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- fazer600 - 24.01.2011

Foxhound, ich wünsche dir viel Spaß und nichtzensierte Foren im demokratischen Weißrussland !
Dort wählen schließlich keine "Vollidioten", sie haben einen genialen Präsidenten und freie Sensationsmedien gibt es auch nicht....... :lol:

Vorsicht: Ironie !

Aber zurück zum Thema:
Offenbar wurden beim Tod der deutschen Offiziersanwärterin Vorschriften missachtet und es geht einfach nicht, nach einem solchen Unfall zur Tagesordnung überzugehen oder gar Festlichkeiten zu veranstalten ! Und die Verantwortung für ein solches Verhalten trägt der kommandierende Offizier, also der Kapitän.


- Venturus - 24.01.2011

Zitat:"Nirgendwo sonst starben so viele Marinesoldaten"

Ein ehemaliger Offiziersanwärter der Bundeswehr berichtet über seine Ausbildungsfahrt auf der "Gorch Fock"

Frank Matthies* gehörte einst zu den Offiziersanwärtern der "Gorch Fock". Seine Schilderung zeigt Missstände an Bord des Vorzeigeschiffs auf

weiter auf welt.de

Mal davon abgesehen, daß die Fock auch gerne für diplomatische Anlässe genutzt wird und man sich daher wohl kaum einen "belasteten" Kommandanten leisten möchte, tippe ich mal darauf das diverse überflüssige Rituale aus längst vergangener Zeit hier der Auslöser für die Abberufung des Kapitäns waren. So zumindest meine Vermutung, basierend auf den bisherigen Skandalen bei der Bundeswehr.

Und sein wir mal ehrlich - eine harte Ausbildung von Freiwilligen ist eine Sache. Seemannsspiele aus dem 19. Jahrhundert mit entsprechenden Opferzahlen eine andere. Mag sein, daß man auf einem Segler besser auf das Meer vorbereitet wird, als an Bord einer modernen Fregatte, aber das dort solch überflüssige Sachen wie ein Posten auf Hundswache mit Flüstertüte abgezogen werden, hat nichts mit einer effektiven Ausbildung zu tun. Da wollen große Jungs in Uniform einfach mal "Fluch der Karibik" auf Steuerzahlerkosten nachspielen. Und eine harte Ausbildung gut und schön. Aber wenn schon dabei mehr Leute drauf gehen, als bei scharfen Einsätzen, dann läuft das was falsch in Sachen "Härte".

Das Guttenberg jetzt den nächstgreifbaren Kopf, also den Kapitän der zuletzt für solchen Schwachsinn verantwortlich war, an die Wand stellt mag ungerecht daherkommen, denn dann müsste eigentlich auch das komplette Führungspersonal seit in Dienststellung rausgeworfen werden. Von den Schreibtischtätern an Land, denen das übliche Prozedere sicherlich bekannt gewesen sein dürfte mal abgesehen.

Aber Guttenberg ist nun mal erstens Politiker, zweitens muss ein Offizier in der Bundeswehr damit rechnen für Fehler bestraft zu werden (auch wenn er nur die alte Misstände weiterführt) und drittens kann man schlecht die komplette Führung der Marine rauswerfen.


- Quintus Fabius - 24.01.2011

Foxhound31BM:

Zitat:der Preis einer Demokratie ist die Tatsache, dass Vollidioten wählen, alles sagen und sich hemmungslos fortpflanzen dürfen ...

Wo ist das Problem? Denn die Vollidioten haben wie die Klugen nur die Wahl, die Vertreter des gleichen Konzerns zu wählen, gleich in welcher Partei diese Konzernvertreter sitzen. Und sie sagen nur was ihnen die Medien vorsagen. Und vermehren tun sich zumindest die Deutschen Vollidioten auch nicht mehr...

Ansonsten: die Gorch Fock ist meiner Ansicht nach ein überkommener Anachronismus. Sie hätte längst abgeschafft werden müssen, und das jetzige Geschehen könnte man immerhin dazu nutzen.


- Erich - 24.01.2011

Venturus schrieb:....
Das Guttenberg jetzt den nächstgreifbaren Kopf, also den Kapitän der zuletzt für solchen Schwachsinn verantwortlich war, an die Wand stellt mag ungerecht daherkommen, denn dann müsste eigentlich auch das komplette Führungspersonal seit in Dienststellung rausgeworfen werden. Von den Schreibtischtätern an Land, denen das übliche Prozedere sicherlich bekannt gewesen sein dürfte mal abgesehen.

