Nordkorea - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Nordkorea (/showthread.php?tid=3) |
Re: Nordkorea - fazer600 - 05.04.2013 Die neueste Meldung ist sicher bei euch auch schon angekommen: Pjöngjang fordert verschiedene Länder dazu auf, ihre Botschaften zu räumen. Darunter Deutschland, Russland und sogar China !!! Das verstehe, wer will....... Vielleicht sind die Chinesen dem Kim jetzt zu sehr auf die Füsse getreten und haben im zu oft gesagt, es reicht jetzt mit deinen Provokationen, du ziehts uns hier in einen Krieg, den keiner will..... Es tut mir leid, aber für mich klingt das immer mehr danach, als wollte Kim einen Krieg oder ganz bewusst einen Krieg provozieren. Alles was er in den letzten Tagen und Wochen gemacht hat, macht man, wenn man sein Volk auf einen Krieg vorbereiten will ! Einen Überraschungsangriff wie 1950 könnte er sowieso nicht durchführen, ein Aufmarsch der Truppen würde den Satelliten und der ELINT nie entgehen. Also kann man auch erst das ganze Propagandafeuerwerk loslassen und dann in aller Offenheit aufmarschieren.... Oder er merkt, dass das alte Schema nicht mehr funktioniert: Ein wenig drohen und dann wollen sie sicher wieder verhandeln. Kim Jong Il und jetzt sein Sohn haben mit dieser Taktik den Bogen überspannt, sie haben es einmal zu oft damit versucht. Jetzt haben die USA, Südkorea und wohl auch China (sie sagen das nur nicht so offen) die Nase voll davon und reagieren nicht mehr darauf wie von Pjöngjang erhofft und erwartet. Also wird die Dosis erhöht ! Ein sehr gefährliches Spiel !!! Re: Nordkorea - Erich - 06.04.2013 die Botschafter bleiben - so die heutige Nachrichtenlage, was auf eine gewisse Hype ohne ernsten Hintergrund hindeuten könnte <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/drohungen-von-nordkorea-diplomaten-bleiben-trotz-kriegswarnungen-1.1641737">http://www.sueddeutsche.de/politik/droh ... -1.1641737</a><!-- m --> Zitat:6. April 2013 12:39und darüber hinaus bringt die Süddeutsche auch eine interessante Analyse: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/nordkoreas-machthaber-kim-jong-un-fixiert-auf-die-bombe-1.1641629">http://www.sueddeutsche.de/politik/nord ... -1.1641629</a><!-- m --> Zitat:6. April 2013 17:33und deshalb muss Kim wohl die Psyche aufrecht erhalten, um im Schatten dieser Krise die Politik umzubauen Zitat:... Das würde ... möglicherweise in Japan und Südkorea die Begehrlichkeit nach einer eigenen Bombe wecken. China fürchtet genau dies: Noch mehr amerikanische Schiffe in seinem Einflussbereich, eine Raketenabwehr, die im Zweifel auch dem eigenen nuklearen Arsenal gilt, und am Ende - nach einem nordkoreanischen Kollaps und einer Wiedervereinigung der beiden Koreas - GI' s an seiner nordöstlichen Grenze.und das scheint mir etwas weit hergeholt. Ich denke, Kim hat (am Beispiel Chinas) erkannt, dass sein Land und damit seine Führung nur weitere bestehen kann, wenn es sich modernisiert. Sonst bricht der Staat und mit ihm die Führungsclique zusammen. Das bedeutet natürlich ein hohes Risiko für die Clique. Und deshalb muss eine angebliche Bedrohung von aussen den Zusammenhalt sichern. Es ist ja bekannt, dass sich sogar demkratische Staaten (wie die USA) hinter der Regierung versammeln, wenn das Land (vermeintlich) angegriffen wird. Re: Nordkorea - Erich - 07.04.2013 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/asien/nordkorea-kims-kalkuel-12139511.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 39511.html</a><!-- m --> Zitat:Nordkorea Re: Nordkorea - fazer600 - 07.04.2013 An dem Bericht der FAZ könnte durchaus was dran sein. Seit zwei Tagen kommt ja auch nichts neues mehr aus Pjöngjang Vielleicht ist das regime aber auch ratlos und/oder zerstritten über das weitere Vorgehen: Die alte bewährte Taktik der Drohungen, um damit Zugeständnisse zu erreichen hat diesmal versagt ! Möglich ist viel in Pjöngjang und seiner Elite: 1. Das ganze ist ein perfides Spiel des jungen Kim, er lässt seine Generäle einen Krieg vorbereiten, um sie dann unter dem Vorwand, sie seien Kriegstreiber erschießen zu lassen.... 2. Die Generäle treiben Kim zu diesen Provokationen, um ihn dann als Kriegstreiben hinzustellen und selbst die Macht zu übernehmen..... 