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Arabien - Arabische Liga - Druckversion

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Re: Arabien - Arabische Liga - Erich - 30.01.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/proteste-in-der-arabischen-welt-schwere-erschuetterungen-1.1052688">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/p ... -1.1052688</a><!-- m -->
Zitat:Proteste in der arabischen Welt
Schwere Erschütterungen


29.01.2011, 12:37

Von M. Balser und R. Chimelli

Seit die Menschen in Nordafrika und im Nahen Osten auf die Straße gehen, wächst weltweit die Sorge vor den Folgen der Krise. Könnte ein anhaltender Konflikt die ohnehin gebeutelte Region erneut zurückwerfen? Aber es gibt auch Hoffnung. ...

Zitat:Aufstände gegen Diktatoren
Jung, frustriert, zu allem bereit

30.01.2011, 13:04
Ein Kommentar von C. Schlötzer

Tunesien, Ägypten, Jemen: Die arabischen Herrscher haben sich nur mit dem Machterhalt beschäftigt und versäumt, sich auf das 21. Jahrhundert einzulassen. Nun stellt die Jugend die Potentaten vor die Wahl: Reformen oder noch mehr Brutalität.
...

Die jungen Frustrierten

Veränderungen gingen in den orientalischen Despotien bislang stets von oben aus. 1952 schickte das ägyptische Militär den korrupten König Faruk ins Exil. In Tunesien war nun das Militär zwar auch am klammheimlichen Abgang des Diktators beteiligt. Doch die Generäle wurden von einer Bewegung von unten motiviert. Ein Volksaufstand von solch revolutionärer Graswurzelkraft aber ist für die arabische Welt etwas völlig Neues.

Darauf war weder Zine el-Abidine Ben Ali in Tunesien vorbereitet, noch hat der Ägypter Mubarak damit gerechnet, dass sich so viele Menschen in seinem Land die Tunesier zum Vorbild nehmen würden. Sie gehen in Massen auf die Straßen, die jungen Frustrierten stets vorneweg. Unter ihnen sind in Ägypten wie in Tunesien viele Akademiker ohne Lohn und ohne Aussicht auf jene Freiheiten, die für Menschen im Westen und selbst in vielen Teilen Asiens heute selbstverständlich sind. "Wir wollen leben wie ihr", riefen tunesische Demonstranten europäischen Journalisten zu.

In Tunesien hatte das Regime von Ben Ali die Entstehung einer gut ausgebildeten Mittelschicht durchaus mitgefördert. Damit wuchs auch die Sehnsucht nach mehr Freizügigkeit, die aber wurde schlicht ignoriert. Dieser Widerspruch wurde dem Diktator ebenso zum Verhängnis wie die Demografie.
...

Das Mubarak-Regime hat stets vor der islamistischen Gefahr gewarnt und so jede Unterdrückung gerechtfertigt. Aber für die bärtigen Muslimbrüder und ihre strengen Schwestern begeistert sich nur eine Minderheit der wütenden Jugend. Die anderen schätzen eher die Dinge, die für die Islamisten haram, tabu, sind: Rap-Musik oder YouTube.
...

Die arabischen Nationen stehen vor einem Umbruch. Ihre Herrscher waren vorwiegend mit dem Machterhalt beschäftigt. Sie haben es versäumt, sich auf das 21. Jahrhundert einzulassen - auf die Globalisierung, die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung.

