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Dollar als weltweite Leitwährung? - Druckversion

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- Cluster - 04.09.2010

OT
In meinen Augen sind diese ganzen Vorhersagen im Moment für die runde Ablage.
Die eine Woche wird Jubelstimmung verbreitet und die nächste ist wieder alles Dunkelschwarz. Die Weltwirtschaft ist zur Zeit in einer schwierigen Position. Die ganzen Analysten, Wirtschaftsforscher und Wirtschaftsjournalisten langweilen inzwischen.


- Erich - 04.09.2010

@Cluster, tatsächlich widersprechen sich die Fachzeitschriften sogar in derselben Ausgabe;
trotzdem sollten wir versuchen, zu ergründen, was denn nun tatsächlich läuft - deshalb weitere Meinungen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/finanzen/schuldenkrise-der-fluch-der-asymetrie-440175/">http://www.wiwo.de/finanzen/schuldenkri ... ie-440175/</a><!-- m -->
Zitat: IWF zur Schuldenkrise
Schuldenkrise: Der Fluch der Asymetrie
Malte Fischer 02.09.2010

Der Internationale Währungsfonds wirft den Industrieländern vor, sie hätten ihre Staatsschulden schon vor der Finanzkrise aus dem Ruder laufen lassen. In schlechten Zeiten haben sie Schulden gemacht, in guten Zeiten diese aber nicht wieder zurück geführt. Ähnlich asymmetrisch haben auch die Notenbanker reagiert – und die Wirtschaft in die Krise gestürzt.

Die Zahlen muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Mit knapp 110 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung werden die USA in fünf Jahren bei ihren Gläubigern in der Kreide stehen.
...

In den vergangenen 35 Jahren, so urteilen die IWF-Ökonomen, haben die Regierungen der Industrieländer die öffentlichen Haushalte immer wieder benutzt, um wirtschaftliche Schocks abzufedern. Dabei aber haben sie es verpasst, die hohen Schulden in guten Zeiten wieder zurück zu führen.
...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/die-amerikaner-sparen-sich-zu-tode-440135/">http://www.wiwo.de/politik-weltwirtscha ... de-440135/</a><!-- m -->
Zitat: Post aus Harvard
Die Amerikaner sparen sich zu Tode

Martin Feldstein 02.09.2010

Die Krise hat den traditionell spendablen US-Verbrauchern gründlich die Laune verdorben: Die Sparquote der privaten Haushalte explodiert, die Konsumausgaben schrumpfen. Amerikas Wirtschaft droht ein Rückfall in die Rezession – mit gravierenden Folgen für die Weltwirtschaft.
...



- Erich - 06.09.2010

revan schrieb:
Erich schrieb:dementsprechend schwächelt der US-Dollar weiter, nicht nur gegenübe dem Euro, aktuell:
Euro 1,3305 USD [0.0129] +0,98%


Inzwischen ist der Euro wieder auf 1,2895 gefallen (-2,13 %) weil aufgrund der schlechten Daten die Risikolust vergangen ist dafür sind wieder massiv US Staatsanleihen gefragt.

....
der Dollar will sich nicht erholen;
nach einem Zwischenhoch zum Euro am 23.08. mit 1:26 liegt der Euro aktuell wieder bei 1:2906 gegenüber dem Euro - und mit den anderen Referenzwährungen sieht's nicht besser aus.
Es muss den USA endlich gelingen, die strukturellen Wirtschaftsprobleme, die sich über Jahrzehnte hin aufgebaut haben, zu lösen. Obama hatte leider bisher etwas wenig Zeit dazu, und er hat insbesondere von seinem Amtsvorgänger eine besch.... Ausgangslage geerbt.


- Erich - 07.09.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:konjunkturimpuls-obama-schenkt-firmen-200-milliarden/50166515.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 66515.html</a><!-- m -->
Zitat:07.09.2010, 17:12
Konjunkturimpuls
Obama schenkt Firmen 200 Milliarden

Der Präsident hat im Wahlkampf die Wirtschaft zur Chefsache erklärt. In kurzem Abstand sickern neue Milliardenprogramme zur Ankurbelung der Wirtschaft durch. Seine neueste Idee ist ein vollständiger Steuererlass für Anschaffungen von Firmen.
...

