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(Asien) Indische Marine - Druckversion

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- Francisco - 02.02.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20070202/60112851.html">http://de.rian.ru/safety/20070202/60112851.html</a><!-- m -->

Zitat:Indisches U-Boot wird mit starkem Raketenkomplex bewaffnet

MOSKAU, 02. Februar (RIA Novosti). Das Diesel-U-Boot „Sindhuvijay“ der indischen Seestreitkräfte wird bei der Instandsetzung und Modernisierung im Maschinenbaubetrieb „Swjosdotschka“ („Sternchen“) in Sewerodwinsk (Stadt an der Küste des Weißen Meeres, Gebiet Archangelsk) bis zum November 2007 mit dem neuen Raketenkomplex Club-S bewaffnet.



- hawkeye87 - 04.02.2007

aus dem marineforum:

Zitat:Zu einer der größten Übungen der letzten Jahre wurden an der indischen Westküste mehr als 50 Einheiten der indischen Marine zusammen gezogen.
Zur Übung Tropex (Theatre Readiness Operational Exercise) verlegten auch zahlreiche Schiffe und Boote der indischen Ostflotte um den Subkontinent herum an das Arabische Meer. Indische Medien nennen als Übungsteilnehmer u.a. den Flugzeugträger VIRAAT, Zerstörer der DELHI- und RAJPUT-Klasse, Fregatten vom Typ TALWAR (KRIVAK-IV), GANGA und BRAHMAPUTRA sowie mehrere -Boote KILO.

Auch Einheiten der Küstenwache sowie der indischen Land- und Luftstreitkräfte werden in Tropex eingebunden. So sollen u.a. IAF-Jagdbomber Jaguar in einer „Maritime Strike Role“ zu Einsatz kommen, und Elemente der Landstreitkräfte an amphibischen Operationen teilnehmen.

Übergreifendes Übungsziel ist die Umsetzung des Konzeptes „Maritime Maneuvers From The Sea“, also das TSK-gemeinsame Wirken von See her nach Land. Die Marine soll in Tropex den Nachweis erbringen, dass sie von See her den Ausgang einer Air-Land-Battle positiv beeinflussen kann. Übungsgebiet wird das Arabische Meer, darunter auch die an den benachbarten Rivalen Pakistan angrenzenden Seegebiete. Im Rahmen eines 1991 geschlossenen bilateralen Abkommens wurde Pakistan über die bevorstehende Übung unterrichtet.

Tropex hat am 2. Februar mit einem von Marinebefehlshaber Admiral Sureesh Mehta und Armeechef General J.J. Singh begutachteten „Work-Up“ der beteiligten Einheiten und Verbände begonnen. Nach einer weiteren kurzen, vorbereitenden Hafenphase soll dann in der kommenden Woche die taktische Phase des Manövers (mit u.a. auch diversen Schießabschnitten) beginnen. Tropex soll sich bis weit in den Februar hineinziehen.



- Erich - 14.03.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20070314/62020878.html">http://de.rian.ru/safety/20070314/62020878.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland dementiert Abschluss eines Leasing-Vertrages über zwei Atom-U-Boote mit Indien

21:10 | 14/ 03/ 2007

MOSKAU, 14. März (RIA Novosti). Der Föderale Dienst für militärtechnische Zusammenarbeit hat Meldungen indischer Medien über den Abschluss eines Leasing-Vertrages über zwei Atom-U-Boote des Projektes 971 an die indische Kriegsmarine dementiert.

....



- Erich - 01.04.2007

während sich die Chinesen immer mehr in den indischen Ozean vorwagen betreibt die indische Marine eine aktive "Ostasien-Politik"
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->
Zitat:Fünf Schiffe der Indischen Marine haben eine „historische“ Reise nach Südostasien und Ostasien begonnen.

Am 18. März verließ der Verband mit den Zerstörern MYSORE (DELHI-Klasse), RANA und RANJIT (KASHIN-mod), der FK-Korvette KUTHAR (KUKHRI-Klasse) sowie dem Versorger YYOTI den Hafen von Port Blair (Andamanen). Bis zum 23. Mai werden die vom Befehlshaber der Ostflotte, KAdm Dhowan, geführten Schiffe unterwegs sein, dabei zahlreiche Häfen besuchen und eine ganze Reihe bilateraler und multilateraler Übungen mit anderen Marinen durchführen.