In den Ölmonarchien am Golf, im neuen Arabien, haben die Scheichs trotz Finanzkrise noch genug zu verteilen, um ihre kleinen Völker ruhigzuhalten. Im alten Arabien aber stehen die Potentaten vor der Wahl: Reformen oder noch mehr Brutalität. Brutalität aber führt nur zu noch größerer Frustration. Deshalb: Wenn die Mubaraks und Salihs nicht von dieser Welle erfasst werden, wird sie die nächste Woge wegspülen. Das Ende der alten Dynastien scheint gewiss zu sein.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc~EB0093D3DF4C449D3B3B97952122CBF4A~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA436 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Arabische Welt
Eine verlorene Generation


Kommentar von Rainer Hermann

30. Januar 2011

In der arabischen Welt erhebt sich eine verlorene Generation. Nirgendwo in der Welt ist unter den Jugendlichen die Arbeitslosigkeit höher. Und auch wer Arbeit hat, wird schlecht bezahlt, lebt meist ohne soziale Absicherung und ohne Perspektive.
....
und ohne Demokratie führt diese Situation zu Extremismus ....


Re: Arabien - Arabische Liga - Schneemann - 30.01.2011

Zitat:und ohne Demokratie führt diese Situation zu Extremismus ....
Die Demokratie ist aber zugleich gefährdet durch den Extremismus, der sie ausnützen kann, und durch Demokraten, die meinen, die Extremisten durch Einbindung unschädlich machen zu können. Dies ging schon häufig schief...

Hierzu:

1.)
Zitat:Islamisten-Chef in Tunesien mit Jubel empfangen

Tunis/Paris (dpa) - Mehrere hundert Anhänger haben den Anführer der tunesischen Islamistenbewegung, Rached Ghannouchi, am Sonntag bei seiner Ankunft in Tunis begeistert empfangen. Der 69-Jährige hatte mehr als zwei Jahrzehnte in London im Exil verbracht.

Vor seiner Rückreise in die Heimat hatte Ghannouchi betont, dass er kein politisches Amt anstrebe. Mit dem gleichnamigen tunesischen Ministerpräsidenten ist der Islamistenführer nicht verwandt. Die tunesische Verfassung verbietet religiöse Parteien. Die Islamisten gelten in Tunesien als relativ schwach.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1103757">http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1103757</a><!-- m -->

2.)
Zitat:Baradei tritt als Oppositionsführer auf

Kairo (dpa) - Der ägyptische Friedensnobelpreisträger Mohammed el Baradei ist mit einem Führungsanspruch vor die Demonstranten in Kairo getreten. Er habe den Auftrag von den politischen Kräften erhalten, eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden», sagte el Baradei. Er forderte erneut den Rücktritt von Präsident Husni Mubarak. El Baradei war zusammen mit Führern der Muslimbruderschaft vor zehntausende Demonstranten in Kairo getreten. Darunter waren zahlreiche Vertreter kleinerer Oppositionsparteien.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1103777">http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1103777</a><!-- m -->

Insofern ist die Sache einer sicheren "Demokratisierung" noch nicht ausgestanden (auch wenn ich in Tunesien, wie schon mal geschrieben, die Angelegenheit als nicht so problematisch ansehe).

Schneemann.


Re: Arabien - Arabische Liga - Erich - 30.01.2011

zu ElBaradei und den Muslimbrüdern hab ich gerade im "Ägypten-Strang" gepostet.
Im Übrigen bin ich überzeugt, dass die "islamistische Gefahr" von den Gewaltherrschern in den Arabischen Ländern weit übertrieben dargestellt wurde, um sich die Unterstützung des Westens zu sichern, der in einer geradezu paralysierenden Panik auf "Islamisten" fixiert ist.
Allerdings ist nicht jede religiöse Äusserung zugleich auch als "terroristischer Islamismus" zu verstehen. Der Islam ist durchaus eine achtbare Religion, die mit Judentum und Christentum gleiche Wurzeln teilt. In einem muslimischen Staat kann eine Partei, die sich auf religiöse Werte gründet, genauso einen Platz haben wie die beiden "christlichen" Unionsparteien in Deutschland.
Wir müssen also zwischen echtem Extremismus und religiöser Orientierung unterscheiden.
Tatsächlich stammt der Terror von Al Quaida aus einer anderen ideologischen Quelle: dem saudisch-wahabitischen Islam, und merkwürdigerweise sind gerade die Saudis die treuesten Verbündeten der Amerikaner.

