Arabien - Arabische Liga - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Arabien - Arabische Liga (/showthread.php?tid=1938) |
- Erich - 05.11.2004 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3770646_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m --> Zitat:Reaktionen der arabischen Welt - ThomasWach - 06.12.2004 @ Kadiasker aus dem Thread Israel-Palestina Jo, es ist und bleibt deine subjektive meinung, dass solch eine islamische Bewegung Erfolg haben wird, genauso wie meine subjektive meinung davon ausgeht, dass sie eher alles noch viel schlimmer machen werden. Gewiß, die Autokratien von Kairo und Damaskus sind keine Vorbilder und in der vergangenen Form des arabischen Sozialismus sind wohl solche linken Experimente auch obselete geworden. Doch nur zu glauben, dass was in der vergangenheit gefunzt hat, funktioniert auch jetzt in der postmodernen gegenwart, also das wwage ich doch sehr anzuzweifeln. Bzw. solch ne Deduktion ist sehr sehr gewagt und waglich... das was uns früher groß machte, macht uns auch heute groß. MIt solch einer Logik kann man nur verfahren, wenn die zeiten und die umstände sich nicht geändert haben. Aber dumerweise liegen zwischen den Glanzzeiten der Moslems im arab. raum und heute gute knappe 800 Jahre. Viel zeit, wo sich viel verändert hat. Daher muss ich nicht den Puls der islam. Gesellschaften messen. Kann ich gar nicht, denn den Puls gibt es nicht. Es sind zig-fache Pulse, die wohl auch du nicht alle wirst fühlen können. Und eins kann wohl sagen: In einer Welt des globalen Kapitalismus ( und den wollen nicht nur der westen, auch in asien spielen da viele erfolgreich mit) kann man wohl kaum mit gesellschaftlichen Rezepten des 11. Jahrhunderts kommen, um was zu bewegen. es reicht um die unzufriedenen zu bewegen, um sie gewaltbereit zu machen und wohl auch um viel blut zu vergießen. Aber wirklich was voran bringen werden sie so nicht. So oder so muss eine Modernisierung her, sicher auch im einklang mit der tradition. Doch in der Entwicklung setzte sich fast immer der durch, der auch mal mit traditionen brach, die hinderlich und veraltet waren. Daher hat jeder eben seine subjektive meinung, nur mal sehen, wer wohl näher an der realität liegt. - Kadiasker - 07.12.2004 @Thomas Wach Zitat:Kadiasker aus dem Thread Israel-PalestinaJetzt darf ich mir meine Antworten schon zusammensuchen Zitat:Jo, es ist und bleibt deine subjektive meinung, dass solch eine islamische Bewegung Erfolg haben wird, genauso wie meine subjektive meinung davon ausgeht, dass sie eher alles noch viel schlimmer machen werden.Die arabische Welt liegt dich schon am Boden, was kann man da noch verschlimmern? Syrien ist am Boden in allen Bereichen, gesellschaftlich, wirtschaftlich, politisch, militärisch,... Ägypten als eine potentielle Führungsnation des (sunnitischen) Islam ist zu einem Vasallen Washington degradiert worden, nur weil Mubarak sich an der Macht erhalten will. Saudi Arabien wird geführt von Heuchlern, die sich auf Kosten des Volkes bereichern und während sie dem eigenen Volk so ziemlich alles verweigern/verbieten, frönen sie im Ausland dem schönen Leben und kokettieren mit tiefdekoltierten 'ungläubigen' Frauen. Die Liste ist lang. Und diese Despoten egal ob sie sich islamisch gebärden oder sich sozialistisch nennen, werden gegangen werden, früher oder später. Zitat:Gewiß, die Autokratien von Kairo und Damaskus sind keine Vorbilder und in der vergangenen Form des arabischen