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- hunter1 - 31.05.2009

@Erich
Ich meinte eigentlich das Meer zwischen Südkorea und China, nicht den Pazifik. Da ist man quasi wirklich "nebenan". Die zentralasiatischen Stützpunkte sind für China tatsächlich kaum relevant, sind aber dennoch benachbart.
US-Bodentruppen am Yalu-Fluss wären für China zwar ärgerlich, aber es wäre aus Sicht der USA absolut verrückt, auch nur an einen Angriff auf China zu denken. Daher ist für mich dieser Puffer aus militärischer Sicht nicht mehr so relevant.
Gut, man kann damit argumentieren, dass die Landgrenze bzw. das nordkoreanische Territorium militärisch auch anders gegen China verwendet werden kann, z.B. für Spionage (Horchanlagen, evtl. ist man "näher dran" von dort) oder spekulativ sogar für die Raketenabwehr. Keine Ahnung, ob es solche Überlegungen gibt und ob sie plausibel sind.


- Schneemann - 31.05.2009

Zitat:USA: Nordkorea als Atommacht nicht zu akzeptieren

Singapur (Reuters) - Die USA werden nach Worten von Verteidigungsminister Robert Gates eine atomare Aufrüstung Nordkoreas nicht akzeptieren.

"Wir werden nicht tatenlos zuschauen, wenn Nordkorea sich Fähigkeiten zulegt, Ziele in der Region oder bei uns zu zerstören", sagte Gates am Samstag bei einer Sicherheitskonferenz in Singapur. Die kommunistische Führung in Pjöngjang setzte unterdessen offenbar ihr Säbelrasseln fort. Einem Zeitungsbericht zufolge bereitete das Land die Verlagerung einer Interkontinentalrakete zu einer Abschussrampe im Osten des Landes vor. Erst am Freitag hatte das Land erneut eine Kurzstreckenrakete getestet. [...]

Als Reaktion auf eine Kriegsdrohung des Nordens hatten der Süden und die USA ihre militärische Alarmstufe in der Region hochgesetzt. Am Samstag trafen die ersten von zwölf US-F22-Kampfjets in Japan ein [...].
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE54T00820090530">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 0820090530</a><!-- m -->

Schneemann.


- Nightwatch - 31.05.2009

Die Verlegung ist schon lange geplant gewesen.

Ansonsten, "wir werden es nicht akzeptiere, rofl.
Diese Haltung ist doch nur peinlich.
"Wir wollen es nicht wahrhaben, weils nicht sein darf und nicht in unser Weltbild paast."

Das ist Verantwortungsvolle Politik.


- alparslan - 01.06.2009

Nasenbaer schrieb:China ist stark genug, daß es vor einem vereinigten Korea ohne Atomwaffen keine Angst haben muß. Und für die USA sind ein Verbündeter, der eine Landgrenze zu China hat und verteidigt werden muß, ein wesentlich größeres Problem als amerikanische Bodentruppen an der chinesischen Grenze.

Ein Verrückter mit Atomwaffen ist für alle Nachbarn ein Problem, für die USA aufgrund der Entfernung und einer rudimentären Raketenabwehr noch am wenigsten.

ein vereinigtes korea bedeutet aber auch gleichzeitig die stationierung von raketenabwehrsystemen und möglicherweise atomwaffen.natürlich nicht zu vergessen die soldaten und modernste radaranlagen etc... alles aus usa.
daher liegt es im interesse chinas das nordkorea nicht in us amerikanische hand fällt.

für die usa stellen nordkoreanische atomwaffen ein problem dar, denn usa möchten china einkreisen, wie man auch russland umzingeln möchte.

das usa nicht zimperlich ist wenn es darum geht interessen durchzusetzen ist jedem klar. daher ist vielleicht ein mit atomwaffen ausgestattetes nordkorea ein staat das somit einen krieg verhindert hat was es nicht könnte wenn es keine atommacht wäre.provozierend, aber ich finde nordkorea hat richtig gehandelt, wenn ich kim jong il wäre würde ich auch so handeln, denn die amerikaner geben einigen staaten die geostrategisch/rohstoffreich wichtig sind keine ruhe und wenn es keine orange revolution gibt, gibt es eben eine mit bomben.


