Forum-Sicherheitspolitik
Dollar als weltweite Leitwährung? - Druckversion

+- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org)
+-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90)
+--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96)
+--- Thema: Dollar als weltweite Leitwährung? (/showthread.php?tid=3412)



- Schneemann - 04.09.2009

Zitat:Job losses ebb, but unemployment up

Unemployment jumps to a 26-year high of 9.7%, even as employers cut the smallest number of jobs since August 2008.

NEW YORK (CNNMoney.com) -- Employers trimmed fewer jobs in August than they did the prior month, but the unemployment rate jumped to a 26-year high, the government reported Friday. There was a net loss of 216,000 jobs in the month, according to the Labor Department. That was the fewest jobs lost since August 2008 and lower than a revised loss of 276,000 jobs in July. Economists surveyed by Briefing.com predicted a loss of 230,000 jobs in August.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://money.cnn.com/2009/09/04/news/economy/jobs_august/index.htm?postversion=2009090408">http://money.cnn.com/2009/09/04/news/ec ... 2009090408</a><!-- m -->

Schneemann.


- Erich - 04.09.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:schwache-erholung-arbeitslosenquote-in-amerika-springt-auf-9-7-prozent/50005486.html">http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:s ... 05486.html</a><!-- m -->
Zitat:Schwache Erholung
Arbeitslosenquote in Amerika springt auf 9,7 Prozent
Das Ende der Rezession ist erreicht, doch auf dem Jobmarkt hält die Krise an. In den USA gingen seit Dezember 2007 fast sieben Millionen Jobs verloren. Im August hält der Negativtrend an. Die Arbeitslosenquote steigt auf den höchsten Stand seit 1983.
...
und das bei dem US-amerikanischen Sozialsystem - sieht nicht gut aus


- Schneemann - 04.09.2009

Wobei das "Sozialsystem" eigentlich den Namen - wenn man das deutsche als Vgl. heranzieht - nicht so ganz verdient. Ein Kollege von mir war vor kurzem in den Staaten und hat sich schockiert gezeigt über die Situation vor Ort: An manchen Stellen geht man aus dem 5-Sterne-Lokal und zehn Meter daneben in der Seitenstraße liegen Dutzende von Obdachlosen. Auch hat er auf der Fahrt von Tampa nach Miami Zeltstädte von mehreren hundert "Gestrandeten" gesehen, quasi also "wilde" Campingplätze von Pennern, Enteigneten, Armen, Entlassenen...

Die Folgen des Kollapses werden im nächsten Jahr, vermutlich aber schon im Winter, noch heftig zu spüren sein, auch bei uns.

Schneemann.


- Venturus - 06.09.2009

Das Thema Zeltstädte war doch auch hier schon im Forum. Stern hat sich da während der Hochzeit der Angst regelmäßig drin gesuhlt. Wobei ich persönlich nicht wissen möchte wie viel Parkplätze in den USA mittlerweile zu Schlafstädten mutiert sind. Nach meiner subjektiven Einschätzung dürften das ein weitaus größeres Problem sein. Abgestürzte Mittelklässer denen nur die Karre geblieben ist. Aber wie auch immer. In den Bereich der USA mit einem anständigen Winter wird man dieses Jahr so manchen Kältetoten aus seinem Pappkarton, Auto oder Zelt hervor ziehen. Und das in einem Land wo reihenweise unverkäufliche Häuser leer stehen und vor sich hin rotten.


- Nasenbaer - 06.09.2009

Venturus schrieb:Und das in einem Land wo reihenweise unverkäufliche Häuser leer stehen und vor sich hin rotten.
Warum vermietet man die Häuser eigentlich nicht zu einem vernünftigen Preis? :? Die real existierende Markwirtschaft werde ich wohl nie verstehen.


- Venturus - 07.09.2009

Nasenbaer schrieb:Warum vermietet man die Häuser eigentlich nicht zu einem vernünftigen Preis? :? Die real existierende Markwirtschaft werde ich wohl nie verstehen.

