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United States of America - Druckversion

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Re: United States of America - phantom - 30.05.2014

Shahab3 schrieb:Worauf basiert dieser Führungsanspruch?
Stärkste Volkswirtschaft, stärkster Militärapparat, Technologieführerschaft in vielen Bereichen, insbesondere der Computertechnologie wo man Schlüsselanbieter mit wie Google, Microsoft und auch noch Apple das Fundament für die gesamte Welt stellt, dito Sachen wie GPS die schon Jahrzehnte der Allgemeinheit gute Dienste leistet.

Zitat:Die dümmste Bevölkerung der Welt?
Nur weil sie von Europa die einzelnen Staaten nicht kennen? Ich glaub in Deutschland kennen die Wenigsten die einzelnen Staaten in den USA, deshalb alle Deutschen als doof zu bezeichnen, würde doch zu weit führen.

Zitat:Die größte Verschuldung der Welt?
Pro Kopf? Japan hat z.B. eine deutliche höhere Staatsverschuldung pro Kopf. Die Schweiz liegt z.B. nicht so viel tiefer, ... viel Brimborium um nichts. Staaten mit hoher wirtschaftlicher Stärke können sich eben auch viel Geld leihen ohne dass das gravierende Folgen hätte.

Zitat:Die planloseste Regierung der Welt?
Unter Bush war die Leistung katastrophal, da muss ich zustimmen. Jetzt sieht das schon wieder viel besser aus.

Zitat:Die größten Kriegstreiber der Welt?
Unter Bush kann man das unterschreiben, jetzt nicht mehr. Und es hat auch einen Bin Laden gebraucht der die Sache ins Rollen zu bringen, darf man nicht vergessen. Saddam Hussein auch kein Kind von Traurigkeit, Einmarsch in Kuweit, Krieg mit dem Iran ... .

Zitat:Die fettesten Menschen der Welt?
Die USA sind nicht unter den Top 10, welche Überraschung. Aber hier besteht wirklich ein Problem. Unglaublich fett sind übrigens auch die Deutschen, im Schnitt versteht sich.

Zitat:Das kulturloseste Volk der Welt?
Find ich jetzt nicht, was da 200-300 Jahren an Musik- und Filmkultur geschaffen wurde, ist schon bemerkenswert. Auch viele moderne Künstler in der Malerei und Schriftsteller sind US-Amerikaner. Das sind wirklich dumme Vorurteile.

Zitat:Eine absolute Neuerung für die USA wäre tatsächlich der Aspekt, dass Militärschläge nun "zukünftig effektiv und berechtigt" sein sollen. Amüsant ist auch der Gedanke, die Welt mit dem Geld zu regieren was man ihr als größter Schuldner effektiv schuldet. Die haben den Schuss immernoch nicht gehört. Insofern letztlich doch nichts Neues.
Ich denke du bist so voller Vorurteile, da kann eh nichts ankommen. Die neue Ausrichtung ist gut, anstatt eigenes Militär einzusetzen, sucht man den Weg der Kooperation (Geld). Der letzte Weg muss der militärische sein, nicht der erste wie es damals unter Bush der Fall war.
Die Rede muss man natürlich im Kontext (ständige Vorwürfe der Republikaner er sei ein schwacher Präsident) sehen, da muss man etwas dick auftragen, um den ständigen Vorwurf des Nichtstuns zu entkräften. Auch die Ankündigung, dass man Waffengänge nur noch mit den Verbündeten unternehmen möchte, find ich eine wichtiges Signal. Zum Glück findet das Umdenken statt, ich denke das ist auch in deinem Sinn.

Aber überall nur zusehen, kann auch nicht die Lösung sein. Sonst wären wir heute alle Nazis. Besser wäre natürlich eine supranationale Polizei / der Idealfall, wo jeder nach wirtschaftlicher Stärke und Grösse, Truppen der UNO zur Verfügung stellen müsste. Die wiederum durch den Sicherheitsrat legitimiert, eingreifen kann. Aber im Moment ist die UNO durch die zunehmende Blockbildung und das Vetorecht der grossen Staaten, viel zu weit weg vom Idealfall. Da ist ein handlungsfähiger, militärisch starker Staat / Weltpolizist sicher wichtig, dass regionale Konflikte nicht völlig eskalieren / respektive nicht erst aufbranden. Wenn es nie Folgen hat, ist die Wahrscheinlichkeit von Konflikten eben auch grösser, das vergessen die Pazifisten halt auch immer.
Bei Israel bin ich aber wahrscheinlich bei dir, denn eine befangene Partei (USA) ist oft nicht dazu in der Lage, die Schnitte in der nötigen Härte durchzuziehen (Nähe zu Israel einfach zu gross).

Unter dem Strich würde ich mich viel unsicherer fühlen wenn ein irrationaler Gottesstaat den Lead hätte. Ein Primat der Religion ist einfach inakzeptabel, hier muss zumindest möglichst viel Rationalität im Spiel sein. Den Chinesen würde ich die Führung auch zutrauen, auf mich machen die einen besonnen Eindruck, trotz fehlender Demokratie. Den Russen trau ich nicht viel zu, die sind weder demokratisch noch wirtschaftlich dazu in der Lage.


Re: United States of America - Shahab3 - 09.06.2014

@phantom
Zitat:Stärkste Volkswirtschaft

Das kann es nicht sein, denn China ist die größte Volkswirtschaft. Auch der EU Raum hat eine größere Wirtschaftskraft. Trotz Dollar-Monopol im Welthandel wohlgemerkt und dieser hat einen erheblichen Effekt.

Zitat:stärkster Militärapparat

Naja, der teuerste Militärapparat in jedem Fall. Big Grin

Zitat:Technologieführerschaft in vielen Bereichen, insbesondere der Computertechnologie wo man Schlüsselanbieter mit wie Google, Microsoft und auch noch Apple das Fundament für die gesamte Welt stellt

