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Kulturen im Konflikt - Druckversion

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- Ingenieur - 08.10.2006

Zitat:Ich halte diese Theorie für nicht schlüssig. Schon in der Steinzeit war man auf Neuerungen, z.B. hinsichtlich der Waffentechnik, Jagdtechnik etc. aus, um besser und effektiver zu Leben. Darüber hinaus waren auch die Steinzeitmenschen an genetischer Vielfallt interessiert. Also erst mal war die Neugier und dann, und auch erst wenn sich abzeichnete das die "Fremden" das eigene Land haben wollten, dann war Krieg angesagt.
Es gab sicher ein paar Sonderlinge (Steinzeit-Ingenieure eben Big Grin), die solche Neuerungen bereitwillig gegenüber standen. Aber effektiv gesehen gab es so was doch eher selten. Die Steinzeit dauerte tausende von Jahren, da wird es viele Generationen gegeben haben, die diese Erfahrungen nicht gemacht haben. Ich glaube, mit nem Forschungszyklus von 100-500 Jahren durften die schon ganz zufrieden sein.
Die Gefahr, dass die eigenden natürlichen Ressourcen aufgebraucht werden, war viel größer, als der Nutzen durch mögliche technische Neuerungen und die Erweiterung des Genpools. Es ist eher wahrscheinlich, dass man zwar friedlichen Kontakt gehabt haben konnte, aber nur wenn genügend Abstand da gewesen ist, also jeder schön in seinem Revier.

Im übrigen gibt es heute offensichtlich Xenophobie, Fremdenhass, Rassismus etc.
Und die Mehrheit der Menschen ist Neuerungen nicht unbedingt aufgeschlossen...

Zitat:
Zitat:Interessant ist auch: das Kriege zwischen Muslimen ungeachtet der Ursachen besonders verlustreich, blutig und besonders brutal sind. Bei Kriegen von Muslimen untereinander kommt es nachweislich und wissenschaftlich erwiesen und belegt zu viel mehr Folterungen, Massakern und Brutalitäten als wenn Christen und Muslime gegeneinander Krieg führen.
Also ein "schönes" Gegenbeispiel kenn ich, ohne extra nachschauen zu müsse. Graf Dracul, der Pfähler.
Das ist nun aber seeeehr weit hergeholt. Wie lange ist das nun her? Quintus hat ja geschrieben, dass Christen früher auch nicht viel besser waren. Das ist aber schon länger her...

Zitat:Aber trotzdem sind die Amis schuld.
Schau dir doch Irak an?
...
Tatsache war der Irak war vielleicht zerrüttet und eine Diktatur aber ein einheitlicher Zentralstaat und was is nun durch eine stümperhafte Besatzung geworden?
Ein Land im Chaos und du willst mir ernstens sagen daran sind die Amis nicht schuld?!
und dann schreibst du:
Zitat:Die Iraker selbst haben natürlich daran schuld und das wissen sie aber am Ende werden sie trotzdem den Amerikanern die schuld geben.
Ok, dann haben also die Amis doch keine Schuld...:pillepalle:

---+++---

Hierzu eine mögliche Zeitungsmeldung vor/in nicht allzu langer Zeit:

