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(Europa) Streitkräfte der russischen Föderation - Druckversion

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- damcon - 23.09.2007

Enorm kann man das nicht nennen... haste vielleicht ne Übersicht über alle Aufträge? Neubeschaffungen und Modernisierungen? Vielleicht hab ich was übersehen oder was vergessen.


- Erich - 23.09.2007

einiges habe ich unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/kulturen_im_konflikt/westliche_staaten___das_christliche_abendland/osteuropa___russland_1048_27_4.html">http://www.globaldefence.net/kulturen_i ... _27_4.html</a><!-- m --> eingetragen:
Zitat:...Russland konnte es sich leisten, im Jahr 2006 so viel in die Rüstung zu stecken wie noch nie seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion - fast 25 % mehr als im Vorjahr 2005. Die Rüstungsindustrie hat Aufträge in einem Volumen von 11 Mrd. Euro abgewickelt - mit steigender Tendenz. Alleine für 23 Mrd. € wurde ein Auftragsvolumen aufgehäuft. ...
konkret z.B.
Das Moskauer "Institut für Wärmetechnik" emtwickelt neue Interkontinentalraketen, die amerikanische Abwehrsysteme ausmanövrieren können,
der nächste Fighter soll dem Joint Strike Fighter der USA gleichwertig (und dem EF überlegen) sein, MiG entwickelt ein unbemanntes Kampfflugzeug, neben dem Kamow Ka-50/52 läuft der Kampfhubschrauber Mi-28 inzwischen der Truppe zu,
eine neue Generation von Atom-U-Booten ist im Bau, ....


- raydekker - 23.09.2007

Die emtwickeln doch seit Jahrem alles mögliche.

Realität wird das evt irgendwann mal, oder eben auch nicht.

Hast Du denn irgendwelche Quellen? Z.B. ein Vergleichsfliegen des zu entwickelnden Flugzeuges gegen den Eurofighter durchgeführt von einer dritten Macht vor dem Erwerb eines der Modelle?

Es gibt einen alten Spruch:

Hic Rhodos hic salta!
Hier ist Rhodos springe hier
auf die Behauptung eines römischern Weitspringers, er habe die und die Weite bei Spielen in Rhodos erzielt.


- damcon - 23.09.2007

Erich schrieb:einiges habe ich unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/kulturen_im_konflikt/westliche_staaten___das_christliche_abendland/osteuropa___russland_1048_27_4.html">http://www.globaldefence.net/kulturen_i ... _27_4.html</a><!-- m --> eingetragen:
Zitat:...Russland konnte es sich leisten, im Jahr 2006 so viel in die Rüstung zu stecken wie noch nie seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion - fast 25 % mehr als im Vorjahr 2005. Die Rüstungsindustrie hat Aufträge in einem Volumen von 11 Mrd. Euro abgewickelt - mit steigender Tendenz. Alleine für 23 Mrd. € wurde ein Auftragsvolumen aufgehäuft. ...
konkret z.B.
Das Moskauer "Institut für Wärmetechnik" emtwickelt neue Interkontinentalraketen, die amerikanische Abwehrsysteme ausmanövrieren können,
der nächste Fighter soll dem Joint Strike Fighter der USA gleichwertig (und dem EF überlegen) sein, MiG entwickelt ein unbemanntes Kampfflugzeug, neben dem Kamow Ka-50/52 läuft der Kampfhubschrauber Mi-28 inzwischen der Truppe zu,
eine neue Generation von Atom-U-Booten ist im Bau, ....

Militärtechnisch haben die Russen einiges drauf, das will bestimmt keiner bestreiten... nur geht es um die allgemeine Verfassung des gesamten Militärapparats.

Wieviele Ka-52er haben die Russen? Wieviele 28er? Und wieviele 50er... wenn man bedenkt wann die entwickelt wurden. Die 50er sind sogar Einsätze in Afghanistan geflogen... und erst jetzt fängt alles an. Natürlich sind die Gründe ersichtlich wieso es so ist, aber Fakt ist, die Russische Luftwaffe hat nichts an Quantität zu bieten.

Know How ist da, Geld auch aber die Bereitschaft es "großzügig" einzusetzen fehlt, was eigentlich auch richtig ist wenn man sich die Gesamtsituation Russlands ansieht.


