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- Erich - 06.12.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~E357401E359C94DA69F029BD4167895F7~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B1495 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Obama und die Konjunktur
„Es wird schlimmer, bevor es besser wird“

06. Dezember 2008 Der designierte amerikanische Präsident Barack Obama hat seinen Willen bekräftigt, nach der Amtsübernahme am 20. Januar mit einem riesigen Konjunkturprogramm die amerikanische Wirtschaft zu stabilisieren. In seiner wöchentlichen Radioansprache am Samstag versprach er, mit massiven Investitionen in die Infrastruktur des Landes, in die Modernisierung von Schulen und Krankenhäusern sowie für Energiesparprojekte in öffentlichen Gebäuden 2,5 Millionen Arbeitsplätze zu schaffen oder bedrohte Arbeitsplätze zu retten.

„Es gibt keine schnellen oder einfachen Lösungen für diese Krise, die in vielen Jahren gemacht wurde, und es wird wahrscheinlich schlimmer werden, bevor es besser wird“, hatte Obama am Freitag betont. Wirtschaftsexperten rechnen mit der schlimmsten und längsten Rezession in den Vereinigten Staaten seit dem Zweiten Weltkrieg. Im November verzeichneten die Vereinigten Staaten laut den jüngsten Arbeitsmarktzahlen mit 6,7 Prozent Arbeitslosigkeit die schlechteste Quote seit 34 Jahren.
....



- Schneemann - 06.12.2008

Zitat:MARODE US-AUTOBAUER

Chrysler engagiert Insolvenzberater

Der Autokonzern Chrysler bereitet sich auf den Ernstfall vor: Noch verhandelt das angeschlagene Unternehmen mit der US-Regierung über milliardenschwere Hilfen. Doch vorsorglich hat Chrysler schon einmal Insolvenzberater eingestellt.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,594751,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,594751,00.html</a><!-- m -->

...hierzu:
Zitat:MILLIARDENSPRITZE

Bush bremst Rettungspaket für US-Autoindustrie

Der US-Kongress und das Weiße Hause scheinen sich zu einem Rettungspaket für die angeschlagenen US-Autobauer durchgerungen zu haben. Präsident Bush zögert allerdings noch, die Konzerne mit Steuermilliarden zu retten. Seine Bedingung: Die Hilfsgelder müssen zurückgezahlt werden.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,594841,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,594841,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Erich - 06.12.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/obama684.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/obama684.html</a><!-- m -->
Zitat:Obamas großes Konjunkturprogramm
Größer, besser, intelligenter?

Um wie viel Geld es im Konjunkturprogramm des künftigen US-Präsidenten Obama gehen wird, ist zwar noch unklar. Dass es aber ganz anders als andere werden soll, stellte er jetzt schon klar. Und vor allem solle es das größte Programm seit 50 Jahren werden.

..

Stand: 06.12.2008 17:41 Uhr
Hoffentlich kommt Obama nicht zu spät, das was er vorhat ist nach der jüngeren geschichtlichen Erfahrung (ich denke an die Rezession der zwanziger Jahre) die einzige Möglichkeit, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.


- revan - 06.12.2008

Ich bin hier Optimistisch, wie du auch mal schriebst Erich hat die USA große Strukturelle Defizite in manchen Belangen daher besteht da viel Potenzial für Wachstum durch das Aufholen dieser Defizite. 70% der Brücken müssen repariert werden auch das verlegen von DSL Leitungen ist vielversprechend alles bittet großes Wachstumspotenzial, daher werden 2,5 Millionen euer Arbeitsplatze nicht sonderlich schwer zu schaffen sein.


- Quintus Fabius - 07.12.2008

Und wo soll das Geld für diese 2,5 Mio Arbeitsplätze her kommen?

Wachstum setzt Kredite voraus, Aufwärtspiralen, Liquidität, und die USA sind inzwischen weitgehend in eine Liquiditätsfalle geraten.