Sozialismus sind wohl solche linken Experimente auch obselete geworden.Jap und in Ermangelung anderer Optionen spielen die Massen nun mal die 'islamische Karte' - ganz einfach Zitat:Doch nur zu glauben, dass was in der vergangenheit gefunzt hat, funktioniert auch jetzt in der postmodernen gegenwart, also das wwage ich doch sehr anzuzweifeln.Dein Zweifel sei dir gegönnt, aber es ist ohnehin nicht dein Schicksal. Also spielt es keine Rolle ob du es für gewagt oder für sinnvoll haltest. Zitat:MIt solch einer Logik kann man nur verfahren, wenn die zeiten und die umstände sich nicht geändert haben.Man greift auf ein festes Fundament zurück um sich den geänderten Bedingungen stellen zu können - schon mal den Gedanken gehabt? Zitat:Aber dumerweise liegen zwischen den Glanzzeiten der Moslems im arab. raum und heute gute knappe 800 Jahre.Nun das haben sie sich selbst zuzuschreiben und dem Jahrhunderte langen Dogmenstreit der den Nahen Osten noch heute in seinem Bannstrahl hat, leider. Aber ähnliches geschah doch auch als die Orthodoxie und der Katholizimus miteinandern im Hadern lagen und jeweils für sich in Dogmenstreitereien verharrten. Dann wurde dieses Hadern und dieser Dogmenstreit jäh durch das Eindringen der Türken beendet. Du wirst jetzt vielleicht meinen, ich würde dem Erscheinen der Türken zu viel Bedeutung zu messen aber ich glaube in der Tat, dass die Türken die orthodoxen Dogmenstreitereien unter sich und mit den Katholiken (indirekt) beendeten und dass sich die Katholiken von diesen Dogmenstreitereien lösen konnten, da ein starker Feind in Erscheinung getreten war. Das Eindringen der Amerikaner (hier natürlich vorallem der Irak zu erwähnen) könnte ähnliches auslösen in den Köpfen der islamischen Welt auslösen und tut dies bereits, denn vom Aures Gebirge bis nach jakarta hat sich das Bewusstsein der Muslime sehr wohl geändert und vorallem die Solidarität untereinander gestärkt, zumindest in Ansätzen. Und je gieriger die Israelis sich im Westjordanland/Ostjerusalem ausbreiten, je vehemmenter die USA ihre Hegemonialstellung zu verteidigen suchen umso stärker wird diese Bewusstseinsänderung werden. Zitat:Daher muss ich nicht den Puls der islam. Gesellschaften messenDeshalb wundern mich auch deine falschen Rückschlüsse und fehlerhaften Prognosen nicht weiter. Aber du bist nicht alleine, ganz Europa wälzt sich in Selbstgefälligkeit und belügt sich nur allzu gern selbst. Ich hab mir die Mühe gemacht und war in Kairo, Iskandariya (Alexandria) und sogar in Amman und Aqaba. Auch hab ich mich den Scheuklappen entledigt, die mir in der Jugend durch Schule, Gesellschaft, Medien schier aufgezwungen wurden. Das ist ne wirklich schöne, bunte Welt musst du wissen Zitat:Kann ich gar nicht, denn den Puls gibt es nicht. Es sind zig-fache Pulse, die wohl auch du nicht alle wirst fühlen können.Natürlich ist jede Gesellschaft pluralistisch, keine Frage, aber das war nicht die Frage. Es geht hier um einen Richtungsvektor in Politik und Religion und eben diesen Richtunsvektor kann man deutlich sehen, wenn man denn gewillt ist, hinzusehen. Eigentlich ist es ganz einfach. Mubarak und seinesgleichen werden früher oder später gehen und dann werden sich 'islamische' Regierung ohnehin von selbst bilden und diese Regierungen werden vom Volk getragen werden. Siehe im Irak, wenn alles 'glatt' läuft und die Amerikaner wirklich freie und faire Wahlen zulassen. :misstrauisch: Zitat:und den wollen nicht nur der westen, auch