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(Europa) Streitkräfte der russischen Föderation - Druckversion

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- Erich - 18.10.2008

Abchasien hat Marinestützpunkte angeboten und an der russischen Schwarzmeerküste ist (mindestens) ein Stützpunkt in Bau

ergänzend eine offiziöse Meldung
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20081019/117819988.html">http://de.rian.ru/safety/20081019/117819988.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland will Krim nicht annektieren - Umzug der Marinebasis denkbar
12:47 | 19/ 10/ 2008

MOSKAU, 19. Oktober (RIA Novosti). Die Behauptung, Russland wolle den Krim-Hafen Sewastopol annektieren, um die dortige Marinebasis nicht zu verlieren, ist von Vizepremier Iwanow als Propaganda aus dem Kalten Krieg bezeichnet worden.

„Wir sind nicht aggressiv. Wir haben noch 1991 die territoriale Integrität aller ehemaligen Sowjetrepubliken anerkannt. Somit hat Russland keine territorialen Forderungen an keinen der postsowjetischen Staaten", betonte Sergej Iwanow in einem BBC-Interview.
...

Auf die Frage, ob er sich einen anderen Stützpunkt für die Schwarzmeerflotte außer Sewastopol vorstellen könne, antwortete Iwanow: „Ja, ich kann mir das nach 2017 leicht vorstellen. Warum nicht, wenn die ukrainische Führung den Pachtvertrag nicht verlängert?"

Der Kreml strebe diese Verlängerung aber an, so der Vizepremier.
...



- Kosmos - 20.10.2008

ein guter Artikel über russische Streitkräfte bei swp-berlin.org

von Margarete Klein:
"Militärische Implikationen des Georgienkrieges"

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.swp-berlin.org/common/get_document.php?asset_id=5320">http://www.swp-berlin.org/common/get_do ... et_id=5320</a><!-- m -->


- Kosmos - 23.10.2008

Zitat:Das Konzept klingt interessant - ist es an die sowjetischen mechanisierten- und Panzerkorps aus dem zweiten Wltkrieg angelehnt? (Ein Korps mit ~2-5 Brigaden.)
Das letzte, was ich ehört habe, war, dass die Russen ein Konzept für ~10 Heeresdivisionen mit gehobener Ausrüstung hatten, das aber zu Gunsten von größerer zahlenmäßiger Stärke aufgegeben hatten. Aber 40 Brigaden (nur mot. Schützen?) würden ja etwa 10-12 Divisionen entsprechen.
Und sollen auch die Luftlandetruppen u.Ä. entsprechend umstrukturiert werden?

Wenn da jemand eine deutsche oder englische Quelle hätte, wäre ich sehr dankbar



ne die sow. Panzerkorps in Zweiten Weltkrieg waren etwas ganz anderes, eher vergrößerte Divisionen.
Jugoslawische Streitkräfte hatten eine Zeit lang ähnliche Strukturen.

Über Struktur der Brigaden ist bisher nichts bekannt, ich SCHÄTZE ähnliches Aufbau wie bei bisherigen Regimentern, etwa 3 Battailone Mot.Schützen und 1 Bataillon Kampfpanzer.
Bisher sind nur Umrisse bekannt und sehr viele Gerüchte, besonders bei Luftlandetruppen.

denke die NÄCHSTE Ausgabe folgender Zeitschrift wird näheres beinhalten:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.isn.ethz.ch/isn/Digital-Library/Publications/Detail/?lng=en&id=15396">http://www.isn.ethz.ch/isn/Digital-Libr ... n&id=15396</a><!-- m -->

wenn ich was in "germanischer" Sprache finde dann liefere ich nach.

Dramatischer ist noch personeller Bereich, dort werden Offiziersstellen fast um 2/3 gekürzt. Die Reformen sind gewaltig.


russische Militärreformen - ThomasWach - 23.10.2008

Mir ist folgendes bekannt:

- Abkehr von den Divisions- und Korpshauptquartieren und dabei gleichzeitig auch von dieser Armeestruktur, hin zu einer beinahe Kopie der amerikanischen Landstreitkräftestruktur, nämlich zu einer Strukturierung in Brigaden
- Abbau des Personals von 1,1 Millionen Soldaten auf unter 1 Million
- Abbau des Offizierskorps von 400.000 auf nur noch 150.000
- Straffung des Generalsstabs und Senkung der im Amt befindlichen Generäle von 1100 auf 900 durch Pensionierung
- verstärkte Einstellung von Berufssoldaten
- zahlenmäßige Verstärkung der Unteroffiziere und (das war mir ganz neu) Schaffung einer Unteroffizierklasse, die dem amerikanischen Sergeant entspricht, um kleine Truppeneinheiten autonom führen zu lassen

Quelle: IHT (International Herald Tribune) print, 20.10.2008, Seite 1/7

In dem Artikel wurde aber auch betont, dass vieles schon länger geplant war, dass die amerikanischen Experten sich deswegen nicht sonderlich vor dem Erstarken der russ. Militärmacht fürchten und dass eine Modernisierung der russ. Streitkräfte angesichts der fluktuierenden Rohstoffpreise keine ausgemachte Sache sei...


