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Kulturen im Konflikt - Druckversion

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- Quintus Fabius - 30.12.2006

Die Zahlen die du hier nennst sind schon beeindruckend. Sie sind aber über die gegenseitige Abhängigkeit auf die du hinaus willst noch ein klarer Beleg für weitere Dinge:

Nämlich das das System als ganzes immer labiler wird. Immer instabiler und immer anfälliger für immer kleinere Störungen.

Das wird durch die Technologie noch verstärkt. Früher mußte ein Mensch der etwas vom Umfang her großes unternehmen wollte noch die Macht über einen Staat erlangen da ihm sonst die Mittel fehlten. Heute können in Folge der Technologie selbst Einzelne immer massiver zum Schaden des großen Ganzen handeln.

Deine Zahlen zwingen nicht eine andere Strategie herbei, sie belegen nur, daß das Gesamtsystem so instabil geworden ist, daß die Folgen selbst geringer Handlungen immer massiver werden werden.

Wäre nun nur eine ausreichend große Minderheit von Menschen so wie du, wäre das kein Problem, oder viel weniger ein Problem. Ich streite aber dem Menschen an sich und grundsätzlich die Vernunft ab. Unsere Triebe und Genetischen Programmierungen lassen eine solche Welt der Instabilität nur immer gefährlicher werden.

Wenn die Zivilisation an sich überleben will, WÄRE es eigentlich unumgänglich, genau das Gegenteil anzustreben, nämlich den Fortschritt zurück zu fahren und da gleicher Reichtum wie wir ihn erlangt haben für alle unmöglich ist und auch für uns selbst schon nicht mehr erhaltbar ist auf Dauer, ist ein Leben in Armut für alle die einzige Lösung die es gäbe.

Aber: hier kommen wir zum entscheidenden Punkt wo es zwischen uns auseinander geht:

Du gehst ja davon aus, daß Dinge getan werden müssen und wie ihr sicher alle wißt gehe ich davon aus, daß Dinge geschehen, völlig gleich was man will. Ich gehe davon aus, daß es Sachzwänge gibt, die so massiv und groß sind, daß es unmöglich ist gegen sie zu handeln.

Einfach ausgedrückt: Egal wie logisch oder klug oder notwendig etwas ist, es wird doch etwas völlig anderes gemacht, gegen besseres Wissen, einfach weil die Sachzwänge da sind.

Und ich sehe hier auf der Welt Zwänge die eine Kooperation der Weltgemeinschaft meiner Meinung nach unmöglich machen.

Daher ist deine Welt der Spezialisierung im Kern keine Chance sondern nur eine Gefahr. Da es aber langfristig gesehen ohnehin keine Lösung gibt ist auch keine Handlung möglich oder nötig. Da wir scheitern könnte man natürlich, und hier hast du mich entscheidend beeinflußt im Gegensatz zu dem was ich früher geglaubt habe

Könnte man also folglich dennoch moralisch richtig handeln. Man wird zwar dann scheitern, aber na und ? Dann stirbt und scheitert man wenigstens ohne Schuld und Moralisch und Ethisch richtig. Die Akzeptanz des in diesem Jahrhundert erfolgenden Scheiterns der Menschlichen Zivilisation an sich

Gibt einem eigentlich Handlungsfreiheit wenn man es genau überdenkt. Da die Folgen gleich sind, kann man folglich auch tun was immer man tun will. Daher von mir aus, kooperieren wir und scheitern als Folge dieser Kooperation eben früher, weil die anderen Narren uns fertig machen werden.

Was du nämlich vergißt ist, daß die anderen schon gar nie so handeln werden, du kannst machen und wollen was du willst, kooperieren, daß wird nur als Schwäche ausgelegt werden und Angriffe provozieren und feindliche Handlungen aller Art (wirtschaftliche, sozial, militärisch) gegen dich.

Aber da es ja ohnehin gleich ist, so bin ich nun bereit es trotzdem als das richtige zu sehen, da die Lage der Entwicklung im Kern einem ja Handlungsfreiheit gibt wenn man es Akzeptiert. Die Akzeptanz des Scheiterns der menschlichen Zivilisation an sich gibt Freiheit und (Handlungs) Freiheit ist es, die wir allen anderen voraus haben könnten wenn wir nur wollten.