Zurück also zur Demokratisierung in den arabischen Staaten:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://faz-community.faz.net/blogs/stuetzen/archive/2011/01/29/was-europaeische-eliten-von-tunesischen-kleptokraten-lernen-koennen.aspx">http://faz-community.faz.net/blogs/stue ... ennen.aspx</a><!-- m -->
Zitat:Was europäische Eliten von tunesischen Kleptokraten lernen können

29. Januar 2011, 06:40 Uhr

Leila Ben Ali has been active in philanthropy and humanitarian work in her role as first lady. She founded the Basma Association in 2000 to help secure employment for the disabled, and has chaired the organization ever since.

Entsetzliche Szene in Tunis: Präsidenten-Gattin Leila Ben Ali (53) liess auf dem Weg zu ihrem vorläufigen Feriendomizil in Saudi-Arabien (geschätzt 53 Zimmer mit Blick auf romantische Wüsten) bei der Nationalbank anhalten, um anderthalb Tonnen ihres Privatgoldes für die Fortführung ihrer bisherigen karitativen Tätigkeiten abzuheben. Nachdem tunesische Habenichtse den Vorgang jetzt ausnutzen, um einen internationalen Haftbefehl zu erlassen, fragt man sich nicht nur bei der nordafrikanischen Elite, welche Respektlosigkeiten bald auch anderen Stützen der Gesellschaft drohen könnten....
:mrgreen:


Re: Arabien - Arabische Liga - Schneemann - 30.01.2011

Zitat:zu ElBaradei und den Muslimbrüdern hab ich gerade im "Ägypten-Strang" gepostet.
Habe ich gerade gesehen...
Zitat:Im Übrigen bin ich überzeugt, dass die "islamistische Gefahr" von den Gewaltherrschern in den Arabischen Ländern weit übertrieben dargestellt wurde, um sich die Unterstützung des Westens zu sichern, der in einer geradezu paralysierenden Panik auf "Islamisten" fixiert ist.
Das mag in manchen Ländern wohl so sein, aber es gibt dennoch auch eine "echte" islamistische Gefahr, die man nicht unterschätzen sollte, bei aller Euphorie über den Wandel in der arabischen Welt.
Zitat:Allerdings ist nicht jede religiöse Äusserung zugleich auch als "terroristischer Islamismus" zu verstehen.
Richtig. Man sieht den Unterschied jedoch darin, inwieweit sich religiöse Äußerungen nur auf die eigene Religion beziehen (und dann ist daran meistens nichts problematisches) oder aber andere Religionen einbezogen werden im negativen Sinne (und das hat die Muslimbruderschaft getan), und daraus erwächst dann das Problem (bzw. es ist möglich, dass es erwächst).
Zitat:Der Islam ist durchaus eine achtbare Religion, die mit Judentum und Christentum gleiche Wurzeln teilt.
Naja, da haben sich die Wurzeln aber ca. 700 Jahre Zeit gelassen... :roll:
Zitat:In einem muslimischen Staat kann eine Partei, die sich auf religiöse Werte gründet, genauso einen Platz haben wie die beiden "christlichen" Unionsparteien in Deutschland.
Durchaus richtig. Siehe aber meinen Einwand oben. Ansonsten weitgehende Zustimmung.
Zitat:Wir müssen also zwischen echtem Extremismus und religiöser Orientierung unterscheiden.
Richtig. Aber ich meine mal, dies wird auch getan...

Schneemann.


Re: Arabien - Arabische Liga - Samun - 31.01.2011

Zwischen Judentum und Christentum sind die Wurzeln auch um die 600 Jahre auseinander. Smile


Re: Arabien - Arabische Liga - Kosmos - 31.01.2011

2000?