Hehe. Du behauptest doch sicherlich mit Deinem iPhone ein innovatives Produkt zu besitzen, nicht wahr? Ich glaube dann kenne ich Dich. :mrgreen: Die genannten Unternehmen sind Marktführer. Aber keines dieser genannten Unternehmen ist ernsthaft als ein "Technologieträger" zu bezeichnen. Im Gegenteil. Diese Kapitalkonzentration im IT Sektor, die durch die genannten Unternehmen besteht, ist ausgesprochen innovationsfeindlich für die Allgemeinheit. Diese Unternehmen kaufen und zerschlagen systematisch innovative Start-Ups mit Potential. Konzernintern überlebt dann nur noch das, was sich für ihr Geschäftsmodell rechnet. Interessante Patente werden systematisch einfach nur vom Markt genommen, so dass kein anderer mit den innovativen Ideen an den Markt gehen kann. Damit keine innovationsfördernde Wettbewerbsituation entsteht. Das ist aus ihrer Sicht sicherlich sehr klug, aber Google, Microsoft und Apple als Technolgieträger zu bezeichnen ist höchstens witzig, aber nicht wahr. Sie sind das exakte Gegenteil von dem, was Du glaubst. Sie sind absolut technologiefeindliche, wettbewerbsfeindliche Innovationsbremsen. Ich will die "europäischen Wettbewerbshüter" nicht über Gebühr über den Klee loben, aber in dieser Form hätten diese Monster auf europäischem Boden keinen derartigen Wirtschaftskrieg betreiben können. Das geht tatsächlich nur in den USA. Aber man muss diese Produkte nicht kaufen, es sei denn man glaubt tatsächlich damit ein besonders innovatives Produkt in den Händen zu halten. :lol:

Zitat:Sachen wie GPS die schon Jahrzehnte der Allgemeinheit gute Dienste leistet.

Technologisch nichts besonderes, sondern abermals eine reine Finanzierungsfrage. Damit sind wir letztlich wieder bei dem Punkt, dass der amerikanische Staat (exklusive seiner Einwohner und Unternehmen) mit über 18 Billionen Dollar verschuldet ist. Und diese Summe steigt ebenso, wie die auf dem Weltmarkt verfügbare Dollarmenge exponentiell. Insofern sind wir alle Gläubiger der USA, da wir die Geldentwertung und die damit verbundene Entwertung unserer Arbeitskraft in Ihrem Sinne bzw unter ihrem Dollardiktat mittragen. Von der Mondlandung über GPS bis zum Flugzeugträger haben wir das alles mitfinanziert.

Zitat:Nur weil sie von Europa die einzelnen Staaten nicht kennen? Ich glaub in Deutschland kennen die Wenigsten die einzelnen Staaten in den USA, deshalb alle Deutschen als doof zu bezeichnen, würde doch zu weit führen.

Siehe dazu:

Zitat:Im Land der unbegrenzten Ahnungslosigkeit

In einem Land, in dem Teenager Hitler für einen deutschen Kaiser halten: Wie Obama und McCain das Bildungssystem reformieren wollen.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/karriere/us-bildungssystem-im-land-der-unbegrenzten-ahnungslosigkeit-1.537054">http://www.sueddeutsche.de/karriere/us- ... t-1.537054</a><!-- m -->

Zitat:Unter Bush kann man das unterschreiben, jetzt nicht mehr. Und es hat auch einen Bin Laden gebraucht der die Sache ins Rollen zu bringen, darf man nicht vergessen. Saddam Hussein auch kein Kind von Traurigkeit, Einmarsch in Kuweit, Krieg mit dem Iran ... .

Siehe dazu:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Milit%C3%A4roperationen_der_Vereinigten_Staaten">http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ ... en_Staaten</a><!-- m -->

Zitat:Find ich jetzt nicht, was da 200-300 Jahren an Musik- und Filmkultur geschaffen wurde, ist schon bemerkenswert. Auch viele moderne Künstler in der Malerei und Schriftsteller sind US-Amerikaner. Das sind wirklich dumme Vorurteile.

Ich sprach nicht von einem vollkommen kulturlosen Volk sondern respektiere Elvis, Madonna, Terminator III, Pop Art und Popcorn als überaus kulturschaffende Werke und Werte. Aber ich frage mit einem gewissen Sarkasmus, ob Obama seinen Führungsanspruch in dieser dennoch vergleichsweise großen Kulturlosigkeit seines Landes begründet sieht.

Ich sehe diesen "Führungsanspruch" der USA durch nichts begründet oder gerechtfertigt.


Re: United States of America - srg - 09.06.2014

Wenn überhaupt einer diesen Führungsanspruch hätte dann wohl die VR China.


Re: United States of America - phantom - 09.06.2014

Shahab3 schrieb:Das kann es nicht sein, denn China ist die größte Volkswirtschaft. Auch der EU Raum hat eine größere Wirtschaftskraft.
Ich hab stärkste geschrieben, aber das sind Details, mit so viel mehr Menschen wäre es ja seltsam wenn China in der absoluten Wirtschaftskraft hinter den USA liegen würde.

Zitat:Hehe. Du behauptest doch sicherlich mit Deinem iPhone ein innovatives Produkt zu besitzen, nicht wahr? Ich glaube dann kenne ich Dich.
Nein da kennst du mich nicht, ich schau aufs P/L-Verhältnis.

Zitat:Die genannten Unternehmen sind Marktführer. Aber keines dieser genannten Unternehmen ist ernsthaft als ein "Technologieträger" zu bezeichnen.
Was denn sonst?!

Zitat:Diese Kapitalkonzentration im IT Sektor, die durch die genannten Unternehmen besteht, ist ausgesprochen innovationsfeindlich für die Allgemeinheit. Diese Unternehmen kaufen und zerschlagen systematisch innovative Start-Ups mit Potential.
Wieso? Wenn man ein gutes Unternehmen kaufen kann, ist da nichts Negatives dran. Niemand muss verkaufen, jeder ist frei und kann mit seinem Unternehmen tun und lassen was er will.

Zitat:Interessante Patente werden systematisch einfach nur vom Markt genommen, so dass kein anderer mit den innovativen Ideen an den Markt gehen kann.
Wieso sollte man das interessante Produkt dem Markt vorenthalten? Andere können es ja auf eine andere Art umsetzen. Patente melden auch deutsche Firmen an, und das nicht zu knapp.

Zitat:Damit keine innovationsfördernde Wettbewerbsituation entsteht.
Falls du auf die dämliche Situation mit den Smartphones zwischen Samsung und Apple ansprichst, so ist das leider ein Auswuchs den ich auch nicht gut finde. Und da ist auch eine hervorragende Firma mit Samsung beteiligt, die nicht aus den Staaten stammt.

Zitat:Das ist aus ihrer Sicht sicherlich sehr klug, aber Google, Microsoft und Apple als Technolgieträger zu bezeichnen ist höchstens witzig, aber nicht wahr.
Damit du mal siehst, wie es eingeschätzt wird. Die ersten 10 Firmen stammen alle aus den USA.
http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/die-wertvollsten-marken-der-welt-google-ueberholt-apple-bei-markenwert_id_3860389.html

Zitat:Sie sind das exakte Gegenteil von dem, was Du glaubst. Sie sind absolut technologiefeindliche, wettbewerbsfeindliche Innovationsbremsen. Ich will die "europäischen Wettbewerbshüter" nicht über Gebühr über den Klee loben, aber in dieser Form hätten diese Monster auf europäischem Boden keinen derartigen Wirtschaftskrieg betreiben können.
Die europäischen Wettbewerbshüter sind abgrundtief dämlich. MS, Google und Apple stehen doch in Konkurrenz zueinander, da braucht es doch keine Marktintervention von diesen Witzfiguren. Die sollten mal vor der eigenen Tür kehren.