Aber das ist auch nur die nächste Utopie, den: auch wir selbst handeln völlig anders als du es hier nennst und anstreben würdest. Niemand und Keiner weltweit der Macht hat wird jemals so handeln, wir jemals kooperieren. Bis zum bitteren Ende wird jeder so weiter machen wie bisher.

Mit allen negativen Folgen (hier hast du absolut recht was die Negativität der Folgen angeht)


- Erich - 02.01.2007

dieser Artikel betrifft zwar "nur" die Ostpolitik zwischen EU einerseits und Russland andererseits
- die Grundaussage ist aber in ihrem Tenor genau auf unsere Diskussion zutreffend, und deshalb poste ich das hier
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20061207">http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... D=20061207</a><!-- m -->
Zitat:NEUE OSTPOLITIK
Wandel durch Verflechtung
Wenige Tage vor Weihnachten ist der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier nach Moskau geflogen, wo er mit Präsident Wladimir Putin und seinem Außenministerkollegen Sergej Lawrow zusammentraf. Es ging um die Vereinbarung einer neuen Ostpolitik, die Steinmeiers Planungsbüro unter dem Motto „Wandel durch Verflechtung“ ausgearbeitet hat....



- Azrail - 03.01.2007

Hmmm?


Also ich habe mal darüber nachgedacht was ihr @Erich und @Quintus über "Weltgemeinschaft" geschrieben habt.
Ich denke und ich hoffe ihr versteht es was ich schreibe,das die Menschheit niemals eine Gemeinschaft sein wird können,weil der Mensch kein kollektiv ist sondern ein Individuum das immer nur an sich denkt und nur seine Gefühle in Betracht zieht.
Das was auf der Welt passiert,passiert doch nur weil wir nicht mitfühlen oder nicht mitfühlen wollen.


Jetzt stellt sich für mich die Frage wieso ist das so?
Ist das genetisch sowie Qintus es ausdrückt oder ist das eher was ich glaube erzieherisch?
(Neoliebarismus ist z.B. nicht genetisch sondern anerzogen)

Kann man nicht zum mitfühlen erziehen?
Ich glaube JA.

Wenn ich einem Menschen beibringe "handle deinem gegenüber so, als würdest du gern so behandelt werden" dann könnte man eine Gemeinschaft schaffen.

Frage:Wie soll das umgesetzt werden auf eine komplexe Welt mit 6.1 Mrd. Menschen?

-Durch Organisation und Planung.
Die Größe spielt keine Rolle nur auf die Planung und Organisation kommt es an.

Frage:Wer soll das machen?
-Große,Einheitliche Gemeinschaften die als Führungsrolle agieren das sie die gröstmögliche schnelle Umsetzung haben.

Frage:Was ist wenn große,einheitliche Gemeinschaften nicht in der Lage sind das zu tun oder es nicht wollen weil es ihren eigenen anderen Erziehung widerspricht?
Oder es gibt einfach gesagt keine großen Gemeinschaften?

-Dann muss man auf die kleinste Gemeinschaft zurückgreifen oder gar dem einzelnen Individuum um es umzusetzten dauert zwar länger funktioniert aber auf gleiche Weise.

Und zum Schluss:
Wird man das wirklich schaffen trotz so vieler Gegenpole und sovieler Einflüsse?

-Das weiss niemand und das zählt auch nicht das was zählt ist danach zu streben und sich dabei treu zu bleiben.
Denn am Ende prägt die Entscheidung was man tut,das Ergebnis.


- Cluster - 03.01.2007

Azrail schrieb:Ich denke und ich hoffe ihr versteht es was ich schreibe,das die Menschheit niemals eine Gemeinschaft sein wird können,weil der Mensch kein kollektiv ist sondern ein Individuum das immer nur an sich denkt und nur seine Gefühle in Betracht zieht.

Diesem Standpunkt möchte ich widersprechen, denn er spiegelt nicht wirklich die Menschheit wieder. Der Mensch ist ein Hordentier und ist in der Lage seine eigenen Bedürfnisse denen seiner Gemeinschaft unterzuordnen. Könnte er das nicht, wären wir schon längst ausgestorben, denn die kleinste Horde in der wir leben ist unsere Familie und auch in dieser kann man nur zusammenleben, wenn man das Wohl der Gemeinschaft bis zu einem bestimmten Grad über das eigene Wohl stellt. Rein auf den eigenen Vorteil bedachte Menschen werden von der Gruppe bestraft aber auch gleichzeitig ob ihres Erfolges bewundert. Das geht tief in das Feld der Soziologie hinein und lässt sich nicht so einfach abfassen.

