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Dollar als weltweite Leitwährung? - Druckversion

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- revan - 28.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:verschwoerungstheorie-das-maerchen-vom-spekulanten/50106952.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:versc ... 06952.html</a><!-- m -->


Zitat:
Das Märchen vom Spekulanten


Wieder einmal sollen es die bösen Finanzmärkte gewesen sein. Nun haben sie Griechenland auf dem Gewissen. Die Regierungen lügen sich in die Tasche, um eigene Fehler zu kaschieren.

Die finsteren Mächte residieren in den hohen Türmen mit den teuren Möbeln, und manchmal, wenn sie ihre Langeweile oder Gier nicht mehr zügeln können, schlagen sie zu. Diabolisch lachend greifen sie in die Kiste mit den Milliarden - und dann nimmt eine griechische Tragödie ihren Lauf. Ein ganzes Land muss, geschlagen und gedemütigt, vor den grauen Männern kapitulieren. So war es 1992, als George Soros das Pfund niederspekulierte und Großbritannien zum Austritt aus dem Europäischen Währungssystem zwang. Und so wird es 2010 sein, wenn die Spekulanten ihr Komplott gegen Griechenland, ja den Euro-Raum ungehindert fortführen können......


Ohne Kredite keine Staatsausgaben
"Wir müssen es schaffen, den Spekulanten das Handwerk zu legen", tönt Angela Merkel. "Oft werden Länder benutzt als das schwache Glied der Euro-Zone", jammert der griechische Premier Giorgos Papandreou.
Aber welchen Vergehens machen sich diese "Spekulanten" eigentlich schuldig? Sie leihen Regierungen ihr Geld, die ihre Staatsausgaben anders nicht finanzieren können, und erhalten dafür Wertpapiere. Solche traditionell als "100 Prozent sicher" geltenden Papiere hat auch manche Oma im Schrank. Und in solchen Bonds legen Versicherer oder Altersversorgungswerke ihre Kundengelder an. Dann stellt sich heraus, dass die vermeintlich so sichere Anlage gar nicht so sicher ist. Denn da hat eine Regierung bei den Zahlen kräftig geschummelt. Und baut einen gigantischen Schuldenberg auf. Noch Ende 2008 lag die griechische Staatsverschuldung bei knapp 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, ein Jahr später sind es schon 115 Prozent. Eine solche Dynamik zu stoppen ist mehr als eine Herkulesaufgabe......


Was für Erich und seine es waren nur die Spekulanten Kommentare. Big Grin

Zitat:S&P stuft auch Spanien herab

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat am Mittwoch die Bonität Spaniens auf "AA" herabgestuft. Begründet wurde das in London mit dem schwachen Wirtschaftswachstum des Landes. Der Euro gab binnen Sekunden deutlich nach, die Aktienmärkte verloren deutlich....

und

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/deutschland/:hilfspaket-athen-bekommt-135-milliarden/50107195.html">http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 07195.html</a><!-- m -->

Zitat:Athen bekommt 135 Milliarden

Griechenland ist noch hilfsbedürftiger als angenommen: Mit stolzen 135 Mrd. Euro stützen EU und IWF laut Wirtschaftsminister Brüderle den klammen Mittelmeerstaat. Den deutschen Anteil will die Union nach FTD-Informationen noch vor der NRW-Wahl vom Bundestag absegnen lassen.....


Ah ja, anscheinend hatte ich mit meiner Vorhersage (das ist nur der Anfang) völlig Recht behalten. Ich gehe nun noch weiter, selbst das ist nur der Anfang und am Ende wird es keine Alternative mehr zur Leitwährung Dollar geben. Sorry ich empfinde zugegeben gewisse Schadensfreude (genau wie du seit Jahren in der Dollar Frage empfandest Erich) wenn ich daran denke wie grad die Welt für viele Euro-Fans zusammenbricht.


PS: Wie man sehen kann ist den Tod den Dollar Schreihälse in der Presse und in der Politik die Lust vergangen, die Debatte ist vorerst verstummt. :wink:


Ein Interessanter Artikel:


<!-- m --><a class="postlink" href="http://online.wsj.com/article/BT-CO-20100428-715926.html?mod=rss_Bonds">http://online.wsj.com/article/BT-CO-201 ... =rss_Bonds</a><!-- m -->

Zitat:Of DOW JONES NEWSWIRES



NEW YORK (Dow Jones)--Treasury prices were lower Wednesday, giving back part of Tuesday's strong rally, as the market set up for a $42 billion five-year note auction and the latest interest rate decision from the Federal Reserve.

Concern about Greece's debt crisis eased a bit following Tuesday's rout of global stocks and emerging-market assets. Market participants awaited news from talks aimed at hammering out a final commitment from Germany, the biggest economy in the 16-member euro zone, on the 45-billion-euro bailout by the European Union and the International Monetary Fund.

IMF Managing Director Dominique Strauss-Kahn said Wednesday morning the total funding package for debt-ridden Greece may be worth EUR120 billion over three years. But Strauss-Kahn, who is in Berlin meeting with German officials to discuss Greece's debt problems, didn't specify the details of the aid package during a press briefing.....


.... "If the euro zone cannot handle the Greek crisis, then how are they going handle Portugal, Spain and Italy," said Michael Franzese, head of Treasury trading at Wunderlich Securities in New York. "If the German government cannot provide support then the euro is worthless as a reserve currency."

IMF's Strauss-Kahn said Wednesday that a bailout deal can't be struck without pain, adding that negotiations with the Greek government for tougher measures to address its bloated debt load and budget deficit have been difficult.......



