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Volksrepublik China - Druckversion

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+--- Thema: Volksrepublik China (/showthread.php?tid=1864)



- Erich - 08.06.2005

Zitat:hawkeye87 postete
:hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,358984,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 84,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Rumsfeld wirft China heimliche Aufrüstung vor
[...]
dazu eine späte Reaktion:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/177749.htm">http://www.china.org.cn/german/177749.htm</a><!-- m -->
Zitat:China plant keine umfassende Aufrüstung

China hat nicht die Absicht und ist auch nicht in der Lage eine umfassende militärische Aufrüstung zu betreiben. Das sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Liu Jianchao, am Dienstag in Beijing und wies damit die Äußerungen von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zurück, wonach die chinesischen Militärausgaben die größten in Asien und die drittgrößten der Welt seien.
...

(China.org.cn, 8. Juni 2005)
[/quote]


- Cluster - 10.06.2005

Naja das würde an Stelle der Chinesen jeder sagen. Bzw. ob man überhaupt von versteckter Aufrüstung sprechen kann, ist auch so eine Sache. Die haben einfach so viel altes Zeug zu ersetzen, dass ihre Rüstung einen gigantischen Ansatz fährt.


- europa - 11.06.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4420216_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Textilstreit zwischen EU und China beigelegt
Die Europäische Union hat sich im Streit um die massenhafte Einfuhr von Billigtextilien mit China geeinigt. Importe aus der Volksrepublik nach Europa sollen bis Ende 2008 Beschränkungen unterliegen. Das teilte die Kommission in Brüssel mit.
Ein den Verhandlungen nahe stehender EU-Diplomat erklärte, China habe sich zu einer Begrenzung der Exporte von zehn Textil- und Kleidungsprodukten auf acht bis 12,5 Prozent bereit erklärt. Die Vereinbarung, die umgehend in Kraft trat, ist umfassender und gilt länger als das ursprüngliche Vorhaben der EU, die chinesischen Einfuhren von T-Shirts und Leinengarn zunächst bis Ende des Jahres auf 7,5 Prozent zu begrenzen.
"Die Vereinbarung ist fair gegenüber China, während sie der Textilbranche in Europa sowie anderen Ländern die erforderliche Zeit einräumt", hieß es in der Erklärung Mandelsons nach Verhandlungen mit dem chinesischen Handelsminister Bo Xilai in Schanghai. In der Vereinbarung seien Übergangs-Wachstumsraten festgelegt, die ab sofort bis zum Jahr 2007 gelten würden, sagte Mandelson. Im Folgejahr wollen beide Seiten demnach eng zusammenarbeiten, in der Hoffnung, dass der Handel in der Branche dann ohne Störungen verlaufe.
Nach EU-Angaben hatten die Textileinfuhren aus China in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 187 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. Am 1. Januar war das lange Jahre gültige weltweite Quotensystem abgelaufen.



- Erich - 30.06.2005

Auf den ersten beiden Seiten hatten wir etwas über die Informationsmöglichkeiten in China diskutiert:
Zitat:Merowig postete
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heise.de/newsticker/meldung/49381">http://www.heise.de/newsticker/meldung/49381</a><!-- m -->
Zitat:China blockiert ausländische Websites
In ihrem Kampf gegen Pornographie im Internet sperrt die chinesische Regierung ausländische Websites, ...

China versucht mit immer drastischeren Maßnahmen, den Zugriff aufs Internet zu kontrollieren. Seit Februar dieses Jahres hat die Regierung rund 8600 Internet-Cafés geschlossen, weil sie Jugendlichen den Zugang zu ungeeigneten Inhalten ermöglicht hätten. Zu diesen "ungeeigneten Inhalten" zählen allerdings nicht nur pornographische Websites, denn die im Herbst vergangenen Jahres in Kraft getretenen "Internet Service Site Business Management Regulations" zwingen Betreiber von Internet-Cafés, Kunden anzuzeigen, die "Staatsfeindliches" oder "die Gesellschaft Zersetzendes" aus dem Netz laden.
...
dazu inzwischen eine neuere Meldung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/181441.htm">http://www.china.org.cn/german/181441.htm</a><!-- m -->
Zitat:100 Millionen Internetnutzer in China

China hat 100 Millionen Internetnutzer, von denen über 30 Millionen über eine Breitbandverbindung verfügen.
....

der chinesische Telefonmarkt sei in den letzten Jahren um 100 Millionen Kunden jährlich angewachsen und die Online-Gemeinde des Landes sei die zweitgrößte der Welt, nach den USA.