- Kosmos - 07.12.2008

Liquidität schaffen USA praktisch auf "Knopfdruck", paar Zeilen mehr in elektronischen Datenbanken der Finanzinstituen und schon hat USA Regierung einige Milliarden mehr. :lol:
Ne, großes Investitionsprogram zur Ankurbelung der Wirtschaft und Beseitigung der Defizite in der Infrastruktur ist genau das richtige, da Obama sowieo plant sich aus Irak zurückzuziehen hat er auch finanziel etwas mehr Spielraum.


- Quintus Fabius - 07.12.2008

Diese Lösung ist von den USA schon vielfach praktiziert worden und diese Geldpolitik ist selbst in den USA inzwischen an ihren Grenzen angelangt.

Wenn die USA auf diese Weise weiter machen, so könnte das innerhalb kurzer Zeit sgoar zum Zusammenbruch der US Wirtschaft führen.

Strohfeuer und die Erzeugung von Virtuellem Geld ersetzen keine echte Produktivität. Und die bedarf als Grundlage eines Marktes der sie abnimmt und sie muß gegen die Konkurrenten bestehen. Beides ist nicht mehr vorhanden, in den USA kann der Konsum so nicht aufrecht erhalten werden und China und Indien produzieren einfach günstiger.


- Erich - 07.12.2008

es kommt bei Krediten auch darauf an, für was diese verwendet werden;
ein kleines Beispiel zu Erläuterung:
Wer in ein Geschäft investiert und 4 % Kreditzinsen zahlt, aber 5 % Gewinn erwirtschaftet, wäre blöde, diesen Kredit nicht aufzunehmen.
Wer dagegen einen Kredit aufnimmt um Konsumgüter zu kaufen ist - nun ja - ökonomisch bescheuert. Der hat dann irgendwann die Konsumgüter nicht mehr (wurden ja konsumiert, also verbraucht) und muss vielleicht sogar noch weiter am Kredit zurückzahlen, hat also am Schluss weder Geld noch Ware.
Was die Amerikaner die letzten Jahrzehnte gemacht haben war konsumieren, das Geld regelrecht "verbrennen" - und das ist ökonomisch kontraprodutiv. Auch die Konsumgutscheine bewirken nur ein "Strohfeuer". Das Geld wird ausgegeben - und ist dann weg, also ohne nachhaltige Wirkung. Der kurzfristige Nachfrage-Effekt verpufft.

Investitionen - etwa in die Infrastruktur, wozu ich auch schnelle Internetverbindngen zähle - zahlen sich dagegen aus. Damit werden nicht nur direkt Arbeitsplätze bei den Baufirmen geschaffen, sondern auch Standort- respektive Wirtschaftsvorteile für die gesamte Wirtschaft im so erschlossenen Gebiet. Durch erhöhtes Steueraufkommen kann dann auch die Ausgabe wieder refinanziert werden.
Mit diesem "Zaubermittel" wurde bereits die große Rezession überwunden. Und Obama hat wohl aus der Geschichte gelernt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:Gegen-die-Wirtschaftskrise-Obama-steckt-Milliarden-in-die-Infrastruktur/448085.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 48085.html</a><!-- m -->
Zitat:Gegen die Wirtschaftskrise
Obama steckt Milliarden in die Infrastruktur

Der künftige US-Präsident Barack Obama will mit dem größten Investitionsprogramm seit 50 Jahren die Rezession bekämpfen. Schulen und Krankenhäuser sollen modernisiert, die Breitband-Internet-Verkabelung ausgebaut und öffentliche Gebäude energiesparend eingerichtet werden. So will Obama auch die Jobmaschine wieder anwerfen.

...
reuters, 06.12.2008
wenn Bush jr. nicht vorher noch zu viel Geld verbrennt (sei es im Irak oder sonstwo) und das Haushaltsloch irreperabel aufreisst könnte auch noch jemand da sein, der entsprechende Mittel bereit stellt (die der US-Staat selbst - dank Bush jr. - nicht mehr hat).

Quintus Fabius schrieb:....und China und Indien produzieren einfach günstiger.
darauf kommt es nicht an. Die billigsten Produkte helfen nichts, wenn niemand da ist, der diese Produkte kaufen kann.
Die Nachfrage, nicht die Kosten sind entscheidend. Europa verfügt über einen breiten Mittelstand (mit hoher Sparquote), der sich entsprechende Nachfrage auch leisten kann. Auch in den genannten asiatischen Ländern China und Indien nimmt die kaufkräftige Mittelschicht breit zu. Das sind diejenigen, die Nachfrage erzeugen und damit die Binnenkonjunktur ankurbeln.

