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Kulturen im Konflikt - Druckversion

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- Azrail - 18.04.2007

Cluster schrieb:@Azrail

Da du ja der große Streiter für das Mitgefühl bist, habe ich hier die passende Meldung für dich:

Robin Hood lebt!
Wir sind doch alle gut - irgendwie

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6616094_TYP6_THE_NAV_REF_BAB,00.html

Zitat:Eigentlich wussten wir es schon immer: Im Grunde sind wir gut - zumindest dann, wenn es uns nichts kostet. (...)

und was willst du mir damit sagen?


- bastian - 18.04.2007

Entschuldigung Azrail, die Missionierung soll eine Kriegserklärung sein?
Naja, wenn hier in Deutschland muslimische Missionare von Rechten umgebracht würden, würdest du das Argument der Kriegserklärung nicht einmal andenken.
Ich sehe keinen Unterschied zwischen türkischen Nationalisten, die Missionare umbringen oder deutschen Nationalisten, die muslimische Missionare umbringen würden.

Solche Radikale muss entgegengetreten werden, Rücksichtnahme auf Kräfte, die eine andere Religion nicht akzeptieren ist in einem Land, das in die EU will in keinster Weise angebracht.


- Marc79 - 18.04.2007

Azrail schrieb:http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/1/0,3672,5265889,00.html

"Evangeliekale Christen im Südosten der Türkei ermordet"

Leider sehr bedauerlich und völlig inakzebtabel egal wie aggressiv dir auch missionieren.
Mein Beileid.

Man muss sich aber auch die Frage stellen ob diese Form der Missionierung nicht eine Art Kriegserklärung ist,zumindest aus Sicht der Nationalisten oder Fundamentalisten?
Es ist aber auch merkwürdig was suchen aggressive Missionare genannt Evangelikale in Malatya im Südosten des Landes wo es mehrheitlich Kurden gibt und die meisten sozialschwach sind.

Eines ist klar das wird den Kampf der Kulturen anheizen und Demagogie und Diffarmierung schaffen.

Ahh ja, hast du auch ein Link, wo man raus liest, das es sich um "Evangelikale" handelt. Und das sie aggresiv misionieren. Und in wie fern wird den Aggresiv misioniert, wenn man nicht mal Personal, oder Gebäude erwerben darf.

Ich will mal sehen, was passieren würde, wenn wir hier mit Muslimen umspringen würden wie es mit Christen in der islamischen Welt.


- Azrail - 18.04.2007

@bastian ich schreib ganz deutlich von wem das ganze als Kriegserklärung ausgelegt würde und zwar religiöse Fanatiker und Nationalisten.
Und so ist es auch in Deutschland gar in Europa andersrum auch da werden Muslime die Moscheen bauen oder Kinder kriegen als eine Art Feinde gezeigt der Europa "Islamisiert".
oder wie manche schon "in diesem krieg kapitulieren" siehe Broder "hurra wir kapitulieren".

@Marc79
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/article818810/Gefesselt_und_die_Kehlen_durchschnitten.html">http://www.welt.de/politik/article81881 ... itten.html</a><!-- m -->

Hier kannst du es nochmal nachlesen das es Evangelikale waren.

Wie schon gesagt das ganze ist mies und wird weiterhin den Kampf der Kulturen anheizen.


- bastian - 18.04.2007

Zitat:Und so ist es auch in Deutschland gar in Europa andersrum auch da werden Muslime die Moscheen bauen oder Kinder kriegen als eine Art Feinde gezeigt der Europa "Islamisiert".
Achja genau und deswegen schreibt die SZ ständig für den Moscheneubau in München, es gibt überhaupt Moscheen in Deutschland usw.
Wenn jemand in der Türkei christliche Missionare brutalst ermordet, ist es ein Quantensprung zu einem friedlichen Protest gegen den Bau einer Moschee in Deutschland.


