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Islamistischer Terrorismus - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Allgemeine fachbezogene Diskussionen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=98) +--- Thema: Islamistischer Terrorismus (/showthread.php?tid=126) Seiten:
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- Shahab3 - 24.10.2009 <!-- m --><a class="postlink" href="http://tehrantimes.com/index_View.asp?code=206307">http://tehrantimes.com/index_View.asp?code=206307</a><!-- m --> Zitat:Regional terrorism inspired by Wahhabi seminaries: Ayatollah Makarem Shirazi - Tiger - 25.10.2009 Das sieht nach der zunehmenden Rivalität zwischen dem Iran und Saudi-Arabien aus. Saudi-Arabien versucht ja auch in Palästina dem Iran den Einfluss abzugraben, und hat dort bislang wohl nur deshalb noch keine großen Erfolge vorzuweisen, weil es damit erst vor kurzer Zeit angefangen hat. Möglich, das Saudi-Arabien auch mittels Terroristen versuchen könnte, dem iranischen Einfluss zu schaden. - Shahab3 - 25.10.2009 Tiger schrieb:Das sieht nach der zunehmenden Rivalität zwischen dem Iran und Saudi-Arabien aus. Es geht nicht um Saudi Arabien, sondern um Selbstmordattentate und gegenseitige Zerfleischung durch den dahinter stehenden fundamentalistischen Wahnsinn, der den Regionalstaaten und dem Islam sehr schadet. Zitat:Saudi-Arabien versucht ja auch in Palästina dem Iran den Einfluss abzugraben, und hat dort bislang wohl nur deshalb noch keine großen Erfolge vorzuweisen, weil es damit erst vor kurzer Zeit angefangen hat. Möglich, das Saudi-Arabien auch mittels Terroristen versuchen könnte, dem iranischen Einfluss zu schaden. Das ist faktisch nicht richtig: Es ist allenfalls umgekehrt. Palästina fiel bis vor ein paar Jahren noch recht unbestritten in die ägyptische, jordanische und saudische Domäne, deren Einfluss sie heute von alleine sehr beschränkt haben. Sogar Israel hat inzwischen mehr Einfluss (auf die Fatah), als die erstgenannten Araber. Selbst das kleine Katar hat hier Chancen gewittert. Das meine ich nicht mal sarkastisch, sondern das ist wirklich so. Es waren die Iraner, die hier die neuen Mitspieler sind und sie hatten dazu nichts weiter tun müssen, als das enstandene Machtvakuum für sich zu nutzen, indem sie einen Fuß in die Tür (Hamas) stellten, die Saudis, Jordanier und Ägypter selbst weit geöffnet und verwaist stehen gelassen haben. Dies war -ohne den geringsten Zweifel- eine rein strategische Entscheidung der Araber zugunsten der USA und kein verlorener Verdrängungskampf gegen den Iran. Den hätten sie nämlich gewonnen, wenn sie gewollt hätten. Dass saudische Kräfte nun hin und wieder erfolglos versuchen in Palästina und Libanon ihre Al-Kaida nahen Wahabi-Gruppen auzusiedeln und dabei einmal von der Hamas und das andere mal von der libanesischen Armee verhauen wurden, zeugt von wenig tatsächlichem Interesse. Das sind halbgare Sachen und reine Störmanöver, die für sie nur zum Problem ausarten, sofern diese Gruppen sich wirklich ansiedeln sollten. Solche Gruppen sind für die Saudis wie Revolver denen sie hin und wieder ein paar Kugeln fürs Magazin spendieren. Und das sie dabei so wenig über die Konsequenzen nachdenken, welche sich durch die Züchtung dieser Radikalen und dem damit verbundenen unkontrollierten Wachstum ergeben, ist ein riesiges Problem, welches letztlich allen regionalen Staaten und dem Islam selbst sehr schadet. Dieses Problem spricht der zitierte Mullah aus Qom an. - Schneemann - 27.10.2009 Zitat:Vier Jahre nach den Mohammed-KarikaturenLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/usadaenemark100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/usadaenemark100.html</a><!