Fehler der US-Besatzungspolitik machen sich bemerkbar - wieder 20 GI getötet

Jetzt nach 10 Jahren Besatzung zeigen sich ganz offen, dass das Land offensichtlich nicht befriedet werden kann. Mitglieder des Senats forderten zum ersten Mal offen den Abzug von US-Truppen, da man die Situation offentsichtlich nicht in den Griff bekomme.
Ein Rückblick: Nachdem man das Land eine Dekade zuvor von seinem menschenverachtenden Regime hatte, lagen Infrastruktur und Nahrungsmittelversorgung am Boden durch die vorangeganen Bombardements. Die ehemalige Währung war faktisch wertlos, die Bevölkerung durch die Regime-Propaganda verwirrt und teilweise fanatisiert. In den nachfolgenden Jahren begannen die USA die Regime-Spitzen den Prozess zu machen, gleichzeitig wurden auch die untersten Mitglieder der regierenden Partei ebenfalls belangt und aus ihren Positionen in Justiz, Verwaltung und Wirtschaft entfernt. Die Auflösung der Armee wird in Pentagon-Kreisen als "Fehler erster Klasse" bezeichnet und auf "Moralisten im State Depatement" geschoben. Die nun beschäftigungslosen Soldaten sind durch die Kriegserfahrungen skrupellos geworden und sind für einen Großteil der Anschläge gegen US-Einrichtungen, -Soldaten und zunehmend auch einheimische Kollaborateure. Die hohe Arbeitslosigkeit und schlechte Versorgungslage sorgt für hohe Unzufriedenheit unter der Bevölkerung.
Kritiker aus dem linken Spektrum werfen dem Weißen Haus vor, den Krieg nur zu Ausbeutung und aufgrund seiner strategischen Lage geführt zu haben. "Es war ein souveränes Land. Und wir hatten gerade nichts besseres zu tun, als sie zu überfallen und unserer Jungs für nichts und wieder nichts zu opfern. Der Präsident ist ein Idiot", sagt M.M., Regiesseur und Regierungs-Kritiker. "Es ist utopisch Demokratie durch Bomben herbei führen zu wollen. Nachdem das Volk solange unter einem Diktator gelebt hatte und diesen nahezu voll unterstützt hatte, halte ich es für sinnlos eine demokratische Regierung dort installieren zu wollen. Das ist wieder mal typisch amerikanisch."


Ein fiktiver Artikel aus dem Jahre 1955 oder 2015. Beliebig anwendbar auf Deutschland, Japan und den Irak. Es wurden jedesmal massive Fehler bei der Besatzung gemacht.
Es ist die Frage, ob ein Volk nach vorne kommen will, oder ob sie immer noch vergangene Schlachten schlagen wollen...

Und da kommt das rein, was Quintus mit "Kampfsucht" meinte, dass eine gewisses Gefühl da sein muss, damit sich ein Staat zu einem Failed State und nicht zu einer Musterdemokratie entwickelt.
Irgendein deutscher Dichter, ich glaube Schiller, wird nach dem Afghanistan-Debakel der Engländer zitiert, dass in der Ödnis des Landes dem Vok der Krieg als einzige Ablenkung dient.
Sieht es in Tibet denn viel anders aus? Nein, irgendwas ist da anders...


- Quintus Fabius - 08.10.2006

Zu den Vorgängen in der Walachei damals muß ich anmerken, daß das Pfählen von den Türken kommt und diese damit angefangen haben. Ansonsten ist Dracul ein gutes Beispiel für jemanden der aus bloßer Kriegslust heraus kämpfte, also ohne wirklichen Grund.

Zitat:Sieht es in Tibet denn viel anders aus? Nein, irgendwas ist da anders...
Das ist eben eine Frage der Kultur. Die Tibeter waren einmal ein sehr kriegerisches Volk, ebenso wie die Mongolen und überfielen fortlaufend ihre Nachbarvölker und schlachteten sie ab. Sie errichteten im Mittelalter ein Großreich.

Dann kam der Buddhismus und die Tibeter wurde durch die Buddistische Kultur massiv verändert. Das gleiche bei den Mongolen.

Oder nehmen wir Deutschland. Durch die Niederlage im Zweiten Weltkrieg und die Millionen Toten Deutschen und die Zerstörung unserer Städte durch die unserre Kultur gebrochen wurde, wurde auch der Militaristische Charakter Deutschlands gebrochen. Die vorherrschende Kultur ist heute in Deutschland völlig anders als früher in Bezug auf das Militärische.


