Frankreich - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: Frankreich (/showthread.php?tid=2850) |
- Cyprinide - 05.11.2005 Hmm, glaubt ihr wirklich eine Ausgangssprerre würde nichts helfen? Also gut daß ich nix zu sagen habe - denn auch am 1, Mai in Berlin würde ich eine Ausgangssperre verhängen und alle Menschenansammlungen auflösen und alles verhaften lassen was nur dumm schaut Gerade bei solchen Dingen, und ich denke man kann vielleicht den 1, Mai mit der aktuellen Situation vergleichen, würde ich mit großer Härte vrogehen (lassen). Wasserwerfer, CS-Gas und im Zweifelsfall Gummigeschosse. Wenn sich die Jugendlichen nicht mehr auf die Straße trauen, dann kanns wohl kaum noch zu großen Unruhen kommen... Gerade auf N24: die Schlimmsten Kravalle bisher: 750 brennende Autos, 203 Festnahmen... Inzwischen Kravalle auch in Lille Rouen und Toulouse... Darüber hinaus häufen sich die Schüsse die fallen... - hawkeye87 - 05.11.2005 Zitat:Thomas Wach postetealso ... zunächst einmal sind die krawallen nicht spontan so wie in den meisten medien berichtet wird, sondern sind geplant, organisiert und auch koordiniert. wer für die planung / organisation verantwortlich ist, ist nicht ganz klar, es könnte sich sowohl um die organisierte kriminalität als auch um islamisten handeln. zweitens habe ich oben geschrieben dass die unterdrückung der krawallen durch polizeigewalt nur ein teil zur lösung des problems sein - so wie in der partisanen- / aufstandsbekämpfung (und bei den derzeitigen ausmaßen sehe ich das als aufstandsbekämpfung) die militärische komponente eben nur ein teil des ganzen sein kann. soziale, gesellschaftliche und politische lösungen müssen folgen. drittens handelt es sich nicht um sinnlos enigesetzte gewalt. - Shahab3 - 05.11.2005 Zitat:also ... zunächst einmal sind die krawallen nicht spontan so wie in den meisten medien berichtet wird, sondern sind geplant, organisiert und auch koordiniert. wer für die planung / organisation verantwortlich ist, ist nicht ganz klar, es könnte sich sowohl um die organisierte kriminalität als auch um islamisten handeln.sorry hawkeye...aber da muss ich schmunzeln <lach> Hier gehts um einen Aufstand sozial Benachteiligter, die in ihren Vierteln teilweise unter elendigen Bedingungen hausen. Ein Problem, das man in Frankreich lange ognoriert hat. Mit der Mafia, oder Islamisten hat das nicht die Bohne zu tun. - hawkeye87 - 05.11.2005 Zitat:Shahab3 posteteunter diesen einwanderen arabischer und afrikanischer herkunft hat sich mit der zeit - auch als folge dieser sozialen benachteiligung - ein starker, gegen die weißen franzosen gerichteter rassismus entwickelt, der sich mit sicherheit auch jetzt hier austobt. und nach zwei berichten - zum einen gestern im radio (afaik deutschlandfunk) und heute in unsere tageszeitung - sind die krawallen sehr wohl organisiert, vielleicht auch durch die organisierte kriminalität (die in den vierteln eine nicht zu unterschätzende rolle spielt) und durch islamisten (deren einfluss dadurch wachsen könnte). und nebenbei: aufstand beleibt aufstand, egal aus welchen motiven. man hätte auch friedlich demonstrieren können ... - Turin - 05.11.2005 Zitat:Dennoch lassen sich Randale und die Plünderungen dadurch nicht stoppen.Was zu beweisen wäre... Zitat:Allenfalls eine direktere Konfrontation, auf frischer Tat am Tatort wäre möglich, weil die Randalierer dann evtl unvorbereitet wären.Und genau davon habe ich oben auch gesprochen. Zitat:Vermutlich wird die Randale nur größer, weil sich jetzt noch mehr Leute "gedisst" fühlen.Die Randale werden nicht größer, weil es nicht einfach beliebige "Leute" sind, die sich "gedisst" fühlen, sondern das Problem vor allem bei den Jugendlichen liegt, die in einigermaßen organisierten Banden umherziehen. Und die muss man erwischen. Dass das nicht das Problem an sich aus der Welt schaffen wird, sollte klar sein, aber auf diese Art und Weise lassen sich zunächst einmal Ruhe und Ordnung wieder herstellen. Das derzeitige Problem beruht auch darauf, dass diese Jugendlichen die Polizei zum einen nicht konfrontieren wollen, aber zum anderen exakt wegen dieser Ausweichtaktiken die Polizei auch nicht fürchten. Davon, mit Wasserwerfern Proteste aufzulösen, halte ich allerdings wenig. Es geht darum, dass man der gewaltsamen Aktionen Herr wird. Zitat:Hier gehts um einen Aufstand sozial Benachteiligter, die in ihren Vierteln teilweise unter elendigen Bedingungen hausen.Ach, mir kommen wirklich die Tränen. Die derzeitigen Unruhen werden von Jugendlichen getragen, die primär vom Willen zur Gewaltbereitschaft motiviert werden. Das ist keine Meinungsäußerung, sondern eine klare Bedrohung der öffentlichen Sicherheit. Es erübrigt sich fast, darauf hinzuweisen, dass derzeit die restlichen Bewohner dieser Viertel, die in der Tat in ärmlichsten Verhältnissen leben, derzeit vor allem unter den Zerstörungen durch