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- Cluster - 15.05.2007

Steinmeier und Rice bei Putin

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6747106_NAV_REF1,00.html

Zitat:Der russische Präsident Wladimir Putin hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bei einem Treffen in Moskau seine Bereitschaft zur Lösung von Problemen mit der EU zugesichert. (...)



- Francisco - 21.05.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20070521/65804664.html">http://de.rian.ru/safety/20070521/65804664.html</a><!-- m -->

Zitat:Russland verstärkt Luftabwehr von Moskau mit Fla-Raketen S-400

MOSKAU, 21. Mai (RIA Novosti). Die Fla-Raketenkomplexe S-400 werden ab 1. Juli den Luftraum Moskaus und Zentralrussland schützen.



- Francisco - 26.05.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Verschiedenes&iditem=5837">http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl ... ditem=5837</a><!-- m -->

Zitat:Menschenrechtsgericht verurteilt Russland wegen Misshandlung
Russland hat mit den Haftbedingungen für einen tuberkulosekranken Mann gegen das Folterverbot verstoßen. Dieses Urteil fällte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg am Donnerstag.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=16430">http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl ... item=16430</a><!-- m -->

Zitat:Kasparow reicht Beschwerde bei Menschenrechtsgericht ein
Der russische Oppositionspolitiker und frühere Schachweltmeister Garri Kasparow hat am Donnerstag eine Beschwerde vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eingereicht.

---

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Wirtschaft&iditem=13917">http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl ... item=13917</a><!-- m -->

Zitat:In Russland sind Devisenreserven, BIP und Einkommen gestiegen
Die russischen Gold- und Devisenreserven sind vom 11. bis 18. Mai 2007 um acht Milliarden US-Dollar (2,1 Prozent) gewachsen und haben 394,3 Milliarden Dollar betragen.

Damit wurde der neue Rekordstand erreicht, seitdem die Zentralbank die Informationen über die Gold- und Devisenreserven veröffentlicht. Seit dem 1. Januar 2007, als die Gold- und Devisenreserven bei 303,7 Milliarden Dollar lagen, haben sie um 29,8 Prozent zugelegt.

Die Entwicklung der Wirtschaft scheint dem Kremel weiterhin wichtiger zu sein als eine positive Entwicklung der Menschenrechte... :?


- Francisco - 01.06.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.diepresse.at/home/politik/aussenpolitik/307373/index.do?direct=307587&_vl_backlink=/home/index.do&selChannel=103">http://www.diepresse.at/home/politik/au ... hannel=103</a><!-- m -->

Zitat:Putin gibt martialische Antworten

Moskau lässt neue Raketen testen und gibt den Militärs immer mehr Geld.
© AP

MOSKAU. Mit gleich zwei Raketentests hat der russische Präsident Wladimir Putin eine martialische Antwort auf die Pläne Washingtons gegeben, in Mittelosteuropa ein Raketenabwehrsystem errichten zu wollen. Die erfolgreichen Tests mit der Interkontinentalrakete RS-24 und der Kurzstreckenrakete „Iskander M“ und Putins Äußerung, Europa werde zum „Pulverfass“, wurden jedenfalls in den staatstragenden russischen Medien mit großer Genugtuung kommentiert.



- bastian - 08.06.2007

Ich habe in der Ausgabe der SZ von vorgestern einige interessante Zahlen gelesen in Bezug auf das BSP einiger Länder:

Russland 581,5 Mrd $
zum Vergleich:
Kanada 978 Mrd $
Mexiko 676,5 Mrd $
Brasilien 604 Mrd $
Die Zahlen werden im Vergleich zu Brasilien auch nicht besser, wenn man sich die kaufkraftbasierten Zahlen des CIA Factbooks anschaut.
Irgendwie ist mir, als ich diese Zahlen gelesen habe, das Helmut Schmidt Zitat über die UdSSR eingefallen; "Obervolta mit Raketen". Was natürlich unfair ist, viel besser wäre "Brasilien mit Raketen und Öl".

Aus diesen Zahlen kann man aber ersehen, woraus Russland seine heutige Position als Großmacht ableitet, nämlich nicht aus ihrer wirtschaftlichen Kraft, sondern aus Atomraketen, Panzern und Öl. Nicht sehr zukunftsgerichtet.

