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(Waffe) Brasilianisches Atomwaffenprogramm - Druckversion

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Brasilianisches Atomwaffenprogramm - shadowghost - 23.09.2004

Zitat:Furcht vor brasilianischer Atombombe

Wie Iran bleibt derzeit auch Brasilien auf Konfrontationskurs mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien. Inspektoren der Organisation erhalten weiterhin keinen Zugang zu Zentrifugen für die Urananreicherung. Diplomaten fürchten, dass Brasilien den Bau einer Atombombe anstrebt.

Wien - Eduardo Campos, Brasiliens Minister für Wissenschaft und Technik, hat nach Angaben des Diplomaten der IAEA deutlich gemacht, sein Land habe dem Atomwaffensperrvertrag einst zugestimmt, um die Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern. Allerdings sei dies auf der Grundlage geschehen, einen nuklearen Rüstungswettlauf zu verhindern und sämtliche Atomwaffen auf der Welt zu beseitigen. Die Selbstverpflichtung des Landes im Rahmen des Vertrages dauere nicht für alle Zeiten.

Die IAEA sei besorgt darüber, dass Brasilien in einem Atemzug von einer einst vorgesehenen kompletten nuklearen Abrüstung und seiner eigenen Verpflichtung im Rahmen des Atomwaffensperrvertrages gesprochen habe, ergänzte der Diplomat.

Brasilien hat den Vertrag 1997 unterzeichnet und wiederholt festgestellt, sein Atomprogramm diene rein zivilen Zwecken. Die brasilianische Regierung bestätigte im Juni, den IAEA-Inspektoren im Februar und März den Zugang zu Zentrifugen in der Anlage von Resende verweigert zu haben. Brasilien verwies auf die Wahrung von Industriegeheimnissen. Die Zentrifugen dienen der Anreicherung von Uran. Angereichertes Uran kann sowohl als Brennstoff in Reaktoren, aber auch zur Herstellung von Atombomben verwendet werden.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,319546,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 46,00.html</a><!-- m -->


- Jacks - 23.09.2004

Die brasilianische Atombombe ist schon lange inm gespräch.Ursprünglich war sie als Antwort auf die argentinische Bestrebungen gedacht.
Brasilien ist nicht Mitglied im Atomwaffensperrvertrag.


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fas.org/nuke/guide/brazil/nuke/index.html">http://www.fas.org/nuke/guide/brazil/nuke/index.html</a><!-- m -->

Zitat:Brazil pursued a covert nuclear weapons program in response to Argentina's program. It developed a modest nuclear power program, enrichment facilities (including a large ultracentrifuge enrichment plant and several laboratory-scale facilities), a limited reprocessing capability, a missile program, a uranium mining and processing industry, and fuel fabrication facilities. Brazil was supplied with nuclear materials and equipment by West Germany (which supplied reactors, enrichment and reprocessing facilities), France, and the US. The country has a dependable raw material base for developing atomic power engineering, highly skilled scientific cadres have been trained, technologies for enriching uranium have been obtained, and there are several nuclear research centers.
......
Die technischen Voraussetzungen zum Bau dürfte vorhanden sein,fragt sich nur ob der Wille auch da ist.Dies würde wohl zwansläufig zu internationalen
sanktionen führen und auch ein Wettrüsten auf dem südamerikansischen Kontinent anheizen.


- Desert Puma - 23.09.2004

oh manRolleyes

für was braucht brasilien atomwaffen, tz.
ich würde erstmal anstreben das alle bürger im land ausreichend versorgt sind.


- shadowghost - 23.09.2004

Zitat:Brasilien ist nicht Mitglied im Atomwaffensperrvertrag.
Doch, sie sind seit 1997 in den Vertrag involviert (siehe den SPIEGEL-Artikel).

Zitat:ich würde erstmal anstreben das alle bürger im land ausreichend versorgt sind.
Das Problem kennen wir in genau derselben Form schon mit Nordkorea. Scheint so als ob die Verantwortlichen dort lieber Nuklearwaffen bauen, bevor sie Nahrung organisieren - natürlich zum Schutz ihrer Bevölkerung. Rolleyes


- XMAN - 24.09.2004

Die Politiker sind dort alle ziemlich machtgeil will man meinen. Ein Brasilien mit Atomwaffen, sollte es durch diese nicht zu sanktionen kommen, hätte aber auch bessere chancen auf einen ständigen sitz in der un-versammlung!