exakt diese Jugendlichen zu leiden haben. Es mag ja gut und schön sein, dass man diese Lage langfristig verändern muss. Nur ändert das erstmal nichts daran, dass es nicht zugelassen werden kann, wenn jede Nacht hunderte von Autos brennen und Geschäfte brennen. Denn das wird die Lage in den Vierteln und die Lebensverhältnisse der Menschen dort ja wohl kaum verbessern. Was diese Jugendlichen veranstalten, ist kein Sturm auf die Bastille, sondern Terror ihrer eigenen Mitbürger. - Shahab3 - 05.11.2005 @turin Wenn Du aus meinen Worten Mitleid heraushören konntest, handelt es sich um eine Fehlinterpretation. Ich analysiere nur die Ursachen und Motive. Betitel Du es ruhig reißerisch mit Terror, Gewalt oder Kriminalität.chlaf: Es ändert nichts daran, dass die Jugendlichen dort keine Perspektive mehr haben und unter katasptrophalen Bedingungen hausen und dehalb aus dem jahrelang aufgestauten Frust heraus, Randale machen. So für Dich augenscheinlich einfach gestrikt können Motive sein. Werten, oder Parteiergreifen möchte ich an der dieser Stelle nicht. Aber ich finde es schon amüsant, wie manch einer (in seiner jugendlichen, waffenverliebten Naivität ?) glaubt, solchen Phänomenen mit Ausgangssperre und Polizeigewalt Herr werden zu können. Nur so zur Info. Derzeit sind ca. 10.000 Polizisten alleine im Raum Paris im Einsatz. Und ? Bin wirklich gespannt, wie sich das Ganze auflöst. Allerdings will ich nicht hoffen, dass es bald mal einen Toten gibt. Dann wird die Lage vermutlich nochmal eine neue Eskalationsstufe erreichen. - hawkeye87 - 05.11.2005 Zitat:Cyprinide postetesehe ich genauso. die verhängung einer ausgangssperre, beispielsweise von 18:00 bis 8:00 wäre ein erster ansatz. ist die deutsche polizei eigentlich mit granatpistolen hk69 (-> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hkpro.com/hk69.htm">http://www.hkpro.com/hk69.htm</a><!-- m --> ) ausgerüstet? - hawkeye87 - 05.11.2005 :hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www2.onnachrichten.t-online.de/dyn/c/39/06/13/3906136.html">http://www2.onnachrichten.t-online.de/d ... 06136.html</a><!-- m --> Zitat:"Das schwarze Volk ist aufgestanden" - Tiger - 05.11.2005 @hawkeye87 Dieses Zitat aus deinem Link finde ich sehr interessant: Zitat:Polizisten demütigen ungestraft farbige JugendlicheDiskriminierungen - ob mit ethnischem oder sozialen Hintergrund - schaffen natürlich Unfrieden. - hawkeye87 - 05.11.2005 @Tiger: keine frage - wenn man polizisten einsetzt, die entweder die gegend, das problem oder die bewohner nicht kennen bzw. von vornherein misstrauisch sind, schafft man natürlich spannungen. andererseits sollte man aber auch aufpassen, was man als diskriminierung bezeichnet. afaik gab es mal einen bericht, in dem sich moslems / türken wasweißich beschwerten, dass sie nach den terroranschlägen verstärkt kontrolliert wurden. das kann man natürlich als rassismus oder diskriminierung auslegen (wenn man so will) - andererseits ist aber auch fakt, dass die terroristen moslemischen glaubens waren und deshalb nun verstärkt kontrolliert werden. und ob man da dann gleich randalieren muss - es hätte bestimmt auch andere möglichkeiten gegeben, auf die probleme aufmerksam zu machen ... - Cyprinide - 05.11.2005 Zitat:hawkeye87 posteteGenau das ist der entscheidende Punkt! Das sind nämlich keine Demonstraten die auf ihre Mißstände aufmerksam machen wollen und weil danach nichts geschieht vielleicht mal die Straße blockieren! Das sind Vandalen, Randalierer und Kriminelle, denn nur weil die Wohngegend schlecht ist muß man noch lange nicht jede Nacht hunderte von Autos in Brand stecken! - XMAN - 05.11.2005 Zitat:Cyprinide posteteIst richtig. Nur ein Problem ist halt, dass diese Menschen in der Gesellschaft ganz weit unten stehen, und somit keinerlei großen Druck (politisch z.b.) ausüben können. Dass durch diese ganze Autoansteckerein und anderen Verwüstungen ein exorbitant starker Druck auf die Regierung - insbesondere Nicolas Sarkozy - ausgeübt wird, finde ich aber von daher auch in gewisser weise klever und beachtenswert. - Maeks - 06.11.2005 @XMAN Findest du es auch noch toll wenn dir ein Jugendlicher dein Auto abfackelt. Na ich weiß nicht. Was gibt ihnen das Recht, Sachen zu zerstören die ihnen gar nicht gehören. So brauche ich nicht auf meine Mißstände aufmerksam zu machen. Gruß Maeks - Azrail - 06.11.2005 Zitat:Maeks posteteNaja wozu gibts Garagen,aber es stimmt schon ist schon blöd. Die sollten lieber in die Innenstadt ziehen und dort paar Bonzenviertel in Brand setzten - XMAN - 06.11.2005 Zitat:Maeks posteteNein, toll finde ich das sicherlich nicht, erstrecht weil ich autoliebhaber wär. Nur gehts es nicht um ein paar beschi**** Autos irgendwelcher Leute, sondern primär um das Leben von tausenden dass perspektivlos, menschen unwürdig etc. ist. Das ist der entscheidende Punkt...und außerdem, ich bin versichert:daumen::evil: |