Russland fehlt es an wirtschaftlicher Stärke, um einen Status als Weltmacht zu erreichen. Hier liegt der entscheidende Unterschied zu China, dessen BSP bereits jetzt so hoch ist, wie das Frankreichs oder Großbritanniens.


- Francisco - 08.06.2007

@Bastian

BSP ist alleine nicht alles, um die Wirtschaft Russlands mit Brasilien zu vergleichen. Brasilien kann seit geraumer Zeit nicht annähernd so hohe BIP-Steigerungen aufweisen, wie die anderen BRIC-Länder Russland, Indien und VR China. Wirtschaftlich ist ein Vergleich wahrscheinlich möglich. Nicht allerdings der Kompetenzen. Brasilien fehlt es an know how um high tech Produkte wie beispielsweise im zukunftsweisendem IT Bereich herzustellen.

Zitat:Aus diesen Zahlen kann man aber ersehen, woraus Russland seine heutige Position als Großmacht ableitet, nämlich nicht aus ihrer wirtschaftlichen Kraft, sondern aus Atomraketen, Panzern und Öl. Nicht sehr zukunftsgerichtet.

Und weiter? Nach gerade mal 8 Jahren (!) stabilisierender marktwirtschaftlicher Regierungszeit und nach 8 Jahren wirtschaftlicher Krisenzeit will man schlagartig eine Weltmacht mit herausragender wirtschaftlicher Leistung machen? Wie geht das denn? Hast du eine Anleitung? Brasilien kannte sowas wie eine Planwirtschaft nicht und hat gewissermaßen einen Vorsprung. Die Amtszeit von Jelzin habe ich absichtlich vorweg weggenommen, da seine Regierungszeit mehr ruiniert hat als stabilisiert.

---

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Sankt+Petersburg&iditem=250">http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl ... iditem=250</a><!-- m -->

Zitat:Behörden in Russland erlauben Demonstration der Opposition

Die russischen Behörden haben eine Demonstration der Opposition in St. Petersburg genehmigt. Auflage sei, dass an der Kundgebung am Samstag nicht mehr als 500 Menschen teilnehmen, erklärte der Oppositionspolitiker und frühere Schachweltmeister Garry Kasparow am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Moskau.

Zum Thema BIP:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.abazza.com/de/bip-russland-2">http://www.abazza.com/de/bip-russland-2</a><!-- m -->


Zitat: Nachrichten Russland :: Russlands Pro-Kopf-BIP soll in 30 Jahren Frankreich und Deutschland einholen

MOSKAU, 12. Februar (RIA Novosti). Beim Pro-Kopf-BIP wird Russland in den Jahren 2031 oder 2032 Frankreich und bis 2037 oder 2038 Deutschland einholen. Die Behauptung des russischen Finanzministers Alexej Kudrin wird allerdings von Experten in Zweifel gezogen.

Die Entwicklung der russischen Wirtschaft sei äußerst ermutigend, sagte Kudrin. Rechnet man das BIP nach der Kaufkraft, so hat Russland bereits Italien überholt und soll Frankreich in drei bis vier Jahren einholen. Das BIP in der Welt belief sich, nach diesem Parameter gemessen, im Jahre 2005 auf 60,63 Billionen Dollar. Jeweils mehr als 20 Prozent davon entfielen auf die USA und die EU, 14,7 Prozent auf China, 4,1 Prozent auf Deutschland, drei auf Frankreich sowie jeweils 2,7 und 2,6 Prozent auf Italien und Russland.



- Erich - 10.06.2007

Ich möchte Putin ja nicht als "lupenreinen Demokraten" bezeichnen, wie das ein ehemaliger Bundeskanzler in alter Männerfreundschaft gerne tut, aber eines muss man sagen:
in seiner Zeit hat sich Russland gefangen, hat "Tritt" gefasst (sicher auch dank der hohen Rohstoffpreise) und beginnt, die alten, viel zu großen Schuhe der ehemaligen Sowjetmacht wieder mit Leben zu füllen.
Die Frage ist, wie das weiter geht, wenn von Putin das Ende seiner zweiten Amtszeit erreicht ist; dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20070504">http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... D=20070504</a><!-- m -->
Zitat:„Putin könnte sich selbst als sein eigener Nachfolger aus dem Hut zaubern“