- Erich - 28.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ramuench.de/privat/Euro.html">http://www.ramuench.de/privat/Euro.html</a><!-- m -->
Zitat:Kursentwicklung des Euro
Charts und Trends seit der Einführung am 1. 1. 1999

...
insbesondere: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ramuench.de/privat/grafik/Euro.gif">http://www.ramuench.de/privat/grafik/Euro.gif</a><!-- m -->
Zitat:Die Charts dürfen kopiert und mit Quellenangabe weiterverwendet werden.
Tiefststand: unter 0,90
aktueller Stand: 1,3203
Quelle zu aktuell: <!-- m --><a class="postlink" href="http://markets.ftd.de/currencies/factsheet_overview.html?ID_CURRENCY_FROM=EUR&ID_CURRENCY_TO=USD">http://markets.ftd.de/currencies/factsh ... NCY_TO=USD</a><!-- m -->

Bub, träum weiter ....


- revan - 28.04.2010

:lol:
Zitat:Bub, träum weiter ....


Gilt für dich du willst anscheinend nicht die Historische Zensur sehen Erich. Punkt ist die Europäische Union droht an einen Zwergen Land wie Griechenland zu zerbrechen. Dein Traum sät ausgeträumt da hilft blättern in der kurzen Euro Gesichte auch nicht mehr weiter, mein guter.

Fazit ist nämlich: Der Dollar hat die schwerste Kriese und den größte Exzess der Nahkriegsgeschichte überlebt. Der Euro dagegen wurde entzaubert und die EU ein weiteres mahl Alls der unfähige Haufen der nur eines kann und das ist streiten entblößt nun auch in Monetären fragen. Wie Strauss Kahn es so schön formuliert hat, der Euro ist als Leitwährung wertlos. Das sich das ganze Ausweitet könnte das auch das Ende des Euros selbst bedeuten. Aber zuerst heißt es zahlen, für die Betrüger und Bilanzfälscher in der Eurozone, sorry wegen des harten Ausdruck aber das ist die Wahrheit und ich denke gerade die Deutschen sollten sich mahl überlegen was ihnen der Euro so privat gebracht hat.


- Schneemann - 28.04.2010

Zitat:Fazit ist nämlich: Der Dollar hat die schwerste Kriese und den größte Exzess der Nahkriegsgeschichte überlebt.
Optimismus ist ja was nettes, aber in dem Fall wäre ich wiederum nicht zu vorschnell. Weder der Euro noch der Dollar sind "über dem Berg". Genauso wie die EU noch Milliarden reinbuttern muss, wird die US-Regierung noch sehr viel buttern müssen.

Schneemann.


- Cluster - 29.04.2010

Streit um Kaiser's Bart. Lasst die Mittelmeerländer pleite gehn, dem folgt der Rest der EU und dann der Rest der Welt. Juhei.
Das wäre eigentlich eine nette Sache für alle Spekulanten und Banken. Alle wäre pleite. ^^


- Tiger - 29.04.2010

@Erich
Jede Währungsunion zwischen mehreren souveränen Staaten ist bislang zusammengebrochen, so etwa die lateinische Münzunion.

@revan
Griechenland ist noch nicht mal das größte Problem für den TEuro. Richtig spannend wird es, wenn die anderen Problemkandidaten wie z.B. Italien und Spanien hochgehen. Genau das scheint sich gerade abzuzeichnen.
Der US-$ hat natürlich den Vorteil, das er eine nationale Währung ist.
Doch inzwischen droht den USA die nächste Immobilienblase zu platzen...

@Cluster
So kann es gehen...


- revan - 29.04.2010

Schneemann schrieb:Optimismus ist ja was nettes, aber in dem Fall wäre ich wiederum nicht zu vorschnell. Weder der Euro noch der Dollar sind "über dem Berg". Genauso wie die EU noch Milliarden reinbuttern muss, wird die US-Regierung noch sehr viel buttern müssen.

Sicherlich noch nicht aber aus der schlimmsten Krise raus, den Dollar hatte es auch noch dazu am schlimmsten erwischt. Es ist ja nicht nur so gewesen das es eine Amerikanische Kriese war, sondern auch das man das Glück hatte mit Obama und Co gesegnet zu sein die tausende Milliarden mehr Schulden machten als man es ohnehin schon tuchen musste. Sprich das große Konjunkturprogramm (erfolglos) oder nun zu guter Letzt die Gesundheitsreform (mindestens weitere 1000 Milliarden Schulden, da dies Demokraten freundliche Quellen behaupten gehe ich eher von dem Doppelten aus). Kurz angesichts dieses Mega Exzesses, sah ich Erichs feuchten Traum von Untergang Amerikas in Erfüllung gehen. Aber biss her hält sich der Dollar sehr wacker auch weil der Euro entzaubert wurde was viele Diktaturen und Kommunisten (Russland, China, Brasilien, Venezuela und Iran) sehr traurisch stimmt war die Machtlose und unfähige EU die perfekte Alternative zum Diktatoren Feind und Militär Supermacht USA.

Zwar kann die USA immer noch an den Folgen der Krise und vor allem Obamas Exzess krepieren, aber diese Gefahr ist eher als gering zu sehen. Die EU dagegen ist durch ein Land ernsthaft gefährdet worden das nur ca. 2% des EU BIPs ausmacht und sich durch massiven Betrug in die EU überhaupt eingeschleust hat. Die Griechenland Kriese wrickte demaskierte die EU auch in Monetären Fragen als nicht besser als in der real Politik, sprich als völlig inkompetent und zerstritten. Auch wenn Griechenland nun mit Hunderten Milliarden gerettet wird und somit der Betrüger auch noch belohnt wird für seinen Betrug. So hat dies einen dauerhaften Schaden für den Euro als Reserve Währung verursacht, wer will jetzt noch den Euro zu Leitwährung machen, wenn man bei der nächsten Kriese, die sicher kommen wird mit der Verschieden der Währung selbst rechnen darf. Der Dollar dagegen hat die letzten 230 Jahre überlebt und hielt bedeutend größeren kreisen stand als dem an was der Euro grad zu zerbrechen droht.


