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Pakistan - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Pakistan (/showthread.php?tid=2712) |
- Erich - 14.07.2007 Zwischenstand der Umfrage: es ist erstaunlich, dass bisher niemand ein zu massives Vorgehen der pakistanischen Regierung bemängelt - dabei hat die Aktion in der "Roten Moschee" zu erheblichen Aufruhr im Land (und möglicherweise dem Beginn einer Destabilisierung) geführt siehe das letzte Posting und: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7097086_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m --> Zitat:Unruheprovinz Waziristan - bastian - 14.07.2007 Ich denke nicht, dass Nachgeben und ein weniger "hartes" Vorgehen dem Regime von Musharraf zuträglich wäre. Musharraf ist seit Jahren das Ziel von Attentätern und steht unter erheblichem Druck der radikalen Islamisten, die ja auch Teil der Institutionen wie des Geheimdienstes sind. Musharraf hat eine merkwürdige Schaukelpolitik betrieben, dabei wird ein Militärherrscher wie er nie akzeptabel für die radikalen Islamisten sein. Im Fall der Roten Moschee hat Musharraf mE keine andere Wahl, als zu stürmen. Radikale Islamisten besetzen eine Moschee in der Hauptstadt in der Nähe des Regierungsviertels und nehmen Geiseln. Die Verhandlungen scheitern. Wenn die Regierung nicht hart zugeschlagen hätte, dann hätte Musharraf auch gleich den Flug ins Exil buchen können. Nachgeben war in der gegebenen Situation keine Möglichkeit. Nicht hart gegen die Islamisten vorzugehen, wäre mE Musharrafs Todesurteil. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/949/122781/">http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/949/122781/</a><!-- m --> Zitat:(...) - Erich - 14.07.2007 das ist ein Argument; allerdings wäre es dann doch auch - wenn man die SZ so interpretiert - wichtig, neben Musharraf vor allem demokratische und sekulare Kräfte zu unterstützen, aus Deinem Link: Zitat:...oder? EDIT: Zitat:Die Rote Moschee in Islamabad ist gestürmt. Beobachter befürchten, dass hunderte Menschen bei der "Operation Stille" starben. Schon rufen radikale Mullahs zur Rache auf, und von ihnen gibt es viele in Pakistan. Selbst wenn sie sich strafbar machen, etwa durch Unterstützung von Gewalt oder gar Terrorismus, haben die staatlichen Sicherheitskräfte vielfach nicht die Macht, ihrer habhaft zu werden. Weite Teile des Landes sind der staatlichen Kontrolle entglitten. Dabei geraten die eher liberalen Mehrheiten Pakistans aus dem Blick.mehr: morgen, Sonntag, 19:20 Uhr ARD Weltspiegel - bastian - 14.07.2007 Natürlich wäre es wünschenswert, eine demokratische Regierung in Pakistan zu haben. Leider haben sich die pakistanischen demokratischen Regierungen bisher mit bedrückender Regelmäßigkeit als inkompetent erwiesen. Die Unterstützung Musharrafs durch den Westen ist keine strategische Glanzleistung. Aber eine "regime change" könnte die Islamisten an die Macht bringen und Islamisten mit Zugang zu Atomwaffen ist ein strategischer Super GAU. Mein Wissen über die nicht islamistischen Alternativen in Pakistan zu Musharraf ist zugegebenermaßen beschränkt, aber nach den bisherigen Erfahrungen dürfte eine demokratische Regierung korrupt und ineffizient sein und ein leichteres Ziel für einen Umsturz durch Islamisten als Musharraf. Hätte Pakistan keine A-Waffen so wäre ich uneingeschränkt dafür, in Pakistan demokratische Kräfte zu unterstützen, aber jetzt das pakistanische Kartenhaus mit einem Unterstützen demokratischer Kräfte noch mehr ins Wanken zu bringen, halte ich für sehr riskant. - Azrail - 15.07.2007 bastian schrieb:Natürlich wäre es wünschenswert, eine demokratische Regierung in Pakistan