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Islamistischer Terrorismus - Druckversion

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- Shahab3 - 09.07.2010

Eine Terrororganisation kann weder islamisch noch christlich sein. Der Thread betitelt daher mit islamistisch. Eine Diskussion über diese Begrifflichkeit (islamisch/islamistisch) gabs hier schon. Auch begannen die terroristischen Aktivitäten der "Mujahedin" e Kalq bereits am Anfang der 1970er. 10 Jahre bevor Khomeini in den Iran zurückkehrte. Dass sowohl die alte als auch die neue iranische Regierung sie ausmerzen wollte ist mehr als verständlich. Hätte ich in der Position des Shah oder Khomeini auch gemacht. Dabei hat die MEK nicht nur die Regierungen bekämpft. Die sind so wirr, die haben sogar mit eigenen Streitkräften auf Seiten des vermeintlich sozialistischen Saddam Husseins am Krieg gegen den Iran teilgenommen. Also gegen ihr(?) Land und Landsleute Krieg geführt, getötet anstatt sich dagegen zur Wehr zu setzten, dass die Iraker zehntausende iranische Landsleute mit Giftgas töteten. Im Iran benennt man sie daher zu Recht synonym mit "Heuchler".

Ich habe den Artikel zwar nicht ganz gelesen, aber bei Wiki (und sicher auch anderen Quellen) gibts infos zur MEK:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/People%27s_Mujahedin_of_Iran">http://en.wikipedia.org/wiki/People%27s ... in_of_Iran</a><!-- m -->

Zitat:a bombing of the Tehran electrical works and unsuccessful airplane hijacking, were conducted in August 1971
...
In October 1975 the PMOI underwent an ideological split. While the remaining primary members of MEK were imprisoned, some of the original low-level members of MEK formed a new organization that followed Marxist, not Islamic, ideals; these members appropriated the MEK name to establish and enhance their own legitimacy. [22] This was expressed in a book entitled Manifesto on Ideological Issues, in which the central leadership declared "that after ten years of secret existence, four years of armed struggle, and two years of intense ideological rethinking, they had reached the conclusion that Marxism, not Islam, was the true revolutionary philosophy." Mujtaba Taleqani, son of Ayatallah Taleqani, was one of these converts to Marxism. Thus after May 1975 there were two rival Mujahedin, each with its own publication, its own organization, and its own activities.[23] A few months before the Iranian Revolution the majority of the Marxist Mujahedin renamed themselves "Peykar", on December 7, 1978 (16 Azar, 1357), the full name is: Organization of Struggle for the Emancipation of the Working Class.This name was after the "St. Petersburg League of Struggle for the Emancipation of the Working Class", which was a left wing group in St. Petersburg, Russia. It was founded by Lenin in the autumn of 1895.[24]

----------

Wieder Anschläge auf schiitische Pilger:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,705485,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 85,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Terror im Irak
Extremisten töten mehr als 60 Pilger

Eine neue Welle der Gewalt hat den Irak erschüttert. Terroristen haben zahlreiche Bombenanschläge verübt - und dabei mehr als 60 schiitische Pilger getötet. Hunderte Menschen wurden verletzt. Strenge Sicherheitsvorkehrungen konnten die Attacken nicht verhindern.

Bagdad/Falludscha - Es sind traurige Tage im Irak - wieder einmal. Terroristen haben durch Bombenanschläge mehr als 60 schiitische Pilger getötet. Mehr als 220 Menschen wurden seit Mittwochabend verletzt, andere Quellen sprechen von 400 Verwundeten.
...



- Schneemann - 09.07.2010

Okay, dann sieht es schon etwas anders aus. Den Wiki-Artikel fand ich doch recht interessant. Das, was da drin stand, war mir jetzt so im Detail nicht geläufig.

Schneemann.


- Schneemann - 27.07.2010

Zitat:Entführung in Nordafrika

Sarkozy bestätigt Tod von Qaida-Geisel

Das Terrornetzwerk al-Qaida hat einen in Nordafrika entführten Franzosen ermordet - der Mann war im April verschleppt worden, ein Befreiungsversuch scheiterte. Seinen Tod hat nun auch Frankreichs Präsident Sarkozy bestätigt. [...]

