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- hoj - 03.03.2008

Francisco schrieb:http://www.tagesschau.de/ausland/russlandwahl68.html

Zitat:Medwedjew tritt an Putins Stelle

Dmitri Medwedjew hat die Präsidentschaftswahl in Russland erwartungsgemäß mit großem Vorsprung gewonnen. Der Wunschkandidat von Amtsinhaber Wladimir Putin lag nach Auszählung von 30 Prozent der Stimmen mit 66,5 Prozent klar in Führung, meldete die zentrale Wahlkommission.

Süganow hat die Wahlen schon angezweifelt und angeprangert.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rian.ru/politics/20080302/100442521.html">http://www.rian.ru/politics/20080302/100442521.html</a><!-- m --> (sorry mod aber es gibt wirklich keine Übersetzung davon aus dem russischem)

Die Wahl in Mordovien mit 97% nach seinen Worten soll gefälscht sein.

Was mich aber am meisten stört ist der 3 Platz von Schirinovski. Diese Qualle hat es tatsächlich geschaft aus dem Knast in solch hohe Spheren hochzukomen.
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Zitat:Europäische Beobachter loben demokratischen Verlauf der Präsidentenwahl in Russland

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/russia/20080302/100430981.html">http://de.rian.ru/russia/20080302/100430981.html</a><!-- m -->

Zitat:Die Wahl in Russland kann nicht als fair und frei bezeichnet werden, sagt Andreas Gross, Leiter der Europarats-Wahlbeobachter.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/847264.html">http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/sc ... 47264.html</a><!-- m -->


- hoj - 08.03.2008

Zitat:Moskau - Europa muss nachsitzen. An der Moskwa wummern mannshohe Lautsprecher die Hymne der Putin-Jugend "Naschi - Die Unsrigen" - bis ans gegenüberliegende Ufer, damit sie auch die Mitarbeiter der dort ansässigen Vertretung der Europäischen Kommission vernehmen. Auf der Bühne kündigt ein Banner einen "Russkij Urok" an - eine russische Lehrstunde. Mädchen tragen bunte Luftballons und russische Fähnlein im Haar, sie wollen der EU eine betont fröhliche Nachhilfestunde erteilen. "Wir werden denen mal zeigen, wie man Gäste richtig zu bewirten hat", johlt eine blonde Einpeitscherin. Bliny werden gereicht, russische Pfannkuchen. Zu den Klängen eines Akkordeons fassen sich alle an den Händen und tanzen einen riesigen Ringelreigen, als Akt friedlichen Protestes gegen das vermeintliche Unrechtsregime der EU.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de:80/politik/ausland/0,1518,539605,00.html">http://www.spiegel.de:80/politik/auslan ... 05,00.html</a><!-- m -->

Big Grin


- hoj - 08.03.2008

Zitat:Russlands scheidender Präsident Wladimir Putin hat der Annahme widersprochen, das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen werde mit Amtsantritt seines Nachfolgers Dmitri Medwedew einfacher.

"Dieser Mensch ist ein echter Patriot, der die Interessen seines Landes sehr aktiv wahrnehmen wird auf der internationalen Bühne", sagte Putin über Medwedew bei einem Kurzbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Moskau. Putins Amtszeit läuft am 7. Mai ab. Der Westen erwartet von dem bisherigen Vizeregierungschef liberalere Ansichten als unter Putin.

Künftig werde Medwedew die Außenpolitik Russlands bestimmen, betonte Putin. Dem neuen Präsidenten stünden in Deutschland "alle Türen offen", sagte Merkel. "Ich denke, dass es eine gute Zusammenarbeit auch mit dem neuen Präsidenten geben wird."

Die Kanzlerin, die von Putin und Medwedew je einen großen Blumenstrauß zum Internationalen Frauentag erhielt, bezeichnete die Begegnung als "sehr offen, sehr zufriedenstellend". Allerdings würden nicht alle kritischen Punkte sofort verschwinden, sagte sie.