Die letzten Jahrzehnte "Wirtschaftspolitik" in den USA (und vielfach - leider - auch in Europa) hatten einen anderen Effekt. Die USA haben die bei weitem größte Ungleichheit in der Einkommensverteilung unter allen hochentwickelten Industrieländern. Darauf wurde bereits 200 hingewiesen => <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=37&idart=770">http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_ ... &idart=770</a><!-- m --> und die seinerzeitigen "Kassandra-Rufe" haben sich mit erschreckender Aktualität bestätigt. Die wenigen Reichen sind immer reicher geworden (aber die können sich eh schon alles leisten und nicht mehr als ein Schnitzel am Tag essen, wo soll da also eine Nachfragesteigerung herkommen) und der Mittelstand wurde immer ärmer. Man braucht sich nur anzusehen, wie viele Menschen in den USA zunehmend ohne Krankenversicherung sind. Das ist ein dramatischer Abbau. Und wer sich keine Krankenversicherung leisten kann, wird auch sonst nicht viel Geld ausgeben können.
Damit bleibt einer immer größeren Menge nur die Kreditaufnahme, aber - und das ist in den USA dramatisch - diese Kredite wurden "verbrannt", um einen Lebensstandard zu sichern, den man sich nicht mehr leisten konnte (dank der beschriebenen "Umverteilung" von unten nach oben).
Wenn dann die Kredite auch nicht mehr bezahlt werden können bricht das ganze Finanzsystem zusammen.

Der richtige Weg ist also, der breiten Mittel- und Unterschicht mehr Einkommen zu verschaffen. Damit - und nur damit - wird die Nachfrage nachhaltig gestärkt und die Wirtschaft "am Laufen" gehalten.


- BigLinus - 07.12.2008

Erich schrieb:es kommt bei Krediten auch darauf an, für was diese verwendet werden;
ein kleines Beispiel zu Erläuterung:
Wer in ein Geschäft investiert und 4 % Kreditzinsen zahlt, aber 5 % Gewinn erwirtschaftet, wäre blöde, diesen Kredit nicht aufzunehmen.
Wer dagegen einen Kredit aufnimmt um Konsumgüter zu kaufen ist - nun ja - ökonomisch bescheuert. Der hat dann irgendwann die Konsumgüter nicht mehr (wurden ja konsumiert, also verbraucht) und muss vielleicht sogar noch weiter am Kredit zurückzahlen, hat also am Schluss weder Geld noch Ware.
Was die Amerikaner die letzten Jahrzehnte gemacht haben war konsumieren, das Geld regelrecht "verbrennen" - und das ist ökonomisch kontraprodutiv. Auch die Konsumgutscheine bewirken nur ein "Strohfeuer". Das Geld wird ausgegeben - und ist dann weg, also ohne nachhaltige Wirkung. Der kurzfristige Nachfrage-Effekt verpufft.

(...)
@ Erich
Ich verstehe deine Intention. Deine Aussagen haben aber, so wie von dir vorstehend formuliert, bestenfalls unter 'Laborbedingungen' Bestand.

Zum einen müssen die Menschen konsumieren, denn von Investitionen in die Infrastruktur kann der Mensch nicht leben. Dabei lasse ich individuelle Neigungen mal völlig außer Acht. Denn du vernachlässigst gänzlich, daß das Bruttoinlandsprodukt der USA zu weit über 60% vom privaten Konsum abhängig ist.

Zum anderen hast du das Thema Inflation völlig unbeachtet gelassen. In Zeiten stärkerer Inflation ist der Konsum für den privaten Haushalt sinnvoller als das Sparen. Dies gilt um so mehr, da die Inflation die Eigenschaft hat Sachwerte zu stärken, Finanzwerte (wie z.B. auch Kredite) zu schwächen. Deshalb kann der Staat in gewissen Grenzen, auch ohne die Geldpresse anzuwerfen, gefahrlos seine Schuldenpolitik betrieben.


