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Russland vs. Ukraine - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: Russland vs. Ukraine (/showthread.php?tid=5210) Seiten:
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RE: Russland vs. Ukraine - voyageur - 09.06.2022 Zitat:um den vielfach bemühten heißen Brei bzw. um diesen Krieg herum und suchen eher nach dem eigenen Vorteil, etwa Indien oder China (also die beiden größten). Und fûr beide gibt es regionale Konflikte, die dazu führen können das sie als erste in ein Nachbarland einmarschieren. RE: Russland vs. Ukraine - lime - 09.06.2022 Die Separatisten Regierung hat nun die ersten drei ausländischen Kämpfer im Sold der Ukraine zum Tode verurteilt. Ich denke damit will man vor allem erreichen dass der Nachschub an ausländischen Söldnern versiegt. RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 10.06.2022 Ich mutmaße mal eher, dass man hiermit eine Art Faustpfand bzw. "Verhandlungsmasse" schaffen will. Man bedenke, dass kürzlich ein russischer Soldat in Kiew wegen der Tötung eines Zivilisten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Gut möglich, dass man diesen (und ggf. noch andere) bald mit irgendeinem Deal austauschen möchte. Interessant auch, was anscheinend mit den Kämpfern aus dem Mariupoler Stahlwerk geschieht: Zitat:Ukrainische Einheitenhttps://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-offenbar-mehr-als-1000-gefangene-aus-mariupol-nach-russland-gebracht-a-da6a4fbf-0f07-4df3-b1aa-67aee5a7b5c0 Denkbar, dass hier bald der eine oder andere Schauprozess folgen wird. Aber wie gesagt: Ich denke, dass vieles damit zu tun hat, dass man ein Faustpfand für Verhandlungen und einen Austausch schaffen will. Und die Zeichen deuten Richtung "Schauprozess": Zitat:VERTEIDIGER VON MARIUPOLhttps://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/russland-moskau-plant-tribunal-fuer-kriegsgefangene-aus-mariupol-18089555.html Allerdings ist auch die Frage, inwieweit hier geltendes Kriegsrecht verletzt wird. Wenn es sich um Söldner handelt aus dem Ausland, so haben diese wohl einen schlechten Stand und könnten tatsächlich abgeurteilt werden. Aber wenn es reguläre Angehörige des Asow-Bataillons sind, und dieses ist ja Teil der ukrainischen Streitkräfte bzw. der Nationalgarde und die Mitglieder sind auch entsprechend gekennzeichnet, so sind sie als normale Kriegsgefangene mit entsprechenden Rechten zu behandeln (in der Theorie zumindest; dass der Status eines Kriegsgefangenen bei diesem Krieg leider wenig zählt, ist ja hinlänglich schon bekannt). Aber auch die russischen Ankläger und Strafverfolger sollten sich gut überlegen, inwieweit sie gängiges Kriegsrecht aushebeln wollen, einerseits weil sie sich selbst strafbar machen würden, andererseits weil russischen regulären Soldaten sonst ein ähnliches im Rahmen von Repressalien der Gegenseite widerfahren könnte. Und letztlich ist eine solche Vorgehensweise auch militärisch betrachtet zweifelhaft. Denn: Ein Soldat, der weiß, dass ihm im Falle einer Gefangennahme ein Schauprozess, die Deportation in ein russisches Arbeitslager, Hunger, Folter oder gar die Hinrichtung droht, wird wesentlich erbitterter und notfalls bis zur Selbstaufgabe kämpfen; hingegen wird ein Soldat, der weiß, dass ihm als Gefangenem eigentlich wenig passieren kann und dass er gut behandelt werden wird, sich erstens nicht nur eher ergeben, sondern zweitens insgesamt gesehen wird die Kampfkraft der Gegenseite dadurch reduziert, was wiederum die eigenen Verluste senken wird. Insofern tun sich die Russen selbst keinen Gefallen, wenn sie nun diesen Weg der Repression gegenüber Kriegsgefangenen beschreiten. Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - lime - 12.06.2022 Für einen Krieg dieses Ausmaßes bleibt die Zahl der zivilen Opfer zum Glück relativ gering https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1297855/umfrage/anzahl-der-zivilen-opfer-durch-ukraine-krieg/ RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 12.06.2022 Das ist zum Glück sicherlich so, aber es steht in dieser Übersicht auch dabei, dass das ja nur die offiziell erfassten Opfer sind und dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Und ich denke mal, wenn dieser Bericht von etwa 10.000 toten oder verletzten Zivilisten ausgeht, dass es vermutlich 20.000 bis 25.000 in der Realität sind. Und es könnten eventuell bald noch mehr werden, wenn diese Gerüchte stimmen... Zitat:Ukraine-Krieg: Cholera-Ausbruch in Mariupol befürchtet – WHO bereitet sich vor [...]https://www.fr.de/politik/waffenlieferung-ukraine-krieg-russland-mariupol-news-verluste-tote-soldaten-kaempfe-donbass-zr-91604767.html Krieg und Pestilenz gingen bekanntlich leider immer schon nebeneinander her. Und angesichts der desolaten Lage des russischen Gesundheitssystems, das schon vor dem Krieg heillos heruntergewirtschaftet war und die Tuberkulose seit Jahren nicht in den Griff bekommen hatte, wäre es unwahrscheinlich, dass Seuchenausbrüche in den kriegsverwüsteten Gebieten großartig eingedämmt werden könnten. Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - lime - 12.06.2022 Seit wann gibt es eigentlich eine bewaffnete Version der russischen Billigdrohne Orlan 10? Einige aktuelle russische Videos sollen angeblich Treffer durch die Orlan 10 Drohne dokumentieren. RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 16.06.2022 Darüber hinaus - zur Lage vor Ort: Seitens des US-Militärs sieht man zwar enorme Verluste der Russen (und auch der Ukrainer), angesichts der zahlenmäßigen bzw. materiellen Stärke der russischen Armee geht man allerdings von aus, dass sich die Lage zum Vorteil für die Russen entwickeln wird, wenn auch sehr langsam. Zitat:US-Militär zum Ukraine-Krieg: „Die Zahlen sprechen eindeutig für die Russen“https://www.fr.de/politik/ticker-ukraine-news-krieg-verluste-russland-soldaten-panzer-militaer-zr-91597695.html Gleichwohl, die materielle Überlegenheit bedeutet nicht, dass man auch mit technisch besserem oder modernerem Gerät daherkommen würde... Zitat:Russia Is Fielding 50-Year-Old Tanks in Ukraine [...]https://www.popularmechanics.com/military/weapons/a40232488/russia-throws-half-century-old-tanks-into-ukraine-invasion/ Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 17.06.2022 Meldung von heute - sollte sie so zutreffen, würde das die Gerüchte über versteckte Mobilmachungen unterstreichen können, da offiziell ja zu Beginn des Krieges etwa 190.000 russische Soldaten zusammengezogen wurden: Zitat:+++ 08:09 US-Thinktank: Bereits 330.000 russische Soldaten im Krieg +++https://www.n-tv.de/politik/17-16-Merkel-Putin-war-zu-Gipfeltreffen-nicht-mehr-bereit--article23143824.html Zum Wunsch eines EU-Beitritts der Ukraine... Zitat:Ukraine moves one step closer to EU membershiphttps://www.bbc.com/news/world-europe-61841598 Zum Kampf um die Stadt Sewerodonezk und den Folgen, die sich aus diesen "Städtekämpfen" ergeben: Zitat:Erst Mariupol, jetzt Sewerodonezk: Städte als Bollwerk gegen die russische Armeehttps://www.diepresse.com/6153156/erst-mariupol-jetzt-sewerodonezk-staedte-als-bollwerk-gegen-die-russische-armee