Forum-Sicherheitspolitik
Libanon - Druckversion

+- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org)
+-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90)
+--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96)
+--- Thema: Libanon (/showthread.php?tid=1882)



- Erich - 06.09.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5874792_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Antrag auf Bundeswehr-Entsendung

Libanon stellt Bedingungen
...

Noch kein Brief in Berlin

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bekräftigte, die Bundesregierung werde nach einer Anfrage Libanons zügig handeln. Bislang liege noch keine offizielle Anfrage vor.
......

Griechenland und Frankreich sagen Marineeinheiten zu

Unterdessen erklärten sich Griechenland und Frankreich grundsätzlich zur Sicherung der Seegrenzen des Libanon bereit.
....

Türkei will sich an Unifil-Einsatz beteiligen

Das türkische Parlament gab ebenfalls grünes Licht für eine Entsendung von Truppen für die Unifil- Friedensmission. In einer Sondersitzung stimmte eine Mehrheit für einen entsprechenden Antrag der Regierung. Die Regierung plant die Entsendung von tausend Soldaten, wie es EU, USA und Israel gewünscht hatten. .....

Stand: 06.09.2006 01:58 Uhr



- Wolf - 06.09.2006

Zitat:Sveni-HH postetebei verdächtigen wohnhäusern oder blocks ,wo man waffen oder führer vermutet,hätte man mit kommandounternehmen,was die israelis perfekt beherschen mehr erreichen können,mit vermutlich weniger oder günstigenfalls kein schaden an unschuldige zivillisten .

ich war schon hin und hergerrissen bei dem konflikt.ich war oder bin richtig wütend auf die hisbollah. aber so wie die israelis dort gewütet haben,wohl noch wütender auf sie.
Das hatten wir doch alles schon. Du kannst gegen einen Feind der in so einer Grössenordnung ausschliesslich auf die zivile Infrastruktur gestützt agiert nun mal nichts mit "Kommandounternehmen" ausrichten. Möglicherweise hat sich dieser Eindruck durch Kino und TV so festgesetzt, dass alle glauben eine Deltaforce oder eine GSG 9 könnte solche Aufgaben schnell, effizient und ohne nenneswerte Eigenverluste erledigen - aber das funktioniert nur bei kleinen, lokal begrenzten Einsätzen, bei denen alles, was sich an Überwachungstechnik und an spezialisiertem Personal finden lässt, zur Unterstützung dieser Truppe eingesetzt wird (das sieht man im Kino und Fernsehen eher selten).

Diese Ressourcen sind für kleinere Länder in einem laufenden Krieg - nicht - in aussreichendem Mass vorhanden. Bedeutet deine "Kommandotruppen" müssten ohne aktuelle Lageinformationen, in einem sich ständig verändernden Kriegsgebiet, ein Ziel angreifen von dem sich nicht wissen ob es überhaupt noch dort ist. Deine Leute würden entweder gar nichts finden - oder man würde auf sie und ihren Hubschrauber vom Monent des Absetzens an aus allen Richtungen ballern. Im Normalfall also hohe Ausfälle an Material und gut ausgebildetem Personal auf deiner Seite bei begrenztem Erfolg (z.B. ein Raketenwerfer zerstört).

Da die tatsächliche Zahl der Raketenwerfer den Israelis unbekannt war hätten sie also, ohne zu Wissen ob es was nutzt, ihre Kommandotruppen für die Zerstörung von jedem einzelnen von hundert oder mehr Raketenwerfern ausbluten lassen müssen. Dazu die hässlichen TV Bilder von Jihadis die irgendwelche toten Israelischen Kommandosoldaten durch die Strassen schleifen um die Überreste irgendwo aufzuhängen.

Vergiss es also. Geht höchstens wenn du Chuck Norris oder Steven Segal als Kommandotruppführer hast.

Bleiben eine Bodenoffensive und gezielte Bombardements als Alternativen. Die Bodenoffensive wuder nur begrenzt durchgeführt um der Aktion nicht den Charakter eines Angriffskrieges zu verleihen - das erwies sich als wenig nutzbringend. Die Bombardements zerstörten wohl eine genze Menge Raketen und Werfer - die aber zu grossen Teilen in zivilen Gebieten direkt neben Zivilgebäuden aufgestellt waren (wie bewiesen).

