Venezuela - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Venezuela (/showthread.php?tid=361) |
- Erich - 19.10.2005 Zitat:Shahab3 posteteweil das Zitat oben lautet: Zitat:....first steps in a long road to develop nuclear weaponry. (...)dann weiter: Zitat:Shahab3 postete...Erstens ist Atomkraft aufgrund der Milliarden, die über die Jahrtausende zur Überwachung und Sicherung der Restmüll-Lager benötigt werden, die teuerste Art der Energiegewinnung Zweitens kann gerade ein Ölexporteuer wie Venezuela ohne Zeitdruck in alternativen, umweltschonenden Energiesystemen investieren - Solar, Windkraft (Venezuela ist ein Küstenland mit ständig wechselnden auf- und ablandigen Windrichtungen), Wasser (Venezuela ist ein Bergland mit großen Wasserkraftressourcen) oder "Zukunftsmusik" wie Aufwindkraftwerke ....... :baeh: - Shahab3 - 19.10.2005 @Erich Zitat:Erich posteteIch habe mir als aufgeklärter Mensch abgewöhnt, Interpretationen anderer Leute zu eigen zu machen. Genau deshalb habe ich auch davon abgeraten, sich durch politisch motivierte Thesen verrückt machen zu lassen. Somit sollte man bei dem Thema nicht ständig "den Teufel an die Wand malen", den "Ball flach halten", etc..<5€ ins Phrasenschwein schmeiss> Zitat:Erstens ist Atomkraft aufgrund der Milliarden, die über die Jahrtausende zur Überwachung und Sicherung der Restmüll-Lager benötigt werden, die teuerste Art der EnergiegewinnungNope. Das ist ein Gerücht, das von Atomkraftgegnern immerwieder propagiert wird. Leider ist und bleibt es falsch! Atomstrom ist die günstigste Form der Energiegewinnung. Zitat:Zweitens kann gerade ein Ölexporteuer wie Venezuela ohne Zeitdruck in alternativen, umweltschonenden Energiesystemen investieren - Solar, Windkraft (Venezuela ist ein Küstenland mit ständig wechselnden auf- und ablandigen Windrichtungen), Wasser (Venezuela ist ein Bergland mit großen Wasserkraftressourcen) oder "Zukunftsmusik" wie Aufwindkraftwerke .......Ok, da fehlen ganz offensichtlich Kenntnisse über Stromproduktion. :baeh: Die von Dir genannten Kraftwerksarten wären alle nicht in der Lage den dauerhaft und in stabilem Maße benötigten Grundbedarf zu befriedigen. Du brauchst also eine feste Basis (->Grundlastbedarf) bei der Stromproduktion. Die genannten Alternativen könnten allenfals helfen etwa in der Mittel- oder Spitzenlast als Ergänzung zu dienen. So muss ich Deine kühnen Pläne leider enttäuschen. Übrigens kann sich gerade ein Land wie Venezuela, bei stetig steigendem Eigenbedarf und gleichzeitiger Abhängigkeit vom Ölexort, eben nicht erlauben, den Ölexport im Maß der eigenen fortschreitenden Entwicklung herunterzufahren. Da beißt sich die Katze selbst in den Schwanz und beraubt sich des eigenen Wirtschaftsmotors. Hinzu kommt noch, dass höchstwahrscheinlich auch Geld für Forschung/Kompetenz fehlen, um revolutionäre Fortschritte auf dem Gebiet in absehbarer Zeit zu erreichen und umzusetzen. Sprich : Ganz abgesehen von der möglichen Umsetzung/Sinnhaftigkeit, die wie beschrieben bereits anzuzweifeln ist, stellt es erst Recht für ein vom Ölexport abhängiges Schwellenland, nicht denr Weg der ersten Wahl dar. - Erich - 20.10.2005 1) Kosten Atomstrom das scheint in einen "Glaubensstreit" auszuarten - und dann lass ich Dir Deinen Glauben ... 