Forum-Sicherheitspolitik
Kulturen im Konflikt - Druckversion

+- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org)
+-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97)
+--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99)
+--- Thema: Kulturen im Konflikt (/showthread.php?tid=1723)



Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Samun - 02.04.2012

Du meinst sicher Wahabiten. Salafisten sind doch nur der Arm in Ägypten.


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Shahab3 - 02.04.2012

Ja, korrekt. Wobei ich die Unterscheidung hier nicht für sinnvoll erachte. Der Kirchenverbrennungs-Fatwa-Schwinger ist der Groß-Mufti von Saudi Arabien(!), ohne Zweifel ein Wahabi und damit auch zugehörig zur Salafiya.

Es ist also mMn davon auszugehen, dass eine derartige Fatwa von höchster Stelle aus Saudi Arabien für einen Großteil der Salafiya ein hohes Gewicht hat und damit dem eigenen Anspruchsdenken gerecht wird, innerhalb der Salafiya maßgeblich zu sein. Da man eine ganze Reihe der weltweit verteilten Fäden der Salafiya organisatorisch und finanziell in Saudi Arabien in den Händen hält, ist das ja auch praktisch so.


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Tiger - 02.04.2012

Vielleicht zeugt diese Geschichte auch davon, das sich der konservative Islam inzwischen auch auf der arabischen Halbinsel in die Ecke gedrängt fühlt - und nicht nur im Jemen, wo bekanntlich evangelikale Missionare unterwegs sind.
Angeblich sollen seit 1990 sogar erhebliche Teile des saudi-arabischen Adels insgeheim zu christlichen Glaubensformen konvertiert sein, was ich hier mal als mögliche Verschwörungstheorie unkommentiert lasse.


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Shahab3 - 03.04.2012

Zitat:Vielleicht zeugt diese Geschichte auch davon, das sich der konservative Islam inzwischen auch auf der arabischen Halbinsel in die Ecke gedrängt fühlt - und nicht nur im Jemen, wo bekanntlich evangelikale Missionare unterwegs sind. Angeblich sollen seit 1990 sogar erhebliche Teile des saudi-arabischen Adels insgeheim zu christlichen Glaubensformen konvertiert sein, was ich hier mal als mögliche Verschwörungstheorie unkommentiert lasse.

Es werden allerlei Geschichten verbreitet, deren Wahrheitsgehalt und Nachprüfbarkeit sehr fraglich ist.

Die erzkonservative aber vergleichsweise junge Salafiya, insbesondere die wahabitische Bewegung, ist ja in erster Linie eine neo-konservative Form des Islam, deren Zuspruch in den letzten ca30 Jahren enorm zugenommen hat und in jeder Form systematisiert und instrumentalisiert wurde und im geopolitischen Spiel stets weiter zunehmende Bedeutung erlangt hat. Die gezielte Verfolgung von Andersgläubigen interpretiere ich in diesem Kontext nicht als defensive Haltung. Als Großmufti einer aufstrebenden US-kontrollierten Regionalmacht wie Saudi Arabien muss man sich eine solche Fatwa politisch überhaupt erst einmal leisten können. Dreister kann man seine selbst wahrgenommene Unangreifbarkeit in dieser Funktion und Stellung kaum demonstrieren.


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Shahab3 - 04.06.2012

Zitat:London Opera Gallery Displays Modern Iranian Art

TEHRAN (FNA)- London Opera Gallery is hosting an exhibition of paintings by award-winning Iranian artist Kourosh Shishegaran.
...
Born in 1945, Shishegaran graduated from Tehran School of Fine Arts and achieved a BA in Decorative Art from Tehran Art University. He has held numerous solo and group exhibitions in Iran and overseas, press tv reported.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9102113205">http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9102113205</a><!-- m -->

Zitat:Pollock Painting Back in Iran Museum

TEHRAN (FNA)- A multi-million-dollar painting by US artist Jackson Pollock was back in Tehran's Museum of Contemporary Arts on Tuesday after a row with Iran's customs service over unpaid debt was resolved.
...
The painting had an estimated value of $250 million and is considered one of the prize pieces in the Tehran museum, which also features works by Paul Gauguin, Pablo Picasso, Andy Warhol, Alberto Giacometti and Henry Moore.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9103080135">http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9103080135</a><!-- m -->


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Shahab3 - 22.04.2013

Zitat:Polish posters to be exhibited in Tehran museum
Mon Apr 22, 2013 8:16AM GMT

A collection of artworks created by the Polish graphic designers is slated to be displayed during an exhibition mounted in Imam Ali (PBUH) Religious Arts Museum in Tehran.