- Turin - 24.09.2007

Zitat:der nächste Fighter soll dem Joint Strike Fighter der USA gleichwertig (und dem EF überlegen) sein, MiG entwickelt ein unbemanntes Kampfflugzeug, neben dem Kamow Ka-50/52 läuft der Kampfhubschrauber Mi-28 inzwischen der Truppe zu,
eine neue Generation von Atom-U-Booten ist im Bau, ....

Hmm Erich, so wie du das aufzählst, klingt das, als wenn alles dynamisch und gut wäre. Dazu wäre zu bemerken:

Das PAKFA hat weiterhin mit finanziellen wie auch technischen Schwierigkeiten zu kämpfen (oberhalb dessen, was andernorts üblich ist). Die bisherigen Zeitpläne können realistisch kaum eingehalten werden, der Zulauf (Datum und Fertigungszahlen) sind noch völlig unklar. Zb. die Triebwerksentwicklung wird scheinbar öfters ausgesetzt, weil kein Geld da ist, vom Rest des Flugzeugs ist noch gar nichts zu sehen (jüngst angekündigter Präsentationstermin: irgendwann in 2008) Da juckt es ehrlichgesagt dann international niemanden mehr, inwiefern das Flugzeug heute konkret schon in der Beschaffung (EF) oder finalen Entwicklung (JSF) befindlichen Mustern gleichwertig oder überlegen ist.

Das unbemannte Kampfflugzeug von Mig ist bisher nicht mehr als ein Mockup. Wenn man beobachtet, wie russische Entwicklungs- und Beschaffungsvorhaben bisher so liefen (bis zum heutigen Tag) und wie dieses konkrete UCAV aussieht, dann kann man getrost sagen, dass die Russen das Ding zum Erstflug in der Luft haben, wenn bei den Amerikanern und einigen Europäern (Frankreich + Partner) bereits die Truppenbeschaffung und -nutzung im Gange ist.

Die Mi-28 ist einer der Rekordhalter in Sachen Zeitverzögerung und der Zulauf ist dermaßen langsam, dass die Russen mehrere Jahre brauchen werden, bis sie auch nur ein operatives Geschwader zusammenbekommen. Beachte solche Phrasen wie "haben vor, bis zu xx Stück pro Jahr zu beschaffen". Der Ka-52 ist nach wie vor ein Exot und wird es angesichts der absehbaren Zahlen auch bleiben.

Die "neue Generation" der Atom-U-Boote wird auch schon seit mehr als einem Jahrzehnt entwickelt und gerade mal ist ein neues SSBN vom Stapel gelaufen, der weitere Zeitplan ist ebenfalls großzügig (vollmundige Versprechungen mal abgezogen) und bei den SSN passiert sichtbar wenig. Nach wie vor rosten die Boote schneller weg als neue hinzukommen, man behilft sich mit Modernisierungen und stückchenweiser Beschaffung vorhandener Modelle (bei den SSN)

Die russischen Rüstungsanstrengungen haben nach wie vor ein Charakteristikum: vollmundige Ankündigungen, wenig Substanz.


- Tiger - 24.09.2007

@Turin
Solche Verzögerungen bringt aber nicht nur Russland zustande. Der Eurofighter Typhoon wurde ebenfalls erheblich verzögert - und das nicht nur aufgrund finanzieller Probleme.


- Turin - 24.09.2007

Zitat:Solche Verzögerungen bringt aber nicht nur Russland zustande. Der Eurofighter Typhoon wurde ebenfalls erheblich verzögert - und das nicht nur aufgrund finanzieller Probleme.

Jedes Programm hat Verzögerungen. Deswegen schrieb ich ausdrücklich "oberhalb dessen, was andernorts üblich ist", in Bezug auf die Staaten, mit denen sich Russland durch seinen beanspruchten Status vergleichen lassen muss (damit sind 3-Welt-Staaten entsprechend ausgenommen). Dass dies bei den Russen ausgepräger ist, und in welcher Art, habe ich bereits beschrieben.


- Kosmos - 24.09.2007

Zitat:Die russischen Rüstungsanstrengungen haben nach wie vor ein Charakteristikum: vollmundige Ankündigungen, wenig Substanz.

und ähnlich, abseits von offiziellen Stellen und Hurra Patrioten, wird das auch in Russland bzw. von Russen (die sich auskennen) so gesehen.