Al-Qaida in Nordafrika hatte mit der Hinrichtung des 78-Jährigen gedroht, falls die Forderung nach Freilassung von Gefangenen aus den Reihen von al-Qaida nicht erfüllt werde. Eine Untergruppe des Terrornetzwerks hatte die Exekution des Franzosen in einer am Sonntagabend vom Fernsehsender al-Dschasira verbreiteten Tonbandaufnahme verkündet. Germaneau sei am Samstag aus Rache für die Tötung von sechs Kameraden hingerichtet worden.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,708481,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 81,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Schneemann - 09.08.2010

Zitat:Terrorverdacht

Hamburg schließt die Taiba-Moschee

In der früheren Al-Quds-Moschee verkehrten einige der Attentäter des 11. September. Nun hat die Innenbehörde das Gotteshaus geschlossen und den Trägerverein verboten. [...]

Nach Angaben des Hamburger Verfassungsschutzes dient die Moschee bis heute als Hauptanziehungspunkt der örtlichen Dschihad-Szene, zu der etwa 45 Personen gehören sollen. Im vergangenen Jahr war nach Erkenntnissen der Ermittler von dort aus eine Gruppe von zehn Hamburger Dschihadisten in pakistanische oder afghanische Ausbildungslager gereist, wo sie sich vermutlich militärisch ausbilden ließen.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-08/hamburg-moschee-taiba-alquds">http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... iba-alquds</a><!-- m -->

Wurde auch Zeit, dass diese Brutstätte des Terrors dicht gemacht wird.

Schneemann.


- Schneemann - 26.08.2010

Zitat:Bundesanwaltschaft

Anklage gegen drei Terrorhelfer erhoben

Sie sollen islamistischen Nachwuchs geworben und Geld für Terrorgruppen geworben haben: Die Bundesanwaltschaft hat drei mutmaßliche deutsche Terrorhelfer angeklagt. Unter ihnen ist auch die Frau des verhinderten Sauerland-Attentäters Fritz G.

Karlsruhe - Die Bundesanwaltschaft hat drei mutmaßliche Extremisten wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagt. Die zwischen 21 und 31 Jahren alten zwei Männer und eine Frau mit deutscher Staatsangehörigkeit sollen Mitglieder der Islamischen Dschihad Union (IJU) und der Deutschen Taliban-Mudschahidin (DTM) sein, teilte die Anklagebehörde am Montag in Karlsruhe mit. Die Angeschuldigten Alican T., Fatik K. und Filiz G. werden zudem verdächtigt, für die ausländischen terroristischen Vereinigungen IJU und al-Qaida um Mitglieder oder Unterstützer geworben zu haben. Filiz G. soll diese Funktion auch für die DTM übernommen haben.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,713718,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 18,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Shahab3 - 09.09.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.loonwatch.com/2010/01/not-all-terrorists-are-muslims/">http://www.loonwatch.com/2010/01/not-al ... e-muslims/</a><!-- m -->
Zitat:All Terrorists are Muslims…Except the 94% that Aren’t

CNN recently published an article entitled Study: Threat of Muslim-American terrorism in U.S. exaggerated; according to a study released by Duke University and the University of North Carolina at Chapel Hill, “the terrorist threat posed by radicalized Muslim-Americans has been exaggerated.”

Yet, Americans continue to live in mortal fear of radical Islam, a fear propagated and inflamed by right wing Islamophobes. If one follows the cable news networks, it seems as if all terrorists are Muslims. It has even become axiomatic in some circles to chant: “Not all Muslims are terrorists, but nearly all terrorists are Muslims.” Muslims and their “leftist dhimmi allies” respond feebly, mentioning Waco as the one counter example, unwittingly affirming the belief that “nearly all terrorists are Muslims.”

But perception is not reality. The data simply does not support such a hasty conclusion. On the FBI’s official website, there exists a chronological list of all terrorist attacks committed on U.S. soil from the year 1980 all the way to 2005.

[Bild: http://www.abload.de/img/piechart2-1024x10245axpysa.jpg]
Terrorist Attacks on U.S. Soil by Group, From 1980 to 2005, According to FBI Database
...