Cluster schrieb:Streit um Kaiser's Bart. Lasst die Mittelmeerländer pleite gehn, dem folgt der Rest der EU und dann der Rest der Welt. Juhei.
Das wäre eigentlich eine nette Sache für alle Spekulanten und Banken. Alle wäre pleite. ^^



Na ja, hat ja was verlockendes an sich.^^




Tiger schrieb:@revan
Griechenland ist noch nicht mal das größte Problem für den TEuro. Richtig spannend wird es, wenn die anderen Problemkandidaten wie z.B. Italien und Spanien hochgehen. Genau das scheint sich gerade abzuzeichnen.
Der US-$ hat natürlich den Vorteil, das er eine nationale Währung ist.
Doch inzwischen droht den USA die nächste Immobilienblase zu platzen...


Stimmt, da hast du recht. Aber auch ohne weitere Spanien oder Italien Kriese die das Ende des Euros bedeutend würden hatte die kleine Griechenland Kriese einen demaskierende Effekt auf den Euro und hat Erichs feuchte Träumen wohl überrollt. Was die USA angeht, so sehe ich so bald keine Immobilien Blase mehr, eher eine China Blase. Wenn die USA nun strauchelt so liegt das an der Obama Schuldenpolitik und den Ausbleiben von Wachstum oder Inflation.


- Erich - 29.04.2010

also erst mal zu den USA und dem unerschütterlichen Optimismus von revan:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:krisenprophet-roubini-sieht-usa-in-gefahr/50107547.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 07547.html</a><!-- m -->
Zitat:Roubini sieht USA in Gefahr
Das Schuldenproblem hat eine viel größere Dimension: "Das Risiko, dass den USA etwas Ernstes passiert, ist erheblich."
Diesen Satz sagt der berühmte Ökonom, der die Finanzkrise vorhersagte. Denn Washington werde das Thema nur angehen, wenn die Märkte es erzwingen.
...

"Schließlich werden auch die fiskalischen Probleme der USA in den Vordergrund rücken", sagte Roubini, der Professor an der New York University Stern School of Business ist. ....
und dann zu dem Triumphgeschrei, das revan losgeborchen hat, als die Ratings von europäischen Staaten kippten:
(wieder die FTD in dem ArtikelSmile
Zitat:... In dieser Woche spitzte sich die Lage dramatisch zu, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) das hoch verschuldete Griechenland auf Ramschstatus herabstufte. Auch die Bonitätsnoten für Portugal und Spanien senkte S&P, was Sorgen vor einer Ansteckung nährte.
...
- merkwürdigerweise nur die Bonität von Euro-Staaten, während GB und US-Bundesstaaten mit deutlich größeren Problemen besser geratet werden;

Damit verlasse ich den US-Doller nun halb - denn die merkwürdige Rolle, das Oligopol dieser drei Ratingagenturen bei der Bewertung europäischer Staatsanleihen einerseits ("Ramsch") und US-amerikanischer Anleihen andererseits (bei weit schlechteren Wirtschaftsdaten - s.o.) spielen, ergibt im Zusammenspiel ein merkwürdiges Schlaglicht.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/Doc~EF5657015B8DB49B0AE99D60068BE01B4~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E7 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach Herabstufungen
Kritik an Rating-Agenturen wächst
Griechenland, Portugal, Spanien - nachdem die Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit mehrerer Schuldenstaaten herabgestuft haben, geraten sie selbst wieder unter Beschuss.
Kritiker fordern einmal mehr, ihre Macht zu beschneiden.

29. April 2010

Nachdem sie in dieser Woche die Kreditwürdigkeit der EU-Staaten Griechenland, Portugal und Spanien herabgestuft und damit die Nervosität der Anleger erhöht haben, wächst die Kritik an den drei dominierenden privaten angelsächsischen Rating-Agenturen. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sprach sich dafür aus, eine unabhängige europäische Behörde für die Bewertung von Bonitäten aufzubauen, um Interessenskonflikte künftig zu vermeiden. Aus der Finanzkrise sei die Lehre zu ziehen, dass die EU „der Tätigkeit von Rating-Agenturen eigene Bemühungen“ entgegensetze. „Rating-Agenturen dürfen nicht gleichzeitig Finanzprodukte entwickeln, vertreiben und bewerten“, sagte Westerwelle.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ratingagenturen114.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/rat ... en114.html</a><!-- m -->
Zitat:Ratingagenturen in der Kritik
Einmal versagt, immer versagt?

"Wer ist überhaupt Standard & Poor's" - so machte der sichtlich genervte Sprecher der EU-Kommission seinem Unmut über die Herabstufung Griechenlands Luft.
...

Unabhängige Behörde soll es richten


Bundesaußenminister Guido Westerwelle sprach sich jetzt für eine unabhängige europäische Behörde zur Bewertung von Bonitäten aus - eben um solche Interessenkonflikte zu vermeiden. "Ratingagenturen dürfen nicht gleichzeitig Finanzprodukte entwickeln, vertreiben und bewerten"´, so Westerwelle.

IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hob ebenfalls auf diese Interessenkonflikte ab, als er davor warnte, die Agenturen überzubewerten: "Ganz offensichtlich bekommen sie ihre Daten aus den Märkten. Man weiß also nie, ob sie die Märkte bewerten oder diese die Agenturen. Deshalb sollte man sie nicht zu ernst nehmen."