- Ingenieur - 08.10.2006

-Kurzer Einschub-

Den Dänen war wieder langweilig:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,441420,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 20,00.html</a><!-- m -->
Zitat:DÄNEMARK
Neues Mohammed-Video empört Muslime

Mohammed als volltrunkener Bombenleger und urinierendes Kamel: Ein Video über einen Zeichenwettbewerb dänischer Rechtspopulisten löst in der muslimischen Welt Proteste aus - die ägyptische Muslimbruderschaft fordert den Boykott dänischer Waren.
...
Ich freu mich schon mal auf die Tagesschau-Meldung, dass wieder deutschen Fahnen vor der österreichischen Botschaft verbrannt werden, um gegen dänische Karrikaturen zu protestieren... Rolleyes

Naja, jetzt ist immerhin klar, wer Schuld hat.


- Azrail - 08.10.2006

Zitat:Ok, dann haben also die Amis doch keine Schuld...:pillepalle:
Das ist ja das verrückte es ist widersprüchlich und doch existiert es.
Doch die Amis haben schuld und auch die Iraker am Ende wird aber Amerika die Gesamtschuld aus Sicht der Iraker tragen das ist so.

Als die Mudscheheddin in Afhganistan durch die USA unterstützt wurden und mit Stingers bewaffnet Russen jagten marschierten sie in den Bergen und riefen "Maghbar Amerika" (Tod Amerika).
Man weiss das man als Bauer auf einem Schachbrett geopfert wird.


Das ganze ist ein Gemsich aus Rache,Hass Ideologischem Kampf,Geld und Ruhm.
Der eine kämpft um Rache der andre für Ruhm,wieder ein andrer für Geld.
Wie erwähnt von @Lara.


- Quintus Fabius - 08.10.2006

Und einige kämpfen aus bloßem Glauben, also für die Religon und einige kämpfen nur für das Kämpfen selbst.

Es ist eben immer ein Gemisch und ihr laßt außer Betracht, das es Leute gibt und die gibt es: die eben weder für Ruhm noch für Geld noch für RAche kämpfen.

Und diese Leute, die eben nur wirklich für den Glauben oder eben für die Gewalt selbst kämpfen sind für Kriege und ihre Enwicklung sehr wichtig.




Wegen der zunehmenden Islamophobie möchte ich folgende Hypothese mal nennen:

MMn ist die Islamophobie und der Krieg des Westens gegen den Islam nur eine allzu logische Entwicklung. Die Wallstreet und der Anglo Amerikanische Kapitalismus haben von Anfang an eine Bipolare Ordnung dargestellt die einen Gegenspieler regelrecht benötigte.

Am Anfang war es das Deutsche Reich bzw Japan das sich kulturell und gesellschaftlich nicht beugen wollte und daher der Gegenspieler wurde, dann der Kommunismus, und nun nach dem Ende des Kommunismus kein Feind mehr und von China profitiert man zu sehr.

Das ganze System ist seit so vielen Jahrzehnten, über einem Jahrhundert aber so aufgebaut, es richtet sich das Denken gegen einen Äußeren Feind der das Innen funktionieren läßt.

Daher war es nur allzu logisch und folgerichtig, daß die westliche Kultur sich von selbst, auch völlig ohne Manipulation und ohne Intrigen auf irgendeinen neuen Feind einspielen mußte.

Das ist wie beim römischen Reich, alles lief über den Feind Karthago, über sehr lange Zeit. Dann war Karthago besiegt und nun gab es keine gleichstarken Gegner mehr in Reichweite. Man hatte eine lebensbedrohlichen Feind geschlagen und nun fehlte er, die Maschinerie lief leer, hohl. Also entdeckte man die Barabaren. Plötzlich waren die Barbaren in aller Munde, dabei waren sie gar keine Gefahr zu dieser Zeit. Vor dem Fall Karthagos kamen die Barbaren in Chroniken wie Schriftzeugnissen nur ganz am Rande vor, nach dem Fall Karthagos wurden sie erst wichtig.