Das Konjunkturprogramm von rund 800 Mrd. Dollar hat bisher nicht den erhofften Aufschwung gebracht. "Der Punkt ist, dass Obamas Keynes-Politik nicht wirkt. Die Politik ist gescheitert", sagte der republikanische Senator John McCain. Die Opposition schürt wegen der horrenden Verschuldung die Angst vor einem Staatsbankrott. Die Schulden belaufen sich auf 13.000 Mrd. Dollar.
...



- Erich - 08.09.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:konjunkturimpuls-oekonomen-zerpfluecken-obamas-wirtschaftsplaene/50166612.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 66612.html</a><!-- m -->
Zitat:08.09.2010, 08:08
Konjunkturimpuls
Ökonomen zerpflücken Obamas Wirtschaftspläne

Die geplanten Konjunkturhilfen der US-Regierung stoßen bei Volkswirten auf Skepsis. Vor allem die Arbeitslosigkeit dürfte der Präsident kaum in den Griff bekommen.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:das-kapital-obama-desavouiert-die-oekonomen/50166593.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 66593.html</a><!-- m -->
Zitat:08.09.2010, 08:11
Das Kapital
Obama desavouiert die Ökonomen

Der US-Präsident kommt jeden Tag mit neuen Fiskalpaketen geflogen, obwohl die Ökonomen uns doch versichern, dass wir es nur mit einer typischen Wachstumsdelle zu tun haben. Doch wieso haben sie die Delle dann nicht erahnt, wenn sie doch so typisch ist?
...



- Erich - 13.09.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/:us-schuldenkrise-harrisburg-schrammt-an-der-insolvenz-vorbei/50169055.html">http://www.ftd.de/finanzen/:us-schulden ... 69055.html</a><!-- m -->
Zitat:13.09.2010, 17:59
US-Schuldenkrise
Harrisburg schrammt an der Insolvenz vorbei

Mit Kommunalanleihen werden in den USA Schulen, Abwasserkanäle und Müllverbrennungsanlagen finanziert. Doch Städte in Finanznöten drohen diese Anlageform in Verruf zu bringen. Das zeigt das Beispiel Harrisburg.
...



- Erich - 15.09.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:konjunkturrisiko-der-us-haeusermarkt-ist-eine-zeitbombe/50169585.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 69585.html</a><!-- m -->
Zitat:15.09.2010, 11:47
Konjunkturrisiko
Der US-Häusermarkt ist eine Zeitbombe

Kommentar Amerikanische Politiker von rechts bis links sind sich einig, dass der Erwerb von Immobilien weiter gestützt werden soll. Doch das ist riskant. Die Branche braucht einen radikalen Neuanfang.
...



- Erich - 16.09.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.20min.ch/finance/news/story/Der-Dollar-ist-tot---wer-uebernimmt--17001737">http://www.20min.ch/finance/news/story/ ... --17001737</a><!-- m -->
Zitat:Der Dollar ist tot – wer übernimmt?
von Othmar Bamert

- Die US-Währung sackt immer weiter ab,

Es schüttelt und rüttelt an den internationalen Devisenmärkten. Denn der Leithammel, der US-Dollar, lahmt erbärmlich.
...

Experten sind sich einig: Der US-Dollar als Welt-Leitwährung ist ein Auslaufmodell.
...
edit:
tscha, ich würde sagen - übernehmen wird ein Währungskorb, wie ich hier schon dargelegt habe.

Und in dem Zusammenhang:
viel besser als im bilateralen Vergleich ziwschen Euro- und Dollarkurs lässt sich die Wertentwicklung von Euro und Dollar im Verhältnis zu den Sonderziehungsrechten (SZR) des IWF ablesen.

