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Kulturen im Konflikt - Druckversion

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- Shahab3 - 16.09.2006

Da trifft wohl das amerikansiche Religionsverständnis und das Mitteleuropäische aufeinander. Ich sag nur Waco :rofl:


- Erich - 16.09.2006

Wenn wir über China und Indien reden und die letzten fünfhundert Jahre betrachten, dann müssen wir feststellen, dass vor fünfhundert Jahren diesen beiden Mächte den Europäern wirtschaftlich gleichwertig waren.

Die Jahrhunderte danach haben sich die europäischen Kolonialmächte auf Kosten der beiden asiatischen Völker bereichert - mit brutalsten Methoden, wenn ich beispielsweise an die Opium-Kriege von Briten und China denke.

Jetzt - nach dem Ende des Kolonialismus - holen sich die beiden Kulturen (edit: und übrigends auch die islamischen Staaten) den Platz im globalen Spiel zurück, der ihnen von der Bevölkerungszahl her, von der Fläche und der Wirtschaftskapazität her zusteht. Sie werden wieder "gleichwertig". Natürlich ist das mit mehr Wachstum als bei den etablierten Mächten verbunden. Aber solange uns das insgesamt nicht zurück wirft, sondern ein (unserem Bevölkerungs"wachstum" angemessene) weitere wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht sehe ich darin kein Desaster, sondern nur einen Ausgleich, der den asiatischen Staaten (und dann auch noch anderen, z.B. den Südamerikanern) den ihnen zustehenden Platz in der globalen Welt einräumt.

Und mir ist es lieber, das geschieht mit wirtschaftlicher Konkurrenz (die bekanntlich das Geschäft belebt) als mit brutaler Gewalt, wie das vorher von den europäischen Kolonialmächten praktiziert wurde.

In dem Zusammenhang stellt sich dann auch die Frage, wie die sozialen, ethischen Kulturen miteinander umgehen.
Für die kath. Kirche hat sich bereits Papst Joh. Paul II im Jahre 2000 im Namen der Kirche entschuldigt - und wenn man die Intention und Schlußfolgerung von Benedikt XVI. in seiner Regensburger Vorlesung anschaut, dann erklärt er ein deutliches Nein zu Gewalt und (religiös begründetem) Krieg, dann fordert er alle Religionen zu einem Dialog der Vernunft auf. Benedikt richtet sich gerade in der heutigen spannungsgeladenen Atmosphäre zwischen "Islamischem Terrorismus" und "evangelikalen Kreuzrittertum" an die Christen und verweist ausdrücklich darauf, dass auch eine der ältesten Suren des Koran die religiöse Gewalt ablehnt.
So - und jetzt lasst mich an dieser Stelle auch klar machen, dass sich auch maßgebliche Vertreter des Islam an diesem Aufruf zum friedlichen Dialog beteiligen. Derzeit findet eine gemeinsame Konferenz der größten Glaubensgemeinschaften in Kasachstan statt, und der ägyptische Religionsminister, der zur Delegation um den Scheich der (sunnitischen) Al-Azhar-Moschee in Kairo gehört, hat sich beinahe gleichzeitig in gleicher Richtung geäussert:
Zitat:Alle großen Religionen müssen daran arbeiten, den Extremismus zu beseitigen, der das Ansehen der Religion beschmutzt.
In dem Zusammenhang sei nur noch als Randbemerkung der Geschichte erwähnt, dass die Orthodoxe Kirche bereits 963 in Konstantinopel (damals im Wiederstandskampf gegen den islamischen Dschihad) abgelehnt hat, die gefallenen Christen als "Martyrer" zu bezeichnen - wie das gerade den arabischen Eroberern entsprechend der Sure 4, 74-76 großen Todesmut gegeben hatte.
Erst mit Papst Urban II ist 1095 der Gedanke des "Kreuzzuges" in das westliche - römische - Christentum eingekehrt, und dort auch nur mit dem Ziel, den bedrängten Christen zu Hilfe zu kommen und die Heiligen Stätten in Palästina zu befreien.
Das Ergebnis war, dass die Kreuzritter aus dem Westen Byzanz noch vor den islamischen Heerführern erobert und geplündert haben - und damit das "Bollwerk" gegen eine islamische Eroberung im Osten so entscheidend geschwächt haben, dass die Osmanen die Reste nur noch "zu pflücken" brauchten.
Der islamsiche Dschihad nach Sure 8,39 und 9, 41 i. V. 9,29 war (ist?) dagegen auf Eroberung ausgerichtet. Erst mit der Lehre der Sunna ist die charidschitische Interpretation eines offensiven Dschihad in eine defensive Lehre mutiert. Das muss man wissen, um den von Benedikt zitierten historischen Disput eines "mit dem Rücken zur Wand" stehenden oströmischen Kaisers aus dem frühen 14. Jhdt. richtig einzuordnen (Benedikt übt - indem er den oströmischen Kaiser zitiert - auch Kritik an der damaligen Haltung der römischen Päpste, die eben religiös motivierte Gewalt befürwortet hatten).
Bei den anderen großen, heutigen islamischen Bestrebungen sei anzumerken, dass die Charidischiten, die bereits 657 den Omajaden unterlagen, bis zumindest ins 18. Jhdt. die Vorgänger der heutigen wahabitischen Lehre geprägt haben. Die Schiiten warten dagegen seit mehr als 1300 Jahren auf den echten Imam, der als einzige legitmiert sei, die Muslime in einem offensiven Dschihad anzuführen.