- Kosmos - 24.10.2008

Zitat:- Abkehr von den Divisions- und Korpshauptquartieren und dabei gleichzeitig auch von dieser Armeestruktur, hin zu einer beinahe Kopie der amerikanischen Landstreitkräftestruktur, nämlich zu einer Strukturierung in Brigaden
naja amerikanische Brigaden waren bisher fest in Divisionen eingebetet, das unterscheidet sich im Grunde nicht sehr von bisherigen sowjetíschen System mit Divisionen und Regimentern.
Von tatsächlich selbstständigen Brigaden und Operativen Komandos in russischen Reform ist am. Strukturierung doch weit entfernt.
Auch die Transformation des US Heeres ist von russischen "Sprung" doch weit entfernt.

Sonst scheint man tatsächlich viel in USA und in "Westen" allgemein abgekuckt zu haben, Unteroffiziere ist nun der markanteste Beispiel.


- ThomasWach - 24.10.2008

Dass auch die Amerikaner Divisionen usw. als obere Strukturierung haben, ist ja klar. Es geht ja viel mehr um die Operationsgrößen, also welche Einheiten als Operationsgrößen verwendet werden.
Und wie sich das im Artikel gelesen hat, scheint man doch in Russland weg von Korps und Divisionen, eben hin zu Brigaden weiter nach "unten" sich zu verlagern.
Im Artikel stand auch so eine Bezeichnung wie Fast-Kopie.
Natürlich kann man die amerikanische Operationsweise nicht eins zu eins in der russischen Armee umsetzen, aber wie du ja selbst sagst, scheint man in Russland viel von den westlichen Armeen übernehmen zu wollen bei dieser Reform.


- Foxhound31BM - 25.10.2008

Nach Angaben russischer Experten haben 57 Prozent der Flugzeuge und Hubschrauber ihre Sollbetriebszeiten überschritten, werden nach Bedarf gewartet und ihre Betriebszeiten periodisch verlängert. 55 Prozent der Flugzeuge und Hubschrauber sind seit mehr als 15 Jahren im Dienst, 40 Prozent seit fünf bis zehn Jahren. Auf Grund der notwendigen und bis 2009 geplanten Abschreibungen stellt sich die Frage der Finanzierung. Berechnungen russischer Spezialisten besagen, dass bis 2009 rund 2300 Flugzeuge und 1300 Hubschrauber ausgesondert werden müssen. Um die Kampfkraft zu erhalten und die gestellten Aufgaben erfüllen zu können, sind in den nächsten 20 Jahren jährliche Zuführungen von etwa 120 modernisierten Flugzeugen und 70 Hubschraubern notwendig und es bedarf einer Zuführung von mindestens 60 neuen Flugzeugen und 50 Hubschraubern. Was dreimal so viel ist, wie es derzeit technisch machbar wäre!

Dabei muss erkannt werden, dass die erste Variante, das heißt der Abbau der Flugzeugflotte, das ganze Problem nur verschlimmern würde, denn die jetzigen für den Einsatz vorgesehenen Flugzeuge entsprechen bei weitem nicht den Sicherheitsbedürfnissen des Landes.

Das Programm bis 2015 ist als erster Schritt zu betrachten, der eine Grundlage bilden soll, z.B. Ausbildungskapazitäten schaffen. Nicht nur die Technik muss modernisert werden, auch die Stützpunkte.

Die komplette Modernisierung soll 2011 beginnen und bis 2025 dauern.



- Erich - 25.10.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20081024/117935205.html">http://de.rian.ru/safety/20081024/117935205.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland löst Luftlandedivision für Aufbau von Eingreiftruppen auf

17:25 | 24/ 10/ 2008

MOSKAU, 24. Oktober (RIA Novosti). Die 106. Luftlandedivision von Tula (180 Kilometer von Moskau) wird zwar aufgelöst, dennoch bleibt die Personalstärke der Luftlandetruppen mit 35 000 Mann unverändert. Das erfuhr RIA Novosti am Freitag inoffiziell vom Stab der Luftlandetruppen.

Die 106. Division wird im Laufe des kommenden Jahres zur Verstärkung anderer Verbände aufgelöst. Ein Regiment wird beispielsweise in die 76. Division von Pskow (Nordwestrussland) übergeben.
....

Dem Sprecher zufolge werden die Luftlandebrigaden, die in jedem der Wehrbezirke aufgestellt werden, als schnelle Eingreifverbände nicht zu den Luftlandetruppen gehören.
...

... statt Divisionen werden Brigaden aufgestellt.
also wird die Luftlandedivision nicht aufgelöst sondern nur umstrukturiert - sozusagen aufgesplittet um damit schneller reagierende Einheiten zu haben, oder seh ich das falsch?