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/930904.html?080320081745">http://www.n-tv.de/930904.html?080320081745</a><!-- m -->

solch eine "Verbeug"-Ehre hat nicht mal der Putin selbst erlebt.. Hmm.. anscheinend hat unserte Regierung viel hoffnung in dem Medvedev gesezt..


- Erich - 07.06.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/489/178942/">http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/489/178942/</a><!-- m -->
Zitat:07.06.2008 11:30 Uhr

Medwedew
"Russland ist jetzt ein ’Global Player'"

Klare Ansage des neuen russischen Präsidenten Medwedew: Die USA seien zu schwach, um die Finanzkrise in den Griff zu bekommen. Russland will helfen.

...
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/medwedjew38.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/medwedjew38.html</a><!-- m -->
Zitat:Selbstbewusste Rede des russischen Präsidenten
Moskau soll Welt-Zentrum des Kapitalismus werden

Der neue russische Präsident Dimitri Medwjedew hat eine stärkere Präsenz seines Landes auf den internationalen Finanzmärkten angekündigt. "Wir haben den Plan, Moskau zu einem weltweit bedeutenden Finanzzentrum auszubauen und den Rubel zur führenden regionalen Reservewährung zu machen", sagte Medwedjew auf einem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg.
...

Stand: 07.06.2008 11:41 Uhr
sowie die offiziöse Wiedergabe der Originalmeldung <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/business/20080607/109457037.html">http://de.rian.ru/business/20080607/109457037.html</a><!-- m --> :
Zitat:Moskau wird in ein Finanzzentrum von Weltrang umgewandelt - Medwedew

12:02 | 07/ 06/ 2008

SANKT PETERSBURG, 07. Juni (RIA Novosti). Laut dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew wird in der nächsten Zeit ein Plan angenommen, der die Umwandlung Moskaus in ein weltweites Finanzzentrum vorsieht und den Rubel zu einer führenden regionalen Reservewährung machen soll.
...

dazu passt auch <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20080514">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20080514</a><!-- m --> :
Zitat:RUSSISCHE ARMEE
Rasseln mit den Panzerketten
Mit Öl-Dollars hat Putin die russische Armee wieder aufgerüstet. Doch zur alten Größe fehlt es noch weit. Die wilden 90er Jahre wirken nach.

Von Ulrich Heyden
EM 05-08 · 31.05.2008

Russland ist wieder stark. Das war die Botschaft der großen Militärparade auf dem Roten Platz, bei der zum ersten Mal seit 18 Jahren wieder moderne Panzer und Topol-Atomraketen aufgefahren wurden. Die Zeit, wo Flugzeugträger verkauft und veraltete Mig-Kampfflugzeuge und Hubschrauber abstürzten und die Piloten wegen fehlender Finanzen nur einmal im Jahr trainierten, sie ist vorbei.
...



- Erich - 13.06.2008

die NAchricht ist interessant:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20080613/110380568.html">http://de.rian.ru/world/20080613/110380568.html</a><!-- m -->
Zitat:USA sehen in Russlands wachsender Finanzmacht Bedrohung für ihre nationale Sicherheit
14:27 | 13/ 06/ 2008

WASHINGTON, 13. Juni (RIA Novosti). Das Weiße Haus und die Leitung des US-Aufklärungsdienstes befürchten, dass die drastisch gestiegenen Finanzmöglichkeiten Russlands eine ernste Gefahr für die nationale Sicherheit der USA darstellen können. Das sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Senatsausschusses des US-Kongresses, Demokrat Joseph Biden, bei Senatsanhörungen am Mittwoch.
...
so was läuft russischen Kehlen natürlich runter wie Öl - und schmeichelt dem Ego; allerdings muss man auch konstatieren, dass die Schwäche des US-$ von den USA selbst verschuldet bzw. verursacht ist.