Niemandem sonst als ihrem Präsidenten Wladimir Putin trauen die Russen wirklich zu, dass er das Land weiter in eine gute Zukunft führt. Sobald ein paar Oppositionelle auf die Straße gehen, wird in den Machteliten gefordert, Putin müsse noch einmal antreten, ansonsten sei diese Zukunft Russlands in Gefahr. Wenn Bevölkerung und Staatsmacht unisono „Putin“ rufen, kann er sich kaum verweigern, noch einmal als Präsident zu kandidieren. Die Verfassung entsprechend zu ändern, ist nach Ansicht von Prof. Eberhard Schneider, Advisory Board Member of the EU-Russia Centre in Brüssel, kein Problem. Und er hat auch den Mann ausgemacht, der das Unternehmen „Putin III“ organisiert: Igor Setschin, stellvertretender Leiter der Präsidialadministration im Kreml und Putins Kanzleichef.
EM 05-07 · 31.05.2007

....



- bastian - 10.06.2007

Zitat:Und weiter? Nach gerade mal 8 Jahren (!) stabilisierender marktwirtschaftlicher Regierungszeit und nach 8 Jahren wirtschaftlicher Krisenzeit will man schlagartig eine Weltmacht mit herausragender wirtschaftlicher Leistung machen? Wie geht das denn? Hast du eine Anleitung? Brasilien kannte sowas wie eine Planwirtschaft nicht und hat gewissermaßen einen Vorsprung. Die Amtszeit von Jelzin habe ich absichtlich vorweg weggenommen, da seine Regierungszeit mehr ruiniert hat als stabilisiert.
Ganz ruhig, nicht jeder russlandkritische Kommentar ist persönlich gemeint...

Natürlich habe ich keine Anleitung und über die Jelzin Jahre bin ich etwas anderer Meinung, aber gut. Naja Brasilien hatte in den späten 80ern, frühen 90ern auch Probleme mit einer Hyperinflation, aber darum geht es hier nicht.

Das größte Hindernis, das einem wirtschaftlichen Aufschwung Russlands entgegensteht ist die gegenwärtige Bevölkerungsstruktur. Die russische Bevölkerung schwindet jedes Jahr um ein halbes Prozent
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/rs.html#People">https://www.cia.gov/library/publication ... tml#People</a><!-- m -->
, die Lebenserwartung ist seit dem Ende des Kalten Krieges gesunken und liegt bei Männern unter 60.

Da dieser Trend sich auch in den letzten Jahren afaik nicht geändert hat, halte ich es für unwahrscheinlich, dass Russland in 30 Jahren das deutsche oder russische pro Kopf BIP reicht.
Zumal keiner sagen kann, was sich in den nächsten 30 Jahren alles ändert.

Mein Vergleich mit Brasilien beschränkte sich auf die Höhe des BSP, die Ökonomie als solche ist nicht zu vergleichen.
Auch weiß ich nichts von zukunftsweisenden high tech Produkten der russischen zivilen Industrie.

Abschliessend bleibt es aber so, dass Russland ökonomisch keine Weltmacht ist und es auf absehbare Zeit auch nicht werden wird.


- Erich - 10.06.2007

da möchte ich dann doch nochmal auf den o.g. Link
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20070504">http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... D=20070504</a><!-- m --> verweisen;
Prof. Schneider, emer. Professor für Politikwissenschaft an der Universität Siegen, der zur Forschungsgruppe Russland / GUS bei der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik gehörte und nun als Advisory Board Member of the EU-Russia Centre in Brüssel tätig ist,
wird darin wie folgt zitiert:
Zitat:...Das Wachstum betrug in den ersten vier Monaten des Jahres 2007 wieder fast acht Prozent. Das ist außerordentlich. Russland hat inzwischen Devisenreserven von 303 Milliarden Dollar angehäuft. Außerdem hat der Kreml für das Land einen Stabilisierungsfond von 90 Milliarden Dollar aufgebaut, für den Fall dass der Ölpreis sinkt. Die Armutsrate ist im letzten Jahr auf 14,5 Prozent gesunken. Das sind schon eindruckvolle Ergebnisse. Aber noch basiert diese Wirtschaftskraft einseitig auf den Energieressourcen des Landes. Bisher ist es nicht gelungen, damit florierende Wirtschaftszweige neben der Öl- und Gasindustrie zu schaffen. Für ein solches breiteres wirtschaftliches Fundament fehlt einfach noch die Basis. Es gibt nicht einmal eine normal funktionierende Maschinenbauindustrie und es gibt nur einen erst schwach entwickelten Mittelstand. Da ist es natürlich schwierig die Forderungen Putins nach mehr Hochtechnologie für Russland zu verwirklichen. Es fehlt einfach noch das Fundament, das wächst auch nicht von heute auf morgen....
und noch eine Frage an die Mathematiker:
wenn das BIP steigt und die Bevölkerung gleichzeitig schrumpft, dann führt das (wenn ich meine mathematischen Kenntnisse anwende) doch dazu, dass das BIP pro Kopf der Bevölkerung noch stärker ansteigt als in der Summe für das gesamte Land - oder?