- Azrail - 18.04.2007

bastian schrieb:
Zitat:Und so ist es auch in Deutschland gar in Europa andersrum auch da werden Muslime die Moscheen bauen oder Kinder kriegen als eine Art Feinde gezeigt der Europa "Islamisiert".
Achja genau und deswegen schreibt die SZ ständig für den Moscheneubau in München, es gibt überhaupt Moscheen in Deutschland usw.
Wenn jemand in der Türkei christliche Missionare brutalst ermordet, ist es ein Quantensprung zu einem friedlichen Protest gegen den Bau einer Moschee in Deutschland.

Ich habe hier auch nicht behauptet das die Süddeutsche Zeitung oder gar die gesamte Gesellschaft Deutschlands oder Europas kulturrassistisch,kulturnationalistisch sei sondern das eben dieselben "Elemente" gibt und das diese nicht nur Nazis sind sondern auch gebildete Schichten.

Hmm Quantensprung?
Glaub ich nicht weit weg ist das dann nicht und in der Vergangheit ist das auch tödlich ausgegangen in deutschland siehe Solingen,Mölln,Leipzig.
Anscheinend weisst du nicht die Vorgeschichte dieses Missionarsmordes,da wurde vorher einige proteste gegen Missionare durchgeführt in dieser stadt die waren auch friedlich mit Plakaten und Unterschriftensammlung.

Ach nochwas hier leben 3.5 Mio Muslime das diese Glaubenhäuser brauchen ist logisch das aber Missionare in ein Land kommen das seine Identität durch äussere Kräfte gefährdet sieht und indem Spaltungsängste herrschen die ihnen vor der Nase wie im Irak gezeigt werden schafft eben kranke Ängste.
Es ist wie in Europa nur dort herrscht die Angst vor dem Fremden während in der Türkei die Angst vor dem Niedergang herrscht oder ist vielleicht beides doch das selbe.
Die weltpolitische Lage nachdem 11.9.01 hat sich auch dahingehend nicht nur im Westen verändert und das versuch ich auch zu erklären.

Nochwas persönliches zu aggresiven Missionaren ich kann sie nicht leiden und finde das sie sogar zu weit in der Mission aus christlicher Sicht gehen(Jesus hat das bestimmt nicht gewollt) aber sie haben trotzdem das recht zu leben man sollte ihr Leben achten weil man sonst die Achtung vor dem eigenen Leben verliert und damit vor dem Glauben,es sind auch Geschöpfe Gottes Menschen eben.
Das was diese Leute gemacht haben zeigt das es überall die gleichen Gemüte herrschen Angst und dadurch geschaffene Hass.


P.S.
Ich hab jetzt mal einige türkische Quellen nachgeschaut und dort ist die Rede das bei einem der Täter derselbe Brief aufgetaucht sei der Propaganda ausdrückt und beim Fall Hrant Dink ebnfalls Tatbestandteil war.
Dieselbe nationalistische Gruppierung??

Und ob diese Tat etwas mit den Präsidentschaftswahlen zu tun hat?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/594/110484/">http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/594/110484/</a><!-- m -->


- Lara - 29.04.2007

Ich habe ein Urteil gefunden, das sehr gut hier her passt, wie ich meine,
zeigt es doch wie der Koran richtig! ausgelegt und gelebt werden muß.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://diestandard.at/?url=/?id=2855133">http://diestandard.at/?url=/?id=2855133</a><!-- m -->

Zitat:Richter ordnete nach einer Klage die "Gleichbehandlung" der beiden Ehefrauen an
Riad - Ein Gericht in Saudi-Arabien hat einem mit zwei Ehefrauen verheirateten Mann vorgeschrieben, an welchen Wochentagen er jeweils mit ihnen Sex haben darf. Nachdem eine der beiden Frauen wegen "ungerechter und ungleicher Behandlung" gegen ihn geklagt hatte, ordnete der Richter in der östlichen Provinz Al-Ahsa an, dass er abwechselnd immer eine Nacht im Haus der ersten Frau und eine Nacht im Haus der zweiten verbringen müsse.

