Staaten eifern Europa nach. Nachdem Großbritannien bei Royal Bank of Scotland eingestiegen ist und auch andere Länder sich bei Banken beteiligen wollen, folgt die US-Regierung mit ähnlichen Ideen. Ursprünglich war das anders gedacht.
...

FTD.de, 17:10 Uhr



- Erich - 15.10.2008

ich setz das mal hierher, weil es illustriert, welches Gewicht inzwischen aus chinesischer Sicht die "Schwellenländer" haben und - um Umkehrschluss - wie die Wertstellung des Dollar dementsprechend abgenommen hat:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/business/txt/2008-10/15/content_16617166.htm">http://german.china.org.cn/business/txt ... 617166.htm</a><!-- m -->
Zitat:Merkel sieht Ausweg aus Finanzkrise nur mit Hilfe der Schwellenländer
german.china.org.cn          Datum: 15. 10. 2008

Bundeskanzlerin Merkel will bei der Suche nach einer Lösung der internationalen Finanzkrise auch die großen Schwellenländer in die Pflicht nehmen. Veränderungen im globalen Finanz-System seien nur in Kooperation mit Ländern wie China oder Indien denkbar.
...



- Erich - 18.10.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/politik/amerikas-wirtschaft-bricht-weiter-ein-373948/">http://www.wiwo.de/politik/amerikas-wir ... in-373948/</a><!-- m -->
Zitat: US-Wirtschaft Amerikas Wirtschaft bricht weiter ein
Malte Fischer 15.10.2008

Die US-Wirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. Daran werden auch die Zinssenkungen und das Rettungspaket für die Banken nichts ändern. Sogar unter US-Notenbankern mehren sich Stimmen, die öffentlich von einer Rezession sprechen. Das Staatsdefizit der USA schnellt wegen der Finanzkrise und dem Abschwung auf einen Rekordstand.
...



- Erich - 19.10.2008

die Folge ist, dass der Dollar immer mehr seine Funktion als Leitwährung verliert und die USA auf die Hilfe anderer angewiesen sind, um nach der desaströsen Finanzpolitik der letzten Jahre die Wirtschaft zu stabilisieren
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltfinanzgipfel102.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/wel ... el102.html</a><!-- m -->
Zitat:Gemeinsamer Vorschlag der USA und Europas
Gipfelserie soll Finanzmärkte retten

US-Präsident Bush hat sich mit EU-Vertretern darauf geeinigt, auf mehreren internationalen Gipfeln über die weltweite Finanzkrise zu beraten. Der erste Gipfel der Staats- und Regierungschefs soll demnach "kurz nach" der US-Präsidentenwahl am 4. November stattfinden.

....
Schon nach den US-Präsidentschaftswahlen soll es noch im November zu einem ersten Weltfinanzgipfel kommen.
...

Es gilt als sicher, dass an den Gipfeltreffen neben den sieben führenden Industrienationen (G7) und Russland auch die Schwellenländer China, Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrika teilnehmen werden.

Sarkozy: Regeln für das 21. Jahrhundert


Die geplanten internationalen Konferenzen zur Finanzkrise haben ein Vorbild: In Bretton Woods im US-Bundesstaat New Hampshire wurde 1944 ein weltweites Währungssystem mit festen Wechselkursen zum Dollar beschlossen. Der französische Präsident und amtierende EU-Ratsvorsitzende Sarkozy meinte zu Beginn der Begegnung mit Präsident Bush, dass man unbedingt bessere Kontrollmechanismen im internationalen Finanzsektor schaffen müsse. Man lebe im 21. Jahrhundert, aber man würde immer noch die Regeln des 20. Jahrhunderts anwenden.
...
und
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/finanzen/682/314580/text/">http://www.sueddeutsche.de/finanzen/682/314580/text/</a><!-- m -->
Zitat:19.10.2008 07:24 Uhr

Finanzkrise
Weltfinanzgipfel als Lösung

US-Präsident Bush, sein französischer Amtskollege Sarkozy und EU-Kommissionspräsident Barroso haben eine Reihe von Weltfinanzgipfeln für eine langfristige Lösung der Krise vorgeschlagen. Das erste Treffen soll bereits im November stattfinden.
...

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bot bereits an, den Gipfel bei den Vereinten Nationen in New York auszurichten.
....

Wenn der Gipfel in der Uno stattfinde, werde dies dem Treffen "universelle Legitimität" verschaffen, meinte Ban in einem Schreiben an Sarkozy.

Ausdrücklich begrüßte er die Absicht, neben dem Kreis der sieben größten westlichen Industrienationen (G7) auch Russland sowie Schwellen- und Entwicklungsländer einzuladen. Nach Angaben der Pariser Zeitung Le Figaro schlug Sarkozy den Zeitraum vom 21. und 23. November für das erste Gipfeltreffen vor.
...
und
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~EFFFA2F02C1864442A9351278BC00CD42~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B1495 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Gemeinsam gegen die Finanzkrise
Amerika und Europa planen Serie von Finanzgipfeln

19. Oktober 2008 Die Vereinigten Staaten und Europa wollen wegen der Finanzkrise eine ganze Serie von Welt-Finanzgipfeln einberufen. Präsident George W. Bush, sein französischer Amtskollege Nicolas Sarkozy und EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso kündigten nach einem mehrstündigen Treffen in Camp David ein erstes Gipfeltreffen in Amerika bereits kurz nach der Präsidentschaftswahl am 4. November an.
...