Aber Guttenberg ist nun mal erstens Politiker, zweitens muss ein Offizier in der Bundeswehr damit rechnen für Fehler bestraft zu werden (auch wenn er nur die alte Misstände weiterführt) und drittens kann man schlecht die komplette Führung der Marine rauswerfen.
Du gehst am Problem vorbei:
das Problem ist, dass Guttenberg aufgrund eines Anrufs der BiLD-Zeitung seine Auffassung (nichts überstürzen) komplett ändert und personelle Konsequenzen zu Lasten von Mitarbeitern trifft, ohne (!!!) mit den Beteiligten auch nur gesprochen zu haben.
Das ist nicht "durchgreifen" sondern Mobbing, um in der ÖFfentlichkeit gut da zu stehen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,741266,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 66,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 24.01.2011

"Gorch Fock"-Affäre
Ex-Generalinspekteur rügt Guttenbergs Krisenmanagement


Von Severin Weiland

Der Verteidigungsminister gerät in die Defensive: Die Abberufung des "Gorch Fock"-Kommandanten durch Guttenberg löst unter Ex-Offizieren Unmut aus. Ex-Generalinspekteur Harald Kujat wirft dem CSU-Politiker vor, einen Schritt zu weit gegangen zu sein.
...

"Die Absetzung eines Kommandanten erfolgt nur dann, wenn es unausweichlich ist und es keine andere Alternative gibt, etwa bei disziplinarrechtlichen oder strafrechtlichen Ermittlungen."
...



- Foxhound31BM - 24.01.2011

Venturus schrieb:Da wollen große Jungs in Uniform einfach mal "Fluch der Karibik" auf Steuerzahlerkosten nachspielen. Und eine harte Ausbildung gut und schön. Aber wenn schon dabei mehr Leute drauf gehen, als bei scharfen Einsätzen, dann läuft das was falsch in Sachen "Härte".

Quintus Fabius schrieb:Ansonsten: die Gorch Fock ist meiner Ansicht nach ein überkommener Anachronismus. Sie hätte längst abgeschafft werden müssen, und das jetzige Geschehen könnte man immerhin dazu nutzen.

Ich sag ja, der Preis der Demokratie ... :twisted:

... bestätigt sich, wenn ich solche Kommentare lese!

Auf diesem Schiff wurden über 14.500 Offiziersanwärter ERFOLGREICH ausgebildet! Fakt ist, auf der Gorch Fock dienen erwachsene Personen die sich freiwillig für den nicht immer ungefährlichen Soldatenberuf entschieden haben.

Bei der Auseinandersetzung mit der Problematik springen einem die gesellschaftlichen Probleme nur so ins Gesicht: Feminismus, falsch verstandene Emanzipation, Verweichlichung, Demoralisierung, weitere Traditionsentsorgung usw.

Diesmal hat es eben die Gorch Fock erwischt und mir stellt sich allenfalls die Frage, was als nächstes daran kommt. Man so könnte z.B. den ganzen Formaldienst bei der Bundeswehr abschaffen. Da werden doch Menschen zu Marionetten der Vorgesetzten gemacht. Das ist doch alles unmenschlich ... Stell Dir vor, es ist Krieg, und du wirst erschossen!

Ich wage einfach mal zu konstatieren, dass man eine Erfahrung wie auf der Gorch Fock nirgendwo anders machen kann, nur auf einem Großsegler unter militärischer Führung. Was man hier in Tagen und wenigen Wochen lernt, lernen manche ihr ganzes Leben nicht.

Bei der Segelausbildung geht es nicht nur um das Segeln an sich, also die Technik des Schiffes mit Segel als Antrieb. Es geht beim Segeln um das Zusammenfinden als Gruppe, als sich selbst finden bei der Einordnung in einer Gruppe, bzw. Hierachie. Dafür ist das Segeln als Mittel ganz hervoragend geeignet und sollte nicht auf Grund der falschen Anwendung generell abgeschafft werden.

Das Segeln fördert die Teambildung so viel direkter und unmittelbarer, weil man als Mannschaft im wahrsten Sinne des Wortes "in einem Boot sitzt" und folglich aufeinander angewiesen ist. Es gilt auch gemeinsam und zeitsynchron die unterschiedlichsten Aufgaben zu bewältigen. Persönliche Interessen sind dabei hintenanzustellen. Alles in allem ist das Segeln eines der besten Charakterbildungsmöglichkeiten und sollte viel stärker ins Bewusstsein unserer Gesellschaft gerückt werden. Die dabei vermittelteten Werte sind in unsrer Gesellschaft zur Mangelware verkommen und begründen nicht zuletzt viele weitere fehlerhafte Phänomene.

