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Dollar als weltweite Leitwährung? - Druckversion

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- Erich - 05.12.2010

in der neuen Wirtschaftswoche (ab Montag am Kiosk) gibts ein interessantes Interview (S. 32 Asien Das Währungsdumping der Amerikaner und Chinesen stört den Aufschwung in Fernost | Interview: Thailands Finanzminister Korn Chatikavanij propagiert den Abschied vom Dollar)


- Erich - 05.12.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:us-geldpolitik-bernanke-erwaegt-weitere-dollar-schwemme/50202195.html">http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:u ... 02195.html</a><!-- m -->
Zitat:05.12.2010, 12:25
US-Geldpolitik
Bernanke erwägt weitere Dollar-Schwemme


Die amerikanische Notenbank schließt eine weitere quantitative Lockerung der Geldpolitik offenbar nicht aus. In einem Interview verteidigt Fed-Chef Bernanke den umfangreichen Kauf von Staatsanleihen und erläutert, warum er überlegt weiteres Geld zu drucken.
....
das riecht immer mehr nach Inflation ....


- Venturus - 06.12.2010

"zu gegebener Zeit wieder abzuschöpfen"

Daran glaubt er doch selbst nicht. Ist doch wie wenn die Arbeitnehmer sich erdreisten nach Lohnerhöhung zu fragen. :roll:

Liegt die Wirtschaft am Boden darf man sie nicht zusätzlich belasten.
Erholt sich die Wirtschaft darf man diese Erholung nicht abwürgen.
Läuft die Wirtschaft darf man sie nicht bremsen, da es sonst zu einem Abschwung kommen könnte.

Jeder weitere Schritt in diese Richtung wird nach den gemachten Erfahrungen der Realwirtschaft nichts bringen, aber die "Dollarblase" weiter aufplustern. Wenn wundert's? Selbst wenn der Dollar billig wäre, was hat die USA denn noch groß zu verkaufen? Der Großteil der alten US-Industrie sitzt in China oder zieht durch die übrigen Billiglohnländer.
"Made in Amerika" müsste komplett neu aufgebaut werden. Und nach Möglichkeit so, daß es nicht nur für Witze bei den Simpsons reicht. Zumindest solang man nicht zum Sweatshop 2.0 verkommen will.


- Kosmos - 06.12.2010

Zitat:Jeder weitere Schritt in diese Richtung wird nach den gemachten Erfahrungen der Realwirtschaft nichts bringen, aber die "Dollarblase" weiter aufplustern. Wenn wundert's? Selbst wenn der Dollar billig wäre, was hat die USA denn noch groß zu verkaufen? Der Großteil der alten US-Industrie sitzt in China oder zieht durch die übrigen Billiglohnländer.
"Made in Amerika" müsste komplett neu aufgebaut werden. Und nach Möglichkeit so, daß es nicht nur für Witze bei den Simpsons reicht. Zumindest solang man nicht zum Sweatshop 2.0 verkommen will.
das ist doch dieses Problem, das Industrie nach China abwandert und Gelder den Banken zufließen...
Sonst, diese 1700 + 600 Mrd jetzt, hätte man das ALLES unmittelbar in reale Wirtschaft investiert...


- Erich - 28.12.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:stockende-erholung-jobmisere-bedrueckt-us-verbraucher/50209601.html">http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:s ... 09601.html</a><!-- m -->
Zitat:28.12.2010, 16:50
Stockende Erholung
Jobmisere bedrückt US-Verbraucher

Die Konsumenten stehen für den Löwenanteil der amerikanischen Wirtschaftsleistung - und sie sind schlechter Stimmung: Das Verbrauchervertrauen sinkt im Dezember unerwartet. Das schlägt auf die Märkte durch.
...

Grund für die schlechte Stimmung der US-Verbraucher ist der Arbeitsmarkt. Der Anteil der Befragten, die angaben, Jobs seien schwer zu finden, schwoll auf 46,8 Prozent an. Das ist der höchste Stand seit Februar.
...

Die Arbeitslosenquote hält sich hartnäckig auf hohem Niveau, zuletzt kletterte sie auf 9,8 Prozent.
Die US-Politik sowie die Notenbank Federal Reserve stemmen sich gegen die Misere. Präsident Barack Obama unterzeichnete vor wenigen Wochen ein Gesetz, das unter anderem Steuervergünstigungen und Sonderhilfen für Arbeitslose verlängert.
...
ich sag doch: die USA müssen zur Wirtschaftserholung damit anfangen, was sie am Besten können - High tech produzieren und verkaufen ...


- Tiger - 29.12.2010

@Erich
Wie sollen das die USA machen?


- Venturus - 29.12.2010

Wie wäre es mit mehr Menschen besser ausbilden?
Ach, ich vergaß. Die Tea Baggers wollen ja nicht für die Ausbildung anderer zahlen. :roll:
Ich würde mal sagen: Amerika bräuchte dazu wieder einen Sputnik-Schock. Wir übrings auch.