Zitat:Insofern sind wir alle Gläubiger der USA, da wir die Geldentwertung und die damit verbundene Entwertung unserer Arbeitskraft in Ihrem Sinne bzw unter ihrem Dollardiktat mittragen.
Wir tragen eure Euroschwäche weil die Volkswirtschaften in der EU zum Teil völlig marode sind.

Zitat:Von der Mondlandung über GPS bis zum Flugzeugträger haben wir das alles mitfinanziert.
Wer hat den Aufbau von Deutschland nach dem 2.ten Weltkrieg finanziert. Eigentlich dürftet ihr nicht die Klappe aufreissen, man hätte das Land auch unter den Siegermächten aufteilen können. Den Amerikaner habt speziell ihr sehr viel zu verdanken. Aber man sieht ja wie es gedankt wird. :mrgreen:

Zitat:Im Land der unbegrenzten Ahnungslosigkeit

In einem Land, in dem Teenager Hitler für einen deutschen Kaiser halten: Wie Obama und McCain das Bildungssystem reformieren wollen.
...
In einem Land wo die Hälfte der Jugendlichen nicht mal weiss wer und was der eigene Bundespräsident ist, da kann man getrost sagen, dass die Deutschen kein bisschen besser sind.

Zitat:Ich sprach nicht von einem vollkommen kulturlosen Volk sondern respektiere Elvis, Madonna, Terminator III, Pop Art und Popcorn als überaus kulturschaffende Werke und Werte. Aber ich frage mit einem gewissen Sarkasmus, ob Obama seinen Führungsanspruch in dieser dennoch vergleichsweise großen Kulturlosigkeit seines Landes begründet sieht.
Jazz, Blues, Gospel, die modernen Richtungen der Malerei. Ich find es einfach jämmerlich mit welcher Anmassung du hier über die US-Amerikaner herziehst, du bist es doch der hier völlig respekt- und ahnungslos über ein Volk herzieht.

Zitat:Ich sehe diesen "Führungsanspruch" der USA durch nichts begründet oder gerechtfertigt.
Du negierst die hervorragenden Leistungen aus diesem Land.


Re: United States of America - Shahab3 - 10.06.2014

Zitat:Ich hab stärkste geschrieben, aber das sind Details, mit so viel mehr Menschen wäre es ja seltsam wenn China in der absoluten Wirtschaftskraft hinter den USA liegen würde.

Was Du mit Deiner "stärksten Volkswirtschaft" auf Basis einer vergleichweise geringen Bevölkerung aussagen willst, ist mir nicht klar. Meinst Du damit vielleicht das Bruttoinlandsprodukt? Demnach sollten wir Luxemburg oder Katar die Führungsrolle zugestehen. Aber deshalb sprechen wir ja im globalen Bedeutungskontext auch von der Größe einer Volkswirtschaft. Selbige von China und der EU sind jedenfalls größer und damit gewichtiger. Insofern ergibt sich aus der Wirtschaftsleistung der USA kein Führungsansrpruch, sondern allenfalls ein berechtigter Fürhungsanspruch Chinas. q.e.d!

Zitat:
Zitat:Die genannten Unternehmen sind Marktführer. Aber keines dieser genannten Unternehmen ist ernsthaft als ein "Technologieträger" zu bezeichnen.
Was denn sonst?!

Na, Du warst derjenige der von amerikanischen "Technologieträgern" gesprochen hat und bist dann mit den wettbewerbs- und innovationsfeindlichen Platzhirschen gekommen. Da hat Solicon Valley besseres zu bieten. Deine Kapitalriesen haben, wie ich eingeräumt habe zweifelsohne die "Marktführerschaft" im Bereich Betriebssysteme für private Endkunden. Aber das ist etwas ganz Anderes und sicherlich Nichts wofür man sie bewundern muss. Noch weniger ist das ein Argument dem Staat wo sie ihren Hauptsitz registriert haben, einen Führungsanspruch zuzusprechen. Deine Argumentationskette ist an dieser Stelle einfach untauglich. Es gibt etliche Marktführer und echte Technologieträger diverser anderer Produkte in der Schweiz, Deutschland, England, Spanien, Polen, China, Japan, Italien, ...die Liste ist beliebig lang. Daraus ließe sich ja dann ebenso ein Führungsanspruch ableiten.

Zitat:Wieso? Wenn man ein gutes Unternehmen kaufen kann, ist da nichts Negatives dran. Niemand muss verkaufen, jeder ist frei und kann mit seinem Unternehmen tun und lassen was er will.

Was willst Du damit sagen? Damit werden Deine Monopolisten immernoch nicht zu Technologieträgern und Innovationsmotoren und das rehabilitiert sie auch nicht im Sinne des allgemeinen technologischen Fortschritts. Also nichts wofür der Ottonormalverbraucher dankbar sein müsste.

Zitat:Falls du auf die dämliche Situation mit den Smartphones zwischen Samsung und Apple ansprichst, so ist das leider ein Auswuchs den ich auch nicht gut finde. Und da ist auch eine hervorragende Firma mit Samsung beteiligt, die nicht aus den Staaten stammt.

Auf der Ebene ist das völlig uninteressant. Aber Android, Maps/Earth/KML, etc..sind beispielsweise alles Produkte aus gekauften, platt gemachten Unternehmen. Das meine ich mit Monopolbildung vs. innovationsfördernde Wettbewerbsituation. Es gibt in Silicon Valley nur noch ein handvoll große und die kleinen, deren Gesellschafter und Venture Capital Geber davon träumen, an die Großen zu verkaufen. Im Bereich Suchmaschinentechnologie ist diese Entwicklung global betrachtet extrem schädlich für die Informationsfreiheit und letztlich den "Weltfrieden". Wir könnten längst Telefon-, Chemie- und Pharmakonzerne ähnlicher Dimension in Europa haben. Aber hier hat man aus gutem Grund (Gesamtwohl) ein Problem mit totaler Monopolbildungen. Nicht nur das Kartellamt, sondern auch die Kundschaft ist hier diesbezüglich kritischer.

Zitat:Wir tragen eure Euroschwäche weil die Volkswirtschaften in der EU zum Teil völlig marode sind.