Hier <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tis-gdv.de/tis/bedingungen/szr/szr2010.htm">http://www.tis-gdv.de/tis/bedingungen/szr/szr2010.htm</a><!-- m --> ist die Entwicklung für den Euro im Jahr 2010 ablesbar.
Sie begann (am 04.01.10) mit 1,08900
und steht jetzt (10.09.10) bei 1,18863.


- Erich - 18.09.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:verbrauchervertrauen-us-mittelschicht-verliert-hoffnung/50171117.html">http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:v ... 71117.html</a><!-- m -->
Zitat:17.09.2010, 17:05
Verbrauchervertrauen
US-Mittelschicht verliert Hoffnung

Bei den Armen in den USA wächst die Zuversicht. Dagegen lässt ausgerechnet die Mittelschicht die Köpfe hängen. Das zeigen Zahlen zur Konsumentenstimmung. Schuld ist ein Streit im Kongress um Steuergeschenke. An den Finanzmärkten kommt das schlecht an.
...

flammen Sorgen um die Erholung der US-Konjunktur wieder auf.
...
"Das zeigt einen Verbraucher, der seine eigenen Lebensumstände im Verhältnis zu den makroökonomischen Bedingungen höchst skeptisch betrachtet", ...

Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal war jüngst von 2,4 auf 1,6 Prozent herab korrigiert worden. Die Notenbank Fed hat aus Sorge um die Konjunktur wieder damit begonnen, durch Käufe von Staatsanleihen Geld in die Wirtschaft zu pumpen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/armut-in-den-usa-das-verlorene-jahrzehnt-1.1001730">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/a ... -1.1001730</a><!-- m -->
Zitat:Armut in den USA
Das verlorene Jahrzehnt


17.09.2010, 17:23

Von Nikolaus Piper

Die Armut in den USA steigt auf den höchsten Stand seit 1994. Besonders bei Kindern ist die Situation dramatisch. Und auch andere Wirtschaftsdaten bereiten große Sorgen.

Die Rezession hat die Armut in den Vereinigten Staaten auf den höchsten Stand seit 1994 getrieben. Wie das US-Zensusbüro mitteilte, lebten im vergangenen Jahr 43,6 Millionen Amerikaner, oder 14,3 Prozent der Bevölkerung, unter der Armutsgrenze. 2008 waren es noch 13,2 Prozent gewesen.
....

Das Wall Street Journal spricht von einem "verlorenen Jahrzehnt" für die amerikanische Mittelschicht. Das mittlere Familieneinkommen ging von 2000 bis 2009 um 4,8 Prozent zurück, und dies trotz eines kräftigen Aufschwungs zu Beginn des Jahrzehnts. Die Aussicht auf Besserung ist gering.
...

Im Zuge der Rezession ist auch die Zahl der Amerikaner ohne Krankenversicherung um 1,3 Prozent auf den Rekordstand von 50,7 Millionen gestiegen. Wegen der Gesundheitsreform von Präsident Obama dürfte sich der Trend aber demnächst zum Besseren wenden.
...
edit:
und um Revan zu ärgern:
der aktuelle Dollar-Kurs stand 18.09. liegt bei Euro 1,3045 USD
trotz leichter Verluste [-0.0003] -0,02%


- Erich - 22.09.2010

im Juni hat man noch Unkenrufe gehört:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/kommentar/gachtgipfel118.html">http://www.tagesschau.de/kommentar/gachtgipfel118.html</a><!-- m -->
Zitat:Kommentar
Der große Wurf ist nicht zu erwarten

Von Margit Siller, BR, zzt. Toronto

... Die Amerikaner würden gerne an ihrer Politik des billigen Geldes festhalten, die Risiken dieser Schuldenpolitik werden schlicht negiert. Die Europäer denken da ganz anders, wie übrigens auch die Japaner. ....