Das Gleiche mit Zahlen von Europol:
"Europol Report: All Terrorists are Muslims…Except the 99.6% that Aren’t"
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.loonwatch.com/2010/01/terrorism-in-europe/">http://www.loonwatch.com/2010/01/terrorism-in-europe/</a><!-- m -->


- Kosmos - 09.09.2010

haha, hier wäre wohl die Definition des Terrorismus wichtig


- Shahab3 - 09.09.2010

Der Artikel bezieht sich auf Zahlen, die von FBI und Europol stammen und deren Berichte darin auch verlinkt sind. Die Erhebung erfolgte durch Europol/FBI selbst nach ihrer Terror-Definition.

So heisst es im TE-SAT Report von Europol:

"Terrorists aim at intimidating the people, compelling states to comply with their demands, or destabilising or destroying the fundamental political, constitutional, economic or social structures of a country or an oganisation. Terrorism is the attempt to achieve political goals with the use or the threat of violence.
...
Islamist terrorism is still perceived as being the biggest threat worldwide, despite the fact that the EU only faced one Islamist terrorist attack in 2008. This bomb attack took place in the UK.
...
Separatist terrorism remains the terrorism area which affects the EU most. This includes Basque separatist terrorism in Spain and France, and
Corsican separatist terrorism in France.The number of separatist terrorist attacks decreased from 532 in 2007 to 397 in 2008, a figure that is comparable comparable to 2006. The vast majority of these terrorist
attacks were executed in France and Spain.
...
The total number of left-wing terrorist attacks in the EU has risen in 2008. Left-wing and anarchist groups were responsible for 28 attacks; 58 individuals were arrested during 2008.
...
Right-wing terrorist attacks were not reported in 2008. The majority of member states consider these activities as right-wing extremism.
..."


Direktlink:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.europol.europa.eu/publications/EU_Terrorism_Situation_and_Trend_Report_TE-SAT/TESAT2009.pdf">http://www.europol.europa.eu/publicatio ... AT2009.pdf</a><!-- m -->

ggf. ebenfalls von Interesse ist der aktuelle RAND Report:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rand.org/pubs/occasional_papers/2010/RAND_OP292.pdf">http://www.rand.org/pubs/occasional_pap ... _OP292.pdf</a><!-- m -->
...sowie der weiter oben bereits erwähnte FBI Bericht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fbi.gov/publications/terror/terrorism2002_2005.htm">http://www.fbi.gov/publications/terror/ ... 2_2005.htm</a><!-- m -->

-> Demzufolge halte ich fest, dass die tatsächliche Bedrohung die durch islamistischen Terror auf europäischem und amerikanischem Boden ausgeht, nicht den Klischees und Ängsten entspricht welche über die Medien verbreitet werden. Wohlgemerkt, wird in den Berichten von Europol und FBI nicht die Zahl der Opfer berücksichtigt. Bei einem einzigen Anschlag kann die Opferzahl höher sein kann, als bei 400 anderen. Bei den wenigen islamistischem Anschlägen waren auch jedes mal hohe Opferzahlen zu beklagen.

Die Assoziation "Islam = Terror" ist aber laut Statistik schlicht und ergreifend unzutreffend. "Separatismus = Terror" wäre zutreffender.


- tienfung - 11.09.2010

Zitat:
Polizei nimmt deutsche Islamisten fest


Türkische Sicherheitskräfte haben in Istanbul ZDF-Informationen zufolge mehrere deutsche Islamisten gefasst. Unter ihnen soll sich auch der von deutschen Behörde gesuchte 24-jährige Thomas U. befinden.

Im April 2010 sei er unter dem Namen Hamza al-Majari in einem Propagandavideo der Islamischen Bewegung Usbekistans (IBU) aufgetaucht.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,716900,00.html


Shit happens. Man kann nur hoffen das die schwangere Frau nen gesundes Kind kriegt durch die Strapazen.



- Quintus Fabius - 11.09.2010

Wenn man es genau rechnet, sind nicht mal die meisten Selbstmordanschläge durch Muslime ausgeführt worden. Wobei die Tendenz und das Ende der Tamil Tigers den Muslimen in den nächsten Jahren vermutlich hier zur Spitze verhelfen werden.....