Er dürfe auch jeweils nur mit der Frau schlafen, "der dieser Wochentag gehört". Wie die saudi-arabische Zeitung "Al-Watan" am Montag berichtete, verpflichtete der Richter den Ehemann außerdem, auf private Reisen immer beide Ehefrauen mitzunehmen, es sei denn, eine der beiden Frauen verzichte freiwillig auf die Reise.

In Saudi-Arabien dürfen Männer nach islamischem Recht bis zu vier Ehefrauen gleichzeitig haben. Der Islam schreibt allerdings vor, dass alle Gattinnen gleich zu behandeln seien. Muslimische Kritiker der Vielehe sind der Auffassung, dass diese Gleichbehandlungs-Vorschrift dazu dienen solle, die Männer davon abzuhalten, mehrere Frauen zu heiraten, da eine absolut gleiche Behandlung praktisch unmöglich sei. (APA/dpa)



- Azrail - 29.04.2007

Lara schrieb:Ich habe ein Urteil gefunden, das sehr gut hier her passt, wie ich meine,
zeigt es doch wie der Koran richtig! ausgelegt und gelebt werden muß.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://diestandard.at/?url=/?id=2855133">http://diestandard.at/?url=/?id=2855133</a><!-- m -->

Zitat:Richter ordnete nach einer Klage die "Gleichbehandlung" der beiden Ehefrauen an
Riad - Ein Gericht in Saudi-Arabien hat einem mit zwei Ehefrauen verheirateten Mann vorgeschrieben, an welchen Wochentagen er jeweils mit ihnen Sex haben darf. Nachdem eine der beiden Frauen wegen "ungerechter und ungleicher Behandlung" gegen ihn geklagt hatte, ordnete der Richter in der östlichen Provinz Al-Ahsa an, dass er abwechselnd immer eine Nacht im Haus der ersten Frau und eine Nacht im Haus der zweiten verbringen müsse.

Er dürfe auch jeweils nur mit der Frau schlafen, "der dieser Wochentag gehört". Wie die saudi-arabische Zeitung "Al-Watan" am Montag berichtete, verpflichtete der Richter den Ehemann außerdem, auf private Reisen immer beide Ehefrauen mitzunehmen, es sei denn, eine der beiden Frauen verzichte freiwillig auf die Reise.

In Saudi-Arabien dürfen Männer nach islamischem Recht bis zu vier Ehefrauen gleichzeitig haben. Der Islam schreibt allerdings vor, dass alle Gattinnen gleich zu behandeln seien. Muslimische Kritiker der Vielehe sind der Auffassung, dass diese Gleichbehandlungs-Vorschrift dazu dienen solle, die Männer davon abzuhalten, mehrere Frauen zu heiraten, da eine absolut gleiche Behandlung praktisch unmöglich sei. (APA/dpa)


Noch etwas als Information von meiner Seite,in der arabischen vorislamischen Zeit also in Mekka war es üblich viele Frauen zu haben da diese keinen Wert hatten(weibliche Babys wurden sogar lebendig begraben,siehe heute Indien Abtreibuingen von Mädchen) also nicht gleichgestellt waren.
Aus eben dieser arabischen vorislamischen Tradition kommt dieses ganze Polygame.
Der Prophet Mohammed selbst hat das versucht einzudämmen er selbst hatte zwar 12 Frauen(das könnte ich auch erklären) aber er gab eben die Regel das man maximal vier Frauen haben darf und zusätzlich schränkte er es nochmal ein indem er eben das Gleichgehandlungsrecht brachte und zwar in allen Punkten auch im finanziellen.Darüberhinaus war die Zweitehe nicht möglich wenn die erste Ehegattin dem nicht zugestimmt hatte.Man musste auch die Zustimmung des Ehepartners einholen.
Zusätzlich zu dieser erschwerung kam hinzu das die späteren Khalife die den Propheten kannten als Freunde eine Einehe praktizierten.

Man sieht also wohin das eigentlich hingehen sollte,das die Saudis als Wahhabiten wortwörtlich nehemen ist eben ihre Intepretation des ganzen.