Unverständnis der Ökonomen

Auch Ökonomen übten harte Kritik an den Agenturen. "Wir sollten das Wohl Europas nicht von den Ratingagenturen abhängig machen", sagte der Wirtschaftsweise Peter Bofinger der "Welt". "Die Ratingagenturen haben von Beginn der Finanzkrise an versagt - warum sollte sich die Europäische Zentralbank in dieser kritischen Phase überhaupt noch auf ihr Urteil verlassen?"

Ähnlich sieht dies Dennis Snower, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft: "Es kann nicht sein, dass Rating-Agenturen, die die Finanzkrise zu einem großen Teil mitzuverantworten haben, weil sie wertlosen Papieren Bestnoten verliehen haben, immer noch solch eine herausragende Rolle spielen", sagte er der "Welt".
...

Stand: 28.04.2010 21:35 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/finanzen/721/509848/text/">http://www.sueddeutsche.de/finanzen/721/509848/text/</a><!-- m -->
Zitat:Debatte um Ratingagenturen
So schrecklich mächtig


29.04.2010, 15:27
Ein Kommentar von Hans von der Hagen

Die Ratingagenturen sind die heimlichen Risikomanager der Welt und haben in dieser Rolle verheerende Fehler gemacht. Es wird Zeit, dass Europa da mitspielt.
...

Zugleich seien die Interessenkonstellationen, die hinter dieser Macht stünden, undurchsichtig:
  • Erstens, weil jene Institutionen, die die Ratings bekämen, die Agenturen dafür bezahlten.
    Zweitens, weil die Agenturen kommerziell organisiert sind - S&P steckt beispielsweise der Medienkonzern McGrawHill. Dessen Zeitschrift Business Week wird als Flaggschiff der US-Wirtschaft gesehen.
    Drittens, weil alle relevanten Agenturen - S&P, Moody’s und Fitch -ausnahmslos in den USA sitzen. Dies, so der Vorwurf, ermögliche eine Wirtschafts- und Industriepolitik durch die Hintertür.
In der Tat ist die Geschichte der Ratingagenturen gespickt mit Niederlagen und Merkwürdigkeiten. Diese Spezialunternehmen haben die Finanzkrise mit ebenso dummen wie dramatischen Fehleinschätzungen überhaupt erst möglich gemacht. Noch immer tragen einige scheintote Finanzinstitutionen in den USA beste Ratings, während in Europa schon fröhlich zugebissen wird.

Dann die geradezu tragische Abhängigkeit vom Konjunkturzyklus: Oft genug kommen Abstufungen viel zu spät - wenn der Ernstfall längst eingetreten ist. Warum S&P das schlingernde Griechenland gerade in diesen Tagen zurückgestuft hat, ist selbst Finanzexperten schleierhaft.

Rechtfertigt dies alles eine weitere Ratingagentur in Europa? Die Antwort heißt ja. Gerade weil ....

Dieses Oligopol der mächtigen Juroren braucht eine Alternative. Es ist einer der seltenen Fälle, in denen Guido Westerwelle recht hat.

@ Tiger:
"Lateinische Münzunion" - ist ein interessantes Stichwort.

Zitat:Die Lateinische Münzunion (offiz. Union monétaire latine) war eine Währungsunion zwischen Frankreich, Belgien, Italien, der Schweiz und Griechenland, die vom 23. Dezember 1865 faktisch bis 1914 und formal bis zum 31. Dezember 1926 dauerte.
Aus den Jahreszahlen zur Beendigung sieht Du schon einen zeitlichen Zusammenhang.
Mit dem Ende des ersten Weltkriegs war die Basis der Münzunion - die Werthaltigkeit der Edelmetallmünzen - kaputt.
Die Münzunion hatte nämlich ein Prinzip aufgegriffen, das über Jahrhunderte hin in Europa Bestand hatte: der Wert der Münzen war duch das Edelmetall (Gold, Silber) definiert, aus dem die Münzen geprägt waren. 1 Franc wog genau 5 Gramm 900/1000-Silber, also 4,5 Gramm Feinsilber. Das ist praktisch "Wertsicher".
Das war ähnlich beim Taler (lautmalerisch im Dollar erhalten), der etwa von ~ 1500 bis ~ 1900 im Umlauf war. Wer den Taler prägte (welcher Landesfürst) war in der Theorie sch...egal, der Wert war durch den Silbergehalt garantiert. Und der Gulden hat sogar seinen Namen vom Metall - dem "Goldgehalt".
Nun hat diese Währung das gleiche Schicksal erfahren wir zuvor schon andere Kurantmünzen. Durch die Beimischung von minderwertigen Metallen und / oder die Verkleinerung der Münze haben verschiedene Landesfürsten den Metallwert reduziert.

Die lateinische Münzunion scheiterte also am Problem aller Kurantmünzen:
dem auseinanderklaffen von "geprägtem Wertversprechen" und dem Preis des in der Münze verarbeiteten Edelmetalls.


- revan - 30.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:moegliche-abwertung-moody-s-erwaegt-ramsch-rating-fuer-hellas/50107981.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:moe ... 07981.html</a><!-- m -->

Zitat:Moody's erwägt Ramsch-Rating für Hellas

Zur Zeit ist Moody's die letzte große Ratingagentur, die Griechenland noch nicht herabgestuft hat. Doch das kann sich bald ändern: Sollte der griechische Sparwille die Analysten nicht überzeugen, kann es schnell Richtung Ramsch gehen

Anleihen des hochverschuldeten Griechenland könnten von Moody's und damit auch von der letzten großen Ratingagentur auf Ramsch-Status herabgestuft werden. Eine Kappung auf dieses Niveau sei möglich, sagte Moody's Analystin Kristin Lindow. "Die Aussicht, dass es so weit gehen könnte, ist nicht gleich Null", sagte sie der Nachrichtenagentur Reuters. Die Entscheidung werde aber vom politischen Willen Griechenlands abhängen, ein Sparprogramm aufzulegen und von der Einschätzung, wie die Bevölkerung solche Kürzungen akzeptieren werde. Das griechische Wirtschaftswachstum werde wohl für mehrere Jahre unter dem bislang erwarteten Niveau liegen und das mache Sparbemühungen umso schwieriger.