Im Vergleich zur Stärke die der Kommunismus und die Sowjetunion hatten ist der gesamte Islam heute schwach, er ist keine Gefahr. Aber es genügt das Wort noch und die Notwendigkeit eines Feindes, der Barbaren (Terroristen, Islamisten) also, damit sich alles von selbst dahin entwickelt wieder eine solche Bipolare Ordnung aufzubauen.

d.h. also, das die Entwicklung aus der ganzen Konstruktion der Westlichen Sozialkultur und Gesellschaft so oder so dahin strebt und zwar von selbst dahin strebt, wieder eine klare, geordnete Welt von 2 Feinden aufzubauen da die ganze Kultur über Jahrzehnte bis zu über einem Jahrhundert so geprägt worden ist.

Auf der Gegenseite wird diese Entwicklung gerade im Islam durch die große eigene Stärke und Präsenz der Meme dieser Kultur verstärkt und beschleunigt, da der Islam die nach dem Sieg über Karthago ich meine natürlich sowjets weltweit sich verbreitende römische (westliche) Kultur abstößt wie ein Körper fremde Zellen abstößt. Diese Abstoßungsreaktion die beweist das der Islam kulturell noch stark ist, führt wiederum zu einer automatischen Entwicklung von Feindschaft gegenüber dem Westen.

Zwei völlig unabhängig voneinander ablaufende, kulturell bedingte Entwicklungen hin zu Feindschaft gegenüber dem anderen. Alles entwickelt sich auf beiden Seiten !! dahin, daß der Krieg kommt. Von selbst und ohne Manipulation, aus der bloßen Konstruktion beider Sozialkulturen heraus.

Zwei Informationen, im Kern also Meme die sich gegenseitig verdrängen müssen, weil sie 1 nicht koexistieren können und 2 das eine Mem auf einen Feind für das eigene Funktionieren angewiesen ist.

Das heißt, daß selbst wenn der Westen noch so friedlich wäre, der Islam trotzdem immer feindlicher werden würde und umgekehrt, würden alle Muslime friedlich bleiben würde der Westen trotzdem sie ablehnen und eine Phobie gegen sie entwickeln.

Nicht änderbare Feindschaft aufgrund der Umstände die sich von selbst hin zum größtmöglichen Konflikt, dem Krieg zwischen beiden Kulturen entwickelt.

Es wird keinen Krieg DER Kulturen geben, aber einen zwischen zwei Kulturen, dem Westen und dem Islam, aufgrund der Konstruktion. Unabwendbar.

So weit die Hypothese.


- Azrail - 08.10.2006

Naja die Dänen sollte man nicht beachten die halten ein Stöckchen hin und erwarten das die Muslime springen um wiederum ihre eigenen Ziele verfolgen und die Muslime werden nicht überall,aber dort wo sie benutzt werden springen ,leider.
Das ganze ist lächerlich.

@Qintus es könnte sich so entwickeln wie du es sagst aber muss es nicht da wäre zu geradlinig,zum spielen braucht man immernoch zwei Parteien und ob es die geben wird?
Aus Sicht des Westens baut sich das auf(auch nicht bei allen) da geb ich dir recht aber aus islamischer Sicht gibt es das gar nicht die Staaten und die Völker und ja die gesamte Region ist völlig uneins völlig zersplittert da kann es keinen Kampf unter diesen zwei Seiten geben weil eine Seite doch gar nicht existiert,sie ist korrumpiert,erpressbar und völlig zerstritten.

Und was ist mit den Muslimen in Europa die 15 Millionen sind?
Sind das die Bauernopfer an der "Front"?!

Also Europa und die islamische Welt hatte seinen "Kampf der Kulturen" über Jahrhunderte schon hinweg ob sich das wiederholt bezweifle ich weil es eben Menschen auf beiden Seiten gibt die darauf keine Lust haben und das ist die Mehrheit.
Provokanten wird es auf beiden Seiten geben endeffekt wird es glaube ich eine Vermischung der Kulturen geben,die islamische Welt wird etwas westlicher und die westliche Welt etwas islamischer.


- Ingenieur - 08.10.2006

Zitat:Das ganze System ist seit so vielen Jahrzehnten, über einem Jahrhundert aber so aufgebaut, es richtet sich das Denken gegen einen Äußeren Feind der das Innen funktionieren läßt.
Also zwischen 1991-2001 ging es doch im Westen -speziell USA und GB- allen bestens. Die Abwesenheit eines äußeren Feindes hat sich allenfalls für die Rüstungsindustrie negativ ausgewirkt.