- Erich - 29.04.2007

mit zwei (Ehe?)Frauen könnte ich mich ja durchaus noch anfreunden, entspricht schließlich auch alttestamentarischer Vorgabe - aber zwei Schwiegermütter?


Ehe ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln


- Lara - 30.04.2007

Azrail schrieb:Man sieht also wohin das eigentlich hingehen sollte,das die Saudis als Wahhabiten wortwörtlich nehemen ist eben ihre Intepretation des ganzen.

Das finde ich "eigentlich" ganz gut, ich hoffe das sich dass weiter fortsetzt.
Man hätte dann zumindest mal die "reine" Lehre.

Erich schrieb:Ehe ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln

Hast du dich jetzt mit einem Bläschenvirus angesteckt? :mrgreen:
*duck-und-wech*


- Erich - 30.04.2007

Um Wiederholungen zu vermeiden verweise ich auf mein Posting von soeben im Türkei-Thread <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=1924&start=1500">viewtopic.php?t=1924&start=1500</a><!-- l -->

@Lara
Windpocken hatte ich schon .... keine Chance


- Erich - 24.06.2007

Erich schrieb:http://de.rian.ru/world/20070313/61943140.html
Zitat:UNESCO-Forum in Paris: Dialog der Kulturen und Zivilisationen

19:17 | 13/ 03/ 2007

PARIS, 13. März (RIA Novosti). Im Hauptquartier der UNESCO in Paris hat das internationale Forum „Dialog von Kulturen und Zivilisationen: Brücke zwischen Menschenrechten und Moralwerten“ begonnen.
...
da hab ich doch glatt den alten Thread wieder ausgegraben, mit einigen "ketzerischen Feststellungen"

also:
Islamische Toleranz:
Tunesien (zu 98 % ein islamischer Staat):
In Tunis steht an der Prachtstraße - direkt vor den Toren der Medina, die französische Kathedrale,
das ist etwa so, als ob in Münchens Ludwigstraße anstelle der Ludwigskirche eine Moschee stehen würde:

In Karthago (einem Vorort von Tunis) wird der alte Stadthügel von - ja, stimmt, einer katholischen Kathedrale gekrönt, keiner Moschee ....

Christliche Toleranz:
Deutschland (na ja, zu 2/3 christlich - nach Taufschein):
Der Bau einer Moschee in München wird aus "baurechtlichen Gründen" behindert, die Stellplätze .... (dabei darf !!! man in Münchens Innenstadt gar keine Hoch-/Tiefgaragen und Stellplätze errichten, um den Verkehr draussen zu lassen)

fehlt jetzt nur noch, dass man vor den Minaretten entsprechende Abstandsflächen fordert, dann ist mit der gleichen Begründung jeder Kirchturm gefährdet ....


- Erich - 22.07.2007

ich möchte hier einen Strang aus dem Irak-Thread fortführen, es ging und geht mir darum, aufzuzeigen, dass für eine wirksame Unterstützung einer Ordnungsmacht die genaue Kenntnis der Kultur, der Verhaltensmuster und Verhaltensweisen der einheimischen Bevölkerung wünschenswert ist, um nicht als "Besatzungsmacht" zu erscheinen.
Der Gedanke ist im Ansatz aus der These von Huntington entstanden, die ich hier als bekannt voraussetze.

