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Kulturen im Konflikt - Druckversion

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- Wolf - 09.09.2006

Zitat:Quintus posteteHast du mich nicht verstanden ? Die Iraner kämpfen verzweifelt Militärisch an der Grenze gegen die Schmuggler die das Heroin dort hinein bringen. Täglich gibt es dort Schießereien.
dann:

Zitat:...ein deutlich negativeres Bild als das vorzügliche Bild das Shahab und andere hier zeigen.
Das ist das Problem. Ihr könnt viel erzählen wenn der Tag lang ist. Sowas gehört in die Nachrichten und zwar an prominenter Stelle. Kameraleute, die eine Grenzpatrouille begleiten und die Schiesserei filmen, Schollatour style - wenn man so will. Keine Gebetsteppiche, verschleierte Frauen und politisches Bla Bla. Einfach nur Männer die ihren job machen. Niemand auf der Welt mag Drogenhändler . Sowas kann man also medienwirksam zur Imagebesserung benutzen.

Zitat:Zur Recht weißt Shahab z.b. darauf hin, daß z.B. Steinigungen im Iran im Gegensatz zu früher nicht mehr vorkommen, weil der Iran sich bessert.
Öffentlicher Auftritt Ministerpräsident und Oberster Richter - Verkündigung das die Steinigung als Strafe abgeschafft ist. Fertig. Das "wird nicht angewendet" ist wertlos, denn es kann sich ohne weiteres von heute auf morgen ändern.

Zitat:Es ist immer der Ton und die Betonung bestimmter Stellen, die die Musik machen.
Wenn man seine Musik allein im dunklen Keller spielt hört einem aber sowieso keiner zu...

Zitat:Das ist keine Frage der Inneren Stärke und auch keine des Charakters. Selbst schöne junge Frauen in Aufreizender Kleidung sind zudem keine Verlockung für mich, ich habe eine Frau und deshalb ist Untreue nicht denkbar.
Ich rede nicht von Untreue sondern von dem gedanklichen Prozess der sich zeitlich gesehen davor abspielt. Aber wenn ich das so lese scheint es mir eher als würdest du dich sorgen dass das Vorbild auf deine Kinder/Neffen/Enkel u.a. abfärben könnte. Da musst du/ihr wohl eher mit gutem Beispiel vorangehen und demonstrieren, dass man ein gutes und erfülltes Leben mit ner Menge Spass auch ohne nuttiges Outfit leben kann. Dann verbreitet sich deine Lebensweise ohne dass du es auch nur einmal angesprochen hättest - oder dass du irgendein Verbot ausgesprochen hättest. Diese Pädagogik Sache kann zuweilen recht hilfreich sein - und erspart einem den Weg zum religiösen Fanatiker (welcher Coleur auch immer) zu werden. Wink

Zitat:Alles ist nur noch schmierige Dekadenz !!
Nein es ist ein unterbewusster Instinkt der sich aus der Ansicht speisst auf diese Weise ein erfüllteres Leben mit besseren Chancen zu erreichen. Was sich wiederrum aus dem verhalten der Umwelt - incl. jedes Einzelnen und der Medien entwickelt hat.


Zitat:Zum Vergleich: Wenn du heute in den Petersdom in Rom willst, hast du dich auch "züchtig" zu kleiden, deshalb gibt es vor dem Eingang Händler die Hosen und Hemden aus Papier verkaufen. Damit "halbnackte" Männer
sich bedecken können.
Naja - das zielt aber wohl eher auf die "Totalausfälle" die man unter den Touristen öfter sieht. Keine statische Regelung á la S.A. .


- Quintus Fabius - 10.09.2006

[qutoe]Kameraleute, die eine Grenzpatrouille begleiten und die Schiesserei filmen, Schollatour style - wenn man so will.[/quote]Gab es und gibt es. Eine Schießerei mit Drogenschmugglern mit 12,7mm SMG und über das Drogenproblem in Teheran lief sogar schon mal im Weltspiegel.

Das Problem ist, daß die Wahrheit überhaupt nicht durch Fakten, sondern durch Glauben bestimmt wird. Wenn die Leute etwas bestimmtes erwarten, dann werten sie Informationen die ins Bild passen mehr als solche die nicht ins Bild passen.

Du könntest auf allen Kanälen die ganze Zeit über das Drogenproblem senden, DANN Würde sich erst tatsächlich etwas am Bild ändern.