Die von dir erwähnte Planung/Organisation ist auch nur möglich, weil der Mensch kein reiner Egoist ist. Es ist viel einfacher ein Ziel als Gruppe zu erreichen, als es als Einzelperson der Fall wäre.

Der Mensch ist nicht zu einem reinen Kollektiv fähig, denn bis jetzt hat er sich nur zum Hordentier entwickelt. Was bedeutet, dass er andere Horden fürchtet, ja sogar hasst.


- Azrail - 03.01.2007

Cluster schrieb:
Azrail schrieb:Ich denke und ich hoffe ihr versteht es was ich schreibe,das die Menschheit niemals eine Gemeinschaft sein wird können,weil der Mensch kein kollektiv ist sondern ein Individuum das immer nur an sich denkt und nur seine Gefühle in Betracht zieht.

Diesem Standpunkt möchte ich widersprechen, denn er spiegelt nicht wirklich die Menschheit wieder. Der Mensch ist ein Hordentier und ist in der Lage seine eigenen Bedürfnisse denen seiner Gemeinschaft unterzuordnen. Könnte er das nicht, wären wir schon längst ausgestorben, denn die kleinste Horde in der wir leben ist unsere Familie und auch in dieser kann man nur zusammenleben, wenn man das Wohl der Gemeinschaft bis zu einem bestimmten Grad über das eigene Wohl stellt. Rein auf den eigenen Vorteil bedachte Menschen werden von der Gruppe bestraft aber auch gleichzeitig ob ihres Erfolges bewundert. Das geht tief in das Feld der Soziologie hinein und lässt sich nicht so einfach abfassen.

Die von dir erwähnte Planung/Organisation ist auch nur möglich, weil der Mensch kein reiner Egoist ist. Es ist viel einfacher ein Ziel als Gruppe zu erreichen, als es als Einzelperson der Fall wäre.

Der Mensch ist nicht zu einem reinen Kollektiv fähig, denn bis jetzt hat er sich nur zum Hordentier entwickelt. Was bedeutet, dass er andere Horden fürchtet, ja sogar hasst.


Nein sorry aber der Mensch ist eben nunmal ein Individuum und das was du beschreibst ist das was ich sage und zwar das man durch Erziehung ein kollektiv schaffen kann.

"Hordentier" das Wort Horde ist ein mongolischer Ausdruck für Armee,also ist Horde eine Maßeinheit,eine gewisse Grösse.
Das heisst also ein kollektiv,wie wird eben die Horde/Armee zusammengehalten?
Durch Organisation und Disziplin!
Wie erreicht man disziplin?
Durch Erziehung/Ausbildung!

Das was du über Hordentier sagst untermauert eher meine Denkweise.
Die Grösse ob nun Familie,Horde oder Menschheit ist nur eine Maßeinheit und spielt keine Rolle.


- InfoTAINER - 03.01.2007

Es liegt in der Natur des Menschen, nur in geringem Masse Mitgefühl zu entwickeln. Je nach Lebenssituation variiert das Mitgefühl an Intensität. So wird z.B. innerhalb einer Familie ein krankes Kind mit einer ganz anderen Dosis von Mitgefühl beglückt wie die alte, kranke Nachbarin im Haus gegenüber. (besonders mitfühlend sind unbemannte, sexualreduzierte Betschwestern aus der römisch-katholischen Glaubensrichtung wie wir alle wissen...)

Die jeweilige Dosis an Mitgefühl steuert offensichtlich das Eintreten für Andere, das Erkennen von Misständen und die Motivation zu deren Beseitigung.

Offensichtlich ist die Menschheit an der aktuellen Zeitmarke ohne besonders ausgeprägtes Mitgefühl angekommen. Nun wollen Sie, wie ich Ihrerem Beitrag entnehme, die Menschen zu mehr Mitgefühl erziehen. Also Eigenschaften anerziehen, die dem Menschen bis jetzt fehlen. Das würde jedoch das ganze System empfindlich stören.

Sie wollen die Menschheit ausrotten, oder verstehe ich Sie falsch ?