- Merowig - 24.09.2004

@xman unfug man wird brasiliens verhalten nicht durch sowas belohnen
vermut mal das sich brasiliens chancen durch sowas vermindern

brasilien hatte schonmal nach atomwaffen gestrebt - schade das man wieder die spielchen treibt - in dem zusammenhang ist es interessant ob argentinien sichs auch wieder ueberlegt und auch sein atomprogramm wieder aufnimmt
naja die brasilinianer sollen aber aufhoeren nach mehr geld fuer un nahrungsmittelprogamme zu verlangen - hoert sich fast nach nordkorea an *g*


- ThomasWach - 25.09.2004

Naja, aber man sollte dá mal die politischen Folgewirkungn bedenken.

es ist ja nicht nur so, dass Argentinien sich durch sowas in seiner politischen Role in Südamerika bedroht fühlen könnte, ich frage mich viel eher, was wohl die USA dazu sagen würde.

Denen wird das doch wohl am allerwenigsten gefallen und es ist schon fast merkwürdig, dass bisher da noch nix offizielles kam ( nun ja es gibt ja noch diplomatische kanäle *gg*).

Aber das die USA in ihrem alten Hinterhof so einfach eine Atommacht zulassen und dann eben gerade noch Brasilein, das als größtes land Südamerikas sowieso schon einen naturgegebenen stärkeren Gegensatz zur amerikanischen Domination über Südamerika hegt und pflegt, das kann ich mir nicht recht vorstellen.

Gerade noch wenn man bedenkt, dass ja mit Lula als Sozialisten den amerikanern sowieso die politische Führung Brasileins ein Dorn im Auge ist.
Dass ja Lula sogar auch mit chavez und Castro zuindest wenn nicht anbandelt, aber doch den strengen Us- Kurs ganz und gar nicht teilt, also bei solch einem Faktenstand, wundert mich die Ruhe aus washington schon.

Denn in ihrem Hinterhof wird washington im Endeffekt die sache wohl selbst regeln wollen.

naja, einfa mal abwarten.


- XMAN - 25.09.2004

Zitat:Merowig postete
@xman unfug man wird brasiliens verhalten nicht durch sowas belohnen
vermut mal das sich brasiliens chancen durch sowas vermindern
Ich hatte gesagt fals sie nicht geahndet werden haben sie bessere Chancen weil ein A-Waffenland ein politisch größeres Durchsetzungsvermögen hätte.
Könnte sein dass es Brasilien dann so ergeht wie Südafrika vor einigen Jahren wegen ihren 6Atombomeben, bleibt abzuwarten ist jedoch alles rein spekulativ.


- shadowghost - 25.09.2004

Wie groß das politische Durchsetzungsvermögen ein Atomstaat hat sieht man ja an Nordkorea! Big Grin

Also dieses Prinzip galt vielleicht noch zu Zeiten des Kalten Krieges, aber das greift heute nicht mehr. Das sieht man besonders daran, dass jetzt mehr Staaten in den UN-Sicherheitsrat drängen. Länder wie Japan haben auch einiges zu sagen, besitzen aber nur eine konventionelle Armee.


- XMAN - 25.09.2004

Zitat:shadowghost postete
Wie groß das politische Durchsetzungsvermögen ein Atomstaat hat sieht man ja an Nordkorea! Big Grin
Nordkorea is international geahndet etc.! Muss man zu diesem Aspekt eigentlich noch groß was sagen!??!!
Zitat:Also dieses Prinzip galt vielleicht noch zu Zeiten des Kalten Krieges, aber das greift heute nicht mehr. Das sieht man besonders daran, dass jetzt mehr Staaten in den UN-Sicherheitsrat drängen. Länder wie Japan haben auch einiges zu sagen, besitzen aber nur eine konventionelle Armee.
Das Thema der A-waffen is zur zeit aktueller denn je. Es besteht in vielen bereichen das streben nach atomwaffen und um sich davor zu schützen müssen auch a-waffen als baschreckung vorhanden sein bzw. als druckmittel um staaten zum einlenken bewegen zu können.
Japan macht außer in asien ne außenpolitische nullnummer, also da sind deine argumente sehr aus der luft gegriffen:evil:


- ThomasWach - 25.09.2004

Also rekapitulieren wir noch mal...
Warum versucht denn bitte ein Staat Atomwafenwaffen zu besitzen...

Unter anderem hat dies samuel Huntington in seinem Buch clash of civilisations sehr schön beschrieben, aber nun ja , es ist ja auch echt offenkundig worum es geht:

Ein Staat, der eine sehr fragile Machtposition besitzt bzw. eine Position die er gegen einen stärkeren Gegner verteidigen muss, weil die eigene Position unannehmbar ist für den Stärkeren und so den Stärkeren zwingen wird über kurz oder lang da was zu machen über Sanktionen oder auch militärische Intervention.

