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RE: US-Wirtschaftskrise - Kongo Erich - 25.10.2025 Zitat:Regierungsführung abgestraftScope ist ein relativ junges Unternehmen in der Ratingbranche und wurde 2023 als erste Agentur aus Europa in den Reigen der von der Europäischen Zentralbank akzeptierten Bonitätsprüfer aufgenommen. International bekannt sind vor allem die großen US-Agenturen S&P Global, Moody's und Fitch. Im Falle der USA traue ich den bekannten US-Agenturen nicht so recht. Die müssen den Furor von DT fürchten, wenn sie es wagen sollten, seine Wirtschaftspolitik zu kritisieren. RE: US-Wirtschaftskrise - lime - 25.10.2025 (25.10.2025, 10:51)Kongo Erich schrieb: Scope ist ein relativ junges Unternehmen in der Ratingbranche und wurde 2023 als erste Agentur aus Europa in den Reigen der von der Europäischen Zentralbank akzeptierten Bonitätsprüfer aufgenommen. International bekannt sind vor allem die großen US-Agenturen S&P Global, Moody's und Fitch. Laut KI bewertet Scope die EU mit AAA obwohl die einzelnen EU-Länder von Scope teils sehr schlecht bewertet werden. Und diese bürgen zumindest anteilig für EU-Schulden, was die Sache etwas unglaubwürdig macht. RE: US-Wirtschaftskrise - Kongo Erich - 29.10.2025 (25.10.2025, 12:05)lime schrieb: Laut KI bewertet Scope die EU mit AAA obwohl die einzelnen EU-Länder von Scope teils sehr schlecht bewertet werden. ...was hat die gesamte EU mit einzelnen EU-Ländern zu tun? Du tust gerade so, als ob das klamme Sachsen die Bewertung von Gesamtdeutschland bestimmen würde. Draghis "Whatever it takes" hat deutlich gemacht, dass die gesamte Euro-Zone über die EZB (bzw. indirekt sogar die EU) maßgeblich für die Bewertung ist, und nicht die Schwäche oder Stärke eines einzelnen Landes. RE: US-Wirtschaftskrise - lime - 30.10.2025 (29.10.2025, 21:43)Kongo Erich schrieb: was hat die gesamte EU mit einzelnen EU-Ländern zu tun? Du tust gerade so, als ob das klamme Sachsen die Bewertung von Gesamtdeutschland bestimmen würde. Sachsen hat nur Schulden in Höhe von 4% des eigenen BIP, also kein Vergleich zu den vielen chronisch überschuldeten EU-Staaten. RE: US-Wirtschaftskrise - Kongo Erich - 30.10.2025 nach Angabe des Bundesfinanzministeriums hat sich die Staatsschuldenquote von 2010 bis 2025 wie folgt (in % des BIP) geändert Deutschland: 82,0 % auf 62,7 % EU: 80,6 auf 82,5 % Euroraum von 85,8 % auf 89,5 % (darunter Luxemburg von 19,1 auf 29,3 %) USA: 93,2 auf 127,4 % (davon 2020 im letzten Jahr DT 130,1 % und 2021 im ersten Jahr Biden 125,5 %, 2022 im zweiten Jahr Biden dann schon 122,0 %) und Japan: 205,9 auf 250,0 % Dann ist ja alles klar, oder? Wenn es so einfach wäre ... RE: US-Wirtschaftskrise - Kongo Erich - 31.10.2025 Der Fluch der Zölle: Donald Trump versprach Amerika eine neue Industrialisierung – aber es werden kaum Fabriken gebaut Zitat:Unternehmen zögern mit dem Errichten neuer Werke in den USA. Wäre nicht der Boom bei Datenzentren, würde es auf dem Bau ganz düster aussehen.rein volkswirtschaftlich gesehen erzeugen Investitionen im Baubereich den höchsten Umlaufeffekt für Geld, erzeugen also die meiste Nachfrage - hab ich vor Jahrzehnten mal von meinem VWL-Prof. Hösch (TU München) gehört, ohne das näher nachprüfen zu wollen. Eine Krise in der Bauindustrie ist daher besonders kritisch zu