Und zum Dienst auf einem Segler gehören eben bleierne Müdigkeit, Übelkeit, geschundene Hände, Heimweh, Furcht und ein rauer, zeitweise lauter Umgangston (der bewahrt vor Gefahren). Das wird euch jeder Regatta-Segler bestätigen!

Und wenn jetzt gleich die Feminismus-Keule kommt: Frauen haben in gewissen Ecken einer Armee nüscht verloren. Schwerstarbeit muss auch weiterhin von den Männern verrichtet werden, Emanzipation hin, Feminismus her! Offensichtlich sind viele Frauen (mit 1,59 Körpergröße!) eben ungeeignet dafür - wie viele Männer auch: aber die haben gewöhnlich nicht den kranken Ehrgeiz, da anzutreten. Das hat nix mit Frauenfeindlichkeit zu tun, sondern mit gewissen körperlichen Voraussetzungen. Allerdings ist dies ja absolut gegen die vorherrschende Meinung, daß Frauen alles besser können, machen und wissen.

Unser Gutmenschendeutschland ist heute gar mehr in der Lage, eine Armee als effizientes Instrument zu unterhalten.


- Nasenbaer - 24.01.2011

Foxhound31BM schrieb:Und wenn jetzt gleich die Feminismus-Keule kommt: Frauen haben in gewissen Ecken einer Armee nüscht verloren. Schwerstarbeit muss auch weiterhin von den Männern verrichtet werden, Emanzipation hin, Feminismus her! Offensichtlich sind viele Frauen (mit 1,59 Körpergröße!) eben ungeeignet dafür - wie viele Männer auch
Korrekt, und der Kommandant ist verantwortlich dafür, daß das auch durchgesetzt wird. Allerdings gilt diese Anforderung nicht für 99% aller Aufgaben für Marineoffiziere und es wäre idiotisch qualifizierte Bewerber auszusieben, weil sie für eine Spezialaufgabe nicht geeignet sind.

Der Kapitän der Gorch Fock hat darüber gejammert, daß die Anwärter nicht mehr so fit sind wie früher. Dann muß man halt das Ausbildungsprogramm anpassen und ein Fitness-Programm vor den Borddienst schalten.


- tienfung - 24.01.2011

Wie seriös sind den die Behauptungen das dass Schiff als "fahrender Puff" bekannt ist?

http://www.welt.de/politik/deutschland/article12303932/Marinesoldaten-sprechen-von-schwimmendem-Puff.html


- Tiger - 25.01.2011

Beim Untergang der Niobe sind weit mehr Kadetten ums Leben gekommen als bei den einzelnen Zwischenfällen auf der Gorch Fock.
Ansonsten muß ich Foxhound 31BM zustimmen.
Weil Krieg, Tod, Mannhaftigkeit sowieso böse ist und uns am besten noch an Adolf und Konsorten erinnert will man nichts damit zu tun haben und merkt nicht, das man dabei gleichzeitig die Selbstachtung mit entsorgt.
Vielleicht sollten wir die Bundeswehr gleich auflösen. An Deutschland und der EU gibt es sowieso nichts mehr zu verteidigen - außer den fetten Bäuchen einiger Politiker und Wirtschaftsbonzen, die sich auf Kosten des Rests der Bevölkerung bereichern. Als nächstes empfehle ich die Übergabe der nationalen Souveränität an einen anderen, totalitären Staat wie Nordkorea.


- Venturus - 25.01.2011

@Foxhound - bevor du rumprollst solltest du vielleicht mal lesen was andere tatsächlich geschrieben haben. :roll:

@Erich: Und? Das der Typ seine Meinung öfter wechselt wie manche ihre Unterhosen weißt du so gut wie ich. Seien es seine Wortverrenkungen bei Opel, seine Lageeinschätzung bei Kundus oder jetzt seine Verfahrensweise zur Gorch Fock. Wenn Friede Springer sagt das der Himmel grün ist, wird morgen auch das hach so sympathische und wertorientierte Adelssöhnchen diese neue Wahrheit verkünden, als sei es nie anders gewesen. Das dabei Menschen auf der Strecke bleiben, ist nichts neues. Und in einer westlichen Armee ist das Risiko seine Karriere aufgrund politischer Gründe in die Tonne treten zu können nun mal genauso Bestandteil der Berufswahl, wie eben der Umstand dabei drauf gehen zu können.

