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Dollar als weltweite Leitwährung? - Druckversion

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- revan - 03.04.2010

Erich schrieb:mein Hinweis war eine Antwort auf Deinen Vorwurf, "Chinas Währungsmanipulation" sei an allem schuld.
Das stimmt eben nicht - die "faulen Kredite" im Westen, insbesondere in den USA, sind der Auslöser der Finanzkrise.

Nicht China alleine aber China hatte eine wesentlichen Teil, würde ich die Schuld aufteilen so hat die Politik 10%, die Banken 50%, der verantwortungslose Verbraucher 20% und China ebenfalls 20%. Ohne Chinas Währungsmanipulation hätte einer der Entscheidenden Faktoren gefehlt und zwar die Verfügbarkeit von unendlich viel Geld, auch trug China wesentlich zu Deindustrialisierung des Westens bei. Kurz es schaffte auch noch die Voraussetzungen für die Virtuelle Wirtschaft ohne realen Gegenwert, die Gründe sind vielschichtig und keiner behauptete Heute das die Krise von der Politik verhindert werden konnte, es gab nicht mahl seriöse Warnungen.

Erich schrieb:Und diese "faulen Kredite" konnten entstehen, weil - auch und gerade unter Bush - die notwendige Aufsicht über die Finanzhaie in der Wallstreet sträflich vernachlässigt wurde, ja, man hat sogar diese Aufsicht und Regulierungsmöglichkeiten immer mehr ausgehebelt. Das trifft auch und gerade die Bush-Regierung, die sich noch 2007 beim G-8 Gipfel in Heiligendamm vehemt gegen Regelungen für Hedge-Fonds gesperrt und erst im Oktober 2008 (und damit viel zu spät) erklärt hat, nun doch noch regulieren zu wollen. Was aus diesem Lippenbekenntnis geworden ist, wissen wir.
Erst Obama hat begonnen, die Sache endlich anzupacken.



Diese Geschichte mit den faulen Kredite nahm schon unter Jimmy Charter und dann unter Reagan seine Anfang und erhielt unter den Demokrat Clinton noch einen Anstoß so lockerte noch die Clinton Administration noch die Börsenregeln 1999 massiv auf, Busch führte den eingeschlagenen Weg nur weiter. Heute weiß man aber das die Krise so oder so gekommen wäre mit oder ohne Busch oder mit oder ohne Clinton.


- Erich - 03.04.2010

revan schrieb:... die Gründe sind vielschichtig und keiner behauptete Heute das die Krise von der Politik verhindert werden konnte, es gab nicht mahl seriöse Warnungen.
....
da möchte ich widersprechen.
Schon weit vor der Krise hat ein breites Spektrum den Wildwuchs in der Finanzbranche gegeiselt und Regulierungen gefordert.

Die G 10-Zentralbankgouverneure haben Ende Juni 2004 das Rahmenwerk "Internationale Konvergenz der Eigenkapitalmessung und Eigenkapitalanforderungen" (Basel II) 1 verabschiedet, auch aus der Erkenntnis, dass das Risikomanagement nicht ausreichend ist. Leider wurde das in den USA nicht durchgesetzt sondern noch mehr dereguliert.

Auf dem G-8 Gipfel im Sommer 2007 in Heiligendamm - also noch Monate vor dem Crash - hat u.a. Bundeskanzlerin Merkel entsprechende Regulierungen gefordet. Sie ist - leider - an der Ignoranz der US-Regierung unter Bush gescheitert.

Von attac bis zur Wirtschaftswissenschaft ist eine entsprechende Regulierung auch weiterhin gefordert worden - gegen den hinhaltenden Widerstand der Finanzhaie von der Wall-Street.


- revan - 03.04.2010

Erich schrieb:da möchte ich widersprechen.
Schon weit vor der Krise hat ein breites Spektrum den Wildwuchs in der Finanzbranche gegeiselt und Regulierungen gefordert.

Die G 10-Zentralbankgouverneure haben Ende Juni 2004 das Rahmenwerk "Internationale Konvergenz der Eigenkapitalmessung und Eigenkapitalanforderungen" (Basel II) 1 verabschiedet, auch aus der Erkenntnis, dass das Risikomanagement nicht ausreichend ist. Leider wurde das in den USA nicht durchgesetzt sondern noch mehr dereguliert.