Teilweise gab es wohl Fälle wo Schuldner angeboten haben trotz des Verlust des Hauses weiterhin als Mieter darin zu verbleiben. Sprich: Haus geht zurück an die Bank und sie vermietet es an die ehemaligen Eigentümer. Wurde wohl vielfach nicht drauf eingegangen. In Deutschland würde ich von einer höheren Attraktivität durch Abschreibung ausgehen. Wie das in den USA ausschaut weiß ich nicht. Wobei es mich nicht wundern würde, würde man da nur aus Gründen einer kruden Unternehmenspolitik hier profitablere und sozialere Lösungen verwerfen.


- Erich - 08.09.2009

revan schrieb:.....

PS: Ich bin ärmer als Gestern, der Gold Preis hat biss her um 0,7% nachgelassen und das wägen der guten Stimmung an den Merkten, ah ja und der Dollar hat gegenüber den Euro fast 2 Cent hinzugewonnen. Cry

An solchen Tagen fragt man sich warum man keine Dollar hält.
:wink:

sei froh:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:neues-jahrestief-euro-verteuert-sich-auf-1-45-dollar/50006901.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 06901.html</a><!-- m -->
Zitat:08.09.2009, 15:06

Neues Jahrestief
Euro verteuert sich auf 1,45 Dollar

Investoren gehen wieder ins Risiko - und legen ihr Kapital in Schwellenländern an. Das lässt den Dollar gegenüber dem Euro auf ein Jahrestief fallen. Besonders besorgt blicken die Experten auf die gigantische Verschuldung der USA.
....



- revan - 08.09.2009

Jep, wegen den Gold bin ich es definitiv. Big Grin

Wegen des Dollar wo ich keine halte bin ich es dagegen nicht, aber so kann man wenigstens die sinnlosen und exzessiven Schulden des Heilsbringer durch Inflation abbauen. Da die Dollar/Leitwährung Debatte ihren Hype schon hatte und fast verschwunden bzw. fast abgeklungen ist kann man diesen Kurs nun wohl fahren.


Doch da schreibt die FTD was interessanteres.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:rolle-des-dollar-stresstest-fuer-die-geldpolitik/50006886.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 06886.html</a><!-- m -->
Zitat:Stresstest für die Geldpolitik

Die Frage nach der künftigen Leitwährung könnte durch ein Kräftemessen zwischen der Federal Reserve und der EZB entschieden werden. Gewinnt die EZB, hätte der Euro-Raum ein Problem.


Die Zweifel an der Rolle des Dollar als Leitwährung mehren sich. Die Dollar-Peripherie, vor allem China und Russland, ist unzufrieden mit dem expansiven Kurs der USA. Die amerikanische Staatsverschuldung steigt rasant. Und aufgrund des gewaltigen Ausmaßes und der Vielzahl ihrer Liquiditätsprogramme verzögert sich der Ausstieg der US-Notenbank Fed aus der quantitativen Lockerung.
Die Europäische Zentralbank zeigt sich hingegen entschlossen, ihre Geldpolitik zeitig zu straffen. Sollten sich diese Erwartungen verfestigen, könnten die Halter der immensen Welt-Dollar-Reserven trotz Netzwerkeffekten zugunsten des Dollar schrittweise Reserven von Dollar in Euro tauschen. Das Potenzial ist groß, da sich die Hälfte der US-Staatsanleihen in ausländischer Hand befindet. Die resultierende Aufwertung des Euro wäre aber mit hohen Anpassungslasten für Europas Exporte verbunden. Bereits jetzt liegt der Euro-Kurs von 1,45 $ für die deutsche Exportindustrie an der Schmerzgrenze. Für viele Partnerstaaten in der Europäischen Währungsunion (EWU) dürfte die Grenze des Verkraftbaren sogar schon lange überschritten sein......



- Quintus Fabius - 09.09.2009

In der SZ war ein Artikel über einen gewissen Konrad Hummler, der ist Schweizer Bankier und sitzt zugleich im Aufsichtsrat der Deutschen Börse. Besagter Herr Hummler hat sich sehr kritisch über die US Wirtschaft und insbesondere den US Dollar geäußert und rät dazu US Aktien loszuwerden.