- bastian - 10.06.2007

@ Erich
Klar bei mehr Geld durch weniger Leute, dann steigt das BSP/Kopf. Da habe ich mir mit meiner Argumentation wohl selbst ins Knie geschossen...

Trotzdem ist eine starke Bevölkerungsabnahme und eine einhergehende Abnahme [EDIT] der Lebenserwartung [EDIT] der Bevölkerung nicht die beste Voraussetzung für ein starkes Wirtschaftswachstum.

So jetzt stimmt es, danke für den Hinweis Erich...


- Erich - 10.06.2007

bastian schrieb:@ Erich
.....
Trotzdem ist eine starke Bevölkerungsabnahme und eine einhergehende Abnahme der Bevölkerung ....
beides zusammen????

:wink:


- defend0r - 01.08.2007

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,497513,00.html

Zitat:Die russische Expedition zum Meeresboden unter dem Nordpol steht kurz vor dem Ziel - der Kampf um die Ressourcen beginnt. Andere Staaten erheben Anspruch auf das Gebiet, die Nato schickt offenbar Aufklärungsflugzeuge, schon ist von einem Kalten Krieg in der Arktis die Rede.



- Francisco - 01.08.2007

Zitat:Ganz ruhig, nicht jeder russlandkritische Kommentar ist persönlich gemeint...

Nicht jeder (mehr oder weniger) bissige Beitrag sollte auch als ein Angriff aufgenommen werden...:roll:

Zitat:Natürlich habe ich keine Anleitung und über die Jelzin Jahre bin ich etwas anderer Meinung, aber gut.

Kann ich mir aufgrund der (traurigen) westlichen (Medien)Ansicht / Propaganda über den "guten " Jelzin sehr gut vorstellen.... Die Wahrheit sieht ganz anders aus, und leider überhaupt kein Grund zur Heiterkeit. Als sich die Sowjetunion dem Westen öffnete, wurde Russland einfach auseinander genommen, wie so ein Vollidiot. Das Land wurde vorallem durch halbjüdische "Geschäftsleute" (meist doppelte Staatsangehörigkeit) vollkommen ruiniert und beklaut. Das heißt, diese "Geschäftsleute" profitierten vorallem von wichtigen und kosbaren Materialien, Rohstoffen, Kultur- und Rüstungsgütern des Landes. Der ganze Gewinn und die Beute wurde unbehelligt durch die Grenzen gepumpt und verschwand komplett auf irgendwelchen Konten. Durch solche Plünderaktionen hat es vorallem hart die Wirtschaft getroffen, aber auch das Militär blieb nicht unverschont. Wie hat Berezovsky seine erste Million verdient? Durch den Verkauf von Buntmetallen aus zersägten SS-18 (wiederum unter wohlwollenden Lächeln der US-Inspektoren und Clintons freundlichen Schulterklopfen bei Boris). Von Nunn-Luger U-bootzersägungsprogramm ganz zu schweigen, neben den alten Booten wurde da auch nicht mal die 10 Jahre alten Boote der Granit und Barracuda-Klasse verschrottet. All das nur weil der gute und nette Boris mal ein Auge zugedrückt hatte bzw. mit etwas anderem, hochprozentigem, beschäftigt war und sich somit meistens kompromislos dem Westen gaaaaanz weit öffnete - mit dazugehörigen Folgen. Darüber hinaus hat er sich ebenso aktiv bei der Ausbeutung und Plünderung des Landes beteiligt bzw. sie großzügig unterstützt. Was denkst du, warum es in Russland bzw. außerhalb (Exil ect.) soviele Million-Milliardäre gibt (Oligarchen)? Haben diese Diebe ihr Geld hart und vor allem ehrlich verdient? Nein, nicht im geringstem und ganz im Gegenteil. Das Ausmaß der "jelzinischen" Plünderungen hatte schwerwiegende Folgen - wirtschaftliche sowie soziale - von dennen man übrigens heute immer noch nicht komplett befreit ist.