Der Haken ist nur, daß es wirklich High Tech sein müsste. Ansonsten findet die Entwicklung in den USA statt und die Produktion in China. Das uns allen bekannte Problem.

Zumal ich Erich teilweise widersprechen muss. High Tech ist ein Teil der Lösung, aber nicht unbedingt der erste Schritt. Um kurz- bis mittelfristig die Arbeitslosenzahlen runter zu kriegen, müsste man mit Maßnahmen beginnen, bei der die Wertschöpfung möglichst gezwungenermaßen im Inland stattfinden muss. Und nach Möglichkeit auch einen dauerhaften wirtschaftlichen Wert hat. Und da steht für mich die Sanierung der Infrastruktur an erster Stelle. Die Fähigkeiten dazu hat man. Für High Tech muss man erst mal Menschen zeitintensiv ausbilden. Das ist eine langfristige Maßnahme.


- Erich - 29.12.2010

Venturus schrieb:.... High Tech ist ein Teil der Lösung, aber nicht unbedingt der erste Schritt. Um kurz- bis mittelfristig die Arbeitslosenzahlen runter zu kriegen, müsste man mit Maßnahmen beginnen, bei der die Wertschöpfung möglichst gezwungenermaßen im Inland stattfinden muss. Und nach Möglichkeit auch einen dauerhaften wirtschaftlichen Wert hat. Und da steht für mich die Sanierung der Infrastruktur an erster Stelle. Die Fähigkeiten dazu hat man. Für High Tech muss man erst mal Menschen zeitintensiv ausbilden. Das ist eine langfristige Maßnahme.
Du hast recht


- Erich - 30.12.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:devisenmarkt-us-konjunkturdaten-bremsen-dollar-fall/50210142.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 10142.html</a><!-- m -->
Zitat:30.12.2010, 18:04
Devisenmarkt
US-Konjunkturdaten bremsen Dollar-Fall
Nach einem Absturz auf breiter Front dreht der Greenback gegenüber dem Yen und dem australischen Dollar ins Plus. Im Vergleich zu anderen Währungen verliert die US-Devise aber an Attraktivität.
...



- Erich - 03.01.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/staatsschulden-obama-berater-warnt-vor-staatspleite-der-usa_aid_586480.html">http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 86480.html</a><!-- m -->
Zitat:Staatsschulden
Obama-Berater warnt vor Staatspleite der USA
Montag 03.01.2011, 10:56

Wegen der Finanzkrise erreichen die USA bald die erlaubte Höchstgrenze für die Staatsschulden. Ein Top-Wirtschaftsberater von Präsident Obama hat vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit seines Landes gewarnt.
...
das hat aber lange gedauert, bis meine Unkenrufe das Team um Obama erreicht haben
:evil: hoffentlich nicht zu lange ....


- Venturus - 03.01.2011

Es gab mal einen Wrestler namens IRS. Den sollte Obama mal dringend einstellen. :twisted:

Was mir in der Meldung fehlt ist der Zeithorizont. Solange der nicht genannt ist, dürfte das wohl eher nur ein Einschüchterungsversuch sein um die noch halbwegs Vernunftbegabten Reps zu norden bevor Sarah Palins lustige Truppe bei denen einfällt.

Im Prinzip braucht man nur nach Kalifornien zu schauen um die Konsequenzen abzusehen. Auch da wollte keiner für Allgemeingüter zahlen und prompt wurden Bildung, Soziales, Gesundheit und Verwaltung geopfert. Das dürfte dann auch bundesweit bevorstehen.
Die Tea Baggers werden erst mal jubeln. Ein Staat der nur noch seine Rüstungsausgaben bezahlt (die werden wohl bis zum bitteren Ende aufrechterhalten). Fragt sich bloß ob sie immer noch so jubeln werden, wenn Grandma ihre Rechnungen nicht mehr von Medicare bezahlt bekommt und wenn aus den 99 Wochen plötzlich 0 werden.

Naja, einem echten Patrioten schmeckt auch Roadkill. :roll:


- Erich - 07.01.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E625C8E4738CC4772A8BAD03CDF4437C7~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Schuldengrenze
Geithner warnt vor Zahlungsunfähigkeit Amerikas

Gerade noch ein Spielraum von 335 Milliarden Dollar trennt Amerika von seiner Schuldengrenze: Grund genug für Finanzminister Geithner, im Kongress drastisch vor den Folgen einer Zahlungsunfähigkeit Amerikas zu warnen.


07. Januar 2011 Der amerikanische Finanzminister Timothy Geithner hat den Kongress mit drastischen Worten vor einer Zahlungsunfähigkeit der Vereinigten Staaten gewarnt, um die Abgeordneten zum Absegnen weiterer Schulden zu bewegen. Amerika könnte bereits vor dem 31. März die gesetzlich festgelegte Obergrenze für den Schuldenberg erreichen, erklärte Geithner am Donnerstag. Selbst eine kurzfristige oder begrenzte Zahlungsunfähigkeit hätte katastrophale wirtschaftliche Folgen, die für Jahrzehnte anhalten würden und die Konsequenzen der Finanzkrise übertreffen könnten, mahnte Geithner. ....

edit:
Hoffentlich haben wenigstens die Konjunkturausgaben von Obama was gebracht
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:konjunkturbremse-us-arbeitsmarkt-verharrt-im-krisenmodus/50212433.html">http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:k ... 12433.html</a><!-- m -->
Zitat:07.01.2011, 15:37
Konjunkturbremse
US-Arbeitsmarkt verharrt im Krisenmodus

Im Dezember wurden deutlich weniger Stellen geschaffen als erwartet. Der gleichzeitige überraschend starke Rückgang der Arbeitslosenquote verunsichert Anleger. Der Dollar geht auf Zickzackkurs.
....