Die Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Besiedlung dieses Planeten durch den Menschen sind nicht friedfertige oder kooperative sondern Hass, Neid und Machtgier.


- Azrail - 03.01.2007

Zitat:Sie wollen die Menschheit ausrotten, oder verstehe ich Sie falsch

1.Du kannst mich ruhig dutzen.
2.Nö wer redet hier von ausrotten sondern von Harmonisierung der Menscheit.


Zitat:Die Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Besiedlung dieses Planeten durch den Menschen sind nicht friedfertige oder kooperative sondern Hass, Neid und Machtgier.

Nein,stimmt nicht die Besiedlung des Planeten hat was mit suche nach dem kleinen Glück zu tun später nachdem man das Glück gefunden hatte wurde man unzufrieden und hochmütig deshalb entstand Hass,Machtgier und Neid.

Dein Weltbild ensteht durch Erfahrung und Erfahrung durch Erziehung,Erziehung durch das Umfeld.


- InfoTAINER - 03.01.2007

Kennst Du einen Versuch der "Harmonisierung" (Glaube, Ideologie, Rasse, Wirtschaft), der nicht in Verfolgung, Krieg und Massengräbern endete ?


- Azrail - 03.01.2007

InfoTAINER schrieb:Kennst Du einen Versuch der "Harmonisierung" (Glaube, Ideologie, Rasse, Wirtschaft), der nicht in Verfolgung, Krieg und Massengräbern endete ?

Das waren keine Versuche der Harmonisierung sondern Versuche der Dominierung entsanden durch eben Hochmut.

Natürlich sieht es nicht besonders gut aus für die Welt aber wir müssen danach streben auch wenn es unseren Untergang bedeutet denn im Endeffekt verlieren wir alle so oder so.

Ist denn alles in Wirklichkeit eh keine Ablenkung vor dem Tod?

Macht,reichtum,Gier,Hass...

Was hat Napoleon mitnehmen können von seinem erreichten oder andere die sich aufmachten um Höher zu stehen als alle anderen?


- InfoTAINER - 03.01.2007

Indem Du Dich aufmachst um der Menschheit Eigenschaften anzuerziehen, die sie nicht hat, bist Du "hochmütig".

Was bringt Dich denn auf die Idee, Mitgefühl sei "gut" für die Menschheit ? Angewandtes Mitgefühl für z.B. die Natur und die Tiere würde einen grossen Teil der Menscheit in den Hungertod treiben. Mitgefühl für die Menschen würde die Wirtschaft stilllegen. Danach würde das Mitgefühl mit den Opfern des Mitgefühls das Mitgefühl abschaffen.

Mitgefühl führt zu Chaos.


- Azrail - 03.01.2007

Zitat:Indem Du Dich aufmachst um der Menschheit Eigenschaften anzuerziehen, die sie nicht hat, bist Du "hochmütig".

Nein diese Eigenschaften hat sie,nur nicht stark genug ausgeprägt und beeinflusst durch andere Erziehungen.
Und hochmütig bin ich dadurch nicht,sondern eher zielstrebig.

Zitat:Was bringt Dich denn auf die Idee, Mitgefühl sei "gut" für die Menschheit ? .

Mein Gewissen,meine Vernunft.

Zitat:Angewandtes Mitgefühl für z.B. die Natur und die Tiere würde einen grossen Teil der Menscheit in den Hungertod treiben.

Mitgefühl führt zu Chaos

Nö wieso,Mitgefühl heisst ja nicht Hunger zu leiden sondern vor dem was man isst würdevoll umzugehen und Respekt zu haben.
Ein Mensch der vor einem Tier Mitgefühl zeigt wird ihn essen mit Respekt und ihn nicht gebrauchen wie Stück klumpen Material das man in Fabriken verschleisst und aus ihnen Mäntel macht um nicht zu wärmen sondern einfach nur besser zu riechen(tierversuche der Parfümerie) oder dekadent auffällig zu wirken(abschlachten von Robbenbabys).

Wessen Chaos?
Der Sklavenhändler,der Tierversuchler oder Massenzüchter?!

Zitat:Mitgefühl für die Menschen würde die Wirtschaft stilllegen. Danach würde das Mitgefühl mit den Opfern des Mitgefühls das Mitgefühl abschaffen.