Seit Einführung der ersten Mobilfunktechnik 1988 habe sich der chinesische Mobilfunkmarkt von 3000 auf über 356 Millionen Nutzer vergrößert,
....
(China.org.cn, Xinhua, 30. Juni 2005)
Bei soviel Kommunikationsmöglichkeit lassen sich Nachrichten nicht mehr verheimlichen; was einmal im Netz ist geht rund - Schneeballeffekt.


- ThomasWach - 01.07.2005

@ Diskussion um dne Wehretat ( komisch, muss ich verpaßt haben)

Also bei aller Anerkennung der chinesischen Fähigkeiten, würde ich sie aber trotzdem nicht überschätzen.
Die Chinesen können gut kopieren und ansosnten erlaubt ihnen allein schon ihre enorme Menschenmasse einiges zu "zaubern". Nichtsdestotrotz kochen auch sie nur mit Wasser. Von der wirtschaftlichen Seite sind sie stark und werden es, nur sie haben auch genügend strukturschwache Regionen, die wohl kaum auf Vordermann zu bringen sind.
Auch würde ich gerade bei der Demographie vorischtig sein. Denn hier droht den Chinesen bald ein enormer Altersüberhang dank der Ein-Kind-Politik ab den 80ger Jahren. Dann werrden allmählich die geburtenstarken Jahrgänge Richtung Rente gehen und bald stehen vielen Rentern eben nicht so viele Verdiener und produzenten gegenüber.
Das also zur Wirtschaft.
Und weiterhin kostet aber gerade High-Tech-Entwicklung sehr viel Geld und da muss man sich wohl auch an westlichen Kostendimensionen orientieren.


- ThomasWach - 01.07.2005

Mal was neues zum Thema chinesischer Wirtschaft und ihrer politischen und strategischen Interessen: Inzwischen greifen sie sogar bis nach Amerika über. Momentan hab ich vielleicht mit meiner etwas pessimistischen Einschätzung aus dem letzten Post vielleicht doch nicht ganz so recht.

Zitat:Kongress will Unocal-Kauf durch Chinesen blockieren

Die Milliarden-Offerte des chinesischen CNOOC-Konzerns für den kalifornischen Erdölförderer Unocal erzürnt Amerikas Politiker: Sie fürchten, den USA könnten die Kontrolle über eine strategisch wichtige Branche verlieren. Nun hat das Unterhaus sich gegen die chinesischen Ambitionen gestellt.
...
"Wir fangen an, eine zweigeteilte Welt zu schaffen"

CNOOC Ltd. hatte 18,5 Milliarden Dollar für Unocal geboten. Die Chinesen hatten damit einen Übernahmekampf angefacht - auch der US-Konkurrent Chevron will Unocal kaufen, dafür aber nur 16 Milliarden Dollar zahlen. Es ist das erste Mal, dass ein chinesisches Unternehmen einen US-Großkonzern aus der Energiebranche akquirieren will. Das ist auf Protest aus beiden Parteien gestoßen.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,363104,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,363104,00.html</a><!-- m -->


- Erich - 01.07.2005

tja, die Chinesen haben selbst Wirtschaftsprobleme - vor allem was die Energieversorgung betrifft; da versucht man einerseits jede Quelle zu nutzen und gleichzeitig, sich von Abhängigkeiten zu befreien
Zitat:China will Energieversorgung aus eigener Kraft gewährleisten

China will den Energiebedarf des Landes aus eigener Kraft decken. Dazu soll die Erschließung von Energiequellen vorangetrieben und der sparsame Umgang mit Energie gefördert

....