- Quintus Fabius - 16.09.2006

Zitat:dann müssen wir feststellen, dass vor fünfhundert Jahren diesen beiden Mächte den Europäern wirtschaftlich gleichwertig waren.
Wohl wahr, aber ihre Wirtschaftsräume waren autark und für sich selbst, von den unseren bis auf geringe Mengen an Luxuswaren vollständig getrennt. D.h. insbesondere, das alle Wirtschaftsräume damals unabhängig voneinander existierteren KONNTEN. D.h. das es damals egal war ob China mit der Welt handelt oder nicht, es spielte keine Rolle. Autarkie.

Heute spielt der Handel zwischen diesen Wirtschaftsräumen und uns eine sehr große Rolle. Und Autarkie ist nicht mehr denkbar, dafür siind wir zu viele geworden und haben zu viel zu verlieren.

Zitat:Jetzt - nach dem Ende des Kolonialismus - holen sich die beiden Kulturen den Platz im globalen Spiel zurück, der ihnen von der Bevölkerungszahl her, von der Fläche und der Wirtschaftskapazität her zusteht.
Niemanden steht irgend etwas zu. Wirklich vernünftig wäre folgendes: die bleiben wo sie sind und wir geben unseren Lebensstil auf !! Das wäre klug, und folglich wird es nie geschehen.

Weder haben wir unseren Lebenssstand verdient noch dürfen andere ihn erlangen. Das wäre nämlich unser aller Ende.

Und mir ist es lieber, das geschieht mit wirtschaftlicher Konkurrenz (die bekanntlich das Geschäft belebt) als mit brutaler Gewalt, wie das vorher von den europäischen Kolonialmächten praktiziert wurde.

Genau diese wirtschaftliche Konkurrenz aber ist es, die zu brutaler Gewalt führt, ja führen muss. Wie du selbst es schon schreibst: die Handelskriege, der Opiumkrieg, alle diese Brutalität folgte gerade eben aus der wirtschaftlichen Konkurrenz.

Zitat:Was soll das heissen @Qintus ich versteh das nicht?
Das heißt das Religiöse Kultur überlegen ist. Sie bringt direkte Vorteile hier im Jetzt und Heute. Religiöse Kultur bedingt, daß die Menschen mehr und besser arbeiten, zufriedener sind, glücklicher sind, sogar gesünder sind oder vielmehr glauben das sie es wären.