- ThomasWach - 14.08.2008

Hier zwei Artikel, die sich mit der derzeitigen russischen Außenpolitik beschäftigen, aus der Perspektive westlicher Staaten:

Zitat:Russian Nationalism on the March
By Alvaro Vargas Llosa

WASHINGTON -- In "Rebuilding Russia," published as the Soviet Union was on the verge of collapse, Alexander Solzhenitsyn wrote that the "awakening Russian national self-awareness has to a large extent been unable to free itself of great-power thinking and of imperial delusions ... it has taken over from the communists the fraudulent and contrived notion of Soviet patriotism." As all prescient statements, it was a shrewd reading of the present, not the future. The Russian invasion of Georgia is a powerful confirmation of Solzhenitsyn's words.

Of course, one could reverse his argument: Soviet imperialism was a continuation, not an antecedent, of Russian nationalism.
...

Quelle:
http://www.realclearpolitics.com/articles/2008/08/putin_the_terrible.html

Und dann noch ein kritischer Kommentar aus britischer Sicht:

Zitat:From The TimesAugust 13, 2008

Strutting Russia is heading for a fall
Opinion is hardening against the Kremlin. For all its bluster, it is weak and vulnerable
Richard Beeston
...
Flush with billions from the sale of oil and gas, the Kremlin may calculate that it does not need allies in the West and would rather be respected and feared than befriended.

That too would be a serious mistake. For all its big-power bluster, Russia is weak and vulnerable. Russian tanks and aircraft may have smashed the fledgeling Georgian Army with ease, but most of the weaponry was Cold War-era and many of the troops conscripts. Anyone who has seen the Russian Army operating in the Caucasus knows that the military will need a generation to modernise. Meanwhile America, and its main Nato allies, are decades ahead in military technology and combat experience.

Russia is also facing a severe demographic crisis. Its population is shrinking by 700,000 people a year. The UN estimates the population will fall below 100 million by 2050, down from around 146 million today.
...

Quelle:
http://www.timesonline.co.uk/tol/comment/columnists/guest_contributors/article4517727.ece


- Tiger - 14.08.2008

@ThomasWach
Um mal auf den ersten Artikel einzugehen:

Zitat:Of course, one could reverse his argument: Soviet imperialism was a continuation, not an antecedent, of Russian nationalism. Vladimir Putin and his stooge, President Dmitry Medvedev, have revived a tradition of Russian expansionism that dates back to Ivan the Terrible.
Das zaristische Russland hinterliess ein riesiges Machtvakuum - in dieses musste dann die Sowjetunion zwangsläufig vorstossen, weil andere Groß- bzw. Möchtegern-Großmächte in dieses Machtvakuum vorzustossen drohten.
Ganz ähnlich war die Situation nach dem 2.Weltkrieg: Man war durch halb Europa vorgestossen, und konnte aus Angst vor den anderen mächtigen Großmächten dort kein Machtvakuum hinterlassen.

Zitat:Which leaves Georgia and Ukraine, whose revolutions in 2003 and 2004 were seen as a powerful assertion of Western values in a region that Russia considers its backyard, as the easiest targets.
Diese Regionen sind traditionell russisches Einflussgebiet, und gut, zumindest im Fall der Ukraine hat sich Russland nicht geschickt verhalten. Es hätte Janukowitsch vorzeitig fallen lassen sollen.
Was aber nicht gesagt wird: Georgien ist inzwischen wieder ganz in autokratische Verhaltensmuster zurückgefallen. Die russische Regierung ist autokratisch, aber die georgische Regierung ist es auch. Letztere ist sogar eher bereit, Oppositionelle zu ermorden, als der Kreml.

Zitat:What we have seen in Georgia these past few days is nothing less than the perfectly rational decision by Russia to take that country's born again nationalism one step forward.
Moment! Was in dem Artikel über Russland gesagt wurde... Trifft das nicht auch auf Georgien zu?


- revan - 15.08.2008

Zitat:Das zaristische Russland hinterliess ein riesiges Machtvakuum - in dieses musste dann die Sowjetunion zwangsläufig vorstossen, weil andere Groß- bzw. Möchtegern-Großmächte in dieses Machtvakuum vorzustossen drohten.
Ganz ähnlich war die Situation nach dem 2.Weltkrieg: Man war durch halb Europa vorgestossen, und konnte aus Angst vor den anderen mächtigen Großmächten dort kein Machtvakuum hinterlassen.