Wenn der äußere Gegner wegfällt -und er war ein Jahrzehnt lang nicht vorhanden!- dann müsste nach deiner Theorie doch das System aufhören zu funktionieren.


- Lara - 08.10.2006

Zitat:Quintus Fabius postete
Und einige kämpfen aus bloßem Glauben, also für die Religon und einige kämpfen nur für das Kämpfen selbst.

Es ist eben immer ein Gemisch und ihr laßt außer Betracht, das es Leute gibt und die gibt es: die eben weder für Ruhm noch für Geld noch für RAche kämpfen.

Und diese Leute, die eben nur wirklich für den Glauben oder eben für die Gewalt selbst kämpfen sind für Kriege und ihre Enwicklung sehr wichtig.
Wieso sollen die für die Entwicklung wichtig sein? Etwa wie die Folterkenchte der Inquisition? zynisch: Ihre Liebe zum Detaile?

Zitat:Wegen der zunehmenden Islamophobie möchte ich folgende Hypothese mal nennen:

MMn ist die Islamophobie und der Krieg des Westens gegen den Islam nur eine allzu logische Entwicklung. Die Wallstreet und der Anglo Amerikanische Kapitalismus haben von Anfang an eine Bipolare Ordnung dargestellt die einen Gegenspieler regelrecht benötigte.
Da geb ich dir recht.

Zitat:Das ist wie beim römischen Reich, alles lief über den Feind Karthago, über sehr lange Zeit. Dann war Karthago besiegt und nun gab es keine gleichstarken Gegner mehr in Reichweite. Man hatte eine lebensbedrohlichen Feind geschlagen und nun fehlte er, die Maschinerie lief leer, hohl. Also entdeckte man die Barabaren. Plötzlich waren die Barbaren in aller Munde, dabei waren sie gar keine Gefahr zu dieser Zeit. Vor dem Fall Karthagos kamen die Barbaren in Chroniken wie Schriftzeugnissen nur ganz am Rande vor, nach dem Fall Karthagos wurden sie erst wichtig.
Danke schön. Du ersparst mir unendliche Schreiberei.
Ja die Babaren der Römer, sie sind auch nichts anderes als heute der Islam, wie war denn das bei den Römern? Tiberius Graccus wofür starb er denn? Für eine Landreform, eine Umverteilung, eine "soziale" Idee. Natürlich kamen die Babraren da wie gerufen, aber hat es schlußendlich etwas gebracht? Nichts, nach endlosen Verlusten durch "mittelmäßige Eliten" (Zitat von Müller) mußte Gaius Marius capti sensi rekrutieren, die am Ende dann doch Land bekommen haben und später auch die Bürgerrechte (Römer). Und Gaius Julius Caesar? Der hat dann endgültig den Latifundien Besitzern und Sklavenhaltern den "Krieg" erklärt. Er hat die fruchtbarsten Ländereien in der Campania verteilt, er hat per Gesetz dafür gesorgt das Sklavenhalter (Großgrundbesitzer) auch freie Bürger beschäftigen und entlohnen mußten.
Er hat erkannt, Geld muß zirkulieren und darf nicht gehortet werden.


Das ist aber das Problem, es ist kein Krieg der Kulturen, kein Krieg gegen den Islam, oder sonst was. Das bekommen wir nur erzählt, das sind "unsere Barbaren", unsere Ablenkung, unser "Feind".
Es ist ein Krieg zwischen Arm und Reich, ein Krieg um Geld um Macht. Wieso soll ich noch etwas produzieren wenn es einen viel besseren Weg gibt mein Geld zu vermehren? Und wenn dabei durch Spekulationen ganze Länder den Bach runtergehen ist mir doch egal.

