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(Land) Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - Druckversion

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Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - kato - 25.11.2013

Quintus Fabius schrieb:Ich vermute allerdings auch, dass die Magazinkapazität geringer sein dürfte und vermute, dass sie bei um die 50 Schuß pro Magazin liegt, womit bei zwei Magazinen man auf 100 Schuß käme.
Das wären dann allerdings die größten 35mm-Magazine, die es gibt, abgesehen von linkless- oder Gurtkästen für Flugabwehr, die in etwa so groß wie dieser ganze Geschützturm sind und dann 100-150 Schuß haben Wink

Die normalen Magazine für Oerlikon-, Denel- und ATK- 35mm-Maschinenkanonen (mit Magazinen) haben je nach System typisch derzeit zwischen etwa 28 und 35 Schuß, wobei Oerlikon gerade für fest verbaute Magazine bei bisherigen Installationen bevorzugt 20-Schuß-Kapazitäten verwendet hat (und nicht nur beim Gepard).

Die verbaute Kanone ist eine ATK Bushmaster III, so dass 2x35 Schuß wie beim CV9035 selbe Waffe - schon das höchste der Gefühle sein werden.


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - Quintus Fabius - 25.11.2013

Hatte was von 50 Schuß gelesen und bin wegen des Dual-Feed davon ausgegangen, dass die 50 Schuß je Magazin meinen.

Vermutlich meinen die dann 50 Schuß insgesamt, dass wären dann 25 je Magazin und würde damit zu deinen Zahlen passen. In Bezug auf die genannten Kanonen - also die zu diesen gehörenden Kaliber:

35mm wiegt ungefähr 1,5 kg je Schuß.

Eine 30mm wiegt ungefähr 700 Gramm je Schuß.

Eine 20mm wiegt ungefähr 320 Gramm.

Eine 35mm wiegt also ungefähr doppelt so viel wie eine 30mm. Warum also soll der Munvorrat einer 35mm Kanone derart viel geringer sein als der einer 30mm Kanone?!

Auch die Kanonen sind nicht so unterschiedlich groß:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.quarry.nildram.co.uk/CTA%20comparison.jpg">http://www.quarry.nildram.co.uk/CTA%20comparison.jpg</a><!-- m -->

Erst zur 40mm entsteht hier ein deutlicher Größensprung.

Zitat:wobei Oerlikon gerade für fest verbaute Magazine bei bisherigen Installationen bevorzugt 20-Schuß-Kapazitäten verwendet hat (und nicht nur beim Gepard).

Der Gepard hatte je Kanone 320 Schuß im Magazin (gesamt also 640 Schuß). Die 20 Schuß Magazine beim Gepard waren lediglich gesonderte Magazine für Spezialmunition (gegen stark gepanzerte Ziele).


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - kato - 25.11.2013

Quintus Fabius schrieb:Eine 35mm wiegt also ungefähr doppelt so viel wie eine 30mm. Warum also soll der Munvorrat einer 35mm Kanone derart viel geringer sein als der einer 30mm Kanone?!
Doppelte Größe der Munition, doppeltes Gewicht -> halbe Munitionskapazität (insgesamt). Passt doch schön.

Der vorgestellte 35mm-Turm ist physisch anders aufgebaut als der des Puma. Die Elevationsachse* der BMK wurde hinter das Hunter-Killer-Peri verlegt, so dass die Kanone deutlich weiter hinten im Turm liegt (was vermutlich der besseren Lagerung des schwereren Rohrs im leichteren Turm dient). An dieser Stelle im Turm - hinter der Kanone und dem Peri - liegt beim Puma aber das Schneckenmagazin der 30mm, die Munitionszuführung läuft beim Puma um das Peri herum auf die Vorderseite des Turms. Bei dem vorgestellten Turm wird die Munition vermutlich vollständig im Turmheck seitlich der Kanone / hinter dem Peri gelagert, was einen Munitionsvorrat ergibt, der grob dem entspricht, was beim Puma allein in der Munitionszuführung (ohne Magazin) hängt.

*- Durch die Verlagerung der Elevationsachse ist der Höhenrichtbereich der 35mm auch geringer (+35° ggü. +45° der 30mm im Puma).

Quintus Fabius schrieb:Der Gepard hatte je Kanone 320 Schuß im Magazin (gesamt also 640 Schuß).
Wie gesagt, bei gegurteter Munition (Oerlikon KDA) gibt es größere Magazine. Für die natürlich der entsprechende Platz da sein muss.


