Churchill, guter Politiker oder eher guter Autor - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Geschichtliches (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=68) +--- Thema: Churchill, guter Politiker oder eher guter Autor (/showthread.php?tid=1444) Seiten:
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- Jan-Hendrik - 19.03.2004 Meine Frage bezieht sich auf die vielen Darstellungen , nach denen er ein guter Politiker , Startege und teilweise auch als Prophet beschrieben wird . Was trifft eher zu oder nicht zu ? Oder war er eher ein klasse Schriftsteller , der sich im nachhinein gut darstellen konnte ? Jan-Hendrik - Rob - 20.03.2004 Guter Stratrege? Nein, als Beweise führe Ich Gallipoli und das Versenken der Bismarck auf, Churchill hätte bei der Verfolgung dieses Schlachtschiffes auf sich genommen, dass die HMS King George V in der Nähe Frankreichs kein Öl mehr hätte, das ist zwar nicht passiert aber, sein "auch wenn ihr Schiff verloren geht" Befehl war nicht sehr durchdacht. Ein guter Politiker war er auf jeden Fall, er hat GB in seiner schlimmsten Stunde Rückhalt gegeben, die Amerikaner gut an sich gebunden, das Empire mobilisiert etc. Nicht um sonst ist der gute Mann "the greatest Briton of all times" gewählt worden. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.parliament.uk/documents/upload/Churchill.pdf">http://www.parliament.uk/documents/upload/Churchill.pdf</a><!-- m --> - Jan-Hendrik - 20.03.2004 Naja . er hat durch seine Sturheit zwar England gerettet , aber dadurch , daß er nicht kapieren wollte , das weder Amerika noch die Sowjetunion mit seinen Kriegszielen übereinstimmten , hat er mit dazu beigetragen , daß das Empire seinen Todesstoß erhielt . Außerdem gehörte er zu den Politikern , die Polen endgültig verraten haben (Teheran , Jalta ) , da er die sowjetische Hegemonie über den Ostblock annerkannte bzw . erst zu spät realisierte . Jan-Hendrik - bastian - 20.03.2004 Die Sache mit Jalta ist meines Wissens nach ein wenig anders gewesen, Churchill war ein erklärter Gegner der sowjetischen Hegemonie im Ostblock, Roosevelt hat eine Hegemonie der Sowjetunion dagegen hingenommen. Die Quotenbildung angesichts der Einflusszonen in Südosteuropa war sicher kein Ruhmesblatt. Die Briten hatten statt "Overlord" eine Landung auf dem Balkan angedacht, um den Einfluss der Sowjetunion dort zu beschneiden. Ist von den USA aber verworfen geworden. GB hatte in Jalta einfach fast nix mehr zu sagen. Das Empire war schon nach dem 1.WK weitgehend hinüber und nach den Kriegsanstrengungen und Verlusten war GB einfach nicht mehr zur Führung eines "Empire" in der Lage. Churchill sehe ich als guten Politiker an, er hat mit als erster vor dem eisernen Vorhang durch Europa gewarnt und ist ein überzeugter Gegner der Kommunisten geblieben. Guter Politiker vor allem, da er bei all seinen Fehlentscheidungen lobenswerte Prinzipien hatte und diese in Entscheidungen umgesetzt hat. - Rob - 20.03.2004 Zitat:aber dadurch , daß er nicht kapieren wollte , das weder Amerika noch die Sowjetunion mit seinen Kriegszielen übereinstimmten , hat er mit dazu beigetragen , daß das Empire seinen Todesstoß erhieltWas hätte er den machen sollen? Er wollte das Empire retten, jedoch ist er zu früh, obwohl 91 Jahre alt, gestorben. - ~mg42 - 20.03.2004 die schwerste niederlage churchills war der angriff auf die heutige türkei mehr als 250.000 männer verlor er auf ein paar m2 in galepolli die schlacht dauerte nur ein paar tage und churchills vorhaben(abenteuer) die türkei zu besetzen kostete über 500.000 soldaten das leben sowie ein grossteil der flagschiffe der royal navy ich glaube nicht das churchill er ein guter soldat war, eher ein politiker - Rob - 20.03.2004 Bei Gallipoli starben zirka 130000 Soldaten, wobei die RN kaum größere Schiffe verloren hat (5 ältere Schlachtschiffe/Kreuzer und noch ein paar Zerstörer etc. , keine "Flagschiffe".).Hier mal eine Aufführung der Schlachtschiffanzahl der Britischen Marine um 1915. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hazegray.org/navhist/battleships/">http://www.hazegray.org/navhist/battleships/</a><!