- Erich - 09.09.2009

revan schrieb:.....

Doch da schreibt die FTD ....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:rolle-des-dollar-stresstest-fuer-die-geldpolitik/50006886.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 06886.html</a><!-- m -->
Zitat:.....

Die Zweifel an der Rolle des Dollar als Leitwährung mehren sich. Die Dollar-Peripherie, vor allem China und Russland, ist unzufrieden mit dem expansiven Kurs der USA. Die amerikanische Staatsverschuldung steigt rasant. Und aufgrund des gewaltigen Ausmaßes und der Vielzahl ihrer Liquiditätsprogramme verzögert sich der Ausstieg der US-Notenbank Fed aus der quantitativen Lockerung.......
genau - der Dollar hat abgewirtschaftet !


- Shahab3 - 09.09.2009

revan schrieb:Wegen des Dollar wo ich keine halte bin ich es dagegen nicht, aber so kann man wenigstens die sinnlosen und exzessiven Schulden des Heilsbringer durch Inflation abbauen.

Siehe dazu:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mmnews.de/index.php/200905293024/MM-News/US-Staatsanleihen-Zum-Abschuss-freigegeben.html">http://www.mmnews.de/index.php/20090529 ... geben.html</a><!-- m -->
Zitat:US-Staatsanleihen: Zum Abschuss freigegeben

Von Dr.-Ing. Artur P. Schmidt
Freitag, 29. Mai 2009

Bond-Crash unvermeidbar: US-Staatsanleihen werden ihre Fahrt in Richtung Junk-Bond-Status beschleunigen. Die Folge wird eine Massenarbeitslosigkeit sein, wie sie die Welt seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts nicht mehr gesehen hat.
...
Zwar mag es im Interesse der USA liegen, sich durch einen Währungscrash zu entschulden, jedoch ist dies ein Betrug an allen weltweiten Gläubigern. Für das am 30. September endende Fiskaljahr wird eine Rekorddefizit von 1.750 Milliarden USD prognostiziert, nahezu eine Vervierfachung gegenüber dem vorigen Fiskaljahr.

Betrug das durchschnittliche Schuldenwachstum von 1791 bis 2008 betrug 5.4 % ( <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/usa/usa0.htm">http://www.sgipt.org/politpsy/finanz/sc ... a/usa0.htm</a><!-- m -->), so dürfte im aktuellen Fiskaljahr dieser Betrag fast um den Faktor 3 höher liegen. Ein Defizit welches nahezu 13 % des Bruttosozialproduktes entspricht, ist mehr als das vierfache dessen, welches als Konvergenzkriterium für die Staaten der europäischen Gemeinschaft zum Beitritt zum Euro-Raum ausgegeben wurde.

Geht es in diesem Tempo in den nächsten Jahren weiter, dürften in wenigen Jahren die öffentlichen Schulden der USA (<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.brillig.com/debt_clock/">http://www.brillig.com/debt_clock/</a><!-- m -->) das Bruttosozialprodukt um den Faktor 2 übersteigen. Bereits heute ist ersichtlich, dass die USA hinsichtlich Preisstabilität, Finanzlage der öffentlichen Hand, Kursniveaus des US-Dollar und langfristigen Zinssätzen in eine bedrohliche Schieflage geraten wird.

Der unvermeidbare Bond-Crash

Nachdem Standard & Poor's eine Herabstufung der Bonitätsnote Großbritanniens in Aussicht stellte, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die USA ihre „As" verlieren werden.

US-Staatsanleihen werden damit ihre Fahrt in Richtung Junk-Bond-Status beschleunigen. US-Finanzminister Timothy Geithner kündigte zwar an, dass Staatsdefizit zu senken, doch dies ist wie alle Ankündigungen der Fed nur Augenwischerei, um vom eigentlichen Problem der zu hohen Staatsverschuldung abzulenken. Deren massiver Anstieg führt zu einem riesigen Refinanzierungsbedarf an den Bondmärkten, der allein für 2009 auf 2.500 Mrd. $ geschätzt wird.
...