Zitat:Zwei völlig unabhängig voneinander ablaufende, kulturell bedingte Entwicklungen hin zu Feindschaft gegenüber dem anderen. Alles entwickelt sich auf beiden Seiten !! dahin, daß der Krieg kommt. Von selbst und ohne Manipulation, aus der bloßen Konstruktion beider Sozialkulturen heraus.

Zwei Informationen, im Kern also Meme die sich gegenseitig verdrängen müssen, weil sie 1 nicht koexistieren können und 2 das eine Mem auf einen Feind für das eigene Funktionieren angewiesen ist.

Das heißt, daß selbst wenn der Westen noch so friedlich wäre, der Islam trotzdem immer feindlicher werden würde und umgekehrt, würden alle Muslime friedlich bleiben würde der Westen trotzdem sie ablehnen und eine Phobie gegen sie entwickeln.
Nicht änderbare Feindschaft aufgrund der Umstände die sich von selbst hin zum größtmöglichen Konflikt, dem Krieg zwischen beiden Kulturen entwickelt.
Und noch mal, es geht Menschen in allererster Linie darum zu leben, ihren Kindern ein, wenn möglich, besseres Leben zu ermöglichen. Religion wird erst Thema wenn das nicht mehr möglich ist. Wo sind denn in den islamischen Ländern die Fundis? Unten bei den Armen, ihrer Armee, wenn drauf ankommt.
Wo sind denn in D die Leute die Angst gemacht bekommen ? (Islam Hysterie)
Unten, dort sieht man die "fund. Islamisierung" nur dort sieht man die ganz verhüllten Frauen, die bei denen man so etwas was wie "Phobie" verspürt könnte.


- Wolf - 09.10.2006

Zitat:Lara posteteWo sind denn in D die Leute die Angst gemacht bekommen ? (Islam Hysterie)
Unten, dort sieht man die "fund. Islamisierung" nur dort sieht man die ganz verhüllten Frauen, die bei denen man so etwas was wie "Phobie" verspürt könnte.
Das sind zwei gegenläufige Argumente: Die armen Europäer reagieren also aufgrund ihrer Dummheit und Unwissenheit moslemfeindlicher als gebildetere Bevölkerungsschichten - Oder die Armen in Deutschland treffen wohnortbedingt viel eher auf die ungebildeten Extremisten-Moslems und ihnen wird so im Alltag ein anderes Bild vermittelt das zur Anfachung von Phobien besser geeignet ist als das des Mittelschichtlers, der Vollverschleierung höchtens mal am Fernsehen gesehen hat.

Ich denke es ist weder das eine noch das andere. Die "dummen", einfachen Leute, wie es sie im Mittelalter gab, gibts nicht mehr und deshalb bezieht sich die "Phobie" wohl eher auf die Tatsache, dass man Lebensraum und Ressourcen mit Menschen teilt, die nach vollkommen anderen Wertvorstellungen leben als man selbst - und das einem selbst die fianziellen Mittel fehlen um sich diesem unsicheren, unkalkulierbaren Einfluss zu entziehen.


- Tiger - 09.10.2006

Ich kann mir gut vorstellen, das es unter Muslims ebenfalls eine gewisse Angst vor den zunehmend islamophoben und wieder verstärkt nationalistisch geprägten Europäern gibt.

@Ingenieur
Zitat:Irgendein deutscher Dichter, ich glaube Schiller, wird nach dem Afghanistan-Debakel der Engländer zitiert, dass in der Ödnis des Landes dem Vok der Krieg als einzige Ablenkung dient.
Du denkst dabei an Mangel an Beschäftigung, richtig? Das lässt sich ja schon bei genug Jugendlichen beobachten. Man hat nichts zu tun, fängt mit der berühmten "Spasskloppe" an, und kommt vielleicht soweit, das man später als Nazi-Skin Jagd auf Ausländer und Obdachlose macht oder bei Bandenkämpfen mitmischt.