- Foxhound31BM - 25.10.2008

Erich schrieb:also wird die Luftlandedivision nicht aufgelöst sondern nur umstrukturiert - sozusagen aufgesplittet um damit schneller reagierende Einheiten zu haben, oder seh ich das falsch?
Nee, is richtig. Big Grin


- Foxhound31BM - 30.10.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/analysis/20081029/118022489.html">http://de.rian.ru/analysis/20081029/118022489.html</a><!-- m -->

Zitat:Es gibt nicht wenig Beispiele für eine nicht termingemäße Ausführung des Staatsverteidigungsauftrags: Die Lieferungen von Su-34-Flugzeugen und Mi-28N-Hubschraubern bleiben stark hinter dem Zeitplan zurück, die Inbetriebnahme des Raketenträgers "Juri Dolgoruki" wird 2008 offensichtlich nicht stattfinden, in Frage gestellt ist auch der Stapellauf eines zweiten Raketenträgers aus der Serienproduktion. Zugleich lassen sich auch positive Beispiele anführen: So werden die Topol-M-Raketen den Truppen laut Zeitplan geliefert. Ungewiss ist allerdings, ob der Zeitplan auch nach Beginn der Serienproduktion einer weiteren neuen Rakete - RS-24 - noch eingehalten werden kann.



- Erich - 01.11.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/russia/20081031/118067440.html">http://de.rian.ru/russia/20081031/118067440.html</a><!-- m -->
Zitat:Russische Rüstungsausgaben sollen 2011 um die Hälfte steigen
18:52 | 31/ 10/ 2008

MOSKAU, 31. Oktober (RIA Novosti). Die Rüstungsausgaben des russischen Etats sollen zum Jahr 2011 im Vergleich zu 2008 um die Hälfte auf rund 1,338 Billionen Rubel (38,9 Milliarden Euro) steigen.
....
im Verhältnis zu anderen Großmächten (USA) immer noch wenig - und das bei einem gewaltigen Nachholbedarf


- Foxhound31BM - 01.11.2008

Erich schrieb:im Verhältnis zu anderen Großmächten (USA) immer noch wenig - und das bei einem gewaltigen Nachholbedarf
Zweifellos, aber das drüfte ausreichen, um die Modernisierung so voranzutreiben, dass man endlich sinnvolle Stückzahlen übernehmen kann.

57 Prozent der Flugzeuge und Hubschrauber haben ihre Sollbetriebszeiten überschritten, werden nach Bedarf gewartet und ihre Betriebszeiten periodisch verlängert. 55 Prozent der Flugzeuge und Hubschrauber sind seit mehr als 15 Jahren im Dienst, 40 Prozent seit fünf bis zehn Jahren. Auf Grund der notwendigen und bis 2009 geplanten Abschreibungen stellt sich die Frage der Finanzierung. Berechnungen russischer Spezialisten besagen, dass bis 2009 rund 2300 Flugzeuge und 1300 Hubschrauber ausgesondert werden müssen.

Um die Kampfkraft zu erhalten und die gestellten Aufgaben erfüllen zu können, sind in den nächsten 20 Jahren jährliche Zuführungen von etwa 120 modernisierten Flugzeugen und 70 Hubschraubern notwendig und es bedarf einer Zuführung von mindestens 60 neuen Flugzeugen und 50 Hubschraubern. Was dreimal so viel ist, wie es derzeit technisch machbar wäre!

Dabei muss erkannt werden, dass die erste Variante, das heißt der Abbau der Flugzeugflotte, das ganze Problem nur verschlimmern würde, denn die jetzigen für den Einsatz vorgesehenen Flugzeuge entsprechen nämlich bei weitem nicht den Sicherheitsbedürfnissen des Landes.

Die Zahlen seit 2005 sprechen für sich:

48 Su-27SM
20 Su-24M2
20 Su-25SM
4 Mi-28N
40 (?) Mi-24PN


- Kosmos - 16.11.2008

Hier paar Photos, soll von russischen Streitkräften in Georgien erbeutetes Luftabwehrsystem Spyder sein:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://avoreg.ru/pic_b/8555f6baa9f4ecb82e927a8159d67825.jpg">http://avoreg.ru/pic_b/8555f6baa9f4ecb8 ... d67825.jpg</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://avoreg.ru/pic_b/0e4e646f42ea71fea569a592aeb17e03.jpg">http://avoreg.ru/pic_b/0e4e646f42ea71fe ... b17e03.jpg</a><!-- m -->


- Achim - 16.11.2008

das habe ich auch vermutet, als ich das bild gesehn habe.
weis man, ob die israelis es an georgien geliefert haben.??


- Erich - 16.11.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20081013">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20081013</a><!-- m -->
Zitat:RUSSISCHE ARMEE
Der „Kontraktnik“ soll es richten
Nach dem Georgien-Krieg startet Russland einen erneuten Anlauf zur Modernisierung der Streitkräfte. „Vertragssoldaten“, auf Russisch „Kontraktniki“ werden Eingestellt. Damit setzt Russland auf Modernisierung und Erhöhung der Kampfmoral durch Berufssoldaten.
Von Ulrich Heyden
EM 10-08 · 31.10.2008

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