Also wäre es vielleicht gut sich auch im Hinblick auf künftige Konflikte darüber im klaren zu werden dass es keinen sauberen Krieg gibt und geben wird. Solange du Zivilisten um absolut jeden Preis verschonen willst, wird der Gegner versuchen sich diese deine Schwäche zu Nutze zu machen. Die "Feinde" lernen nämlich auch dazu und was glaubst du was sie aus diesem Konflikt und der Reaktion im Westen und deinem Post gelernt haben?????????


Genau.


- Turin - 06.09.2006

Zitat:bei verdächtigen wohnhäusern oder blocks ,wo man waffen oder führer vermutet,hätte man mit kommandounternehmen,was die israelis perfekt beherschen mehr erreichen können,mit vermutlich weniger oder günstigenfalls kein schaden an unschuldige zivillisten .
Und wer sagt, dass das überall in dieser Form ohne weiteres möglich ist? Du?
Der eine Stunt, den die Israelis in Form einer Kommandoaktion in diesem Krieg abgezogen haben, war überwiegend genau das: ein PR-Unternehmen nach dem Motto "Seht her, wir können überall im Libanon zuschlagen". Nur ist das die halbe Wahrheit: niemand hat mit einer Operation dort gerechnet und es gibt einen Unterschied zwischen einem Provinznest und den südlichen Stadtteilen von Beirut. Bei letzterem hätte es für die Israelis schnell so enden können wie für die USA in Mogadischu.

Zitat:im 2. weltkrieg kriegten die bombenangriffe auf deutsche städte,genau wie umgekehrt auf englische die bezeichnung terrorangriffe.und ist terror kein verbrechen?
Die Flächenbombardements im 2. WK mit den israelischen Luftangriffen gleichsetzen zu wollen ist gelinde gesagt albern und hat mit den historischen Grundlagen nicht viel zu tun, in Bezug auf Grundlagen, Konzeption und Ausführung.

---

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.defencetalk.com/news/publish/Turkey_OKs_Lebanon_troops_deployment_despite_protests_20060906.php">http://www.defencetalk.com/news/publish ... 060906.php</a><!-- m -->

Zitat:Turkey OKs Lebanon troops deployment despite protests
AGENCE FRANCE-PRESSE | Wed, September 6th, 2006, 01:00

Overriding widespread opposition and protests, the Turkish parliament voted after fierce debate at an extraordinary session to authorize the government to send troops to the UN force in Lebanon.
...
Under the motion, Turkey will send a naval force to patrol the eastern Mediterranean, deploy troops, help train the Lebanese army and support allied countries in naval and air transport.
...



- Erich - 09.09.2006

Ich begrüße es, wenn zusätzlich zu den Europäern auch weiterhin Truppenkontingente von Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats im Libanon im Rahmen der UNO-Truppen engagiert sind, da ist diese Nachricht - unabhängig von der Stärke der Truppe - durchaus wichtig:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/258830.htm">http://www.china.org.cn/german/258830.htm</a><!-- m -->
Zitat:China unterstützt UNIFIL-Mission im Libanon weiterhin
...

(China.org.cn, 8. September 2006)



- Shahab3 - 09.09.2006

hmm..da es ja direkten Bezug auf den zurückliegenden 2. Libanonfeldzug der Israelis im Libanon nimmt, post ih es mal hier hin:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/HI09Ak01.html">http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/HI09Ak01.html</a><!-- m -->
Zitat:How hi-tech Hezbollah called the shots
By Iason Athanasiadis

BEIRUT - Hezbollah's ability to repel the Israel Defense Forces during the recent conflict was largely due to its use of intelligence techniques gleaned from allies Iran and Syria that allowed it to monitor encoded Israeli communications relating to battlefield actions, according to Israeli officials, whose claims have been independently corroborated by the US Central Intelligence Agency (CIA).