Ohne Gott ist da nichts als sinnlose Lehre. Vernunft ohne Glaube, die reine Logik der Maschine ist Wahnsinn, muß Wahnsinn sein. Gibt es nur Vernunft im Sinne von Logik, dann hat die Welt keinen vernünftigen Grund. Ein Paradoxon. Desweiteren führt die Vernunft unweigerlich zum Bösen, warum z.B. keine Babys töten nach der Geburt ? Rein Wissenschaftlich ist ihr Bewußtsein geringer als das von Tieren die wir schlachten und essen. Item sollten wir es tun ? Rein Wissenschaftlich spricht nichts dagegen, gibt es keine Menschenrechte, sind wir bloße Gegenstände, seelenlos. Das ist Wahnsinn und es ist Böse.

Das größte Problem des Westens ist sein Nihilismus. Hätten wir die Religöse Kultur früherer Zeiten, wären wir wirklich unbesiegbar und nicht und niemand könnte sich uns auf Dauer in den Weg stellen.

Der entscheidenste Vorteil des Westens vor anderen Kulturkreisen wie dem Islam oder China war die Eroberung der Neuen Welt, Amerikas. Daher die Position der westlichen Kultur. Das ist die ganze Erklärung, die größte Finanz- und Mittelspritze aller Zeiten durch die Gewinnung einer ganzen Welt. Diesen Vorsprung büßen wir nun ein, vor allem aus psychischer, aus kultureller Schwäche die ihren Grund im Mangel an Gott in unserer Kultur hat. Ich weiß z.b. das es keinen Gott gibt, bemühe mich aber seit einigen Jahren sehr wieder zu Glauben. Zumindest die Rituale und Formen halte ich ein und selbst dies bringt etwas, einen Effekt auf die gesamte Gesellschaft. Das ist der große Kontext den die Leute heute nicht mehr erkennen. Durch das bloße jeden Sonntag z.b. in die Kirche gehen würde es bereits weniger Arbeitslose geben.


- Erich - 16.09.2006

Zitat:Quintus Fabius postete

Ohne Gott ist da nichts als sinnlose Lehre. Vernunft ohne Glaube, die reine Logik der Maschine ist Wahnsinn, muß Wahnsinn sein. Gibt es nur Vernunft im Sinne von Logik, dann hat die Welt keinen vernünftigen Grund. Ein Paradoxon. Desweiteren führt die Vernunft unweigerlich zum Bösen, warum z.B. keine Babys töten nach der Geburt ? Rein Wissenschaftlich ist ihr Bewußtsein geringer als das von Tieren die wir schlachten und essen. Item sollten wir es tun ? Rein Wissenschaftlich spricht nichts dagegen, gibt es keine Menschenrechte, sind wir bloße Gegenstände, seelenlos. Das ist Wahnsinn und es ist Böse.
was, Herr Quintus Fabius, ist denn dann die Konsequenz aus dieser Erkenntnis?
Müssten wir dann nicht dem (mutmaßlichen) Willen dieses Gottes folgen und (zumindest) offensive Gewalt gegenüber anderen Menschen (nach jüdisch-christlicher Überzeugung aufgrund der "ratio" Ebenbilder Gottes) ablehnen, wie das Benedikt gerade ausgeführt hat, und zu einem vernünftigen Umgang mit Gottes Schöpfung zurück kehren?
Zitat:....
Der entscheidenste Vorteil des Westens vor anderen Kulturkreisen wie dem Islam oder China war die Eroberung der Neuen Welt, Amerikas. Daher die Position der westlichen Kultur. Das ist die ganze Erklärung, die größte Finanz- und Mittelspritze aller Zeiten durch die Gewinnung einer ganzen Welt. Diesen Vorsprung büßen wir nun ein, vor allem aus psychischer, aus kultureller Schwäche die ihren Grund im Mangel an Gott in unserer Kultur hat.
Einspruch - Europa war aufgrund seiner Küstenformen wie kein anderer Kontinent prädestiniert, die Welt zu entdecken; und als Europa die militärischen Mittel (Feuerwaffen, Kanonen) hatte, andere Völker zu unterjochen, hat es aus der "Entdeckung" die "Eroberung" gemacht, völlig entgegen gesetzt zu den Erkenntnissen der heutigen christlichen Theologie (und übrigends anders als die Chinesen, dem "Lieblingsfeind" von Herrn Quintus Fabius, die über weit größere Schiffe und ebenfalls Schwarzpulver und sogar Raketen verfügten, aber gar nicht auf den Gedanken gekommen sind, das Zeug zur militärischen Eroberung zu nutzen
Zitat:Ich weiß z.b. das es keinen Gott gibt, bemühe mich aber seit einigen Jahren sehr wieder zu Glauben. Zumindest die Rituale und Formen halte ich ein und selbst dies bringt etwas, einen Effekt auf die gesamte Gesellschaft. Das ist der große Kontext den die Leute heute nicht mehr erkennen. Durch das bloße jeden Sonntag z.b. in die Kirche gehen würde es bereits weniger Arbeitslose geben.
Eine bloße Einhaltung von sinnentleerten Ritualen lehne ich ab. Die Kirche ist keine volkstümliche Veranstaltung um an besonderen Feier- und persönlichen Festtagen (Weihnachten, Ostern, Taufe, Firmung/Konfirmation, Hochzeit, Begräbnis) erbauliche Trachtenveranstaltungen zu liefern.
Allerdings kann ein guter Theologe in der Ansprache oder Predigt durchaus auch nachdenklich machen - und da hoffe ich für Dich, dass es nicht nur bei den Ritualen bleibt.
Um es im Anklang an Benedikt XVI zu sagen: die Existenz dieser Welt mit ihren mathematisch erstaunlichen Zusammenhängen, die Existenz von Leben und letztendlich die Existenz von rational - logisch denkendem Verstand - die Fähigkeit zur Erkenntnis -, das ist viel zu unwahrscheinlich, als dass diese Existenz durch reinen Zufall begründet sein könnte.