The event is to present 60 works created by some artists of the Polish School of Posters, the museum director Amir Abdolhosseini announced.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.presstv.ir/detail/2013/04/22/299613/tehran-to-showcase-polish-artworks/">http://www.presstv.ir/detail/2013/04/22 ... -artworks/</a><!-- m -->


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Shahab3 - 29.04.2013

Zitat:...
Addressing the 'Muslim Ulema (religious scholars) and Islamic Awakening' conference here in Tehran today, Ayatollah Khamenei elaborated on the threats posed to the ongoing Islamic Awakening movement in the Islamic states, and cautioned that enemies' efforts to sow discord among Muslims to turn the Islamic Awakening movement into a bloody sectarian, religious, ethnic and nationalist confrontations is the greatest danger threatening the movement today.

"This plot, assisted by petro dollars and hired politicians, is seriously pursued by the western and Zionist spy agencies in East Asia to North Africa, specially in the Arab region, now," the Leader said.

The Leader added that the West and Israel, who see an integrated Muslim power as a an obstacle to the achievement of their devilish goals, spark rifts within the Islamic Ummah (community) as the easiest way to reach their objectives.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9107165560">http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9107165560</a><!-- m -->

An der These ist sicherlich etwas dran. Man hat es mit einer gewissen Interessensüberschneidung radikaler Salafisten, arabischer Diktatoren und pro-zionistischer/westlicher Regierungen zu tun, die in einer Phase des Kampfes um Rohstoffe und ideologische Vormacht zu dieser giftigen Mischung geführt haben und im Ergebnis zu hunderttausenden Toten führten und noch führen werden.

Ein bloßer Apell an die "Bauern" sich nicht gegeneinander ausspielen zu lassen ist jedoch sinnbefreit, da die radikalen und gewalttätigen Mächtigen die Fäden in der Hand halten. Um den Frieden herzustellen muss man daher aktiv die Ursachen/Verursacher der Gewalt zerschlagen und nicht die Bauern mit Friedensbotschaften vollseuseln. Die "Übermacht des Westens" wird hier besonders deutlich, da dieser in der Lage ist die "Könige" zu bewegen.


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Quintus Fabius - 07.05.2013

Die Uneinigkeit der Araber und die zunehmenden Innerarabischen bzw. Innersunnitischen Kämpfe stärken aber nicht zuletzt auch wieder den Iran bzw die Stellung der Schiiten im Nahen Osten. Und der Westen fährt zur Zeit nicht eine Anti-Sunnitische, sondern primär eine Anti-Iran Politik. Von daher können die ganzen Inner-Sunnitischen Kämpfe gar nicht im Interesse des Westens sein.

Mein Eindruck ist, dass man nicht zuletzt deshalb diese äußerst fragwürdigen Aufständischen in Syrien so vehement unterstützt, um zumindest hier geschworene Feinde des Iran nach oben zu bringen.

In Bezug auf die Gesamtheit der Muslime sollte man hier aber noch feststellen, dass die Inner-Muslimischen Konflikte schlicht und einfach systeminhärent sind. Die Zersplitterung des Islam als Religion, seine mangelnde innere Geschlossenheit und die inneren religiösen Konflikte innerhalb des Islam als Religion an sich, waren schon immer so vorhanden und wurden nicht erst durch den Westen geschaffen. Auch ganz ohne westliches Eingreifen würden sich Muslime gegen Muslime wenden.

Schon zu Beginn des Islam, gar nicht lange nach dem Tod des Propheten kämpften die Muslime in blutigen Bürgerkriegen gegeneinander. Man muß sich dazu ja nur mal die Entstehungsgeschichte der Sunniten und Schiiten ansehen.

Von daher ist gar nicht viel notwendig, um Inner-Muslimische Kämpfe auszulösen, die würden sogar ohne jeden Einfluss von außen stattfinden.

Oder wie haben es sunnitische Kämpfer im Irak mal beschrieben: Die Schiiten sind schlimmer als die Juden und Christen zusammen, sie sind die wahren Feinde des wahren Islam!

Und daraus erklärt sich auch diese Aussage von Khamenei. Er hat schlicht und einfach die berechtigte Sorge, dass die ganzen neuen Sunniten-Gesellschaften die da jetzt entstehen sich primär gegen den Iran richten werden. Und dies werden sie sogar sehr wahrscheinlich tun, auch ganz ohne zutun des Westens.

Das primäre Problem der Islamischen Unmah ist, dass es sie nicht gibt und nie gegeben hat.


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Shahab3 - 07.05.2013

Deine Analyse ist nicht falsch. Khamenei spricht auch nicht von einer traditionellen Einigkeit der islamischen Gemeinschaft die gewahrt werden müsse. Im Gegenteil, sein Appell richtet sich an die Vernunft der Muslime, diese Konflikte einzustellen um diese Einigkeit zu erzeugen. Er wirft gewissen Muslimen vor, sich zum Instrument äußerer "überregionaler" Feinde zu machen. Deutlicher kann er nicht sagen, dass der Islam und die Araber in sich uneinheitlich und zerstritten sind. Nur, wie jeder andere "Appell an die Vernunft" wird auch dieser nichts bringen.


