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- Schneemann - 29.03.2010

Von der Wortwahl "Unmenschen" mal abgesehen, die ich nicht gerade vorteilhaft finde, frage ich mich, inwieweit und vor allem wie der FSB so schnell die Leichenteile der Attentäterinnen hat finden können. In Madrid hat es sehr lange gedauert, bis man anhand der DNA Rückschlüsse auf die Täter anstellen konnte, weil deren "Überreste" arg, arg klein waren. Und in einem zerfetzten U-Bahn-Waggon, im Brandrauch, wo viele Leichenteile im Dunkeln herumliegen findet der FSB sofort die passenden Teile. Das erscheint mir etwas komisch...

Schneemann.


- Erich - 30.03.2010

Da geb ich Dir recht - und ich halte auch die "Schuldzuweisung" noch nicht bewiesen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~ED64311E7A644465080473A68E2786DF6~ATpl~Ecommon~Sspezial.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ezial.html</a><!-- m -->
Zitat:Moskau am Tag danach
Gebete, Kerzen und ein Organversagen

Von Michael Ludwig, Moskau

30. März 2010

Die Flaggen in der Hauptstadt sind auf Halbmast gesetzt. In Moskauer Kirchen wird für die Opfer gebetet. ....

Aber wie sollen die „schwarzen Witwen“ verurteilt werden, Frauen, die sich selbst in die Luft sprengen? Die meisten von ihnen haben das Schlimmste schon hinter sich, bevor sie andere mit in den Tod reißen: Manche mussten bei der Erschießung von Angehörigen durch die russischen Sicherheitskräfte zusehen, andere wurden von islamistischen Ideologen durch „Behandlung“ mit Drogen gefügig gemacht oder wurden von denen die sie als lebende Bomben benutzen wollen, vergewaltigt, um sie dem Bann der muslimischen Familie oder der ganzen dörflichen Gesellschaft auszusetzen. Die Frauen in Schwarz sind längst tot, bevor sie andere töten.

Doch die Wut der Moskauer richtete sich am Dienstag nicht nur gegen die Täter und ihre Hintermänner, sondern gegen die eigenen Behörden. Vieles trägt dazu bei – zum Beispiel, dass am Montag zunächst eine Liste mit Todesopfern an die Medien gegeben worden war, die von dem Anschlag auf die Metrostation Rischskaja vor sechs Jahren stammte. In Moskauer Zeitungen wurde am Tag der Trauer auch heftige Kritik an der politischen Führung und den Sicherheitskräften laut.

„Putin und Medwedjew sind mitschuldig“

....



- Kosmos - 31.03.2010

Zitat:Von der Wortwahl "Unmenschen" mal abgesehen, die ich nicht gerade vorteilhaft finde, frage ich mich, inwieweit und vor allem wie der FSB so schnell die Leichenteile der Attentäterinnen hat finden können. In Madrid hat es sehr lange gedauert, bis man anhand der DNA Rückschlüsse auf die Täter anstellen konnte, weil deren "Überreste" arg, arg klein waren. Und in einem zerfetzten U-Bahn-Waggon, im Brandrauch, wo viele Leichenteile im Dunkeln herumliegen findet der FSB sofort die passenden Teile. Das erscheint mir etwas komisch...
hast diese zerfetzten U-Bahn-Waggons gesehen?
Es waren relativ kleine Sprengladungen und relativ wenige Toten wenn man so sagen darf.


- Schneemann - 31.03.2010

Zitat:hast diese zerfetzten U-Bahn-Waggons gesehen?
Ja. Und?
Zitat:Es waren relativ kleine Sprengladungen und relativ wenige Toten wenn man so sagen darf.
Ähem, vielleicht waren es für russische Verhältnisse wenige Tote, für mich sind 37 Tote bei einem Bombenanschlag auf einen Zug/eine U-Bahn sehr viele Tote... :?

Hierzu/aktuelle Entwicklungen:
Zitat:Doppelanschlag in Dagestan

Kaukasus-Attacken schüren Furcht vor neuer Terrorwelle

Wieder kamen sie am Morgen, wieder sprengten sie sich im Abstand von rund 40 Minuten in die Luft: Zwei Selbstmordattentäter rissen in der russischen Teilrepublik Dagestan mindestens zwölf Menschen in den Tod. Moskau fürchtet nun den Beginn einer Terrorserie.

Moskau - Rund 48 Stunden nach den verheerenden Bombenanschlägen auf die Moskauer U-Bahn am Montag haben sich in der nordkaukasischen Stadt Kisljar zwei Angreifer selbst in die Luft gesprengt - und mindestens zwölf Menschen getötet.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,686668,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 68,00.html</a><!-- m -->

Sieht fast wie der Beginn einer größeren Terrorkampagne gegen Russland aus...

Schneemann.