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - Quintus Fabius - 25.11.2013

Zitat:Doppelte Größe der Munition - halbe Munitionskapazität

Der PUMA führt allerdings ja auch 400 Schuß mit, davon 200 im Magazin. Selbst wenn man eine doppelte Größe der Munition annimmt, wären dass dann immer noch 100 Schuß (wie von mir ursprünglich propagiert mit 50 Schuß je Magazin).

Tatsächlich ist die Munition von den Abmessungen her gar nicht mal doppelt so groß. 30mm x 173mm zu 35mm x 228mm. Der Durchmesser wie die Länge der beiden Patronen ist also dergestalt, dass die 35mm Patrone ca. 50% größer ist vom Gesamtvolumen her.

Zitat:An dieser Stelle im Turm - hinter der Kanone und dem Peri - liegt beim Puma aber das Schneckenmagazin der 30mm, die Munitionszuführung läuft beim Puma um das Peri herum auf die Vorderseite des Turms. Bei dem vorgestellten Turm wird die Munition vermutlich vollständig im Turmheck seitlich der Kanone / hinter dem Peri gelagert, was einen Munitionsvorrat ergibt,

Das könnte eine Erklärung sein. Dann würde der Turm aber wenig Sinn machen, die Mag-Kapazität wäre dann viel zu gering. Und wie soll man so zwei Magazine unterbringen, selbst wenn man pro Mag nur eine derart geringe Zahl von Schüssen annimmt? Da es ja gesichert zwei Magazin sind, wie sollen diese bei dem Turm angeordnet sein? Der Platz würde an der von dir benannten Stelle dann ja allenfalls für ein Magazin reichen?!

Zitat:Durch die Verlagerung der Elevationsachse ist der Höhenrichtbereich der 35mm auch geringer (+35° ggü. +45° der 30mm im Puma).

Das ist natürlich Mist und macht den Turm im Endeffekt sinnfrei. Eine großer Höhenrichtbereich ist zwingend notwendig. Aber warum muß der Höhenrichtbereich niedriger sein, nur weil die Achse weiter hinten ist? Man könnte das doch trotzdem so einrichten, dass die Kanone sehr viel steiler nach oben ausgerichtet werden kann?!

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.army-guide.com/eng/product5119.html">http://www.army-guide.com/eng/product5119.html</a><!-- m -->

Schade, sah auf den ersten Blick sehr gut aus.


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - kato - 25.11.2013

Quintus Fabius schrieb:Der Durchmesser wie die Länge der beiden Patronen ist also dergestalt, dass die 35mm Patrone ca. 50% größer ist vom Gesamtvolumen her.
30x173: Hülsendurchmesser 44mm, Länge 173mm : Zylindervolumen ~263 cm³ (100%)
35x228: Hülsendurchmesser 55mm, Länge 228mm : Zylindervolumen ~542 cm³ (206%)

Quintus Fabius schrieb:Und wie soll man so zwei Magazine unterbringen, selbst wenn man pro Mag nur eine derart geringe Zahl von Schüssen annimmt? Da es ja gesichert zwei Magazin sind, wie sollen diese bei dem Turm angeordnet sein?
Parallel zueinander, genauso wie die Munitionszuführung des Puma parallel für beide Feeder verläuft. Eine Umrichtanlage (ich nenns mal so) mit sehr kurzer Zuführung und daneben halt zwei kleine etwas schneckenförmig angeordnete Magazine.

Wenn ich diese Schneckenmagazine auf - grob - 50x40 cm Fläche im Turm führe (dürfte vom Platz hinkommen) kommen immerhin so ca 25-30 Schuß pro Magazin raus.

Verkomplizierend wirkt primär, falls man das ganze wirklich so bauen möchte, dass es aus dem Drehkranz heraus von unten nachladbar wird. Komplizierter, aber auch nicht wirklich unmöglich. Darf man die Munition halt einzeln senkrecht durch einen Schacht hinterm Peri reinschieben und halbautomatisch ins Magazin drücken lassen. Geht schon, dauert halt etwas.

Quintus Fabius schrieb:Aber warum muß der Höhenrichtbereich niedriger sein, nur weil die Achse weiter hinten ist?
Weil die Turmauskragung hinten eigentlich immer etwas Luft zum Deck / Oberseite Fahrzeug braucht - so im Bereich 5-10 cm. Ergo liegt dessen Boden immer höher als auf Höhe des Drehkranzes, und bietet damit weniger Spiel für die - hinter der Elevationsachse - beim Hochrichten nach unten kippenden Teile der Kanone. Einzige Möglichkeit dies dann zu kompensieren ist die Waffe entsprechend höher zu installieren.