Auf dem G-8 Gipfel im Sommer 2007 in Heiligendamm - also noch Monate vor dem Crash - hat u.a. Bundeskanzlerin Merkel entsprechende Regulierungen gefordet. Sie ist - leider - an der Ignoranz der US-Regierung unter Bush gescheitert.


Regulierungen die aber nichtmahl jetzt unter Herr Obama durchsetzbar gewesen wären. Noch dazu hätte dies alles nichts gebracht, es gab Warnungen aber diese gibt es alle Tage wieder ohne das in 99% der Fälle etwas passiert. Selbst mit dem Regulierungsgrad der vor der Deregulierung durch Clinton 1999 und später durch Busch herrschte wäre die Krise nicht zu verhindern gewesen auch ist nicht mahl klar ob man so was überhaupt verhindern kann. Die Politik trägt Schuld aber nicht die Hauptschuld schon gar nicht eine Person (Busch) da wiegt das Globale Ungleichgewicht schwerer.


Den die Wirrheit ist ein Land hält sich nicht an die Regeln und macht so das ganze System kaputt und dieses Land ist China. China trägt die Hauptschuld neben unserer Westlichen Gier natürlich daran das sich der Westen deindustrialisierte und zu einer Konsum Gesellschaft verkam. Der Untragbare Konsum in den USA, die Stagnation Europas, wie die Deindustrialisierung des gesamten Westens wiegt schwerer als jede Wirtschaftskriese.


Will man das echte Ökonomische Problem der Erde anpacken so muss man China angehen. China muss den jetzige Parasitieren Politik beenden sonst droht uns schlimmes. Letztendlich kann China nicht dauerhaft mit 10% wachsen und dies ist ohnehin auch nur möglich auf Kosten der restlichen Welt nur ist irgendwann die restliche Welt ausgesaugt. China manipuliert mit seiner Dollar-Yuan Koppelung das gesamte Wirtschaftssystem dermaßen, dass es irgendwann zusammenbrechen wird.


Das Problem geht weit über die Papier Wirtschaft der Wall Street hinaus, letztendlich wäre auch diese eben ohne China nicht so verehrend gewesen. Klar dass erst durch China der Anteil der Bankenwirtschaft zu einem Kritischen Teil der Westlichen Wirtschaft wurde, bestes Beispiel wohin Deindustrialisierung führt ist glaube ich Großbritannien. Selbiges gilt aber für den gesamten Westen, auch für Deutschland und letztendlich wird China auch Maschinen und neuste High Tech kopieren und dank Währungsmanipulation zum Schleuderpreis auf den Markt werfen. letztendlich kann der Westen eben nicht durch Bildung und harter Arbeit bestehen, denn China spielt nicht Fear und dieses Chimerika+Eu Systeme wird früher oder später nicht mehr funktionieren.


Nun ja, man könnte so langfristig die Implosion der gesamten Weltwirtschaft sehen, sollten sich das jetzige Ungleichgewicht fortsetzen und China tut alles dafür das es auch so weiter geht so ist dies die logische Konsequenz.


- Kosmos - 03.04.2010

Zitat:Will man das echte Ökonomische Problem der Erde anpacken so muss man China angehen. China muss den jetzige Parasitieren Politik beenden sonst droht uns schlimmes. Letztendlich kann China nicht dauerhaft mit 10% wachsen und dies ist ohnehin auch nur möglich auf Kosten der restlichen Welt nur ist irgendwann die restliche Welt ausgesaugt. China manipuliert mit seiner Dollar-Yuan Koppelung das gesamte Wirtschaftssystem dermaßen, dass es irgendwann zusammenbrechen wird.