- Francisco - 24.09.2007

Über die Neuentwicklungen (PAK FA ect.) mache ich mir persönlich keine Sorgen. Die russ. Ingenieure/ Konstrukteure (denen ich vieles zutraue) kriegen das höchstwahrscheinlich hin. Ein Punkt kann allerdings mit Skepsis betrachtet werden: Die Umsetzung dieser Neuentwicklungen, sprich Serienherstellung/Einführung dieser Systeme. Wieviele werden eingeführt? Niemand kann auf diese Frage eine Antwort geben.

Im Bezug zu den 90er ist im Vergleich zum heutigen Standpunkt ohne weiteres ein verbesserterUnterschied erkennbar. Es kommt „wenigstens“ etwas. Während der 90er gab es in ganz Russland halb-verwilderte Garnisonen, die monatelang keine Versorgungslieferungen bekamen und vom Ausverkauf ihrer Militärtechnik lebten (mussten). Die Offiziere die über Nacht zum niedreigstbezahltesten und verachteten Bodensatz der Gesellschaft degradiert wurden, versanken verständlicherweise im Suff und die Soldaten die keine Übungen und Trainings mehr abhielten haben sich durch Gewalt aneinander beschäftigt. Man könnte sagen: „Ja und? Wird auch heute noch gemacht“. Jaja, ABER: Die Dimensionen. Diese hat im Vergleich zu den 90ern deutlich abgenommen. Auch wenn etwas Optimismus nicht schaden kann, sollte man die Tatsache im Kopf behalten, dass es noch über Jahre hinaus viel zu tun gibt.

Eins ist sicher, die russische Armee wird auch über den inzwischen dritten Modernisierungplan bis 2015 hinaus, nicht den "Ruhm" und Glanz seines einstigen Status Supermacht erleben. Das geht großteils auf die mangelnde Beschaffungspolitik zurück.
Daher steht der Fakt fest: Putin ist in Wirklichkeit nicht derjenige, der in staatlichen russischen Medien als so genannter "Streitkräftenretter" angeführt wird. Wie sehr sich die russische Presse auch bemühen mag, dieser Verdienst wird ihm nicht gerecht und widerspricht zweifellos der Realität. Über die letzten Jahre hat sich in den Staatskassen genug Geld angesammelt, welches die Neuanschaffungen ohne weiteres noch erhöhen könnte. Bedauerlicherweise wird der spärliche Kurs der Beschaffungspolitik beibehalten. Was kommt ist weniger Material (als Militärtechnik), sondern vielmehr große patriotische Reden und Sprüche von Putin und seines Kumpels Ivanov. Im Endeffekt ist überhaupt kein Handeln festzustellen - für die russischen Anforderungen mit Großmacht Identifikationen sind die aktuellen Modernisierungsmaßnahmen schlicht unzureichend und unproduktiv. Auf lange Sicht bezogen kann man daher soweit gehen und der Führung mangelnde/ungewollten Initiativen oder gar Unfähigkeit vorwerfen. Gut, eine Armee mit komplexen Strukturen - wie die russische noch weiterhin darstellt - in eine Berufsarmee zu verwandeln ist nicht leicht. Das kann ich ohne weiteres nachvollziehen. Doch warum scheitern die Bemühungen und Anstrengungen bei der Beschaffung moderner Ausrüstung? Bzw. warum fallen sie so „lasch“ aus? Das ist mir unverständlich. Als gutes und aktuelles Beispiel kann man sich die Nuklearpolitik zur Hand nehmen. Ein zweifellos sehr wichtiger Faktor für Russlands Sicherheit und Erhaltung der Interessen, doch schade ist, dass verantwortungslos damit umgegangen wird. Die lächerliche Anzahl von 6/8-9 Topol-M Systemen im Jahr ist keineswegs ausreichend und zufrieden stellend, um die benötigte Anzahl und die Abgänge zu decken, sprich ältere Muster wie die SS-18/19 zu ersetzen. Und hier erübrigt sich das Problem: Viele Raketen haben bereits ihre Lebenserwartung erreicht und überschritten, auch die Verlängerung der Lebensdauer ist kein Ausweg und nur eine zeitlich begrenzte Zwischenlösung. Alle R-36MUTTH Raketen werden 2008 außer Dienst gestellt. Die R-36M2 (lediglich 40 Stück) werden weiterhin bis 2030 im Dienst bleiben. Mit 489 (Davon nur 47 Topol-M Land-Silogestützt) Systemen mit insgesamt 1788 Sprengköpfen ist man zwar immer noch gut versichert, doch das ist kein Grund zur Heiterkeit. Falls in den nächsten Jahren nicht mehr getan wird, wird sich diese Zahl noch weiterhin rapide verringern und einen neuen Tiefstand erreichen.