- Erich - 31.03.2010

Bei solchen Aktionen wird (wie ähnlich in den USA) der Ruf nach dem "starken Mann" wieder lauter, hinter dem sich dann alle verschanzen.
Der einzige, der damit von solchen Anschlägen wirklich profitiert ist Putin, dessen Leuchten gerade von Medwedjew etwas "angekratzt" worden ist.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EF39F3773B6EE4D78B5A8C75488BF7C5C~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland
Kaukasischer Themenwechsel in Russland

Von Michael Ludwig, Moskau

31. März 2010

Anschläge gehören in Dagestan zum Alltag. Im übrigen Russland werden sie deshalb kaum noch registriert und allenfalls als eine Nachricht unter vielen wahrgenommen. Unter dem Eindruck der Attentate auf die Moskauer Metro war das am Mittwoch anders, als in der Republik im Nordkaukasus bei zwei kurz aufeinander folgenden Explosionen elf Menschen getötet wurden – zehn Polizisten, darunter der örtliche Polizeichef, und ein Passant. Die russische Führung stellte sofort eine Verbindung zwischen den Anschlägen vom Montag und denen vom Mittwoch her, es war die Rede von einer koordinierte Aktion des terroristischen Untergrunds im Nordkaukasus, mit dem Ziel Russland zu destabilisieren.
....



- Schneemann - 01.04.2010

Nun ist es offenbar klar, wer hinter den Anschlägen steckt...
Zitat:Videobotschaft

Tschetschenischer Rebellenchef bekennt sich zu Anschlägen in Moskau

Bislang gab es nur Vermutungen, jetzt hat sich der tschetschenische Extremistenführer Doku Umarow zu dem Doppelanschlag in Moskau bekannt. Die Attacken mit 39 Toten seien Racheakte gewesen, sagt er in einer Videobotschaft - und kündigt weitere Anschläge an.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,686803,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 03,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Erich - 01.04.2010

damit folgt die Reaktion zwangsläufig:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E983613CF2F994B1783273F0A845A8058~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Medwedjew im Kaukasus
Kreml kündigt „vorbeugende Schläge“ an

01. April 2010

Drei Tage nach dem doppelten Selbstmordanschlag auf die Moskauer Metro ist Präsident Dmitrij Medwedjew am Donnerstag überraschend in den Kaukasus gereist. Vor Behördenvertretern in Machatschkala, der Hauptstadt von Dagestan, sprach sich Medwedew für ein hartes Vorgehen gegen die Aufständischen aus: „Die Maßnahmen im Kampf gegen den Terrorismus sollten ausgeweitet werden, sie sollten wirksamer sein, schärfer, grausamer.“
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:moskauer-bombenanschlaege-medwedew-fordert-vorbeugende-schlaege-gegen-terroristen/50096147.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 96147.html</a><!-- m -->
Zitat:01.04.2010, 16:51
Moskauer Bombenanschläge
Medwedew fordert "vorbeugende Schläge gegen Terroristen"
Der russische Präsident gibt sich provoziert. Noch hat er keine Fahndungserfolge zu verkünden - stattdessen droht er den Terroristen mit rüder Rhetorik.
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beide Zeitungen haben auch noch eine Analyse des "kaukasischen Flickenteppichs" auf ihre hp gestellt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EC37EBC123DB6465B920F7B9CCA97F19A~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Konfliktherd Kaukasus
Der potenzierte Balkan

Von Wolfgang Günter Lerch

01. April 2010

Der Kaukasus ist ein potenzierter Balkan - so ist die politische Explosivität, die vom "Berg der hundert Völker und Sprachen" am Südrand Russlands ausgeht, schon oft gekennzeichnet worden.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:terror-anschlaege-der-kaukasische-flickenteppich/50095742.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 95742.html</a><!-- m -->
Zitat:01.04.2010, 09:29
Terror-Anschläge
Der kaukasische Flickenteppich
Die Anschläge in Moskau und Dagestan machen bewusst, wie verfahren die Lage im Kaukasus ist. Machtgehabe und die historische Vorbelastung machen die Region zu einem Pulverfass. FTD.de erklärt, wie es dazu kam. v
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- Erich - 04.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20100404/125751176.html">http://de.rian.ru/safety/20100404/125751176.html</a><!-- m -->
Zitat:Wieder Doppel-Explosion: Zug in Dagestan entgleist
12:46 | 04/ 04/ 2010

MACHATSCHKALA, 04. April (RIA Novosti). Zum dritten Mal innerhalb einer Woche hat es eine Doppel-Explosion in Russland gegeben: Bei einem Sprengstoffanschlag in der nordkaukasischen Teilrepublik Dagestan ist ein Güterzug entgleist.
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- Erich - 09.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/business/20100408/125814479.html">http://de.rian.ru/business/20100408/125814479.html</a><!-- m -->
Zitat:Gold- und Devisenreserven Russlands steigen weiter an
11:41 | 08/ 04/ 2010

MOSKAU, 08. April (RIA Novosti). Der Umfang der Gold- und Devisenreserven Russlands hat sich am 2. April 2010 auf 447,2 Milliarden Dollar gegenüber 444 Milliarden Dollar am 26. März 2010 belaufen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/business/20100408/125821646.html">http://de.rian.ru/business/20100408/125821646.html</a><!-- m -->
Zitat:China plant Devisengeschäfte mit Rubel - „Wedomosti"
15:36 | 08/ 04/ 2010

MOSKAU, 08. April (RIA Novosti). Peking bereitet sich auf den Handel mit dem russischen Rubel vor, berichtet die Zeitung „Wedomosti" am Donnerstag.
...



