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- Erich - 02.08.2004

MARINEFORUM AKTUELL
Zitat:SÜDKOREA - PERSONELLE KONSEQUENZEN NACH IRREFÜHRENDER BERICHTERSTATTUNG ÜBER ZWISCHENFALL MIT NORDKOREA

Ein erneuter Zwischenfall zwischen nord- und südkoreanischen Einheiten im Gelben Meer hat in Südkorea zu personellen Konsequenzen geführt.

Am 14. Juli überquerte ein Patrouillenboot der nordkoreanischen Marine die umstrittene Seegrenze südwärts. Die südkoreanische Marine behauptete zunächst, der Eindringling habe auf mehrere Anrufe über die erst kürzlich für gerade für derartige Zwischenfälle eingerichtete, gemeinsame Frequenz nicht reagiert und sei erst nach Abgabe von zwei Warnschüssen durch alarmierte südkoreanische Einheiten wieder nach Norden abgedreht.

Nur wenige Tage später erwies sich diese Darstellung als falsch. Tatsächlich hatte es zwischen Nord und Süd auf der "Hotline" Fernmeldeverkehr gegeben. Die südkoreanische Marine musste im Nachhinein zugeben, dass sie drei Funksprüche vom nordkoreanischen Boot erhalten hatte, den letzten sogar unmittelbar vor Abgabe der Warnschüsse. Angeblich habe der Eindringling versucht, sich als chinesisches Fischereifahrzeug auszugeben. In den unmittelbar nach dem Zwischenfall von der südkoreanischen Marine und schließlich auch im Generalstab erstellten offiziellen Berichten wurde dieser Funkverkehr allerdings mit keinem Wort erwähnt. Die Mediendarstellung lässt den Schluss zu, dass dies ganz bewusst erfolgte. Angeblich befürchtete der Chef der Operationsabteilung im zuständigen MHQ, bei Erwähnung der Funksprüche keine Genehmigung zur Abgabe von Warnschüssen zu erhalten.

Am 26. Juli wurde der Kommandeur des Militärischen Nachrichtenwesens, LtGen Park Sung-choon fristlos seines Amtes enthoben und wird den Dienst bei den Streitkräften quittieren. Pikanterweise allerdings nicht, weil er den lückenhaften Bericht verfasst hatte oder für die Vertuschung des Funkverkehrs verantwortlich war, sondern weil er den Vorfall unter der Hand an die Medien weitergeben hatte.

In der sofort aufflammenden öffentlichen Diskussion war dann aber nur einen Tag später der Verteidigungsminister nicht mehr haltbar. Cho Young-kil musste am 27. Juli seinen Rücktritt erklären. Der o.g. Chef der Operationsabteilung sowie ein weiterer Flaggoffizier (Chef des Intelligence Fusion Center) wurden vom Chef des Generalstabes mit schriftlichen Verweisen disziplinar bestraft.



- Shahab3 - 04.08.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,311497,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 97,00.html</a><!-- m -->

Zitat:AUFRÜSTUNG IN NORDKOREA

Kims Raketen könnten USA erreichen


Eine amerikanische Militärzeitschrift warnt vor einer neuen Bedrohung aus Nordkorea. Das Regime von Kim Jong Il soll derzeit Raketen bauen, die mit atomaren Sprengköpfen bestückt die USA erreichen könnten.

Berlin - Wie "Jane's Defence Weekly" im Vorgriff auf ihren morgen erscheinenden Artikel mitteilte, handelt es sich um zwei Systeme, die sowohl von Land als auch von Schiffen und U-Booten abgeschossen werden können und eine Reichweite zwischen 2500 und 4000 Kilometer haben sollen. Das kommunistische Nordkorea soll die Technologie von russischen Raketen-Spezialisten gekauft haben. Auch der Kauf zwölf russischer U-Boote, die Nordkorea mit Altmetall bezahlt habe, soll zu dem Wissenstransfer beigetragen haben.
...