zu haben. Leider haben sich die pakistanischen demokratischen Regierungen bisher mit bedrückender Regelmäßigkeit als inkompetent erwiesen. Wieso sollte das unterstützen von demokratischen Kräften destabiliserend sein,welchen Zusammenhang siehst du da? Ist nicht eine Diktatur dieser Art was gerade herrscht eher nicht destabiliserend was uns gerade gezeigt wird?Wie lange können sich Militärs halten die eigene Bürger in der Hauptstadt bekämpft? Gibt es nicht Alterantiven zu Islamisten in Form von gemäßigten Muslimen? Oder kann man sich vielleicht mit diesen Leuten an einen Tisch setzten? Sich einfach mit einer Dikatur abzufinden ist nicht gut weder für westliche Mächte wie auch wie für die eigen immer präsentierten Werte wie Freiheit und Rechtstaatlichkeit,man wirkt unglaubwürdig und bekräftigt damit eher Radikale. - Erich - 15.07.2007 Azrail schrieb:Wieso sollte das unterstützen von demokratischen Kräften destabiliserend sein,welchen Zusammenhang siehst du da?Bastian bezieht sich wohl auf die auf der letzten Seite mehrfach zitierte Kommentierung der SZ: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/949/122781/">http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/949/122781/</a><!-- m --> Zitat:10.07.2007 18:00 Uhrund sein Hinweis auf die bisherigen - schlechten - Erfahrungen mit demokratiscen Regierungen in Pakistan ist nicht von der Hand zu weisen. Gerade diese ausgelutschten, im Exil "darbenden" Politiker waren doch die ersten, die sich angemeldet haben um Musharraf zu beerben. Sie - die schon einmal versagt haben - dienen sich als "demokratische Alternative" an ... ich bin mir da nicht so sicher, ob das der richtige Griff wäre *hüstel* EDIT: die befürchtete Destabilisierung im Anschluss an die Auseinandersetzung um die "Rote Moschee" scheint sich bereits anzubahnen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7097086_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m --> Zitat:Terrorismus in Pakistan - BigLinus - 15.07.2007 Eine nicht unwesentliche Frage die sich dabei aber stellt ist doch folgende. In wie weit kann sich Musharraf auf seine eigenen Gefolgsleute in Staat und Militär verlassen? Auch wenn es bereits 30 Jahre her ist, aber es war der damalige Machthaber General Mohammed Zia ul-Haq, der 1977 das Kriegsrecht ausrief und in den folgenden Jahren bis zu seinem Tod 1988 die Islamisierung Pakistans einleitete. Die Gründe hierfür mögen fielfältig gewesen sein. Vielleicht der Einmarsch der Sowjets im Nachbarland Afghanistan und der dortige Wiederstand der Bevölkerung geklammert durch den Islam, der Eindruck der islamischen Revolution im Nachbarland Iran. Wer weiß? Es bleibt aber die Tatsache, daß dieser Militärmachthaber die Grundlage für die Fundamentalisierung in Pakistan vielleicht nicht legte, so aber zumindest gefördert hat. - bastian - 15.07.2007 @Azrail Erich hat meine Meinung ganz gut zusammengefasst. Wie gesagt, ich halte eine demokratische Regierung Pakistans für wünschenswert, allerdings habe ich Bedenken, dass es kompetente demokratische Politiker gibt. Ein Wechsel der Regierung in Pakistan hätte zwangsläufig Instabilität zur Folge, da die komplette Regierungselite ausgetauscht werden müsste. Es dürfte an kompetenten Verwaltern mangeln, die die Position der jetzigen Eliten einnehmen müssten. Hinzu kommt, dass das Militär über einen Machtverlust nicht sehr begeistert sein dürfte. All das bringt das Risiko einer chaotischen Regierungsübernahme mit sich und das ist bei einer Atommacht nie eine wünschenswerte Folge. Wenn Pakistan keine A-Waffen hätte, würde ich laut nach Wandel schreien und die Unterstützung Musharafs durch den Westen anprangern. Sorry, aber mE