Ihr tut was bitte? :lol: Ohne das Kapital und den Warentransit seiner Nachbarländer (insbesondere Deutschlands) würden sich die freundlichen Schweizer vom Käse und der Milch ihrer wunderschönen Bergwiesen ernähren. Und von sonst gar nichts.

Zitat:Wer hat den Aufbau von Deutschland nach dem 2.ten Weltkrieg finanziert. Eigentlich dürftet ihr nicht die Klappe aufreissen, man hätte das Land auch unter den Siegermächten aufteilen können. Den Amerikaner habt speziell ihr sehr viel zu verdanken. Aber man sieht ja wie es gedankt wird.

Ihr Amerikafreunde sagt an den richtigen Stellen immer wie auf Kommando Eure gelernten Vokabeln auf. Das ist wie bei einem dressierten Hund beliebig wiederholbar, aber in der Sache deshalb nicht unbedingt korrekt. Es sollte nicht vergessen werden, dass die USA einer der bedeuternden Profiteure der völlig überhöhten Reperationsbelastungen Deutschlands nach dem 1. WK waren. Selbige Zahlungen sind maßgeblich für den folgenden wirtschaftlichen Zusammenbruch Deutschlands und den darauf folgenden Aufstieg der Nationalsozialisten verantwortlich. Das mal vorneweg. Weiterhin haben die USA sicherlich nicht den Deutschen Wiederaufbau über den Marschallplan finanziert, falls Du darauf hinaus wolltest. Dieser Geldtropfen wurde 1) schnell zurückbezahlt und 2) obendrauf noch die deutlich höheren Besatzungskosten dem deutschen Volk in Rechnung gestellt. Darüber hinaus haben die Besatzungsmächte (allen voran die USA) alle relevanten Deutschen Patente, Maschinen und Know-How Träger geraubt! Netto haben die USA sehr viel Geld von Deutschland bekommen und nicht umgekehrt! Finanziert wurde der Wiederaufbau durch Deutsche und alsbald auch Türkische, Polnische und Italienische Arbeitskraft unter überwiegend schwersten Bedingungen. Gleichzweitig wurden die Leute in Rundfunk/Schule/Werbung in einer beispiellosen Propagandakamgagne auf beiden Seiten der Zonengrenze konsequent drauf getrimmt, alles toll zu finden, was entweder der Russe oder der Yankee mit ihnen macht oder gemacht hat und im Zweifel hätten diese den Kalten Krieg auf Deutschem Boden eskalieren lassen. Danke für Nichts!

Zitat:Du negierst die hervorragenden Leistungen aus diesem Land.

Du negierst die hervorragenden Leistungen Deutschlands, Europas, Chinas, ..usw und überbewertest maßlos die Leistungen der USA.


Re: United States of America - phantom - 10.06.2014

Shahab3 schrieb:Selbige von China und der EU sind jedenfalls größer und damit gewichtiger. Insofern ergibt sich aus der Wirtschaftsleistung der USA kein Führungsansrpruch, sondern allenfalls ein berechtigter Fürhungsanspruch Chinas.
Wieso die EU, die sind sich ja nirgends einig. Wirtschaftliche Leistung alleine nützt dir ja aussenpolitisch nichts, wenn du zerstritten und handlungsunfähig bist. China hat erst kürzlich die USA bezüglich absoluter Wirtschaftsleistung überholt das stimmt. Es ist aber nur so, weil die Wirtschaftsleistung durch viel mehr Köpfe erwirtschaftet wird. Die USA sind im Moment zumindest, das viel produktivere Land. Und durch ihre Grösse und militärische Stärke und technologische Leaderstellung eben die einzige Nation die sich auch durchsetzen kann.

Zitat:Na, Du warst derjenige der von amerikanischen "Technologieträgern" gesprochen hat und bist dann mit den wettbewerbs- und innovationsfeindlichen Platzhirschen gekommen.
Ich kann ja nichts dafür, dass du die Sache nichts verstehst.

Zitat:Deine Kapitalriesen haben, wie ich eingeräumt habe zweifelsohne die "Marktführerschaft" im Bereich Betriebssysteme für private Endkunden.
Es sind doch nicht nur Betriebssysteme, es sind auch vergleichsweise einfache Dinge wie Facebook, das jeder entwickeln könnte, aber sie stammen aus den USA. Du kannst immer sagen es ist das Kapital ... ist es eben nicht, es sind die Ideen dahinter. Hinter Goggle und all den Gratistools steckt ein gigantisches Werbefenster. Das musst du alles erfinden und es dann umsetzen. Diese Firma ist aus dem Nichts in Rekordzeit zu einem Riesen mutiert. Auch das hätte problemlos in der Schweiz oder Deutschland entwickelt und vermarktet werden können. Leute wie du begreifen vielleicht aus ideologischen Gründen nicht, dass es die Ideen sind die diese Imperien so schnell wachsen liessen.

Selbst in der trägen Autoindustrie gibt es ein gutes Beispiel wo eine kleine Firma sich gegen die grossen Hersteller durchsetzen kann. Tesla ist drauf und dran, sich als Trendsetter und Vorreiter bei den Elektrofahrzeugen etablieren und das obwohl in Deutschland mehrere Firmen viel die besseren Möglichkeiten hätten.

Zitat:Es gibt etliche Marktführer und echte Technologieträger diverser anderer Produkte in der Schweiz, Deutschland, England, Spanien, Polen, China, Japan, Italien, ...die Liste ist beliebig lang. Daraus ließe sich ja dann ebenso ein Führungsanspruch ableiten.
Dann lass mal hören.

Zitat:Was willst Du damit sagen? Damit werden Deine Monopolisten immernoch nicht zu Technologieträgern und Innovationsmotoren und das rehabilitiert sie auch nicht im Sinne des allgemeinen technologischen Fortschritts. Also nichts wofür der Ottonormalverbraucher dankbar sein müsste.
Z.B. der Katalysator der in den USA mit dem Staat und der Industrie zur Serienreife entwickelt wurde. Dann auch vorgeschrieben wurde, während bei uns die dämlichen Lobbyisten mit Krebswarnungen deren Einführung zu verhindern versuchten.

Zitat:Aber Android, Maps/Earth/KML, etc..sind beispielsweise alles Produkte aus gekauften, platt gemachten Unternehmen.
Welche Firma wurde platt gemacht? Wenn eine Firma sich für gutes Geld verkauft, wenn man ein Patent erwirbt, muss man den Preis dafür zahlen, den der Verkäufer dafür verlangt. Das kann jedes Deutsche Unternehmen auch tun ... und macht es selbstverständlich auch. Alles wird nie selbst in den Firmen entwickelt. Es ist eine Stärke eines Unternehmens, wenn es sich Knowhow von anderen einkauft. Es ist einfach dumm, wenn man nicht sich nicht um gute Ideen bemüht.