in asien spielen da viele erfolgreich mitKapitalismus wie ihn Amerika vetritt ist keine schöne Sache, da neige ich persönlich der sozialen Marktwirtschaft zu, wie sie in Europa noch zu finden ist. Und die Asiaten spielen dieses Spiel mit, weil wie du schon sagtest, diese Welt vom Geiste des Kapitalismus regiert wird und solange man nicht der Dominante, der Starke ist, muss man sich an die Spielregeln des dominanten Parts eingehen. Aber wehe dem der einst dominant war und diese Dominanz abgeben muss Zitat:gesellschaftlichen Rezepten des 11. Jahrhunderts kommen, um was zu bewegen.Es sind die 'gesellschaftlichen Rezepte' aus dem 7. Jahrhundert nach europäischer Zeitrechnung. (Muslime leben eigentlich im Jahre 1425 aber das ist ne andere Geschichte). Und wie schon weiter oben gesagt, bezweifle ich, dass du dich mit dem modernen Islamismus von heute beschäftigt hast wie auch nicht mit dem Islam an sich, so dass du dies oder das mit Fundierung behaupten könntest. Die 'Fundis' versprechen keine Wunder, wie so manche christliche Sekte aus Amerika, sondern wollen lediglich den 'fruchtbaren Boden' bereiten ohne den nun mal kein Vorwärtskommen möglich scheint. Und dieser fruchtbare Boden ist nun mal der Islam der seit Jahrzehnten auf seine berechtigte Stellung in der Gesellschaft pocht. Das man als 'aufgeklärter' Europäer dies nicht unbedingt gutheißen kann/will, ist verständlich. Zitat:So oder so muss eine Modernisierung her, sicher auch im einklang mit der tradition.So in etwa, Ja. Zitat:Doch in der Entwicklung setzte sich fast immer der durch, der auch mal mit traditionen brach, die hinderlich und veraltet waren.Du spielst auf die Aufklärung und trara an, ich weiß aber nur weil Europa im Zuge einer gesellschaftlichen Neuordnung stärker wurde, heißt das nicht, dass eine Säkularisierung einer Gesellschaft immer etwas Gutes sein muss. Vorallem dann nicht wenn man die eigentliche Protagonistengesellschaft verlässt und diese fixe Idee von nowendiger Säkularsierung gepaart mit zwanghafter Liberalität in anderen Gesellschaften will - der Mißerfolg scheint da vorprogrammiert. In diesem Falle wäre wohl die Türkei zu nennen, die an diesem Experiment erkrankt und nicht von der Illusion einer überlegenen westlichen Zivilisation, wie Atatürk sie propagierte, loskommt. Zitat:aher hat jeder eben seine subjektive meinung, nur mal sehen, wer wohl näher an der realität liegtGeduld ist eine Tugend, das steht schon im Koran. Auch wenn ich als Muslim nicht wetten darf, so warte ich dennoch gespannt auf das Ergebnis - Erich - 07.12.2004 @Kadiasker ist zwar :ot: Zitat:aber nur weil Europa im Zuge einer gesellschaftlichen Neuordnung stärker wurde, heißt das nicht, dass eine Säkularisierung einer Gesellschaft immer etwas Gutes sein mussnur - auf so eine Aussage muss ich einfach antworten: ich weiß, die islamische Welt hat weder den "Dreißigjährigen Krieg" erlebt noch die Erfahrungen, die Europa auf Grund religiöser Differenzen in Abgründe geführt haben und (Nordirland) immer noch führen; tatsächlich haben wir in Europa die Erfahrung gemacht, dass religiöse Intoleranz zu den größten Problemen zwischen Angehörigen verschiedener Religionsgemeinschaften führt; schließlich ist gerade im religiösen Bereich der Ausschließlichkeitsanspruch oft mit "göttlichem Sendungsbewußtstein" verbunden (siehe George Bush jr.); andererseits hat uns gerade die Hochzeit der arabischen Zivilisation (Saladin - eigentlich Salahaddin Jusuf - aus