Den Übungsreigen eröffnete die Übung Simbex mit der Marine Singapurs (RSN). Simbex ist ein fast jährlich (nun schon zum 14. Male) wiederkehrendes bilaterales Vorhaben, in dessen Mittelpunkt das gemeinsame Üben konventioneller Seekriegsszenarien (von Flugabwehr über U-Jagd bis zu Schießabschnitten) steht. Simbex fand in diesem Jahr in zwei räumlich getrennten Phasen statt. Phase 1 erfolgte vor Auslaufen des Verbandes in Port Blair, wohin die RSN zwei FK-Korvetten der VICTORY-Klasse, ein U-Boot und zwei weitere kleinere Einheiten verlegt hatte. Nach Auslaufen aus Port Blair begleiteten die RSN-Einheiten den indischen Verband nach Singapur, wo dann vom 22.-28. März Phase 2 von Simbex stattfand.

Nächstes Ereignis wird die Übung Malabar mit der US-Navy, die vom 6.-11. April vor dem japanischen Okinawa geplant ist. Malabar wird als bilaterale US-indische Übung mit Unterbrechungen seit 1992 durchgeführt. Nach der Übung wird sich der Verband teilen. Eine Gruppe besucht vom 12.-16. April Qingdao (China), wo nach dem Auslaufen am 17. April ein Passex mit der chinesischen Marine geplant ist. Die zweite Gruppe verlegt nach Japan, wo am 17. April vor Yokosuka die in der Geschichte erste trilaterale Übung mit der Japanischen Marine und der US-Navy stattfinden soll.

Beide Gruppen treffen sich anschließend wieder und fahren dann gemeinsam nach Wladiwostok (Russland). Hier ist zunächst (22.-24. April) ein Hafenbesuch geplant, dem dann vom 24.-26. April die bilaterale russisch-indische Übung Indra-2007 (Schwerpunkt Anti-Terror-Operationen) folgen soll. Mit weiteren Besuchen auf den Philippinen und in Vietnam sowie der Teilnahme von MYSORE und KUTHAR an der internationalen Rüstungsmesse IMDEX (15.-19. Mai in Singapur) geht es dann wieder in Richtung Heimat.
(ganzer Text da nur kurz im Netz)


- Erich - 16.04.2007

inzwischen finden die gemeinsamen Manöver mit den USA und Japan statt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20070416/63738618.html">http://de.rian.ru/safety/20070416/63738618.html</a><!-- m -->
Zitat:Indien, USA und Japan veranstalten gemeinsame Marineübungen im Pazifik
19:26 | 16/ 04/ 2007

NEU-DELHI, 16. April (RIA Novosti). Indien, Japan und die USA haben am Montag zum erstmals in der Geschichte gemeinsame Marineübungen im Pazifischen Ozean begonnen. Das meldete der indische Nachrichtensender Zee News.

Nach Angaben des Senders nehmen vier japanische Begleitschiffe, zwei US-amerikanische Torpedoträger und drei indische Kriegsschiffe an den Übungen teil. ..

ist schon interessant
- während China zunehmend im indischen Ozean präsent ist (wo die für China wichtigsten Seehandelswege nach Afrika und in den Nahen Osten verlaufen)
- dehnt Indien das Operationsgebiet seiner Flotte auf den Westpazifik aus

- also jeder der beiden asiatischen Riesen kreuzt vor der Küste des anderen ....


- Erich - 28.04.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://in.news.yahoo.com/070424/48/6eylt.html">http://in.news.yahoo.com/070424/48/6eylt.html</a><!-- m -->
Zitat:Concern in Delhi as Moscow delays aircraft carrier delivery, cost spirals

The Indian EXPRESS

Wednesday April 25, 02:02 AM

....