Zitat:Das meine ich mit Monopolbildung vs. innovationsfördernde Wettbewerbsituation.
Nur weil Deutschland innovationsfeindlich ist, heisst doch das nicht, dass die die sich um neue Wege bemühen, böse sind. Die Deutschen müssen halt auch mehr in neue Technologien investieren und nicht einfach nachbauen und etwas verbessern, wie es meist der Fall ist.

Zitat:Im Bereich Suchmaschinentechnologie ist diese Entwicklung global betrachtet extrem schädlich für die Informationsfreiheit und letztlich den "Weltfrieden".
Ohne diese Firmen könntest du hier gar nichts schreiben.

Zitat:Wir könnten längst Telefon-, Chemie- und Pharmakonzerne ähnlicher Dimension in Europa haben. Aber hier hat man aus gutem Grund (Gesamtwohl) ein Problem mit totaler Monopolbildungen. Nicht nur das Kartellamt, sondern auch die Kundschaft ist hier diesbezüglich kritischer.
Hat doch nichts mit dem Kartellamt zu tun, dass z.B. Siemens bei der Computertechnologie völlig versagt hat, oder es eben Firmen in den USA waren die diese Technologie serienreif gemacht haben. Es gibt genügend grosse Firmen die das alles hätten umsetzen können. Aber eben, es waren keine grossen Firmen, sie waren klein und wuchsen zu Riesen in ein paar wenigen Jahren. Dank Innovation und Risiko. Man kann dabei auf die Nase fallen, aber in den USA ist eben das Scheitern diesbezüglich nicht geächtet / ein grosser Unterschied, der bei Unternehmensgründungen wichtig ist.

Zitat:Ihr tut was bitte? :lol: Ohne das Kapital und den Warentransit seiner Nachbarländer (insbesondere Deutschlands) würden sich die freundlichen Schweizer vom Käse und der Milch ihrer wunderschönen Bergwiesen ernähren. Und von sonst gar nichts.
Um unsere Exportwirtschaft zu schützen hat unsere Nationalbank Unmengen an Euros gekauft, damit diese Währung nicht in den Keller rutscht. Zudem ist das immer ein höchst zweischneidiges Schwert. Du schwächst doch mit diesen Dingen die Binnenwirtschaft, die für die Exportwirtschaft unter dem Strich eben zahlen muss (Währungsverlust / Ausgleich über Steuern ...).

Zitat:Gleichzweitig wurden die Leute in Rundfunk/Schule/Werbung in einer beispiellosen Propagandakamgagne auf beiden Seiten der Zonengrenze konsequent drauf getrimmt, alles toll zu finden, was entweder der Russe oder der Yankee mit ihnen macht oder gemacht hat und im Zweifel hätten diese den Kalten Krieg auf Deutschem Boden eskalieren lassen. Danke für Nichts!
Als Kriegslooser hätte man euch einfach aufteilen können. Wieso eigentlich nicht, wer so viel Leid über die gesamte Welt gebracht hat, hätte das Selbstbestimmungsrecht durchaus verlieren dürfen. Für das was damals angestellt wurde, ist Deutschland mehr als nur gut davongekommen. Da gab es viele Länder die von Deutschland kaputt gemacht wurden und nie die gleichen Aufbauhilfen und Möglichkeiten erhielten.

Zitat:Du negierst die hervorragenden Leistungen Deutschlands, Europas, Chinas, ..usw und überbewertest maßlos die Leistungen der USA.
Mach ich nicht, du hast doch in deinem Eröffnungsbeitrag den Totalverriss der USA inszeniert. Lies es nach, ein paar Posts zuvor, voller Fehleinschätzungen.


Re: United States of America - Schneemann - 12.06.2014

@Shahab3
Zitat:Es sollte nicht vergessen werden, dass die USA einer der bedeuternden Profiteure der völlig überhöhten Reperationsbelastungen Deutschlands nach dem 1. WK waren. Selbige Zahlungen sind maßgeblich für den folgenden wirtschaftlichen Zusammenbruch Deutschlands und den darauf folgenden Aufstieg der Nationalsozialisten verantwortlich. Das mal vorneweg.
Dies stimmt so nicht ganz. Der allmähliche Zerfall der Ordnung in der Weimarer Republik begründete sich auf den politischen Wirren, nicht auf den wirtschaftlichen, zumindest nicht im Zeitraum zwischen grob 1923 und 1930. Nach der ersten Phase des Durcheinanders und vor allem auch nach dem Ende der Inflation (1923), erholte sich die Wirtschaft der Weimarer Republik trotz der Streitigkeiten um die Reparationen und der teilweisen Ableistung von eben diesen durchaus (es entstand das "kleine Wunder", welches auch als die "goldenen 20er" bekannt wurde). Diese Entwicklung ging erst mit dem Crash von 1929 und der Wirtschaftskrise in den frühen 1930er Jahren, die wiederum aber nichts mit deutschen Zahlungen, Reparationen etc. zu tun hatte, rapide zu Ende. Es waren also nicht vermeintlich wirtschaftliche und von den Reparationen bedingte Unbilden, die die Republik ins Wanken brachten, sondern politische. Das Problem war nämlich, dass alleine nur die Begrifflichkeit der Reparationen, obgleich diese weit weniger gewichtig waren als angenommen, von den rechten und linken Gegnern der Republik mit dem Umstand des Kriegsschuldartikels des Versailler Vertrages agitatorisch in einen Topf geworfen wurde. Interessanterweise verpuffte diese Propaganda der Rechten, Deutschnationalen etc. bis Ende der 1920er Jahre jedoch recht wirkungslos, weil es eben dem Lande trotz allem besser ging, und auch die NSDAP konnte nicht von ihrer Hetze gegen die Reparationen profitieren und dümpelte jahrelang (zwischen 1924 und 1930) bei 3% bis 6% der Stimmen herum, 1928 erhielt sie gar nur 2,8% der Stimmen [sic!].

Erst als aufgrund der Weltwirtschaftskrise - die aber übrigens die USA und bspw. auch "Reparationsforderer" wie Frankreich genauso heimsuchte - das wirtschaftliche System zu kollabieren drohte, konnte die NSDAP ab den frühen 1930ern Stimmenzuwächse verbuchen. Insofern waren die Reparationen zwar ein politisches Problem, da sie den Feinden der Demokratie Munition lieferten, aber kein wirtschaftliches bzw. keines, das wirtschaftlich das Ende von Weimar eingeläutet hätte.