Ja, man könnte verzweifeln - die Existenz von Gewalt (sei es in den Vernichtungslagern der Nazis, sei es bei den Massenmorden auf dem Balkan) lässt zweifeln an der Frage nach Gott. Wo war er, als das passierte? Warum lässt ein "liebender Gott" solche brutalen Exzesse zu?
Liebt er die Menschen so sehr, dass er diese Freiheit gestattet???


- Azrail - 16.09.2006

@Qintus sorry aber ich sehe das nicht so Kulturen verändern sich das heisst nicht gleich das sie sich schwächen.
Die westliche Kultur ist doch nicht schwächer geworden nur weil sie anscheinend nicht mehr an Gott glaubt.
Sie sind wirtschaftlich,militärisch stark sie haben sich eben durch diesen wirtschaftlichen Machteinfluss ihren Wohlstand aufgebaut was dazu eben natürlich führte das es den Menschen Gut geht und sie auch mal Spass haben wollen.Es ist eben normal das durch Wohlstand sich ein Hedonismus entwickelt.Es ist eben normal das eben durch Macht und Geld sich die Kultur auch verändert.
Schau dir doch dieses Phänomen doch in der islamischen Welt an,dort sind die Reichen wie Qatar oder Sauds ständig oberflächlich um ihre Kultur aufrechtzuhalt aber in Wirklichkeit sie längst ihre Kultur verändert ist und sie Spass haben in Paris,London oder Beirut usw.
Sie wollen den Wohlstand den sie haben ausleben,Spass haben.

Dieser Hedonismus macht keinen Halt durch unterschiedliche Kulturen er besteht Kulturübergreifend durch eben Wohlstand und Macht.
Er verändert betsehende Kulturen.

Das heisst nicht das man schwächer wird das heisst nur das man seine Kultur verändert.Diese neue angepasste Kultur bei jeder Bevölkerung,Ethnie oder eben Urkultur möglich ist.
Das heisst gib allen Muslimen Macht und Geld und sie werden sich genauso entwickeln,zu einer Gesellschaft die Spass haben will,die Partys feiert und auch in hinter Zimmern Sex haben will.
Hedonismus kommt eben vom satten Bauch,mach die Afrikaner satt und sie werden genauso so sein.