ABER: das müßte ein Staat hier im Westen tun, den die Sender und noch mehr die Journaille sind allein zum Geldverdienen da und was keine Quote bringt und was dem Bild zuwieder läuft, hindert wiederum am Geldverdienen.

Im Libanon hat man aus Mangel an Toten Szenen mit Lebenden gestellt die Tote spielten, die wurden dafür von Reportern bezahlt. Schlicht und einfach weil das echte Geschehen nicht spektakulär genug war.

Heroinsüchtige in Teheran passen nicht ins Bild, und es läßt sich weniger damit verdienen item stellt jeder Reporter die Frage nach dem Atomprogramm und nicht nach Drogenproblemen. Einfach eine Verdienstfrage.

Und selbst wenn (ARD) ohne Verdienst darüber berichtet wird ist das Medienecho eben sehr gering. Manche Dinge erzeugen keine Reaktion, daß ist oft so. Da wird im Millionen Bereich Völkergemordet aber es interessiert nichts und niemanden obwohl darüber berichtet wird, und da sterben ein paar hundert und die ganze Welt jammert.

Der Iranische Präsident sagt irgend was um den Ölpreis hochzutreiben damit er selbst und der Iran mehr Geld kriegen, und jeder jammert, da kommt eine Sendung mit Schießerei und über Drogen im Iran, und keinen interessiert es.

Wahrheit wird nicht durch Information, sondern durch Selektion von Information erzeugt. Und zwar nicht Selektion indem ich vorenthalte, sondern Selektion durch Kultur, durch Begrenzung der Wahrnehmung durch kulturelle Regelmechanismen.

Zitat:dass man ein gutes und erfülltes Leben mit ner Menge Spass
Nein es ist ein unterbewusster Instinkt der sich aus der Ansicht speisst auf diese Weise ein erfüllteres Leben mit besseren Chancen zu erreichen
Das Ziel des Lebens ist es aber eben nicht, daß das Leben erfüllt ist, und das man Spaß hat. Reines Gllück und billiger Zufall wenn dem so ist. Und zunehmende Schwäche ist die Folge wenn dem so ist. Und Schwäche buchstabiert man über kurz oder lang t o t .


- Wolf - 10.09.2006

Zitat:Quintus Fabius posteteDas Problem ist, daß die Wahrheit überhaupt nicht durch Fakten, sondern durch Glauben bestimmt wird. Wenn die Leute etwas bestimmtes erwarten, dann werten sie Informationen die ins Bild passen mehr als solche die nicht ins Bild passen.
Nein, das ist so nicht richtig. Derartige Berichte allein sind - wie du richtig angemerkt hast, wertlos. Eine PR wirksame Darstellung wird nur dann erreicht wenn der Bericht mit anderen Aktionen gekoppelt ist und als Teil einer komplexen Maschinerie erscheint. Du siehst den Bericht und denkst "ah, interessant" - aber du merkst nicht dass dein Wunsch sich eine solche Sendung ganz anzuschauen schon viel früher an anderer Stelle durch andere Sachen geweckt wurde.

Einfach nur etwas irgendwo kundzutun, so wahr es auch sein mag, ist für die Katz wenn der Moment falsch abgepasst ist oder der Ort nicht stimmt. Etwa so wirksam als wenn ich jetzt, um 1:01 Uhr das Haus verliesse und auf dem zentralen Platz meiner Heimatstadt lautstark die Republik ausrufe. Who cares? Aber es ist nicht mein job hier jetzt ein komplettes Marketingkonzept für den Iran auszuarbeiten.

Zitat:Das Ziel des Lebens ist es aber eben nicht, daß das Leben erfüllt ist, und das man Spaß hat. Reines Gllück und billiger Zufall wenn dem so ist. Und zunehmende Schwäche ist die Folge wenn dem so ist.
"Spass" ist relativ Quintus. Wenn ich im job 3 Wochen an einem Projekt arbeite macht mir das Spass. Wenn ich jetzt hier schreibe; auch irgendwie. Man muss bloss die Prioritäten richtig ordnen - dann macht fast jeder Scheiss Spass. Um es mal blumig auszudrücken - sogar als Jogi ein Gottesfürchtiges Leben in Armut zu führen und sich Nadeln durch die Wangen zu pieksen.