Das Problem geht weit über die Papier Wirtschaft der Wall Street hinaus, letztendlich wäre auch diese eben ohne China nicht so verehrend gewesen. Klar dass erst durch China der Anteil der Bankenwirtschaft zu einem Kritischen Teil der Westlichen Wirtschaft wurde, bestes Beispiel wohin Deindustrialisierung führt ist glaube ich Großbritannien. Selbiges gilt aber für den gesamten Westen, auch für Deutschland und letztendlich wird China auch Maschinen und neuste High Tech kopieren und dank Währungsmanipulation zum Schleuderpreis auf den Markt werfen. letztendlich kann der Westen eben nicht durch Bildung und harter Arbeit bestehen, denn China spielt nicht Fear und dieses Chimerika+Eu Systeme wird früher oder später nicht mehr funktionieren.
es gibt mehr als genug Billiglohnländer wo man ausweichen kann, nimm China aus der Gleichung und es ändert sich wenig an den Zuständen.
Parasiter?
Mir fällt es schwer Chinas Verhalten als parasiter zu bezeichnen denn Chinesen verdienen ihr Geld mit harter Arbeit, durch Schaffen eines Mehrwerts.
In Gegensatz zu so manchen westlichen Land wo einfach durch elektronische Geldpresse "Werte" geschaffen werden.

Parasiter ist westliches Finanzsystem und langfristige Schulden, solange man in USA und Europa weiterhin es normal findet für heiße Luft reale
Gegenleistung zu erhalten, solange wird sich nichts an heutigen Zuständen ändern.
Und da Politik im Westen von der Finanzwelt beherrscht wird wird es nie einen Kurswechsel geben.


- Erich - 03.04.2010

revan schrieb:....

Will man das echte Ökonomische Problem der Erde anpacken so muss man China angehen. China muss den jetzige Parasitieren Politik beenden sonst droht uns schlimmes. Letztendlich kann China nicht dauerhaft mit 10% wachsen und dies ist ohnehin auch nur möglich auf Kosten der restlichen Welt nur ist irgendwann die restliche Welt ausgesaugt. China manipuliert mit seiner Dollar-Yuan Koppelung das gesamte Wirtschaftssystem dermaßen, dass es irgendwann zusammenbrechen wird.
....
aua - parasitär war eher die US-Schuldenwirtschaft der letzten Jahrzehnte. Wer seinen Konsum und Verbrauch mit Schulden auf Kosten von anderen finanziert (und dann seine Schulden nicht zurück zahlen kann oder will), der lebt parasitär.
Und die Koppelung des Yuan an den Dollar ist nichts anderes als das System von Bretton Woods, das nach dem Zweiten Weltkrieg sogar das von den USA angeführte und neu geordnete internationale Währungssystem von festen Wechselkursen.
Sag jetzt bloß nicht, dieses System sei nur in Ordnung gewesen, solange die USA (als Inhaber der einzigen Weltleitwährung) davon profitierten - und jetzt, wo die USA diesen Profit nicht mehr haben, sei das System parasitär,


- revan - 03.04.2010

Parasitär passt aber in dem Sinne wie ich das meine, China generiert sein Wachstum durch eine massive Währungsmanipulation und schaffen so Verhältnisse mit den kein Westliches Land ja nicht mahl billig Lohn Länder konkurrieren können. Das heißt nicht, dass die Chinesen nicht arbeiten, sie arbeiten härter als die Amerikaner und viel Herter als die Europäer aber 10% Wachstum wäre ohne Währungsmanipulation nicht möglich. China sticht seien Konkurrenten so nicht durch harte Arbeit oder besseres Know How aus sondern durch schmutzige Tricks und ich rede hier nicht nur von der Währungsmanipulation. So warum nun sage ich parasitär, parasitär wie les den Westen das verarbeitende Gewerbe zerstört hat der Anteil der Industrie an BIP ist in Europa und den USA von ca. 40% auf ca. 20% zurückgegangen und das mit den Einsetzen des Aufstiegs Chinas. China ist nicht nur der größte Umwelt Zerstörer, sondern auch die größte Werkbank der Welt geworden das in dem es der restlichen entwickelten Welt das Produzierende Blut ausgesaugt hat.