Es ist eben eine andere Lebensweise,Kultur!
Das heisst nicht das man untergehen muss.


MfG Azze


- Shahab3 - 16.09.2006

@Quintus

Zitat:Wohl wahr, aber ihre Wirtschaftsräume waren autark und für sich selbst, von den unseren bis auf geringe Mengen an Luxuswaren vollständig getrennt. D.h. insbesondere, das alle Wirtschaftsräume damals unabhängig voneinander existierteren KONNTEN. D.h. das es damals egal war ob China mit der Welt handelt oder nicht, es spielte keine Rolle. Autarkie.
Sorry Quintus, aber das kann man so nicht sagen. Mag vielleicht sein, dass die Hanse ein relativ eigenständiges Süppchen gekocht hat. Aber in Südeuropa, Mittelmeerraum bis hin nach Indien und China war der Handel schon immer überregional und international. Und das ganz bestimmt nicht in geringem Umfang.
Der Gewürzhandel hat ganze Fürstentümer, Königreichen zu wahrer Blüte verholfen. Der wirkliche Reichtum kam schon immer über den überregionalen Handel. Die Europäer kamen nur aus technischen Gründen nicht direkt nach Fernost. Anhand dieser Tatsache hat man im Nahen und Mittleren Osten seine Geschäfte abgewickelt.

Aber ich denke, dass ich Dich da wohl nur irgendwie missverstanden habe..?!


- Azrail - 16.09.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,437396,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 96,00.html</a><!-- m -->

Hier ein Gespräch mit Bardakoglu dem obersten Theologen in der Türkei der auch heftigst die Rede des Papstes kritiserte.
Ich finde er hat vollkommen recht.
Wieso macht also ein Papst im Namen Gottes auch noch so einen Fehler?
Ich glaube aus Überheblichkeit.


- Ingenieur - 16.09.2006

Zitat:Azrail postete
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Hier ein Gespräch mit Bardakoglu dem obersten Theologen in der Türkei der auch heftigst die Rede des Papstes kritiserte.
Ich finde er hat vollkommen recht.
Wieso macht also ein Papst im Namen Gottes auch noch so einen Fehler?
Ich glaube aus Überheblichkeit.
Welchen Fehler denn? Ich fand die Rede gut. Und wieso wird der Papst kritisiert, anstatt das auf des Kaisers Vorwurf eingegangen wird. So wie die arabische Strasse reagiert, wird die Aussage von Manuel II. bestätigt.

Man darf nicht vergessen dass Benedikt XVI. schon immer ein Akademiker ist, zu dessen Lieblingsthemen der Diskurs zwischen Philosophie Religion war. Es war keine politische Rede, die ein bestimmtes Signal setzen sollte. Ich glaube, der Papst hat allenfalls mit Kommentaren und Leserbriefen in guten Zeitungen gerechnet, nicht mit einem Aufstand der ungebildeten islamischen Massen, die die Rede nie gelesen haben und sie nie verstehen würden.

Die Entschuldigung zeigt eher, dass der Papst mit der Situation überfordert war.


- Azrail - 16.09.2006

Doch er macht einen Fehler absichtlich oder nicht aber er macht einen in dem er das theologische Grundelement einer Religion angreift,kritisiert.
Man darf mich als Moslem kritiseren wenn ich falsch handle aber nicht meinen Propheten oder mein heiliges Buch,sowie ich nicht die Fehler Bush jr. des Christen der 100.000 Moslems auf dem Gewissen hat in Afghanistan oder Irak,die Verantwortung für diese Schandtat NICHT bei Jesus und der Bibel such also Jesus und die Bibel kritisiere.
Man darf mich kritisieren wenn ich einen Fehler mache aber nicht meine Mutter die ist Heilig,denn ich mach es mit deiner Mutter auch nicht!