2) Wasserkraft und Grundlast: da möcht ich dann doch widersprechen, und zunächst einmal klären, wo denn die Energie in Venezuela gebraucht wird - doch wohl da, wo die Bevölkerung wohnt - und das ist ein schmaler Streifen an der Küste von Maracaibo bis zur Orinocomündung gegenüber von Trindidad, der schnell steil ansteigt, sowie die Gebirgskette, die sich von Caracas bis nach Kolumbien (San Christobal) hinzieht, indem ich zunächst das "Gebirgsland Venezuela (die Llanos im Hinterland zum Orinoco hin sind praktisch überhaupt nicht besiedelt) mit den topografisch vergleichbaren "Gebirgsländern" Österreich und der Schweiz vergleiche: a) am Beispiel Österreich: In Österreich - ebenfalls einem Gebirgsland - steht die energetische Nutzung des Wassers von Stauseen im Vordergrund. Das energiewirtschaftlich genutzte Wasser entspricht einer Menge von fast 3200 Mio. kWh pro Jahr. Die Wasserkraft ist die wertvollste österreichische Energieform, die sich jährlich erneuert. Die Wasserkraft liefert etwa zwei Drittel der elektrischen Energie, die in Österreich verbraucht wird. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wwf.at/Channels/alpen/wissenswertes/wasserreich/article960">http://www.wwf.at/Channels/alpen/wissen ... article960</a><!-- m --> Dabei liefern Laufkraftwerke den Basisstrom (Deckung der Grundlast). Zu Belastungsspitzen wird zusätzlich „Spitzenstrom" in Speicherkraftwerken erzeugt. Strom kann dort nicht nur in großen Mengen gespeichert werden, er wird dann produziert, wenn er benötigt wird. b) Wasserkraft in der Schweiz: Auch in der Schweiz bildet Wasserkraft die eigentliche Basis der Stromversorgung. Rund 60 Prozent des Strombedarfs wird durch Wasserkraft abgedeckt. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wwf.ch/de/derwwf/themen/klima/lifestyle/wasserkraft/index.cfm">http://www.wwf.ch/de/derwwf/themen/klim ... /index.cfm</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bwg.admin.ch/themen/wkraft/d/">http://www.bwg.admin.ch/themen/wkraft/d/</a><!-- m --> Davon entfallen etwa 47 % auf Laufkraftwerke (Grundlast), 48 % auf Speicherkraftwerke (Spitzenlast) und 5 % auf Pumpspeicherkraftwerke. Wenn schon hoch industrialisierte Länder wie Österreich (83.000 qkm, 8 Mio. Einw.) und die Schweiz (41.000 qkm, 7 Mio. Einw.) den größten Teil ihres Strombedarfes - auch der Grundlast - aus Wasserkraftwerken decken können, dann wird das für das wesentlich größere Venezuela (912.000 qkm) mit seinen wesentlich größeren Ressourcen und dem deutlich geringeren Bedarf (25 Mio. Einwohner - also 11fache Fläche Österreichs aber nur 3-fach Einwohnerzahl) auch möglich sein. c) Strombedarf "am Ort decken": Venezuela ist ein großes, kaum erschlossenes und im Verhältnis zu Europa wesentlich weniger dicht besiedeltes Land. Strom aus Atomkraftwerken müsste über weite Strecken transportiert werden. Es stellt sich daher die Frage, ob anstelle dieser enormen Infrastrukturaufwändungen (die zusätzlich zu den Kosten für Entwicklung, Errichtung und Entsorgung von Atomanlagen entstehen) nicht dezentrale Stromversorgung sinnvoll ist. Auch hier wieder das Beispiel Österreich: einmal eine Tabelle der Anzahl der Kleinkraftwerke und der Engpassleistung <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kleinwasserkraft.at/administration/12kw/files/GroessenverteilgKW.doc">http://www.kleinwasserkraft.at/administ ... eilgKW.doc</a><!-- m --> dann etwas Hintergrundinformation zur Planung und Errichtung von Kleinkraftwerken <!-- m --><a class="postlink" href="http://kleinwasserkraft.at/administration/12kw/files/hb_Planung_kwkw.pdf">http://kleinwasserkraft.at/administrati ... g_kwkw.pdf</a><!-- m --> Nun ist auch in Venezuela nicht überall Wasserkraft zur Verfügung. Gerade die Inseln vor der Küste (Antillen) brauchen aber "örtliche Stromversorgung". Warum sollte da nicht an Sonnenenergie (Solarzellen zur Hausstromversorgung) und (da Inseln !) nicht auch an Windenergie gedacht werden. So, nun kommt die zweite in Venezuela besiedelte Fläche - das Küstenland an der Karibik - und damit 3) Windkraft und Grundlast: Erst mal zitier ich jetzt einen Ölmulti, um nicht in den Geruch "grüner Scheuklappendenke" zu kommen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.total.de/de/detotal.nsf/VS_OPM/A52EB52D15F7B394C1256EE4003D83F5?OpenDocument">http://www.total.de/de/detotal.nsf/VS_O ... enDocument</a><!