"Israeli EW [electronic warfare] systems were unable to jam the systems at the Iranian Embassy in Beirut, they proved unable to jam Hezbollah's command and control links from Lebanon to Iranian facilities in Syria, they blocked the Barak ship anti-missile systems, and they hacked into Israeli operations communications in the field,"
...
hrhrhr.. :evil:


- Schneemann - 11.09.2006

Anfrage aus dem Libanon wegen eines deutschen Marineeinsatzes ist eingegangen, meldet n-tv. Noch in dieser Woche soll eine Entscheidung fallen im Bundestag.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/709074.html">http://www.n-tv.de/709074.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- BigLinus - 12.09.2006

Zitat:China verstärkt Libanon-Friedenstruppe

China will nach eigenen Angaben Soldaten für die Uno-Friedenstruppe in den Libanon entsenden. Ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums nannte zunächst keine genauen Zahlen. Zuvor hatte Frankreichs Staatspräsident Chirac erklärt, das asiatische Land werde rund 1000 Soldaten schicken.


Helsinki - Sein Land werde Soldaten für die Uno-Friedenstruppe im Libanon schicken, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, ohne weitere Details zu nennen. Sein Land befinde sich derzeit in Gesprächen mit den Vereinten Nationen.

Angaben von Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac zufolge will China die Friedenstruppe im Libanon um etwa 1000 Soldaten verstärken. Das habe der chinesische Regierungschef Wen Jiabao zugesichert, sagte Chirac heute nach Abschluss des europäisch-asiatischen Asem-Gipfels in Helsinki.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,436487,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 87,00.html</a><!-- m -->


- BigLinus - 14.09.2006

Zitat:Amnesty International prangert Hisbollah wegen Kriegsverbrechen an

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat der Hisbollah-Miliz Kriegsverbrechen im Konflikt mit Israel vorgeworfen. Die Hisbollah habe gezielt Zivilisten mit Raketen beschossen und dabei Streumunition eingesetzt.


Etwa ein Viertel der 4000 Raketen, die die Hisbollah während des jüngsten Kriegs auf Israel abgefeuert habe, sei in Wohngebieten eingeschlagen, sagten Amnesty-Vertreter am Donnerstag in London.

Deshalb bestehe kein Zweifel daran, "dass die Hisbollah gegen die Gesetze des Krieges verstoßen hat", sagte Amnesty-Generalsekretärin Irene Khan. "Die Tatsache, dass auch Israel ernsthafte Verstöße begangen hat, rechtfertigt die Verstöße der Hisbollah nicht."

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/113154.html">http://www.ftd.de/politik/international/113154.html</a><!-- m -->


- Schneemann - 14.09.2006

Zitat:Etwa ein Viertel der 4000 Raketen, die die Hisbollah während des jüngsten Kriegs auf Israel abgefeuert habe, sei in Wohngebieten eingeschlagen...
Hä? Habe ich was verpasst? D. h. also das die anderen 75% der Raketen auf militärische Ziele fielen oder auf ungenutztem, menschenleerem Terrain niedergingen. Soll ich lachen? Entschuldigung, aber ich würde sagen, dass 90% aller Raketen ungezielt auf irgendwelche Städte und Dörfer abgeschossen wurden, um gezielt und nach Möglichkeiten viele Zivilisten zu töten und zu terrorisieren.

Ich finde es ja mal gut, dass ai nicht nur immer auf Isreal eindrischt und auch mal die Hisbollah "kritisiert", aber diese Zahl halte ich für einen absoluten Witz.

Schneemann.


- Shahab3 - 14.09.2006

So nachdem die ersten Tränen über die "Verbrechen der Hizballah" getrocknet sind:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aljazeera.com/me.asp?service_ID=12458">http://www.aljazeera.com/me.asp?service_ID=12458</a><!-- m -->
Zitat:Israel “flooded” Lebanon with cluster bombs – Report
9/13/2006 3:15:00 PM GMT

(Reuters Photo) An unexploded bomblet from Israeli cluster bombs lies in southern Lebanon

The Israeli army used cluster bombs and phosphorous shells during its deadly offensive in Lebanon, Israel’s Haaretz newspaper reported on Tuesday.

Quoting the head of an Israeli rocket unit in Lebanon, Haaretz reported that the Israeli army fired more than 1,800 cluster bombs, containing over 1.2 million cluster bomblets, during the month-long offensive in Lebanon which killed more than 1,200 Lebanese civilians, and displaced a million others.
...



- flex - 14.09.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://waffen-der-welt.alices-world.de/flugzeugwaffen/bomben/index.html">http://waffen-der-welt.alices-world.de/ ... index.html</a><!-- m -->

Ich frag mich immer wie die das so genau ausrechnen können........1,2 Mio Bomblets....wieviele detonieren davon NICHT (denn die sind ja das Problem)...welcher Typ Bombe wurde da 1800mal eingesetzt.......haben die Israelis Buch geführt (ja, haben sie) und das dann an die Haaretz verschickt?