- Quintus Fabius - 10.09.2006

Zitat:Man muss bloss die Prioritäten richtig ordnen - dann macht fast jeder Scheiss Spass.
Das sind jetzt aber Sophistereien, du hast mich doch schon verstanden, jetzt Wortdefinitionsstreiterien sind doch sinnlos. Mit Spaß meine ich die Hedonistische, im günstigsten Fall Epikuräische derzeitige Kultur des größten Teils des Westens.

Ich verwende für das was du hier jetzt meinst eher den Begriff Freude. Ich trenne so etwas begrifflich, ebenso wie ich Job und Beruf sehr scharf trenne. Beruf, das hat etwas mit Berufung zu tun, Job, das ist der Dreck der uns gerade kaputt macht.

Spaß, daß ist Hedonismus, Freude, daß ist in Ordnung.

Zitat:Einfach nur etwas irgendwo kundzutun, so wahr es auch sein mag, ist für die Katz wenn der Moment falsch abgepasst ist oder der Ort nicht stimmt
Das kommt noch dazu. Aber die Presse entscheidet ja auch nicht neutral, was wann und wo gesendet wird. Die Springer Presser hier in Deutschland ist durchaus parteiisch. In einem Land, in dem es Staatsräson !! ist, Israel zu unterstützen, kannst du niemals erwarten, daß wirklich frei berichtet wird.

Nehmen wir mal den Libanon Krieg:

Die deutsche Presse hat hier völlig anders berichtet als z.B. die Französische. Die Franzosen zeigten andere Bilder (Israelkritischer) und selbst sehr renommierte Zeitungen wie die ZEIT berichteten ausgesprochen Israel freundlich. Während in der ZEIT das Titelbild eine weinende Jüdin war, waren es in der Le Monde am gleichen Tag tote libanesische kinder. So einfach ist das.

Aber noch darüber hinaus: selbst wenn der Ort stimmt, und die Zeit, kann eine Information trotzdem keinen Anklang finden. Sie kann einfach ignoriert werden. Und das ist auch schon oft geschehen. Selbst Bildzeitungsüberschriften die nun wirklich volksnah einprägsam sind, sind nicht immer erfolgreich.

Zitat:Aber es ist nicht mein job hier jetzt ein komplettes Marketingkonzept für den Iran auszuarbeiten.
Ich stimme dir zu, daß der Iran im Westen zu wenig für sein Marketing tut. Aber da stellt sich die Frage, warum dem so ist. Vielleicht investiert man hier mit Absicht keine Mittel, da man diese PR Wirksamer an anderer Stelle einsetzt (arabischer Raum). Der Iran führt zudem durchaus massive PR Kampagnen weltweit, aber halt nur sehr wenig hier im Westen. Z.b. gibt es massive Iranische Agitation in Bosnien, etwas was kaum jemand hier weiß.

Hier in Deutschland usw Pro Iranische PR zu betreiben wäre aber auch sehr schwierig und der Erfolg wäre gering. Desweiteren ist das alles eine Frage der Ziele. Wenn die Führung dort zum Machterhalt und aus Innenpolitischen Gründen sogar Sanktionen anstrebt, macht eine Pro Iranische PR wenig Sinn, wenn es das Ziel ist, (mit der Sicherheit das China in Wahrheit voll hinter einem steht) mittels bestimmter Äußerungen den Ölpreis für den Westen hochzutreiben (die Chinesen kriegen halt dann einen günstigeren Preis, was auch tatsächlich so geschieht)

Der Iran hat massivste Innenpolitische Probleme. Er hat z.b. als Erdölnation ein massives Energieproblem, und muß Benzin importieren !!

Der Präsident wurde gewählt, weil die Regierung korrupt ist, weil die Mullahs korrupt sind. Er kann aber weder die Korruption noch die Mißstände und die Not abstellen. Item braucht er einen Sündenbock, dem er die Schuld für das weitere Andauern der Mißstände geben kann.

Da er darüber hinaus auch noch ein echter Überzeugungstäter ist, will er die Verwestlichung des Landes stoppen. Und auch das geht nicht, wenn der Iran weiter auf den Westen zusteuert. Daher muß ein Konflikt her, der beide Seiten wieder trennt.

Daher seine Handlungen. Logisch und Rational.