- Turin - 28.04.2007

Nachricht aus der russischen Presse zum Thema:


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.royfc.com/cgi-bin/today/acft_news.cgi">http://www.royfc.com/cgi-bin/today/acft_news.cgi</a><!-- m -->

Zitat:Time for Hand-Over to India of “Vikramaditia” Aircraft Carrier May Be Postponed to 2010

Source: 27.04.07, ARMS-TASS

Russian will not be able to complete upgrade of the “Vikramaditia” aircraft carrier (previously the “Admiral of the Fleet of the Soviet Union Gorshkov” aircraft carrying cruiser) for India’s navy next year as had been planned earlier. The aircraft carrier’s delivery time, as India-defence.com reports, by all accounts, will be postponed to 2010. ...



- Turin - 29.04.2007

Artikel in Deutsch zum Thema Träger-Ablieferung aus dem Marineforum:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->
Zitat:Nun wird sich die Übergabe des ex-sowjetischen Flugzeugträgers ADMIRAL GORSHKOV an die indische Marine doch um (mindestens ?) zwei Jahre verzögern.

Schon im Januar hatte die mit dem Umbau der zukünftigen VIKRAMADITYA beauftragte russische Sevmash einräumen müssen, hinter dem Zeitplan zu liegen, gab sich damals allerdings noch zuversichtlich, das Schiff wie geplant in 2008 abliefern zu können. Einer Presseerklärung zufolge will man nun aber plötzlich festgestellt haben, dass anstelle der berechneten 700 km Kabel insgesamt 2.400 km Kabel verlegt werden müssen

Dies ist entweder ein Armutszeugnis für die Vorarbeiten des Nevskoye Planning & Design Bureaus, oder aber eine bewusste Fehlinformation, mit der die Medien von tatsächlichen Mängeln abgelenkt werden sollen. Beobachter gehen denn auch eher davon aus, dass die Beseitigung struktureller Schäden – möglicherweise Folge einer Kessexplosion im Februar 1994, nach der das Schiff nicht mehr in den operativen Betrieb der russischen Nordflotte zurück kehrte – sich deutlich aufwändiger gestaltet als ursprünglich vorgesehen. Die indische Marine hat in Reaktion auf die Erklärung der Werft jedenfalls die sofortige Entsendung eines hochrangigen Offiziers – nicht zu Sevmash nach Severodvinsk, sondern nach Moskau (!) – angekündigt.

Die 44.500 ts große ADMIRAL GORSHKOV war als vierter und letzter Flugzeugträger der KIEV-Klasse (leicht modifiziert) in der Ukraine gebaut und 1987 mit dem ursprünglichen Namen BAKU in Dienst gestellt worden.

Nach fast zehnjährigen Verhandlungen hatten sich Russland und Indien im Januar 2004 auf einen Transfer des Schiffes geeinigt; 2005 hatte Sevmash mit dem Umbau begonnen. Die Arbeiten beinhalten die Abrüstung der auf dem Vorschiff installierten FK-Starter und den Bau eines durchgehenden, 280m langen Flugdecks für Flugbetrieb mit so genannten STOBAR-Flugzeugen (Short Take-Off But Arrested-gear Landings), die ohne Katapult über eine Bugrampe starten und bei der Landung von den Seilen einer Fanganlage gebremst werden.

Der Erwerb des ex-sowjetischen Flugzeugträgers sollte Indien insgesamt etwa 1,1 Mrd. Euro kosten. Der Vertrag sieht vor, das Schiff selbst offiziell „kostenlos“ zu überlassen. Indien soll Sevmash etwa 500 Mio. Euro für Instandsetzung und Umbau zahlen; für die restlichen etwa 600 Mio. Euro liefert Russland 16 Trägerkampfflugzeuge Mig-29K Fulcrum (2015 Option auf weitere 30), sechs U-Jagdhubschrauber Ka-31 Helix (6) sowie ein Ausbildungspaket. Die „Verlegung der zusätzlichen Kabel“ wird von Sevmash mit mehr als 80 Mio. Euro veranschlagt – eine im Vertrag nicht vorgesehene Kostenüberschreitung, für die die indische Marine sicher nicht aufkommen möchte. Hier darf man in den kommenden Wochen durchaus kontroverse Verhandlungen erwarten.