Stand: 26.06.2010 02:52 Uhr
inzwischen ist das PRoblem auch in den USA angekommen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:geldpolitik-wie-die-us-notenbank-die-deflation-fuerchten-lernt/50172967.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 72967.html</a><!-- m -->
Zitat:22.09.2010, 12:44
Geldpolitik
Wie die US-Notenbank die Deflation fürchten lernt
Fed-Präsident Ben Bernanke forschte zum Thema Deflation. Jetzt sind er und seine Kollegen in Alarmbereitschaft: In den USA ist die Teuerungsrate ungemütlich gering. Weitere Wertpapierkäufe sind wahrscheinlich.
....
edit:
der 10 Tage Trend
Euro 1,347 USD


- Erich - 01.10.2010

*grübel*
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:wall-streeter-die-vereinigten-staaten-vergessen-ihre-grundwerte/50176986.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 76986.html</a><!-- m -->
Zitat:01.10.2010, 11:52
Wall Streeter
Die Vereinigten Staaten vergessen ihre Grundwerte

Es brodelt in den USA. In dieser Woche wurde ein Gesetzentwurf gestoppt, der US-Unternehmen davon abhalten sollte, Jobs ins Ausland zu verlagern. Washington probiert, die Schotten auf dem Wachstumskurs dicht zu machen.


Die Wirtschaft will einfach nicht richtig anziehen. Das wird sich vor den wichtigen Kongresswahlen Anfang November wohl auch nicht grundlegend ändern. Und ab nächstem Jahr geht es dann in Richtung Präsidentschaftswahlen. Es müssen also Schuldige für die Flaute gefunden werden. Da bietet sich etwa China mit dem scheinbar unverschämt niedrigen Renminbi an.
...
und akutell (fast schon wieder zu hoch - aber es steigen ja auch andere Währungen im Verhältnis zum US-$):
Euro 1,3776 USD [0.0145] +1,06%


- upmeier - 05.10.2010

Die USA muss mal was neus einfallen lassen als nur Strafzölle gegen unliebsamme Nationen zu erheben
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/wirtschaft/Chinesen-bleiben-stur-article1639796.html">http://www.n-tv.de/wirtschaft/Chinesen- ... 39796.html</a><!-- m -->


- tienfung - 05.10.2010

Hm nen aussichtslosen Krieg führen? Die heimische Wirtschaft/ ganze Land über Nacht umkrempeln?


Spontan wüsst ich nciht was man gegen China machen könnte, außer nix mehr von dennen zu kaufen. Dank des Weltmarktes sicher nicht gerade leicht. Und dann wär da noch so ne Sache mit den Krediten..


- upmeier - 05.10.2010

Es war nicht negativ gegen China oder eines Asatischen Staates gemeint.Soll nur sagen das nicht jedes Land im asiatischen Raum nach amerikanischen Rules tanzen muss.Ein Blick auf die Spar gwohnenheiten tut ein übriges.Ein normal Chinese hat ein mindest Eigenkapital zwischen 40 und mehr% zum kauf einer Immobilie im gegensatz zum US Bürger.Ich weiss aus erster Hand wie das in den USA gehandhabt wird,meine Ex-Frau wollte ein Vietnam-Restaurant in Houston eröffnen,die bank sagte nur warum brauchen Sie nur 50K wir geben ihnen auch mehr.Das ganze ohne irgendwelches Eigenkapital.Ich war selbst Augenzeuge.


- Tiger - 05.10.2010

@upmeier
Da hast du also selbst erlebt wie abgehoben das Kreditwesen in den USA agiert hat. Was du da gesehen hast war, das man Leuten regelrecht Kredite aufgeschwatzt hat, häufig sogar ohne ihre Möglichkeiten zur Rückzahlung nennenswert zu untersuchen.
Vielleicht hat die Bank im Fall deiner Ex-Frau sogar darauf spekuliert das sie den Kredit nicht zurückzahlen kann, so nach dem Motto "dann fällt das Restaurant sowieso an unsere Bank, und wir haben einen Profit gemacht". So etwas soll es auch gegeben haben, und nicht gerade selten.
Übrigens ist die Sicherungseinlage, die z.B. eine deutsche Bank vorweisen muss wenn sie jemandem einen Kredit gewähren will in den USA schon lange abgeschafft worden.

@Erich
Interessant was in dem Artikel auch kurz über die Abwanderung von Wissenschaftlern aus den USA gesagt wird.