Re: Arabien - Arabische Liga - Erich - 31.01.2011

1900 .... rund 100 Jahre lang haben sich "Judenchristen" und "Heidenchristen" und diverse andere Fraktion gestritten (in der Bibel ist der Streit zwischen Paulus und Petrus wieder gegeben), und die Schriften der so genannten Gnostiker zeigen, dass da ein heftiges Ringen war - bis sich die derzeitige Lehrmeinung durchsetzte.

Aber wir graben hier nicht in der Geschichte rum, sondern in der aktuellen Politik - und da ist feststellbar, dass die "Generation Facebook" daran geht, die etablierten Autokraten und Gewaltherrscher der arabischen Länder zu stürzen.
Deshalb lohnt sich ein Blick auf diese modernen Kommunikationsmedien in den arabischen Staaten:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://faz-community.faz.net/blogs/deus/archive/2011/01/30/aegypten-abgeklemmt-aber-nicht-unverkabelt.aspx">http://faz-community.faz.net/blogs/deus ... abelt.aspx</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten abgeklemmt, aber nicht unverkabelt

30. Januar 2011, 23:06 Uhr

Als die ägyptische Regierung dieser Tage die Internet-Knotenpunkte und Mobilfunknetze sperrte, twitterte ein Zeitgenosse, das Land solle sich auf Englisch künftig Gypt nennen und nicht mehr Egypt.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubCEB3712D41B64C3094E31BDC1446D18E/Doc~E33BB3DD9EC894148BD1AB067EFD47BEA~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubCEB3712D41B64C3 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten offline
Der Blackout am digitalen Suezkanal
Das hat es in der Geschichte noch nicht gegeben: In der Nacht zum Freitag ging ein Land offline. Wie hat die Internetblockade in Ägypten technisch funktioniert? Und ist zu fürchten, dass die Rechnung des Regimes politisch aufgeht?


Von Frank Rieger

31. Januar 2011 ...



Re: Arabien - Arabische Liga - Samun - 01.02.2011

Gnostiker - ohne "A". *klugscheiß* Smile


Re: Arabien - Arabische Liga - Erich - 01.02.2011

recht hast


Re: Arabien - Arabische Liga - Erich - 02.02.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:aufruhr-wie-die-arabischen-despoten-zittern/60006550.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 06550.html</a><!-- m -->
Zitat:02.02.2011, 17:09
Aufruhr
Wie die arabischen Despoten zittern

Die Massenproteste in Tunesien und Ägypten greifen auf weitere Länder des arabischen Raums über. In Algerien, Jordanien und Syrien wittert die Opposition ihre Chance. FTD.de analysiert die Brandherde in Nordafrika und dem Nahen Osten.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:interaktive-karte-aufruhr-in-der-arabischen-welt/60004621.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 04621.html</a><!-- m -->
Zitat:02.02.2011, 14:45 Schriftgröße: AAA
Interaktive Karte
Aufruhr in der arabischen Welt

Von Mauretanien bis in den Oman spüren arabische Potentaten die Unzufriedenheit ihrer Völker. FTD.de bietet einen interaktiven Überblick über die Konflikte in der Region
...



Re: Arabien - Arabische Liga - Erich - 04.02.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/umbruch-in-der-arabischen-welt-freiheit-recht-und-revolution-1.1055088">http://www.sueddeutsche.de/politik/umbr ... -1.1055088</a><!-- m -->
Zitat:Umbruch in der arabischen Welt
Freiheit, Recht und Revolution


04.02.2011, 10:11
Ein Kommentar von Stefan Kornelius

Die westliche Außenpolitik wurde blank erwischt von der Revolution in Ägypten - diese ist nicht steuerbar, sonst wäre es keine Revolution. Aber Außenpolitik lässt sich justieren - all jenen Staaten gegenüber, in denen ein ähnliches Gebräu aus Unterdrückung und Ungerechtigkeit gärt.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/krise-in-aegypten-tag-des-abgangs-ultimatum-fuer-mubarak-laeuft-aus-1.1055239">http://www.sueddeutsche.de/politik/kris ... -1.1055239</a><!-- m -->
Zitat:Proteste gegen Regierung Obama: "Die Welt schaut auf Ägypten"