Die VIKRAMADITYA sollte ursprünglich im August 2008 übergeben werden, ins indische Cochin verlegen und nach Installation letzter, rein indischer Ausrüstung in 2009 operativ einsatzklar sein. Sevmash spricht nun von einer Übergabe „frühestens in 2010“. Diese Verspätung dürfte auch Auswirkungen auf die Planung für den Flugzeugträger VIRAAT haben. Das 50-jährige Schiff (ex-britische HERMES) sollte eigentlich nach Zulauf der VIKRAMADITYA ausgemustert werden. Jetzt gibt es erste Hinweise auf Überlegungen zu einer „technischen Lebensverlängerung“.

Kompletter Artikel, da Marineforum-Meldung.


- Turin - 02.05.2007

Indischer Marinechef dementiert Verzögerungen bei Träger-Beschaffung:


Zitat:No delay in delivery of Russian aircraft carrier: navy chief
IANS | May 2, 2007


Dismissing reports that the delivery of Soviet-era aircraft carrier Admiral Gorshkov would be delayed, Indian Navy chief Admiral Sureesh Mehta Tuesday said the carrier would arrive in the Indian waters by 2008-end or early 2009 ...



- grammi - 02.05.2007

Die können sich ja auch nicht einigen, hat irgendjemand eine Quelle, mit der sich der genaue Grund der Verzögerung feststellen lässt?
Gibt es irgendwelche Theorien wie die technische Einsatzverlängerung bei der Viraat aussehen soll, 50 Jahre sind für ein Schiff dann doch ein stolzes Alter.


- Turin - 09.05.2007

Zitat:hat irgendjemand eine Quelle, mit der sich der genaue Grund der Verzögerung feststellen lässt?

Steht doch in der Marineforum-Meldung zwei Posts weiter oben: der Grund ist scheinbar die unzureichend ausgeführte Verkabelung bzw. die Planungen dafür. Mehr ist nicht zu erfahren, alles andere bleibt spekulativ, auch warum der indische Marinechef das scheinbar anders sieht.

Zitat:Gibt es irgendwelche Theorien wie die technische Einsatzverlängerung bei der Viraat aussehen soll

Verschleißteile soweit erneuern wie erforderlich, Flugbetrieb einschränken (evtl. auf Schulungen u.ä. beschränken) und hoffen, dass der Rumpf und andere kritische Komponenten, die man nicht kostengünstig wechseln kann, durchhalten. Die letzte nennenswerte Überholung der Viraat hatte hinsichtlich Lebensverlängerung vor allem die Antriebsanlagen im Auge, daher denke ich, jetzt wäre der Rumpf an sich die wesentliche Schwachstelle, vielleicht auch die Kessel. Der Maschinenraum hatte ja im Betrieb schon mal vor einiger Zeit Probleme (Flutung) gemacht.


- Erich - 20.05.2007

uupps - da hat das Marineforum <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m --> aber eine Meldung gebracht, die der indischen Marine kein gutes Zeugnis erteilt
Zitat:INDIEN

Ein Bericht des indischen Rechungshofes lässt die indische Marine in einem schlechten Licht erscheinen.

Der Comptroller and Auditor General (CAG) wirft ihr schwere Versäumnisse beim Abschließen von Verträgen zur Ausrüstung von Schiffen und Flugzeugen vor. So habe die Marine die drei in Russland beschafften Fregatten der TALWAR-Klasse ebenso wie den im Lande gebauten Zerstörer MUMBAI (DELHI-Klasse) klaglos ohne Sonaranlagen akzeptiert. Die modernen Schiffe hätten damit keine oder nur begrenzte (Bordhubschrauber) Fähigkeiten, U-Boote aktiv zu suchen und zu bekämpfen, oder auch sich vor ihnen zu schützen; ein Versäumnis, das die Schiffe in einem konventionellen Seekrieg zu „sitting ducks“ mache.

Bei der indischen Marine gibt man sich in ersten Kommentaren überrascht, meint aber, wenn dies tatsächlich so richtig sei, könne man „im Indischen Ozean damit durchaus leben“. Dies mag vielleicht richtig sein; angesichts der Ausrüstung der TALWAR mit U-Jagdraketenwerfer und U-Jagdtorpedos erscheint ein Verzicht auf Sonaranlagen dennoch zumindest merkwürdig.