Um mal etwas weiter zu denken, einen größeren Überblick zu gewinnen, gehe ich erst einmal in eine andere "Weltecke", nach Tibet; obwohl beide Völker benachbart sind und sich in der Geschichte sogar gegenseitig beherrschten (die tibetanischen Herrscher wurden aber bald von den Chinesen assimiliert) gibt es ein gegenseitiges völligs Unverständnis der Kultur und der Lebensweise, ich zitiere mal
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/online/2007/24/tibet-reportage">http://www.zeit.de/online/2007/24/tibet-reportage</a><!-- m -->
Zitat:© ZEIT online 13.6.2007 - 08:03 Uhr

Stachlige Hilfe

China versucht, das annektierte Tibet mit großem Aufwand zu entwickeln. Doch viele Projekte schaden der Bevölkerung mehr, als dass sie ihr nutzen. Ein Augenzeugenbericht

...
Noch so ein Dorf: Das heißt, hier wohnen umgesiedelte Tibeter. Jemand in der Kreisregierung muss bei der Durchsicht der Armutsstatistiken festgestellt haben, dass die Stadtbevölkerung mehr verdient als die Bauern mit Feldern in über 3500 Metern Höhe und die Nomaden. Also werden Landbewohner zur Armutsminderung an den Rand einer Kreisstadt umgesiedelt. Baumaterial stellt die Regierung, die Arbeitskraft der Bauer oder Nomade. Nur, erzählt Kesang Nobo, ist es aber leider so, dass der Bauer oder Nomade seine Felder und seine Yaks immer noch oben auf dem Berg hat. Und deswegen die neue Wohnung wieder verlässt, sobald er feststellt, dass es für ihn in der Kreisstadt keinerlei Einkommensquellen gibt. Die neu errichteten Häuser stehen tatsächlich alle leer.
...

Entwicklungshilfeorganisation, immer wieder feststellen, dass die mit guten Absichten begonnenen Maßnahmen zur „Entwicklung Westchinas“, wovon der tibetische Kulturraum einen großen Teil einnimmt, häufig ins Leere laufen. Oder sie schaden der Bevölkerung mehr, als dass sie ihr nutzen. Das liegt zum einen daran, dass die einzelnen Maßnahmen nicht sorgfältig genug geplant werden. Und zum anderen daran, dass der betroffenen Bevölkerung keine Mitspracherechte eingeräumt werden.

Einige Beispiele
....



- Tiger - 08.06.2008

Um die Diskussion von hier
<!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=2054&start=225">viewtopic.php?t=2054&start=225</a><!-- l -->
fortzuführen (es passt wohl besser in diesen Thread) :

@Quintus Fabius

Du bringst da einige gute Punkte. Sehr gut!

Zitat:So setzt man beispielsweise Planwirtschaft und Kommunismus gleich usw, aber eigentlich sind dies getrennte Sachen.
Stimmt.
Der Untergang der damaligen Sowjetunion war übrigens nicht durch die Planwirtschaft an sich verursacht, sondern dadurch, das das politische, diktatorische System der Sowjetunion sie immer wieder beeinflusste.
Das Diktatur eine alles lähmende Bürokratie und auch einen Mangel an Initiative bewirkt, ist klar, hinzu kamen teils sinnlose Prestigeprojekte und das Wettrüsten.
Auch hätte die Sowjetunion als kommunistisches Systeme keine Diktatur herausbilden müssen...

Zitat:Der Kapitalismus ist nun in meinem Verständnis ebenfalls eine Verbrechischer Ideologie.
Er ist in der Praxis auch ein sehr rassistisches Konzept, denn er basiert auf der Ausbeutung und Entrechtung von armen Schichten, die möglichst anderen Ethnien angehören.
Wir regen uns über Staaten auf, die ihre Bürger wegen ihrer Meinung ins Gulag werfen - doch was machen unsere Konzerne? Sie lassen auf ihren Plantagen Achtjährige mit Macheten schuften, möglichst 14 Stunden am Tag, und besprühen sie dabei mit irgendwelchen Pestiziden, von denen ihre Kinder womöglich später Anencephalus bekommen. Nur damit wir unsere Bananen und dmöglichst gemäß EU-Norm gekrümmt bekommen. Natürlich ist es der betreffende Konzern, der sich sowohl auf Kosten der Arbeiter in Übersee als auch auf Kosten von uns Konsumenten bereichert.
Ditto im Fall von Schuhen. Sie werden unter für uns fast unvorstellbaren Zuständen in Indien produziert. Die Arbeiter(innen) werden misshandelt, sind gefährlichen Stoffen ausgesetzt, und ein Konzern hat sogar "seinen" Arbeiterinnen mit Amphetaminen angereichertes Wasser vorgesetzt, nur damit sie länger arbeiten konnten.
Wollte man den Schuhherstellern menschenwürdige Arbeitsbedingungen sichern, müssten die Preise pro Paar Schuhe übrigens nur um 50 Cent angehoben werden.