- Schneemann - 01.06.2009

Alparslan schrieb:
Zitat: ein vereinigtes korea bedeutet aber auch gleichzeitig die stationierung von raketenabwehrsystemen und möglicherweise atomwaffen.natürlich nicht zu vergessen die soldaten und modernste radaranlagen etc... alles aus usa.
daher liegt es im interesse chinas das nordkorea nicht in us amerikanische hand fällt.
Interessant, wie selbstverständlich du von einem vereinigten Korea redest. In Südkorea hat man derzeit keine großen Interessen an einer Vereinigung, weil man auch weiß, was z. B. die deutsche Vereinigung gekostet hat. Und im Vgl. zur DDR-Wirtschaft ist die nordkoreanische ein einziger Schrotthaufen. Die Kosten, so schätzt man, wären gar nicht zu tragen, bzw. würden den Süden ruinieren, von einem Krieg mal gar nicht zu reden. Hier wird schon ein Bärenfell zerlegt, ehe man auf die Jagd gegangen ist und wild spekuliert...
Zitat: für die usa stellen nordkoreanische atomwaffen ein problem dar, denn usa möchten china einkreisen, wie man auch russland umzingeln möchte.
Arg am Rand der Verschwörungstheorie (okay, aber so was braucht man ja auch); die USA brauchen sich nämlich wegen der nordkoreanischen Atomwaffen keine übermäßigen Sorgen zu machen, die Distanz ist groß und Abwehrmöglichkeiten besitzt man auch, die Besorgnis liegt eher und begründeter bei den Nachbarn; und wenn diese sich auf US-Unterstützung berufen oder diese einfordern, so hat dies nichts mit Einkreisung oder dergleichen zu tun, eher mit Beistandsersuchen und Unterstützung.
Zitat: das usa nicht zimperlich ist wenn es darum geht interessen durchzusetzen ist jedem klar
Na logo, zum Glück haben wir endlich den Schuldigen...
Zitat: daher ist vielleicht ein mit atomwaffen ausgestattetes nordkorea ein staat das somit einen krieg verhindert hat was es nicht könnte wenn es keine atommacht wäre.provozierend, aber ich finde nordkorea hat richtig gehandelt, wenn ich kim jong il wäre würde ich auch so handeln...
Diese Aussage betrachte ich als sehr fragwürdig, aber gut, sie beweist, dass Freiheit und Demokratie eben doch keine Selbstläufer sind. Wenn man jetzt schon so weit ist, dass man ein bizarres, menschenverachtendes neostalinistisches Regime mit einem neurotisch-narzistischen Irrlicht an der Spitze und mit einem Kernwaffenprogramm, das allenthalben den Rest der Welt mehr oder minder mit Raketenabschüssen provoziert, als Stabilitätsgaranten bereit ist anzusehen, ja als das kleinere Übel von anderen vermeintlichen (USA) bereit ist hinzunehmen, dann weiß man, warum man in Sachen Freiheitsrechten arg auf der Hut sein sollte.
Zitat:denn die amerikaner geben einigen staaten die geostrategisch/rohstoffreich wichtig sind keine ruhe und wenn es keine orange revolution gibt, gibt es eben eine mit bomben.
Wieder mal die üblichen Vorwürfe von den rohstofffixierten und vermeintlich imperialistischen Amerikanern. Nur das Nordkorea so gut wie keine nennenswerten eigenen Rohstoffe besitzt (nicht mal viel Öl, das importiert man aus China, tja ist Mist, ist aber so; übrigens importiert man auch Kohle!). Musst du dir wohl leider was anderes ausdenken, was die bösen Neokolonialisten in Washington wohl antreiben könnte.

Schneemann.