Bei den Landstreitkräften sieht’s leider nicht sehr anders aus. Mehr Abgänge als Zugänge. Viele Generäle beschweren sich über die mangelnden und uneffektiven Verfahren zur Modernisierung der Streitkräfte, wie einige Artikel bezeugen. Wenn die russische Führung sich nicht mit diesen Problemen mit dem zusammenhängenden Auswirkungen auseinandersetzt, wird Russland auf lange Sicht bezogen nur ein unbedeutendes Militärapparat besitzen. Die Hoffnung an dieser Stelle, liegt entweder an einem Umlenken vom derzeitigen Kurs oder/und an dem Putin Nachfolger. Bleibt abzuwarten, welche Richtung eingeschlagen wird.

Auch wenn die Ausgaben in einigen Berreichen ständig am steigen sind - so beispielsweise für die Luftstreitkräfte, Jahr für Jahr um 20 Prozent - und für 2015 eine erhöhte Produktivität prognosziert wird, bleibt die Entwicklung und das Resultat abzuwarten.


Turin schrieb:Der Ka-52 ist nach wie vor ein Exot und wird es angesichts der absehbaren Zahlen auch bleiben.
Den Ka-52 kann man inzwischen getrost als „zum Einzelstück verdammten System“ bezeichnen. Das aktuelle Rüstungsprogramm bis 2015 sieht keine Ka-52 vor. Lediglich ein paar Ka-50 (12 Stück bis 2015 um genau zu sein).


- Erich - 24.09.2007

Francisco schrieb:....
Turin schrieb:Der Ka-52 ist nach wie vor ein Exot und wird es angesichts der absehbaren Zahlen auch bleiben.
Den Ka-52 kann man inzwischen getrost als „zum Einzelstück verdammten System“ bezeichnen. Das aktuelle Rüstungsprogramm bis 2015 sieht keine Ka-52 vor. Lediglich ein paar Ka-50 (12 Stück bis 2015 um genau zu sein).
habt Ihr nähere Quellen dazu?
Nach meiner Information hat General Wladimir Michailow bei der Bekanntgabe der Entscheidung für die Mil Mi-28 N (2003) angekündigt, dass von diesem Muster bis 2010 rund 50 Exemplare und insgesamt mindestens 300 Kampfhubschrauber beschafft werden sollen.
Die erste Serienmaschine der Mil ist dann Anfang 2006 ausgeliefert worden, seither läuft die Auslieferung nach meiner Kenntnis,
während ich über die Ka-52 keine weiteren Angaben habe Cry


- damcon - 24.09.2007

So schwer es mir auch fallen mag, muss ich mit den meisten hier übereinstimmen.

Es verrostet mehr als gebaut wird. Traurig aber wahr, aber man kann sich wenigstens, wie ich finde, mit der technischen Kompetenz der Russen trösten auch wenn das nichts bringen mag ist es dennoch ein Pflaster für die russische Seele.


- Turin - 25.09.2007

Zitat: habt Ihr nähere Quellen dazu?
Nach meiner Information hat General Wladimir Michailow bei der Bekanntgabe der Entscheidung für die Mil Mi-28 N (2003) angekündigt, dass von diesem Muster bis 2010 rund 50 Exemplare und insgesamt mindestens 300 Kampfhubschrauber beschafft werden sollen.

Schau mal eine Seite vorher, da rechnest du selbst die Lieferzahlen nach einer Meldung von RIA durch. Dort steht auch der sehr doppeldeutige Ausdruck "bis zu 10 Hubschrauber pro Jahr". Meines Erachtens eine leere Phrase, die vielleicht von dem ausgeht, was Mil theoretisch pro Jahr fertigen kann, aber das noch längst nicht mit dem in Einklang steht, was tatsächlich bestellt und bezahlt wird.