- Kosmos - 07.12.2008

Zitat:Investitionen - etwa in die Infrastruktur, wozu ich auch schnelle Internetverbindngen zähle - zahlen sich dagegen aus. Damit werden nicht nur direkt Arbeitsplätze bei den Baufirmen geschaffen, sondern auch Standort- respektive Wirtschaftsvorteile für die gesamte Wirtschaft im so erschlossenen Gebiet. Durch erhöhtes Steueraufkommen kann dann auch die Ausgabe wieder refinanziert werden.
IMHO, ein Problem in USA sind die Konzerne, sie wachsen zu richtigen Monopolen heran. Und natürlich Konkurenz aus Ausland.
Unterstützung seitens Gesetzgebung des Mittelstands, auch Großmittelstands und durch Gesetzesgebung und augeklügelte Zölle noch mehr Druck auf ausländische Unternehmen für die USA bestimmte Waren auch in USA zu fertigen, da muss man vorallem bei China was tun. Zusammen mit großangelegten Investitionsprogramm und Innovationskraft amerikanischer Wirtschaft wäre das ein effektiver Paket.


- Schneemann - 07.12.2008

Zitat:FINANZDEBAKEL

Harvard verbrennt acht Milliarden Dollar

Eiskalt erwischt: Die Finanzkrise reißt monströse Löcher in die Etats von US-Hochschulen. In nur vier Monaten machte allein die noble Uni Harvard ein Acht-Milliarden-Minus. Anlageprofis mit Mondgehältern haben sich verspekuliert - und es könnte noch schlimmer kommen.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,594671,00.html">http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 71,00.html</a><!-- m -->

Und da höre noch jemand auf einen Wirtschaftsfachmann, der auf einer "Elite-Uni" studiert hat... :lol:

Schneemann.


- BigLinus - 07.12.2008

@ Schneemann

Minus 20%, ja und? :? Wenn ich mir anschaue, daß allen halbend erzählt und geschrieben wird, es handele sich bei der jetzigen Rezession um die größte seit dem Schwarzen Freitag, sind 20 bis 30% minus ein wirklich super Wert.
Schau dir doch einfach mal die Investments von Harvard, Yale usw. an und vergleiche diese mit den Ergebnissen anderer Marktteilnehmer. Die wären mehrheitlich froh sie hätten nur dieses Minus. Confusedhock:
Und bitte vergleiche das Engagement der US-Unis und deren Volumen nicht mit irgend welchen obskuren Marktteilnehmern, die mit extrem risikoreichen Wetten jetzt im Plus stehen. Die übergroße Mehrzahl dieser Wetten sind keinen Schuß Pulver wert. :wink:


- Erich - 07.12.2008

BigLinus schrieb:
Erich schrieb:....
(...)
@ Erich
Ich verstehe deine Intention. Deine Aussagen haben aber, so wie von dir vorstehend formuliert, bestenfalls unter 'Laborbedingungen' Bestand.

Zum einen müssen die Menschen konsumieren, denn von Investitionen in die Infrastruktur kann der Mensch nicht leben. Dabei lasse ich individuelle Neigungen mal völlig außer Acht. Denn du vernachlässigst gänzlich, daß das Bruttoinlandsprodukt der USA zu weit über 60% vom privaten Konsum abhängig ist.
ich hab mich möglicherweise unvollständig ausgedrückt - es komt darauf an, woraus dieser Konsum finanziert wird - ob aus realem Einkommen oder aus Krediten.
Reale Einkommen sind gut, aber in den USA war der private Konsum inzwischen großenteils durch Kredite finanziert - und die sind kein Einkommmen (auch wenn sie gerade bei Konsumentenkrediten so verwendet werden), sondern reduzieren aufgrund der Rückzahlungsverpflichtung sogar das zur Verfügung stehende Einkommen. Kreditfinanzierte private Nachfrage führt also langfristig eher zur Konsumreduzierung.
BigLinus schrieb:Zum anderen hast du das Thema Inflation völlig unbeachtet gelassen. In Zeiten stärkerer Inflation ist der Konsum für den privaten Haushalt sinnvoller als das Sparen. Dies gilt um so mehr, da die Inflation die Eigenschaft hat Sachwerte zu stärken, Finanzwerte (wie z.B. auch Kredite) zu schwächen. Deshalb kann der Staat in gewissen Grenzen, auch ohne die Geldpresse anzuwerfen, gefahrlos seine Schuldenpolitik betrieben.
Da müssen wir unterscheiden:
1)
Konsum kann sinnvoller als sparen sein, wenn die Kreditzinsen niedriger als die Preissteigerung sind - aber welche Bank setzt schon so niedrige Zinsen fest? Die erhöhen doch alle erst mal die Zinssätze für KRedite, schon alleine, weil die Geldanlagen ja auch mit höheren Zinsen attraktiv gehalten werden müsen.
2)
Konsum ist keine Investition in Sachwerte. Konsum ist "Verbrauch", und daher kann bei hoher Inflationsrate zwar der Sachwert (Immobilie) interessanter sein als eine Geldanlage in Wertpapieren - nur: schau Dir doch mal die Häuser in den USA an .....