Moody's ist die einzige Agentur, die Griechenland mit ihrem Rating "A3" nicht auf Ramsch-Status gesenkt hat. Bei S&P hat Griechenland das Rating "BB+", bei Fitch "BBB-". Das bedeutet, dass Griechenland nur noch zu extrem hohen Zinsen Kredite aufnehmen könnte. Da das Land das nicht für verkraftbar hält, bemüht es sich um internationale Hilfen. Dazu verhandelt die Regierung gegenwärtig mit IWF und EU über Bedingungen, zu denen dringend benötigte Kredite in Multi-Milliarden-Höhe zu günstigeren Zinsen gewährt werden könnten. In Medien ist von bis zu 135 Mrd. Euro Hilfen die Rede. Binnen Tagen sollen Ergebnisse vorliegen. Wahrscheinlich müssen die Griechen heftige Einschnitte bei Löhnen und Renten, höhere Steuerbelastungen und andere harte Einschnitte im Sozialbereich hinnehmen. Dagegen regt sich in Teilen der Bevölkerung seit Wochen Protest......



- Erich - 30.04.2010

tja, uns Revan versucht wieder mit Schauermeldungen aus dem willkürlichen Wildwuchs bzw. der Gerüchteküche der US-Amerikanischen Ratingagenturen den Dollar hochzureden.
Das ist zwar sinnlos, weil irrationale Bewerungen eine europäischen Landes nichts, aber auch gar nichts mit den Wirtschaftsproblemen der USA zu tun haben, aber wenn man nur noch so zu seinem Ejakulat kommt, gell Revan?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:ratingagenturen-moody-s-co-lagen-oft-daneben/50108201.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:ratin ... 08201.html</a><!-- m -->
Zitat:30.04.2010, 14:26
Ratingagenturen
Moody's & Co. lagen oft daneben

Bei den größten Pleiten waren Urteile der mächtigen Ratingagenturen keine Hilfe. Das zeigen einige Beispiele von Enron über Parmalat bis zu Kaupthing.
aber das nur am Rande. Hier gehts um den US-Dollar und nicht um die Qualität der US-Rating-Agenturen.

Mal etwas Butter bei die amerikanischen Fische:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,692377,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 77,00.html</a><!-- m -->
Zitat:30.04.2010

Schwacher Export
US-Wirtschaft verliert an Schwung


Das Wirtschaftswachstum in den USA hat sich leicht abgeschwächt, besonders der Exportsektor enttäuschte. Analysten sehen den US-Markt trotzdem mittelfristig im Aufschwung. Schließlich geben die Amerikaner wieder mehr Geld für Konsumgüter aus.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubBA38892BD32C4247883F32A9066B139A/Doc~E7D7C36E5016C40639EC0213E1CDE0348~ATpl~Ecommon~Sspezial.html">http://www.faz.net/s/RubBA38892BD32C424 ... ezial.html</a><!-- m -->
Zitat:Einzelhandel
Amerikaner konsumieren nicht wie früher
Der amerikanische Verbraucher konsumiere trotz der Krise, erklären viele Analysten und Agenturen. Das stimmt so nicht. Zeitnahe Daten zeigen: Im Gegensatz zu früher nehmen sie nur sehr zögerlich neue Kredite in Anspruch - wenn überhaupt.

30. April 2010

Glaubt man den jüngsten Daten, so ist der amerikanische Verbraucher ein ziemlich seltsames Wesen. Trotz extrem hoher Arbeitslosigkeit, trotz hoher Schulden, trotz massiver Wertverluste im Rahmen des Kollapses des Immobilienmarktes und trotz unterdurchschnittlicher Gehaltsentwicklungen scheint er zumindest gemäß offizieller Zahlen seinen Konsum nicht einzuschränken.
...

Zeitnahe Daten zeigen: Amerikanische Konsumenten sind zurückhaltend
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C64819D7E1B05B60928/Doc~E6425990FF1754002AC39629E0811A7E0~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C6 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Konjunktur
Amerikanische Wirtschaft wächst langsamer
Die amerikanische Wirtschaft hat ihren Erholungskurs zu Jahresbeginn mit verminderter Geschwindigkeit fortgesetzt. Nach einem kräftigen Schub zum Jahresende 2009 wuchs das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 3,2 Prozent.


30. April 2010

Das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft hat sich im ersten Quartal abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Januar bis März mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 3,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten mit 3,4 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal hatte es mit 5,6 Prozent noch den stärksten Zuwachs seit mehr als sechs Jahren gegeben.
...
mit Link auf <!-- m --><a class="postlink" href="http://sg500700.sicheres-geld.de/">http://sg500700.sicheres-geld.de/</a><!-- m -->
ach ja, und die FTD:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:wall-streeter-neue-scheine-braucht-das-land/50107996.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 07996.html</a><!-- m -->
Zitat:30.04.2010, 08:43
Wall Streeter
Neue Scheine braucht das Land
Die neuen Dollarnoten der USA sollen noch fälschungssicherer sein. Die Finanzgemeinde stellt sich allerdings die Frage, wozu ein 100-Dollar-Schein überhaupt gebraucht wird. v
...