Das hat der Papst gemacht indem er einen weltlichen Kaiser der Byzantiner die im Kampf gegen eine andere Kultur stand gemacht.Was sollte man von einem Kaiser dieser Zeit von seinem "Feind" erwarten?
Das er sagt ihr seid toll?!

Der Papst hat das mit Absicht gemacht um die Muslime anzugreifen und seine chrsitliche Kirche hervborzuheben und neue Anhänger im Westen zu binden.Der Papst agiert nach seinen Interessen und wie wir wissen ist der Vatikanstaat ein Staat und jeder Staat agiert nach Eigeninterssen indem Recht und Unrecht beiseite geschoben werden können.


- bastian - 16.09.2006

@Azrail
Hast du die Rede des Papstes gelesen?
Hier noch mal der Link:
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und Zitate
Zitat:Der entscheidende Satz in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt lautet: Nicht vernunftgemäß handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Herausgeber, Theodore Khoury, kommentiert dazu: Für den Kaiser als einen in griechischer Philosophie aufgewachsenen Byzantiner ist dieser Satz evident. Für die moslemische Lehre hingegen ist Gott absolut transzendent. Sein Wille ist an keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit. Khoury zitiert dazu eine Arbeit des bekannten französischen Islamologen R. Arnaldez, der darauf hinweist, daß Ibn Hazn so weit gehe zu erklären, daß Gott auch nicht durch sein eigenes Wort gehalten sei und daß nichts ihn dazu verpflichte, uns die Wahrheit zu offenbaren. Wenn er es wollte, müsse der Mensch auch Idolatrie treiben.
(...)
In der von Professor Khoury herausgegebenen siebten Gesprächsrunde kommt der Kaiser auf das Thema des Djihad (heiliger Krieg) zu sprechen. Der Kaiser wußte sicher, daß in Sure 2, 256 steht: Kein Zwang in Glaubenssachen – es ist eine der frühen Suren aus der Zeit, in der Mohammed selbst noch machtlos und bedroht war.
(...)
In diesen großen Logos, in diese Weite der Vernunft laden wir beim Dialog der Kulturen unsere Gesprächspartner ein. Sie selber immer wieder zu finden ist die große Aufgabe der Universität
Ich bin gespannt darauf, dass du mir eine Stelle zeigst an der der Papst eine der theologischen Grundelemente der Religion kritisiert.

Das strittige Zitat ist krass aus dem Zusammenhang gerissen und verfälschend. Bei einer akademisch und theologisch derart anspruchsvollen Rede ist das nahezu immer möglich, allein wenn man die Position zitiert, die man kritisiert.


- Ingenieur - 16.09.2006

Hätte der Papst die Rede auf dem Petersplatz gehalten, hätte ich dir Recht gegeben, aber die Rede war zum akademischen Diskurs gedacht war und nicht zur politischen Positionierung.
Ratzinger war auch nie der Politiker sondern eher Professor.

Im übrigen hat auch der Kaiser nicht die theologische Grundlage kritisiert, sondern dass der Islam in seiner Anfangszeit sher kriegerisch war. Und wenn der Kaiser diesen Satz im Zusammenhang mit einer Diskussion mit einem persischen Gelehrten gesagt hat, wird er nicht unbedingt zum Ziel gehabt haben sich verbal für verlorene Kriege zu rächen. Er lag auch nicht mit den Persern im Krieg.


- Azrail - 16.09.2006

Zitat:Ingenieur postete
Hätte der Papst die Rede auf dem Petersplatz gehalten, hätte ich dir Recht gegeben, aber die Rede war zum akademischen Diskurs gedacht war und nicht zur politischen Positionierung.
Ratzinger war auch nie der Politiker sondern eher Professor.