- Shahab3 - 18.09.2006

Habe hier nochmal den Haaretz-Artikel gefunden:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.informationclearinghouse.info/article14965.htm">http://www.informationclearinghouse.inf ... e14965.htm</a><!-- m -->
Zitat:Israeli commander says, what the IDF did was "crazy and monstrous"

When rockets and phosphorous cluster

By Meron Rapoport

09/14/06 "Haaretz" -- -- "In Lebanon, we covered entire villages with cluster bombs, what we did there was crazy and monstrous," testifies a commander in the Israel Defense Forces' MLRS (Multiple Launch Rocket System) unit. Quoting his battalion commander, he said the IDF fired some 1,800 cluster rockets on Lebanon during the war and they contained over 1.2 million cluster bombs. The IDF also used cluster shells fired by 155 mm artillery cannons, so the number of cluster bombs fired on Lebanon is even higher. At the same time, soldiers in the artillery corps testified that the IDF used phosphorous shells, which many experts say is prohibited by international law. According to the claims, the overwhelming majority of the weapons mentioned were fired during the last ten days of the war.
...



- Wolf - 18.09.2006

Die Verwendung von Phosphorbomben gegen mil. Ziele ist nicht verboten, die von Clusterbomben auch nicht.


- Erich - 24.09.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->
Zitat:Mit dem Auslaufen eines größeren, von der Deutschen Marine geführten Flottenverbandes steht der maritime Teil von UNIFIL-II vor einer neuen Phase.

Am 21. September verließen die Fregatten KARLSRUHE und MECKLENBURG-VORPOMMERN, der Einsatzgruppenversorger FRANKFURT AM MAIN, der Tender ELBE sowie die Schnellboote NERZ, DACHS, OZELOT und HYÄNE Wilhelmshaven und begannen den Transit ins Mittelmeer.

Dem Einsatzverband angeschlossen haben sich die zwei dänischen StanFlex-Korvetten RAVNEN und GLENTEN. Die ebenfalls nach Wilhelmshaven verlegte Fregatte PETER TORDENSKJÖLD wurde wenige Stunden nach Auslaufen des Verbandes nach Dänemark zurück beordert, nachdem die Vereinten Nationen plötzlich erklärten, es bestünde “kein Bedarf” mehr an dem Schiff.

Auch die schwedische Korvette GÄVLE (GÖTEBORG-Klasse) marschiert mit dem Verband. Sie hatte am 19. September abends ihren Stützpunkt Muskö verlassen und durch den Nordostseekanal in Richtung Wilhelmshaven verlegt.

Anfang Oktober sollen die Einheiten in Limassol (Zypern) eintreffen.
......

...
Eine Meldung der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua lässt darauf schließen, dass auch die Bulgarische Marine eine Beteiligung an UNIFIL-II plant.

Unklarheit herrscht allerdings über den norwegischen Beitrag. Die derzeit auf dem Spezialschiff CONDOCK-V ins Mittelmeer transportierten vier Schnellboote der HAUK-Klasse und die zur ihrer logistischen Unterstützung ebenfalls auf dem Weg dorthin befindliche VALKYRIEN werden auf den Internetseiten von norwegischer Marine und Verteidigungsministerium nur noch in Zusammenhang mit der vor der französischen Mittelmeerküste geplanten NATO-Übung Brilliant Midas genannt. Sämtliche zuvor veröffentlichten Meldungen über eine Verlegung zur Teilnahme an UNIFIL-II wurden aus den Webseiten wieder heraus genommen.
(komplette Nachricht ist nur kurz im Netz)


- ThomasWach - 24.09.2006

Ich glaube, wir müssen über die uneingeschränkte Humänität beider Seiten nicht wirklich reden.
Sowohl Israel als auch die Hizbullah verdienen sicher nicht den Friedensnoblepreis für ihre Vorgehensweise. Beide Seiten haben mit ihrem Vorgehen zivile Verluste garadezu provoziert, beide und das recht deutlich.
Da muss man im Nachhinein nicht diskutieren, was nun genau die eine Seite oder andere Seite getan hat.