Bei der gigantischen Verschuldung Amerikas dürften die Notenpressen zumindest in den kommenden Jahren weiter auf Hochtouren laufen. Eine Geldentwertung als mögliches Mittel gegen das Haushaltsdefizit wird immer wieder ins Spiel gebracht. Und ist die Inflation erst einmal da, dann könnten die 20-Dollar-Scheine allerdings schnell durch 100-Dollar-Noten abgelöst werden, wird bereits heute unter den Händlern an an der Wall Street gespottet.
...



- revan - 30.04.2010

Kurz dein Euro Haus brennt gerade und du versuchst dir grad dir die Flammen wegzuleugnen und suggerierst dir selbst das das Nebenhaus (Dollar) stattdessen brennt. Ich habe es ja oft gesagt, dass ist nicht das Ende des Euros aber das Ende der Euro ist die bessere Alternative zum Dollar usw. Debatte. Diese Kriese wirkte demaskierend auf den Euro, der Überflieger ist entzaubert worden, der verrückte Traum (den Dollar durch den Euro als Weltwährung zu ersetzen) ist ausgeträumt.



Aber weiter mit den Meldungen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE63T06K20100430">http://de.reuters.com/article/economics ... 6K20100430</a><!-- m -->


Zitat:
Ratingagentur S&P weist Kritik an Griechenland-Bewertung zurück




Berlin (Reuters) - Die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) hat Kritik an ihrer massiven Bonitäts-Herabstufung von Griechenland und ihren Bewertungen generell zurückgewiesen.

Der für europäisches Marketing zuständige S&P-Direktor Moritz Kraemer sagte dem ARD-Morgenmagazin am Freitag, so zu tun, als würde das Rating der Agenturen "der Beginn und das Ende aller Investitionsentscheidungen" sein, sei falsch. "Das ist beileibe nicht so. Die Rating-Agenturen haben immer eine limitierte Rolle gespielt", sagte er. Es sei auch verkehrt, so zu tun, als habe die dramatische Situation an den Anleihemärkten für europäische Emissionen, insbesondere für Griechenland, erst begonnen mit der Herabstufung von S&P oder anderer Agenturen.

S&P habe schon 2004 damit begonnen, das Rating für Griechenland nach und nach zurückzunehmen. Damals habe das aber noch kaum Reaktionen ausgelöst......


Ganz netter Artikel:


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/pressestimmen/Offenbarungseid-der-Politik-article848868.html">http://www.n-tv.de/politik/pressestimme ... 48868.html</a><!-- m -->

Zitat:Offenbarungseid der Politik

"Die Staaten sind immer noch erpressbar", hat Bundespräsident Horst Köhler festgestellt. Drei amerikanische Rating-Agenturen hatten mit schlechten Noten für die Schuldensünder Griechenland, Portugal und Spanien ganz Europa erschüttert. Schon sind erste Hilferufe aus der Politik zu vernehmen, eine eigene europäische Rating-Agentur müsse her. Diese sei dann unabhängig. Welch ein Offenbarungseid der Politik.....



- Erich - 01.05.2010

die von Dir so hoch gelobten US-Reatingagenturen haben in der Finanzwelt inzwischen bewiesen, dass Sie nach dem "St. Florians-Prinzip" handeln.

"Oh heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd's and're an."

Obwohl ich Dir und allen Lesern schon vor Monaten belegt habe, dass objektiv die Wirtschaftszahlen in den USA (und GB) deutlich schlechter sind als in Euro-Land (Griechenland eingeschlossen) wird eine Spekuationsblase gegen Euro-Land losgetreten, die fast alles - aber keine im Vergleich objektivierbare Grundlage - hat.

Warum wohl?

Eine Erklärung ist so einfach wie einleuchtend:
Die USA brauchen in den nächsten zwei bis drei Jahren wesentlich mehr Geld als Griechenland, Spanien, Italien und welches Land auch immer man aus der Euro-Zone addieren möchte.
Aber auch die Mittel der Anleger sind begrenzt - und äusserst agil. Wie also sollen die US-Finanzmärkte an die dringend benötigten Mittel kommen?
Da ist es doch einfach, über "zu gute Ratings da" (Lehman) und "zu schlechte Ratings dort" (Griechenland) den Kapitalfluss etwas zu lenken.
Wenn man das Lokal über der Straße nur oft genug schlecht redet, wird man schon genug Zecher in die eigene Kneipe bekommen, gell ....

das Dumme ist nur, dass Bewertungen oder "Ratings" auf objektiven Geschäftszahlen beruhen müssen (und daher nachprüfbar sind) - und was das Oligopol von Moody's & Co macht, ist das Erzeugen von Stimmungen und dem nachfolgend eine "Stimmungsbewertung", mit der man die Stimmung noch weiter fortschreiben kann.

Oder glausbt Du allen ernstes und ernsthaft, dass sich die Wirtschaftslage Griechenlands in einem halben Jahr nach dem Tiefpunkt der von den USA ausgelösten Finanzkrise von AA- auf "Ramsch" verschlechtert hat?
Das ist genauso unsinnig wie die Bewertung von "Lehman" noch kurz vor dem Crash mit Triple-A.
Der wesentliche Unterschied:
Lehman war auf der eigenen Seite des großen Teichs.

Und wenn den eigenen Fischen das Wasser ausgeht - wer soll denn dann die Rating-Agenturen bezahlen? Also wird derjenige, der gut löhnt, natürlich mit seinem Rating etwas "befördert".