Nicht ohne die Schwellenländer

Auch Schwellenländer sollen an dem Gipfeltreffen teilnehmen, damit es eine breite Akzeptanz für die geplante Neuordnung gibt. „Wir werden gemeinsam daran arbeiten, die Finanzsysteme unserer Staaten zu stärken und zu modernisieren, damit eine solche Krise nicht noch einmal vorkommt“, erklärte Bush.

Der amtierende EU-Ratsvorsitzende Sarkozy hatte zuvor eine Neuordnung der globalen Finanzarchitektur gefordert, die nach dem zweiten Weltkrieg auf der Konferenz in Bretton Woods etabliert wurde. Bush hat sich noch nicht öffentlich zu dieser ehrgeizigen Forderung geäußert. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass derartige Pläne in Washington auf Widerstand stoßen würden.
...
mit der Geburt eines neuen Kooperationssystems wird dann die Funktion des US-$ als alleinige Leitwährung der Welt entgültig der Vergangenheit angehören.
Die Finanzwelt wird das nachvollziehen, was in der globalen Weltwirtschaft schon längst ein Faktum ist. Der $ ist eine Währung unter vielen, er hat (wie die USA auch) noch eine starke Stellung, wird aber nicht mehr (wie die USA auch) der "Nabel der Welt" sein, und solange die USA ihre makroökonomischen Aufgaben nicht bewältigen sogar noch weiter an Substanz verlieren - allerdings jetzt in einem gergelten Prozess.
Nur schade, dass wahrscheinlich Obama die Suppe auslöffeln muss, die der Kriegstreiber und Wirtschaftsignorant Bush jr. eingebrockt hat.


Schneemann - Schneemann - 20.10.2008

Zitat:MEGA-FUSION

Milliardenschwere Übernahme in US-Strombranche geplant

In den USA steht eine milliardenschwere Übernahme bei den Stromversorgern bevor: Der Atomstromproduzent Exelon legte dem Rivalen NRG Energy ein Angebot über mehr als sechs Milliarden Dollar vor. Damit würde Exelon zum größten Energieversorger des Landes aufsteigen.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,585281,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,585281,00.html</a><!-- m -->

...und...
Zitat:US-REZESSIONSGEFAHR

Bernanke wirbt für zweites Konjunkturpaket

Die USA stehen am Rande einer Rezession. Notenbankchef Bernanke spricht von einem "außergewöhnlich unsicheren" Wirtschaftsausblick - und fordert deshalb ein weiteres Konjunkturprogramm. Präsident Bush zeigte sich offen für diesen Vorschlag.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,585370,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,585370,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Erich - 21.10.2008

ich fürchte halt, dass das ganze Konjunkturprogramm nur ein Strohfeuer entzündet, solange die USA nicht auch noch eine Haushaltskonsolidierung betreiben - und beides schließt sich eigentlich gegenseitig aus - und die strukturellen Volkswirtschaftsprobleme ("leben auf pump") beseitigen;
hier rächt sich die Schuldenpolitik der letzten Jahre


- Venturus - 21.10.2008

Erich schrieb:und beides schließt sich eigentlich gegenseitig aus

Kommt drauf an wie man's macht. Ausgaben mit geringem bis nicht vorhandenem volkswirtschaftlichen und/oder gesellschaftlichen Mehrwert wird's auch in den USA geben. Ist bloß die Frage ob sich die nächste Regierung da rantraut.


- Erich - 23.10.2008

Das Folgende ist ein typisches US-Problem, weil bei uns die Kreditkarte nach spätestens einem Monat abgerechnet und damit ausgeglichen wird.
In den USA kann dagegen das Kreditlimit laufend erhöht werden, solange die monatliche Ratenzahlung kommt - da ist es wirklich ein "Verbraucherkredit" ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~EE0BC2846E77D4AC0BA90CB901422C067~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:950 Milliarden Dollar Schulden
Jetzt droht die Kreditkartenkrise

Von Claus Tigges

23. Oktober 2008 Die schlechten Quartalszahlen von American Express waren womöglich nur ein erstes Warnsignal: Auf die Vereinigten Staaten könnte eine Welle weiterer Kreditausfällen zurollen, die den angeschlagenen Banken zusätzliche Verluste in Milliardenhöhe bescheren würden. Betroffen wären nicht nur führende Kreditkartenemittenten wie J.P. Morgan Chase oder die Bank of America, sondern auch Investoren aus der ganzen Welt, die mit Forderungen aus Kreditkartendarlehen besicherte Wertpapiere gekauft haben.
....