3. Kim macht das alles nur, weil er völlig unerfahren ist und nicht mehr merkt, wann er den Bogen überspannt..... 4. Partei, Armee und Kim sind völlig zerstritten üder den zukünftigen Kurs, sie versuchen sich gegenseitig auszuspielen...... 5. ........ Vieles ist möglich in Pjöngjang...... :? Re: Nordkorea - Erich - 07.04.2013 der Staat ist eigentlich pleite <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/nordkorea-die-letzte-planwirtschaft-12139556.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/n ... 39556.html</a><!-- m --> Zitat:Nordkoreaund benötigt dringend eine Änderung der Wirtschaftsstruktur, der die fundamentalistischen Kader sicher entsprechenden Widerstand entgegen setzen - wobei Kim "im Schatten der Krise" einen Wirtschaftsfachman an eine entscheidende Stelle gesetzt hat; <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/asien/nordkorea-der-junge-fuehrer-und-seine-krieger-12136462.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 36462.html</a><!-- m --> Zitat:Nordkoreanutzt der das (vorgeschobene) Säbelrasseln zum Umbau? Das vermutet auch die FAZ: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/feuilleton/nordkorea-der-pop-ist-teil-des-schreckens-12139430.html">http://www.faz.net/frankfurter-allgemei ... 39430.html</a><!-- m --> Zitat:Nordkorea Re: Nordkorea - fazer600 - 08.04.2013 Hab ich ja auch geschrieben, dass die Kriegsschreierei vielleicht nur Mittel zum Zweck der Einleitung von Reformen sein könnten. Da stimme ich mit 701 durchaus überein. Ist eben eine Möglichkeit..... Die neueste Meldung passt aber leider nicht zu beginnenden Wirtschaftsreformen: Pjöngjang hat angekündigt, die Sonderwirtschaftszone Kaesong (zumindest vorläufig) zu schließen und ernsthaft über ein vollständiges Ende des Wirtschaftsexperiments nachzudenken ! Wenn man wirklich ernsthaft die Wirtschaft reformieren will, muss man das Land kapitalistischen Investoren öffnen und dazu gehört auch Südkorea. Nur mit chinesischen Investitionen allein gewinnt man nicht viel....... Re: Nordkorea - fazer600 - 08.04.2013 Hier noch ein interessanter Artikel zum Thema " Was weiß Kim Jong Un wirklich über die Welt".... http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/asien/kim-jong-un-ahnungslos-im-orchestrierten-groessenwahn-12133760.html Diktaturen funktionieren nach eigenen Gesetzmäßigkeiten, typisch ist die Abschottung des Herrschers vor schlechten Nachrichten. Oft ist auch die zweite Reihe, die Entourage mehr am Erhalt des Systems interessiert als der Herrscher selbst. Sie boykottieren Reformen, weil sie (oft zu Recht) fürchten, ihre Machtposition und ihre Privilegien zu verlieren. Auch wenn die Machtelite Pjöngjangs das Ausland besucht hat und Zugang zum Internet hat, bedeutet das nicht, dass man sich dort bewusst ist, dass der ganze Staat eine Propagandalüge ist.... Erich Honnecker hat noch am 7. Oktober 1989 geglaubt, die bestellten jubelnden Claquere, die an ihm vorbei ziehen, seien das Volk ! Er war ein Opfer seiner eigenen Propaganda geworden....... Re: Nordkorea - Erich - 09.04.2013 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/nordkorea782.html">http://www.tagesschau.de/ausland/nordkorea782.html</a><!-- m --> Zitat:Krise in Nordkorea Re: Nordkorea - fazer600 - 09.04.2013 Das war 1994 ! Aber leider sind inzwischen 19 Jahre und vor allem eine Menge von Nordkorea gebrochene Verträge und Abkommen ins Land gegangen. Und das von Jimmy Carter damals getroffene Abkommen hat derselbe Kim Jong Il später gebrochen und dennoch die Atombombe bauen lassen :evil: Warum also sollte man Pjöngjang noch trauen ??? Re: Nordkorea - 701 - 10.04.2013 fazer600 schrieb:Das war 1994 ! Aber leider sind inzwischen 19 Jahre und vor allem eine Menge von Nordkorea gebrochene Verträge und Abkommen ins Land gegangen. Und das von Jimmy Carter damals getroffene Abkommen hat derselbe Kim Jong Il später gebrochen und dennoch die Atombombe bauen lassen :evil: Ja genau... das böse NK: :roll: Zitat:Zur Implementierung des Reaktortransfers und der vereinbarten Schweröllieferungen wurde im Frühjahr 1995 von den USA, Südkorea und Japan die Korean Energy Development Organization (KEDO), gegründet. Diese Organisation war damit