Schwerer wiegen dagegen offenbar Vorwürfe des CAG bezüglich der Modernisierung der russischen Seefernaufklärer und U-Jagdflugzeuge (MPA) Ilyushin-38 May. Sechs Jahre nach Initiierung der Kampfwertsteigerung gebe es noch immer keine Verträge zur Ausrüstung der MPA mit Avionik-Anlagen, Seeziel-FK, Torpedos und Sonobojen. So seien die gerade erst von ihrer Modernisierung in Russland nach Indien zurück gekehrten May in ihrer eigentlichen operativen Rolle zur Zeit nicht einsetzbar.

Zu diesen Vorwürfen gibt es noch keine offiziellen Stellungnahmen, aber – so indische Medien – in der Marine mache sich „Unruhe breit“.



- Erich - 16.06.2007

wieder mal was aktuelles aus dem Marineforum:
Zitat:Ein Bericht in der Times of India lässt nun doch auf eine verspätete Übergabe des ehemaligen russischen Flugzeugträgers ADMIRAL GORSHKOV an die indische Marine schließen.

Als russische und indische Medien im April meldeten, dass die Ablieferung der zukünftigen VIKRAMADITYA sich wegen falsch berechneter Kabelinstallationen verzögern werde, hatte Marinebefehlshaber Admiral Sureesh Mehta dies sofort heftig dementiert. Noch in der vergangenen Woche bekräftigte er erneut, dass die indische Marine den Träger noch vor Jahresende 2008 übernehmen werde.

Nun aber soll – so die Times of India – Verteidigungsminister Antony einen Brief an seinen russischen Amtskollegen geschrieben haben, in dem er um dessen persönlichen Einsatz zur Garantie einer fristgerechten Lieferung bittet. Zugleich schreibt die Zeitung, die indische Marine könne sich ggf. mit einer Lieferung „Anfang 2009“ abfinden, nicht aber wie inzwischen kolportiert werde mit 2010. Überdies soll Russland angeblich Indien zu verstehen gegeben haben, dass eine fristgerechte Lieferung nur bei Aufstockung der vereinbarten Zahlungen möglich werde. Der mit dem Umrüstung der GORSHKOV zur VIKRAMADITYA beauftragten Werft Sevmash gehe das Geld aus.

Der Brief des Ministers lässt eine deutliche Diskrepanz zu den optimistischen Aussagen des Marinebefehlshaber erkennen. Man kann aber wohl davon ausgehen, dass der Minister keinen offiziellen Brief an einen ausländischen Amtskollegen schreibt und um dessen persönliche Intervention bittet, wenn die Sachlage dies nicht zwingend erfordert. Im Oktober wird Antony übrigens zu einem – seit längerem geplanten – Besuch in Russland erwartet.

Die 44.500 ts große ADMIRAL GORSHKOV war als vierter und letzter Flugzeugträger der KIEV-Klasse (leicht modifiziert) in der Ukraine gebaut und 1987 mit dem ursprünglichen Namen BAKU in Dienst gestellt worden. Nach fast zehnjährigen Verhandlungen hatten sich Russland und Indien im Januar 2004 auf einen Transfer des Schiffes geeinigt; 2005 hatte Sevmash mit dem Umbau begonnen. Die Arbeiten beinhalten die Abrüstung der auf dem Vorschiff installierten FK-Starter und den Bau eines durchgehenden, 280m langen Flugdecks für Flugbetrieb mit so genannten STOBAR-Flugzeugen (Short Take-Off But Arrested-gear Landings), die ohne Katapult über eine Bugrampe starten und bei der Landung von den Seilen einer Fanganlage gebremst werden.