(China.org.cn, 1. Juli 2005)



- ThomasWach - 01.07.2005

So, zum vorhergehenden Thema hab ich allerdings per Zufall noch ein anderes Interpretationsmuster gefunden ( hätte da aber auch selbst darauf kommen konnen):

Zitat:...
Yet many of the companies seem to be acting out of desperation, as more foreign brands line shelves of retailers in China.
Rather than being seen as a sign of strength, analysts say, the flury of deals announced oder the past suggests that Chinese companies are actually desperate to either gain energy resources and to make themselves more competitive in a world increasingly dominated by Wal-Wart, Microsoft and Coca-Cola.
...
Quelle: For Chines brands, an effort to 'go global' ; aus International Herald Tribune, June 29, 2005; Seite 1

So wie Erich schon auch gerade sagte:
Zum einen haben die Chinesen wirklich immense Energieprobleme ( oder weswegen sollten sie sich inzwischen sonst so für den Sudan einsetzen, wenn nicht dort chin. Ölfirmen wärenWink ), zum anderen stehen sie auch selbst unter großen Öffnungsdruck, ähnlich wie Japan in den 80ger und 90ger Jahren als Japan der Trittbrettfahrer internationaler Handelsliberaliserung war. Und China steht jetzt als inzwischen WTO-Mitglied auch in der Pflicht seinen Markt zu öffnen. Daher heißt es auch für chinesische Marken: Mehr Wettbewerb, sonst wird man überrolt. Daher versucht man sich international aufzustellen und zu positionieren.
Dies dürfte aber so manchem - in Analogie zu den 80ger und 90ger Jahren als es japan. Formen waren - im Westen bitter aufstoßen. Nicht umsonst hat das House einen Verbotsantrag durchgebracht, der die Übernahme von Unocal verhindern soll.


- Erich - 09.07.2005

wo viel Licht (gigantischer Wirtschaftsaufschwung) ist, gibts auch viel Schatten (Verlierer, die von der allgemeinen Entwicklung abgekoppelt werden) <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/182493.htm">http://www.china.org.cn/german/182493.htm</a><!-- m -->
Zitat:26,1 Mio. Chinesen leben immer noch in absoluter Armut

Rund 26,1 Millionen Chinesen in ländlichen Gebieten leben immer noch in absoluter Armut. Außerdem leben rund 22 Millionen Städter am Existenzminimum,
....

China ist mit 1,3 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land der Welt. Die offizielle Armutsgrenze liegt bei einem jährlichen pro Kopf Einkommen von 668 Yuan (66 Euro).

..., gebe es außerdem noch 49,77 Millionen Landbewohner mit einem jährlichen pro Kopf Einkommen von weniger als 924 Yuan (92 Euro).
....

Laut offiziellen chinesischen Statistiken wurde der Anteil der der in absoluter Armut lebenden Bevölkerung zwischen 1978 und 2004 von 250 Millionen auf 26 Millionen reduziert.

Das Verhältnis der in absoluter Armut lebenden Landbewohner zur gesamten Landbevölkerung hat sich von 30,7 Prozent auf 3,1 Prozent reduziert.

(China.org.cn, Xinhua, 7. Juli 2005)



- Erich - 22.07.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/185397.htm">http://www.china.org.cn/german/185397.htm</a><!-- m -->
Zitat:Über 100 Millionen Chinesen surfen im Internet


In China nutzen derzeit rund 130 Millionen Menschen das Internet. Wie das chinesische Internet- und Informationszentrum am Donnerstag in einer Halbjahresbilanz erklärte, stehe China damit weltweit hinter den USA an zweiter Stelle.

In der ersten Hälfte dieses Jahres habe die Zahl der chinesischen Internetnutzer um 9 Millionen auf 130 Millionen zugenommen. Das entspricht einer Steigerung um 18,4 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres.

....
(China.org.cn, 22. Juli 2005)



- Erich - 24.07.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,wirm3/wirtschaft/artikel/286/57229/">http://www.sueddeutsche.de/,wirm3/wirts ... 286/57229/</a><!-- m -->
Zitat:23.07.2005 13:37 Uhr


Überraschender Zuschlag

Chinesicher Staatskonzern kauft Rover auf

Der Autohersteller Nanjing Automobile Corp. hat den im April Bankrott gegangenen britischen Autobauer Rover nun doch gekauft. Ein Teil der Produktion soll von Birmingham nach China verlagert werden.