sehen. Allerdings ist die Problematik zum Teil auch "hausgemacht". Wenn die Bauarbeiter auf den Baustellen weg gefangen und ausgewiesen werden, kann keine Baustelle laufen. Und eine sprunghafte Wirtschaftspolitik a'la DT lässt keine sicheren Kalkulationsgrundlagen zu. Wieso also in den USA investieren? RE: US-Wirtschaftskrise - Kongo Erich - 01.11.2025 ich schreib das mal hierher: Zitat:US-Regierung darf Lebensmittelhilfen nicht aussetzenund unabhängig von einer sozialethischen Bewertung: es macht natürlich volkswirtschaftlich einen Unterschied, ob insgesamt bis zu fast 30 Milliarden Dollar für Nachfrage zur Verfügung stehen - und damit dann auch noch die nationalen Farmer einen Absatzmarkt haben - oder nicht. RE: US-Wirtschaftskrise - Kongo Erich - 14.11.2025 der stockkonservative Merkur berichtet: Von wegen „Make America Great Again“: So leidet die US-Wirtschaft unter Trump (Stand:14.11.2025, 11:00 Uhr) Zitat:Die US-Wirtschaft steckt in der Krise. Das zeigt sich nun ausgerechnet beim so wichtigen Weihnachtsgeschäft. Schuld sind unter anderem Trumps Zölle. RE: US-Wirtschaftskrise - Kongo Erich - 23.11.2025 (24.07.2025, 21:41)Kongo Erich schrieb: Die Trump-Regierung macht den gleichen Fehler nochmal, wie der Merkur berichtet:da ging es um regenerative Energieversorgung - inzwischen wird über das Ergebnis der DT-Politik berichtet: Zitat:Neues Nadelöhr im KI-Rennenhier gehts zum China-Teil des Artikels RE: US-Wirtschaftskrise - lime - 23.11.2025 Zitat:Den USA fehlt Strom für neue Rechenzentren, in China ist er kostenlos (23.11.2025, 09:35)Kongo Erich schrieb: da ging es um regenerative Energieversorgung - inzwischen wird über das Ergebnis der DT-Politik berichtet: Die Überschrift ist plakativ und irreführend. Wie man selbst dem Artikel entnehmen kann ist der Strom in China keineswegs kostenlos. Einige chin. Provinzen fördern die Ansiedlung von Rechenzentren im ersten Jahr, auch mit niedrigen Strompreisen. Hinzu kommt dass dies in China nur funktioniert weil die Kohlekraftwerke als Backup dienen können und die Versorgung selbst gewährleistet wäre wenn Wind- und Solarenergie überhaupt nichts erzeugen würden. Und zur Lage in den USA. Aus marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten gibt es dort insgesamt weniger Überkapazitäten, da dies erst einmal nur tote Investitionen wären. Weiterhin ist die Versorgungslage von Bundesstaat zu Bundesstaat sehr verschieden. Es gibt durchaus einige Regionen in denen es jetzt schon genug Kapazität für Rechenzentren gäbe. Allerdings nicht in Silicon Valley in Kalifornien da man dort einseitig auf das falsche Pferd gesetzt hat und bei Wind- und Solarflaute einzig auf Erdgaskraftwerke als Backup setzen muss. Die großzügig ausgebauten Stromspeicher leisten im Endeffekt in der Realität nämlich kaum einen Beitrag. Deshalb importiert Kalifornien auch ca. 30% des Stromes aus den benachbarten Bundesstaaten. Darum liegt der Strompreis in Kalifornien etwa 80% höher als im US-Durchschnitt. In Kalifornien zeigt sich wie grüne Energiepolitik auf ganzer Linie zum Scheitern verurteilt ist. RE: US-Wirtschaftskrise - Kongo Erich - 25.11.2025 (23.11.2025, 12:02)lime schrieb: Die Überschrift ist plakativ und irreführend. ...die Überschrift ist dem Artikel selbst entnommen und von den Autoren gewählt. Es wäre grob verfälschend