Falsch, vor den Vorstoß der Russen und den zweiten Weltkrieg hatte es auch kein Macht Vakuum gegeben, Russland bzw. das Sovjet Imperium wollten ganz einfach noch mehr Sklaven schon vor denn zweiten Weltkrieg übte sich Stalin darin souveräne Statten niederzuwalzen und zu erpressen es gibt eine Unmenge von Exempeln wie die Annektierung der Baltischen statten der Einmarsch in Moldau der Finnische Winterkrieg die Eroberung Polens gemeinsam mit Hitler. Die Sowjetunion hat nicht reagiert sondern sie war seit ihrer Entstehung ein aggressives Großreich was sich das Ziel gesetzt hatte die Welt niederzuwerfen und zu beherrschen bzw. der Weltkommunismus. Das Verhalten der Sowjetunion war um vieles aggressiver als das des Russischen Zaren Reiches und ist gleichzusetzen mit denn des Drittenreiches.




Zitat:Diese Regionen sind traditionell russisches Einflussgebiet, und gut, zumindest im Fall der Ukraine hat sich Russland nicht geschickt verhalten. Es hätte Janukowitsch vorzeitig fallen lassen sollen.
Was aber nicht gesagt wird: Georgien ist inzwischen wieder ganz in autokratische Verhaltensmuster zurückgefallen. Die russische Regierung ist autokratisch, aber die georgische Regierung ist es auch. Letztere ist sogar eher bereit, Oppositionelle zu ermorden, als der Kreml.

Hu ha, von welchen Planeten strammste nochmal ? Wie war das die Georgier ermorden mehr Oppositionelle und sind Autokratischer als der Russe und das beste EU= Großdeutschland und wir hier in einer Diktatur. Ich sag hier zu nur. :lol:

Zitat:Diese Regionen sind traditionell russisches Einflussgebiet,


Wer hat Russland das Recht zugestanden Sklaven zu besitzen bzw. über seinen Nachbarn zu verfügen nur weil sie sie seit 300 Jahre unterdrücken ist es nicht rechtens geworden es zu tuchen. Jedes Volk sollte das Recht auf Selbstbestimmung haben warum soll Ost Europa dieses recht nicht haben nur weil sie das Pech haben den Russen zum Nachbarn zu haben ?



Zitat:Moment! Was in dem Artikel über Russland gesagt wurde... Trifft das nicht auch auf Georgien zu?

In Georgien war es nicht der Nationalismus, man darf nicht vergessen die Georgier sind ein äußerst tolerantes Volk sondern der Drang in den Westen zu kommen der zu dieser Kriese führte. Russland dagegen ist der Nationalismus bzw. gar eine Form Russischen Faschismus der es dazu treibt nach Vasalen und Großmacht zu verlangen.


- ThomasWach - 15.08.2008

@ Tiger

Mal zu deinen Aussagen:

1.) Die Sowjetunion wurde aus voller Intention heraus Nachfolger des Russischen Reiches, nicht weil man eine Lücke füllen musste, sondern weil man das so wollte. An den Rändern des neu entstehenden Sowjetreiches gab es zahllose Staatsbildungsversuche, auch eben in Georgien. Aus Imperialismus und ideologischem Expansionsimus und auch aus simpler Machtpolitik heraus (welch Ironie für einen pseudokommunistischen Staat!!) aber eroberte man diese Gebilde.

2.) Historisch zu 75-80% falsch. Keine Ahnung, welche historischen Quellen und Bücher du benutzt, aber Georgien wurde erst 1801 russisch. Bei der Ostukraine (also alles östlich des Dnjepr) kann man mit einigem guten Willen von einer relativ lange bestehenden russ. Dominierung sprechen, nichtsdestotrotz waren auch diese Gebiete einige Jahrhunderte lang ukrainisch, mongolisch, litauisch und polnisch. Bei der Westukraine ist die Vorstellung, sie sei traditionell russ. Einflußgebiet der feuchte Wunschtraum von so manchem Russophilen und russ. Nationalisten. Lemberg sah das erste Mal eine dauerhafte russ. Herrschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und der Verteibung der Polen nach Westen. Von dauerhaftem russ. Einfluß kann man da nicht gerade reden, die Stadt (als Hauptstadt der Westukraine) war ukrainisch, mongolisch kurz, dann wieder ukrainisch-ruthenisch (Fürstentum Halicz) und dann gute 400 Jahre polnisch, bevor sie für gut 1,5 Jahrhunderte österreichisch wurde. Nichts da mit russisch!