Zumal wir uns an einer Hand abzählen können, daß da mal wieder irgendeine unnötige Scheiße passiert ist, die nicht aus militärischer Notwendigkeit geboren wurden. Und dafür ist in erster Linie nun mal der Kapitän verantwortlich. Natürlich würde in einer intelligenten Republik es erst mal genaue Untersuchungen geben, aber du kannst mir nicht erzählen, daß du an eine intelligente Republik glaubst. :wink:


- fazer600 - 25.01.2011

Frauen könne dieselben Jobs machen wie Männer, nicht besser und nicht schlechter ! Ob jemand geeignet ist, liegt am Charakter und nicht am Geschlecht ! Und die Fitnesskritik betrifft beide Geschlechter.....
Es gibt auch kleine Männer und große Frauen ! Es gibt schwache Männer und starke Frauen !
Das ist wirklich Chauvigelaber, wenn gesagt wird, Frauen haben beim Militär da oder da nix verloren !

Dass der Umgangston und die Bedingungen an Bord der Gorch Fock hart sind, finde ich in Ordnung, schließlich sollen hier Offiziere ausgebildet werden ! Aber reinigen mit Zahnbürste oder sinnloses Wache stehen gehören in die Mottenkiste, das hat nichts mit Härte und guter Ausbildung, sondern nur mit überkommenen Seemannsgehabe zu tun.
Sexuelle Belästigung gehört auch nicht an Bord, genauso wenig wie in jedem anderen Unternehmen, oder arbeitet irgendwer in diesem Forum ausschließlich in einem Männerbetrieb ?

Offensichtlich gab und gibt es auf der Gorch Fock einige Missstände, die abgestellt werden müssen ! Aber für den Offiziersnachwuchs unserer Marine ist ein Segelschulschiff ein gutes Mittel, ganz abgesehen davon, dass ein weißer Dreimaster als Repräsentant viel mehr her macht als eine graue Fregatte...........


- Quintus Fabius - 25.01.2011

Foxhound:

Zitat:weitere Traditionsentsorgung usw.

Traditionen sind nichts wert. Nur Schwächlinge und Idioten hängen an Traditionen, und Militärs. Das Militär ist seit jeher extrem konservativ und hängt stets an veralteten Dingen. Das dem so ist, heißt aber nicht, das das irgendeinen Taug hätte. Traditionen die keinen praktischen militärischen Nutzwert haben, habe keine Daseinsberechtigung.

Zitat:Man so könnte z.B. den ganzen Formaldienst bei der Bundeswehr abschaffen.

Man könnte nicht nur, man sollte. Wir ziehen nicht mehr mit Musketen in Formation in den Krieg. Der ganze Formaldienst ist überkommene Zeitverschwendung.

Zitat:Ich wage einfach mal zu konstatieren, dass man eine Erfahrung wie auf der Gorch Fock nirgendwo anders machen kann, Was man hier in Tagen und wenigen Wochen lernt, lernen manche ihr ganzes Leben nicht. Es geht beim Segeln um das Zusammenfinden als Gruppe, als sich selbst finden bei der Einordnung in einer Gruppe, bzw. Hierachie. Das Segeln fördert die Teambildung so viel direkter und unmittelbarer, weil man als Mannschaft im wahrsten Sinne des Wortes "in einem Boot sitzt" und folglich aufeinander angewiesen ist.

Die sitzen auf einem echten Kriegsschiff genau so in einem Boot. Und würden dann zugleich lernen, wie sie ihr echtes Kriegsschiff bedienen. Als Gruppe durch Härten zusammen zu finden wäre genau so gut auf einem modernen Kriegsschiff möglich.

Die Erfahrungen auf der Gorch Fock nützen einem für die moderne Seekriegsführung überhaupt nichts. Das es solche Anachronismen überhaupt noch gibt liegt allein daran, dass sich die deutsche Marine noch mehr als Traditionshüter gebärdet denn die anderen Teilstreitkräfte.

Zitat:Auf diesem Schiff wurden über 14.500 Offiziersanwärter ERFOLGREICH ausgebildet

Falsch. Auf diesem Schiff wurde die Arbeitskraft und die Zeit von 14500 Offiziersanwärtern verschwendet.

