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- Erich - 18.11.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4967328_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Aus Protest gegen US-Bedingungen

UN-Kommission sagt Guantanamo-Inspektion ab

...Die Reise sei gestrichen, weil die USA ihm keinen freien Zugang zu den in Guantanamo festgehaltenen Terrorverdächtigen gewähren wollten, sagte Nowak. Die USA hätten selbst "die Mindestvoraussetzungen" für einen derartigen Besuch nicht akzeptiert, bedauerte der UN-Sonderberichterstatter für Folter und willkürliche Inhaftierungen. ....

Rotes Kreuz macht Besuchsergebnisse nicht publik
....

UN-Menschenrechtskommissariat will beraten
....

Stand: 18.11.2005 14:02 Uhr



- Firehand - 19.11.2005

Hm, haben sie wohl was zu verbergen...........


- ThomasWach - 19.11.2005

Nicht unbedingt. Zumindest wohl kaum mehr, als nicht schon gerüchteweise bekannt ist bzw. vermutet wird und unterstellt wird. Aber da es sich hier um die Weltmacht Nummer 1 handelt, beugt man sich der internationalen gemeinschaft nicht ohne weiteres, zumal die Amerikaner auch einen sehr starken Souveränitätsanspruch haben.
Da läßt man sich ohne weiteres nicht in innere Angelegenheiten reinsprechen.

Andererseits will sich die UN wohl kaum so schikanieren lassen.

Allerdings ein wenige Schade, dass so zumindest ein erster KOntrollbesuch so verhindert wurde, auch wenn er strak reglementiert worden wäre...


- Firehand - 19.11.2005

Ja, das schon aber wenn sie keine Kontrollen zulassen muss man schon fast zu 100% davon ausgehen das es da unten nicht so ganz legal zugeht.:hand:
Wobei die USA wohl mit die einzigen staaten sind, die so verfahren können, glaube das die meisten Staaten die Kontrolen erlaubt hätten, alleine schon um eventuell kurisierende Gerüchte zu entkräften.........

Mfg Firehand


- Skywalker - 20.11.2005

Als Ergänzung zur Meldung von der Tagesschau.

Zitat:Folgenloses Schuldeingeständnis
Kein UN-Besuch in Guantánamo Bay
18.11.2005


Der für den 6. Dezember geplante Besuch einer Gruppe von Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen im US-Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba wird nicht stattfinden, da die USA sich geweigert haben, den UN-Mitarbeitern vertrauliche Gespräche mit den Gefangenen zu gestatten, berichtete Aljazeera am Freitag.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.freace.de/artikel/200511/181105b.html">http://www.freace.de/artikel/200511/181105b.html</a><!-- m -->

Da sieht man wie ernst die USA die Menschenrechte nehmen.:tard::rofl:


- ThomasWach - 20.11.2005

Naja, aus Sicht der Amis sind das nunmal Feinde der Freiheit, die sich selbst doch nie um Menschenrechte scheren würden und daher die nicht so ganz unplausible Frage erlaubt sei, warum man dann die Menschenrechte auf sie anwenden sollte?

Ich würde zwar die Frage so beantworten, dass man nicht auf die niveaulose Ebene des Gegners sinken darf und Gesinnungsethik wenig hilfreich ist im globalen Kontext von Massenmedien ( der Zweck heiligt jedes Mittel), aber man kann durchaus so denken...


- Skywalker - 20.11.2005

Zitat:Thomas Wach postete
Naja, aus Sicht der Amis sind das nunmal Feinde der Freiheit, die sich selbst doch nie um Menschenrechte scheren würden und daher die nicht so ganz unplausible Frage erlaubt sei, warum man dann die Menschenrechte auf sie anwenden sollte?

Ich würde zwar die Frage so beantworten, dass man nicht auf die niveaulose Ebene des Gegners sinken darf und Gesinnungsethik wenig hilfreich ist im globalen Kontext von Massenmedien ( der Zweck heiligt jedes Mittel), aber man kann durchaus so denken...
So kann man auch denken aber Tatsache ist das Menschenrechte mit füssen getreten werden und damit internationale Konvetionen zur Behandlung von Kriegsgefangenen missachtet werden die eigentlich für jeden Staat gültigkeit besitzen.