3.) Sicher sind auch in Georgien nationalist. gefühle wach geworden, doch ist dies als Komplex eine Frage der Stärke, der Manifestation. Und da bestehen Unterschiede zwischen einem kleinen, halbdemokratischen Staat und einem so großen autoritärem Regime!


Schneemann - Schneemann - 17.08.2008

Zitat:Flucht nach Deutschland

Moskau vergrämt Kapital

Der russische Milliardär Alexander Lebedew hat Deutschland vor einem Engagement russischer Staatsfonds gewarnt. Er verstehe die Befürchtungen des Westens gegenüber russischen Staatsfonds und russischen Staatsfirmen, sagte Lebedew.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/1009750.html?170820080929">http://www.n-tv.de/1009750.html?170820080929</a><!-- m -->

Schneemann.


- Tiger - 17.08.2008

@revan
Zitat:schon vor denn zweiten Weltkrieg übte sich Stalin darin souveräne Statten niederzuwalzen und zu erpressen es gibt eine Unmenge von Exempeln wie die Annektierung der Baltischen statten der Einmarsch in Moldau der Finnische Winterkrieg die Eroberung Polens gemeinsam mit Hitler.
Dies geschah aber ERST unter Stalin, und auch unter ihm erst in den 30er Jahren.

Zitat:Die Sowjetunion hat nicht reagiert sondern sie war seit ihrer Entstehung ein aggressives Großreich was sich das Ziel gesetzt hatte die Welt niederzuwerfen und zu beherrschen bzw. der Weltkommunismus.
Die Idee eines Weltkommunismus war spätestens mit der Entmachtung von Trotzki passe.
Im Gegenteil: Man propagierte eher die Entwicklung des Kommunismus im eigenen Staat und lehnte deshalb außenpolitische Abenteuer ab. Es galt die "Verteidigung des sozialistischen Vaterlandes".

Zitat:Das Verhalten der Sowjetunion war um vieles aggressiver als das des Russischen Zaren Reiches und ist gleichzusetzen mit denn des Drittenreiches.
Nur unter Stalin kurz vor und während des 2.Weltkrieges.
Danach hat man nur den eigenen Machtbereich bewahrt. In Afghanistan ist man einmarschiert, weil man keine Neuausgabe von Pol Pot (!) an der eigenen Grenze dulden wollte. In Afghanistan hat ein kommunistisches Regime - das sowjetische - ein anderes kommunistisches Regime, das viel radikaler und brutaler war, abgesetzt.
Der Einfluss der Sowjetunion auf kommunistische Bewegungen in der sogenannten 3.Welt wird dagegen häufig masslos überschätzt.

Zitat:Hu ha, von welchen Planeten strammste nochmal ? Wie war das die Georgier ermorden mehr Oppositionelle und sind Autokratischer als der Russe und das beste EU= Großdeutschland und wir hier in einer Diktatur. Ich sag hier zu nur.
Womit du beweist, das du meine Beiträge hier im Forum nicht liest, und dir ein Armutszeugnis ausstellst.
EU = Grossdeutschland - was in deinem Zitat von mir nicht vorkommt - war primär als Stichelei gegen die EUrophilen hier im Forum gedacht.

Zitat:Wer hat Russland das Recht zugestanden Sklaven zu besitzen bzw. über seinen Nachbarn zu verfügen
Wer hat es den USA zugestanden?

Zitat:Jedes Volk sollte das Recht auf Selbstbestimmung haben
Dann fordere mal von Saakashwili, das er Abchasien und Südossetien das Recht auf Selbstbestimmung einräumen soll.