....
Das chinesische Staatsunternehmen habe sowohl die Vermögenswerte von MG Rover als auch die des Tochterunternehmens und Motorenherstellers Powertrain Ltd. erworben, teilte Pricewaterhouse Coopers (PwC) mit. Laut Insiderkreisen liegt der Kaufpreis bei mehr als 50 Millionen Pfund (73 Millionen Euro).

Ein Teil der Auto- und Motorenproduktion soll nach Recherche der Financial Times von Birmingham nach China verlagert werden.
.....
und ganz nebenbei der Einstieg in die Luxuswagen und das know how eines der leistungsfähigsten Off-Road Herstellers


- Turin - 24.07.2005

Zitat:und ganz nebenbei der Einstieg in die Luxuswagen und das know how eines der leistungsfähigsten Off-Road Herstellers
Leider in beiden Punkten nicht wirklich.
1. Rover ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr in der Oberklasse vertreten. Das höchste Modell war seit langem der Rover 75. Außerdem hat Rover immer wieder durch Unzuverlässigkeit von sich reden gemacht und gilt bei weitem nicht mehr als Qualitätshersteller.

2. Land Rover, die Sparte für Geländewagen, gehört schon seit langem zu Ford.

Die Chinesen haben eine Marke erworben, nicht mehr, nicht weniger.


- ThomasWach - 25.07.2005

Zitat:Die Chinesen haben eine Marke erworben, nicht mehr, nicht weniger.
Richtig. Andererseits ist das schon ein guter Anfang. Denn so hat man einen bekannten "Brandname" mit dem man operieren kann. Interessant wäre noch zu erfahren, ob die Händlerkette Rovers ( falls es sowas noch gibt) auch so mitübernommen wird und so die Chinesen gleich auch ein Vertriebsnetz mitübernehmen können.
In den Siebziger und Achtziger Jahren haben die Japaner als fernöstliche Vorgänger der Chinesen lange gebraucht, bis sie ihre eigenen Marken bekannt wurden, bis sie ein eigenes Vertriebsnetz aufgebaut hatten und lokal vertreten waren und bekannt. Mit dieser chinesischen Übernahme wird dieser Vorgang etwas beschleunigt.
Daher ist diese Akquisition ( wie man im Börsendeutsch sagt) gar nicht mal strategisch dumm. Es handelt sich also um einen strategischen Kauf....


- Erich - 25.07.2005

@ Turin,
Zitat:Land Rover, die Sparte für Geländewagen, gehört schon seit langem zu Ford.
danke, das ist mir neu - fällt da auch der Range Rover drunter?
____________________________
edit:
hätt ich auch selbst drauf kommen können <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.cars.yahoo.com/050513/292/4jiql.html">http://de.cars.yahoo.com/050513/292/4jiql.html</a><!-- m -->
Zitat:...
Einen kleinen sportlichen Bruder hat das Land-Rover-Spitzenmodell Range Rover bekommen. Mit dem neuen Range Rover Sport bringt die Ford-Tochter jetzt erstmals eine Variante auf den Markt, die sich trotz Allradantriebs und diverser Geländehilfen vorrangig als "On-Road-Fahrzeug" definiert.
....
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mal was anderes: zum Wechselkurs der chin. Währung schrieb die FTD
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/pw/in/15649.html">http://www.ftd.de/pw/in/15649.html</a><!-- m -->
Zitat:Gefährliches Ende eines Zweckbündnisses

von Mark Schieritz, Berlin
Für die Chinesen war es nur ein kleiner Schritt, doch die Entscheidung der Regierung, die Dollar-Bindung des Renminbi zu lockern könnte das Ende des derzeitigen globalen Wechselkursarrangements einleiten - mit noch unkalkulierbaren Folgen für den Westen.



- Erich - 30.07.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/187022.htm">http://www.china.org.cn/german/187022.htm</a><!-- m -->
Zitat:Große Häfen um das Perlfluss-Delta geplant

China will bis 2010 im Küstengebiet um das Perlfluss-Delta mehrere große Spezialhäfen zu errichten, um die Kapazität für den Gütertransport weiter auszubauen.
.....

(China.org.cn, 29. Juli 2005)