- Shahab3 - 20.11.2005

@Thomas

Nur zur Erinnerung... Die meisten von denen sitzen da nicht irgendeine Strafe ab, sondern werden verdächtigt(!), oder haben bzw hatten Kontakte und sind lediglich dort um ausgequetscht zu werden. Wenn man die "Häftlinge" nicht mehr braucht, werden sie -ob schuldig oder nicht- in ihr Heimatland zurückgeschickt.
Für mich fällt das daher eher kaum unter Gefängnis, sondern ..naja..ich weiss nicht..."Informationsbeschaffungsanstalt", "Konzentrationslager des CIA"...oder so ähnlich..

Ansonsten spielt Gesinnungsethik bei den Amerikanern absolut eine zentrale Rolle. Immerhin sind Bush und seine Schergen im direkten Auftrag Gottes auf weltweiter Mission.

Nur werden diese Geschehnisse in Gauntanamo und AbuGureib und allen anderen Hotel Californias rund um den Globus, von der eigenen und der Weltbevölkerung nach Möglichkeit fern gehalten um das vorgegaukelte Image des Freiheitskämpfenden Amerikas nicht zu gefährden.

Bei all meiner Abneigung gegenüber Amerikanern, gibt es noch eine ganze Menge Menschen dort, denen das gewaltig aufstößt. Somit kann es der US-Regierung vielleicht grundsätzlich egal sein, wie sie mit Gefangenen umgehen, oder ob sie im Irak tatsächlich an Demokratie interessiert sind, gleichzeitig müssen sie aber auch in der Lage sein das geschickt zu verkaufen bzw zu verheimlichen. Das gelang den Nazis aber in meinen Augen besser, als heute den Amis.

Für das weltweite Medienspektakel und die "Heimatfront" sind solche Themen heute elementar. Der Rest der Welt wartet ja nur darauf, den Amerikanern nach ihren militärischen Alleingängen auf "religiöser Befreiungsmission", eine Unrechtmässigkeit und Doppelmoral vorwerfen zu können.
Und da hat die Regierung, glücklicherweise muss man ja schon fast sagen, eben auch völlig versagt.


- Turin - 20.11.2005

Zitat:Naja, aus Sicht der Amis sind das nunmal Feinde der Freiheit, die sich selbst doch nie um Menschenrechte scheren würden und daher die nicht so ganz unplausible Frage erlaubt sei, warum man dann die Menschenrechte auf sie anwenden sollte?
Das Problem ist nun mal, dass damit jegliche Legitimität verloren geht. Und wenn Demokratien, insbesondere solche mit Sendungsbewußtsein, auf ein Prinzip aufgebaut sind, dand ist das jenes der Volksherrschaft, welche im modernen Sinn wiederum die oft beschworenen Menschen- und Bürgerrechte (die USA schränken ja auch die Freiheit ihrer eigenen Bürger zunehmend ein) zugrunde legt.

Die Gesinnungsethik ist nochmals ein größeres Problem. Letztlich kann man ja damit alles legitimieren, was einem in den Kram passt, inklusive Folter und Mord. Nur dummerweise halte ich die Menschheit im allgemeinen und die Amerikaner im speziellen bei weitem nicht für entwickelt genug, um so ein Prinzip objektiv anwenden zu können (nach dem Motto, es trifft nur die, die es "verdienen"). Sprich, jeder wird unter solchen Vorraussetzungen Opfer seiner Handlungen und wird diese am Ende mißbrauchen, wenn er nicht gestoppt wird.
Dass ein solches Vorgehen auch wieder mit dem demokratischen Sendungsbewußtsein, mit dem sich die USA so gerne schmücken, nicht vereinbar ist, sollte klar sein.