Zitat:Und zum Dienst auf einem Segler gehören eben bleierne Müdigkeit, Übelkeit, geschundene Hände, Heimweh, Furcht und ein rauer, zeitweise lauter Umgangston

Das lässst sich auf einem echten Kriegsschiff ebenso leicht erzeugen. Ich bin ohnehin gegen die verweichlichenden Zustände bei der Bundeswehr in allen Teilstreitkräften. Aber ich bin auch gegen diese sinnlose Traditionsmeierei die bei fast allen Streitkräften zum Selbstzweck geworden ist.

Man sollte radikal diese ganzen sinnlosen Traditionen über Bord werfen und sich auf das reine Krieg führen konzentrieren. Und da im Krieg Schlafmangel usw auftreten sollte man diese natürlich vorbereitend in der Ausbildung einbauen. Dazu ist aber kein Segler notwendig.

Zitat:Unser Gutmenschendeutschland ist heute gar mehr in der Lage, eine Armee als effizientes Instrument zu unterhalten.

Die Gorch Fock ist gerade eben nicht effizient.


... - Foxhound31BM - 25.01.2011

fazer600 schrieb:Frauen könne dieselben Jobs machen wie Männer, nicht besser und nicht schlechter ! Ob jemand geeignet ist, liegt am Charakter und nicht am Geschlecht ! Und die Fitnesskritik betrifft beide Geschlechter.....
Es gibt auch kleine Männer und große Frauen ! Es gibt schwache Männer und starke Frauen !
Das ist wirklich Chauvigelaber, wenn gesagt wird, Frauen haben beim Militär da oder da nix verloren !
Wie sagte die erste, wirklich emanzipierte Vorzeigeperson namens Pippi Langstrumpf schon vor etlichen Jahren: "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!" Sie verrichtete dabei übrigens, wie kaum eine emanzipierte Frau heute, körperliche Schwerstarbeit, die eigentlich nur Männer ausführen können: Sie trug schon auch mal den Kleinen Onkel, ihr ausgewachsenes Pferd, auf den Händen durch die Gegend!

Im echten Leben geht das natürlich nicht! Ein Polizist äußerte jüngst seinen Unmut über die Probleme, die auch durch die Zusammenarbeit mit den Frauen immer wieder entstehen: Wenn er mit seiner 50-Kilo-Kollegin Streife fährt, und sie zu einem Familienstreit oder ähnlichen Handgreiflichkeiten gerufen werden, dann kann er gleich eine weitere Streife bestellen. Denn die Kollegin, so nett sie auch sein und so schlichtend sie als Frau auch einwirken mag, könnte ihm bei einer körperlichen Auseinandersetzung allenfalls noch die Handschellen reichen.

Einen zwei Meter großen, alkoholisierten Gegner oder eine ganze Gruppe können auch die stärksten Männer nicht mit Muskelkraft bewältigen, wie soll das erst aussehen, wenn eine zierliche Politesse einschreiten muss? Die EU-Richtlinien werden jedenfalls zunehmend in diese Richtung gelenkt. Nicht mehr die Frauen dürfen vor Herd und Waschmaschine gezeigt werden, sondern Männer. Denn für Frauen ist dies ja diskriminierend ...

fazer600 schrieb:Dass der Umgangston und die Bedingungen an Bord der Gorch Fock hart sind, finde ich in Ordnung, schließlich sollen hier Offiziere ausgebildet werden ! Aber reinigen mit Zahnbürste oder sinnloses Wache stehen gehören in die Mottenkiste, das hat nichts mit Härte und guter Ausbildung, sondern nur mit überkommenen Seemannsgehabe zu tun.
Sexuelle Belästigung gehört auch nicht an Bord, genauso wenig wie in jedem anderen Unternehmen, oder arbeitet irgendwer in diesem Forum ausschließlich in einem Männerbetrieb ?

Offensichtlich gab und gibt es auf der Gorch Fock einige Missstände, die abgestellt werden müssen ! Aber für den Offiziersnachwuchs unserer Marine ist ein Segelschulschiff ein gutes Mittel, ganz abgesehen davon, dass ein weißer Dreimaster als Repräsentant viel mehr her macht als eine graue Fregatte...........

Und dass jetzt aufeinmal überall welche hervorkriechen und ihre Leidensgeschichten erzählen kommt wohl keinem komisch vor? Irgendwie habe ich da den Eindruck, dass da jemand offene Rechnungen begleichen will... oder fällt nur mir auf, dass alle "Opfer" eigentlich immer sogenannte "ehemalige Offiziersanwärter" sind?