@Thomas Wach
Zitat:An den Rändern des neu entstehenden Sowjetreiches gab es zahllose Staatsbildungsversuche, auch eben in Georgien.
Diese Randgebiete waren zuvor im 1.Weltkrieg unter die Kontrolle der Mittelmächte, und hier vor allem von Deutschland, gefallen. Vor allem die Ukraine war wenig mehr als ein deutscher Klientelstaat.
Dann brach aber auch das deutsche Kaiserreich zusammen, und so entstand in diesen Randgebieten faktisch ein Machtvakuum. In dieses versuchten die Staaten der Entente - man erinnere sich in mal in diesem Zusammenhang an die britische und französische Beteiligung am russischen Bürgerkrieg - und bald darauf auch Polen einzudringen.
Da diese der Sowjetunion feindlich gegenüberstanden, war diese dazu gezwungen, gleichzuziehen - was ihr nur mit mäßigem Erfolg gelang.
Zwar konnten die Ukraine - abzüglich der zuvor zu Österreich-Ungarn gehörenden Gebiete, die an Polen gingen - und Weissrussland wieder ins Reich geholt werden, aber bei Finnland - das sich übrigens sogar ein wenig eigentlich russisches Gebiet im karelischen Raum sichern konnte - und anderen Gebieten misslang dies. Man konnte sogar froh sein, das etwa die Murmanküste von der Entente geräumt wurde.
Für die Kaukasus-Region interessierte man sich in der Sowjetunion zunächst noch wenig, Armenien und Georgien blieben ungestört - vorerst.

Zitat:Aus Imperialismus und ideologischem Expansionsimus und auch aus simpler Machtpolitik heraus (welch Ironie für einen pseudokommunistischen Staat!!) aber eroberte man diese Gebilde.
Das klingt abgeschrieben. Du hast doch studiert? Hast du dich dabei mit dem gelernten Stoff beschäftigt, ihn hinterfragt und gelernt, gemachte Aussagen zu hinterfragen und ja, auch in Frage zu stellen?
Da muss dir doch aufgegangen sein, das man diese Gebiete nicht aus simplen Imperialismus eroberte. Nein, hinter dem Imperialismus wird sich etwas verborgen haben.
Es ist keine Kunst, aus Geschichtsbüchern Fakten herauszulesen. Die wahre Kunst dieser Wissenschaft ist es aber, die Ursachen für diese Fakten zu ergründen.
Im Grunde hat niemand aus simplen Expansionsstreben - oder sollte ich "Langeweile" schreiben - ein Gebiet oder einen Staat angegriffen und vielleicht sogar annektiert.

Zitat:Historisch zu 75-80% falsch. Keine Ahnung, welche historischen Quellen und Bücher du benutzt, aber Georgien wurde erst 1801 russisch.
Georgien hatte ich nicht unbedingt gemeint. Das gehörte vor 1801 zum Einflussgebiet des osmanischen Reiches.
Aber: "Einflussgebiet" ist nicht gleich "annektiertes Gebiet", und Russland übte schon vor 1801 Einfluss auf den Kaukasus aus.

Zitat:Bei der Ostukraine (also alles östlich des Dnjepr) kann man mit einigem guten Willen von einer relativ lange bestehenden russ. Dominierung sprechen,
Das heutige Russland wurde ursprünglich sogar von dieser Region - als es noch die Kiewer Rus gab - kolonialisiert. Grund dafür waren wohl wirtschaftliche Probleme.

Zitat:Bei der Westukraine ist die Vorstellung, sie sei traditionell russ. Einflußgebiet der feuchte Wunschtraum von so manchem Russophilen und russ. Nationalisten.
Stimmt. Sie war im Rahmen der polnischen Teilungen an Österreich-Ungarn gefallen, ist durchaus sogar als polnisches Kernland anzusehen und wird vielleicht schon bald wieder zu Polen gehören.