Daher versucht sich der schwächere Staat zu schützen. Aber da er ja konventionell dem Anderen so hoffnungslos unterlegen ist, muss eben die Atomwaffe her als Waffe des schwachen gegen den starken.

Denn nur so kann es der konventionell unterlegene Part schaffen auch strategisch und optionstechnisch in die lage zu kommen dem an sich stärkeren drohen zu können mittels nuklearer abschreckung bzw. dem einsatz nuklearer waffen. Die Drohung allein soll als abschreckung wider dem konventionel überlegenen gegner dienen.

Daher streben und strebten in aller welt regime die der usa
und ihrer politik eher
unfreundlich gesinnt sind oder waren zumindest nach WMD bzw. als dann letzte Konsequenz auch nach Atomwaffen als der WMD.

Aber wozu macht das denn bitte schön Brasilien??
Sicher man könnte so dem Übergewicht der usa auf dem gesamtamerik. Kontinent einen herben dämpfer verpassen, gerade weil es die amerikaner, die yankees so sehr gewöhnt sind, abschätzig von südamerika als ihrem hinterhof zu sprechen bzw. dies als jenen anzusehen.
Aber lohnt sich solch ein spiel mit dem feuer für einen demokratischen staat ohne außenpolitische "direktambitionen" ??
:misstrauisch:

Sehr seltsam und vielleicht auch recht dumm von Brasilien, nur aus Wichtigtuerei und Effekthascherei sich in eine Reihe
mit Staaten wie Nordkorea, Irak oder Iran zu stellen.
Denn so bekommt Brasilein seinen ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat garantiert nicht!!


- Erich - 26.09.2004

@Thomas, wenn Du schreibst
Zitat:Denn so bekommt Brasilein seinen ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat garantiert nicht!!
dann könnte man versucht sein, Indien als Gegenbeispiel zu nehmen:
- was waren die Sanktionen nach der indischen A-Bombe .....?
-- wohl keine übraus abschreckenden, die Welt hat vielmehr scheinbar akzeptiert, dass Indien als eigenständige größere Macht - immerhin über einen ganzen Subkontinent - ganz selbstverständlich auch diese Bewaffnung in seinen Arsenalen hat; Indien ist (vielleicht gerade wegen der A-Bombe?) ebenfalls im Gespräch als Dauermitglied für den UN-Sicherheitsrat ....
- und wo ist der Unterschied zwischen Indien und Brasilien ....?
-- auch Brasilien ist von der Größe des Landes her gesehen eine Großmacht, beherrscht faktsich den Südamerikanischen Subkontinent, und ist dabei (was die zunehmende Mehrheit der UN-Mitglieder erfreuen dürfte) ein zunehmder Gegenspieler der USA ....

könnte Indien nicht als Ansporn für die Brasilianer wirken ?


- Shahab3 - 26.09.2004

Tja was schliessen wir daraus ?
Wer die NPT unterzeichnet hat schon so gut wie verloren !


- ThomasWach - 27.09.2004

@ Erich

Es gibt aber nun malo gewisse Unterschiede zwischen Indien udn Brasilien, die teils in der sache, teils in der zeit und den porzeßen zu suchen sind bzw. auch auf die anderen Staaten zu treffen, die jetzt atomar rüsten wollen.

Indien war imer eine bedeutende macht, allein schion ais der Historie, mit alten traditionen und viel Geschichte. Allein das schafft Respekt, nicht ztu vergessen, dass Indien ja das land ist mit der zweitgrößten Bevölkerung und wohl bald auch mit der größten aufgrund des gesellschafts- und familienpolitischen Versagens der Regierenden in Neu-Dehli.
Darüber hinaus hat Indien trotz allen momentanen Hindu-Nationalismus und al den schwierigkeiten eine gewisses Plus propagandistisch als größte Demokratie der welt.
So, das mal die "rein idiell-theoretischen" Gründe für Indiens Sonderstellung.
Darüber hinaus, haben die Ameriknaer und auch die Europäer einfach die proliferation verschlafen. Zwar wollte man dies nie, aber nun wirklich sich verstricken in dem Sumpf des südasiatischen Bruderkmapfes zwischen pakistan und Indien wollte man nicht. Und da beide an der bombe arbeiteten und amals noch nicht die zeit war für interventionen wie heute, hilet man eben still von ein paar netten sanktionen abgesehen.
Außerdem muss man geopolitisch sehen, dass indien und pakistan sehr auf einader fokusssioert sind und daher deren bomebn nicht so sehr weltpolitisch gewicht bringen sollten , sonder de facto mehr als gegenseitige abschreckung dienen.
Ein kalter Krieg in Südasien im kleinen also.
Und indien wäre allein aus seiner sonderstellung aus zeiten der blockfreien im kalten krieg und seiner bevölkerungsstärke ein kandidat für den weltsicherrats.