Edit:
Die Agenturen sind massiv in der Kritik:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,tt2l1/finanzen/834/509960/text/">http://www.sueddeutsche.de/,tt2l1/finan ... 9960/text/</a><!-- m -->
Zitat:Ratingagenturen
Heute erstklassig, morgen wertlos

01.05.2010, 10:48

Mehre Euro-Länder sind nach Herabstufungen ihrer Kreditwürdigkeit in schwere Bedrängnis geraten. Jetzt wächst die Kritik an den Ratingagenturen.
...
In der Finanzkrise versagten alle drei Agenturen komplett bei der Bewertung komplexer Wertpapiere, etwa Anleihen, die durch Bündel von Hypothekenkrediten unterlegt sind. Noch bei Ausbruch der Krise erhielten die meisten dieser Papiere Bestnoten, dann wurden sie von einem Tag auf den anderen als uneinbringbare Schulden eingestuft. ...

Es musste klar sein, dass so ein Schritt genau das Ereignis provozieren kann, vor dem er warnen soll: Zahlungsausfälle. ... Sylvain Broyer, Ökonom bei der französischen Natixis-Bank, meint, die Agenturen verhielten sich "absolut prozyklisch" und lösten einen "Teufelskreis" aus.

Ein anderer Vorwurf spielte während der Finanzkrise eine große Rolle: Interessenkonflikte. S&P, Moody's und Fitch werden schließlich von den Firmen bezahlt, deren Anleihen sie bewerten.

Das könnte einen Wettbewerb um das beste Rating auslösen ... jetzt hat der Generalstaatsanwalt von Connecticut, Richard Blumenthal, Moody's und S&P verklagt. Sie hätten "sich bewusst den Wünschen von Investmentbanken und anderen Emittenten strukturierter Finanzprodukte gebeugt".
...

Nur nochmal zur Klarstellung:
Die Staatsverschuldung der USA liegt bei 82,9 % des BIP in 2009: sie war seit dem Ende der Präsidentschaft Clinton (31,64 % des BIP) schon unter Deinem geliebten Bankrotteur Bush jr. auf 72,62 % gestiegen - und der von Dir geschmähte Obama hat nicht nur eine katatsrophale Kassenlage sondern auch noch die schlimmste Finanzkrise der Weltgeschichte geerbt. Alle Staaten weltweit - die USA genauso wie China oder Europa - haben durch vermehrte Schulden dann weitere Nachfrage generiert - aber die USA hatten und haben die denkbar schlechteste Ausgangslage
siehe auch <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/usa/usa0.htm">http://www.sgipt.org/politpsy/finanz/sc ... a/usa0.htm</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heute.at/news/welt/US-Verschuldung-Unfassbare-11-500-000-000-000-Dollar;art414,69638">http://www.heute.at/news/welt/US-Versch ... t414,69638</a><!-- m -->
Die Staatsverschuldung in EuroLand liegt bei 78,7 % des BIP in 2009 - und ausser Belgien, Griechenland und Italien hatten 2009 alle (!) Euro-Staaten eine im Schnitt unter diesen 78,7 % liegende Verschuldensquote, auch die als "Schweinestaaten" geschmählten Euro-Mitglieder Portugal (76,8 %), Irland (64,0 %) und Spanien (53,2 %).
Quelle

Alles längst bekannt, aber Du und manche andere glauben ja immer noch an den Weihnachtsmann. Hauptsache, er wird von Moody's und Co befördert.


- Erich - 01.05.2010

Erich schrieb:also erst mal zu den USA und dem unerschütterlichen Optimismus von revan:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:krisenprophet-roubini-sieht-usa-in-gefahr/50107547.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 07547.html</a><!-- m -->
Zitat:Roubini sieht USA in Gefahr
Das Schuldenproblem hat eine viel größere Dimension: "Das Risiko, dass den USA etwas Ernstes passiert, ist erheblich."
Diesen Satz sagt der berühmte Ökonom, der die Finanzkrise vorhersagte. Denn Washington werde das Thema nur angehen, wenn die Märkte es erzwingen.
...
...
.....
so, und ähnlich schreibt das inwischen auch die Wirtschaftswoche:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/finanzen/abspecken-als-loesung-des-schuldenproblems-429198/">http://www.wiwo.de/finanzen/abspecken-a ... ms-429198/</a><!-- m -->
Zitat:Krisenprophet Roubini
...
„Mister Doom“, der New Yorker Professor Nouriel Roubini, der das Platzen der Kredit- und Immobilienblase und die tiefe US-Rezession korrekt vorhergesagt hatte, macht seinem Spitznamen als Meister der düstersten Prognosen wieder mal alle Ehre.


... „Irgendwann werden auch die fiskalischen Probleme der USA wieder in den Vordergrund rücken,“ warnt Roubini. Es bestehe das Risiko, dass in zwei bis drei Jahren etwas wirklich Schlimmes in den USA passieren könne.

....

Die US-Regierung müsste das massive Schuldenproblem eigentlich mit einer Kombination von Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Angriff nehmen. Doch derzeit erkenne er „in Washington keinen Willen, irgendetwas zu unternehmen“. Das könne sich nur ändern, wenn die Anleihemärkte wie derzeit in Europa, eine Aktion erzwingen. ....
mit anderen Worten: die USA werden erst etwas machen, wenn der Kollaps da ist - und daher ist der Kollaps unvermeidlich;

edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/Doc~E608B57F32557432C8F7952451943B15F~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E7 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Kampf gegen die Schuldenkrise
110 Milliarden Euro für Athen
Griechenlands Partner in Europa haben eine Hilfe von 110 Milliarden Euro für Athen beschlossen. Damit wollen die Euro-Staaten und der Internationale Währungsfonds (IWF) den drohenden Staatsbankrott Griechenlands abwenden. Deutschland muss sich an dem Hilfspaket mit rund 22 Milliarden Euro beteiligen.