Im übrigen hat auch der Kaiser nicht die theologische Grundlage kritisiert, sondern dass der Islam in seiner Anfangszeit sher kriegerisch war. Und wenn der Kaiser diesen Satz im Zusammenhang mit einer Diskussion mit einem persischen Gelehrten gesagt hat, wird er nicht unbedingt zum Ziel gehabt haben sich verbal für verlorene Kriege zu rächen. Er lag auch nicht mit den Persern im Krieg.
Es ist egal wo er sie hält er ist der Papst der sogenannte Vertreter der Christenheit und aus christlicher Sicht der "Vertreter Gottes auf Erden".
Er hat unüberlegt oder sich falsch ausgedrückt.


Ich sag dir jetzt mal ohne schnörkel was er mit diesen "akademischen" Diskurs gemeint hat:
Er sieht einen Menschen (den sogenannten Moslem) der stiehlt(unsittlich seiner Vernunft usw. verhält),die antwort dieses Papstes "das kommt davon wenn man so eine Mutter hat"!

Natürlich wollte Ratzinger sich von dem Islam abheben und eben seine "Vorzüge" voranbringen,in der abendländischen welt hat er vielleicht Anhänger unter den Islamophoben gefunden aber bei den Muslimen nicht und das war bestimmt auch nicht seine Abischt.

Das hat er damit gemeint er kann mich vielleicht als Dieb bezeichenn und das dies nicht richtig ist aber nich meine Mutter bleidigen die nix damit zu tun hat!

Und ja der Islam hat Bestandteil der Gewalt nicht weil er es bewilligt sondern weil es die Realität der Menscheit und seiner Geschichte ist.(Das Recht auf Selverteidigung kam auch erst nachdem die Muslime massiv in Medina bedrängt wurden).
Im Islam gibt es eben nicht "halte die andere Backe hin" sondern er gibt dir eben das Recht der Selbsverteidgung.Das man Unschuldige schonen soll sagt der Prophet Mohammed selbst(die Verbreitung des Glaubens mit dem Schwert propagiert er nicht eher das Christentum) und das die Praxis bei den Gläubigen in der heutigen Zeit anders aussieht JA dafür kannste die Muslime kritisieren aber nicht Mohammed als Gewalttäter hinstellen,weil des eben nicht stimmt.

Der Papst weiss das als Theologe und Professor der macht des entweder um eben seine christlichen Interssen zu verfolgen oder er weiss wirklich nich was der islam ist aber das bezweifle ich sehr oder wieso wählt er den 12.Sep für die Rede?


- Wolf - 16.09.2006

Und um die Diskussion auf einem erträglichen Niveau zu halten, hör bitte auf ständig von deiner Mutter zu reden. Danke.


- Azrail - 16.09.2006

Zitat:Wolf postete
Und um die Diskussion auf einem erträglichen Niveau zu halten, hör bitte auf ständig von deiner Mutter zu reden. Danke.
Naja war nur als Beispiel gedacht es gibt einige Punkte die Heilig sind,Jesus ist unantastbar für das Christentum so ist eben Mohammed unantastbar für die Muslime.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,437461,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 61,00.html</a><!-- m -->
Das hier wiederum ist zu kritisieren niemand hat das Recht jetzt mit Gewalt dem Papst zu drohen das ist zu kritiseren und eben nicht mit dem Islam zu vereinbaren diese irakische Organisation oder Terrororgruppe soll sich zurückhalten und das Maul halten.


- Wolf - 16.09.2006

Zitat:Azrail postete
Jesus ist unantastbar für das Christentum so ist eben Mohammed unantastbar für die Muslime.
Trotzdem habe ich kein Problem damit wenn in Fernsehdokumentationen davon gesprochen wird, dass Jesus vielleicht verheiratet war oder so. Das ist eben Wissenschaft und in Ordnung. So wie die Amis in einigen Universitäten im sogenannten "bilbe-belt" (der Fanatikerregion an der Ostküste) die Lehren von Charles Darwin als "gottlos" ignorieren, ist auch die Verurteilung der Papstvorlesung durch einige Muslime falsch. Und solange er sich nicht als Hassprediger betätigt, sollte man ihn in Ruhe lassen.