- Nasenbaer - 01.06.2009

alparslan schrieb:ein vereinigtes korea bedeutet aber auch gleichzeitig die stationierung von raketenabwehrsystemen und möglicherweise atomwaffen.natürlich nicht zu vergessen die soldaten und modernste radaranlagen etc... alles aus usa.
daher liegt es im interesse chinas das nordkorea nicht in us amerikanische hand fällt.

für die usa stellen nordkoreanische atomwaffen ein problem dar, denn usa möchten china einkreisen, wie man auch russland umzingeln möchte.
Zum Einkreisen reicht auch Südkorea. Ob die der Kreis ein bißchen enger ist oder Nordkorea miteingekreist wird, kann den USA egal sein. Wie ein vereintes Korea, im Falle eines nordkoreanischen Kollaps genau aussehen würde, darüber kann man nur spekulieren. Wehren könnte sich Südkorea dagegen genauso wenig wie die Bundesrepublik. Die Frage nach der Bezahlbarkeit stellt sich nicht, im Zweifelsfall hätte Südkorea 20mio Wirtschaftsflüchtlinge am Hals.

Eine Vereinigung würde ein gewisses Wohlwollen Chinas erfordern. Es ist gut denkbar, daß vertraglich festgelegt würde, daß keine ausländischen Truppen und Atomwaffen im Norden stationiert werden dürfen (Vergleiche 2+4-Vertrag).

Militärisch ist auch ein vereintes Korea zu klein, um China nachhaltig zu bedrohen. Anderseits ist so stark und das Gelände so bergig, daß es von China nicht mal eben überrannt werden kann. Mit dem Wegfall der nordkoreanischen Bedrohung fällt für Südkorea die zwingende Notwendigkeit eines Bündnisses mit den USA weg.

Insgesamt würde eine koreanische Wiedervereinigung unter südlicher Federführung den amerikanischen Einfluß in der Region verringern, genauso wie die deutsche Wiedervereinigung den Einfluß in Europa verringert hat. Das gilt umso mehr, als es kein Äquivalent zu den osteuropäischen Staaten gibt.


- Nightwatch - 01.06.2009

Ein wiedervereinigtes Korea würde den Abzug aller US-Truppen aus Korea bedeuten und mit Sicherheit nicht das Heranrücken der Amerikaner an die chinesische Grenze.
Wer das behauptet ist einfach nur paranoid.
Schon heute sehen die Südkoreaner die amerikanischen Truppen in ihrem Land nur noch als notwendiges Übel an.
Sobald der Grund für die Stationierung wegfällt dürfen die ihre Sachen packen.


- Tiger - 01.06.2009

@Schneemann
Zitat:ein bizarres, menschenverachtendes neostalinistisches Regime
Ist Nordkorea denn neostalinistisch? Ist es überhaupt kommunistisch?
Schon das nordkoreanische Kastensystem steht schon in einem deutlichen Widerspruch zum Kommunismus, und auch seine isolationistische Haltung ist eher als nationalistisch denn als kommunistisch anzusehen.
Übrigens gibt es auch in Deutschland eine Partei, die die Juche-Ideologie für sich übernommen hat. Diese Partei steht jedenfalls unter Beobachtung vom Verfassungsschutz und wird von diesem dem rechtsextremen Lager zugeordnet...

@Nasenbaer
Einige sehr gute Punkte...

@Nightwatch
Viele in Südkorea betrachten die USA durchaus schon als potentiellen Gegner...


- Nasenbaer - 01.06.2009

Tiger schrieb:@Schneemann
Zitat:ein bizarres, menschenverachtendes neostalinistisches Regime
Ist Nordkorea denn neostalinistisch? Ist es überhaupt kommunistisch?
War Stalin Kommunist? Er hat sich selbst wahrscheinlich eher in der Tradition der großen Zaren als in der Karl Marx gesehen.

Real existierende Systeme haben mit den Ideologien, auf die sie sich offiziell stützen, meistens wenig gemein.

Neostalinistisch passt für meinen Geschmack ganz gut.


- alparslan - 01.06.2009

schneemann du hast wieder einmal einen text mit wenig aussagekraft.die vereinigung wurde erst von anderen angesprochen und nicht von mir, ich habe diesen punkt weitergeführt.

zum einkreisen: russland wird doch eingekreist.raketenabwehrsysteme hin oder her.polen, georgien, ukraine und die zentralasiatischen staaten wo die amerikaner stützpunkte aufgeben mussten sind ein beweis dafür.
ich hoffe das sich die amerikaner in diesem rohstoffreichem gebiet nicht etablieren werden können.das rennen um die rohstoffe werden hoffentlich europa, russland und china machen.