Nein falsch,das Mitgefühl würde nur dazu führen das die Wirtschaft anders denken muss neue Wege finden muss und das kann sie wenn man es muss,nicht mehr.
Und das Mitgefühl schafft nicht Rache und Vergeltung sondern eher das Gegenteil,das fehlen von Mitgefühl fördert das der eine dem anderen an die Gurgel geht.


- Cluster - 03.01.2007

Azrail schrieb:Nein sorry aber der Mensch ist eben nunmal ein Individuum und das was du beschreibst ist das was ich sage und zwar das man durch Erziehung ein kollektiv schaffen kann.

"Hordentier" das Wort Horde ist ein mongolischer Ausdruck für Armee,also ist Horde eine Maßeinheit,eine gewisse Grösse.
Das heisst also ein kollektiv,wie wird eben die Horde/Armee zusammengehalten?
Durch Organisation und Disziplin!
Wie erreicht man disziplin?
Durch Erziehung/Ausbildung!

Das was du über Hordentier sagst untermauert eher meine Denkweise.
Die Grösse ob nun Familie,Horde oder Menschheit ist nur eine Maßeinheit und spielt keine Rolle.

Das Wort Horde bezweichnet eine nicht näher spezifizierte Anzahl von Menschen. In dem Zusammenhang, wie ich das hier gebrauche kann man auch Wörter wie Clan und Stamm verwenden.
Man kann kein Kollektiv erschaffen Azrail. Das mit der Erziehung ist oft genug versucht worden. Die Chinesen haben es probiert, die Kambodschaner haben es ebenfalls erdulden müssen und sind gescheitert. Ein Kollektiv ist eine konforme Masse, die zum ausschließlichen Wohl der Mass arbeitet. Wie du selbst bemerkt hast, ist der Mensch ein Individuum. Mit dem momentanen Entwicklungsstand des Menschen wird es kein Kollektiv geben bzw. ist nur durch eine absolute Terrorherrschaft erreichbar.
Was die größe der Gruppe angeht, spielt die Anzahl ihrer Mitglieder für den Menschen eine entscheidende Rolle. Sonst würden wir mit Menschen anderer Horden, als unserer eigenen, nicht so umgehen, wie wir es nun einmal machen.

Azrail schrieb:Nein,stimmt nicht die Besiedlung des Planeten hat was mit suche nach dem kleinen Glück zu tun später nachdem man das Glück gefunden hatte wurde man unzufrieden und hochmütig deshalb entstand Hass,Machtgier und Neid. (...)
Nun die verschiedenen Naturvölker, die es noch auf unseren Planeten existieren widersprechen dieser Annahme.

InfoTAINER schrieb:Kennst Du einen Versuch der "Harmonisierung" (Glaube, Ideologie, Rasse, Wirtschaft), der nicht in Verfolgung, Krieg und Massengräbern endete ?
Die von dir angestrebte "Erziehung" ist nur durch eine Terrorherrschaft erreichbar.

Azrail deine Vorstellung von einer besseren Welt mögen sich nett und freundlich anhören aber der Mensch ist nicht soweit. Er ist weder nett noch ist er freundlich. Das ist ein Denkmodell, welches vollkommen an der Realität vorbei geht. Sicher mit sanfter Erziehung könnte man kleinere Veränderungen erzielen aber dein Ziel könntest du damit nicht erreichen zumindest nicht schnell. Aber welche Macht sollte dies durchsetzen? Das kann keine friedliche und freundliche Macht sein.


- Ingenieur - 03.01.2007

Ich würde sagen, dass Azze mit einigen Sachen recht hat. Durch Erziehung und Sachzwänge kann der Mensch sehr wohl "nett" und mitfühlend sein.

Die schlimmsten Tyrannen werden oft als rührende Familienmenschen beschrieben. Irgendwas hat sie veranlasst, sich in diesem Umfeld "nett" zu benehmen.

Zitat:Mitgefühl führt zu Chaos

Fakt ist doch, dass das Leben für Menschen, die in keinem der großen Machtblöcke leben, wie die in Afrika oder Zentralasien, sehr chaotisch ist. Mehr Mitgefühl der Mächtigen und Reichen (natürlich kompetentes Mitgefühl, kein Aktionismus!) würde viel Leid verhindern. Mitgefühl heißt ja nicht, dass wir jegliche Art von Organisation aufgeben und unsere Kleiderschränke für die Altkleidersammlung ausräumen.