der Familie der Ajjubiden - bis 119d u.Z.) gezeigt, dass ein friedliches Zusammenleben ungeheure Synergieeffekte auslöst. Auch in Europa wurde die gegenseitige Blockade erst mit dem Grundsatz der gegenseitigen Toleranz überwunden. Hältst Du vor diesem Hintergrund nicht den bekannten Ausspruch "jeder soll nach seiner Facon seelig werden" für einen der Schlüsselaussagen, der ein Konfliktfreies Zusammenleben erst ermöglicht (vgl. Sure al-Mâ'ida: 82, Sure al-Hadsch: 40 und sogar Sure at-Tauba: 6). Wenn ich mir die Sure Ãl-'Imrân: 64 anschaue, dann verstehe ich religiös begründete Intoleranz einiger "Steinzeitislamisten" (das sag ich bewusst) gegenüber Christen und Juden bis hin zur Forderung nach einer ausschließich islamischen Gesellschaft einfach nicht. :ot: - Shahab3 - 08.12.2004 @Thomas Wach Zitat:das was uns früher groß machte, macht uns auch heute groß.Es war nie die gern zitierte islamische Verborhrtheit, die den arabischen Raum groß gemacht hat. Der Islam stand eben nur damals nicht im Konflikt mit modernen Errungenschaften eigenen oder fremden Ursprungs. Zitat:In einer Welt des globalen Kapitalismus ( und den wollen nicht nur der westen, auch in asien spielen da viele erfolgreich mit) kann man wohl kaum mit gesellschaftlichen Rezepten des 11. Jahrhunderts kommen, um was zu bewegen.Katpitalismus und Islam sind in keinster Weise gegensätzlich. Das ist ein Irrtum. Zitat:So oder so muss eine Modernisierung her, sicher auch im einklang mit der tradition. Doch in der Entwicklung setzte sich fast immer der durch, der auch mal mit traditionen brach, die hinderlich und veraltet waren.Tja..das ist die Frage, was "modern" ist. Das Problem ist vielmehr, daß der Protektionismus im Sinne von Abschotten und Abgrenzen von fremden Einflüssen eine derzeitige Modererscheinung ist, die sich mit dem Scheitern oder Abrücken vom arabsichen Nationalismus und den derzeitigen Staatsformern und Gesellschaftsordnungen begründet. Es ist ein Resultat einer nicht undbedingt selbst von innen (aus der islam. Gesellschaft) hervorgegangen Entwicklung, sondern in meinen Augen eine Folge geschichtlicher Ereignisse der letzten hundert Jahre. Durch die Ereignisse dieser Zeit hatte die "islamische Gesellschaft" kaum Möglichkeiten, sich im Einklang mit den Entwicklungen der Zeit zu formen. Es ist daher sogar eher ein traditionalistischer Rückschritt entstanden, der sich aus der Rückbesinnung auf vermeintlich alte Tugenden beruft. Die auf dieser Welle getragene zunehmende Radikalisierung bzw Traditionalisierung der Gesellschaften kann und muss aber vom "Westen" aufgehalten werden. Die arabische Gesellschaft befindet sich selbst nämlich in einer äusserst misslichen Einbahnstrasse, die Dritte ( der Westen ) derzeit noch (un)bewusst verstärken bzw verschlimmbesern. @Kadiasker Zitat:Eigentlich ist es ganz einfach. Mubarak und seinesgleichen werden früher oder später gehen und dann werden sich 'islamische' Regierung ohnehin von selbst bilden und diese Regierungen werden vom Volk getragen werden.Das kommt drauf an, wie sich das im einzelnen aussehen würde. Streng religiös geprägte Staaten oder Regierungsformen würden mittelfristig ihrerseits im Konlift mit breiten Teilen der Bevölkerung stehen. Sie müssen vielmehr einen Kompromiss (das wäre in meinen Augen "modern") bereitstellen. Nur dann haben sie langfristig eine Chance. Eine Demokratisierung und damit verbundenen Verbesserung der Lebensumstände in der Region, müsssen und werden