Übrigens sollte man auch sagen, dass es vor allem die USA waren, die nicht nur den Versailler Vertrag nicht unterzeichneten, sondern die sich auch gegen übermäßige, vorzugsweise französische, Reparationsforderungen stellten (später wurden sie hier auch von Großbritannien unterstützt).

@phantom
Zitat:Für das was damals angestellt wurde, ist Deutschland mehr als nur gut davongekommen. Da gab es viele Länder die von Deutschland kaputt gemacht wurden und nie die gleichen Aufbauhilfen und Möglichkeiten erhielten.
Wobei man hier dazu sagen muss, dass schlicht die Entwicklungen des Kalten Krieges hier den am schwersten von Kriegsverwüstungen heimgesuchten Staaten in Osteuropa (namentlich Polen) eine Unterstützung vorenthielten. Die UdSSR hat sich vehement dagegen gestellt, dass ihre entstehenden Satellitenstaaten Aufbauhilfe aus dem Westen bzw. den USA bekommen, weil dies ihre Machtbasis hätte schmälern können. Abgesehen davon, denke ich, kann man nicht sagen, dass Deutschland gut davongekommen ist. Dies klingt doch etwas befremdlich. Das Land war besetzt, lag in Trümmern und war in Zonen zerteilt. 19 Millionen Menschen waren tot, auf der Flucht oder deportiert. Weder wirtschaftlich, noch gesellschaftlich oder gar moralisch schien ein Wiederaufbau möglich. Es war insofern wirklich eine "Stunde Null", es schien keine Zukunft zu geben. Ein namhafter US-Politiker redete 1946 von einem "zweiten Karthago", aus dessen Trümmern nichts mehr wird entstehen können (gemeint war Berlin).

Dennoch erfolgte mit einer kaum für möglich gehaltenen Entschlossenheit, den die heutige Generation sich vermutlich gar nicht mehr richtig vorstellen kann, ein Wiederaufbau, der - natürlich teils durch den amerikanischen Marshall-Plan mit angeschoben (obgleich die US-Zuwendungen für Deutschland nicht so umfangreich waren wie oftmals angenommen, etwa erhielt a) Frankreich - obgleich es im Land wesentlich weniger Verwüstungen gab als in Deutschland - einen doppelt so hohen Betrag, b) Großbritannien etwa fast dreimal soviele Zuwendungen wie die deutschen Westzonen) - dem Land innerhalb von zehn Jahren zumindest eine gewisse Grundlage gab und der später im vielzitierten "Wirtschaftswunder" mündete.

Schneemann.


Re: United States of America - phantom - 12.06.2014

Schneemann schrieb:Dennoch erfolgte mit einer kaum für möglich gehaltenen Entschlossenheit, den die heutige Generation sich vermutlich gar nicht mehr richtig vorstellen kann, ein Wiederaufbau, der - natürlich teils durch den amerikanischen Marshall-Plan mit angeschoben (obgleich die US-Zuwendungen für Deutschland nicht so umfangreich waren wie oftmals angenommen, etwa erhielt a) Frankreich - obgleich es im Land wesentlich weniger Verwüstungen gab als in Deutschland - einen doppelt so hohen Betrag, b) Großbritannien etwa fast dreimal soviele Zuwendungen wie die deutschen Westzonen) - dem Land innerhalb von zehn Jahren zumindest eine gewisse Grundlage gab und der später im vielzitierten "Wirtschaftswunder" mündete.
Theoretisch müssten die USA ja gar nichts zahlen. Das ist das was ich an den Argumenten von srg und Sahab nicht verstehe. Wenn die USA in irgend einer Form Militärhilfe, oder in deren Augen in hegemonialer Absicht handeln, wieso leisten sie dann Aufbauhilfe? Müssten sie ja nicht, sie könnten sich alles einverleiben.
Der erfolgreichste Staat ist aber sicher nicht der, der sich mit allen verkracht oder bei einer militärischen Bevölkerung den Menschen nicht mehr die Rechte und Autonomie zurückgibt. Die USA haben trotz ihrer unbestreitbaren Macht das nie vergessen und versuchen immer durch Kooperation die Sache zu verbessern. Manchmal sind einfach die Systeme derart unvereinbar, dass es scheitern muss. Am meisten Einfluss erhält man durch Kooperation, den gegenseitigen Zugriff auf die Märkte. In Staaten wo die Konflikte zur Trennung geführt haben, prosperieren in der Regel die die von den USA unterstützt wurden (z.B. Südkorea, BRD/DDR ...).

Die Exzesse amerikanischer Aussenpolitik sind primär in der Bush-Ära geschehen. Die NSA ist auch ein Produkt von 9/11. Und auch wenn ich das nicht gut finde, es hat auch positive Aspekte. Man muss sich mal vorstellen, wenn einer dieser wahnsinnigen religiösen Fanatiker / Gottesstaaten zu einer Atomwaffe / ähnliche Massenvernichtungswaffe kommen kann, ist mir die Vorratsdatenspeicherung lieber, als vernichtete Grossstädte. Ich trau diesen religiösen Fanatikern alles zu, die sind sich ja sicher dass ihr Leben nach Tod weitergeht, also kann es denen auch egal sein, wenn das Ganze in einer Apokalypse endet wo sie selbst auch noch drauf gehen. Diese Leute sind einfach verrückt.


Re: United States of America - Nightwatch - 12.06.2014

Das die VDS vor religiösen Fanatikern / Gottesstaaten schützen würde ist reine Propaganda. Genauso vorgeschoben wie alle anderen Begründungen die bemüht werden um den Ermittlungsbehörden dieses Instrument drücken zu können. In Wahrheit geht es einzig darum den Pöbel auch zukünftig kontrollieren und manipulieren zu können.
Sicherheitspolitisch vergisst man dabei das Wesentliche, wer willig ist alles aufzugeben um sich zu schützen schützt am Ende garnichts.

In einem freien Land mit intakten Grundrechten muss es deshalb heißen, maximale Freiheit nach Innen und Maximale Wehrhaftigkeit nach Außen. In diesem Sinne sind die militärischen Exzesse der Bush Ära viel sinniger als die flankierende Totalüberwachung.
Und ja, ich würde jederzeit vernichtete Großstädte in Kauf nehmen wenn das der Preis für die Freiheit ist. Es ist besser kämpfend unterzugehen als Selbstmord zu begehen. Allerdings macht der Westen mit dem Voranschreiten der Totalüberwachung genau das.


Re: United States of America - phantom - 12.06.2014

Nightwatch schrieb:In Wahrheit geht es einzig darum den Pöbel auch zukünftig kontrollieren und manipulieren zu können.
Was bitte soll daran interessant sein?