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Schneemann - 25.08.2013

Ich poste dies mal hier. Interessanter Beitrag...
Zitat:"Kampf der Kulturen"

Wo Huntington irrte

Der Kampf der Kulturen werde Morgenland und Abendland entzweien. So lautete vor 20 Jahren die These des US-Wissenschaftlers Samuel Huntington. Sein Aufsatz wurde zum Klassiker - und missbraucht, als Hetze gegen Muslime. Heute ist klar, dass die Welt unordentlicher ist, als Huntington sie sich damals überhaupt vorstellen konnte. [...]

Huntingtons Idee ist eine des 20. Jahrhunderts, weil sie die Welt in Blöcke teilt: die westliche Zivilisation (Europa, USA), die islamische, die konfuzianische, die lateinamerikanische, und so weiter. Es ist seltsam, dass die Südamerikaner demnach nicht zum Westen gehören und sunnitische und schiitische Muslime eine Einheit bilden. Generell widerspricht dieses Blockdenken der vernetzten Welt von heute, in der selbst Rivalen wie die USA und China stark voneinander abhängen.

Vor allem aber ist der kulturelle "Clash" zwischen Huntingtons Blöcken ausgeblieben. Die blutigsten Konflikte finden innerhalb von Zivilisationen statt, nicht zwischen ihnen. Im Kongo bringen Afrikaner Afrikaner um; in Ägypten ermorden Muslime Muslime, im syrischen Bürgerkrieg sind wohl mehr Menschen gestorben als bei der US-Invasion im Irak. In den Neunzigern wiederum ist der Westen auf dem Balkan den Muslimen beigesprungen. [...] Die jüngsten Kriege in Afghanistan und im Irak waren keine Kulturkriege. Der erste war Vergeltung für den 11. September, der zweite entsprang der Inkompetenz und Paranoia der Regierung von George W. Bush, der - trotz breiter Missbilligung im Westen - ein Zeichen der Stärke gegen einen weltlichen Diktator setzen wollte.

All dies hat davon abgelenkt, dass die gefährlichsten Gräben längst durch die muslimische Welt selbst verlaufen. Sie trennen Sunniten von Schiiten, weltliche Kräfte von religiösen, militärische von zivilen, Putschisten von Demokraten, Bürokraten von Facebook-Revolutionären. Das gilt für den Nahen Osten, für Pakistan, für die Pariser Banlieue. [...]

Anders als es Huntington darstellt, muss Kultur nicht durch Religion definiert sein. [...] Kultur ist keine Festung, Zivilisation keine Blutsbruderschaft, Heimat kann auch eine Community im Netz sein. Die Spannung zwischen Individualismus und Kollektivismus, Glaube und Konsum, Weltbürgertum und Heimatgefühl, sie wächst heute nicht zwischen Kulturblöcken, sondern in jedem Einzelnen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/kampf-der-kulturen-wo-huntington-irrte-1.1753736">http://www.sueddeutsche.de/politik/kamp ... -1.1753736</a><!-- m -->

Schneemann.


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Shahab3 - 27.08.2013

Ich bin auch kein Anhänger der Kulturkampfthese, aber dieser Autor der SZ braucht gar nicht erst zu versuchen mit seiner Argumentation Huntington intellektuell herauszufordern.

Das Konfliktpotential ist sicherlich hausgemacht. Aber die Rolle der Großmächte in diesen Konflikten lässt sich kaum verneinen. Es waren und sind nämlich durchaus die USA/Israel, GB, Frankreich und Russland/UDSSR, die im Zuge von Kolonialherrschaft und Wirtschaftsinteressen, einerseits unbewusst und anderer Stelle aber auch sehr bewusst und vorsätzlich, die vorhandenen Differenzen und Spannungspotentiale massiv gegeneinander ausgespielt und befeuert haben. Beispielsweise im Zuge verschiedener Proxy-Kriege der Kolonialmächte untereinander oder in Konflikten mit regionalen Konkurrenten. Dabei wurden und werden vor allem die kampfbereiten radikalen Kräfte gestärkt. Die anderen braucht man ja nicht im Krieg.

Von wem werden Juden, Palästinenser, Christen/Kopten, Alawiten/Schiiten, die über Jahrhunderte mal mehr mal weniger gut zusammen gelebt haben. usw denn heute vertrieben und aus Gotteshäusern, Schulen und Marktplätzen gebombt?