-- m --> Wobei einige vom 2. Weltkrieg sind. - Jan-Hendrik - 20.03.2004 Dazu muß man sagen daß er ein guter , äußerst produktiver Schriftsteller war , der gekonnt viele seiner Fehler unter den Tisch fallen ließ bzw. sie anderen zuschob , siehe die erwähnte Operation von Gallipoli oder dem Angriff auf Norwegen 1940 . Die Gefahr ses Kommunismus realisierte er erst 1945 , als bereits zu spät war . Vorher vertraute er naiverweise Stalin , ohne zu erkennen , daß dieser Hitlers Spiegelbild war ! Jan-Hendrik - bastian - 20.03.2004 Die Schlacht um Gallipoli begann am 25.April 1915 und endete mit dem Wiedereinschiffen am 9. Januar 1916. Die allierten Verluste betrugen 265.000 Mann, die der Türken um 300.000 Mann. (Quelle: Keegan, John; Der erste Weltkrieg - eine europäische Tragödie; S.349) Der Norwegen Feldzug 1940 der Briten und Franzosen scheiterte aufgrund organisatorischer Mängel. Im Gegensatz zu Roosevelt hat Churchill die Gefahr des Kommunismus überhaupt erkannt und war lange nicht so naiv wie ersterer. Churchill kann man viel eher den Vorwurf machen, in Friedenszeiten ein Versager und ein Imperialist gewesen zu sein. - ~mg42 - 20.03.2004 Zitat:Rob postetemhh sagen wir mal so nimm das nicht persönlich Aber dir Briten(Politiker,Medien) haben schon oft die Weltpolitik hinters Licht geführt und belogen, siehe Irakkrieg. Die Niederlage gegen die Türken in gallipoli konnten sie nicht verkraften und schraubten die Anzahl der gefallen auf 130.000 statt 250.000 runter. Das ist die grösste niederlage der Briten sowie des Empires Insgesamt starben bei der Landung der briten & und ihrer Verbündeten über 500.000 soldaten auf ein paar m2. Der Versuch die Türkei zu Kolonisieren wurde nieder geschmettert. Also, deine Behauptung das die Türken nur alte Schiffe versenkt haben ist auch nicht wahr ! Abegsehen davon das die Türkei kaum ein Schiff hatte das sie einsetzten konnten die türkischen Batterien haben die meisten schiffe versenkt mit 275 KG granten das muss man sich mal reinziehen(not macht Erfinderrich) der rest der schiffe lief in minenfelder <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.anzacsite.gov.au/index.html">http://www.anzacsite.gov.au/index.html</a><!-- m --> Verbündete Churchills (Frankreich,Australien and New Zealand Army Corps u.a auch Sklaven aus den Kolonien) hier ein Denkzettel an churchil Those heroes that shed their blood and lost their lives... You are now lying in the soil of a friendly country. Therefore, rest in peace. There is no difference between the Johnnies and the Mehmets to us where they lie side by side, here in this country of ours. You, the mothers, who sent their sons from far away countries... Wipe away your tears. Your sons are now lying in our bosom and are in peace. After having lost their lives on this land, they have become our sons as well. M. KEMAL ATATURK, 1934 (The founder of Turkish Republic) Gallepoli cannot pass MFG - Demon Wojny - 20.03.2004 Churchil war glaube ich auch damit beauftragt worden damals die Aufstände in Irland niederzuschlagen. Also etwas womit man sich nicht rühmen kann. - Jan-Hendrik - 20.03.2004 Er war halt noch in englischen Großmachtzeiten verhaftet , also relativ rückständig . Übrigens wars auch seine Idee , die französische Flotte in Mers-el-Kebir anzugreifen . Aber er lernte sein millitärisches Handwerk ja auch zur Jahrhundertwende , also sog. Eingeborenaufstände niederschlagen gehörte ja damals eher zu den Grundaufgaben britischer Truppen ! Jan-Hendrik - Demon Wojny - 20.03.2004 Zitat:Eingeborenaufstände niederschlagen gehörte ja damals eher zu den Grundaufgaben britischer Truppen !Das bezieht sich jetzt aber nicht auf die irischen Aufstände, oder? - Rob - 20.03.2004 Zitat:Die Schlacht um Gallipoli begann am 25.April 1915 und endete mit dem Wiedereinschiffen am 9. Januar 1916. Die allierten Verluste betrugen 265.000 Mann, die der Türken um 300.000 Mann. (Quelle: Keegan, John; Der erste Weltkrieg - eine europäische Tragödie; S.349)Richtig, das Imperial War Museum dazu: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iwm.org.uk/online/gallipoli/navigate.htm">http://www.iwm.org.uk/online/gallipoli/navigate.htm</a><!-- m --> Sie sagen, dass 46000 Britische und Verbündete Truppen starben, mit weiteren 265000 Verwundeten. Also nichts mit 250000 Toten mg42! Zu den Verlusten der Royal Navy während der Dardanellen Operation: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.battleships-cruisers.co.uk/losses.htm">http://www.battleships-cruisers.co.uk/losses.htm</a><!-- m --> Zitat:Battleship HMS Goliath 13th May 1915 Torpedoed by Turkish destroyer Muavenet-I-Milet off De Tott's Battery in the Dardanelles.Das sind drei Schlachtschiffe, nicht Zitat:ein grossteil der flagschiffe der royal navy! Wenn man sich die gesamten 1. Weltkriegs Verluste der RN anschaut sieht man das diese Versenkten Schiffe kaum ins Gewicht fallen. Zitat:Verbündete ChurchillsÜbrigens Ich hatte es schon mal gepostet, im Empire wurde die Sklaverei schon 1833 abgeschafft und damit kämpften keine Sklaven auf Britischer Seite sondern Imperiale afrikanische Truppen (siehe dazu die aktuelle Spiegelausgabe.). - bastian - 20.03.2004 Es geht hier um Churchill und nicht um Gallipoli. Es kann natürlich ein Aspekt sein, aber nicht der einzige. |