Wenn man das ganze theoretisch angehen möchte, dann dürften sich derzeit die Anhänger der Regimetheorie mächtig den Wanst streichen. Denn all diese Maßnahmen, die von der Bush-Administration getätigt (inkl. des Haushaltsdefizits und des Rüstungsetats) werden, zeigen einen zunehmenden Verlust des Führungsanspruchs der USA geradezu nach dem Lehrbuch von Nye und Keohane an. Auch wenn es in der Vergangenheit ähnlich drastische Maßnahmen gegeben hat (Internierung von japanischstämmigen US-Bürgern, McCarthy-Ära, Rüstung unter Reagan), so ist das weltpolitische Umfeld und damit die innen- und außenpolitische Akzeptanz heute bei weitem nicht so nachgiebig wie in jenen Zeiten und nie sind soviele Maßnahmen in so ungünstigen Zeiten derartig zusammengelaufen. Daher bin ich inzwischen nicht mehr sicher, inwieweit sich der angerichtete Schaden durch eine neue US-Regierung noch beheben lässt. Das müsste dann schon ein neuer Carter sein, nur um den Faktor zehn stärker.


- Turin - 22.11.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,386092,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 92,00.html</a><!-- m -->

Zitat:INTERVIEW MIT POLITOLOGEN KAGAN

"Der Krieg ist populärer als der Präsident"

Trotz des Terrors im Irak wird es keinen Abzug der US-Truppen geben, prognostiziert Robert Kagan. Im Interview spricht der Politikwissenschaftler über die Krise der Bush-Regierung, die Erwartungen an eine Kanzlerin Merkel und die Zukunft des transatlantischen Verhältnisses. ...



- CommanderR. - 23.11.2005

Wenn das eintritt würde dies folgendes bedeuten:

bisher (nur offizielle Zahlen):
rd. 2100 Tote GI´s
rd. 16.000 Verwundete GI´s
300 Milliarden US$ Kriegskosten
( ohne Folgekosten für Kriegsinvaliden, Renten, Hinterbliebenenversorgung, Kosten für medizinische Behandlungen und Spätfolgen usw. )

+weitere 5 Jahre auf derzeitigem Niveua:
+5.000 weitere Tote GI´s ( rd. 1.000 pro Jahr im Durchschnitt bisher)
+35.000-40.000 weitere Verwundete ( rd. 7.000-8.000 pro Jahr im Durchschnitt bisher)
+weitere 400 Milliarden US$ Kriegskosten
(durchschnittlich 80 Milliarden pro Jahr)


Das wären zusammengefasst auf heutigen Niveau dann in 5 Jahren rd.:
7.100 Tote GI´s
50.000-55.000 verwundete GI´s
700 Milliarden USD$ Kriegskosten + dreistellige Milliardenbeträge für die Spätfolgen, Renten, Hinterbliebenen, Therapien, Invalidität usw.)

Lohnt sich das und wofür diese gigantischen Opfer?.... keine Massenvernichtungswaffen im Irak, nachweislich keine Terroristenverbindungen oder Unterstützung von Saddams Regime, keine Al Quaida Verbindungen, keine Verbindungen und keine Beteiligung an den Anschlägen 9/11, kein Atomprogramm, keine Bedrohung der Nachbarstatten oder gar darüber hinaus.

Alleine zur Sicherung der Einflusssphäre auf die Ölvorkommen der Region und strategischer Ziele der Neocons, ist der Preis dafür bereits heute schon viel zu hoch, geschweige denn wenn die Amerikaner noch weitere Jahre im Irak verbleiben. Ohnehin kaum bezifferbar ist der kaum zu behebende weltweite Imageschaden und die langfristigen politischen und ökonomischen Schäden für die USA, da z.B. seit dem Irakkrieg nachweislich rd. 30% weniger Touristen die USA besuchen, was bisher bereits zweistellige Milliardenausfälle für die Tourismusindustrie bedeutete und viele aus Protest und als Boykott die USA meiden und auch weltweit spürbar US Waren und Dienstleistungen an Absatz verlieren. Ebenso ist die Nachfrage nach US Visa und Greencards seit Amtsantritt von G.W. Bush zurückgegangen und kein Ende in Sicht und die Gefahr wächst das das stetig wachsende Defizit eines Tages nicht mehr durch Auslandsinvestitionen gedeckt werden kann und der dann strauchelnde Riese USA die Weltwirtschaft in eine Rezession zieht, sollte er eines Tages fallen, danach sieht es im Moment aus.