- Schneemann - 12.09.2010

Wenn man nebenbei erfährt, dass z. B. auch Aktionen von Tierschützern, die irgendwelche Versuchstiere aus Laboren befreien, als Terrorismus von manchen Polizeibehörden verfolgt werden, so muss man die Statistik mit Vorsicht betrachten.

Schneemann.


- Quintus Fabius - 12.09.2010

Die Statistik zeigt trotzdem auf, daß die Muslime in Fragen Terror bei weitem nicht so bedeutsam sind wie es gemeinhin geglaubt wird. Und das ist durchaus ein beweisbarer Fakt.

Noch darüber hinaus richten sich die meisten muslimischen Terroranschläge gegen andere Muslime, was uns herzlich egal sein kann.

Muslimische Terroristen haben halt einige wenige spektakuläre Einzelaktionen im Westen durchgeführt und die Medien und die gezielt geschürte Hysterie der Menschen im Westen haben dann diesen Muslimischen Terroristen eine Bedeutung gegeben die sie in Wahrheit gar nicht haben.

Was aber haben sie tatsächlich erreicht?! Es sterben jedes Jahr viel Menschen bei Autounfällen als jemals durch alle Muslimischen Terroristen insgesamt getötet worden sind.

Das ganze ist also ein Problem der Gefahrenwahrnehmung.

Wenn man beispielsweise tausende Menschenleben durch eine allgemeine Höchstgeschwindigkeit von maximal 60 auf den Landstraßen und maximal 100 auf den Autobahnen retten wollte, was zugleich eine gigantische Menge an Treibstoff/Energie und CO2 sowie Distickstoffoxiden einsparen würde, dann wäre der Aufschrei ungeheuer.

Eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung ist politisch unmöglich durchsetzbar. Der Widerstand wäre viel zu groß, und obwohl Tausende und Europaweit gesehen Zehntausende Menschen jedes Jahr ohne eigenes Verschulden durch Autos getötet werden findet niemand den Straßenverkehr als so gefährlich, daß er darin dringenden Handlungsbedarf erkennen würde.

Wenn aber Terroristen in Europa einen Anschlag verüben (in Madrid) und ein paar gescheiterte Anschläge versucht haben, dann ist die absolute Mehrheit der Bürger bereit ihre Freiheit und ihre Bürgerrechte herzugeben, in Kriege zu ziehen, und andere Mißstände zu vergessen aus lauter Angst vor ein den letzten Zuckungen einer sterbenden Kultur.

Dabei sind solche Terroranschläge weniger verhinderbar als Autounfälle....

Terrorismus ist also vor allem eine Frage der Wahrnehmung. Das ganze hat sogar noch eine Rückkoppelung. Gerade dadurch das wir dem Terrorismus so viel Aufmerksamkeit zukommen lassen ist er stark. Die Terrorgruppen hätten viel weniger Erfolge, würden viel weniger Anschläge durchführen und wären viel schwächer, wenn wir sie mit derselben Nichtachtung strafen würden mit der wie das ständige Massaker auf den Straßen behandeln.


- Nightwatch - 12.09.2010

Dieses Argument ist reichlich altbacken und greift schlichtweg viel zu kurz.
Es geht um das Potential das der islamistische Terrorismus darstellt.
Das verhält sich wie mit dem Unkraut. Ein bisschen Gewucher hier und da im Gemüsegarten stört eigentlich niemanden. Trotzdem kommt man nicht umhin das Unkraut zu bekämpfen. Denn verzichtet man darauf ist der schöne Gemüsegarten über kurz oder lang zugewuchert.
Klar kann man irgendwelche Bombenattentate verschmerzen. Aber da hört es nicht auf. Lässt man diese Terrorgruppen ungestört - wie vor dem 11.09.01 - werden sie irgendwann dazu in der Lage sein wirklich schmerzhafte Dinger durchzuziehen.
Ich weiß ja nicht wie du das siehst aber für mich war schon am elften September eine Grenze erreicht die schlichtes Aussitzen aus rein ökonomischen Gründen unmöglich macht.
Mit ein paar Flugzeugen in Hochhäuser hört es natürlich nicht auf. Wollen wir abwarten bis sie unsere Atomkraftwerke angreifen oder gar in unseren Städten nukleare Sprengsätze zünden?
Wer heute mit dem Argument, die seien ja eigentlich ziemlich harmlos, den Kampf gegen den Terror abbrechen will würde morgen von einer noch unschöneren Realität eingeholt werden.