aber auf islamischen Werten beruhen, weil eine zwangsweise und so kurzfristige Abkehr von seit Jahrhunderten bestehenden gesellschaftlichen Strukturen (Nasser, etc...) so nicht funktionieren kann. Zitat:Die 'Fundis' versprechen keine Wunder, wie so manche christliche Sekte aus Amerika, sondern wollen lediglich den 'fruchtbaren Boden' bereiten ohne den nun mal kein Vorwärtskommen möglich scheint. Und dieser fruchtbare Boden ist nun mal der Islam der seit Jahrzehnten auf seine berechtigte Stellung in der Gesellschaft pocht. Das man als 'aufgeklärter' Europäer dies nicht unbedingt gutheißen kann/will, ist verständlich.Das sehe ich ähnlich. Zitat:Du spielst auf die Aufklärung und trara an, ich weiß aber nur weil Europa im Zuge einer gesellschaftlichen Neuordnung stärker wurde, heißt das nicht, dass eine Säkularisierung einer Gesellschaft immer etwas Gutes sein muss. Vorallem dann nicht wenn man die eigentliche Protagonistengesellschaft verlässt und diese fixe Idee von nowendiger Säkularsierung gepaart mit zwanghafter Liberalität in anderen Gesellschaften will - der Mißerfolg scheint da vorprogrammiert.In der Hinsicht ist Europa auch genau einen Schritt weiter. Die Kirche als Machtfaktor oligarchischer Prägung hat den Unmut der eigenen Bevölkerung längst auf sich gezogen und ausgedient. Diesen Schritt hat die islamische Gesellschaft noch vor sich. Erstmal müssen die Despoten dran glauben... Zitat:In diesem Falle wäre wohl die Türkei zu nennen, die an diesem Experiment erkrankt und nicht von der Illusion einer überlegenen westlichen Zivilisation, wie Atatürk sie propagierte, loskommt.Die Entwicklung in der Türkei sehe ich durchaus auch als Gesundung der Gesellschaft an. Die iranische Gesellschaft geht diesen Weg vermutlich von der anderen Seite. Nur gehen solche Komprisse und Selbstfindungsprozesse nur von sich sich selbst aus und langsam von statten. Alles Andere ("Verpflanzung" einer Demokratie in den Irak, Zwangsverwestlichung, Islamisierung nach wahabitischem Gedankengut, etc.....) ist mittelfristig zum Scheitern verurteilt. - Kadiasker - 08.12.2004 @Sahab3 Zitat:Es war nie die gern zitierte islamische Verborhrtheit, die den arabischen Raum groß gemacht hat. Der Islam stand eben nur damals nicht im Konflikt mit modernen Errungenschaften eigenen oder fremden Ursprungs.Nicht der Islam steht in Widerspruch zu Modernität und Fortschritt (im Koran steht ja sogar, man solle die Weisheit gegebenenfalls bis hin nach China suchen) sondern manche traditionellen Kreise und Elemente innerhalb des Islam. Moderne Islamisten von heute, hier wären vorallem Salafisten zu nennen, sind ausdrücklich dem technischen Fortschritt zugeneigt. Nicht umsonst haben arabische Islamisten viele Anhänger gerade unter den technischen Fachhochschülern/Studenten Zitat:Katpitalismus und Islam sind in keinster Weise gegensätzlich. Das ist ein Irrtum.ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass eine soziale Marktwirtschaft im Islam enthalten ist. Ich sehe mir die Türkei an (zum Beispiel) und sehe, dass sich eine eigene merkantile Elite gebildet hat, die islamisch und wirtschaftlich erfolgreich ist. Zitat:Es ist daher sogar eher ein traditionalistischer Rückschritt entstanden,Traditionalistischer Rückschritt steht nicht in Bezug auf den Willen nach vorwärts zu kommen - man kann öffentliche Prüderie verlangen und gleichzeitig dem technischen Fortschritt frönen Zitat:Die auf dieser Welle getragene zunehmende Radikalisierung