Dabei ist die Zecke das Tiers das China (nicht als Beleidigung gemeint sondern sogar von Prinzip) am nächsten kommt. Denn die Zecke spuckt in die Blutbahn des Opfers eine Chemikalie (Speichel) die die Stelle örtlich betäubt und das Blutsaugen erleichtert, in Prinzip macht China ja dasselbe es finanziert einen nicht nachhaltigen schädlichen Konsum um die Nachfrage nach seinen Produkten am Laufen zu halten. Ohne China wäre die Schuldenmacherei der letzten Jahre nicht möglich gewesen China hat den Heroin Abhängigen (USA) am Leben gehalten um ihn weiter aussaugen zu können und tut es weiter.


Chinas verhalten ist destruktiv, es spielt falsch und letztendlich werden wir alle dafür bezahlen den das Chinesische Wachstum ist nicht tragbar. Mit 10% kann das Land nicht wachsen auch nicht mit 8% wie es die KP für mindestens erforderlich hält, auch der Konsum wird nicht mehr lange auf dieser Höhe existieren können, denn die USA und Europa sind bald Blutleer gesaugt. Dann kommt der große Absturz für alle, vielleicht noch bevor die Globalen Rochstoffe aufgebraucht sein werden.

Erich schrieb:Und die Koppelung des Yuan an den Dollar ist nichts anderes als das System von Bretton Woods, das nach dem Zweiten Weltkrieg sogar das von den USA angeführte und neu geordnete internationale Währungssystem von festen Wechselkursen.

Sag jetzt bloß nicht, dieses System sei nur in Ordnung gewesen, solange die USA (als Inhaber der einzigen Weltleitwährung) davon profitierten - und jetzt, wo die USA diesen Profit nicht mehr haben, sei das System parasitär,


Bretton Woods ist aber Mausetot wenigstens auf den Papier und Chinas Währung ist nicht nur das Problem der USA sondern in gleichem Maß der EU und der ganzen zivilisierten Welt.


- Kosmos - 04.04.2010

Zitat: So warum nun sage ich parasitär, parasitär wie les den Westen das verarbeitende Gewerbe zerstört hat der Anteil der Industrie an BIP ist in Europa und den USA von ca. 40% auf ca. 20% zurückgegangen und das mit den Einsetzen des Aufstiegs Chinas. China ist nicht nur der größte Umwelt Zerstörer, sondern auch die größte Werkbank der Welt geworden das in dem es der restlichen entwickelten Welt das Produzierende Blut ausgesaugt hat.
wtf, Legendenbildung.
Verarbeitendes Gewerbe im Westen hat ein gravierendes Problem das alles andere in den Schatten stellt: es muss bei Rendite mit der Finanzwelt konkurieren. Für viele Firmen besteht der Ausweg in Abwanderung in Billiglohnländer.
Die "schmutzige Tricks" Chinas sind alt bekannt, billige Arbeitskräfte in Überfluß einerseits und ein strafes, gut funktionierendes Staatswesen das
bereit ist den Investoren weit entgegen zu kommen.
Dieses Staatswesen ist Wettbewerbsvorteil Chinas gegenüber vielen anderen Billiglohnländern.

Währungsfragen sind dritt- und viertrangig um Phänemen China zu erklären.


- Erich - 07.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:mahnende-worte-bernanke-sieht-wirtschaft-weiter-in-krise/50097860.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 97860.html</a><!-- m -->
Zitat:07.04.2010, 20:33
Mahnende Worte
Bernanke sieht Wirtschaft weiter in Krise

Für den US-Notenbankchef ist es noch ein langer Weg bis sich die USA von den verheerenden Folgen der Finanzkrise erholt hat. Er plädiert für die Schaffung einer Abwicklungsinstitution zur Vermeidung weiteren Krisen.
...



- Erich - 09.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:bilanzierung-us-grossbanken-sollen-risiken-verschleiern/50098635.html">http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdie ... 98635.html</a><!-- m -->
Zitat:09.04.2010, 12:31
Bilanzierung
US-Großbanken sollen Risiken verschleiern

Der Verschuldungsgrad der Institute treibt Aufseher und Investoren um. Laut einem Zeitungsbericht senken in jüngster Zeit viele Banken pünktlich zum Quartalsende die Verbindlichkeiten - was durchaus legal ist.
...
Sad


- Erich - 11.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/finanzen/was-euro-dollar-und-goldpreis-bewegt-426940/">http://www.wiwo.de/finanzen/was-euro-do ... gt-426940/</a><!-- m -->
Zitat:08.04.2010

An den Devisenmärkten tobt eine Art Währungskrieg: Während der Euro mangels politischer Union in Europa Schwächen offenbart, soll der Dollar stark erscheinen, um US-Interessen zu untermauern. Derweil setzt China auf Gold, aber anders als bisher bekannt.