betraut, die vereinbarten Reaktor- und Öl-Transferleistungen in einem stufenweisen Umsetzungsszenario unter Einschluss der IAEO und der bilateralen politischen Abkommenskomponenten zu implementieren. Doch dauerhafte Konflikte und Implementierungsprobleme erschwerten die Umsetzung der Regeln des Genfer-Rahmenabkommens nachhaltig. So kam es nie zum Bau der vereinbarten Leichtwasserreaktoren. Als zudem am 31. August 1998 eine nordkoreanische Taepodong-Rakete in die Japanische See geschossen wurde und Gerüchte um eine unterirdische Atomanlage in Nordkorea aufkamen, mehrten sich Revisionsforderungen an das Abkommen. Der Versuch einer Abkommensrevision wurde ab 1999 in Form des Perry-Reports in Angriff genommen. Nach einer zunächst hoffnungsvoll stimmenden Reformulierung der gemeinsamen Politiken in der späten Clinton-Ära folgten schwere politische Krisen infolge des Amtswechsels im Weißen Haus, 2001 (Nuclear Posture Review 2002, Präventivkriegsdoktrin, "Achse des Bösen"). Im Dezember 2002 erklärte Nordkorea erneut seinen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag. Bitte pick dir nicht die NK Rakete heraus. Die USA fuhren eine Verzögerungstaktik, lieferten nicht nur nicht vereinbartes sondern NK bekam immer mehr zu spüren das das Abkommen nicht eingehalten wird durch die USA. Anzumerken ist das der Kühlturm schon gefallen war, die Plutoniumanlage still gelegt und vieles weitere durch NK schon erbracht wurde. NK wr und ist durchaus bereit zu solchen Schritten und würde auch abliefern aber dazu muss einfach mal auch glaubhaft was kommen seitens der USA und das auch gehalten werden. Re: Nordkorea - fazer600 - 10.04.2013 Allerdings sollte der Reaktor auch unter der Maßgabe geliefert werden, dass Nordkorea sein Atomwaffenprogramm aufgibt ! Und dass es es das nie getan wird, wissen wir ja inzwischen, es ei denn du nimmst an, ein so rückständiges Land wie Nordkorea ist in der Lage, mal so eben schnell eine Atombombe zu entwickeln :lol: Der entscheidende Punkt ist, dass Nordkorea immer wieder gezeigt hat, dass man ihm nicht trauen kann und Verträge nicht das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben sind ! Nordkorea sucht und findet seit jeher immer wieder irgendwelche fadenscheinigen Gründe (die man dann in der eigenen Propaganda dem Volk verkaufen kann), Verhandlungen abzubrechen oder Abkommen nicht einzuhalten. Wenn man natürlich in Pjöngjang unter Paranoia leidet und ohnehin glaubt, dass die ganze Welt gegen einen ist........ Re: Nordkorea - Juhu - 11.04.2013 http://www.welt.de/politik/ausland/article115200727/Nordkorea-hat-das-Potenzial-fuer-Dutzende-Atombomben.html Zitat:Nordkorea hat das Potenzial für Dutzende Atombomben Re: Nordkorea - fazer600 - 11.04.2013 Sollte Nordkorea tatsächlich über einsatzfähige Gefechtsköpfe verfügen, könnte es natürlich versucht sein, mit einem Nuklearschlag die US-Stützpunkte in Japan, Guam und Südkorea zu vernichten, um sich dann den Süden einzuverleiben. Dort würde es keine Nuklearwaffen massiv einsetzten: Man will das Land ja erobern, um seine Resourcen zu nutzen ! Offenbar käme in einem solchen Szenario der US-Gegenschlag nicht vor..... Re: Nordkorea - 701 - 11.04.2013 Das Land sieht seine Kernwaffen als Abschreckungswaffen und nicht als Angriffswaffen. NK wird keinen Krieg beginnen. Es will sich jedoch nicht Rechte absprechen lassen die andere Länder sich auch nicht absprechen lassen würden. "Kein Land mit Kernwaffen wurde bisher Opfer einer Aggression". Das ist die Position von NK. Und es steht auf dem Standpunkt das es Rechte besitzt die dem Land nicht genommen werden können oder dürfen. Ob die Muskelspiele mit Worten nun sein müssen lass ich mal dahin gestellt. Das SK & US Manöver läuft ja noch und auch das kann als Provokation weiterhin angesehen werden. In einer solchen Situation wäre es gut wenn es Gespräche gibt und zwar offene und direkte. Wo jede Seite Schritte zurück nehmen kann und so die Lage wieder normalisiert wird. Re: Nordkorea - Ambassador - 12.04.2013 Nordkorea soll ja über 72 taktische U-Boote verfügen. Weiß jemand, ob es U-Boote hat, die dazu fähig sind, Raketen abzufeuern? Als Beispiel denke ich da an ein Szenario mit U-Booten vor der US-Küste |