-- m --> Schneemann. - Shahab3 - 29.11.2009 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/binladen112.html">http://www.tagesschau.de/ausland/binladen112.html</a><!-- m --> Zitat:Bericht des US-Senatsausschusses - Nightwatch - 29.11.2009 very old news Gab schon vor Jahren entsprechende Meldungen. Mit "Kill Bin Laden: A Delta Force Commander's Account of the Hunt for the World's Most Wanted Man" von 'Dalton Fury' ist vor nem guten Jahr dann auch schon ein Bericht des örtlichen Delta Force Kommandeurs erschienen. Der sagt im wesentlichen nichts anderes als dieser Bericht. Auch wenn man nie so nah dran war wie in dem Bericht vielleicht suggeriet wird. Das Hauptversäumnis damals war, die Hochgebirgspässe nicht mit kleinen Scharfschützenteams abzuriegeln wie es die Delta Force eigentlich gefordert hatte. Osama direkt in irgendeinem Versteck anzugreifen wäre nie möglich gewesen da man ihn nie definitiv im Tora Bora Komplex lokalisieren konnte. Ein "Sturmangriff" wäre in diesem Sinne auch reichlich unnötig gewesen. - Shahab3 - 30.11.2009 Ja old news. Zumal es nicht das erste Mal war, dass die Amerikaner Osama haben laufen lassen. Somalis, Sudanesen, Taliban haben ihn alle schonmal in den Fingern gehabt und der CIA angeboten. Jetzt kann man sich fragen, woran das wohl liegt, dass man ihn haben will aber nicht von jedem und wenn man ihn eingekreist hat, dann doch wieder laufen lässt. Vielleicht wurde es von der PR Abteilung als unklug erachtet, "das Gesicht des Terrors" gleich am Anfang schon aus dem Verkehr zu ziehen. Der einfache Amerikaner muss seinen Feind beim Namen kennen und er braucht ein Bild von ihm ("WANTED"). Besonders wichtig auch die Drohvideos mit Osama und Sawahiri (lebt unbehelligt in Quetta), die den US-Bürger regelmäßig daran erinnern, dass die Gefahr akut ist, dass ein paar Bärtige die vermeintlichen Werte Amerikas gefährden und man deshalb im Krieg steht. - Nightwatch - 30.11.2009 Es war schlicht und ergreifend Inkompetenz gepaart mit erheblichen Sorgen vor empfindlichen Verlusten. Alles nicht neu und vollkommen ohne Verschwörungstheorie erklärbar. - hunter1 - 30.11.2009 Shahab3 schrieb:Vielleicht wurde es von der PR Abteilung als unklug erachtet, "das Gesicht des Terrors" gleich am Anfang schon aus dem Verkehr zu ziehen.Gemäss den westlichen Action-Geschichten benötigt es einen Superschurken, der entweder am Schluss in einem Endkampf besiegt wird (der Krieg ist dann vorbei), oder der eine Art Nemesis zum Guten darstellt und deswegen nie vernichtet werden kann (da das Gute sonst arbeitslos wird). :wink: - Tiger - 30.11.2009 Dumme Frage mal: Was hätten die USA davon gehabt wenn sie Osama bin Laden - der jetzt wohl vermutlich tot ist - gefangengenommen hätten? - Schneemann - 30.11.2009 Nightwatch schrieb: Zitat:Alles nicht neu und vollkommen ohne Verschwörungstheorie erklärbar...Richtig. Aber Leuten, die dies unbedingt so sehen wollen, kannst du das immer wieder erzählen. Sie werden es nicht glauben. Es muss einfach eine Verschwörung sein, weil sonst das eigene Lügengebäude zusammenfallen würde. Und vor allem in der islamischen Welt sind Verschwörungstheorien eine beliebte und einfache Erklärungsmöglichkeit. Schneemann. - ThomasWach - 30.11.2009 Ich denke, dass die Sehnsucht nach einfachen Erklärungen, klaren Antworten und deutlichen Schuldzuweisungen und Zurechnungen auf bestimmte Personen bei sehr vielen Leuten anzutreffen ist. Diese Grundtendenz ist