...

Auch unter diesem Aspekt ist es nur allzu verständlich, dass die USA ihren Dollar, von dem die chinesische Zentralbank eigentlich zu viel besitzt, jetzt stark erscheinen lassen wollen. Und weil sie die Stärke auf keinen Fall gegenüber dem Yuan zeigen möchten, sondern diesen im Gegenteil lieber gestern als heute aufgewertet sähen, haben sie zur Demonstration der vermeintlichen Dollar-Stärke den Euro als Opfer ausgesucht.
... – jedenfalls so lange, bis die Marktteilnehmer auf die Idee kommen, wegen der viel gravierenderen Schuldenprobleme der USA zur Abwechslung mal wieder gegen den Dollar zu spekulieren.
...



- Erich - 13.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:kolumne-lucas-zeise-staatspleiten-voraus/50099821.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 99821.html</a><!-- m -->
Zitat:12.04.2010, 19:32
Kolumne
Lucas Zeise - Staatspleiten voraus
Es wird immer fraglicher, ob den großen Wirtschaftsmächten der Ausweg aus der Schuldenfalle mittels Inflation gelingt. Falls nicht, wird es unangenehm.

Zunächst einen Glückwunsch an die Regierungen Eurolands, dass sie sich aus einer selbst gebauten Falle gerade noch befreit haben. Sie stellen Griechenland eine Kreditlinie von 30 Mrd. Euro zur Verfügung - zu einem gerade noch passablen Zins. Der besondere Glückwunsch gilt dabei der deutschen Regierung unter Angela Merkel, dass sie die ideologischen Vorbehalte gegen einen Notkredit für Griechenland überwunden hat.
....

Es war eine Form der Staatspleite, als die US-Regierung unter Richard Nixon 1971 entschied, entgegen den internationalen Verträgen für 35 $ keine Unze Gold mehr herauszurücken. Die Folgen waren für die Weltwirtschaft erheblich.
....

Zu Beginn der Krise war die Meinung weitverbreitet, dass die Staaten, allen voran die USA, das Verschuldungsproblem durch höhere Inflation entschärfen würden. Das Argument wurde in zwei Formen vorgetragen. Zum einen würde die massive Geldvermehrung der Zentralbanken quasiautomatisch Inflation erzeugen. Bisher ist davon nichts zu erkennen. Zwar sind die Rohstoffpreise auch wegen des aufgeblähten Geldkapitals kräftig gestiegen. Nichts sonst aber deutet auf stärker steigende Preise hin.
Zweitens wurde vermutet, speziell die US-Regierung werde aktiv die Inflation anzuheizen versuchen. Das Argument wird nicht dadurch entkräftet, dass weder die US-Zentralbank Fed noch die Regierung eine entsprechende Absicht bekundet haben. Doch man muss konstatieren: Wenn Ben Bernanke, Timothy Geithner und Barack Obama die Absicht hätten, die Inflation zu fördern, besonders erfolgreich sind sie bisher nicht damit.
Noch beschleunigt sich der Verschuldungsprozess der Staaten. Kann sein, dass sich das Problem ganz unverhofft durch einen Konjunkturaufschwung in Luft auflöst. Schön wäre es, aber wenig wahrscheinlich. Am Ende wird nichts anderes übrig bleiben, als einen Währungsschnitt zu veranstalten oder etwas, das die Juden des Alten Testaments die Jubeljahre nannten, die Streichung aller Schulden. Man merkt, ich werde religiös.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/derivate/:clearingstreit-iwf-ruegt-us-chaos-bei-derivateaufsicht/50100193.html">http://www.ftd.de/finanzen/derivate/:cl ... 00193.html</a><!-- m -->
Zitat:13.04.2010, 17:00
Clearingstreit
IWF rügt US-Chaos bei Derivateaufsicht

Die einen loben sie als sinnvolle Versicherungen gegen allerlei Unbillen der Märkte. Andere halten sie für "Massenvernichtungswaffen": Derivate. Jetzt greift der IWF in die Debatte ein. Und meint: Die USA, immerhin weltgrößter Markt, sind alles andere als ein Vorbild.
....