Zitat:Sicher sind auch in Georgien nationalist. gefühle wach geworden, doch ist dies als Komplex eine Frage der Stärke, der Manifestation. Und da bestehen Unterschiede zwischen einem kleinen, halbdemokratischen Staat und einem so großen autoritärem Regime!
In beiden Fällen gehen sie aber auf Kosten gewisser ethnischer Minderheiten, und ich habe da das Gefühl, das im Fall von Georgien dies in einem stärkeren Maße geschieht.
Gewiss, Russland hat in Tschetschenien Krieg geführt. Aber eine faktische Eliminierung des Tschetschenentums kam dabei nicht in Frage. Es ging primär um die Ausschaltung der radikalsten Elemente.
Aber was würde Georgien mit Abchasen und Osseten tun. Gerade die (Süd-)Osseten sollen von ihnen "nur" als Gäste gesehen werden...

Aber noch ein Punkt: Ich hatte von "traditionell" gesprochen. Und es ist schwer zu sagen, ab wann ein Gebiet ein "traditioneller Einflussbereich" ist.
Das Zeitfenster ist da riesig.
Ich muss natürlich auch, wenn ich hier poste, etwas zusammenfassen, schon um nicht in Posting-Orgien abzugleiten, die niemand liest. Genug Forenmitglieder - davon nehme ich dich aus - scheinen Beiträge sowieso nur zur Hälfte zu lesen, wenn überhaupt, bevor sie auf diese eingehen.
Wenn ich zusammenfasse, können sich aber leider auch Ungenauigkeiten und Verallgemeinerungen einschleichen. Ich bin schliesslich dazu genötigt, meine Meinung zum Thema für den Beitrag in einer Aussage zusammenzufassen.


- Erich - 24.08.2008

Tiger schrieb:....

Zitat:Bei der Ostukraine (also alles östlich des Dnjepr) kann man mit einigem guten Willen von einer relativ lange bestehenden russ. Dominierung sprechen,
Das heutige Russland wurde ursprünglich sogar von dieser Region - als es noch die Kiewer Rus gab - kolonialisiert. Grund dafür waren wohl wirtschaftliche Probleme.
....
Grund waren die Mongoleneinfälle; die Mongolen haben die Moskauer Fürsten als Tributeintreiber genutzt und diesen damit eine gewaltige Aufstiegschance gegeben;

ergänzend
wenn man einer Mindermeinung glauben will, dann kommen die Kiewer Rus nicht etwa von den Warägern, sondern von den Alanen, einem Stamm der iranischen Sarmaten - und den Vorfahren der Osseten.
Zitat:Laut einigen deutschen, russischen und britischen Sprachwissenschaftlern und Historikern könnte die Bezeichnung Rus, der alte Name Russlands und der Russen, auf den alanischen Teilstamm der Ruchs-as oder auf die sarmatischen Roxolanen zurückgehen. In beiden Stammesnamen steckt, wie auch in den iranischen und russischen Vornamen Rustam und Ruslan, altnordiranisch Raochschna = "weiß, Licht" drin, Rus als Volksname würde demnach "die Hellen, Strahlenden" bedeuten. Die Anwesenheit von nicht-assimilierten Alanen in den Siedlungen und Städten der frühen Kiewer Rus ist archäologisch belegt. ....
- so zumindest <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Alanen">http://de.wikipedia.org/wiki/Alanen</a><!-- m -->
und dann wäre die Verbindung zwischen Russen und Osseten sehr viel älter und intensiver als es die aktuelle politische Großwetterlage im Kaukasus vermuten lässt;

etwas anderes:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/politik/teltschik-russland-ist-weit-schwaecher-als-die-fuehrung-glaubt-304891/">http://www.wiwo.de/politik/teltschik-ru ... bt-304891/</a><!-- m -->
Zitat: Kooperation Teltschik: Russland ist weit schwächer als die Führung glaubt
23.08.2008

Russland ist trotz des gewonnenen Georgien-Krieges weit schwächer, als die Führung des Landes glaubt.

Nach Einschätzung des Sicherheitsexperten Horst Teltschik, früherer außenpolitischer Berater von Bundeskanzler Helmut Kohl, wird Russland schon bald wieder an einer engen Kooperation mit Europa interessiert sein, sagte Teltschik der WirtschaftsWoche.