Mir fehlen hier die gestandenen Offiziere die ihr Schweigen brechen! Mir kommt vor, nur gescheiterte melden sich hier zu Wort, oder täusche ich mich da? Wenn jemand Rückgrad hat und wirklich unmenschlich behandelt wurde, kommt er damit nicht erst nach einem anderen Vorfall zur BILD-Zeitung gerannt (BILD dir ihre Meinung!)! wieso kommen sie also jetzt aufeinmal drauf wie schlecht es ihnen ging??

Und wenn es wirklich soooo schlimme Zustände auf dem Schiff waren, dann wäre es für den Boulevard definitiv kein Problem auch aktive Offiziere mit genug Kleingeld zu einer anonymen Aussage zu bewegen - aber nichts dergleichen! Alles weitere wo plötzlich gescheiterte aus ihren Löchern hervortreten und weiß Gott was alles erzählen, hat für mich einfach einen etwas faden Beigeschmack!


- Samun - 25.01.2011

Ich stimme mal Quintus zu. Traditionen sind in der Regel völlig sinnfrei. Allerdings ist die Bundeswehr da nicht unbedingt vorne bei. Wenn man andere Armeen ansieht, ist das noch recht harmlos.

@Foxhound31BM:
Und wenn Frauern nicht das leisten können, was sie in dem Job müssten, hat man schlicht und ergreifend die falschen Frauen eingestellt. Trifft auf Frauen, wie Männer zu.

Und zu den Vorfällen auf der Gorch Fock.
Was wurde denn mit dem Kapitän gemacht?
Wurde er unehrenhaft entlassen? Wurde er vom Dienst suspendiert? - Nö, er wurde nur von seinen Dienstposten abgelöst. Das ist etwas, das in der Bundeswehr täglich im Dutzend passiert und normaler Dienstalltag ist.
Und wenn der Verdacht besteht, dass er Mist gebaut hat, wird halt disziplinar ermittelt; das ist was ganz normales.
Wo ist jetzt das Problem?


- Maeks - 25.01.2011

Samun schrieb:Nö, er wurde nur von seinen Dienstposten abgelöst. Das ist etwas, das in der Bundeswehr täglich im Dutzend passiert und normaler Dienstalltag ist.
Und wenn der Verdacht besteht, dass er Mist gebaut hat, wird halt disziplinar ermittelt; das ist was ganz normales.
Wo ist jetzt das Problem?
Erklär das mal der blöden Presse. Meinst das die das kapieren. Ich versteh eh nicht was da so ein Wind gemacht wird.

Gruß Maeks


- DoorGunner - 25.01.2011

Foxhound31BM schrieb:Und wenn jetzt gleich die Feminismus-Keule kommt: Frauen haben in gewissen Ecken einer Armee nüscht verloren. Schwerstarbeit muss auch weiterhin von den Männern verrichtet werden, Emanzipation hin, Feminismus her! Offensichtlich sind viele Frauen (mit 1,59 Körpergröße!) eben ungeeignet dafür - wie viele Männer auch: aber die haben gewöhnlich nicht den kranken Ehrgeiz, da anzutreten.

Ich glaube nicht das viele "freiwillig" zum Dienst auf der Gorch Fock antreten. Es ist aber nunmal, wie früher der Einzelkämpfer beim Herr, ein Pflichtprogramm für angehende Offiziere, egal ob sie danach am Schreibtisch sitzen, im Tornado oder auf einer Fregatte.


Fazer600 schrieb:Es gibt auch kleine Männer und große Frauen ! Es gibt schwache Männer und starke Frauen !
Das ist wirklich Chauvigelaber, wenn gesagt wird, Frauen haben beim Militär da oder da nix verloren !

Dann müssen für beide aber auch die selben Vorraussetzungen geschaffen werden. Dann kann es nicht sein, dass Frauen andere (schwächere) Ergebnise (bspw. beim Sporttest in der Offiziersbewerberprüfzentrale) abliefern dürfen, als Männer die in die selbe Truppengattung gehen. Eine 50kg Frau die 1,60 groß ist, kann nun mal schlecht 30kilo Gepäck und mehr tragen und effektiv am Gefecht teilnehmen. Das ist physisch nicht möglich! Das gefährdet im Einsatz sowohl die männlichen als auch die weiblichen Kameraden.