Der oberste Repräsentant einer ex-Weltmacht und des flächenmäßig größten Staates überhaupt, nichts weiter als ein jämmerlicher, unzurechnungsfähiger Suffkopp. Jelzin war an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Kein Wunder, dass er besonders im Westen so gut angesehen war: jemand der sich regelmäßig zuknallt, das Grinsen nicht mehr los wird und bei seinen Auslandsreisen regelmäßig irgendwelche Zoten abließ, ist natürlich ein gern gesehener - weil eben manipulierbarer Partner. Seine Schwäche nutzten im Innland als auch im Ausland derweil die Verbrecher, die mit dem Niedergang der SU Millionen und Milliarden scheffelten. Ein schwaches und heruntergekommenes Russland konnte der Westen nur begrüßen. Wie gesagt, kein Wunder also, das Jelzin in diesem Fall auch ein beliebtes Instrument des Westens war. Irgendwelche "Argumente" bezüglich der vorbildlichen "Demokratie" von Jelzin kann ich schon im Vorfeld zurückweisen. Was willst du mir erzählen??

Ich kann einige Beispiele noch weiter ausbauen, falls Bedarf besteht bzw. ich Zeit habe. Bei manchen Themen bedarf es nunmal mehr tiefgründiger Nachforschung und Befassung, nur so mal als Tipp.

Zitat:Zumal keiner sagen kann, was sich in den nächsten 30 Jahren alles ändert.

Hier werden wir uns ja einig.

EDIT:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Wirtschaft&iditem=14481">http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl ... item=14481</a><!-- m -->

Zitat:Finanzminister von Russland erwartet BIP-Wachstum von 7,1 Prozent
Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Russland kann laut Finanzminister Alexej Kudrin in diesem Jahr bei 7,1 Prozent liegen. „Das BIP-Wachstum wird in diesem Jahr höher als sieben Prozent sein“, sagte Kudrin am vergangenen Freitag. Der Finanzminister rechnet damit, dass das Wachstum 7,1 Prozent erreichen könne.

-

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/society/20070718/69187333.html">http://de.rian.ru/society/20070718/69187333.html</a><!-- m -->

Zitat:MOSKAU, 18. Juli (RIA Novosti). Die demographische Situation in Russland wird laut Gesundheits- und Sozialminister Michail Surabow immer besser.

„Die Maßnahmen zur Erhöhung der Geburtenrate tragen erste Früchte“, sagte Surabow am Mittwoch bei einem Treffen mit Staatspräsident Wladimir Putin in Moskau. Allein im Mai sei die Geburtenzahl um 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. „Das ist viel“, sagte der Minister.



- Tiger - 01.08.2007

@Francisco
Vor allem hat der ach so demokratische Jelzin einen Putsch inszeniert, um sich mehr Macht zu verschaffen. Erinnert sich noch jemand an die Belagerung des russischen Parlaments 1993?


- ThomasWach - 02.08.2007

So viel Halbwissen....

@ Francisco

Dies als persönlicher Kommentar:
Du dozierst ja hier ziemlich rum, nur woher stammen denn all deine netten Interpretationen und Infos?
Das scheint mir teilweise sehr polemisches Halbwissen zu sein...

Zitat:Als sich die Sowjetunion dem Westen öffnete, wurde Russland einfach auseinander genommen, wie so ein Vollidiot. Das Land wurde vorallem durch halbjüdische "Geschäftsleute" (meist doppelte Staatsangehörigkeit) vollkommen ruiniert und beklaut.