Der Erwerb des ex-sowjetischen Flugzeugträgers sollte Indien insgesamt etwa 1,1 Mrd. Euro kosten. Der Vertrag sieht vor, das Schiff selbst offiziell „kostenlos“ zu überlassen. Indien soll Sevmash etwa 500 Mio. Euro für Instandsetzung und Umbau zahlen; für die restlichen etwa 600 Mio. Euro liefert Russland 16 Trägerkampfflugzeuge Mig-29K Fulcrum (2015 Option auf weitere 30), sechs U-Jagdhubschrauber Ka-31 Helix (6) sowie ein Ausbildungspaket.
rentiert sich wirklich, das Marineforum ständig abzusurfen - wobei ich mir gerade überlege, was wohl passiert, wenn der Werft das Geld für die Reparatur ausgeht;

wir haben zwei Töpfe:

einmal für die Flugzeuge (600 Mio.) die auch ohne Berücksichtigung der Probleme mit der Schiffssanierung geliefert und in Dienst gestellt werden könnten

und den Topf von 500 Mio. für die Schiffsrenovierung - eigentlich gibts das Schiff ja schon umsonst, die 500 Mio. Instandsetzung und Umbau sind dann verbaut - aber weitere Gelder draufzulegen .... das könnte unter Umständen doch auf einer indischen Werft günstiger werden, oder?
Wenn die Inder jetzt das Schiff nach Indien schleppen lassen und dort - ähnlich wie die Chinesen das mit der Varjag machen - die restlichen Arbeiten erledigen, möglicherweise noch mit Unterstützung der russischen Werft - die Inder erhalten dann zugleich "know how" das sie für spätere Instandsetzungen, Überholungen (und letztendlich auch für einen späteren Eigenbau) gut gebrauchen könnten, der einzige Haken daran: fristgerecht fertig wird der Träger in Indien nicht, aber das würde er bei den Russen wohl auch nicht ....


- Turin - 16.06.2007

Da die Inder mit dem Schiff bisher konstruktiv überhaupt nicht vertraut sind und bei der russischen Werft scheinbar auch nur ein, zwei Verbindungsleute haben, halte ich eine Fertigstellung/Reparatur in Indien für illusorisch. Eins haben die Inder fast nicht, nämlich Zeit. Ihr alter Träger ist schon überfällig für die Außerdienststellung, insofern zählt, zumal nach dieser Verspätung, jeder Monat. Und da traue ich der russischen Werft immer noch ein besseres Tempo zu als der indischen Rüstungsindustrie. Zum einen haben die Inder bisher bei praktisch jedem Rüstungsprojekt teilweise erhebliche Zeitverzögerungen gehabt, zum anderen ist die indische Werftenlandschaft schon jetzt völlig ausgelastet mit Neubauten etc. und kommt schon gar nicht dem Bedarf an Modernisierung in der Flotte hinterher. Wartung/Reparatur ist zwar nicht gleich Neubaukapazität, aber ich glaube nicht, dass man sich mit so einer Aktion in Indien einen Gefallen tun würde.

Nebenbei gibts noch vertragliche Regelungen. Die Inder haben sich verpflichtet, das Schiff in Russland umbauen zu lassen. Wie die Klauseln bzgl. Verspätungen und den Folgen bzw. Möglichkeiten zur Änderung des Vertrages aussehen, wurde bisher nach meiner Beobachtung nicht publiziert.


- Tiger - 16.06.2007

Turin schrieb:Da die Inder mit dem Schiff bisher konstruktiv überhaupt nicht vertraut sind und bei der russischen Werft scheinbar auch nur ein, zwei Verbindungsleute haben, halte ich eine Fertigstellung/Reparatur in Indien für illusorisch. Eins haben die Inder fast nicht, nämlich Zeit. Ihr alter Träger ist schon überfällig für die Außerdienststellung, insofern zählt, zumal nach dieser Verspätung, jeder Monat. Und da traue ich der russischen Werft immer noch ein besseres Tempo zu als der indischen Rüstungsindustrie.

Mehr noch: Wenn man sich das Tempo ansieht, mit der Russland zur Zeit namentlich etwa die Fregatten der Stereguschchy-Klasse baut, kann man nicht gerade behaupten, das die russischen Werften lahmarschig sind.
Gewiss, ein Flugzeugträger ist etwas grösser als eine Fregatte, und dieser Träger ist ein bereits existierendes Schiff, aber genau bei letzterem Punkt dürften das Problem liegen. Erschwerend kommpt noch hinzu, das dieses Schiff vor über 15 Jahren auf Kiel gelegt wurde. Folglich besteht bei diesem Schiff ein erheblicher Umbaubedarf, da die Änderungen ja nicht nur kosmetischer Natur sind.