- Venturus - 07.01.2011

Im Newsticker der Süddeutschen wird vom Frühjahr als möglichen D-Day gesprochen.

Zunächst einmal wäre das eher ein politisches denn ein finanzielles Problem. Sprich: Man bekäme weiterhin Kredit, es fehlt nur die Zustimmung des Parlaments. Man müsste es bloß so in die Länge ziehen und durchkauen, daß es eben nicht schlagartig hereinbricht und für Panikstimmung sorgt. Geithner müsste hier die Stimmung verbreiten "Wir zahlen schon, es dauert nur etwas die Republikaner zur Vernunft zu bringen."

Sollte es aber doch zur Panik kommen, dann gute Nacht. Dann bleiben nur die internationalen Staatsbanken als letzte Bastion. Sprich: China und Europa müssten an die Front. Fragt sich bloß, wie viel Pulver Europa dann selber noch hat. Im schlimmsten Fall würde China die USA endgültig zum finanziellen Vasallen machen. Dann kann man sich die Diskussion um F-22 gegen J-20 sparen. Am Raptor klebt dann nämlich der Kuckuck des chinesischen Gerichtsvollziehers und macht die ganzen schönen Stealth-Eigenschaften zunichte.


- Erich - 07.01.2011

anscheinend ist das politische Problem lösbar
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:anhebung-der-obergrenze-darum-warnt-geithner-vor-der-us-pleite/50212355.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 12355.html</a><!-- m -->
Zitat:07.01.2011, 13:02
Anhebung der Obergrenze
Darum warnt Geithner vor der US-Pleite
Weckruf oder taktisches Geplänkel?
Amerikas Finanzminister entwirft das Szenario eines Zahlungsausfalls der Vereinigten Staaten. Damit rückt die Mega-Baustelle des Landes in den Blickpunkt. Ein Überblick.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E255C5106C752416BB1612E2E69E3BB2B~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Haushaltspolitik
Amerika bereitet höhere Verschuldung vor

Die amerikanische Staatsschuld steigt auf fast 14 Billionen Dollar. Auch die Republikaner werden der Regierung vorerst nicht den Finanzhahn zudrehen. Finanzminister Geithner hatte zuvor gewarnt: Sollte der Kongress nicht mehr Staatsschulden erlauben, drohe den Vereinigten Staaten die Zahlungsunfähigkeit.


Von Patrick Welter, Washington

07. Januar 2011 ...

aber das ändert das grundsätzliche Problem nicht - die strukturelle Schwäche der US-Wirtschaft:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,738268,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 68,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 07.01.2011

Debatte über US-Staatspleite
Amerika ist abgebrannt


Von Hendrik Ternieden

Mit drastischen Worten hat der amerikanische Finanzminister Geithner vor einer Staatspleite der USA gewarnt, dem Land drohten "katastrophale Schäden". Auf den ersten Blick ein politisches Manöver. Doch es zeigt auch, wie schlecht es der Großmacht wirklich geht.
...



- Erich - 08.01.2011

die US-Haushaltskrise beherrscht die Medien - warum jetzt erst?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E255C5106C752416BB1612E2E69E3BB2B~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Haushaltspolitik
Amerika bereitet höhere Verschuldung vor
Die amerikanische Staatsschuld steigt auf fast 14 Billionen Dollar. Finanzminister Geithner hatte zuvor gewarnt: Sollte der Kongress nicht mehr Staatsschulden erlauben, drohe Amerika die Zahlungsunfähigkeit.


07. Januar 2011 ...
edit:
ich hab keine Ahnung, wie seriös die sind - sie schreiben aber von über eine Million monatlichen Lesern und erinnern mich irgendwie an was sektiererisches....
ich würde die in die Schublade "evangelikal" reinschieben .... und von daher scheint zumindest die Meinung als Diskussionsbeitrag für die USA nicht uninteressant zu sein
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thetrumpet.com/index.php?q=7756.0.131.0">http://www.thetrumpet.com/index.php?q=7756.0.131.0</a><!-- m -->
Zitat:America: Only Two More Years?
From the February 2011 Trumpet Print Edition »
Don’t ignore the warnings! Keen observers say debt-addicted America
is about to learn some tough lessons from bygone empires.
By Robert Morley

Two years. That is how much time America has to fix its problems—or risk sudden collapse. This is the startling conclusion of Harvard historian Niall Ferguson. And that was six months ago.
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