04.02.2011, 09:51

Die Ereignisse im Live-Ticker

...
21:59 Uhr Russland sieht in Tunesien und Ägypten den Anfang politischer Umwälzungen in Nordafrika und dem Nahen Osten: Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagt, er glaube nicht, dass die Aufstände auf diese Länder begrenzt blieben. "Es ist notwendig, den demokratischen Wandel in die Wege zu leiten", fordert Lawrow am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Ähnlich sieht das Außenminister Guido Westerwelle: Er warnt vor einem Machtgewinn der Islamisten. "Wir wollen, dass der Wandel jetzt beginnt", so Westerwelle nach einem Treffen mit Lawrow.
...



Re: Arabien - Arabische Liga - Erich - 08.02.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E7339A602003942D4A62EB9D308525E25~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Arabische Welt
Lange Wege bis zur Demokratie

Die Versammlungen der Mubarak-Gegner dauern an; doch es werden weniger, die ihren Unmut kundtun. Diejenigen, die ausharren, wollen den Rücktritt des gesamten alten Regimes. Aber dessen Beharrungskräfte sind stark, kommentiert Wolfgang Günter Lerch.

08. Februar 2011 ....



Re: Arabien - Arabische Liga - Erich - 11.02.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/app/flash/politik/arabische_welt/">http://www.sueddeutsche.de/app/flash/po ... sche_welt/</a><!-- m -->
Zitat:Interaktive Grafik
Die arabische Welt


11.02.2011 16:04

Leicht entflammbar

Erst Tunis, dann Kairo: In Tunesien hat das Volk den Präsidenten ins Exil gejagt, in Ägypten hat Staatschef Mubarak seinen Rücktritt erklärt. Es ist die Rede von einem Dominoeffekt, von der arabischen Revolution. Denn auch in Algerien, Jordanien, im Libanon und im Jemen ziehen Demonstranten durch die Straßen, in Syrien und Marokko rechnet man mit Protesten.
...
ich sehe Tunis und Kairo als Chancen für die Entwicklung dieser Länder, weg von einer lähmenden Autokratie und zur Entfaltung der eigenen Fähigkeiten.


Re: Arabien - Arabische Liga - Shahab3 - 12.02.2011

Du bist sehr optimistisch, Erich.


Re: Arabien - Arabische Liga - Schneemann - 12.02.2011

Das einzige, was man ziemlich sicher sagen kann, ist, dass es in der arabischen Welt den deutlichen Willen bei vielen Menschen gibt, etwas zu verändern. Wohin der Weg aber letztlich geht, wenn es denn überhaupt einen "einheitlichen" gibt, und ob dieser schlußendlich demokratisch sein wird, ist offen. Bei aller Euphorie über den Rücktritt Muabaraks (auch wenn unklar ist, welchen Einfluss er noch besitzt und welche Teile des alten Regimes noch intern mitmischen können) sollte insofern die nüchterne Beobachtergabe nicht verloren gehen. Die Entwicklungen scheinen gut zu sein, sowohl für die Menschen vor Ort als auch evtl. auch für uns im Westen oder auch in Israel. Das ist allerdings die Momentaufnahme. Ich wünsche den Ägyptern eine gefestigte freiheitliche und demokratische Ordnung, warne aber davor, diese als kommenden Selbstläufer anzunehmen! Ohne demokratische Vorentwicklungen zeitigen Revolutionen oftmals das Schicksal jener, die sie gestürzt haben. Das zeigt die Geschichte.

Und ich denke in ein, zwei Jahren wissen wir mehr. Und die Sache wird dann auch etwas klarer einschätzbar sein.

Schneemann.