Zitat:In einem freien Land mit intakten Grundrechten muss es deshalb heißen, maximale Freiheit nach Innen und Maximale Wehrhaftigkeit nach Außen. In diesem Sinne sind die militärischen Exzesse der Bush Ära viel sinniger als die flankierende Totalüberwachung.
Für dich als Deutscher, ich glaub nicht dass das ein Iraker oder Afghane auch so sieht. Da sind wahrscheinlich mehr als 100000 für nichts gestorben. Und du jammerst weil dein super interessantes Telefongespräch gespeichert wird.

Zitat:Und ja, ich würde jederzeit vernichtete Großstädte in Kauf nehmen wenn das der Preis für die Freiheit ist.
Das ist Gerede welches sofort stoppt, bis es das erste Mal passiert. Man kann jetzt sagen bei 9/11 waren es nur ein paar Tausend und ein grosser Kollateralschaden. Wäre der Personenschaden viel grösser, würde die Meinung sofort kippen, da bin ich von überzeugt.

Zitat:Es ist besser kämpfend unterzugehen als Selbstmord zu begehen.
Klingt jetzt aber nach Dramaqueen.


Re: United States of America - Nightwatch - 12.06.2014

phantom schrieb:Was bitte soll daran interessant sein?
Das System muss unter allen Umständen am Laufen gehalten werden. Die Zeiten ändern sich. Das geht nur wenn in Zukunft die Zügel wieder deutlich straffer angezogen werden.
Nichts ist in Stein gemeißelt, auch nicht Recht und Freiheit im Westen.

Zitat:Für dich als Deutscher, ich glaub nicht dass das ein Iraker oder Afghane auch so sieht. Da sind wahrscheinlich mehr als 100000 für nichts gestorben. Und du jammerst weil dein super interessantes Telefongespräch gespeichert wird.
Zweifellos sehen die das anders. Nur was hilft das? Es ist auch keine Lösung das wir auf deren Niveau abstürzen.
Der springende Punkt ist, dass mein 'abgehörtes Telefongespräch' keine Lösung für das Problem darstellt. Wir können die absolute Totalüberwachung einführen und es bestünden trotzdem genügend technische Schlupflöcher um - dann illegalerweise - im Verborgenen zu agieren. Wir gewinnen damit nichts und verlieren alles.


Zitat:Das ist Gerede welches sofort stoppt, bis es das erste Mal passiert. Man kann jetzt sagen bei 9/11 waren es nur ein paar Tausend und ein grosser Kollateralschaden. Wäre der Personenschaden viel grösser, würde die Meinung sofort kippen, da bin ich von überzeugt.
Natürlich wäre das so. Wenn schon sowas wie 9/11 die extremen Maßnahmen der NSA auslösen kann können wir uns bei einer Großstadt Todsicher von Rechtstaat und Freiheit verabschieden. Alles natürlich zu unseren Schutz und von der breiten Mehrheit der Bevölkerung getragen.
Und trotzdem wäre es absolut falsch und eine viel größere Katastrophe als der Verlust der Großstadt.

Zitat:Klingt jetzt aber nach Dramaqueen.

Ja, leider ist die neue Überwachung nicht so offensichtlich wie in früheren Zeiten, sodass man sie noch lange Jahre wunderbar ignorieren kann.


Re: United States of America - phantom - 13.06.2014

Nightwatch schrieb:Der springende Punkt ist, dass mein 'abgehörtes Telefongespräch' keine Lösung für das Problem darstellt. Wir können die absolute Totalüberwachung einführen und es bestünden trotzdem genügend technische Schlupflöcher um - dann illegalerweise - im Verborgenen zu agieren. Wir gewinnen damit nichts und verlieren alles.
Bin ich bei dir, ich find die Sache auch einen Unsinn, ich würde es auch abschaffen. Trotzdem besteht die Möglichkeit Terroranschläge so zu verhindern, das darf man ja auch festellen.

Zitat:Natürlich wäre das so. Wenn schon sowas wie 9/11 die extremen Maßnahmen der NSA auslösen kann können wir uns bei einer Großstadt Todsicher von Rechtstaat und Freiheit verabschieden. Alles natürlich zu unseren Schutz und von der breiten Mehrheit der Bevölkerung getragen.
Und trotzdem wäre es absolut falsch und eine viel größere Katastrophe als der Verlust der Großstadt.
Da bin ich anderer Meinung. Wenn da eine Grossstadt mit hunderttausenden Toten / Verseuchten, würde es eine Totalüberwachung rechtfertigen. Jetzt nach 9/11 sollte man das wieder abschaffen, es steht einfach in keiner Relation mehr, zu dem was passiert ist. Das hat einfach völlig paranoide Züge, bin ich bei dir.

Zitat:Ja, leider ist die neue Überwachung nicht so offensichtlich wie in früheren Zeiten, sodass man sie noch lange Jahre wunderbar ignorieren kann.
Stimmt, du weisst nicht ob Deutschland oder die Chinesen das auch machen. Es ist technisch möglich und auch der deutsche Geheimdienst hat zumindest Teile der NSA-Überwachungssoftware. Schau dir mal Google an, die könnten von deiner IP-Adresse wahrscheinlich all deine Interessen, deine Vorlieben, ev. dein Kaufverhalten speichern ... das tolerieren alle Nutzer. Komischerweise vertrauen da alle einem Anbieter der die ganze Informationsbeschaffung anbietet/steuert. Der könnte deine Meinung viel stärker mit gesteuerten Suchergebnissen steuern. Ich finds einfach etwas übertrieben, dass man sich bei der NSA so aufregt, selber aber so viel Privates freiwillig preisgibt (auch Facebook, Youtube, Twitter ...).


Re: United States of America - Nightwatch - 13.06.2014

phantom schrieb:Bin ich bei dir, ich find die Sache auch einen Unsinn, ich würde es auch abschaffen. Trotzdem besteht die Möglichkeit Terroranschläge so zu verhindern, das darf man ja auch festellen.
Nur weil die Möglichkeit besteht, dass es irgendwann mal etwas bringt sollte man das Kind nicht gleich mit dem Bade ausschütten.
Die Zahl der verübten Terroranschläge nach 9/11 ist in der westlichen Welt sowieso lächerlich gering, die Zahl derjenigen, die man durch Totalüberwachung verhindert hätte noch geringer. Wenn sie denn überhaupt exisitert. Da gibts ja auch nur nebulöse Behauptungen seitens der Sicherheitsbehörden, die sich bei genauerem Hinschauen in Luft auflösen.
Insofern bleibt es mindestens einfach eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Und die ist eben nicht im Ansatz gegeben.