Zitat:Internationale Beobachter glaubten indessen seit geraumer Zeit, daß Rußland die militärische Präsenz in Zentralasien zunehmend ein Dorn im Auge sei und es danach strebe, seinen Einfluß in der Region wieder zu stärken, während die zentralasiatischen Potentaten sich wieder mehr an Moskau orientierten, weil sie von dort keine Gefahr für ihre autoritären Regime zu befürchten haben.

Auch die staatlich gelenkten chinesischen Medien hatten die Anwesenheit der Amerikaner in Zentralasien kritisiert.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E27331432F0F148FD8792A756C5BD08F9~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->

Zitat:Kirgistan will US-Stützpunkt schließen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/online/2009/06/afghanistan-logistikpoker">http://www.zeit.de/online/2009/06/afgha ... istikpoker</a><!-- m -->

wegen zimperlichkeit: du hast also nichts entgegenzusetzen. :roll:

waffengleichheit verhindert krieg, wenn irak den amerikanern ebenbürtig wären würden dort nicht hunderttausende ziviele opfer zu beklagen sein.
wenn nordkorea militärisch schwach wäre, usa nicht erst andere staaten auf der liste der schuldigen und bösen hätte und sich nicht übernehmen würde, wäre das land schon überrant worden. daher finde ich es gut das nordkorea atommacht ist und hoffe das auch iran dem beispiel folgen wird.denn nur so kann iran einen krieg verhindern, das haben sie erkannt, die haben keine lust das den iranern hundeketten angelegt wird und das iranerinnen vergewaltigt werden wie man das im irak mit den irakerinnen und irakern gemacht hat. jaja ich weiss in der deutschen presse wird vom verrückten mann gelabert... aber die presse ist sowieso nicht überparteilich.im gegensatz zu usa sind diese staaten (nordkorea und iran) einer bedrohung ausgesetzt und deswegen handeln sie manchmal politisch überzogen, aber das kann man damit erklären das sie unter dauerbedrohung stehen, dies trifft vor allem auf den iran zu.

letzter punkt: wö öl und gas sind sind die amerikaner anzutreffen, entweder beuten amerikanische firmen das land aus oder man erklärt sie zu gegnern/feinden/terrorhelfern etc... venezuela, irak, iran, russland, zentralasiatische staaten, die araber
das gilt auch für strategisch wichtige staaten.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.knutmellenthin.de/artikel/archiv/us-politik-neokonservative/stuetzpunkt-netz-der-usa-expandiert-und-wird-immer-kriegsorientierter-672004.html">http://www.knutmellenthin.de/artikel/ar ... 72004.html</a><!-- m -->

@ nightwatch
die amerikaner und engländer haben ihre soldaten aus deutschland nicht abgezogen auch als die sowjetunion zusammengebrochen ist.
was machen die amerikaner in saudie-arabien, katar, kuwait, oman, bahrain und den bereinigten Emiraten?etwa damit man druck ausüben kann wegen des öls und wegen dem erdgas oder weil man iran eingekreist hat? oder weil beide gründe zutreffen. :wink:

lange zeit waren afrikanische staaten, wenig öl, wenig gas und strategisch unwichtig --> von amerikanischen stützpunkten verschont.Idea
aber da china immer mehr in afrika investiert werden die amerikaner versuchen die chinesen dort zurückzudrängen und das wird zur folge haben das die imperialisten - sprich die amerikaner, auch in afrika stützpunkte errichten werden.
oder warum schlagen die amerikaner ihre zelte nicht in belgien oder den niederlanden auf. :roll:


- Schneemann - 01.06.2009

Alparslan schrieb:
Zitat: wegen zimperlichkeit: du hast also nichts entgegenzusetzen.
Oh doch, aber es macht keinen Sinn, es dreimal zu erläutern und dann entnervt zu sehen, dass das Gegenüber es immer noch nicht kapiert hat. Die Einzelheiten über das Für und Wider von US-Interventionen haben wir hier schon sehr oft bearbeitet, es gibt auch einen eigenen Thread dafür, wo ich auch teils meine Ansichten gepostet habe und wo auch das Thema, trotz des Namens des Threads, der Interessen angesprochen wird. Wenn du also jenseits von „Die Amerikaner wollen...!“, „Die Amerikaner sind...!“, etc. was zu dem Thema sagen möchtest, können wir uns dort meinetwegen weiter austauschen (weil das Thema hier auch leicht ins OT abgleiten könnte).