- Quintus Fabius - 12.09.2010

Terror kann man nicht bekämpfen. Den Terror ist lediglich eine Form des Kampfes.

Genau so gut könntest du zum Kampf gegen das Gefecht der Verbundenen Waffen aufrufen.

Es geht also um die ganz konkrete Frage, was für Gruppen mit uns im Krieg liegen, was für Gruppen mit uns in bewaffneten Konflikten stehen oder allgemein einen Konflikt mit uns haben. Und du benennst diese Gruppen nicht, sprichst einfach von Terroristen. Nun - Terroristen gibt es viele. Und viele davon sind keine Islamisten. In den USA sind massive Terroranschläge auch von gebürtigen US Amerikanern begangen worden die Muslime ebenso hassen wie sie die USA hassen.

Ein schönes Beispiel gab es 1995, da starben 168 US Amerikaner, darunter 22 Kinder, über 1000 US Amerikaner wurden verletzt. Und die Attentäter waren christliche Fanatiker der Michigan Miliz, die vorher im Golfkrieg für die USA als Soldaten gekämpft hatten.

Und zu keinem Zeitpunkt war dieser Terroranschlag verhinderbar. Auf die Nicht-Verhinderbarkeit werde ich noch weiter unten wieder zurück kommen.

Natürlich gibt es Feinde, die wir nicht gewähren lassen können. Und gegen diese Feinde muß ganz konkret Krieg geführt werden. Diese Gruppen befinden sich im Krieg mit uns, weil sie uns ganz offiziell den Krieg erklärt haben und dieser Kriegserklärung Angriffe folgen ließen.

Also ist Krieg. Kein Krieg gegen den Terror, sondern gegen ganz bestimmte, benennbare Feinde.

Deine Vorstellung eines Gemüsegarten ist darüber hinaus sehr unterhaltsam. Unsere Feinde sind kein Unkraut das in einem Gemüsegarten wächst, und das man bekämpfen muß weil es sich in diesem Garten ausbreitet.

Um aber deine Sprache fortzuführen: Unsere Feinde sind wie ein Nachbar, der in unserem Gemüsebeet herumtrampelt und unser Gemüse zu Matsch tritt. Das muß natürlich unterbunden werden.


Nun zur Frage der Verhinderbarkeit von Terror, den das ist ein wesentlicher Punkt:

In einem gewissen Ausmaß kann man Terroranschläge verhindern (dafür gibt es viele erfolgreiche Beispiele aus Deutschland).

Aber das kostet Mittel. Und ab einem gewissen Grad stellt sich die Frage nach der Effizienz. Man könnte dann mit den gleichen Mitteln an anderer Stelle viel mehr Menschenleben retten.

Natürlich müssen unsere Feinde bekämpft werden, aber bis zu welchem Ausmaß ist das sinnvoll?

Die meisten Terroranschläge konnten nur aufgrund eines erstaunlichen Dilletantismus der Terroristen verhindert werden. Und jetzt mal etwas was einfach Fakt ist:

Keine unserer Maßnahmen die wir zur Zeit ergreifen wird verhindern, daß Terroristen eines unserer Atomkraftwerke angreifen oder eine Atombombe in einer unserer Städte zünden.

Eine Gruppe die so professionell ist, daß sie sich eine Atombombe verschaffen kann, die kann diese auch hierher ins Land schmuggeln und zünden.

Das ist nicht verhinderbar. Wobei ich zur Zeit eher an einen Anschlag mit Biowaffen glaube, der höchstwahrscheinlich in den nächsten 5 Jahren erfolgen wird.

Es geht also nicht darum den "Kampf gegen den Terror" abzubrechen, sondern auf das notwendige Maß zu begrenzen. Denn zur Zeit ist der Terror absolut harmlos, weshalb wir eine Menge Mittel einfach vergeuden. Und so viel haben wir auch nicht davon daß dies gleichgültig wäre.

Und die unschöne Realität wird und wenn sie denn will so oder so morgen einholen. Großanschläge sind schlicht und einfach nicht verhinderbar.