bzw Traditionalisierung der Gesellschaften kann und muss aber vom "Westen" aufgehalten werden.Man kann nicht gegen das Denken der Menschen vorgehen und schon gar nicht mit Präventivkriegen oder dergleichen. Die islamische Resurgenz der Gesellschaften, sprich die kulturelle 'Revolution' ist so oder so nicht aufzuhalten und des weiteren stellt sich die Frage, was ist schlimm daran? Oder wer stellt sich gegen das 'Bible Belt' im amerikanischen Süden oder gegen die 'Orientalisierung' (im Sinne einer zusehends religiös motivierten und ausgerichteten Gesellschaft) Israels? Wie gesagt die militante Seite der islamischen Resurgenz ist nur eine Facette von vielen. Differenzierung ist gefragt. Zitat:Streng religiös geprägte Staaten oder Regierungsformen würden mittelfristig ihrerseits im Konlift mit breiten Teilen der Bevölkerung stehen. Sie müssen vielmehr einen Kompromiss (das wäre in meinen Augen "modern") bereitstellen. Nur dann haben sie langfristig eine Chance.Man kann es niemals allen recht machen, diese Erfahrung teilen die Mullahs vom Iran mit den Prä-Nasseristen von Ägypten aber sogar in demokratischen Gesellschaften ist es schwierig einen einzigen Nenner zu finden. Aber deine Theorie, dass religilös geprägte Regierungen mit (ebenfalls religiös eingestellten!?) Gesellschaften in Konflikt kommen würden, ja fast schon müssten, versteh ich nicht und kann es auch nicht nachvollziehen. Ich nenne hier Saudi Arabien, dass ja auch eine (mehr oder minder) islamische Regierung, zumindest islamisch legitimierte Regierung hat (auch wenn man sagen muss, dass sie diesen Ansprüchen nicht immer genügt) und wenn es nun in diesem Land Unmut und Unzufriedenheit gibt so muss man dies auf Sachen wie die drastisch erhöhte Arbeitslosigkeit zurückführen oder auf so manche Maßnahme, die eben nicht islamisch legitmiert ist (hier wäre das Fahrverbot für Frauen zu nennen). Aber ich bezweifle stark, dass es eine nennenswerte Opposition gegen die islamische Ordnung an sich gibt. Die Menschen wollen beteiligt sein am politischen Leben (ein islamisch legitmierter Anspruch ->'Schura') und wollen Freiheiten die ihnen nicht der Islam nimmt, sondern die radikalen Interpretatoren des Wahabismus. Wie gesagt, Differenzierung ist gefragt. Zitat:Das sehe ich ähnlich. Zitat:Die Kirche als Machtfaktor oligarchischer Prägung hat den Unmut der eigenen Bevölkerung längst auf sich gezogen und ausgedient. Diesen Schritt hat die islamische Gesellschaft noch vor sich. Erstmal müssen die Despoten dran glauben...:wall: Es gibt im (sunnitischen) Islam keine Mittler zwischen Gott und den Gläubigen, keine Päpste, Kardinäle, Mullahs und Ayatollahs - auch gibt es die damaligen katholischen Auswüchse nicht, die die Säkularisierung der europäischen Gesellschaften ja auslöste. Deshalb halte ich deine Logik für wenig schlüssig vorallem in Anbetracht der stattfindendenden Reislamisierung der islamischen Länder. Zitat:Die Entwicklung in der Türkei sehe ich durchaus auch als Gesundung der Gesellschaft anDann solltest du mal die Türkei bereisen, die gesellschaftlichen Spannungen sind nach wie vor gegeben, da kann auch ein islamisch orientierter Ministerpräsident nichts daran ändern, vorallem dann nicht wenn er von den kemalistischen Eliten immer noch gegängelt wird. Aber du hast Recht vielleicht ist ein Ansatz da, damit es keine ideologischen Grabenkämpfe mehr im Inneren gibt. Übrigens sehe ich auch, dass die Mullahs pragmatisch sind und durchaus in der Möglichkeit, gewisse Schritte zu tun, zum Wohle des gesellschaftlichen Friedens natürich @Erich Ich schreib dir ne Private Message :daumen: - Skywalker - 11.12.2004 Zitat:"Muslime & Globalisierung" - Pro: Die Ölstaaten denken umQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.islamische-zeitung.de/archiv/artikel.cgi?nr=5278">http://www.islamische-zeitung.de/archiv ... gi?nr=5278</a><!