Erstens durch jene die als unmittelbare Folge der Kolonialgeschichte (willkürliche Grenzen) um Land und Mitsprache kämpfen und zweitens durch die massiv an Macht und Relevanz gewonnenen Wahabiten, die für sich beanspruchen die einzigen wahren Gläubigen zu sein. Letztere stammen aus der Wüste Saudi Arabiens und waren vor der Entdeckung des Erdöls allenfalls ein paar unzüchtigen Kameltreibern und als bezahlte Schlägertrupps den lokalen Konkurrenten der Familie Saud auf den Nerv gegangen. Heute sind die Wahabiten Dank der aktiven Beihilfe des Westens eine staatenlose Regionalmacht mit Präsenzen in Pakistan, Afghanistan, Irak, Libyen, Jemen, Somalia, Syrien, Tschetschenien, Mali, ... DIe Geschichte des Stammes der Saud und ihrer untrennbaren historischen Allianz mit den wahabitischen Religionskriegern ist den Königen und Regierungschefs in London und Washington stets bestens bekannt gewesen. Man hat diese Kräfte nicht nur einmal sehr bewusst und sehr gezielt eingesetzt. Heute sprechen wir von einigen hunderttausend kampfbereiten Anhängern und einer Milliardenschweren Kriegskasse. Diese Ideologie ist inzwischen so tonangebend, dass sie die gemäßgten Stimmen völlig übertönt und Millionen von anderen Muslimen/Christen in die Flucht schlägt. Und was macht der Westen? Er stärkt sie weiter!

Insofern wäre es ja eigentlich nur gerecht und konsequent, wenn in Zukunft eine Wahabitenarmee vor Wien steht, statt türkischer Sultane, und in der Folge die Landkarte Europas völlig sinnfrei neu gezeichnet wird. Das können ja dann die Stammesältesten in Jemen, Somalia und Katar unter sich ausfeilschen. Ich vermute die Auswirkung in Europa wären nach ein paar Jahrzehnten nicht minder verheerend. Allerdings habe ich immernoch Hoffnung, dass eine einkehrende Vernunft die zukünftigen Handlungen prägt und eine lebenswerte und lebensfähige Stabilität eintritt. Ohne einen Kurswechsel des Westens im Umgang mit der Region ist das jedoch unmöglich. Derzeit beobachte ich eher eine Carrot & Stick Politik im Umgang mit den Radikalen: Wir helfen Euch, die anderen zu schlagen aber schlagt ja nicht uns...


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Tiger - 16.09.2013

@Schneemann
Der Witz an Huntingtons Idee vom Kampf der Kulturen ist, das er sie auch aus dem religiös geprägten Teil des muslimischen Raumes übernommen haben könnte. Dabei übersah er allerdings, das es auch innerhalb der religiösen Blöcke Differenzen und Spannungen gibt - man denke hier an die ewige Fehde zwischen Sunniten und Schiiten - und das sich die Metareligionen sich oft genug an lokale Traditionen angepasst haben.
Zudem ist Religion oder Frömmigkeit auch nur ein Teil einer Kultur. Bei Huntington merkt man dann auch, wenn er sich mit fernöstlichen Kulturen beschäftigt, wie er ins Schleudern gerät. In einigen Kulturen ist Religion etwa weniger wichtig als in anderen. Hier kann auch Nationalismus eine Klammer über religiöse Grenzen hinweg sein. So sagt etwa ein albanisches Sprichwort: "Die Religion eines Albaners ist das Albanertum."

@Shahab3
Zitat: Es waren und sind nämlich durchaus die USA/Israel, GB, Frankreich und Russland/UDSSR,
Die USIsrael-These? :x
Israel und die USA sind zwei völlig verschiedene Staaten. Manchmal verfolgen sie gewiss gemeinsame Interessen, was allerdings nicht an irgendeinem "jüdischen" Einfluss liegt. Dahinter stecken eher die evangelikanische Rechte in den USA. Diese hat nur bedingt das Wohlergehen von Israel im Sinn, sondern will das ihre Version der Apokalypse eintritt, damit möglichst viele Juden auch ja zu Christen werden. Juden haben für die religiöse Rechte in den USA also nur als potentielle Konvertiten eine Existenzberechtigung.
Von USIsrael zu sprechen ist das gleiche als wenn ich vom IranLibanon spreche.

Zitat:DIe Geschichte des Stammes der Saud und ihrer untrennbaren historischen Allianz mit den wahabitischen Religionskriegern ist den Königen und Regierungschefs in London und Washington stets bestens bekannt gewesen.
Sie ist aber auch für andere Staaten dieser Region typisch. Die weltlichen Machthaber lassen den islamischen Klerus gewähren, und dieser verhält sich loyal ganz egal wie brutal und unislamisch die weltlichen Herrscher sind. Das ist eine Art unausgesprochene Absprache, die sich aus dem Prinzip der hakimiyyatu-llah oder Gottesherrschaft entwickelt hat. Die Idee dahinter ist, das Gott allein dem Herrscher die Macht verleihen oder sie ihm auch entziehen kann, ja das er sogar durch den Herrscher auf Erden regiert.
Wie man leicht merkt hat dieses Prinzip seinen Ursprung in patriarchalischen, vorislamischen Traditionen.
Selbst im Iran existiert sie in gewisser Hinsicht in dieser Form. Der Umsturz von 1979 konnte so nur deshalb zustandekommen, weil es zwischen den Shahs und dem islamischen Klerus des Islam schon länger gekriselt hatte.