- Nightwatch - 12.09.2010

Quintus Fabius schrieb:Terror kann man nicht bekämpfen. Den Terror ist lediglich eine Form des Kampfes.
Das sind doch Platitüden.
Wir bekämpfen nicht eine Taktik sondern diejenigen die diese Taktik gegen uns einsetzen. Der Rest ist Propaganda.

Quintus Fabius schrieb:Es geht also um die ganz konkrete Frage, was für Gruppen mit uns im Krieg liegen, was für Gruppen mit uns in bewaffneten Konflikten stehen oder allgemein einen Konflikt mit uns haben. Und du benennst diese Gruppen nicht, sprichst einfach von Terroristen. Nun - Terroristen gibt es viele. Und viele davon sind keine Islamisten. In den USA sind massive Terroranschläge auch von gebürtigen US Amerikanern begangen worden die Muslime ebenso hassen wie sie die USA hassen.

Ein schönes Beispiel gab es 1995, da starben 168 US Amerikaner, darunter 22 Kinder, über 1000 US Amerikaner wurden verletzt. Und die Attentäter waren christliche Fanatiker der Michigan Miliz, die vorher im Golfkrieg für die USA als Soldaten gekämpft hatten.
Wir bekämpfen diejenigen die uns angreifen. Genausowenig wie Amerika nciht gegen diese Fanatiker im Inland vorgegangen ist kann man sich es leisten Gruppierungen wie Al Quaida in Ruhe zu lassen.
Wen interessiert es das viele Terroristen keine Moslems sind?
Diejenigen die uns angreifen sind es zumeist sehr wohl!

Quintus Fabius schrieb:Also ist Krieg. Kein Krieg gegen den Terror, sondern gegen ganz bestimmte, benennbare Feinde.
Du kannst es auch Krieg gegen Al Quaida nennen. Shemantics.

Quintus Fabius schrieb:Deine Vorstellung eines Gemüsegarten ist darüber hinaus sehr unterhaltsam. Unsere Feinde sind kein Unkraut das in einem Gemüsegarten wächst, und das man bekämpfen muß weil es sich in diesem Garten ausbreitet.

Um aber deine Sprache fortzuführen: Unsere Feinde sind wie ein Nachbar, der in unserem Gemüsebeet herumtrampelt und unser Gemüse zu Matsch tritt. Das muß natürlich unterbunden werden.
Yup, wir erschlagen den Nachbar mit der Hacke. Schön das wir das geklärt haben :lol:

Quintus Fabius schrieb:Nun zur Frage der Verhinderbarkeit von Terror, den das ist ein wesentlicher Punkt:
Ohja, die Frage der Effizienz.
Fragen wir uns doch mal wie viel den USA allein der elfte September gekostet hat.
Die Stadt New York taxierte die Kosten schon 2002 auf etwas unter 100 Milliarden US-$. Rechnet man die Gesamtvolkswirtschaftlichen Kosten zusammen (Börsencrash etc) kommt man auf an die 2 Billionen US-$.

Und dabei könnte man selbst noch mit wesentlich weniger Aufwand viel größeren Schaden anrichten.

Quintus Fabius schrieb:Keine unserer Maßnahmen die wir zur Zeit ergreifen wird verhindern, daß Terroristen eines unserer Atomkraftwerke angreifen oder eine Atombombe in einer unserer Städte zünden.
Vielleicht, vielleicht nicht.
Das ist aber kein Argument den Krieg gegen den Terror auf allen Ebenen zu führen - im In- wie im Ausland.
Den islamistischen Terrorgruppen muss nachgestellt werden - überall auf der Welt. Wir müssen den Kampf zu ihnen tragen und sie nicht zu Ruhe kommen lassen. Sonst haben wir die gleiche Scheiße wie in Afghanistan vor 2001. Das kann nicht gut gehen.
Es geht also nicht darum den "Kampf gegen den Terror" abzubrechen, sondern auf das notwendige Maß zu begrenzen. Denn zur Zeit ist der Terror absolut harmlos, weshalb wir eine Menge Mittel einfach vergeuden. Und so viel haben wir auch nicht davon daß dies gleichgültig wäre.

Vielleicht reicht das nicht. Das ist sogar gesteigert wahrscheinlich. Aber das ist kein Argument dafür einfach abzuwarten bis es passiert.