und auch urheberrechtlich problematisch, den Text anders zu formulieren. @lime: Deine Aussage lässt sich auch als Absage an die Marktwirtschaft bei der Stromversorgung interpretieren. Wer rein marktwirtschaftlich denkt vermeidet sogenannte "unwirtschaftliche Überkapazitäten" (die eigentlich nur Reservekapazitäten sind - egal ob im Klinikbereich oder bei der Stromversorgung) und lässt keine oder nur minimale Verbundnetze zu, um seine Monopolstellung zu halten. Insofern ist das europäische Verbundnetz mit seinem Mix aus allen möglichen Energiequellen - auch Windkraft an der Küste oder Solar in trockenen Ländern des Mittelmeerraumes oder Wasserkraft in den Alpen - eine Alternative. Allerdings stellt sich dann schon auch die Frage, inwieweit kritische Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen (und dazu zähle ich auch die Energieversorgung genauso wie Gesundheitsschutz oder Trinkwasserversorgung) nicht grundsätzlich öffentlich organisiert und nicht der gewinnorientierten Finanzmafia überlassen werden sollte. RE: US-Wirtschaftskrise - lime - 25.11.2025 (25.11.2025, 12:41)Kongo Erich schrieb: die Überschrift ist dem Artikel selbst entnommen und von den Autoren gewählt. Es wäre grob verfälschend und auch urheberrechtlich problematisch, den Text anders zu formulieren.Die Kritik war ja auch nicht an Dich persönlich gerichtet. Zitat:@lime: Das europäische Verbundnetz kann das was Du dir vorstellst auch nicht leisten. Der Austausch liegt von Staat zu Staat im einstelligen Prozentbereich und oft nur bei 0,0x%. Viel mehr ist auch gar nicht möglich. Spätestens im Sommer werde unsere Nachbarländer wieder verärgert sein über die deutschen Überschüsse der Solar- und Windenergie, die drohen die Netze der Nachbarländer zu destabilisieren. https://www.zeit.de/wirtschaft/2011-11/stromnetz-ringfluesse/seite-3 Überall wo der Staat die Nase besonders tief reinsteckt, wie zum Beispiel in Kalifornien oder in Deutschland wachsen die Probleme und werden eben nicht gelöst. Schauen wir mal auf die heutige Energiebilanz in Deutschland. Erdgas und Kohle müssen fast 60% des Strom erzeugen. Ca. 20% werden aus unseren Nachbarländern importiert. Und auch dieser Strom stammt größtenteils aus Kohle-, Erdgas- und Atomkraft. Aus Solar- und Windkraft erzeugen wir nur etwa 8,5%. Die extrem teuren Batteriespeicher leisten überhaupt nichts. Und da will man perspektivisch in Zukunft im Winter überall mit Wärmepumpen heizen? https://app.electricitymaps.com/map/zone/DE/live/fifteen_minutes RE: US-Wirtschaftskrise - Kongo Erich - 27.11.2025 OT an, weil es nicht die US-Wirtschaftskrise selbst sondern nur die Vergleichslage in Europa wiederspiegelt: Ist das nicht ein Widerspruch? (25.11.2025, 16:58)lime schrieb: ...Klar - wenn jeder Staat ausreichend Strom produziert, ist der Austausch "bei Null". Allerdings gibt es durchaus gewaltige Austauschmengen, etwa, wenn in Frankreich die Atomkraftwerke mangels Kühlwasser wieder reihenweise vom Netz gehen. Und das war nicht nur im Sommer dieses Jahres, das war auch schon 2022 oder 2023 der Fall. Dieses Problem gilt im Prinzip für jedes Dampfturbinen-Kraftwerk. Es ist also egal, ob man Kühlwasser für Turbinen in Gas- oder Kohle- oder Atomkraftwerken braucht. Die Belastung der konventionellen "Dampfturbinen-Erzeugung" durch fehlendes