- Erich - 20.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:einbruch-der-gewerbeimmobilien-probleme-mit-einem-immofonds-der-deutschen-bank/50102179.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:ein ... 02179.html</a><!-- m -->
Zitat:17.04.2010, 17:01
Einbruch der Gewerbeimmobilien
Probleme mit einem Immofonds der Deutschen Bank
Zunächst gerieten Immobilienfonds von Morgan Stanley und Goldman Sachs ins Straucheln, weil der Wert der Anlageobjekte schrumpfte. Ein Fonds, in dem auch die Deutsche Bank investiert ist, erfordert jetzt eine Restrukturierung.
...

Die Liste der strauchelnden Immobilienfonds wird immer länger: Nach Fonds der US-Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs gibt es nun auch in einem von der Deutschen Bank verwalteten Fonds Probleme. Der "Rreef America Reit III" war massiv im Wert gefallen, so dass das Frankfurter Geldhaus einschreiten musste.
...

Hintergrund der Probleme ist der am Boden liegende Markt für Gewerbeimmobilien. Vor allem in den USA stehen wegen der Krise viele Büros, Läden und Fabrikhallen leer. Die Mieteinnahmen fehlen an allen Ecken und Enden, zudem sinkt der Wert der Immobilien rapide. Dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zufolge hat der "Rreef America Reit III" seinen Investoren einen Verlust von mindestens 65 Prozent beschert.
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:kolumne-tobias-bayer-klein-athen-in-illinois/50103033.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 03033.html</a><!-- m -->
Zitat:19.04.2010, 18:27
Kolumne
Tobias Bayer - Klein-Athen in Illinois

Griechenlands Krise ist für die Euro-Zone eine Zerreißprobe. Die Haushaltslage in einigen US-Bundesstaaten ist ähnlich dramatisch - wird aber sorgfältig unter den Teppich gekehrt.
...

Teil 2: Die nackten Zahlen lassen aufhorchen

Die nackten Zahlen jedenfalls lassen aufhorchen. Ende 2008 hatten Staaten und Gemeinden 3200 Mrd. $ an Verbindlichkeiten ausstehen, sofern man Pensionsverpflichtungen mitberücksichtigt. Das gesamte zu schließende Haushaltsloch lag 2009 bei 117 Mrd. $ und wird 2010 laut dem Pew Center on the States auf 146 Mrd. $ anschwellen. Steuererträge brechen weg, gleichzeitig gibt es bald keine Sonderhilfen mehr aus Washington.
...

Neben Kalifornien gilt das vor allem für New York und Illinois. Auf 9,2 Mrd. $ beläuft sich das Haushaltsdefizit von New-York-Gouverneur David Paterson. Im Juni wird das Bargeld knapp, 1 Mrd. $ könnten fehlen. Illinois wiederum sitzt auf einem Berg von 4,5 Mrd. $ an unbezahlten Rechnungen. Auf 90 Mrd. $ belaufen sich die Pensionsverpflichtungen, 54 Prozent davon sind nicht finanziert.
...



- revan - 21.04.2010

Ja, ja Erich klammert sich an Grashalme, um seinen Illusion weiter aufrechtzuhalten, was du nicht verstehen willst ist das die USA ein Staat sind und kein loser unfähiger Verbund von Statten. der Euro hast sich das Genick an seinen kleinsten Land gebrochen, das ist der Punkt und die Kurse sprechen für sich. :lol:


Die Leitwährungsdebatte ist ebenfalls abgeflaut, warum wohl ? Es scheint so als ob der Dollar sogar Obama überleben kann (ich hätt es nicht gedacht) aber das kleine Griechenland hat die Konkurrenz entzaubert. So was sind die Alternativen zum Schwächling Dollar ? Richtig der Schwächling Euro der vielleicht noch schwächer ist als man denkt. Ja willkommen in der Realität, der Anti Dollar Traum beruhend auf den Euro ist 2010 ausgeträumt worden. Big Grin