machen es die A-WAffen unmöglich einen rein moralischen Standpunkt zu vertreten. Mir sind keine gemäßigten Muslime in Pakistan bekannt mit denen man sich an einen Tisch setzen kann, das heißt aber nicht, dass es sie nicht gibt. Ich bezweifle aber, dass diese über die Kompetenz verfügen, einen Staat zu leiten, da ihnen einfach das Personal und die Erfahrung fehlt. Benazir Bhutto und Konsorten haben sich mE in der Vergangenheit völig diskreditiert. - Azrail - 15.07.2007 Zitat:allerdings wäre es dann doch auch - wenn man die SZ so interpretiert - wichtig, neben Musharraf vor allem demokratische und sekulare Kräfte zu unterstützen, Eigentlich ist es nicht mal wichtig was man untertützt um Stabilität zu haben sondern was man als Ziel und Grundprinzipien hat,wie z.B. Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit. Was bringt mir Sekularimsus wenn er weder Gerecht noch Rechtschaffend ist? Selbst eine Militärdiktatur kann Gerecht und Rechtschaffen handeln solange man sich das als Richtlinien nimmt. Musharraf hätte viel weniger Probleme hätte er sich sowas auf seine Fahnen geschrieben anstatt Taliban in der Vergangeheit und Amerika in der Gegenwart zu unterstützten man ist nicht integer sondern korrupt. 39 Festnahmen nach Attentat auf Musharraf - BigLinus - 18.07.2007 Zitat:39 Festnahmen nach Attentat auf MusharrafQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://onnachrichten.t-online.de/c/11/80/93/86/11809386.html">http://onnachrichten.t-online.de/c/11/8 ... 09386.html</a><!-- m --> - BigLinus - 22.07.2007 Zitat:Bundessicherheitsrat billigt Rüstungslieferung an PakistanQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/288907/fm/0/SH/0/depot/0/index.html">http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/bu ... index.html</a><!-- m --> - BigLinus - 25.07.2007 Zitat:Wachsender Widerstand gegen die Schiedsrichterrolle der Armee in Pakistan - Präsident Musharraf muss endlich Farbe bekennen und neue Verbündete suchenQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/wachsender_widerstand_gegen_die_schiedsrichterrolle_der_armee_in_pakistan_1.531907.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 31907.html</a><!-- m --> - Francisco - 26.07.2007 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/ausland/atomwaffe_aid_67839.html">http://www.focus.de/politik/ausland/ato ... 67839.html</a><!-- m --> Zitat:Pakistan testet erfolgreich Rakete Schneemann - Schneemann - 27.07.2007 Scheint so, als wenn bei den Auseinandersetzungen um die "Rote Moschee" in Islamabad (s. Poll-Thread) nun wohl die "2. Runde" eingeläutet wird. CNN-Meldung von vor ca. 1 Minute: Zitat:11 dead in blast near Red MosqueLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2007/WORLD/asiapcf/07/27/pakistan.mosque.ap/index.html#cnnSTCText">http://www.cnn.com/2007/WORLD/asiapcf/0 ... cnnSTCText</a><!-- m --> Schneemann. - ThomasWach - 08.08.2007 Zitat:Presidential hopefuls attack Obama's remarks about PakistanStory Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://edition.cnn.com/2007/POLITICS/08/07/obama.pakistan/index.html">http://edition.cnn.com/2007/POLITICS/08 ... index.html</a><!-- m --> Interessant finde ich folgende Aussage, insbesondere wenn man bedenkt, wie belastet die amerik.-pakist. Beziehungen sind und wie sehr die Amerikaner auf ihre Souveränität wert legen! Zitat:Sen. Joe Biden of Delaware responded later in the debate, noting that the strategy Obama outlined was already U.S. policy. Das wird man in Pakistan nicht gern hören. Die Aussagen von Obama hatten in Pakistan auch einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Diese Aussagen wird man da sicher auch gar nicht gern hören. |