-- m --> Zitat:Die Windenergie ist eine der vielversprechendsten Quellen für erneuerbare Energieformen. Ihre Nutzung kann einen wichtigen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten. Seit Mitte der neunziger Jahre ist die Nutzung der Windenergie weltweit jährlich um rund 30 Prozent gestiegen. Ende des Jahres 2000 erreichten die Windparks der ganzen Welt eine Kapazität von 17.200 Megawatt (MW). Führende Länder in Europa sind Deutschland mit 8000 MW, Spanien mit 3200 MW und Dänemark mit 2400 MW.- das ist auf europäische Verhältnisse bezogen - und nach einer EU-Studie könnten wesentlich größere Teile des deutschen Stromverbrauchs durch Windkraft gedeckt werden <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke/10324/">http://www.3sat.de/3sat.php?http://www. ... cke/10324/</a><!-- m --> (auch hier gilt: die Windräder an der Küste drehen sich ständig, weil ständig Wind vorhanden ist - die "Grundlast" ist also relativ sicher, und zusätzliche Windräder, die bei Bedarf "zugeschaltet" werden können, könnten auch zur Abdeckung von Spitzenbedarf verwendet werden) Alleine die "regenerativen" Energieträger Wasser und Wind (in alphabetischer Reihenfolge) müssten also für Venezuela genügen, um mehr als erhebliche Teile des lokalen Energiebedarfs dezentral zu erzeugen. 4) Was bleibt übrig? Vielleicht (!!!) noch ein zusätzlicher Bedarf für die Millionenstadt Caracas mit 1.815.681 Einwohnern in der eigentlichen Stadt und 5.723.728 in der Agglomeration (dazu gehört dann wohl auch das rudn 150 km entfernte Valencia mit seinen 1,2 Mio. Einwohnern), Maracaibo mit rund 2 Mio. Einwohnern - und dann? Das sind zwei größere Zentren, deren weitaus größter Energiebedarf woa durch regenerative Energieträger - insbesondere wohl Wasserkraftwerke - gedeckt werden können. Und da stellt sich dann doch die Frage, ob ein möglicherweise (!!!) auftretendes Defizit nicht vielleicht durch Wärmekraftwerke gedeckt werden kann - ich denke an kombinierte Müllverbrennungsanlagen oder - gerade bei Maracaibo - an spezielle Anlagen, die dort sonst nicht verwertbare Rückstände aus der Ölproduktion thermisch verwerten. Ein Atomkraftwerk ist derzeit jedenfalls selbst für Caracas schon "überzogen" - und dazu die ganzen Entwicklungskosten ????? - Skywalker - 20.10.2005 Zitat:Für Venezuela-Anleihen spricht nur der Öl-BoomQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405A808EF01024D15375/Doc~E00F3B8B42CA740FDAA85EC670E65FFE5~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405 ... ntent.html</a><!-- m --> - Shahab3 - 20.10.2005 @Erich Zitat:das scheint in einen "Glaubensstreit" auszuarten - und dann lass ich Dir Deinen Glauben ...Nö. Die einzige Glaubensfrage hier ist, dass Du nicht glaubst, was andere längst wissen. Zum Rest : Dein Vergleich mit den Alpenländern -Österreich, Schweiz- ist leider recht unpaasend. Wasser-Kleinkraftwerke bieten sich dort (sie stehen i.d.R. in den Hochalpen) einfach aufrund der Siedlungsstruktur, als auch der geographischen Gegebenheiten einfach an. In jedem Tal fliessen Bäche, die irgendwo aus einem Gletscher gespeist werden. Die anliegenden Ortschaften überschreiten in den allerseltensten Fällen die Größe einer Kleinstadt. Zusätzlich mussten in den meisten Fällen in solchen Regionnen ohnehin diese Alpenbäche durch künstliche Einbauten und Sperren kontrollierbar gemacht werden. Hinzu kommt, dass der Bau