- Ingenieur - 09.09.2009

Äh, wieso hat dann Japan nicht sein AAA-Rating verloren, trotz Schulden von über 160% des BIPs ?
Die US-Steuern sind sowieso auf Witzniveau, da ist noch viel Spielraum nach oben offen.

@revan
Bete, dass keine derartige Inflation kommt, die die US-Schulden signifikant entwertet, denn dann gibts eine zweite Abspaltung der Südstaaten, wenn das passiert.


- Erich - 09.09.2009

ich registrier auch die guten Nachrichten:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:trotz-rekordverschuldung-moody-s-gibt-bei-aaa-rating-der-usa-entwarnung/50007418.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 07418.html</a><!-- m -->
Zitat:09.09.2009, 15:01
Trotz Rekordverschuldung
Moody's gibt bei AAA-Rating der USA Entwarnung
Erleichterung für US-Präsident Obama: Die Ratingagentur Moody's sieht die Top-Bonitätsnote der Vereinigten Staaten kurzfristig nicht in Gefahr. Am Kapitalmarkt wird der Dollar trotzdem abgestraft - der Euro nähert sich 1,46 $.
....
andererseits scheint der Markt den USA weniger zuzutrauen,als die Ratingagentur Moody's .....


- Venturus - 10.09.2009

Ingenieur schrieb:Die US-Steuern sind sowieso auf Witzniveau, da ist noch viel Spielraum nach oben offen.

Unamerikanisches Kommunistenschwein!

Erich schrieb:andererseits scheint der Markt den USA weniger zuzutrauen,als die Ratingagentur Moody's

Ist das verwunderlich nach dem letzten großen Fehlschlag?

Zumal: Die M3-Geldmenge kann nur noch geschätzt werden. Das Außenhandelsdefizit hat schon 2006 765,3 Mrd betragen. Man steckt in anderthalb Kriegen. Und Steuererhöhungen sind politischer Selbstmord. Dazu kommen die immer lauter werdenden Stimmen nach einer Ablösung des Dollars als Weltleitwährung. Selbst wenn man die fundamentalen Daten gelassen betrachtet, bleibt immer noch die Psychologie. Und die ist derzeit nun mal schlecht.


- revan - 10.09.2009

Zitat:Unamerikanisches Kommunistenschwein!

Also, dass währe dann tatsächlich die Parole der meisten Leuten, hoch Steuer sind nämlich tatsächlich unamerikanisch, es sei den sie kämmen von den Republikanern selbst. In Zeiten der finanziellen Not, ich plane schon die Nach Messias Ära in den hoffentlich die linken aus den Kapitol und vor allem dem weißen Haus vertrieben wurden könnte man durchaus zu solchen Notmaßnahmen greifen. Denn Ingenieur hat völlig recht, die Steuern in den USA sind lächerlich klein, da besteht sehr viel Spielraum nach oben, ganz klar.



Was das AAA Rating betrifft so hat auch da Ingenieur ein sehr gutes Beispiel gebracht, den trotz den Sozialisten in Weißen Haus und der aberwitzigen Schuldenmancherlei seiner Seitz liegt die Verschuldung der USA noch mit ca. 9,1 Billionen für das Jahr 2019 noch recht weit von der 100% Marke des BIPs entfernt würde dann bei ca. 60% des BIPs liegen dies ist aberwitzig wenig in Vergleich zu vielen Industrie Staaten die Japans dürfte dann bei 180%+ BIPS liegen und Japan hat sicherlich auch noch dann ein AAA Rating.





Zitat:@revan
Bete, dass keine derartige Inflation kommt, die die US-Schulden signifikant entwertet, denn dann gibts eine zweite Abspaltung der Südstaaten, wenn das passiert.




Die jetzige Inflation ist schon schlimm genug, aber sie hat auch nicht nur Nachteile den diese stärkt die Binnenwirtschaft weil Importe horrend teurer werden und verbessert die die Export Chancen weil Amerikanische Wahre Spott billig werden in Prinzip bedient man sich hier des Tricks der China zur Weltmacht machte und weiter macht.