Selbst wenn diese Rate erreicht werden würde, würde man für die Gesamtbeschaffung demnach ca. 25 Jahre brauchen (wenn man die Handvoll Ka-52 für die Spezialkräfte abzieht), bis die Beschaffung abgeschlossen wäre. Natürlich kann man, wenn man gern positiv denkt, von höheren Beschaffungszahlen nach 2015 ausgehen, aber eben ausgesprochen theoretisch. Das die frommen Wünsche der Militärobersten anders aussiehen, ist ja klar, ich erinnere nur an die sechs Flugzeugträger für die Marine.
Über die Jahre gesehen geisterten die verschiedensten Beschaffungszahlen durch die Medien, übrigens auch grandiose Vergleiche, um die niedrigen tatsächlichen Zahlen bzw. die langen Zeitverschleppungen zu entschuldigen, etwa, dass der Mi-28 "dreimal so effektiv" ist wie die Hind und daher die Kampfkraft der Streitkräfte verdreifacht werden würde - dass man an die Hind-Produktionszahlen nicht annähernd herankommen wird und vorhandene Maschinen wegen der langsamen Beschaffung weiter modernisiert, wird nicht erwähnt.

Zu den Zahlen noch der gegenwärtige Sachstand: deutlich aktueller als der Mikhailov-Kommentar ist eine Meldung der Krasnaya Zvezda (12. September 2007), wonach 67 Mi-28 beschafft werden sollen und zwar über die nächsten neun Jahre (soviel zu den zehn Maschinen pro Jahr).
Zu sagen ist weiterhin, dass die bisher erhaltenen Maschinen (irgendwas zwischen fünf und acht Stück) allesamt Vorserienmodelle für die Truppenerprobung waren. Nach Meinung des gegenwärtigen CinC Zelin (gleicher Artikel) sind immer noch "Defizite", die während der Erprobung auftraten, durch die Industrie zu beseitigen. Der Vertrag zur Serienproduktion soll am 30. September unterzeichnet werden (Sonntag?) und nächstes Jahr sollen vier Mi-28N aus der Serie zulaufen. Angesichts dieser Entwicklung sollte klar sein, dass die 300 Maschinen noch für sehr lange Zeit ein Traum bleiben werden, meines Erachtens auf Dauer.

Nun noch was zum Ka-52: Für den wurden im Juli erst die Flugerprobungen "wieder aufgenommen" (nachdem anscheinend zwischendurch wegen der Finanzen Ebbe war). Dieses oder nächstes Jahr (eher nächstes, da bisher nichts dazu berichtet wurde und die Fertigung erst im Juli aufgenommen wurde) sollen "die ersten" (Zahl unklar) Ka-52 zu den Streitkräften kommen. Da ein Vertrag über die Serienfertigung bisher nicht unterzeichnet wurde und kritische Komponenten nach wie vor in der Erprobung sind, darf man auch hier von Vorserienmaschinen ausgehen, die in die Truppenerprobung gehen. Das alles nach Meldung von Interfax -AVN vom 26. Juli diesen Jahres.
Damit ist selbst unter idealen Bedingungen ein theoretischer Zulauf von Serien-Ka-52 vor 2009 m.E. illusorisch. Der Ka-50 wird scheinbar, wie schon erwähnt, den Spezialkräften vorbehalten bleiben, was auch die niedrigen Zahlen begründet. Dürfte so eine Art einsatzbegründeter Sofortbedarf sein.


- Francisco - 26.09.2007

Erich schrieb:Nach meiner Information hat General Wladimir Michailow bei der Bekanntgabe der Entscheidung für die Mil Mi-28 N (2003) angekündigt, dass von diesem Muster bis 2010 rund 50 Exemplare und insgesamt mindestens 300 Kampfhubschrauber beschafft werden sollen.
Die erste Serienmaschine der Mil ist dann Anfang 2006 ausgeliefert worden, seither läuft die Auslieferung nach meiner Kenntnis,
während ich über die Ka-52 keine weiteren Angaben habe Cry

Von 300 Kampfhubschraubern kann nicht die Rede sein. Bis 2015 sollten lediglich insgesammt 156 neue Hubschrauber beschaffen und eingeführt werden. Dazu gehören die Mi-28N, Ka-50 sowie einige Ka-60 und weitere für die Marine. WO aber die Zahl "300" zu finden ist, ist bei dem Modernisierungsplan. Bis 2015 sollten insgesammt 372 Hubschrauber modernisiert werden. Möglicherweise ein Fehler bei der Übersetzung ?

Turin schrieb:(Zahl unklar)
Die Zahl ist bekannt. Voraussichtlich nächstes Jahr solle alle 9 Ka-52 Hubschraubern der GRU (Hauptverwaltung für Aufklärung) übergeben werden. Am Ka-52 sollten sich die Russen sowieso nicht allzu sehr fixieren. Zwei Hubschrauber serienmäßig parrall zu bauen, deren Grundlage von ein und derselben technischen Aufgabenstellung zurückgeht ist - sagen wir mal - nicht sehr klug. Es gibt sinnvollere Berreiche.