Link: <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=2076">viewtopic.php?t=2076</a><!-- l -->

Ferner:
Zitat: waffengleichheit verhindert krieg, wenn irak den amerikanern ebenbürtig wären würden dort nicht hunderttausende ziviele opfer zu beklagen sein. wenn nordkorea militärisch schwach wäre, usa nicht erst andere staaten auf der liste der schuldigen und bösen hätte und sich nicht übernehmen würde, wäre das land schon überrant worden. daher finde ich es gut das nordkorea atommacht ist und hoffe das auch iran dem beispiel folgen wird.denn nur so kann iran einen krieg verhindern, das haben sie erkannt, die haben keine lust das den iranern hundeketten angelegt wird und das iranerinnen vergewaltigt werden wie man das im irak mit den irakerinnen und irakern gemacht hat. jaja ich weiss in der deutschen presse wird vom verrückten mann gelabert... aber die presse ist sowieso nicht überparteilich.im gegensatz zu usa sind diese staaten (nordkorea und iran) einer bedrohung ausgesetzt und deswegen handeln sie manchmal politisch überzogen, aber das kann man damit erklären das sie unter dauerbedrohung stehen, dies trifft vor allem auf den iran zu...
Ein recht wirrer Erguss, und dazu auch hier etwas fehl am Platz. Aber gut...

@Off-Topic

Gibt es denn überhaupt so was wie „Waffengleichheit“ oder ist das nicht nur mehr ein naiver Begriff? Selbst während des Kalten Krieges waren sich die USA und die UdSSR nicht „waffengleich“; die Sowjets besaßen eine enorme Landstreitmacht, die USA eine starke Flotte und die Tatsache, dass es keinen „heißen“ Krieg gab, lag auch nicht an einer „Waffengleichheit“, sondern einfach schlicht und ergreifend an der Tatsache, dass ein wie auch immer gearteter Waffengang in einer gegenseitigen Auslöschung resultiert hätte, dabei gab es nicht einmal bei den Atomwaffen oder den Trägersystemen ein Gleichgewicht, es waren einfach nur so viele da, dass alles zerstört worden wäre. Das haben sogar die größten Betonköpfe begriffen.

Ferner: Es stimmt, dass die USA ihr Potenzial derzeit sehr gedehnt, wenn nicht überdehnt haben, d. h. aber nicht, dass Nordkorea, wenn es denn schwach wäre (wobei dieses Land mit seinen Hungertoten und seiner am Kollaps stehenden Infrastruktur und seiner mit Rüstungsgütern aus den 60er Jahren versehenen Armee nicht unbedingt als stark anzusehen ist, auch wenn 1,2 Mio. [kleinwüchsige] Soldaten unter Waffen stehen), angegriffen worden wäre. Genau genommen interessiert das Land die Amerikaner nämlich nicht sonderlich, es handelte sich eher um ein unberechenbares Regime im Vorhof Chinas, mit welchem man nicht viel zu tun haben wollte und von welchem man höchstens wollte, dass es die eigenen Verbündeten in Ruhe lässt; wenn man aber zu dem Schluss gekommen wäre, dass das Land eine reale Bedrohung für die USA (mal jenseits der Dollar-Fälscherei) ist, so wäre sicher schon früher reagiert worden.