Zur besseren Visualisierung: Das Periskop liegt immer exakt in Drehkranzmitte. Wenn ich die Achse der Waffe für die Höhenrichtung vor das Periskop setze (Puma) kippe ich die Waffe quasi noch in den Drehkranz "rein". Wenn ich die Achse dagegen hinter das Periskop (IWS-35) setze kippe ich die Waffe hinten in die Turmauskragung.


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - Mondgesicht - 25.11.2013

:lol:

Coole Rechendiskussion.

Ich bin für 30mm. Das Ding hat Bumms und man hat nicht nur 3 Schuss und muss dann nachladen.
Wenn ich was einäschern will, bestelle ich mir einen Hubschrauber oder ein Flugzeug. Oder ich nehme einen KPz.

Meiner Meinung nach reicht ein Kaliber 30mm. Man sollte auch die einschüchternde Wirkung einer 20er-Garbe von einer 3cm-MK nicht unterschätzen.
Bei 35mm oder gar 40mm schieße ich keinen längeren Feuerstoß mehr. Dafür ist die Mun zu selten.

Aber beim Puma sollte man trotzdem mindestens auf ein 7,62mm-Maschinengewehr gehen! Die Flinte, die jetzt drin ist geht gar nicht...


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - Quintus Fabius - 25.11.2013

kato:

Vielen Dank für deine wertvollen Ausführungen! Damit ist der Turm für mich im weiteren gestorben.

Schlußfolgerung: man braucht also einen anderen Turm bzw wir sollten mit den Briten bezüglich der 40mm CTWS zusammen gehen. Deren Abmesseungen wie die der Kanone entsprechen der einer bisherigen 30mm Kanone trotz des größeren 40mm Geschoßes.

Mondgesicht:

Zitat:Ich bin für 30mm. Das Ding hat Bumms und man hat nicht nur 3 Schuss und muss dann nachladen.

Die Wirkung einer 35mm ist so viel größer, dass du immer mehr als 3 Schuß 30mm ansetzen musst, um auch nur die Wirkung eines Schußes einer 35mm zu erreichen. Im weiteren würde dieses Argument dann noch viel eher für den Marder mit der 20mm sprechen, da diese ja noch deutlich mehr Munition dabei hat. Gegen gepanzerte Fahrzeuge wie den BMP-3 oder ältere russische Kampfpanzer reicht aber eine 30mm eben nicht mehr aus. Deshalb sind die Südkoreaner beispielsweise auf 40mm gegangen und haben viele andere Armeen ebenfalls 35mm.

Der südkoreanische K21 hat trotz einer konventionellen 40mm Kanone insgesamt 200 Schuß dabei und eine 40mm ist nochmals deutlich größer als eine 35mm! Jedes Magazin fasst dabei 24 Schuß, so viel wie bei dem hier gezeigten 35mm Turm auch.

Man kann also mit einer anderen Turmkonstruktion durchaus auch bei deutlich größeren Kalibern mehr Munition mitführen.

Hier mal ein paar Bilder zu verschiedenen Patronen:

Bei folgendem ist das vierte von rechts eine 30mm x 173mm:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.quarry.nildram.co.uk/MICVcart.jpg">http://www.quarry.nildram.co.uk/MICVcart.jpg</a><!-- m -->

Bei folgendem ist das zweite von links eine 35mm x 228 mm (und das 4te von links eine 40mm):

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.quarry.nildram.co.uk/MICVcart2.jpg">http://www.quarry.nildram.co.uk/MICVcart2.jpg</a><!-- m -->

Wie man sieht ist die 40mm noch mal deutlich größer, trotzdem hat der südkoreanische K21 mehr davon dabei, als dieser 35mm Turm hätte....

Zitat:Wenn ich was einäschern will, bestelle ich mir einen Hubschrauber oder ein Flugzeug. Oder ich nehme einen KPz

Im modernen Krieg wird das Zeitfenster nach Aufklärung für die Bekämpfung immer kleiner. Wenn das Flugzeug oder der Heli da sind, ist der Feind eventuell schon weg. Und KPz sind auch nicht immer da. SPz müssen daher die Befähigung haben, eigenständig Infanterie in gehärteten Stellungen zu bekämpfen und ebenso ältere Panzermodelle wie sie in vielen Ländern noch üblich sind.