- Luetzow - 12.12.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,595971,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,595971,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Ex-Nasdaq-Chef wegen Milliarden-Betrugsverdacht festgenommen

Er war einer der einflussreichsten Männer an der New Yorker Börse - nun ist er von der Polizei festgenommen worden. Der Ex-Nasdaq-Chef Madoff soll Investoren um rund 50 Milliarden Dollar betrogen haben.

Das stellt jeden Bankraub in den Schatten.


- BigLinus - 13.12.2008

Erich schrieb:(...) Da müssen wir unterscheiden:
1)
Konsum kann sinnvoller als sparen sein, wenn die Kreditzinsen niedriger als die Preissteigerung sind - aber welche Bank setzt schon so niedrige Zinsen fest? Die erhöhen doch alle erst mal die Zinssätze für KRedite, schon alleine, weil die Geldanlagen ja auch mit höheren Zinsen attraktiv gehalten werden müsen.
Erich, da fällt mir sofort die USA ein. Die FED hat unter Allan Greenspan über Jahre hinweg eine derart expansive Geldpolitik betrieben, daß die Zinsen deutlich unter 2% (teilweise sogar unter 1%) nachweislich über Jahre unterhalb der Inflationsrate der USA lagen. (Btw.: Diese expansive Geldpolitik über einen längeren Zeitraum ist m.E.n. der wahre Grund für die extremen Konjunkturprobleme der USA.) Ein anderes, gerade zu klassisches Paradebeispiel ist Japan. Deren Zinsen sind seit über einem Jahrzehnt unterhalb der 1-Prozent-Marke.

Erich schrieb:2)
Konsum ist keine Investition in Sachwerte. Konsum ist "Verbrauch", und daher kann bei hoher Inflationsrate zwar der Sachwert (Immobilie) interessanter sein als eine Geldanlage in Wertpapieren - nur: schau Dir doch mal die Häuser in den USA an .....
Woher hast du denn diese Aussage her? Unter Konsum oder Konsumtion versteht die Wirtschaftswissenschaft den Verbrauch und/oder Nutzung (Gebrauch) materieller und immaterieller Güter durch den Letztverwender. Anhand der Definition erkennst du, daß das Thema Langlebigkeit von Produkten erst einmal kein Punkt in der wirtschaftwissenschaftlichen Betrachtung ist. Schließlich werden auch Sachwerte verbraucht.

Ja, sie werden verbraucht. Sei es, der technische Fortschritt läßt ein langlebiges Sachwert veralten. Ein Beispiel hierfür ist die sich stetig verbesserte Effizienz von Weißware (Kühlschränke, Wäschetrockner, usw.). Und wer will schon - außer Museen und Sammler - veraltetes technisches Gerät kaufen?
Sei es, ein langlebiges Konsumgut wird nicht regelmäßig und/oder ausreichend gewartet. Beispiele hierfür bei deinem Betongold (Gebäude) sind, es wird laufend durch die Bewohner abgewohnt und das technische Equipment (Heizung oder Sanitärs Gerät) muß regelmäßig gewartet oder ersetzt (techn. Fortschritt) werden um den Wert zu erhalten und damit es auch weiterhin genutzt werden kann.