Ein Positives PR Marketing hier im Westen passt daher überhaupt nicht zu den Zielen, und genau deshalb gibt es auch keines.

Im Gegensatz z.b. zu den Palästinensern, die hier im Westen ganz massiv PR Betreiben, in ständigem Wettkampf gegen die Israelis die das gleiche tun.


- Wolf - 10.09.2006

Zitat:Quintus Fabius posteteSpaß, daß ist Hedonismus, Freude, daß ist in Ordnung.
Und Siegen heisst Leben... Ansichtssache.


Zitat:Die Springer Presser hier in Deutschland ist durchaus parteiisch. In einem Land, in dem es Staatsräson !! ist, Israel zu unterstützen, kannst du niemals erwarten, daß wirklich frei berichtet wird.
Das ist kein neues "9/11 Zeitalter" Phänomen und hat somit wenig mit Israel zu tun. Schon mein Vater skandierte "wer Springerpresse liesst, der selbst auf Vietnamesen schiesst", seinerzeit 68. Und der Iranische Schah war ein Lieblingskind der Springerpresse und sie sind vielleicht deshalb noch sauer. Achmadinejad taugt dagegen wohl nicht für Glamourfotos und Homestorys.

Zitat:Die Franzosen zeigten andere Bilder (Israelkritischer) und selbst sehr renommierte Zeitungen wie die ZEIT berichteten ausgesprochen Israel freundlich. Während in der ZEIT das Titelbild eine weinende Jüdin war, waren es in der Le Monde am gleichen Tag tote libanesische kinder. So einfach ist das.
Weil Frankreich Schutz- und Kolonialmacht des Libanon war und sich dementsprechend verpflichtet fühlt. Vermutlich steht auch in der Belgischen Presse mehr über den Kongo als in der Deutschen etc. etc.

Zitat:Hier in Deutschland usw Pro Iranische PR zu betreiben wäre aber auch sehr schwierig und der Erfolg wäre gering.
Schiessereien, Drogenschmuggel, Tote und die Bilder gibst für die West-Presse umsonst. Das ist was anderes als der weichgespülte Auslandseinsatz-Mist der Bundeswehr. Da boxt der Papst im Kettenhemd - da lässt sich viel draus machen. Nicht mit der Schnarchbrigade vom Auslandsjournal sondern mehr in der reisserischen Actionnews Ecke. Und zwar so dass man zunächst garnicht mitbekommt dass man im Iran ist... Aber ok, ich ereifere mich schon wieder zusehr.

Zitat:die Chinesen kriegen halt dann einen günstigeren Preis, was auch tatsächlich so geschieht
Ich weiss. Aber die Chinesen sind mittlerweile derart ineffizient, dass ihnen das nicht ausreichen wird. Vielleicht kommt ja irgendjemand auf die Idee den Chinesen das Iranische Öl noch billiger anzubieten obwohl es ihm noch garnicht gehört... China ist im wörtlichen Sinne kein loyler Verbündeter des Iran der sich historisch oder wegen kultureller Bande dem Iran verpflichet fühlen würde.

Zitat:Da er darüber hinaus auch noch ein echter Überzeugungstäter ist, will er die Verwestlichung des Landes stoppen. Und auch das geht nicht, wenn der Iran weiter auf den Westen zusteuert. Daher muß ein Konflikt her, der beide Seiten wieder trennt.
Hat nie irgendwo funktioniert und wird auch nie. Irgendwer beiflusst immer irgendwen und sei es nur durch blosse, passive Anwesenheit.

Zitat:Logisch und Rational.
Und wohin hat ihn das geführt? Wenn morgen die Israelis alle Iranischen Energiezentren und deren Umgebung bei 2500° Celsius zu Asche verbrennen lassen - was würde der Teil der Welt, der entsprechende Vergeltungsmassnahmen einleiten könnte dann tun? Ein bissel PR in den entwickelteren Teilen der Welt dürfte nicht Schaden um sich abzusichern.

Zitat:Im Gegensatz z.b. zu den Palästinensern, die hier im Westen ganz massiv PR Betreiben, in ständigem Wettkampf gegen die Israelis die das gleiche tun.
Mit dem Resultat dass ich beide nicht leiden kann.


- Quintus Fabius - 10.09.2006

Werter Wolf: ihre Ideen bezüglich der Frage wie man die VR Chinesen da raus halten könnte sind leider unbrauchbar. Das wurde schon alles vorgeschlagen.