von Überlanleitungen in diesen Regionen ziemlich unrentabel ist. Somit sind die Bedingungen einfach optimal für eine solche..hmm..Mikro-Energiewirtschaft. Daraus zu schliessen, dass dies ein Vorbild für die gesamte Welt sein könnte und die Atomkraft ersetzen kann, ist aber ehrlich gesagt, ziemlich naiv. Vielleicht könnte man sich für einige venezuelanische Dörfer eine Windkraftanlage, oder ähnliches vorstellen, dem will ich ja garnicht widersprechen. Aber das stellt doch nicht allenernstes ein Zukunftsplan für das gesamte Land, insbesondere die dichter besiedelten Regionen und vor allem industriell erschlossenen Gebiete dar. Hallo ?! :misstrauisch: Vielleicht könnte man ja auch den Mochima Nationalpark auflösen und dort einen großen Staudamm bauen ?! Selbige sind jedoch unter ökologischen Gesichtspunkten sehr umstritten und längst nicht so rentabel wie Atomstrom. Hinzu kommt, dass der Strom meist dort produziert wird, wo er eben nicht benötigt wird. Auf sumpfigem Gelände ( und das hätten wir dort ) macht das die Sache nochmal komplizierter. Aber ich seh schon. Warum einfach wenns auch kompliziert geht ?! Soll doch jeder Venezuelaner ein Windrad im Garten aufbauen, eine Solaranlage aufs Dach und Badezimmerlicht gibts über nen Dynamo an der Sch**-hausspülung. Warum auch einfach nen Atomkraftwerk bei Caracas aufstellen und die Stadt und die Industrie dort easy mit günstigem Strom versorgen ?! Schon klar, Erich - Erich - 21.10.2005 Zitat:Shahab3 posteteDu beschreibst die Cord. de Merida und die anschließenden Küstengebirge bis zur Provinz Sucre :daumen: Zitat:...Vielleicht könnte man sich für einige venezuelanische Dörfer eine Windkraftanlage, oder ähnliches vorstellen, dem will ich ja garnicht widersprechen.ich spreche vor allem von den kleinen Antillen und den Küstenortschaften an der karibischen Küste Zitat:Aber das stellt doch nicht allenernstes ein Zukunftsplan für das gesamte Land, insbesondere die dichter besiedelten Regionen und vor allem industriell erschlossenen Gebiete dar. Hallo ?! :misstrauisch:mit den beiden vorgenannten Landschaften haben wir die gesamte besiedelte Fläche Venezuelas abgearbeitet. Die Sümpfe der Llanos sind genauso wie das Bergland von Guayana und das gesamte Einzugsgebiet des Orinoco praktisch unbesiedelt. Fragt sich, ob man dann für die verbleibenden zwei Ballungszentren wirklich Atomkraftwerke braucht ....Hallo ?! :misstrauisch: - Cyprinide - 21.10.2005 Vor allem frage ich mich, wie DU Shahab auf die Idee kommst in Österreich gäbe es keine Überlandleitungen zu den Dörfen in den Bergen. Denn wenn sich Überlandleitungen nicht rentieren, dann müssten ja die Deiner Aussage zufolge deshalb gebauten Kraftwerke die jeweiligen Ortschaften Autark machen weshalb - wegen der angeblichen Schwierigkeiten im Überlandleitungsbau dann ja keine Leitungen mehr verlegt würden... Ich kann mir aber nicht vorstellen daß abgesehen von ein paar Berghütten irgend eine Ortschaft nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen ist... - darüber hinaus: glaubst Du wirklich daß der Bau eines Kraftwerks in den Hochalpen leichter ist als das Verlegen von Stromleitungen? - Shahab3 - 21.10.2005 @Cyprinide In den Hochalpen gibt es in i.d.R. in jedem Tal eine handvoll kleiner Wasserkraftwerke, die dazu dienen die umliegenden Ortschaften mit Strom zu versorgen. Das ist tatsächlich so. @Erich Zitat:Fragt sich, ob man dann für die verbleibenden zwei Ballungszentren wirklich Atomkraftwerke braucht ....Hallo ?!Ja aber natürlich brauchen sie Atomstrom. Ich kenne kaum einen Staat der Welt der mittel- bis langfristig darauf verzichten können wird, Atomstrom entweder selber zu produzieren, oder