- Schneemann - 12.04.2010

Zitat:Russland

Ranghoher Richter in Moskau erschossen

Er hatte kürzlich Mitglieder der nationalistischen "Weißen Wölfe" zu langen Gefängnisstrafen verurteilt - jetzt wurde der ranghohe russische Richter Tschuwaschow in Moskau vor seinem Wohnhaus von einem Unbekannten erschossen. Ermittler vermuten einen Racheakt von Rechtsradikalen.

Moskau - Ein für seinen Einsatz gegen Rechtsradikale bekannter Richter ist am Montag in Moskau von einem Unbekannten erschossen worden. Eduard Tschuwaschow sei am Morgen vor seinem Wohnhaus in der russischen Hauptstadt getötet worden, meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf Polizeikreise. Tschuwaschow sei mit Schüssen in Brust und Kopf niedergestreckt worden. Der Täter sei auf der Flucht, teilten die Ermittler mit. Auch die Tatwaffe sei noch nicht gefunden worden.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,688404,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 04,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Erich - 22.04.2010

den Russen scheint zwischendurch das Geld knapp zu werden:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/business/20100422/126031046.html">http://de.rian.ru/business/20100422/126031046.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland platziert zwei Eurobonds für 5,5 Milliarden US-Dollar (Gesamtzusammenfassung)
22:03 | 22/ 04/ 2010

NEW YORK, 22. April (RIA Novosti). Russland hat zwei Eurobond-Anleihen im Gesamtwert von 5,5 Milliarden US-Dollar platziert.

...
Zum ersten Mal seit 1998 platzierte Russland zwei Anleihen mit einer Laufzeit bis 2015 im Wert von zwei Milliarden US-Dollar bzw. mit einer Laufzeit bis 2020 im Wert von 3,5 Milliarden Dollar.

...



- Schneemann - 28.04.2010

Ein m. Mn. nach guter Schritt, aber doch auch zumindest ein vertrauensbildender.
Zitat:Russisch-polnische Beziehungen

Moskau stellt Akten zu Katyn-Massaker ins Internet

Die Anordnung kam vom Präsidenten persönlich: Erstmals hat Russland Akten über das Massaker von Katyn im Internet veröffentlicht. Dmitri Medwedew sprach von einer Pflicht seines Landes und kündigte die Freigabe weiterer Dokumente an.

Moskau - Jahrzehnte blieben die Akten unter Verschluss, nun setzt die russische Regierung im Umgang mit dem Massaker von Katyn auf Offenheit. Erstmals hat Moskau Dokumente über die Erschießung von tausenden polnischen Offizieren während des Zweiten Weltkriegs ins Internet gestellt. Der russische Präsident Dmitri Medwedew ordnete die Freigabe am Mittwoch an. Die Akten wurden auf der Internetseite von Russlands Archivdienst veröffentlicht.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,691914,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 14,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Tiger - 28.04.2010

Eindeutig der richtige Schritt.


- Erich - 02.05.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/business/20100502/126149449.html">http://de.rian.ru/business/20100502/126149449.html</a><!-- m -->
Zitat:Japan gehört zu zehn größten Investoren in Russland
15:10 | 02/ 05/ 2010


MOSKAU, 02. Mai (RIA Novosti). Japan hat 2009 mehr als acht Milliarden Dollar in russische Projekte investiert und ist heute einer der zehn größten Investoren in Russland.

...
„Im vorigen Jahr verdoppelte sich der Umfang japanischer Investitionen in Russland und betrug 8,3 Milliarden Dollar“, sagte der Minister.

Der Außenhandelsumsatz zwischen Russland und Japan stieg 2008 auf eine Rekordhöhe von 30 Milliarden Dollar, ging aber im vorigen Jahr wegen der Krise um mehr als 50 Prozent zurück, ...
wo stehen eigentlich die Europäer bei diesen Investitionen? Oder hat sich die Unzuverlässigkeit der Russen (Fall "Sedelmeyer") noch nicht bis Japan rumgesprochen?


- Schneemann - 03.05.2010

Zitat:Reporter ohne Grenzen

Putin zählt zu den größten "Presse-Räubern"

Russlands Ministerpräsident und Chinas Staatspräsident gehören für "Reporter ohne Grenzen" zu den 40 größten Feinden der Pressefreiheit. In einem aktuellen Bericht prangert die Organisation die Behinderung von Journalisten an - auf der Liste stehen insgesamt 17 Staats- und Regierungschefs. [...]

Auf der Liste stehen 17 Präsidenten oder Ministerpräsidenten, wie der chinesische Staatschef Hu Jintao, der russische Ministerpräsident Wladimir Putin, Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi und der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad. Auch Tunesiens Staatschef Zine el-Abidine Ben Ali oder Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko sind vertreten.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,692572,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 72,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.