Das Problem mit den VR Chinesen ist, daß sie hinterfotzig sind und glauben, alle anderen seien ebenso. Für die Schlitzaugen ist Papier nichts wert, Absprachen nichts wert, überhaupt nichts ist etwas wert außer Sachzwängen. Die Betrügen und Lügen und Hintergehen wo es nur irgendwie geht, und gehen davon aus, daß alle anderen ebenso sind.

In der Folge dessen wählen VR Chinesen immer die Option, in der sie so viele Sachzwänge sehen, daß es für sie die sicherste Option ist. Sie entscheiden sich stets für die sicherste, d.h. abgesichertste Variante.

Das Öl ihnen zuzuschanzen ist nicht sicher genug, den sie selbst würden dann betrügen, item ist ihnen das Risiko das andere sie reinlegen könnten zu groß.

Der Status Quo aber bietet eine vergleichweise recht große Sicherheit. Daher ist ihre Idee unbrauchbar und aus dem gleichen Grund liefern die Chinesen bestimmte Waffen an die Iraner die an und für sich schon Kriegsgrund wären.

Desweiteren sind die Chinesen fest davon überzeugt, dass der Krieg mit den USA auf Dauer unvermeidbar ist. Sie wollen daher weiter aufsteigen und den Konflikt so spät wie möglich anfangen, d.h. insbesondere, daß die USA eine Beschäftigung brauchen. Je mehr Feinde der USA beendet werden, desto schneller sieht China den Konflikt kommen, daher sorgen die Chinesen weltweit für Instabilität schlicht und einfach um die Amis zu beschäftigen und mit Zitat: tausenden kleinster Stiche ausbluten zu lassen bevor es zum richtigen Kampf kommt.


- Lara - 10.09.2006

Das Problem mit der iranischen PR ist, dass es keine Plattform gibt.
Ich suche ständig in google Sachen über den Iran, da findet man erstaunliches. Ein Beispiel, aus Sicht einer Frau, im März war internationaler Frauentag und in Teheran war eine Demonstration für mehr Frauenrechte, hier war das nur im Internet zu bekommen, genau wie die Demo letzten Monat. Wieder Frauen auf der Straße. Es war ja schon erstaunlich das was zum Thema Fußball (Frauen als Zuschauer) kam. Natürlich negativ.
Das aber Berliner Frauen im Iran kicken waren, ich hab nix gesehen.

9-11 die einzige islamische Solidaritätskundgebung für die Opfer, mit eindeutigem Hinweis der Mullahs, dass das töten von Zivilisten unislamisch ist, war in Teheran und zwar 3 Tage nach 9-11.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/archiv/2001/43/200143_iran.xml?page=1">http://www.zeit.de/archiv/2001/43/20014 ... xml?page=1</a><!-- m -->


Und Bush? Setzt den Iran auf seine "Achse des Bösen" am 20.01.2002

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Achse_des_B%C3%B6sen">http://de.wikipedia.org/wiki/Achse_des_B%C3%B6sen</a><!-- m -->



Es ist schon erstaunlich, wenn ich bei "meiner PR" für den Iran, dieses anführe sind die Leute erstaunt und werden sehr, sehr nachdenklich.


- Wolf - 11.09.2006

Zitat:Quintus Fabius posteteDesweiteren sind die Chinesen fest davon überzeugt, dass der Krieg mit den USA auf Dauer unvermeidbar ist.
Ein offener Krieg zwischen Supermächten? Den könnte man nicht auf konventionelle Waffen begrenzen, demnach keine echte Option. Das beste was man in so einer Konstellation erreichen kann ist "unangreifbar" zu erscheinen - den Gegner besiegen oder ungestraft schwer anschlagen kann man jedoch nicht.