- Merowig - 08.08.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.time.com/time/asia/magazine/article/0,13673,501040809-674831,00.html">http://www.time.com/time/asia/magazine/ ... 31,00.html</a><!-- m -->
Zitat:A Whole New World
For North Koreans who manage to escape to the South, life is modern, strange and full of challenges
BY DONALD MACINTYRE | SEOUL
In North Korea, Yoo Seun Eum's job was considered to be a prestigious one: she ensured that the comrades in her local ward carefully dusted the official portraits of Dear Leader Kim Jong Il and his father, the late Kim Il Sung, hanging on their homes' walls. But life was grim, and after two sons fled to South Korea in 1997, she followed three years later. Since her arrival, Yoo has drifted through a string of menial, low-paying jobs. Now working as a cleaning woman, she is able to make ends meet with a small temporary stipend from a local government office. "Defectors have nowhere to turn in South Korea," she laments. "Nobody is willing to listen."
...
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://times.hankooki.com/lpage/nation/200408/kt2004080218045411980.htm">http://times.hankooki.com/lpage/nation/ ... 411980.htm</a><!-- m -->
Zitat:Seoul Pressed to Address Claims of Human Experiments in NK

By Reuben Staines
Staff Reporter
A BBC documentary program quoting a North Korean scientist who claims he experimented with chemical weapons on political prisoners has upped international pressure on Seoul to address the human rights issue with Pyongyang.
...



- Erich - 08.08.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->
Zitat:Nordkorea entwickelt angeblich neue, von U-Booten zu verschießende ballistische Flugkörper.

Quelle zahlreicher diesbezüglich in der vergangenen Woche erschienenen Pressemeldungen ist die Fachzeitschrift Jane´s Defence Weekly. Demnach soll Nordkorea in den 90-er Jahren aus Russland die zu einem Nachbau des früheren sowjetischen Flugkörpers R-27 (NATO-Bezeichnung SS-N-6 Serb) notwendigen technischen Unterlagen erhalten haben. Die einstufige R-27 war bereits in den 60-er Jahren in der Sowjetunion entwickelt worden. Die sowjetischen Marine hatte den 2.500 km weit reichenden, mit einem nuklearen Gefechtskopf bestückten Flugkörper auf ihren U-Booten der YANKEE-I-Klasse installiert, die R-27 auch aus getauchtem Zustand verschießen konnten.

Durch den Erwerb von zwölf ehemals sowjetischen U-Booten der GOLF-Klasse (als Schrott) soll Nordkorea dann auch Zugang zu den Startsystemen für derartige Flugkörper gefunden haben (wenngleich auf diesen U-Booten keine SS-N-6, sondern SS-N-8 installiert waren). Die alten U-Boote selbst sind nicht mehr nutzbar und dürften wohl auch sämtlich verschrottet sein. Die derzeit im Bestand der nordkoreanischen Marine befindlichen U-Boote der ROMEO- Klasse (chinesische Nachbauten) können nicht für eine Bestückung mit ballistischen Flugkörpern umgebaut werden, und die Beschaffung eines neuen, geeigneten U-Bootes als Eigenbau oder Import wird absehbar nicht möglich sein.

Von einer künftigen Bedrohung durch nordkoreanische "strategische U-Boote" ist damit nicht auszugehen. Allerdings könnte Nordkorea die Starttechnologie (Startschächte) prinzipiell durchaus dazu nutzen, um z.B. Handelsschiffe heimlich mit R-27 Nachbauten zu bestücken. Bei der angegebenen Reichweite von 2.500 km wäre damit auch für das Kernland der USA eine neue Qualität der Bedrohung möglich.
ganzer Text - da nur kurzzeitig im Internet

an der Stelle möchte ich einfügen, dass ich das ganze für sehr spekulativ halte; Jane´s Defence Weekly ist zwar sehr seriös, beruft sich hier aber auch auf undurchsichtige Quellen - absolut ausgeschlossen ist für mich, dass die NKoreaner U-Boote für den "Unterwasser-Abschuss" bauen können; diese Technologie haben sogar die Chinesen erst nach Jahrzehnten halbwegs in den Griff bekommen, und alles andere ist ein Selbstmordkommando (wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass die angesprochenen USA solche Schiffe aus Nordkoreanischen Häfen (der Einbau der Startschächte würde sicher über Satelliten festgestellt) auch nur ansatzweise in die Nähe der eigenen Küsten lassen würden, ohne die vorher gründlich zu durchleuchten ....