Zitat:Man hat diese Kräfte nicht nur einmal sehr bewusst und sehr gezielt eingesetzt. Heute sprechen wir von einigen hunderttausend kampfbereiten Anhängern und einer Milliardenschweren Kriegskasse.
Der Wahabismus ist wohl eher durch das Erdöl und durch die innere Selbstunsicherheit der islamischen Welt gewachsen. Einerseits verachtet man die "Ungläubigen", andererseits fühlt man sich ihnen gegenüber unterlegen. Vom islamischen religiösen Standpunkt her ist das ein Dilemma: Wenn Gott die Muslime auserwählt hat, warum bevorzugt er dann offensichtlich die Franken und Kreuzritter, ja selbst die Ungläubigen aus Ostasien?
Für einige Muslime ist Modernisierung und Liberalisierung da der Ausweg aus dem Dilemma, andere ergeben sich einfach in ihr Schicksal und wieder andere denken, das irgeneine Nachlässigkeit in der Religion und ihren Pflichten zur offensichtlichen Abkehr Allahs von den Muslimen und so zu deren Misere geführt hätte. Letztere Gruppe ist da natürlich empfänglich für so eine strenge Glaubensrichtung wie den Wahabismus, der so auf fruchtbaren Boden fällt.

Zitat:Insofern wäre es ja eigentlich nur gerecht und konsequent, wenn in Zukunft eine Wahabitenarmee vor Wien steht, statt türkischer Sultane, und in der Folge die Landkarte Europas völlig sinnfrei neu gezeichnet wird.
Die Türken standen eher aufgrund ihres Misserfolges in Ungarn - sie schafften es nie, dieses Land ganz unter ihre Kontrolle zu bringen - vor Wien. Aber eine Wahabitenarmee würde es nimmer bis Wien schaffen, einfach weil dieser Glauben erst recht alle Modernität erstickt, so den islamischen Raum erst recht um seine Ressourcen bringt und schwächt.


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Erich - 31.12.2013

das passt wohl auch in den Kontext:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article123414396/Der-Westen-in-geduldiger-Erwartung-des-Niedergangs.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... gangs.html</a><!-- m -->
Zitat:09:47
Geopolitik

Der Westen in geduldiger Erwartung des Niedergangs


China und Russland setzen wieder auf Taktiken des Kalten Krieges, um die amerikanische Weltordnung auszuhöhlen. Die USA helfen bei der eigenen Demontage sogar mit – durch ihren Isolationismus.

Das vergangene Jahr wird von Historikern vielleicht einmal als das angesehen werden, in dem die amerikanische Weltordnung anfing zu bröckeln. "Irgendwann in 2013 haben wir eine neue Phase der Weltgeschichte erreicht", schreibt der Politikwissenschaftler Walter Russell Mead. Zwar sei die Ordnung, die Amerika der eurasischen Landmasse nach dem Ende des Kalten Krieges aufgezwungen habe, keineswegs überwunden. "Aber", so Mead, "von diesem Punkt ab müssen wir die Situation als umkämpft betrachten".

Das von Francis Fukuyama nach dem Exitus der Sowjetunion verkündete "Ende der Geschichte" gehe seinerseits nun zu Ende. Die Geopolitik ist zurück.
...

Politik der Nadelstiche gegen USA

Moskau etwa hat im Frühjahr Scheinangriffe gegen Schweden geflogen, bedroht ständig die ehemals zur Sowjetunion gehörenden baltischen Republiken und hat gerade die Ukraine und Armenien mit einer Mischung aus Schmiergeldzahlung und Erpressung davon abgehalten, Assoziationsabkommen mit der EU zu unterzeichnen.

Russland hat sich in Kalter-Kriegs-Manier vor seinen Klienten in Syrien gestellt, den mordenden Präsidenten Baschar al-Assad, um weiter über einen Brückenkopf in Nahost zu verfügen. Putin macht auch keinen Hehl aus seinem Ehrgeiz, eine Sowjetunion light in der Form der "Eurasischen Union" wieder aufleben zu lassen.
....

Auch China spürt: da geht wieder was. ...

Der Iran gehört ebenfalls zu jener revisionistischen Front. ...
der Artikel kommt von falschen und unvollständigen Vorgaben zu einer richtigen Tendenz:

Falsch sind die (nicht zitierten) Aussagen zu Chinas Aktionen. Die Einrichtung einer Luftüberwachungszone auch ausserhalb der engen Hoheitsgewässer ist durchaus üblich, wie die schon seit Jahren bestehende japanische Zone gleichen Inhalts in der Region zeigt; und wer in einem ausgewiesenen Sperrgebiet den Trainingsbetrieb eines Flugzeugträgers stört und Unfälle in Kauf nimmt, "provoziert" selbst - die Aktion ging hier von den USA aus, nicht von China.

Unvollständig sind die zunehmenden Tendenzen zur Abkoppelung von den USA, so sind etwa diese Tendenzen aus Lateinamerika und Europa in dem Artikel überhaupt nicht erwähnt, obwohl sie mit der den USA unterstellten isolationistischen Richtung durchaus korrespondieren.