zu importieren :hand: Daran ernsthaft zu zweifeln, ist Audruck einer Illusion. Aber auch wenn ich befürchte, dass sich die Diskussion im Kreis dreht, schildere ich gerne nochmal, warum diese Allgemeinsituation bei Venezuela nicht anders ausschaut : - Für einen bedeutenden Anteil kleiner Wasserkraftwerke stimmen die überwiegende Siedlungsstruktur und Geographie einfach nicht. Erstens kann ich nicht für jedes Indiodorf Turbinen in die Pampa setzen (bezahlst Du das ?) Zweitens gibt es dort garkeine hochalpine Geographie, wo in jedem Tal bei starken Gefälle, sehr schmale energiereiche Bäche fliessen. Die einzige Option wären in etwas flacheren Regionen, die klassischen Laufwasserkraftwerke, wie man sie von unseren Flüssen in Deutschland ganz gut kennt. Dazu fehlen aber an den vorher zu begradigenden Flüssen wieder überwiegend die großen Städte entlang der Ufer.... - Die Nutzungspotentiale der Wasserkraft in großem Stil, sind mit dem in vielerlei Hinsicht stark umstrittenen Guri-Staudamm ziemlich ausgelastet. -65%(!) der Landesfläche Venezuelas sind geschützt und bestehen aus Indianer-Reservaten und Naturparks. Das schliesst den Bau von Staudämmen in 2/3 des Landes komplett aus. Gleichzeitig stellen diese Regionen einen Großteil des Regenwaldgebietes dar, die Du so gerne unter Wasser setzten möchtest. Staudämme sind sowohl im Rahmen des Klimaschutzes, als auch lokalem Naturschutzes ohnehin eine ökologische Katastrophe. Dafür noch Regenwaldregion in großen Stil zu vernichten, setz dem Ganzen die Krone auf. :daumen: -Die von Dir genannten Alpenländer kommen trotz des großen Wasserkraftanteils um die Nutzung der Atomenergie ebenfalls nicht herum. Der Anteil des Atomstroms liegt in der Schweiz bei gut 50%. In Österreich -je nach Anbieter- zwischen ~5-25% mit stetig steigender Tendenz. Dabei besitzen die Ösis jedoch selbst keine Atomkraftwerke, sondern importieren aus dem Ausland. Das liegt zum einen an den von mir genannten (Lasten)Bedarf und andererseits am unschlagbar günstigen Preis für Atomstrom. Dennoch stellt A in gewisser Hinsicht ein durch Geographie und Siedlungsstruktur begründetes relativ atomstromfreies Musterland dar. - Venezuela deckt bereits 40% seines Energiebedarfs über den riesigen Guri-Staudamm. (Größenordnung vgl. mit CH/A) In Anbetracht der oben genannten Punkte, ist eine deutliche Erhöhung dieses Anteils (60 gar 70%) mehr als unwahrscheinlich. Eine Komplettversorgung ohnehin total auszuschliessen. -Mal ganz ehrlich : Warum sollte Venezuela nicht einfach ganz easy ein paar Atommeiler aufstellen und sich über Energieprobleme keine Gesanken mehr machen müssen. Damit hätte man eine ökologisch/sozialverträgliche Lösung mit der Indios und Regenwald gut leben könnten und obendrein noch einen unschlagbar günstigen Strom! Das Ganze wäre eine Lösung die auch noch gewährleisten kann, die Einnahmen des Ölexports in den Aufbau der eigenen Industrie und Infrastruktur zu investieren ohne das die Situation aufkommt, dass eine zu erwartende Steugerung des eigenen Energiebedarfs die eigene wirtschafrlich Entwicklung abbremst. ==> Unter rationalen Gesichtspunkten spricht eine ganze Menge für Atomstrom. Auch und insbesondere in diesem konkreten Fall. Wenn man sich aber durch diverse Zeitungsartikel und potentielle Atomwaffen eine Nuklearphobie einreden lässt, den kann man mit solchen Argumenten vermutlich auch nicht überzeugen. Da erscheint dann Photovoltaik auf Strohhütten und Staudämme im Regenwald scheinbar sinnvoller. :pillepalle: Somit komme ich dann doch auf Dein Angebot zurück, dass ganze als "Glaubensfrage" einzustufen.... - Shahab3 - 21.10.2005 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jungewelt.de/2005/10-21/006.php">http://www.jungewelt.de/2005/10-21/006.php</a><!