Zitat:Das Problem mit den VR Chinesen ist, daß sie hinterfotzig sind und glauben, alle anderen seien ebenso. Für die Schlitzaugen ist Papier nichts wert, Absprachen nichts wert, überhaupt nichts ist etwas wert außer Sachzwängen. Die Betrügen und Lügen und Hintergehen wo es nur irgendwie...
Du gibst dir wohl auch nur selektiv Mühe Kulturen zu verstehen Smile Der Chinese aus der VR ist, nach meinen persönlichen Erfahrungen kaum teamfähig (kann nicht im Team mit höher oder niedriger gestellten Personen/Kollegen unbefangen seine Meinung vertreten) und hat merkwürdige Ansichten zum Prozedere der Vertragsverhandlung (hat nach einer Woche Verhandlung den Stift zur Unterschrift schon in der Hand und fängt dann an grossartige Nachbesserungen zu fordern).
Aber wenn man das weiss stellt man sich eben entsprechend ein. Lässt den Chinesen den Vertrag selbst aufsetzen und meckert dann selbst daran herum, oder lässt die gleichrangigen Kollegen das chinesische Teammitglied gesondert nach dessen Meinung Fragen.

Aber die Zeiten des völkermordenden Maos sind doch eher vorbei.


@Lara:

Keine Ahnung warum man so wenig findet. Scheint aber auf alle Bereiche zuzutreffen - man schaue sich nur unsere dürftigen Wissenssplitter im thread über die iranischen Streitkräfte an. Möglicherweise liegt das am niedrigen Grad der Vernetzung der Bevölkerung. Erst dessen Erhöhung sorgt ja dafür, dass sich auch die dortigen Medien verstärkter im Netz engagieren und damit auch Behörden und Firmen.

Einen Bericht über den Frauenfussball habe ich zwar auch gesehen, bloss drängt sich mir dann immer die Frage auf ob die Liberalisierung des Iran eher eine verwertbare Aussenwirkung erzielen kann als die iranische/internationale Poltik eine kriegerische Auseinandersetzung erzeugt. Hm. Vielleicht hätte besser der Iran die WM gewinnen sollen Smile


- Ingenieur - 11.09.2006

Frage zur Theorie, dass Teheran die Ölpreise nach oben treibt und China gleichzeitig niedrigere Preise bei Iran bezahlt:
Chinas Ölbedarf deckt seinen Ölbedarf nicht allein aus dem Iran. Auch wenn sie so einiges gegenüber dem Weltmarkt sparen, haben sie dennoch höhere Kosten. Wie passt das rein? Da schaden sie sich trotzdem selber.


- Shahab3 - 11.09.2006

Zitat:Keine Ahnung warum man so wenig findet. Scheint aber auf alle Bereiche zuzutreffen - man schaue sich nur unsere dürftigen Wissenssplitter im thread über die iranischen Streitkräfte an. Möglicherweise liegt das am niedrigen Grad der Vernetzung der Bevölkerung. Erst dessen Erhöhung sorgt ja dafür, dass sich auch die dortigen Medien verstärkter im Netz engagieren und damit auch Behörden und Firmen.
Offenbar mal wieder keinen blassen Schimmer, sondern reine Klischeedenke.
Im Jahr 2005 waren es bereits 7,5 Mio Internetnutzer. Oder wie sagten "Reporter ohne Grenzen"..."Das internet ist seit 2000 in keinem Land des Nahen Ostens schneller gewachsen, als im Iran".
Das ist jedenfalls offenbar nicht der Grund, warum die iranische PR in Euren Augen so schlecht ist. Und im Grunde läuft Wolfs Argumentation ja wieder auf den entscheidenden und durchaus bekannten Punkt hinaus. "Dass ich mich nicht dafür interessiere und die blöd finde, hängt damit zusammen, dass die so rückständig sind". Wer interessiert sich hierzulande auch schon wirklich für die Staaten der Region? Kaum jemand ernsthaft. Zudem würde das wohl vieles in Frage stellen, was man so durch Spiegel, Focus, Bild und Co mühsam eingetrichtert bekommen hat.


- Wolf - 11.09.2006

Danke für deinen inhaltsleeren Einwurf. Ich finde trotzdem nichts brauchbares zu den Themen die mich im Iran interessieren, egal in welcher Sprache. Und wenn ich mir deine posts zu Iranischen Panzern u.a. so anschaue findest du noch weniger. Ausser zu den Raketen aber das ist auch nur öde Waffenmessen Promo.

Zitat:Shahab3 postete "Dass ich mich nicht dafür interessiere und die blöd finde, hängt damit zusammen, dass die so rückständig sind"
Überprüf mal deine Einstellung.