Richtig ist dagegen, dass nach dem Ende des "kalten Krieges" eine zunehmende Überdehnung der US-Ressourcen festgestellt werden muss, die auch den stärksten Staat der Welt finanziell überfordern.
Das Scheitern der US-Dominanzpolitik nicht nur (historisch) im Iran (Schah-Sturz) oder in Vietnam, sondern (aktuell) in Irak und Afghanistan ist dafür bezeichnend. Und die von Bush vorgenommenen Interventionen in diesen Staaten ändern nichts an der Erkenntnis, dass auch die Möglichkeiten der USA beschränkt sind. Bush hat in überheblichen Großmachtträumen die Realitäten nicht zur Kenntnis genommen. Und Realität ist, dass man einer fremden Kultur nicht mit militärischer Gewalt das westliche Demokratieverständnis aufzwingen kann. Wunschdenken ersetzt nicht fehlende Kompetenz. Im Gegenteil - das Ergebnis der Bush-Interventionen ist nur, dass der Niedergang der US-Dominanz beschleunigt wurde. Die USA müssen sich auf das machbare reduzieren. Nach dem "Aufbäumen gegen den Machtverlust" in der Bush-Aera schlägt das Pendel zwangsläufig in die andere Richtung - in Richtung "Isolationismus".

Und richtig ist, dass das Fehlen des "gemeinsamen globalen Feindes" (wie im kalten Krieg) nicht mehr in blindem Gehorsam zusammen schweißt, sondern Platz für die eigene Entwicklungen lässt. Daher werden sich bisherige Satelliten verselbstständigen, und ggf. im globalen Mächteringen zu einer eigenen Identität finden.

Diese Tendenzen sind richtig erkannt. Es wäre sinnvoll, diese Entwicklung zu akzeptieren, als sich (vergeblich) dagegen zu stemmen.

Was soll die beleidigte Ignoranz gegenüber der Regionalmacht Iran, die sich seit dem Schah-Sturz wie ein roter Faden durch die US-Iranpolitik zieht? Sie wird den Iran nicht mehr zum willigen Vasallen der USA machen.
Sie erschwert nur den Umgang mit der Realität, die etwa darin liegt, dass Lösungen in den Konfliktherden der Region - von Afghanistan bis Syrien - nur mit und nicht gegen den Iran erfolgreich sein dürften. Dazu muss man nicht die "Mullahkratie" gut finden, wiewohl der Iran gegenüber den Lieblings-Verbündeten der USA auf der arabischen Halbinsel ein Leuchtturm der Demokratie und Frauenemanzipation ist. Über 60 % der Studierenden an iranischen Universitäten sind Frauen. Es ist diese junge, offene Mittelschicht, die durch die US-Sanktionen an der Entwicklung behindert wird. Und es sind die eher unterpriveligierten, ärmeren Schichten, die als Stützen der "Mullahkratie" in Erscheinung treten. Die US-Sanktionen tragen nicht dazu bei, dass es den ärmeren Schichten besser geht und diese die Chance zum Aufstieg in die gebildetere Mittelschicht erhalten.
Und bei den US-Verbündeten dürfen die Frauen nicht mal alleine aus dem Haus oder gar selbst Auto fahren. Und die wahabitischen Prediger fördern die radikale Islamisierung weltweit. Haben wir da die richtigen Verbündeten?
Warum gelingt es den USA nicht auch - wie in Vietnam - endlich eine Weg der Koexistenz mit den einstigen Gegnern zu finden, anstatt diese Gegnerschaft zu betonieren und zu verstärken?


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - Schneemann - 31.12.2013

Sagen wir so: Die USA waren nach 1990 im Grunde auf dem Gipfel ihrer Macht als einzige, zu diesem Zeitpunkt noch verbleibende Supermacht. Die UdSSR zerfiel, China war erst im Aufstieg begriffen und zudem nach Tiananmen 1989 diplomatisch diskreditiert, Indien war noch kein großes Thema (außer dem Bevölkerungswachstum), Europa - besonders auch Deutschland - stapfte vorsichtig durch die Irrungen und Wirrungen der Wiedervereinigung und die Folgen des Falls des eisernen Vorhangs und am Golf, besonders in Iran, waren die Folgen von Golfkrieg I noch eminent.

Die bittere Ironie ist indessen, dass die USA ihre Rolle als globale Instanz selbst nicht richtig einordnen konnten und über ein gewaltiges Arsenal auf dem Globus verfügten, das sie so nun nicht mehr brauchten. An sich schlaue Köpfe wie Francis Fukuyama schwadronierten gar schon vom "Ende der Geschichte" und vom endgültigen Sieg der westlich-demokratischen Staatsform, wie die WELT ja auch schreibt (indessen geschieht die Wiederlegung dieser These nicht erst jetzt, sondern sie nahm schon vor 15 Jahren ihren Anfang, an der WELT ist dies aber vorbeigegangen). In der Folge konzentrierten sich die USA, besonders nach dem Scheitern der Somalia-Mission zu Beginn der 1990er, vor allem und wieder einmal auf sich selbst und reduzierten ihr Arsenal und ihr Budget. Unter Clinton sah man dann innenpolitisch eine durchaus gute Entwicklung der Wirtschaft, man lehnte sich - fast schon isolationistisch - zurück und ruhte sich auf den Lorbeeren aus.