-- m --> Zitat:Islamische Staaten versprechen ReformenDa nicht lang vorhanden, ganzen Artikel gepostet Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,332469,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 69,00.html</a><!-- m --> - Erich - 11.12.2004 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3873272_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m --> US-initiiertes "Zukunftsforum" in Rabat Zitat:Moslemische Länder bekennen sich zur Demokratie - Skywalker - 14.12.2004 Zitat:N. AFRICA COULD BE NEXT PMC MARKETQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.menewsline.com/stories/2004/december/12_14_4.html">http://www.menewsline.com/stories/2004/ ... _14_4.html</a><!-- m --> - Skywalker - 15.12.2004 Zitat:Ägypten schliesst Handelsabkommen mit USAQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ebund.ch/artikel_55745.html">http://www.ebund.ch/artikel_55745.html</a><!-- m --> - Erich - 25.12.2004 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3912398_TYP_THE_NAV_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m --> Zitat:Flüchtlingsdrama - Erich - 07.01.2005 Golfkooperationsrat der Golfkooperationsrat bestehend aus Saudi Arabien, Oman, den VAR, Katar, Bahrein und Kuwait will sich nicht länger alleine auf die USA als westliche Schutzmacht verlassen. Wie der SPIEGEL schon am 13.12. (print) berichtete) soll ein "regionales Sicherheitsnetz" unter Einbeziehung der wichtigen asiatischen Ölimporteure Indien und China geknüpft werden. Darüberhinaus gibt es Überlegungen (Oman), auch den Irak und das nichtarbaische, islamische Pakistand einzubinden. Iran möchte dagegen alle "Fremdnationen" incl. der USA aus dem Gebiet heraushalten. Zitat:Die Abkehr der Golfanrainer von allzu engen Verflechtungen mit den Vereinigten Staaten ist nach Meinung westlicher Diplomaten auf das Vorgehen der Amerikaner im Irak und die Furch vor einem US-Angriff auf die Islamische Republik Iran zurückzuführen, die Washington der Entwicklung von Nuklearwaffen verdächtigt. Zudem wird der anhaltend pro-israelische Kurs der USA und der vorwiegend anit-islamistische "Krieg gegen den Terror" in den durchweg islamischen Nationen der Erdölregion mit großem Argwohn beobachtet - Skywalker - 07.01.2005 Zwar nicht Tpo-aktuell, aber interessannt. Zitat:Marokko beginnt Anhörungen über Folter unter König HassanQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zisch.ch/navigation/top_main_nav/NEWS/International/detail.htm?client_request_contentOID=17461">http://www.zisch.ch/navigation/top_main ... tOID=17461</a><!-- m --> - Skywalker - 09.01.2005 Zitat:Schwaches arabisches Spendenaufkommen für AsienQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200051,843139/SH/0/depot/0/">http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/rel ... 0/depot/0/</a><!-- m --> - Skywalker - 11.01.2005 Zitat:Ägypten lockt mit AufbruchstimmungQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200051,842788/SH/0/depot/0/">http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/rel ... 0/depot/0/</a><!-- m --> |