@Quintus Fabius
Zitat:Ansonsten ist Dracul ein gutes Beispiel für jemanden der aus bloßer Kriegslust heraus kämpfte, also ohne wirklichen Grund.
Vlad Tepes aka Dracul hatte Gründe: Das osmanische Reich, das sich ziemlich expansionistisch gebärdete, lag quasi vor seiner Haustür. Da führt man dann natürlich lieber den ersten Schlag.
Zudem bestand die konkrete Gefahr, das die Osmanen einmarschieren und danach Vlad's jüngeren Bruder Radu, zu welchem der osmanische Sultan übrigens eine homoerotische Beziehung aufrechterhielt, als neuen Fürsten der Walachai auf den Thron setzen würden.
Ganz nebenbei waren da noch die walachischen Bojaren, die vor Vlad Tepes den Staat durch ihre Ränke innenpolitisch instabil gehalten hatten und deren Loyalität sich Vlad Tepes nicht sicher sein konnte. Das beste Mittel, um mögliche Unruhestifter vom eigenen Staat abzulenken und/oder kaltzustellen ist natürlich Krieg.


- Lara - 09.10.2006

Zitat:Wolf postete
Zitat:Lara posteteWo sind denn in D die Leute die Angst gemacht bekommen ? (Islam Hysterie)
Unten, dort sieht man die "fund. Islamisierung" nur dort sieht man die ganz verhüllten Frauen, die bei denen man so etwas was wie "Phobie" verspürt könnte.
Das sind zwei gegenläufige Argumente: Die armen Europäer reagieren also aufgrund ihrer Dummheit und Unwissenheit moslemfeindlicher als gebildetere Bevölkerungsschichten - Oder die Armen in Deutschland treffen wohnortbedingt viel eher auf die ungebildeten Extremisten-Moslems und ihnen wird so im Alltag ein anderes Bild vermittelt das zur Anfachung von Phobien besser geeignet ist als das des Mittelschichtlers, der Vollverschleierung höchtens mal am Fernsehen gesehen hat.

Ich denke es ist weder das eine noch das andere. Die "dummen", einfachen Leute, wie es sie im Mittelalter gab, gibts nicht mehr und deshalb bezieht sich die "Phobie" wohl eher auf die Tatsache, dass man Lebensraum und Ressourcen mit Menschen teilt, die nach vollkommen anderen Wertvorstellungen leben als man selbst - und das einem selbst die fianziellen Mittel fehlen um sich diesem unsicheren, unkalkulierbaren Einfluss zu entziehen.
Dummheit? Unwissenheit? Wo hab ich das geschrieben?

Also wenn, dann schon eher so:

Zitat:Oder die Armen in Deutschland treffen wohnortbedingt viel eher auf die ungebildeten Extremisten-Moslems und ihnen wird so im Alltag ein anderes Bild vermittelt das zur Anfachung von Phobien besser geeignet ist als das des Mittelschichtlers, der Vollverschleierung höchtens mal am Fernsehen gesehen hat.
Wobei "ungebildet" nichts mit Verschleierung (oder Turban?, nicht schimpfen wenn es das falsche Wort ist, danke!) zu tun hat.
"Phobie"-Xenophobie meinte ich.
Man kann einem Moslem nicht ansehen ob er ein solcher ist. Ausser er/sie zieht sich dementsprechend an. Das heißt wenn man eine Islamphobie erreichen möchte( im Sinne wie Quintus schrieb, als neuen Feind) setzt man natürlich da an wo es "auffällt".
Mir ging es um die Anfänge des Aufbaues eines Feindbildes.


- Azrail - 09.10.2006

@Tiger
Vlad Tepes genannt der Pfähler war ein Sadist der vor den Osmanen seine eigene rumänische Bevölkerung tyrannisierte und regelrechte sadistische Folterrituale in Wäldern durch führte wie zum Beispiel inmitten von gepfählten Bauern zu dinieren oder kleinen Kindern ihre gekochten Eltern als essen aufzwang.
Nicht um sonst nennt man ihn also den "Pfähler" oder eben "Dracula".