Doch die Geister, die man in der Vergangenheit teils aktiviert und selbst gerufen hatte, waren noch aktiv, was man aber naiverweise übersah. 1998 flogen dann in Ostafrika die US-Botschaften in die Luft, 2000 folgte der "Cole"-Anschlag und 2001 der monströse Akt des 11. September. Und in den USA war eine neue Regierung am Ruder, die sich aus kurzsichtigen, mit neokonservativem Sendungsbewusstsein versehenen Politikern (Bush jr., Rumsfeld, Cheney) zusammensetzte, die sich auf rigide Kriegstreiber wie Perle oder Wolfowitz stützte und die dachte, sie könnte den Orlog des "war on terror" sowie den Irak-Feldzug und eine globale Polizeirolle mit völlig unzureichenden Mitteln und teils arroganterweise unilateral stemmen. Dabei ruinierte man zugleich noch das eigene, durchaus auch teils sogar in der Umma bestehende hohe Ansehen als demokratisch-moralische Instanz mit fragwürdigen Geheimdienstmethoden und Skandalen wie Abu Ghraib und Guantanamo. Mit den Kriegen und einer miesen Wirtschafts- und Innenpolitik ramponierte man zudem noch den eigenen Haushalt und hinterließ der jetzigen Administration einen gewaltigen Schuldenberg. Wobei man außerdem völlig übersah, dass sowohl Russland als auch China und sogar der Iran oder Indien sich langsam aufrappelten oder wieder aufgerappelt hatten. Kurz: Die Phase von nach 2000 bis heute war ein verlorenes Jahrzehnt für die USA. Sie wird deswegen nicht untergehen oder zerbrechen, sie wird auch noch die Weltmacht Nr. 1 sein, aber sie wird an den Folgen dieses verlorenen Jahrzehnts noch lange knabbern müssen, vermutlich zehn bis 15 Jahre.

Was nun die Rivalen angeht: Diese brauchen sich deswegen nicht allzu sehr freuen. Russland etwa genießt zwar derweilen den Reichtum seiner Rohstoffreserven - was aber auch nur einem relativ kleinen Kreise zugute kommt -, hat aber ansonsten nachwievor wenig zu bieten, außer Rüstungsprodukten. Man ruht sich fataler Weise auf diesem neu geschaffenen Rohstoffreichtum aus, eine richtige Innovation bleibt jedoch aus, vom Rückfall in eine zunehmend autokratische Staatsform mal ganz abgesehen. Zudem sieht man sich enormen demographischen Problemen gegenüber, vor allem im östlichen Teil des Landes und hinsichtlich Chinas; im Süden lauert ferner eine nicht wegzudiskutierende Gefahr durch eine islamische Erneuerungsbewegung. Kurz: Auch wenn man im Geld schwimmt, hat man ein großes Problem...

China indessen ist ein gewaltiges Boomland, keine Frage, aber es haben grob nur 30% der Chinesen Anteil am Boom, der große Teil der Bevölkerung profitiert kaum davon. Von den religiösen und politischen Verwerfungen in den Westprovinzen (Uiguren, Tibet) rede ich mal noch gar nicht. Nein, es geht um die kleinen Unruhen, die lokalen Krawalle, die Arbeiterproteste in den Nord- und Südprovinzen, die bei uns in den Medien nur am Rande mal auftauchen, wobei aber teils tausende Menschen auf der Straße sind. Dabei sind gerade sie ein Zeichen, dass die negativen Folgen des ungehemmten Booms auch die zentralen Landesteile schon erreicht haben. Dazu kommt eine massive Umweltverschmutzung und außenpolitisch vor allem die drohende Gefahr eines Konfliktes mit den unmittelbaren Nachbarn (Japan, Südkorea, Taiwan, Philippinen), teils aus ideologischen, teils aus rein rohstoffkleptokratischen und nationalistischen Gründen. Insofern: Wirtschaftlich und finanziell ist das Reich der Mitte ein "global player", eine kontinentale oder gar globale Leit- und Identifikationsnation, eine Weltmacht im eigentlich Machtsinne, ist es aber nicht und bezüglich der jetzigen Situation kann es dies auch nicht werden, egal ob man einen alten CV neu anmalt oder nicht. Dazu sind die Probleme zu groß.