Ja, du hast Recht. Bestimmte Sachverhalte bedürfen einer sorgfältigen Recherche und tiefergehenden Analyse. Nur, wann fängst du damit an? Für mich, der sich mit solchen Sachen sozusagen beruflich beschäftigt, lies sich das alles wie teilweise gut informiertes, aber unreflektiertes, personalisierendes Halbwissen.
Ein Land wird nicht so einfach beklaut, sondern staatliche Strukturen müssen derart beschädigt sein, die zivilgesellschaftlichen Strukturen müssen derart schwach sein, dass bestimmte Statusgruppen eben sich bereichern können. Was überdies kaum ein russisches Phänomen ist, sondern immer zu sehen ist, wenn Staaten beschädigt sind oder schwach werden. Eine repressive politische Kultur durch jahrzentelange Ünterdrückung, keinerlei demokratische Traditionen, eine korrupte, ineffiziente Bürokratie und das Fehlen zivilgesellschaftlicher Engagements, das waren die Gründe für die russische Misere der 90er Jahre. Allesamt hausgemacht, selbst verschuldet und endogen verursacht.
Warum du hier von halbjüdischen "Geschäftsleuten" sprichst, weiß ich nicht. Im schlimmsten Fall könnte ich dir hier antisemitische Propaganda unterstellen, wenn du plötzlich suggerieren willst, dass die Misere des armen Russlands von Halbjuden hervorgerufen wäre, die doppelte Staatsbürgerschaften haben (sorry, aber das ist absoluter Mist.. außerdem mischst du Religion mit Staatsbürgerschaft.. alles so Sachen, mit denen du deine Ausführungen zu reiner Propaganda und Polemik abstempelst). Nach ner Quelle für die Halbrechte Gewäsch würd ich aber dann doch mal fragen...

Auch die Personalisierung der weiteren russischen Misere bezogen auf Jelzin ist falsch. Russland fehlte immer das rule of law. Und entsprechende zivilrechtliche und auch zivilgesellschaftliche Mechanismen, die auch zu überwachen und zu implementieren. Man improvisierte eben in der alten Sowjetunion oder man nutzte eben irgendwelche Kanäle. Das Verständnis für Recht und dessen Gültigkeit und an Rechtsstaatlichkeit fehlte. Und diese Versäumnisse und Defizite konnten eben nicht über Nacht plötzlich verschwinden. Das lag aber doch nicht ursächlich an Jelzin! Sondern an der ganzen politischen Kultur und den ganzen Eliten. Es gab genügend Leute auch aus den Geheimdiensten, also unzählige Putins, die selbst die Chancen der 90er Jahre nutzten und reich wurden mit illegalen, halblegalen und zwielichtigen Geschäften.

Aber sowas ist strukturell, historisch bedingt. Das kann man doch nicht nur Jelzin und ein paar Halbjuden anrechnen, zumindest wenn man sich nicht selbst in die rechte Propagandaecke irgendwelcher großrussischer Träumer stellen will (und ja, der Antisemitismus ist auch in Russland wieder auf dem Vormarsch, wie leider in vielen Teilen Osteuropas).
Aber bevor man die eigenen Schwächen anerkennen wird, die eigenenen vergangegen Fehler und Defizite, da sucht man lieber Sündenbocke.
Selbst in einem "größeren" Transformationsland wie Polen, das die Wende besser überstand und schneller erholte als Russland, sind solche Schuldzuweisungen immer wieder ein gern gebrachtes politisches Kampfinstrument der Populisten.

Und zum heutigen Russland: Nicht nur die Demographie ist problematisch, sondern der ganze Staatsaufbau und die politische Institutionenbildung ist viel zu schwach. Solange die Rechtsstaatlichkeit fehlt, wird Russland keine großen, zukunftsträchtigen privaten Industrien entwickeln können. Mehr als halbstaatliche Korporationen kann da nicht werden. Und bislang war der schöne Wirtschaftsaufschwung in Russland auch nur primär das Ergebnis der florierenden Ressourcenverkäufe. Nachhaltig ist das nicht. Für mich drängt sich daher eher der Vergleich Russlands mit Saudi-Arabien auf. Hier wie da autoritäre, korrupte, kleptokratische Rentenregime mit viel Öl ohne echte Entwicklungsdynamik unabhängig vom Ölpreis.