Als aber dieser Vlad Tepes(Pfähler) eben Osmanische Bürger pfählte und ihnen den Turban auf den Kopf nagelte entsandte die türkische Obrigkeit ein Strafexpedition,Anhgänger Vlads entschlossen sich zum Widerstand was darauf folgte war gegnseitiges abschlachten ein grenzgeplänkel die Osmanen köpften und Vlad pfählte und am Ende wurde er vollkommen vertrieben und ging ins Asyl wo er friedlich in seinem Bett starb.

Vlad Dracul war also in erster Linie ein Sadist der wie genannt aus Lust quälte und mordete eben aus Lust Gewalt anwendete.
Die Osmanen juckte es nicht solange er nur seine eigenen Bürger massakierte.

Die Lust an Gewalt gibt es aber das liegt eher daran das es eben kranke verrohte Menschen gibt.


- Lara - 09.10.2006

So hab ich das auch in der Erinnerung/ Vlad III. Draculea

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Vlad_III._Dr%C4%83culea">http://de.wikipedia.org/wiki/Vlad_III._Dr%C4%83culea</a><!-- m -->


- Wolf - 10.10.2006

Zitat:Azrail postete
Vlad Tepes genannt der Pfähler war ein Sadist der vor den Osmanen seine eigene rumänische Bevölkerung tyrannisierte und regelrechte sadistische Folterrituale in Wäldern durch führte...
Mal eben eine kleine Psychoanalyse über 600 Jahre zurück halte ich für etwas verwegen. Ein kleiner Blick auf die politische Karte seiner Zeit und man begreift recht schnell, dass es in seinem Sinne war wenn die furchtbarsten Geschichten über ihn erzählt wurden. Jedes Mittel was seine Feinde schwächte konnte ihm vermutlich nur recht sein, selbst wenn es seinen Ruf ruinierte.

@Lara
Zitat:Wobei "ungebildet" nichts mit Verschleierung...
Du bezweifelst also das Armut und die damit schlüssigerweise einhergehende schlechtere Bildung, die Wahrscheinlichkeit zu einer extremen Form der Glaubensausübung zu wechseln steigert ? Ich glaube nicht dass das ein grosses Geheimniss ist, kann man in der europäischen Geschichte ja auch schön verfolgen.

Klar kann auch eine gebildete Frau jeder Religion eine Vollverschleierung mit kleinem Sichtgitterchen tragen, um sich mit irgendwem oder irgendwas "solidarisch" zu zeigen, oder um die ganz praktischen Vorteile einer Vollvermummung zu nutzen. Jedoch vermute ich den Normalfall in der oben genannten Gruppe.


- Lara - 11.10.2006

Zitat:
Zitat:Wobei "ungebildet" nichts mit Verschleierung...
Du bezweifelst also das Armut und die damit schlüssigerweise einhergehende schlechtere Bildung, die Wahrscheinlichkeit zu einer extremen Form der Glaubensausübung zu wechseln steigert ? Ich glaube nicht dass das ein grosses Geheimniss ist, kann man in der europäischen Geschichte ja auch schön verfolgen.

Klar kann auch eine gebildete Frau jeder Religion eine Vollverschleierung mit kleinem Sichtgitterchen tragen, um sich mit irgendwem oder irgendwas "solidarisch" zu zeigen, oder um die ganz praktischen Vorteile einer Vollvermummung zu nutzen. Jedoch vermute ich den Normalfall in der oben genannten Gruppe.
Ja, denn die Neigung zu extremen Formen einer Religion hat nichts mit fehlender Bildung zu tun sondern, in diesem von mir geschilderten Anfängen, mit Armut. Eine Religion hat ein Heilsversprechen das sich erst im Jenseits erfüllt.

Bei Menschen ohne Existenzproblemen sieht die Sache anders aus. Dort gibt es Nuancen von echter!! Frömmigkeit bis hin zu Mitläufern frei nach dem Motto es ist "schick". Ich vermute sogar das bei manchen jungen Frauen eine Art Rebellion statt findet. (Eine Abgrenzung von den Eltern, der Gesellschaft)
Gutes Beispiel hierfür, die Mädchen die mit Burka in die Schule gingen.