Noch darüber hinaus ist die Logistik zu bedenken. Die 35mm hat sich bei der Luftabwehr durchgesetzt, nicht nur der Gepard hatte sie, auch das neue MANTIS System wird sie haben. Wenn alle MK nur ein Kaliber haben, bietet das erhebliche logistische Vorteile. Noch darüber hinaus kann der Schützenpanzer mit diesem Kaliber selbst besser Luftabwehr gegen Hubschrauber und gegen bestimmte Typen von Drohnen leisten (sowie andere Tieffliegende Flugzeuge).


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - Quintus Fabius - 26.11.2013

35mm versus 30mm:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dtic.mil/ndia/2005garm/tuesday/vanmeerten.pdf">http://www.dtic.mil/ndia/2005garm/tuesd ... eerten.pdf</a><!-- m -->

Schlußfolgerung:

Man braucht einen anderen Turm. Vermutlich wird eine 35mm Kanone in einer RWS wie beim PUMA geplant nicht realisierbar sein, ohne sich dabei wesentliche Nachteile einzuhandeln.

In einem Lance RC Turm sollte eine 35mm Kanone (oder eine britische 40mm CTWS) jedoch problemlos auch mit größerem Magazin machbar sein, zumal die Briten ja ohnehin die 40mm Kanone in einem modifizierten Lance RC Turm beschaffen wollen für ihr FRES Scout System.

Verbleibt nun die Frage, ob man diesen auf dem PUMA montieren kann/will. Die Vorteile sprechen eigentlich für sich:

Elevation von 60 Grad und die Möglichkeit, die Waffe unter Panzerschutz nachzumunitionieren. Und auf einem Marder montiert wäre die Sache günstiger als den PUMA zu beschaffen - folglich:

schließe ich mich hier mal Wide Masta an, und vertrete ebenfalls den Lance RC Turm auf dem Marder. Hat mich überzeugt: allerdings bin ich weiter der festen Überzeugung, dass man den Turm mit 35mm beschaffen sollte und nicht mit 30mm und das wäre beim Lance RC ebenfalls möglich. Hier mal ein Bild wie der Marder dann aussehen könnte:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://forum.net.hr/cfs-file.ashx/__key/CommunityServer.Discussions.Components.Files/16/6724.marder_5F00_lance_2D00_rc_5F00_turret.jpg">http://forum.net.hr/cfs-file.ashx/__key ... turret.jpg</a><!-- m -->


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - kato - 26.11.2013

Quintus Fabius schrieb:Gegen gepanzerte Fahrzeuge wie den BMP-3 oder ältere russische Kampfpanzer reicht aber eine 30mm eben nicht mehr aus.
Eine 30mm APFSDS nimmt einen BMP-3 locker von vorne auseinander. Oder aus jedem anderen Winkel. Auch wenn die Niederländer - nicht die Koreaner - da bezüglich eventueller Zusatzpanzerungen anderer Meinung sind.

Gegen einen älteren russischen Panzer wie einen T-54 oder T-55 müssen auch 40mm oder 35mm günstige Schußwinkel und Trefferpunkte erwischen, um frontal durchzukommen. Zumal man mit Maschinenkanonen einen Kampfpanzer eher mit Salvenfeuer auf Optiken und andere exponierte Komponenten kampfunfähig schießt. Und das geht genausogut mit 30mm oder 20mm. Wenn man keine richtigen Panzerabwehrmittel (LFK) zur Verfügung hat.

Die 40mm wird gerne mal genommen, weil man in dieser einen vernünftig großen HE-Sprengsatz (ca 900g) und programmierbare Zünder* unterbringen kann. Diesen "erkauft" man sich mit mit den winzigen Magazinen** sowie der vergleichsweise recht niedrigen Kadenz der Waffe - eine Oerlikon KDA kommt gegenüber der Bofors immerhin auf das 2,5-fache an Kadenz, die MK30/2-ABM theoretisch auf das 3,2-fache (praktisch beim Puma zur Verbesserung der Schußgenauigkeit auf das 0,9-fache der Bofors limitiert...).