natürlich in verschiedenen Ausprägungen anzutreffen. Manch einer mag Verschwörungstheorien, der andere wiederum liebt einfache Antworten und reagiert verschnupft-allergisch auf zu hohe Komplexitätsgrade und Differenzierungen (*Schrecklich, schrecklich, ich hab Angst angesteckt zu werden mit ner differenzitis, denn da mus mein Gehirn so viel arbeiten*... :roll: ) So oder so scheut man Komplexität und Kontigenz und reagiert mit hilflosen, diskreditierenden Abwehrreflexen auf die Darlegung diverser Perspektiven und komplexer Sinnzusammenhänge. Da muss man nicht unbedingt erst in die bunte islamische Welt reisen um so viel Weigerung zu erleben. Schließlich sollte man da auch mal gerne an die eigene Nase sich fassen, denn sowas kann man auch in nächster Nähe erleben. Tja, Blumenberg hatte doch nicht ganz recht mit seinem Diktum "vom Mythos zum Logos"... - Schneemann - 30.11.2009 Zitat:Manch einer mag Verschwörungstheorien, der andere wiederum liebt einfache Antworten und reagiert verschnupft-allergisch auf zu hohe Komplexitätsgrade und Differenzierungen...Das ist jetzt eine doch recht einfache, ja beinahe etwas unfaire Gegenüberstellung bzw. Argumentation. Nur weil man Verschwörungstheorien kritisch gegenübersteht, so heißt dies noch lange nicht, dass man auf hohe Komplexitätsgrade verschnupft reagiert oder diesen ausweicht. Was soll man auch davon halten, wenn einem alle möglichen Theorien z. B. zum 11. September vorgesetzt bekommt, die von Geheimdienstverschwörung und CIA/Mossad-Operation bis hin zu Mothman-Theorien (der angeblich am Gebäude vorbeigeflogen sein soll) und Teufelsfratzen in der Rauchwand am WTC reichen? Nur wenn man da dann allergisch reagiert, heißt dies noch lange nicht, dass man sich mit komplexeren Hintergründen nicht bereit wäre zu beschäftigen. Und das hat dann auch nichts mit Betrachtungswinkeln oder Ansichten oder einer anderen Meinungen zu tun, sondern schlicht mit gesundem Menschenverstand, den man hat oder nicht. Und wenn jemand glaubt, dass der Leibhaftige das WTC eingerissen hat oder eine Botschaft gesandt hat, dann spreche ich ihm, mit Verlaub, den gesunden Menschenverstand ab. Und ja, natürlich gibt es nicht nur in der islamischen Welt Verschwörungstheorien, alleine in der westlichen Welt kursieren teils haarsträubende Geschichte, egal ob es die Illuminaten, Area 51 oder das Loch-Ness-Monster sind/ist. Aber das sind Geschichten, die im Grunde keinen groß jucken, wenn er nicht ein Faible für so was hat und mit Darth-Vader-T-Shirt rumrennt. Hingegen zielen in der islamischen Welt Verschwörungsgeschichten meistens gegen die westliche Hemisphäre. Schneemann. - Nasenbaer - 01.12.2009 Tiger schrieb:Dumme Frage mal:Sie hätten den Sieg ausrufen und ohne Gesichtsverlust nach Hause gehen können. - ThomasWach - 02.12.2009 Es ging kurz und bündig eben nur darum, dass Verkürzungen eben eine tatsächliche Universalie ist, immer und überall anzutreffen ist und daher auch in verschiedenen Versionen anzutreffen ist. Und da sind Verschwörungstheorien eben nur eine Manifestation unter zahllosen, sei es in der islamischen Welt oder sonstwo. Und dann muss man eben sehen, dass beispielsweise man auch selbst gerne verkürzt, wenn man aus der Ausrichtung der Verschwörungstheorien in der islamischen Welt gegen den Westen einen bloßen Vorwurf macht und übersieht, dass solche Einstellungen leider auf durchaus existenten historischen und kolonialen Vorbedingungen basieren, nach dem Motto: In allen (oder vielen oder manchen) Legenden, Verschwörungstheorien und Mythen steckt ein Körnchen Wahrheit.... |