Kühlwasser spiegelt sich auch in der Statistik - seit 2022 liefern die deutschen "Dampfturbinen" nicht mehr genug Strom: Zitat:Im Jahr 2024 wurden in Deutschland rund 501,2 Milliarden Kilowattstunden Strom (brutto) erzeugt. Davon wurden 431,5 Milliarden Kilowattstunden in das Stromnetz eingespeist. Komplettiert wird die Energieversorgung Deutschlands durch Energieimporte, z.B. Strom, der im Ausland erzeugt und nach Deutschland importiert wird. Bis 2022 wurde mehr Strom aus Deutschland ins Ausland exportiert. Dies kehrte sich im Jahr 2023 um, seitdem übertrifft der Import von Strom den Export.Daher erfolgt der Umstieg auf erneuerbare, d.h. primär auf von Dampfturbinen unabhängige, Energiequellen völlig zurecht; aber leider zu langsam. Für Deutschland wird aktuell offiziell festgestellt: Zitat:Vorläufige Berechnungen zeigen, dass im Jahr 2024 nach den für alle EU-Länder einheitlichen Berechnungsvorschriften der EU-Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien (RED) 22,4 Prozent des deutschen Bruttoendenergieverbrauchs *) mit erneuerbaren Energien gedeckt wurde. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil damit um 0,8 Prozentpunkte. Im Jahr 2020 hatte Deutschland mit einem Anteil von 19,1 Prozent bereits sein unter der damaligen EU-Richtlinie festgelegtes Ziel von 18 Prozent übertroffen. Um allerdings die neuen ambitionierteren EU-Klimaziele zu erreichen, wird in den kommenden Jahren ein deutlich höheres Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig sein. Im Jahr 2030 sollen erneuerbare Energieträger 41 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs in Deutschland decken.*) Energieverbrauch kann nicht auf die Stromversorgung alleine reduziert werden - denke z.B. nur an Fernheizung, Kraftstoffe usw. Und daraus ergibt sich dann auch: (25.11.2025, 16:58)lime schrieb: ...diese Aussage ist falsch. Das ist die aktuelle Verteilung für den Strommix: [Bild: https://strom-report.com/img/strommix-deutschland-2024.webp] OT out RE: US-Wirtschaftskrise - lime - 27.11.2025 (27.11.2025, 13:21)Kongo Erich schrieb: Und daraus ergibt sich dann auch: Ich schrieb ja auch "heute" (mit Link) und nicht über den Durchschnittswert für 2024! RE: US-Wirtschaftskrise - Nightwatch - 27.11.2025 (27.11.2025, 13:21)Kongo Erich schrieb: Dieses Problem gilt im Prinzip für jedes Dampfturbinen-Kraftwerk. Es ist also egal, ob man Kühlwasser für Turbinen in Gas- oder Kohle- oder Atomkraftwerken braucht.Das liegt liegt an der Abschaltung von Kern- und Kohlekraftwerken, nicht daran, dass es kein Wasser mehr gibt. ![]() (27.11.2025, 13:21)Kongo Erich schrieb: Daher erfolgt der Umstieg auf erneuerbare, d.h. primär auf von Dampfturbinen unabhängige, Energiequellen völlig zurecht; aber leider zu langsam.Der Gesamtenergieverbrauch wird sich in Deutschland niemals auch nur annäherend mit Erneuerbaren Energien decken lassen. Stromerzeugung ja, aber halt nur wenn man sich auf das Ausland verlässt und parallel ungenutzt Produktionskapazitäten konventioneller Kraftwerke vorhält. Die man dann nicht mehr wirtschaftlich betreiben kann. Ein gewisses Maß an Erneuerbaren Energie in Energiemix ist sicherlich sinnvoll, aber alles was über eine *achztig Prozent* Lösung hinausgeht wird grob unwirtschaftlich. Und das versteht man in den USA noch eher als hierzulande. |