„Möglicherweise glaubt die russische Führung augenblicklich, sie sei machtpolitisch so stark, dass es auf die Beziehungen zur EU oder zu Deutschland nicht ankommt. Eine Weile kann das gut gehen. Aber es müssen doch nur die Rohstoffpreise deutlich fallen, und Russland bekäme mit einem solchen Kurs erhebliche wirtschaftliche, innenpolitische und soziale Probleme.“ Die Abhängigkeit von Rohstoffen zwischen Russland und Europa sei gegenseitig. ....

...



- revan - 24.08.2008

Zitat:und dann wäre die Verbindung zwischen Russen und Osseten sehr viel älter und intensiver als es die aktuelle politische Großwetterlage im Kaukasus vermuten lässt;

Das ist ein Beispiel für Wikipedia Fehlinformation. Die Rus waren kein Asiatisches Reiter Volk wie die Alanen sondern Nordmänner die aus Skandinavien einwanderten und in Kiewer Gebiet siedelten und sich als Krieger und Händler profilierten. Auch Rassische Merkmale sprächen klar für die Zugehörigkeit zu denn Nordischen Völker genau wie die Kultur, Kleidung und die Waffen alles weißt auf Skandinavier hin und nicht auf ein Steppenvolk Zentralasiatischer Herkunft.


- Kosmos - 24.08.2008

@ThomasWach
Zitat:3.) Sicher sind auch in Georgien nationalist. gefühle wach geworden, doch ist dies als Komplex eine Frage der Stärke, der Manifestation. Und da bestehen Unterschiede zwischen einem kleinen, halbdemokratischen Staat und einem so großen autoritärem Regime!
die Frage der Manifestation ist keine Frage mehr, diese nationalistische Gefühle sind so stark geworden das Georgien sogar bereit war eine militärische Lösung des Konflikts zu wählen und dabei eindeutige Warnungen von Atommacht Russland zu ignorieren, mehr noch, russische Soldaten anzugreifen. Eine Manifestation die offenbar sogar Selbsterhaltungstrieb des Staates außer Kraft setzte....
Demokratie ist keine Versicherung gegen aggressiven Nationalismus oder Krieg als Mittel der Politik, eher Umgekehrt, ein demokratisch gewählte Regierungschef muss eher auf Wünsche und Vorstellungen seiner Wähler achten, sonst ist er auf ganz legalen Weg, weg vom Fenster.
"Autoritäre Regime" hat da etwas mehr Spielraum, allerdings nicht viel mehr...... und das ist warum Medwedew nicht anders handeln konnte....

Und mich würde jetzt deine Meinung interessieren, ein Russland ohne
"autoritäre Regime" würde sich also ganz in Ruhe ansehen wie in baltischen Staaten russische Minderheiten benachteiligt und Vaterländische
Krieg mit dem deutschen Faschismus gleichgesetzt wird? Gleiches in Polen.
Man würde ebenfalls ignorieren wenn Ukraine russische Rohstofflieferungen nach Westeuropa blockiert damit Russland an dUkraine unter Weltmarktpreisen liefert? (kommisch das Revan da nicht auf Barrikaden geht denn das ist auch "unser" Öl/Gas...)
Man würde also mir nichts dir nichts zur Kenntnis nehmen wie die Westukrainer die Ukrainisierung betreiben und ebenfalls die Geschichte umschreiben?
Und das georgische Soldaten auf russische Soldaten schießen und russische Staatsbürger mit Panzern beschießen, könnte man damit auch leben? Das aus irgendeinem Grund ein militärisches Bündnis
an der West grenze des Landes erweitert wird würde ebenfalls kaum einem auffallen.
Ich behaupte das auch eine "echt demokratische" russische Regierung nicht viel anders handeln würde als Putin/Medwedew, salopp gesagt "die Grenzen und Nachbar" lassen da nicht viele Alternativen.


- Tiger - 24.08.2008

@Erich und revan
Schlage vor, das wir über die russische Geschichte hier
<!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=4186">viewtopic.php?t=4186</a><!-- l -->
weiterdiskutieren.