Weiterhin, in Bezug auf deine Folteranspielung: Müsste man doch im Iran aushalten, oder? Die paar Hundehalsbänder und Vergewaltigungen?! In der islamischen Republik wird doch auch gefoltert und gemordet und verstümmelt, dass sich die Balken biegen. Ist schon komisch, in den meisten islamischen Staaten wird gefoltert, geprügelt und hingerichtet ohne große Skrupel, aber wehe die Amerikaner machen das mal. Nein, mal im Ernst: Die Vorfälle sind eine Schande und einer Demokratie unwürdig, da braucht man nicht rumzudeuten. Und ich hoffe auch, dass die Schuldigen irgendwann zur Rechenschaft gezogen werden (auch wenn dies noch der Entwicklung harrt), das wäre auch für die USA und deren Ansehen gut. Gleichwohl allerdings gilt es auch anzumerken, dass dies nur ein sehr kleiner Aspekt ist, den man auf die USA beziehen kann.

Abschließend: Es ist schon komisch: Du schreibst, der Iran und Nordkorea fühlten sich bedroht. Gut. Meinetwegen lasse man dies so stehen. Nur: Interessant wird es aber, wenn man die andere Perspektive sich anschaut: FAST ALLE Staaten, die an diese Staaten angrenzen, fühlen sich nämlich – ganz komischerweise – noch mehr bedroht, sei es durch einen grotesk anmutenden Diktator, der mit Raketen um sich schießt, an einem Atomprogramm arbeitet und vor dem Zusammenbruch von dessen „Reich“ sich alle fürchten oder sei es durch die schiitische Unterwanderung (die unlängst viele islamische Staaten, vom Maghreb bis nach Indonesien, zu einem razzia-ähnlichen Rundumschlag gegen schiitischen Einrichtungen und Gruppierungen veranlassten) und einen Hetzer in Teheran.
Zitat: letzter punkt: wö öl und gas sind sind die amerikaner anzutreffen, entweder beuten amerikanische firmen das land aus oder man erklärt sie zu gegnern/feinden/terrorhelfern etc... venezuela, irak, iran, russland, zentralasiatische staaten, die araber
das gilt auch für strategisch wichtige staaten.
Das Problem ist eher, dass die Industrie der westlichen Demokratien leider sehr stark von Rohstoffen abhängt, die sich in politisch labilen bis tatsächlich als feindselig einzustufenden Staaten befinden. Und alle von dir genannten Staaten sind alles, aber keine Demokratien (die Entwicklung im Irak gilt es noch abzuwarten). So, dies heißt, dass man sich zwangsläufig arrangieren muss mit den Begebenheiten vor Ort (machen auch die Deutschen, z. B. in Libyen), was dann wieder in die Schaffung stabiler Verhältnisse mündet, die aber – vor Ort – keinesfalls zwingend demokratischen Charakter besitzen müssen; man begnügt sich mit dem stabilen Status Quo und versucht die eigenen Bedürfnisse zu sichern, gerade WEIL man nicht mit jedem Kamelhirten Krieg anfangen will. Wenn es so wäre, dass der Westen, speziell die USA, mit Gewalt nach den Rohstoffen ausgreifen würden, so wäre eine ganz andere Art von Politik gegenwärtig imminent und man könnte begründet von einer Art Imperialismus reden. Davon jedoch sind wir – zum Glück – noch meilenweit entfernt.

Schneemann.