Griechenland hat übrigens heute seine 10 Jährigen Anleihen mit einen Aufschlag von 7,8% abgesetzt was einen neuen negativ Rekord darstellt. Kurz EU Rettungspacket wirkt nur kurz bzw. es wirkt gar nicht, was du auch nicht verstehen willst ist die simple Tatsache was diese Kriese Symbolisch bedeutet. Die Wirtschaftskiese und Obamas beispiellose Schuldenpolitik, wirkte auf die USA um es Sinnbildlich zu übertragen wie ein Atomkrieg und die USA steht immer noch und der Dollar mit ihr ebenfalls.


Kurz die USA wächst stärker als der Euroraum und erholt sich trotz aller Inkompetenz und der massiven Kriese die es erfahren hat und noch erfährt. Die EU dagegen stürzt über ein Land das so Bedeutungslos als Wirtschaftsmacht wie es klein ist, was ist der Eindruck den dies auf die Welt macht? Richtig, es ist schwäche ! Denn nun muss sich jeder fragen was passiert erst wen Spanien den Löffel abgibt oder gar Italien, oder gleich Italien, Spanien und Portugal zusammen? Erich die Chancen stehen daher sehr schlecht das zu deinen Lebzeiten dein Feuchter Traum von Ende des Dollars noch Realität wird.


- revan - 22.04.2010

Die Tragödie geht weiter.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.finanzen.net/">http://www.finanzen.net/</a><!-- m -->

1 Euro = 1,3284 USD


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.finanzen.net/nachricht/devisen/EUR-USD-Strauss-Kahn-Situation-sehr-ernst-778761">http://www.finanzen.net/nachricht/devis ... nst-778761</a><!-- m -->
Zitat:EUR/USD Strauss-Kahn: Situation "sehr ernst"

IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn hat am Donnerstag die Verschuldungssituation in Griechenlandals "sehr ernst" bezeichnet. Zugleich forderte erdie griechische Bevölkerung auf, ihren Widerstand gegen die geplanten Reformen aufzugeben.....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:dramatisches-defizit-griechen-muessen-verstaatlicht-werden/50104659.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:drama ... 04659.html</a><!-- m -->


Zitat:
Griechen müssen verstaatlicht werden


Die Schulden des Mittelmeerstaats sind noch höher als bislang bekannt. Das schockt die Märkte: Griechische Anleihen kollabieren, der Euro fällt auf ein Jahrestief. Hilfen von EU und IWF sind nur noch eine Frage der Zeit

Die dramatische Zuspitzung der griechischen Schuldenkrise macht eine rasche Rettungsaktion der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) nahezu unausweichlich. Die EU-Statistikbehörde Eurostat legte am Donnerstag offen, dass die Haushaltslage des Landes noch katastrophaler ist als zuvor bekannt. In Aufruhr versetzte die Märkte zudem, dass die Ratingagentur Moody's Griechenland herabstufte.
Der Euro fiel zum Dollar auf den tiefsten Stand seit etwa einem Jahr, griechische Staatsanleihen und europäische Aktien sackten weiter ab. Mit Renditen von jetzt über zehn Prozent für zweijährige Griechen-Bonds und 8,8 Prozent für zehnjährige Anleihen sind die Finanzierungskosten der Regierung in Athen nun so immens, dass ein baldiger Hilferuf als sehr wahrscheinlich gilt. "Die Märkte wollen Blut sehen", sagte ein Analyst.....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:noch-groesseres-defizit-griechische-tragoedie-bringt-euro-zu-fall/50104279.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:noch- ... 04279.html</a><!-- m -->

Zitat:
Griechische Tragödie bringt Euro zu Fall


Das Loch in der Staatskasse ist laut Eurostat deutlich größer als bisher bekannt. Die Ratingagentur Moody's stuft die Bonität der Griechen herab. Investoren reagieren panisch: Der zweijährige Zins steigt auf über zehn Prozent, der Euro fällt auf ein Jahrestief.....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.boersen-zeitung.de/index.php?li=1&artid=2010077014">http://www.boersen-zeitung.de/index.php ... 2010077014</a><!-- m -->