- Shahab3 - 11.09.2006

Zitat:Danke für deinen inhaltsleeren Einwurf. Ich finde trotzdem nichts brauchbares zu den Themen die mich im Iran interessieren, egal in welcher Sprache. Und wenn ich mir deine posts zu Iranischen Panzern u.a. so anschaue findest du noch weniger
Ich wäre sehr überrascht, wenn es dazu veröffentlichte Bilder oder eine Neuigkeit gäbe, die an den "Foren-Iranern", an mir, oder einigen anderen hier -und damit irgendwo auch an Euch- vorbeigegangen ist. Die Informationslage ist heute in diesem Bezug auf den ersten Blick besser als im Kalten Krieg. Das ist eben auch eine Folge des Internetbooms und den propagandistischen Möglichkeiten die sich daraus ergeben.

Übrigens würde ich...um mal wieder den Bogen zum eigentlichen Thema zu spannen...dem Iran, dem Islam, den Fundis, den Sozis, etc..durchaus nicht mangelnde Ausnutzung neuer Medien attestieren. Eher im Gegenteil. Die Adressaten sitzen nur eben auch eher selten im Westen. Und diesen Vorwurf muss sich tatsächlich so mancher gefallen lassen.


- Lara - 12.09.2006

@ Shahab3 und Wolf

Nun regt euch doch nicht so auf, ihr habt ja jetzt mich.Big Grin

Ich google was die Tastatur hergibt, also da werden wir schon noch ne ordenliche PR für den Iran zusammen bekommen. Wird vielleicht etwas "frauenlastig". ('Wink')

Zitat:Übrigens würde ich...um mal wieder den Bogen zum eigentlichen Thema zu spannen...dem Iran, dem Islam, den Fundis, den Sozis, etc..durchaus nicht mangelnde Ausnutzung neuer Medien attestieren. Eher im Gegenteil. Die Adressaten sitzen nur eben auch eher selten im Westen. Und diesen Vorwurf muss sich tatsächlich so mancher gefallen lassen.
Naja, es wird ja nur gesucht was "gebraucht" wird. Wenn sich jemand die Mühe macht findet man schon gute Sachen, beim posten muß man aber beachten das es auch desinformation gibt, ich poste deshalb nicht alles was ich finde, sondern nur "glaubhaftes". Zum Thema Iran, China usw. eher konservative Presse. Weil bei "linken" oder gar "friedensnahen" Publikationen, schnell und gern die "Schublade" aufgemacht wird.Wink


- Erich - 12.09.2006

möchte nicht doppelposten - deshalb nur der Hinweis auf <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=3902&time=">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... 3902&time=</a><!-- m --> (drittes Posting) um die Frage zum "Krieg der Kulturen" mal wieder anzusprechen.


- Lara - 13.09.2006

@ Erich

Im Grunde geht es nicht um Religion, sondern um Ungerechtigkeit. Die Religion wird von den Islamisten und den christlichen Fundamentalisten benutzt.
Auf der Strecke bleiben, auf beiden Seiten, die Gläubigen die versuchen diese Welt lebenswert zu machen, die die den "Himmel" nicht erst nach dem Tod haben wollen.

Die Ungerechtigkeit ist, "die" haben etwas was "wir" möchten und zwar zu dem Preis den "wir" bestimmen. Du kannst alles durchgehen von der Weltbank, WTO etc. das letzte "Wort", das Veto haben wir. Wir bestimmen die Regeln ob mit Geld oder mit Waffen, egal. Klar lebe ich gerne gut, ich will auch das meine Kinder gut leben können (Schule,Ausbildung,Job). Ich weiß, dass das auch heißt das wir Waren in Länder exportieren müssen, die diese auch selber herstellen könnten. Ich weiß, dass wenn wir die Märkte öffnen und zwar gerecht, es z.B.weniger Bauern geben wird (weil man den Weizen woanders billiger produzieren kann), mehr Arbeitslose. Ein Dilemma.

Trotzdem sagt mir mein Gerechtigkeitssinn es ist nicht gerecht. Es kann nicht gut gehen wenn so viele Menschen in der Sch...ße stecken, ihr ganzes Leben lang. Und es geht ja auch nicht gut, alleine die Flüchtlinge aus Afrika, wir sehen ja nur die die überlebt haben auf dem Weg hierher, aber es werden trotz der Gefährlichkeit immer mehr. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, das zu ändern.
Wir mauern uns ein. Wir machen sie tot. (zynisch ich weiß) Oder wir machen das sie in ihren Ländern bleiben.