- Azrail - 03.01.2007

Zitat:Die von dir angestrebte "Erziehung" ist nur durch eine Terrorherrschaft erreichbar.

Azrail deine Vorstellung von einer besseren Welt mögen sich nett und freundlich anhören aber der Mensch ist nicht soweit. Er ist weder nett noch ist er freundlich. Das ist ein Denkmodell, welches vollkommen an der Realität vorbei geht. Sicher mit sanfter Erziehung könnte man kleinere Veränderungen erzielen aber dein Ziel könntest du damit nicht erreichen zumindest nicht schnell. Aber welche Macht sollte dies durchsetzen? Das kann keine friedliche und freundliche Macht sein.

@Cluster

1.Horde/Hordu heisst Armee und ist eine spezifizierte Grösse!
Die Völker im Westen bezeichneten später dies aber als unspezifiziert weil sie solche Massen an Truppen an Menschen noch nie gesehen haben.

2.Wieso denkts du so negativ?
Wer redet hier über eine Terrorherrschaft?

Erziehung kann natürlich verändern wenn man von der Wiege an die Kinder erzieht Mitgefühl zu haben und selber auch Mitgefühl gibt.
Der Mensch ist kein genetisch Vorprogrammiertes Tier das immer den falschen Weg geht es ist ein lernfähiges Wesen dessen Entscheidungen durch seine Erfahrungen geprägt werden und eben Erziehung beeinflusst die Erfahrung.


Ein negatives Beispiel dieser Erziehung ist zum Beispiel Mao Tse Tungs revolutionäre Jugend oder Hitlers HJ.
Wenn man sie also zu Mitgefühl erzogen hätte anstatt zu Hass dund Rassenwahn glaubst du diese Jugend wäre so vorgegangen?!
Es ist also wichtig welches Input man in der frühen Phase des Menschseins bekommt.

Wieso bist du denn z.B. so wie du bist?!

Durch deine Erziehung geprägt durch die Erfahrungen deiner Jugend.


- Cluster - 03.01.2007

Mir ist egal, was im Duden zu Horde steht. Ich verwende den Begriff auf eine Gruppe von Menschen bezogen. Das hat nichts mit einem Heer zu tun (abgesehn, dass das auch eine Gruppe von Menschen ist). Wie ich schon geschrieben habe, kann man es auch als Clan, Stamm oder was immer bezeichnen. In diesem Kontext ziele ich auf die frühgeschichtliche Menschheitsentwicklung der Familienverbände etc.
Außerdem, wie kommst du darauf, dass ein Heer eine bestimmte Größe hat? Eine Armee kann aus ein paar hundert Leuten bestehen oder aber aus hundertausenden. Das ist für mich eher vage und unbestimmt. Mal abgesehen davon, dass ich bei der Verwendung von Horde, wie gesagt, nicht den Duden zu Grunde lege.

Warum das in absehbarer Zeit nur durch eine Terrorherrschaft durchsetzbar ist? Das ist relativ einfach. Wie du selbst erkannt hast, ist der Mensch ein Individuum. Als solches werden nicht alle einer Umerziehung zustimmen. Bzw. es wird immer Individuen geben, welche die umerzogenen mitfühlenden Massen ausnutzen werden. Das ist wie bei der Mutationen. Es wird immer welche geben, die abnormal sind oder die Lehre verwerfen. Das erzeugt Friktion. Denn dein Kollektiv wird nur dann richtig funktionieren, wenn der größte Teil der Menschen diese Umstellung mitmacht. Ein allmählicher Wandel ist so gut wie ausgeschlossen, da die weniger mitfühlende Masse die mitfühlende mehr oder weniger gnadenlos ausbeuten würde, getrau dem Motto, die sind ja selbst Schuld, wenn sie so dumm sind.

Wieviel man lernt und wieviel vom Menschsein genetisch programmiert ist, ist noch zu unzureichend geklärt. Man kann davon ausgehen, dass viele grundlegende Reaktion des Menschen festverdrahtet sind. Diese können durch lernen teilweise umgangen werden. Nicht umsonst sind Kleinkinder Egoisten in reinster Natur.

Warum ich so negativ denke? Die letzten Jahrtausende verbriefte Zivilisationsgeschichte, die Experimente mit Kommunismus, Mao's Umerziehungsversuche, Pol Pot. Die Geschichte ist voll von negativen Beispielen.