Zitat:Dort steht auch der sehr doppeldeutige Ausdruck "bis zu 10 Hubschrauber pro Jahr". Meines Erachtens eine leere Phrase, die vielleicht von dem ausgeht, was Mil theoretisch pro Jahr fertigen kann, aber das noch längst nicht mit dem in Einklang steht, was tatsächlich bestellt und bezahlt wird.

Mil und Kamov sind in der Lage, deutlich über dieses Maß zu produzieren. Das ist nicht der Punkt. Das größte Problem sellt zur Zeit der Mangel an Triebwerken dar, deren Produktion in Russland momentan relativ bescheiden ist. Das VK-2500 Triebwerk wurde ursprünglich vom russischen Klimow-Werk entwickelt, doch heute produziert die ukrainische Fabrik Sitsch serienmäßig dieses Triebwerk, mit denen die Hubschrauber Mi-28N und Ka-52 und Transporthubschrauber ausstattet werden. Das Klimov-Werk selber stellt nur sehr wenig her, alle Teile müssen aus der Ukraine importiert werden. Seit 1996 will man sich durch eigene Produktionstätten von dieser Abhängigkeit weglösen. Erst 2006 wurden Vereinbarungen getroffen, die der Produktion von eigenen Triebwerken im im Moskauer Werk "Tschernyschev" grünes Licht gaben. Die ersten Triebwerke sollen dort bereits 2009 gebaut werden. Naja, wer weiß, vielleicht kommen sie somit letzten Endes doch noch auf 10 Stück im Jahr.


- Turin - 26.09.2007

Zitat:Mil und Kamov sind in der Lage, deutlich über dieses Maß zu produzieren. Das ist nicht der Punkt. Das größte Problem sellt zur Zeit der Mangel an Triebwerken dar, deren Produktion in Russland momentan relativ bescheiden ist. Das VK-2500 Triebwerk wurde ursprünglich vom russischen Klimow-Werk entwickelt, doch heute produziert die ukrainische Fabrik Sitsch serienmäßig dieses Triebwerk, mit denen die Hubschrauber Mi-28N und Ka-52 und Transporthubschrauber ausstattet werden. Das Klimov-Werk selber stellt nur sehr wenig her, alle Teile müssen aus der Ukraine importiert werden. Seit 1996 will man sich durch eigene Produktionstätten von dieser Abhängigkeit weglösen.

Ergo "kann" Mil eben, bezogen auf dem Mil-28 nicht mehr fertigen. Darum gings doch. Dass jedes Rüstungswerk grundsätzlich seine Kapazitäten hochfahren kann, wenn alles verfügbar ist (Geld und/oder Zulieferer), ist mir schon klar. Wink Wäre auch ein bißchen arm, wenn ein Hersteller wie Mil oder Kamov von sich selbst nicht über zehn Maschinen pro Jahr käme. Ich wollte mit dem Satz auch keine Wortklaubereien auslösen. Trotzdem interessant, das mit den Triebwerken.


- Erich - 27.09.2007

Turin schrieb:
Zitat: habt Ihr nähere Quellen dazu?
Nach meiner Information hat General Wladimir Michailow bei der Bekanntgabe der Entscheidung für die Mil Mi-28 N (2003) angekündigt, dass von diesem Muster bis 2010 rund 50 Exemplare und insgesamt mindestens 300 Kampfhubschrauber beschafft werden sollen.

Schau mal eine Seite vorher, da rechnest du selbst die Lieferzahlen nach einer Meldung von RIA durch. Dort steht auch der sehr doppeldeutige Ausdruck "bis zu 10 Hubschrauber pro Jahr". Meines Erachtens eine leere Phrase, die vielleicht von dem ausgeht, was Mil theoretisch pro Jahr fertigen kann, aber das noch längst nicht mit dem in Einklang steht, was tatsächlich bestellt und bezahlt wird.

Selbst wenn diese Rate erreicht werden würde, würde man für die Gesamtbeschaffung demnach ca. 25 Jahre brauchen (wenn man die Handvoll Ka-52 für die Spezialkräfte abzieht), bis die Beschaffung abgeschlossen wäre. .....
meine Frage bezog sich auf die KA 52, nicht auf die Mil .... sorry, falls ich mich unverständlich ausgedrückt haben sollte