Zitat:Da bin ich anderer Meinung. Wenn da eine Grossstadt mit hunderttausenden Toten / Verseuchten, würde es eine Totalüberwachung rechtfertigen. Jetzt nach 9/11 sollte man das wieder abschaffen, es steht einfach in keiner Relation mehr, zu dem was passiert ist. Das hat einfach völlig paranoide Züge, bin ich bei dir.
Das einzige, dass eine Totalüberwachung rechtfertigen würde wäre eine bestehende existentielle Bedrohung des Deutschen Volkes. Der Verlust einer Großstadt ist das lange nicht.
Das Problem ist halt, solche Maßnahmen werden nie zurückgenommen, im Gegenteil. Wenn der Damm einmal gebrochen ist wird zügig immer weiter ausgebaut nachdem die Empörungsindustrie weitergezogen ist.

Zitat:Stimmt, du weisst nicht ob Deutschland oder die Chinesen das auch machen. Es ist technisch möglich und auch der deutsche Geheimdienst hat zumindest Teile der NSA-Überwachungssoftware. Schau dir mal Google an, die könnten von deiner IP-Adresse wahrscheinlich all deine Interessen, deine Vorlieben, ev. dein Kaufverhalten speichern ... das tolerieren alle Nutzer. Komischerweise vertrauen da alle einem Anbieter der die ganze Informationsbeschaffung anbietet/steuert. Der könnte deine Meinung viel stärker mit gesteuerten Suchergebnissen steuern. Ich finds einfach etwas übertrieben, dass man sich bei der NSA so aufregt, selber aber so viel Privates freiwillig preisgibt (auch Facebook, Youtube, Twitter ...).
Ich habe weder einen Facebook oder Twitter Account und versuche meinen persönlichen digitalen Fußabdruck einzuschränken. Natürlichist es völlig unmöglich sich dem komplett zu entziehen und dieser Zustand wird unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nachhaltig verändern.
Gleichwohl ist es vergleichsweise harmlos wenn irgendein Konzern zur Profitmaximierung versucht Nutzerdaten auszuwerten.


Re: United States of America - phantom - 13.06.2014

Nightwatch schrieb:Die Zahl der verübten Terroranschläge nach 9/11 ist in der westlichen Welt sowieso lächerlich gering
Eben genau deshalb .... der Geheimdienstler würde doch jetzt argumentieren, nur weil wir die Abhörung neu flächendeckend ausführen. Wer kann das verifizieren, wenn nur die Geheimdienste Bescheid wissen. Nur sie können wirklich wissen wie erfolgreich sie sind. Sie bestimmen doch auch was an die Öffentlichkeit. Sie rapportieren Fälle von vereitelten Anschlägen, aber wie glaubhaft sind solche Dinge. Theoretisch könnten ein Grossteil fingiert sein, damit man das Budget auch in Zukunft rechtfertigen kann. Die Leute sind immer erfinderisch, wenn es um ihren eigenen Job / ihre Passion geht.

Zitat:Insofern bleibt es mindestens einfach eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Und die ist eben nicht im Ansatz gegeben.
Bin ich bei dir.

Zitat:Das Problem ist halt, solche Maßnahmen werden nie zurückgenommen, im Gegenteil. Wenn der Damm einmal gebrochen ist wird zügig immer weiter ausgebaut nachdem die Empörungsindustrie weitergezogen ist.
Guter Punkt der das zentrale Problem trifft, die längst fällige Abrüstung funktioniert auch in dem Fall nicht. Es ist natürlich auch störend, dass eine Nation Zugriff auf diese Daten hat. Wenn das eine supranationale Organisation wäre, könnte man ja noch drüber diskutieren.

Aber eben, diese Geheimdienste machen das was technisch möglich ist. Und die USA sind hier technologisch besser als andere aufgestellt und haben die grossen Player in diesem Bereich, die sie notfalls auch anzapfen können.
Es ist immer die Frage, wie man mit der Macht umgeht. Als Schweizer kann ich lang meckern, wir würden das nie tun ... kann ich eben nicht beurteilen, weil wir die Möglichkeiten dazu nicht haben. Dass es bei uns im kleinen Rahmen im eigenen Land schon mal genauso betrieben wurde (Fichenaffäre), halt mit viel weniger EDV-Einsatz. Aber die Absicht war genau die Gleiche. Alle die gefährliches Gedankengut für die Schweiz haben könnten, wurden damals fichiert. Das waren über 30% alles Schweizer, die in irgend einer Form beobachtet wurden. Damals richtete sich die Sache primär gegen Links, Kommunismus / halt den Klassenfeind. Find es immer etwas lustig, wenn man sich über andere aufregt und vor nicht allzu langer Zeit den ganzen Mist im ähnlichen Stil auch angewandt hat.


Re: United States of America - Nightwatch - 13.06.2014

phantom schrieb:Eben genau deshalb .... der Geheimdienstler würde doch jetzt argumentieren, nur weil wir die Abhörung neu flächendeckend ausführen.
Wer kann das verifizieren, wenn nur die Geheimdienste Bescheid wissen.
Natürlich können sie das behaupten. Stimmt aber einfach nicht. Es gibt keinen einzigen Fall in dem die flächendeckende Überwachung der NSA kritisch gewesen wäre.
Nicht nur nicht bekannt, es gibt einfach keinen. Wenn dem nicht so wäre hätten die Geheimdienste in der Snowden Affäre diese auch veröffentlicht.
Es gibt stattdessen aber nur nebulöse Behauptungen und geradezu lächerliche Fälle die sich bei genauerer Betrachtung in Luft auflösen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.newamerica.net/publications/policy/do_nsas_bulk_surveillance_programs_stop_terrorists">http://www.newamerica.net/publications/ ... terrorists</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.propublica.org/article/claim-on-attacks-thwarted-by-nsa-spreads-despite-lack-of-evidence">http://www.propublica.org/article/claim ... f-evidence</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.washingtonsblog.com/2013/10/nsa-spying-did-not-result-in-one-stopped-terrorist-plot-and-the-government-actually-did-spy-on-the-bad-guys-before-911.html">http://www.washingtonsblog.com/2013/10/ ... e-911.html</a><!-- m -->

Und selsbt wenn man irgendwo mal einen tatsächlichen Fall (=echter Terroranschlag, nicht irgendein Geldtransfer) heranziehen kann über den man ohne flächendeckende Überwachung nie gestolpert wäre - so what? Als ob das irgendetwas rechtfertigen würde.
Es ist erschreckend, dass das in den USA niemanden mehr auffällt.