- Mr NoBrain - 23.11.2005

Zitat:USA sollen Irak 2006 verlassen
Bagdader Regierung hält Widerstand gegen US-Truppen für Rechtens

von Boris Kalnoky

Istanbul - Drei Tage lang diskutierten sich die Führer der drei großen Bevölkerungsgruppen des Irak in Kairo die Köpfe heiß. Unter der Ägide der Arabischen Liga versuchten sie, einen gemeinsamen Nenner für die Zukunft des Landes zu finden.
(...)
Ganzer Artikel: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2005/11/23/807465.html">http://www.welt.de/data/2005/11/23/807465.html</a><!-- m -->


_________________________________________
Trennung
_________________________________________

Zitat:23. November 2005
CIA IN DER KRITIK

The American Way of Fighting

Von Georg Mascolo, Washington

Geheim-Gefängnisse, eine eigene Luftflotte für Häftlinge, Entführungen und nach Behauptungen von Kritikern systematische Folter - die Rolle der CIA im Kampf gegen den Terrorismus ist bisher nur in Umrissen bekannt. Ein gerade vom US-Senat verabschiedetes Gesetz könnte dies ändern.
(...)
Ganzer Artikel: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,386434,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 34,00.html</a><!-- m -->


- Skywalker - 24.11.2005

Das Versteht die Mehrheit der US-Bürger unter "Menschenrechte".:tard:

Zitat:Bush hat recht
Mehrheit in USA für Folter
20.11.2005


Ein News24-Artikel vom Donnerstag läßt nur den Schluß zu, daß US-Präsident George W. Bush in seiner Politik der Anwendung von Folter zumindest hinsichtlich einer demokratischen Legitimation im Recht ist.

Bei einer vom 5. September bis zum 31. Oktober durchgeführten Meinungsumfrage zwischen 2.006 US-Bürgern sprachen sich demnach nur 32 Prozent gegen die Anwendung von Folter gegen "verdächtige Terroristen zwecks der Erlangung von Informationen" aus. 31 Prozent der Befragten, die Anwendung von Folter sei manchmal gerechtfertigt, 15 Prozent hielten sie sogar häufig für gerechtfertigt. Weitere 17 Prozent glaubten, daß die Folterung von Verdächtigen zumindest in seltenen Fällen gerechtfertigt sei.
:wall::pillepalle:

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.freace.de/artikel/200511/201105b.html">http://www.freace.de/artikel/200511/201105b.html</a><!-- m -->


- IarnGreiper - 27.11.2005

Ich finde folgender Artikel ist ein super Beispiel für die mittlerweile herrschende Verlogenheit der amerikanischen Politik und Militärs:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E8FD39E11DC70409C841B741A037E32A6~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->

Obwohl die Worte des Feldwebels im australischen Fernsehens bar jeder Missverständlichkeit sind, wird im offiziellen Stateent das Blaue vom Himmel herab gelogen. Damit ist auf absehbare Zeit jegliche Glaubwürdigkeit der US Administration und Militärs untergraben.


- ThomasWach - 27.11.2005

Mag schon alles stimmen, andererseits:

Was willst du schon machen, wenn der Untergrund felsig ist, du im Kampfeinsatz bist, du sicher nicht die Zeit und die Möglichkeiten hast, die Leichen entsprechend den kulturellen Standards zu beerdigen?
Und es eben sehr heiß ist und die Leichen schon verwesen.

Außerdem würde ich den amerik. Soldaten dort keine großen intellektuellen Fähigkeiten oder kulturellen Sensibilitäten unterstellen.

Also, was macht man dann?
Man verbrennt die leichen halt ohne sich was dabei zu denken. Dann kommt ein Team der psychologischen Kriegsführung, auch nicht so helle allesamt und kommen dann auf die großartige Idee, aus dieser Zwangslage dann noch "Kapital " zu schlagen und die Talibankämpfer so zu verspotten.

Doofe Geschichte, sicher eher aus der Not und aus gewissen Unsensibilitäten geboren. Dass sowas nun noch medientechnisch verkauft wird, ist dann aber auch wieder ne normale Geschichte.