In gewisser Weise haben wir es mit einem massiven Material- und Artilleriekrieg zu tun. Aber interessanterweise, im Gegensatz zu früheren Großkonflikten, geht dieses Mal die Rechnung, wonach sog. "feste Plätze", wie es die Wehrmacht zu Ende des Zweiten Weltkrieges praktizierte (und was, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur sehr geringen Einfluss darauf hatte, den Gegner zu stoppen), einen mechanisierten Feind bremsen könnten, zumindest bislang weitgehend auf. Und die russische Vormarschgeschwindigkeit, die schon zu Beginn der Donbass-Offensive nicht unbedingt sonderlich schnell war, schwächt sich derzeit immer mehr ab. Während taktisch dieses starre Festhalten an Städten und Orten fast bei allen bekannten Autoren als wenig sinnhaft angesehen wird in einem Bewegungskrieg, liefern die Ukrainer gezwungenermaßen das Gegenbeispiel, dass eine solche Taktik durchaus auch funktionieren kann, um eine Offensive aufzuhalten. Es gilt natürlich zu berücksichtigen, dass dieser Krieg wiederum spezielle Rahmenparameter mit sich bringt, die es ermöglichen, dass diese Taktik funktioniert. Einerseits sind die Russen zahlenmäßig nicht so stark wie die Rote Armee bei ihren Großoffensiven 1944/45, wir haben also keine "Flutwelle" vor uns, andererseits haben aber auch die modernen Panzerabwehrwaffen den raschen Vorstoß von Panzerverbänden, in Kombination mit schwierigerem Terrain, sehr riskant und verlustreich werden lassen. Und zuletzt kommt noch hinzu, dass die Russen in den ersten fünf, sechs Wochen des Krieges bedingt durch einen technisch-taktischen und moralisch-logistischen Totalausfall einen erheblichen Teil ihrer noch halbwegs besser ausgestatteten Verbände verloren haben bzw. dass diese zumindest über das erträgliche Maß hinaus angeschlagen wurden. Großartige Offensivreserven sind also nicht mehr vorhanden. Und dies führt nun dazu, dass man sich mit einer Artilleriewalze versucht irgendwie noch vorzuwühlen, aber genau dies bringt es wiederum mit sich, zum Leidwesen natürlich der Zivilisten in den Städten, dass die Taktik des Verteidigens der "feste Plätze" aufgeht und die Offensive nach und nach zum Stillstand kommt. Rein militärisch betrachtet ein interessanter Sachverhalt. Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - Nightwatch - 17.06.2022 zu den 330.000 gibt es hier die Originalquelle: Zitat:https://www.understandingwar.org/backgrounder/ukraine-conflict-updates Also alle Teilstreitkräfte plus Etappe. Ich lese da nichts Neues und keine versteckte Mobilmachung raus. Zitat:In gewisser Weise haben wir es mit einem massiven Material- und Artilleriekrieg zu tun. Aber interessanterweise, im Gegensatz zu früheren Großkonflikten, geht dieses Mal die Rechnung, wonach sog. "feste Plätze", wie es die Wehrmacht zu Ende des Zweiten Weltkrieges praktizierte (und was, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur sehr geringen Einfluss darauf hatte, den Gegner zu stoppen), einen mechanisierten Feind bremsen könnten, zumindest bislang weitgehend auf. Und die russische Vormarschgeschwindigkeit, die schon zu Beginn der Donbass-Offensive nicht unbedingt sonderlich schnell war, schwächt sich derzeit immer mehr ab.Funktioniert halt auch nur weil die Russen meinen es wäre irgendwie sinnvoll sich durch Severodonetsk zu kloppen anstatt den Durchbruch bei Popasna zu vollenden und die Stadt einzukesseln. Muss man nicht verstehen. RE: Russland vs. Ukraine - Pogu - 17.06.2022 Oberst Reisner macht Inventur: Schwere Waffen für die Ukraine RE: Russland vs. Ukraine - voyageur - 18.06.2022 Auszüge aus Macrons RETEX Ukraine Besuch Juni 2022 Nur meine persönliche Interpretation Der Krieg wird noch dauern und die Ukraine muss noch lange unterstützt werden Was wird gebraucht ? (Aussagen von O. Scholz deuten die selbe Richtung an) Eher Artillerie und die dazu gehörige Munition Um liefern zu können muss die (französische) Rüstungsindustrie um orientiert werden. Ein Anfang bei KDNS Nexter Es geht um Mengen und Preise. Was kann schnell gemacht werden? Export der ukrainischen Getreideernte durch Rumänien, Rumänien plant eine logistische Plattform für den Export des in Odessa gelagerten Getreides. Frankreich hilft bei der Umsetzung. Eine große Menge Saatgut wird gerade geliefert. RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 18.06.2022 Also zumindest die nächsten zwei Monate wollen sie anscheinend nicht verhandeln, und dies dürfte die Mutmaßung, dass man sich im Sommer noch gegenseitig "austoben" will, zumindest halbwegs bestätigen. Interessant finde ich, dass die Ukrainer selbst es so darstellen, dass sie "Ende August in einer besseren Verhandlungsposition seien", während sie zugleich sagen, dass sie die Front im Donbass kaum mehr halten können... Zitat:UKRAINE-LIVEBLOGhttps://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-liveticker-ukraukraine-weitere-verhandlungen-mit-russland-erst-ende-august-18028371.html Und die Verluste sind nicht gering: Zitat:Bis zu 50 Prozent der Ausrüstunghttps://www.n-tv.de/politik/Ukrainischer-General-gibt-hohe-Verluste-zu-article23407529.html Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - Broensen - 18.06.2022 (18.06.2022, 14:18)Schneemann schrieb: Interessant finde ich, dass die Ukrainer selbst es so darstellen, dass sie "Ende August in einer besseren Verhandlungsposition seien", während sie zugleich sagen, dass sie die Front im Donbass kaum mehr halten können... Könnte man so deuten, dass sie sich selbst darüber bewusst sind, welche Gebiete sie potentiell zurückerobern können (Cherson) und welche Russland nicht wieder hergeben wird (östl. Donbas). Die am stärksten umkämpften Gebiete dort sind ja auch -so bitter das ist- eh für den Besitzer mehr Last als Gewinn. Mit Blick auf einen potentiell erneut eingefrorenen Konflikt werden solche Aspekte an Relevanz gewinnen. Da bringt ein befreites Cherson mit dem Dnepr als Grenze deutliche Vorteile gegenüber bspw. einem verwüsten Brückenkopf östlich des Siwerskyj Donez. RE: Russland vs. Ukraine - lime - 18.06.2022 (18.06.2022, 14:36)Broensen schrieb: Könnte man so deuten, dass sie sich selbst darüber bewusst sind, welche Gebiete sie potentiell zurückerobern können (Cherson) und welche Russland nicht wieder hergeben wird (östl. Donbas). Die am stärksten umkämpften Gebiete dort sind ja auch -so bitter das ist- eh für den Besitzer mehr Last als Gewinn. Mit Blick auf einen potentiell erneut eingefrorenen Konflikt werden solche Aspekte an Relevanz gewinnen. Da bringt ein befreites Cherson mit dem Dnepr als Grenze deutliche Vorteile gegenüber bspw. einem verwüsten Brückenkopf östlich des Siwerskyj Donez. Danach sieht es aber nicht aus, denn die Ukrainer versuchen ihre Positionen im Donbass zu halten. RE: Russland vs. Ukraine - Nightwatch - 18.06.2022 Es wird einfach gerne so manches lanciert um die (ver)öffentliche Meinung zu beeinflussen. Je mehr Druck die westliche Medien hinsichtlich Waffenlieferungen machen, desto besser für die Ukraine, völlig gleich was tatsächlich an der Front passiert. |