Das Kaliber 35mm als Fahrzeugkanone wurde historisch wegen dem "upgrade path" zu 50mm Supershot verwendet (siehe u.a. Marder 2 / Rh503), wobei dieser "upgrade path" weiter offen steht - das gilt übrigens auch für die im IWS-35 verwendete ATK Bushmaster III. Einzige Ausnahme ist hier Japan, das im Type 89 die nicht umrüstbare Oerlikon KDE nutzt - deren Beschaffungspolitik ist aber eh vollkommen undurchsichtig und verworren.

*- Im wesentlichen gibt es in allen drei Kalibern nur eine programmierbare Munition. Die Bofors 3P in 40mm hat dabei ein deutlich breiteres Zielspektrum als die AHEAD/ABM-KETF in 35mm und 30mm; die ATK Mk310 in 30mm bildet zumindest einen Großteil des Spektrums der 3P ab.

**- Beim CV9040 sind einfach drei 8-Schuß-Magazine parallel montiert, wobei der Schütze jeweils halbautomatisch eins in die Feeder-Stellung bringen kann (die werden dann wirklich nach links oder rechts verschoben). Beim XK-21 wurde ein Ladeautomat für diese drei 8-Schuß-Magazine installiert, der oft fälschlich als linkless feed dargestellt wird. In beiden Fällen sind Salven daher nur bis maximal 8 Schuß möglich, mit zwei weiteren Salven in schneller Folge.

Quintus Fabius schrieb:wir sollten mit den Briten bezüglich der 40mm CTWS zusammen gehen. Deren Abmesseungen wie die der Kanone entsprechen der einer bisherigen 30mm Kanone trotz des größeren 40mm Geschoßes.
Halt, bezüglich Munition nicht CTAS (40x255) mit Super 40 (39x180) verwechseln. Die britische CTAS verwendet Hülsen mit 65mm Durchmesser (identisch 40mm Bofors, das Teil ist nur auf ein Drittel gekürzt!), die amerikanische Super 40 mit 44mm Durchmesser (identisch 30x173 - komplett ausgelegt auf direkten Ersatz mit minimalen Änderungen der Munitionszuführung).

Die CTWS ist übrigens zwar identisch groß zu MK30 und anderen 30mm-Kanonen, hat aber dafür anscheinend einen saumäßigen Rückstoß (kein Wunder, 1-Kilo-Projektile und ein ultraleichtes Gewicht der Kanone...) und benötigt dementsprechend aufgebaute Geschütztürme.


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - Quintus Fabius - 26.11.2013

Werter kato:

Zitat:Die 40mm wird gerne mal genommen, weil man in dieser einen vernünftig großen HE-Sprengsatz (ca 900g) und programmierbare Zünder* unterbringen kann. Diesen "erkauft" man sich mit mit den winzigen Magazinen** sowie der vergleichsweise recht niedrigen Kadenz der Waffe -

Die niedrigere Kadenz sehe ich weniger als Problem, da auf diese Weise der Munvorrat länger reicht. So hohe Kadenzen sind bei MK meiner Meinung nach nicht notwendig.

Und die 40mm CTWS bietet im Endeffekt die gleiche Magazinkapazität wie eine 30mm. Da die Wirkung aber deutlich größer ist, braucht man für die gleiche Aufgabe viel weniger Schüsse.

Zitat:Das Kaliber 35mm als Fahrzeugkanone wurde historisch wegen dem "upgrade path" zu 50mm Supershot verwendet (siehe u.a. Marder 2 / Rh503), wobei dieser "upgrade path" weiter offen steht -

Was für mich auch ein wesentlicher Grund für die 35mm Kanone wäre.

Zitat:Die CTWS ist übrigens zwar identisch groß zu MK30 und anderen 30mm-Kanonen, hat aber dafür anscheinend einen saumäßigen Rückstoß (kein Wunder, 1-Kilo-Projektile und ein ultraleichtes Gewicht der Kanone...) und benötigt dementsprechend aufgebaute Geschütztürme.

Der Lance RC Turm scheint zusammen mit dieser Kanone zu gehen, die Briten verwenden ja beim FRES Scout einen modifizierten Lance-Turm. Auch die Kadenz (200 Schuß die Minute) ist meiner Meinung nach ausreichend hoch.

Hier sieht man auf Seite 3 mal die verschiedenen Patronen nebeneinander von 25mm bis 40 mm und die 40mm CTWS und auf Seite 4 mal die verschiedenen Kanonen nebeneinander:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dtic.mil/ndia/2005garm/wednesday/duckworth.pdf">http://www.dtic.mil/ndia/2005garm/wedne ... kworth.pdf</a><!-- m -->

Trotzdem wäre ich wegen zukünftiger Aufwuchsentwicklungen (Platz, Turmkonstruktion usw) eher für eine 35mm Kanone, auch wenn mir das britische Konzept besser und besser gefällt.