-- m --> Zitat:Reaktor für Venezuela. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.khaleejtimes.com/DisplayArticle.asp?xfile=data/middleeast/2005/October/middleeast_October483.xml§ion=middleeast">http://www.khaleejtimes.com/DisplayArti ... middleeast</a><!-- m --> Zitat:Israel suspends contract to upgrade Venezuelan F-16s - Cyprinide - 21.10.2005 @shahab Zitat:@Cyprinideklar, das glaube ich gerne, wieso auch nicht? Der Grund dafür liegt aber viel mehr in der Verfügbarkeit von poteniellen Kraftwerksbauplätzen als in der Notlage keine Überlandleitungen bauen zu können wie Du es noch weiter oben geschrieben hast... Zitat:Hinzu kommt, dass der Bau von Überlanleitungen in diesen Regionen ziemlich unrentabel ist.Nach dieser Theorie dürften als Ortschaften mit eigenen Wasserkraftwerken keinen Anschluß ans Überleitungsnetz haben, was aber wohl mit Sicherheit nicht der Fall ist! - Shahab3 - 21.10.2005 @cyprinide Zitat:Nach dieser Theorie dürften als Ortschaften mit eigenen Wasserkraftwerken keinen Anschluß ans Überleitungsnetz haben, was aber wohl mit Sicherheit nicht der Fall ist!Das hängt vom Einzelfall ab und ist eine einfache Rechenaufgabe. Wenn der Strom günstiger ist, der über die Überlandleitung aus weiter entfernten Regionen geliefert werden kann, wählt man natürlich diese Variante. Aber wir geraten langsam etwas ot ... - Cyprinide - 22.10.2005 Zitat:Shahab3 posteteDas ist Deine Theorie! Aber kein 1. Welt Staat wie Österreich kann es sich leisten abgelegene Täler im Zweifelsfall Wochen oder Monate bis zur Reperatur eines Kraftwerks ohne Strom zu lassen! Ich würde mit Dir Wetten daß jede Ortschaft mit mehr als 10 Häusern ans nationale Stromnetz angeschlossen ist. Somit sind die Wasserkraftwerke ganz einfach gebaut worden weil die Plätze geeignet waren, nicht weil es zu kompliziert wäre Strommasten zu setzen! Daher ist das auch so nicht auf Venezuela anwendbar! - Erich - 29.10.2005 Zitat:Popeye postetedazu passt dann aber auch diese Meldung: <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=2217137">http://derstandard.at/?url=/?id=2217137</a><!-- m --> Zitat:21. Oktober 2005 15:11logisch macht das keinen Sinn: wenn ich verhindern will, dass Venezuela russische Technik kauft, dann darf ich den Staat nicht mit solchen Embargo-Maßnahmen in die offenen Arme der Russen treiben, denn aufgrund solcher Verhinderung wird sich Venezuela nach anderen Lieferanten umsehen, und die stehen nicht nur Mittelfristig zur Verfügung, da Russland sicher kurzfristig Flugzeuge aus seinen Beständen abgeben könnte. Logisch wäre das nur, wenn ein Schlag gegen Venezuela kurz bevor steht, also die "Lücke" zwischen dem Ausfall der F-16 und der Einsatzbereitschaft von russischen Ersatzmaschinen ausgenutzt werden sollte. Diese Entscheidung wird Chavez und seinen Helfern "Wasser auf die Mühlen" liefern. - Cyprinide - 29.10.2005 :bonk: Welch eine Logik... Jedes Land hat ja wohl ein recht auf Selbstverteidigung, wieso als sollten sie nicht die Jets kaufen dürfen die sie wollen... @Erich Glaubst Du wirklich daß die Amis es in Erwägung ziehen Venezuela anzugreifen? Was hat denn Chavez so böses gemacht? Wenn ich das richtig mitbekommen habe wollte der CIA ihn ja sogar per Putsch absägen, oder nicht? - Erich - 29.10.2005 Zitat:Cyprinide posteteich hab nichts von einem US-Schlag geschrieben, das kann auch eine "Contra-Bewegung" sein, und Chavez nutzt das Ganze doch ständig, um die Gefahr einer US-Invasion an die Wand zu malen (wohl wissend, dass nach dem Irak-Abenteuer die Herzen der Amerikaner dafür eher nicht zu gewinnen sind). |