- Turin - 08.08.2004

Zitat:und alles andere ist ein Selbstmordkommando (wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass die angesprochenen USA solche Schiffe aus Nordkoreanischen Häfen (der Einbau der Startschächte würde sicher über Satelliten festgestellt) auch nur ansatzweise in die Nähe der eigenen Küsten lassen würden, ohne die vorher gründlich zu durchleuchten ....
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Nordkoreaner so ein Schiff direkt aus einem ihrer Häfen in die USA schicken würden, das wär ein bißchen sehr naiv. Wenn, dann eher zB. irgendwo in einem afrikanischen Hafen einrüsten und von dort losschicken. Das schwierige ist dann nur erstmal, die Komponenten unbemerkt dorthin zu bringen. Ich bin mir sicher, dass die Amerikaner derzeit ein sehr wachsames Auge auf NK haben.
Am realistischsten ist immer noch eine landgestützte ballistische Rakete mit der entsprechenden Reichweite.


- Merowig - 12.09.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.com/newsArticle.jhtml?type=topNews&storyID=6211081">http://www.reuters.com/newsArticle.jhtm ... ID=6211081</a><!-- m -->
Zitat:Report: Big Explosion Reported in North Korea
Sat Sep 11, 2004 11:26 PM ET
SEOUL (Reuters) - A huge explosion rocked an area in North Korea near the border with China three days ago and appeared to be much bigger than a train blast that killed 170 people in April, Yonhap news agency reported on Sunday.
"There were rumors that the explosion was much bigger than the one at Ryongchon train station and the United States is showing a big interest as the blast was seen from satellites," Yonhap quoted an unnamed source in Beijing as saying.
The cause had yet to be determined but the source said Washington was not ruling out the possibility that the blast may be linked to a nuclear test.
Yonhap reported that a mushroom cloud up to 2.5 miles in diameter was spotted after the blast in remote Yanggang province in the country's far northeast.
(...)



- buman - 12.09.2004

Das war wohl ein gewaltiger Bums. Durch was wohl?
:frag:


- Cluster - 12.09.2004

Atomwaffentests hinterlassen in der Regel spuren in Seismogrammen und damit hätte man sich da Gewissheit verschaffen können. Da bis jetzt dazu noch nichts vorliegt (nach mehreren Tagen), wird die Explosion wohl eher nichtatomar gewesen sein.


- buman - 12.09.2004

Die Explosion soll sich am Donnerstag ereignet haben. Wenn es eine Atomexplosion gewesen wäre, hätten wir es sicher schon vorher erfahren.
Confusedchock:


- Skywalker - 12.09.2004

Zitat:Explosion mit Pilz-Wolke gibt Rätsel auf


12. September 2004 Eine riesige Explosion hat der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge vor drei Tagen das nordöstliche Nordkorea erschüttert und Spekulationen über einen Atomwaffentest des Landes ausgelöst. Die Agentur meldete am Sonntag unter Berufung auf informierte Kreise in Peking und Seoul, Satelliten hätten nach der Explosion am Donnerstag in der Provinz Ryanggang eine pilzförmige Wolke mit einem Durchmesser von bis zu vier Kilometern Durchmesser aufgenommen.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~E83A561244ED04F0788C392FF607FE87F~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5 ... ntent.html</a><!-- m -->


- ThomasWach - 12.09.2004

Ne pilzförmige Wolke??:misstrauisch:

Also da beschleicht mich ein sehr, sehr ungutes gefühl, inbesondere da die Meldung erst jett auch "durchkommt".
Wozu sollte man sie denn erst so spät weiterleiten aus Südkorea und China, wenn nicht vielleicht doch was dahintersteckt??