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - WideMasta - 27.11.2013

@Quintus Fabius:

Für mich ist die MK 30-2 ABM vollkommen ausreichend. Gemessen an der Tatsache das noch Mells (Eurospike LR) und Koaxiales MG vorhanden sein werden. Nur das Turmkonzept stört mich. Für mich steht viel mehr im Vordergrund, dass der Soldat unter Panzerschutz aufmunitionieren kann. Zudem bringt dies auch noch beim aufmunitionieren des Munitionsbunkers Zeitvorteile im Gefecht (es muss nicht jedesmal 1-2 Personen aufs Dach klettern. Ich kann auch nicht begreifen weshalb die BW an diesem Turmkonzept festhält und nicht umschwenkt? Weiterhin verfügt der LANCE RC pauschal ein 7,62mm LMG statt eines jämmerlichen 5,65mm LMG (Wobei ich hier der Auffassung bin das der Puma ebenfalls noch ein 7,62mm HK 121 erhalten wird).
Es geht hier meiner Meinung nach nur darum das KMW nicht zu kurz kommen darf. Sonst würde der Spz zu 80% von Rheinmetall stammen. Und das geht ja nun nicht :mrgreen:


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - kato - 27.11.2013

WideMasta schrieb:Zudem bringt dies auch noch beim aufmunitionieren des Munitionsbunkers Zeitvorteile im Gefecht (es muss nicht jedesmal 1-2 Personen aufs Dach klettern.
Beim Puma werden 200 Schuß nacheinander ins Magazin geschoben. Rechne da mal damit, dass das Aufmunitionieren nicht unter 5 Minuten braucht. Die eine Minute um aufs Dach und wieder rein zu kommen ist da unerheblich.


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - Marc79 - 27.11.2013

Also wenn es nach mir geht, sollte man das Blenden MG wegfallen lassen. Dafür würde ich:

1. Mehr Munition für die MK mitnehmen
2. Eine FLW100 oder 200 oben drauf setzen, dann ist die Frage ob 5,56 oder 7,62 egal. Man kann beides nutzen und außerdem kann man dann auch abweichend von der MK Ziele bekämpfen.

Bild: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.defense-update.com/wp/wp-content/uploads/2010/09/boxer_ifv-e1284750538388.jpg">http://www.defense-update.com/wp/wp-con ... 538388.jpg</a><!-- m -->


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - Quintus Fabius - 27.11.2013

Eine solche Waffenstation kann halt leichter beschädigt werden, ausfallen etc (durch Feindbeschuss). Noch darüber hinaus überfordert so eine Waffenstation die Besatzung, und ist daher nicht voll nutzbar. Wichtiger ist eigentlich vor allem eine hohe Elevation des Turmes und des Koaxial MG.


Wide Masta:

Zitat:Nur das Turmkonzept stört mich. Für mich steht viel mehr im Vordergrund, dass der Soldat unter Panzerschutz aufmunitionieren kann.

Wir hatten das ja schon. Das Aufmunitionieren ist gar kein solches Problem, weil das so oder nicht während Kampfhandlungen statt findet. Hat man leer Geschossen, steht aber immer noch unter Beschuss, muß man sich erst mal lösen und eine sichere Position erreichen bevor man nachlädt, auch wenn von innen nachgeladen wird.

Das wirkliche Problem bei diesem Turm sehe ich im Höhenrichtbereich und der im Vergleich deutlich geringeren Aufwuchsfähigkeit. In den Lance RC Turm kann man mit der Zeit auch noch größere MK einbauen, und der Höhenrichtbereich ist beim Lance RC mit 60% hervorragend. Die Briten verwenden den Turm zudem bereits mit einer rückstoßstarken 40mm Kanone und ein stärkeres Kaliber wird bei SPz mit der Zeit unumgänglich werden, auch wenn es jetzt vielleicht noch nicht zwingend notwendig ist.

Man könnte im Lance RC Turm sogar bis zu 57mm andenken, und mit der 35mm MK die für den Marder 2 angedacht war hätte man die Option später ohne großen Aufwand auf 50mm zu gehen.


Re: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel) - WideMasta - 02.12.2013

Puma ist wieder zurück! Falls es noch einer nicht gesehen haben sollte!

Pressebericht Rheinmetall