Der Iran wird allenfalls eine Regionalmacht werden, was aber schon schwierig genug werden wird, da es noch andere Staaten in seinem Umfeld gibt, die einem Erstarken des schiitischen Gottesstaates sehr kritisch bis feindlich gegenüberstehen (Saudi-Arabien, Israel, Türkei, Pakistan, teils Afghanistan). Von einer möglichen Eskalation um das Atomprogramm möchte ich dabei noch nicht einmal reden. Zudem sind der eigenen mutmaßlichen Machtausdehnung enge Grenzen gezogen, quasi ist sie nur auf die schiitischen Gebiete des Nahen Ostens möglich (und auch da fraglich). Ferner wird das Land von gravierenden innenpolitischen Sorgen gebeutelt, u. a. Korruption, Vetternwirtschaft, Inflation, eine verheerende Drogenproblematik, eine zunehmend sich vom Mullahstaat abwendende Jugend. Kurzum: Das Land ist von vielen Problemen gezeichnet, und solange diese nicht gelöst werden können, helfen auch keine groß in Szene gesetzten Weltraum- oder Waffenprojekte, um sich ein Platz als Regionalmacht zu sichern.

Schneemann.


Re: Kulturen im Konflikt - Übermacht des Westens? - phantom - 01.01.2014

Ich denke wenn man Religion nicht von der Politik trennt, wird man sich in der Entwicklung immer unnötig bremsen. Religion hat nichts mit Logik zu tun. Um die richtigen Entscheide für eine erfolgreiche Entwicklung treffen zu können, sollten die meisten Entscheidungen rationaler Natur sein.

Aus meiner Sicht behindern sich die Staaten halt selber, die dem Vorbild eines Gottesstaat nacheifern. Es gibt dann viel zu oft Entscheide, die völlig widersinnig sind. Nicht dass Religion keinen Platz haben soll, aber schlussendlich ist jede unlogische Entscheidung, ein möglicher Schritt in die verminderte Konkurrenzfähigkeit des eigenen Staates.

Wir sehen ja auch die wenig rationalen Entscheidungen die z.B. die Bush-Administration für die USA gefällt hat. Ein überbordender Wehrhaushalt, mehrere Kriege, ideologische zum Teil religiöse Verblendung ... Abu Ghraib und Guantanamo, NSA wurden von @Schneemann erwähnt, ... sind für mich alles Zwänge die aus dieser schwachsinnigen Politik Bush entstanden und dann so eskaliert sind. Es ist ähnlich wie im Sport, wenn man unter Druck ist, kann man nur noch reagieren und trifft überall die falschen Entscheidungen.
Die USA sollten sich auf ihren grossen Markt konzentrieren, der die Grundlage für neue, innovative Produkte ist / schon immer war. Ein Unternehmer ist dann erfolgreich, wenn er mit seinem Produkt einfach und schnell viele Käufer erreichen kann (USA grosser kaufkräftiger Markt). Jetzt wo die Welt zunehmend ein Dorf wird, ist der Vorteil diesbezüglich nicht mehr so gross und die USA müssen aufpassen, dass sie hier ihren grössten Vorteil nicht verlieren.

Z.B. Deutschland sollte sich diesbezüglich auch kulanter gegenüber anderen europäischen Staaten verhalten. Viele Deutsche sehen bei all den Zahlungen an weniger finanzkräftige EU-Staaten, einfach nicht die Erlöse/Chancen die dieser grosse Markt jetzt schon bietet. Deutschland würde doch nicht halb so gut prosperieren, wenn es all die Käufer aus den EU-Staaten nicht gäbe. Der Finanzausgleich bekommt man locker wieder rein, wenn die eigene Wirtschaft floriert und dazu braucht es viele Käufer (EU-Staaten).

Und um aufs Thema zurück zu kommen: Viele osteuropäische Staaten werden jetzt sicher auch einen Aufschwung erleben. Mit der Anbindung an den EU-Markt werden diese Länder sich sicher positiv entwickeln. Für all die Staaten die massgeblich von der Religion bestimmt sind, seh ich schwarz. Hier wird doch nie ein Unternehmer investieren, obwohl die Konkurrenz in diesem Markt ganz bestimmt nicht gross / Absatzchancen gut wären. Die Gefahr dass verstaatlicht / man alles verlieren kann, ist viel zu gross. Alleine den Aufschwung zu schaffen, mit den religiösen Steinen im Weg, halte ich für ausgeschlossen.

Die militärische Stärke pro Kopf, ist aus meiner Sicht nur eine Folge der wirtschaftlichen Entwicklung. Das ergibt sich einfach aus dem eingenommenen Steuergeld. Wenn die Wirtschaft bescheiden läuft, kann nur die Masse helfen. Da die arabischen Staaten eher geringere Bevölkerungszahlen aufweisen und die Gemeinschaft auf sehr dünner Basis geschieht, ist kein grosser boomender Binnenmarkt in Sicht. Wies soll sich da die Wirtschaft schneller entwickeln, jeder kocht sein eigenes Süppchen. In der Summe sind es eben die vielen Fehlentscheide, regionale Zerstrittenheit, religiöse Verblendung die substanzielle Entwicklung verhindern.