Zitat:
Kommentar: Der Hilfsplan reicht nicht


Es war ein rabenschwarzer Tag für die Eurozonen-Peripherie, insbesondere für Griechenland. Mit der Vorlage neuer Defizitzahlen der EU, die für Griechenland nun nochmals höher ausfielen, brach an den Märkten Panik aus, begünstigt durch die in der jetzigen Situation alles andere als hilfreiche Bemerkung von Eurostat, die sich gegenüber der Qualität der Daten aus Athen reserviert äußerte. Heftige Turbulenzen waren die Folge: Hellenische Bonds wurden geradezu verramscht, Absicherung gegen den Kreditausfall der schwächeren Euro-Staaten war ein ausgesprochen gefragtes Gut, die Spreads am Kassa- und am Credit-Default- Swap-Markt explodierten. Die Signale sind eindeutig. Die Akteure auf den Bond- und Credit-Märkten lassen sich nicht mehr durch die Hilfszusagen der Politik, wie sie jetzt vorliegen, beruhigen. Sie wollen sehen, dass der Hilfsplan aktiviert wird, und zwar jetzt. Denn eine Refinanzierung aus eigener Kraft, ob nun im Euro oder im Dollar, wird den Griechen kaum noch zugetraut. Der Markt ist weit jenseits der Zinsniveaus, die für die Hellenen als langfristig tragbar eingestuft werden können. 11 % für zwei Jahre Staatsschuld können sich die Griechen nicht leisten. Aber was soll der Notkredit langfristig bringen? Eine Beruhigung und damit eine dauerhafte Reduzierung der Spreads auf vielleicht 200 Basispunkte über dem Niveau des Bundes, was als tragbar eingestuft werden könnte?.....


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/wirtschaft/article7293374/Ratingagentur-senkt-Bonitaet-von-Griechenland.html">http://www.welt.de/wirtschaft/article72 ... nland.html</a><!-- m -->

Zitat:Ratingagentur senkt Bonität von Griechenland

Die Lage für Griechenland wird immer dramatischer. Das Haushaltsloch der Hellenen ist viel größer als gedacht. Die Märkte reagierten unmittelbar und schicken den Euro und griechische Anleihen auf Talfahrt. Um eine Rettungsaktion der Euro-Länder wird Griechenland wohl kaum noch herumkommen.

Angesichts dramatisch steigender Schuldenlasten Griechenlands wird eine baldige Rettungsaktion von EU und IWF immer wahrscheinlicher: Das klamme Mittelmeerland hat nach einer aktuellen Schätzung der EU mit einem Defizit von 13,6 Prozent der Wirtschaftsleistung ein noch größeres Loch in der Staatkasse als die bisher bekannte Größenordnung von 12,7 Prozent. Die ohnehin nervösen Märkte reagierten am Donnerstag geschockt auf die Nachrichten und schickten den Euro auf Talfahrt. Wegen der wachsenden Spekulation über einen Zahlungsausfall des Landes wird die Schuldenaufnahme für Griechenland auf dem Kapitalmarkt immer kostspieliger. Die Ratingagentur Moody’s stufte die Bonität des Mittelmeerlands erneut ab.....

Das ist nur der Anfang.


- Erich - 23.04.2010

gähn ... das gehört zwar in den Euro-Strang, und die verzweifelten Versuche, von den US-Problemen abzulenken haben schon fast etwas rührendes -
aber nachdem die US-Aufsicht eh nur mit anderen Dingen beschäftigt war ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:sec-untersuchung-pornos-statt-finanzaufsicht/50104720.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 04720.html</a><!-- m -->
Zitat:23.04.2010, 08:44
SEC-Untersuchung
Pornos statt Finanzaufsicht

Was machte eigentlich die US-Börsenaufsicht, als vor zwei Jahren fast das globale Finanzsystem kollabierte? Eine vom Senat angeforderte Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass einige Mitarbeiter statt auf Kursentwicklungen bis zu acht Stunden am Tag Pornos schauten.
...