Schauen wir uns aber mal Brasilien an.
Brasilien liegt in Südamerika, dem Hinterhof der USA, ergo wird diese Region sehr genau von washington beobachtet.
Aber wo ist der feind für brasilien?? Hier get es alleim um Kraftmaierei, auch um sicjh mehr politisches gewicht künstlich zu machen um eventuell eben auch die amerikaner aus südamerika rauszukriegen... aber das ist doch mehr die methode eines jener dieser ominösen rogue states.
Daher wird brasilien mit so einem vorgehen nur schlechte zeugnisse ernten.
Gerade weil es ja ein "gutes, halbwestliches " land ist, wird man brasilein so eine extratour nicht verzeihen.
Und ich bin mir sicher, dass die USa da noch einschreiten werden, gerade weil es eben ihre eigene Sphäre direkt angeht.

Es ist eben das eine, wenn bei hnen im Hinterhof jemand ne bombe bauen will oder in ihrem Einflußgebiet und Interessengebiet Numer eins, dem nahen osten, oder eben ob jemand in Südasien eine bombe baut. Dort wo die amerikaner keine echten interessen haben, wo im schlimsten fal die beiden sich gegeneitig auslöschen , oder ben in Ostasien, wo die Situation hoch gefährlich ist für die USa, da mit den Chinesen sie einen fst gleichwertigen gegespieler haben zumindest in der Region.

Daher muss man die jeweilige ziet und die jeweiliogen umstände begutachten, wil man die situation einschätzen.
Und Brasilien wird, wennman auf onfrontationskurs fährt, nicht gut bekommen, würde ich sagen.


- Merowig - 29.09.2004

Zitat:Erich postete
dann könnte man versucht sein, Indien als Gegenbeispiel zu nehmen:
- was waren die Sanktionen nach der indischen A-Bombe .....?
-- wohl keine übraus abschreckenden, die Welt hat vielmehr scheinbar akzeptiert, dass Indien als eigenständige größere Macht - immerhin über einen ganzen Subkontinent - ganz selbstverständlich auch diese Bewaffnung in seinen Arsenalen hat; Indien ist (vielleicht gerade wegen der A-Bombe?) ebenfalls im Gespräch als Dauermitglied für den UN-Sicherheitsrat ....
- und wo ist der Unterschied zwischen Indien und Brasilien ....?
-- auch Brasilien ist von der Größe des Landes her gesehen eine Großmacht, beherrscht faktsich den Südamerikanischen Subkontinent, und ist dabei (was die zunehmende Mehrheit der UN-Mitglieder erfreuen dürfte) ein zunehmder Gegenspieler der USA ....

könnte Indien nicht als Ansporn für die Brasilianer wirken ?
du vergleichst Birnen mit Aepfeln - Indien ist fuer die USA zur Zeit ein Partner im kampf gegen den islamistischen Terrorismus von dem auch Indien betroffen ist - auch wird Indien als ein Gegengewicht zu China gesehn - drum hat man nachm 11.9. ueber Indiens Atomarsenal hinweggesehen - und schau dir Brasilien an - wird von Kommies regiert, man flirtet mit Chavez und Castro wie auch mit paar arabischen Staaten und opponiert gegen den amerikanischen Plan einer Freihandelszone ueber ganz Nord- und Suedamerika... und dann noch Atomwaffen - bitte die Brasilianer sind grad schoen dabei ihre Chance auf einen Platz im Sicherheitsrat zu minimieren...
Die Amerikaner werden Brasiliens Verhalten insbesondere beim Thema Atomwaffen ganz gewiss nicht durch einen Beitritt zum Sicherheitsrat honorieren....
Brasiliens Verhalten verhaelt sich grad entgegengesetzt zu Indiens - durch dem 11.9. konnte Indien seine Beziehungen zu den USA wie auch insbesondere Israel enorm verbessern (man soll nicht vergessen das Indien die Nordallianz schon lange vorm 11.9. unterstuetzt hatte... - auch wurde und wird in Indien viel privatisiert... udn auf der anderen Seite machen die brasilianer den Amis kleinerere Scherereien udn ein Kommie regeirt das Land.... Sorry brasilien hat sich nicht Indien als Vorbild genommen