- Kosmos - 01.06.2009

Zitat:So, dies heißt, dass man sich zwangsläufig arrangieren muss mit den Begebenheiten vor Ort (machen auch die Deutschen, z. B. in Libyen), was dann wieder in die Schaffung stabiler Verhältnisse mündet, die aber – vor Ort – keinesfalls zwingend demokratischen Charakter besitzen müssen; man begnügt sich mit dem stabilen Status Quo und versucht die eigenen Bedürfnisse zu sichern, gerade WEIL man nicht mit jedem Kamelhirten Krieg anfangen will. Wenn es so wäre, dass der Westen, speziell die USA, mit Gewalt nach den Rohstoffen ausgreifen würden, so wäre eine ganz andere Art von Politik gegenwärtig imminent und man könnte begründet von einer Art Imperialismus reden. Davon jedoch sind wir – zum Glück – noch meilenweit entfernt.
was is mit Irakkrieg?
Aber auch, zu meist sind die Rohstofflieferer von USA & co total abhängig, oft sind dort gar amerikanische Streitkräfte stationiert. Wer war denn wirklich halbwegs unabhängig?
Doch nur Irak und Iran, den ersten hat man vor einigen Jahren "demokratisiert" so dass nun dort amerikanische Streitkräfte stationiert sind, der zweite wird permanent bedroht, mal mit wirtschaftlcihen Sanktionen, mal mit dem Krieg.
Natürlich geht es um Sicherung der eigenen Bedürfnisse doch mal sollte so ehrlich sein und anzuerkennen dass diese Sicherung auch in Form von unmißverständlichen militärischen Präsenz erfolgt wobei es eben auch immer wieder zum Einsatz dieses Militärs kommt, zu KRIEGEN.
Es ist Imperalismus, aber eben ein moderner Imperalismus.
Zitat:Abschließend: Es ist schon komisch: Du schreibst, der Iran und Nordkorea fühlten sich bedroht. Gut. Meinetwegen lasse man dies so stehen. Nur: Interessant wird es aber, wenn man die andere Perspektive sich anschaut: FAST ALLE Staaten, die an diese Staaten angrenzen, fühlen sich nämlich – ganz komischerweise – noch mehr bedroht, sei es durch einen grotesk anmutenden Diktator, der mit Raketen um sich schießt, an einem Atomprogramm arbeitet und vor dem Zusammenbruch von dessen „Reich“ sich alle fürchten oder sei es durch die schiitische Unterwanderung (die unlängst viele islamische Staaten, vom Maghreb bis nach Indonesien, zu einem razzia-ähnlichen Rundumschlag gegen schiitischen Einrichtungen und Gruppierungen veranlassten) und einen Hetzer in Teheran.
in Iran existiert durchaus eine Demokratie, und so manche mit USA verbündete "Diktatur" auf arabischer Halbinsel (die sich durch Iran oft bedroht fühlen) ist nicht gerade für ihren gnadenlosen Kampf gegen Terror bekannt.


- Nightwatch - 02.06.2009

alparslan schrieb:@ nightwatch
die amerikaner und engländer haben ihre soldaten aus deutschland nicht abgezogen auch als die sowjetunion zusammengebrochen ist.
was machen die amerikaner in saudie-arabien, katar, kuwait, oman, bahrain und den bereinigten Emiraten?etwa damit man druck ausüben kann wegen des öls und wegen dem erdgas oder weil man iran eingekreist hat? oder weil beide gründe zutreffen. :wink:
Äpfel und Birnen.
Die Amerikaner sind aus Deutschland nicht abgezogen weil niemand es verlangt hat. Anders als es gewisse linke Vollpfosten vermuten lassen gibt es keine politische Mehrheit für einen Abzug der US-Truppen aus Deutschland in der deutschen politischen Landschaft.
Im Gegenteil, man lässt die Amerikaner ja kaum gehen. Die Anwesenheit von US Streitkräften wirkt sich in den oft strukturschwachen Regionen seh positiv aus.
Würden die Amerikaner aber abziehen wenn es eine Deutsche Regierung verlangen würde? Ja sicherlich. Ich sehe keinen Grund wieso das nicht geschehen sollte.
Genauso wäre es in Korea. Ein wiedervereinigtes Korea würde die Amerikaner bitten abzuziehen und sie würden gehen.
Das würde genauso für diverse Golfanrainer gelten.
Die USA besetzen schließlich keines dieser Länder.


- Ingenieur - 02.06.2009

Manche Länder wie Island wären froh wenn die USA nicht abziehen würden, sie müssten dann ihre Militär aufrüsten oder weniger angenehme Schutzmächte suchen.


- Erich - 02.06.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/166/470711/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/166/470711/text/</a><!-- m -->
Zitat:Nordkorea

Endspiel in Pjöngjang

02.06.2009, 20:10

Ein Kommentar von Christoph Neidhart

Das Rätselraten hat ein Ende: Kim Jong Il ernennt seinen jüngsten Sohn zum Nachfolger - und läutet damit das Ende der Diktatur ein.
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