Es kann natürlich sein, dass das nur eben die umstandsbedingte zeit ist, die Meldungen brauchen um aus Nordkorea zu kommen, aber es könnte auch absichtliche Verzögerung sein.

Und zu Clusters Argument mit den Seismographen, nun ja die unterliegen doch wohl sowohl in China ( da erst recht) und auch Südkorea staatlicher KOntrolle.
Bei sowas heiklem wie nem Atomtest Nordkoreas würde man doch wohl sich hüten, dies gleich publik werden zu lassen.

DEnn zu lange hat man doch gegenüber Nordkorea nur ne Beschwichtigungspolitik gefahren, während man anderswo ja ganz anders verfahren ist.

Daher auch wenn es nicht stimmen mus, würd ich glatt mal auf nen Atomtest tippen, der nur totgeschwiegen werden soll um die eh heikle lage nicht weiter anzuheitzen. Ansonsten würde man aus Wahington wohl nicht sagen, "dass diverse Gründe für die Explosion bestehen können".

Ich denke schon, dass man es weiß , nur nicht sagen will.

Dies mal mein Senf dazu.


- Cluster - 12.09.2004

Nicht vergessen Thomas, Rußland und Japan liegen auch gleich nebenan.

Außerdem ist China nicht wirklich an einem nuklear bestückten Nordkorea interessiert.


- Shahab3 - 12.09.2004

Also bei einer "pilzförmigen Wolke" ( nicht einfach nur Rauchwolke ) von 4 km Duchmesser hat das auf jeden Fall ganz ordentlich "rumms" gemacht. Mitbekommen tun sowas einige Länder. Die Frage ist tatsächlich, warum man nicht klarer und umgehend mit dem Vorwurf eines Atomtests kommt, sondern ganz diplomatisch eine Erklärung fordert...(Seismographische Daten evtl. widersprüchlich, oder nicht vorhanden, oder gar ein diplomatisch Zug, ...)


- ThomasWach - 12.09.2004

Nun ja, angeblich sagt man ja jetzt in Südkorea, dass es kein Atomtest war.

Allerdings muss ich Shahab hier recht geben, dass es doch etwas seltsam ist, wie alles so da jetzt abgeht.

Also ich bin und bleibe da doch skeptisch, dass das nur eine konventionelle Explosion war , gerade wegen der Vorsichtigkeit bei den Stellungnahmen und auch wegen der Berichten von der pizförmigen Wolke mit enormen Durchmesser.

Ist doch klar, dass alle umliegenden Staaten erst mal mauern, weil sie selbst nicht wissen wie sich jetzt verhalten wollen. Immerhin haben alle das Thema Nordkorea ziemlich schweifen lassen. Daher wird jetzt auf die neue Situation erstmal gar nicht weiter reagiert.


- Merowig - 12.09.2004

Zitat:Cluster postete
Atomwaffentests hinterlassen in der Regel spuren in Seismogrammen und damit hätte man sich da Gewissheit verschaffen können. Da bis jetzt dazu noch nichts vorliegt (nach mehreren Tagen), wird die Explosion wohl eher nichtatomar gewesen sein.
Zitat:buman postete
Die Explosion soll sich am Donnerstag ereignet haben. Wenn es eine Atomexplosion gewesen wäre, hätten wir es sicher schon vorher erfahren.
Confusedchock:
Hab eigentlich auch zweifel das es ein Atombombentest war - nur wuerd ich die Argumentation so nicht ganz stehen lassen den wies aussieht haben die Israelis und Suedafrikaner Ende der 70er vor der Kueste Suedafrikas ein Boembchen getestet wo es nun auch widerspruechliche Meldungen gibt ob nun wirklich es da zu einem Test kam oder nicht. Bei Nordkorea jetzt kanns auch gut sein das irgend ein alter groesserer Industriekomplex in die Luft gegangen ist ... halte ich grad fuer am wahrscheinlichsten