Zitat:Der Kapitalismus ist auch nur eine Weltliche Religion, inklusive Heilsversprechen und allem sonstigen was zu einer Religion dazu gehört.
Zustimmung. Und wie bei den meisten Religionen ist der Himmel nicht für alle. Der Kapitalismus ist dabei besonders ungerecht, weil der Himmel nur denen offensteht, die genug Kapital haben...

Zitat:Die jetzige Menschheit wäre eigentlich mit Öl noch problemlos ernährbar, es dürfte eigentlich beim Stand unserer Technologie gar keine Hungertoten geben, und auch keinen Hunger.
Der Hunger hat häufig andere Ursachen als die (Nicht)Verfügbarkeit von Nahrungsmittels, wie etwa Mängel an der Infrastruktur. Gerade Strassen sind hier von großer Wichtigkeit.
Zudem waren Hungersnöte in Afrika auch häufig Ergebnis von anderen Ursachen, etwa Kriegen. Tatsächlich haben viele afrikanische Staaten trotz mangelnder Infrastruktur und schlechter Wirtschaftslage nie eine Hungersnot erlebt.

@revan

Zitat:Der Kapitalismus ist die Realität auch wenn es grausam für den kleinen Mann ist so ist es doch das System das zur Menschlichen Natur passt und es funktioniert.
Woran machst du das fest?

Zitat:Naja für Golfplätze und deren Unterhalt werden ca. 160 Milliarden ausgegeben warum nicht da sparen warum muss immer die Rüstungsindustrie als Sündenbock herhalten
Guter Gedanke von dir - und: Es ist ein kommunistischer Gedanke.
Warum einer kleinen Elite ein teures Privileg gönnen, wenn man das Geld besser für die Allgemeinheit anlegen kann? Etwa in Nahrungsmittel.
Genug Mitglieder der Elite vertrödeln dort eh nur ihre Zeit und schaffen dabei nichts.
Ich bin stolz auf dich! Big Grin

Zitat:Die Masse der Menschheit ist leider Dumm wäre sie das nicht gebe es keine Überbevölkerung und keine Kriege und keine Religion.
Die Menschen sind vor allem gierig, auch nach Heil. Dies kann ihnen etwa die Religion geben, ein Krieg kann sie über Probleme ihrer Gemeinschaft hinwegtrösten - besonders, wenn er für die eigene Seite erfolgreich ist und für Unterhaltung sorgt - und die Überbevölkerung soll auch für etwas sorgen...

Zitat:der Kommunismus ist auf Biologisches Wesen nicht anwendbar da er davon ausgeht das alle Individuen gleich sind.
Sind sie das etwa nicht? Sorgen wir nicht vielleicht erst für Ungleichheiten?


- Erich - 08.06.2008

Tiger schrieb:....
Der Untergang der damaligen Sowjetunion war übrigens nicht durch die Planwirtschaft an sich verursacht, sondern dadurch, das das politische, diktatorische System der Sowjetunion sie immer wieder beeinflusste.
Das Diktatur eine alles lähmende Bürokratie und auch einen Mangel an Initiative bewirkt, ist klar, hinzu kamen teils sinnlose Prestigeprojekte und das Wettrüsten.
Auch hätte die Sowjetunion als kommunistisches Systeme keine Diktatur herausbilden müssen...
....
ist der Untergang des sowjetischen Europa-Imperiums nicht durch Satelliten-TV ausgelöst worden, das mit dem Hereinbrechen eines anderen Weltbildes verbunden war?
Und welche Auswirkungen haben dann Medien wie Internet usw.??