02. Mai 2010

Der Rettungsplan der Euro-Staaten und des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Griechenland ist beschlossen.
...
tja revan; Deine Triumpfgesänge auf das Zerbrechen der Euro-Union waren wohl verfrüht .... (und ich bezweifle, dass die USA so etwas für Illnois, Kalifornien oder New York stemmen würden)


- Erich - 05.05.2010

so, nachdem Revan im US-$ Strang nicht weiter das Thema "Euro" erörtert können wir ja langsam zum vergleichsweise desolaten US-$ zurück kehren:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:das-kapital-schlimmer-als-im-sommer-2007/50110028.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 10028.html</a><!-- m -->
Zitat:04.05.2010, 19:59
Das Kapital
Schlimmer als im Sommer 2007

Waren es nicht die privaten Schulden, die zur Krise geführt haben? Seit Mitte 2007 sind diese in Amerika und Europa noch gestiegen. Von den Staaten gar nicht zu reden. Doch am Aktienmarkt zuckt man wie immer mit den Schultern.
...

In den USA sind die Schulden der privaten nichtfinanziellen Sektoren (Verbraucher und Firmen) seit Mitte 2007 von 167 auf 170 Prozent des BIPs gestiegen,
...
Erich schrieb:...

Nur nochmal zur Klarstellung:
Die Staatsverschuldung der USA liegt bei 82,9 % des BIP in 2009: sie war seit dem Ende der Präsidentschaft Clinton (31,64 % des BIP) schon unter Deinem geliebten Bankrotteur Bush jr. auf 72,62 % gestiegen - ....
dazu die neuesten (!) Zahlen aus Euro-Land und den USA:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-54361-3.html">http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... 361-3.html</a><!-- m -->
Zitat:Prognose 2010 für EuroLand: 84 % des BIP
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-54553-4.html">http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... 553-4.html</a><!-- m -->
Zitat:Prognose 2010 für USA: 94,4 % des BIP



- revan - 05.05.2010

Ah Erich langsam bemitleide ich dich, deine träumen sind grad an zerplatzen und ja lassen wir mal lieber die Eurokriese nicht leugnen. Ich denke auch wenn du wieder gegenteiliges behaupten mag so erschöpft sich diese Leitwährungsdiskussion mit den Wegfall des einzigen Konkurrenten zum Dollar der den Dollar bedrohlich werden konnte also den Euro. Ich hoffe um der Weltwirtschaft wegen nicht das du in einigen Monaten den Rubel oder den Jen als die bessere Leitwährung hier propagieren wirst, aber wundern würde es mich nicht.



<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,693196,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 96,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Euro schliddert in Existenzkrise

Der Absturz des Euro ist ein erschreckendes Signal: Die Finanzmärkte bezweifeln, dass Griechenland seine Probleme in den kommenden Jahren lösen kann. Die Europäische Zentralbank fürchtet nun einen Flächenbrand - es geht um nicht weniger als die Existenz der Gemeinschaftswährung.


Berlin - José Luis Zapatero gilt nicht als Heißsporn. Der spanische Ministerpräsident verliert selten die Fassung. Jetzt jedoch trat er in Brüssel sichtlich genervt vor die Mikrofone. An den Finanzmärkten kursierten Gerüchte, denen zufolge Spanien im Kürze einen Antrag auf Finanzhilfe durch die Euro-Gemeinschaft stellen wolle. "Das ist kompletter Irrsinn", polterte Zapatero.

Doch sein Ausbruch am Dienstag dieser Woche schürte das Misstrauen erst noch. Und so genügte auch die Bestätigung der erstklassigen Bonität Spaniens durch die Rating-Agentur Fitch nicht mehr, um die Investoren zu beruhigen. Die Risikoprämien für Kreditausfallversicherungen auf spanische Staatsanleihen verteuerten sich innerhalb weniger Handelsstunden sprunghaft um 18,5 Prozent.

Ein Gerücht mit unbekannter Quelle, ein nervöses Dementi eines Regierungschefs - es braucht derzeit wenig, um die Finanzmärkte in Aufruhr zu versetzen. An diesem Mittwoch teilte dann die US-Ratingagentur Moody's mit, Portugals Staatsanleihen drohe erneut eine Abwertung der Bonität um ein, zwei Stufen.

Der Eindruck: Immer weniger Investoren scheinen bereit, auch nur einen Cent auf Europas Regierungen und die Gemeinschaftswährung zu setzen. Dabei richtet sich das Misstrauen nicht allein gegen Staaten wie Griechenland, Spanien und Portugal. Das Problem ist mittlerweile viel größer. Der Euro insgesamt gerät unter Druck......



....In der Nacht zum Mittwoch fiel sein Kurs erstmals seit April 2009 unter die Marke von 1,30 Dollar - und nähert sich nun einem Wert von 1,28 Dollar. Experten wie Ansgar Belke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung gehen davon aus, dass am Ende rund 1,20 Dollar auf dem Kurszettel stehen könnten. Die Analysten der Bank of New York Mellon gehen sogar von 1,10 Dollar aus, und manche Fachleute gehen noch weiter. "Bis zum Jahresende könnte ich mir eine Parität zum Dollar vorstellen, da die Märkte ja bekanntlich gern übertreiben", sagte der Präsident des deutschen Exportverbands, Anton Börner, an diesem Mittwoch. Auf gut Deutsch: Ein Euro könnte dann nur noch einen Dollar wert sein.......


Fazit: Euro entzaubert, EZB entzaubert, Euro vielleicht sogar Tod (ich hoffe es nicht). Also das heißt Dollar ohne Alternative, US Dollar = Leitwährung und somit sind die Obama Schulden auch noch tragbar. :wink: