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Kulturen im Konflikt - Druckversion

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- Azrail - 08.10.2006

Naja die Dänen sollte man nicht beachten die halten ein Stöckchen hin und erwarten das die Muslime springen um wiederum ihre eigenen Ziele verfolgen und die Muslime werden nicht überall,aber dort wo sie benutzt werden springen ,leider.
Das ganze ist lächerlich.

@Qintus es könnte sich so entwickeln wie du es sagst aber muss es nicht da wäre zu geradlinig,zum spielen braucht man immernoch zwei Parteien und ob es die geben wird?
Aus Sicht des Westens baut sich das auf(auch nicht bei allen) da geb ich dir recht aber aus islamischer Sicht gibt es das gar nicht die Staaten und die Völker und ja die gesamte Region ist völlig uneins völlig zersplittert da kann es keinen Kampf unter diesen zwei Seiten geben weil eine Seite doch gar nicht existiert,sie ist korrumpiert,erpressbar und völlig zerstritten.

Und was ist mit den Muslimen in Europa die 15 Millionen sind?
Sind das die Bauernopfer an der "Front"?!

Also Europa und die islamische Welt hatte seinen "Kampf der Kulturen" über Jahrhunderte schon hinweg ob sich das wiederholt bezweifle ich weil es eben Menschen auf beiden Seiten gibt die darauf keine Lust haben und das ist die Mehrheit.
Provokanten wird es auf beiden Seiten geben endeffekt wird es glaube ich eine Vermischung der Kulturen geben,die islamische Welt wird etwas westlicher und die westliche Welt etwas islamischer.


- Ingenieur - 08.10.2006

Zitat:Das ganze System ist seit so vielen Jahrzehnten, über einem Jahrhundert aber so aufgebaut, es richtet sich das Denken gegen einen Äußeren Feind der das Innen funktionieren läßt.
Also zwischen 1991-2001 ging es doch im Westen -speziell USA und GB- allen bestens. Die Abwesenheit eines äußeren Feindes hat sich allenfalls für die Rüstungsindustrie negativ ausgewirkt.

Wenn der äußere Gegner wegfällt -und er war ein Jahrzehnt lang nicht vorhanden!- dann müsste nach deiner Theorie doch das System aufhören zu funktionieren.


- Lara - 08.10.2006

Zitat:Quintus Fabius postete
Und einige kämpfen aus bloßem Glauben, also für die Religon und einige kämpfen nur für das Kämpfen selbst.

Es ist eben immer ein Gemisch und ihr laßt außer Betracht, das es Leute gibt und die gibt es: die eben weder für Ruhm noch für Geld noch für RAche kämpfen.

Und diese Leute, die eben nur wirklich für den Glauben oder eben für die Gewalt selbst kämpfen sind für Kriege und ihre Enwicklung sehr wichtig.
Wieso sollen die für die Entwicklung wichtig sein? Etwa wie die Folterkenchte der Inquisition? zynisch: Ihre Liebe zum Detaile?

Zitat:Wegen der zunehmenden Islamophobie möchte ich folgende Hypothese mal nennen:

MMn ist die Islamophobie und der Krieg des Westens gegen den Islam nur eine allzu logische Entwicklung. Die Wallstreet und der Anglo Amerikanische Kapitalismus haben von Anfang an eine Bipolare Ordnung dargestellt die einen Gegenspieler regelrecht benötigte.
Da geb ich dir recht.

Zitat:Das ist wie beim römischen Reich, alles lief über den Feind Karthago, über sehr lange Zeit. Dann war Karthago besiegt und nun gab es keine gleichstarken Gegner mehr in Reichweite. Man hatte eine lebensbedrohlichen Feind geschlagen und nun fehlte er, die Maschinerie lief leer, hohl. Also entdeckte man die Barabaren. Plötzlich waren die Barbaren in aller Munde, dabei waren sie gar keine Gefahr zu dieser Zeit. Vor dem Fall Karthagos kamen die Barbaren in Chroniken wie Schriftzeugnissen nur ganz am Rande vor, nach dem Fall Karthagos wurden sie erst wichtig.
Danke schön. Du ersparst mir unendliche Schreiberei.
Ja die Babaren der Römer, sie sind auch nichts anderes als heute der Islam, wie war denn das bei den Römern? Tiberius Graccus wofür starb er denn? Für eine Landreform, eine Umverteilung, eine "soziale" Idee. Natürlich kamen die Babraren da wie gerufen, aber hat es schlußendlich etwas gebracht? Nichts, nach endlosen Verlusten durch "mittelmäßige Eliten" (Zitat von Müller) mußte Gaius Marius capti sensi rekrutieren, die am Ende dann doch Land bekommen haben und später auch die Bürgerrechte (Römer). Und Gaius Julius Caesar? Der hat dann endgültig den Latifundien Besitzern und Sklavenhaltern den "Krieg" erklärt. Er hat die fruchtbarsten Ländereien in der Campania verteilt, er hat per Gesetz dafür gesorgt das Sklavenhalter (Großgrundbesitzer) auch freie Bürger beschäftigen und entlohnen mußten.
Er hat erkannt, Geld muß zirkulieren und darf nicht gehortet werden.


Das ist aber das Problem, es ist kein Krieg der Kulturen, kein Krieg gegen den Islam, oder sonst was. Das bekommen wir nur erzählt, das sind "unsere Barbaren", unsere Ablenkung, unser "Feind".
Es ist ein Krieg zwischen Arm und Reich, ein Krieg um Geld um Macht. Wieso soll ich noch etwas produzieren wenn es einen viel besseren Weg gibt mein Geld zu vermehren? Und wenn dabei durch Spekulationen ganze Länder den Bach runtergehen ist mir doch egal.

Zitat:Zwei völlig unabhängig voneinander ablaufende, kulturell bedingte Entwicklungen hin zu Feindschaft gegenüber dem anderen. Alles entwickelt sich auf beiden Seiten !! dahin, daß der Krieg kommt. Von selbst und ohne Manipulation, aus der bloßen Konstruktion beider Sozialkulturen heraus.

Zwei Informationen, im Kern also Meme die sich gegenseitig verdrängen müssen, weil sie 1 nicht koexistieren können und 2 das eine Mem auf einen Feind für das eigene Funktionieren angewiesen ist.

Das heißt, daß selbst wenn der Westen noch so friedlich wäre, der Islam trotzdem immer feindlicher werden würde und umgekehrt, würden alle Muslime friedlich bleiben würde der Westen trotzdem sie ablehnen und eine Phobie gegen sie entwickeln.
Nicht änderbare Feindschaft aufgrund der Umstände die sich von selbst hin zum größtmöglichen Konflikt, dem Krieg zwischen beiden Kulturen entwickelt.
Und noch mal, es geht Menschen in allererster Linie darum zu leben, ihren Kindern ein, wenn möglich, besseres Leben zu ermöglichen. Religion wird erst Thema wenn das nicht mehr möglich ist. Wo sind denn in den islamischen Ländern die Fundis? Unten bei den Armen, ihrer Armee, wenn drauf ankommt.
Wo sind denn in D die Leute die Angst gemacht bekommen ? (Islam Hysterie)
Unten, dort sieht man die "fund. Islamisierung" nur dort sieht man die ganz verhüllten Frauen, die bei denen man so etwas was wie "Phobie" verspürt könnte.


- Wolf - 09.10.2006

Zitat:Lara posteteWo sind denn in D die Leute die Angst gemacht bekommen ? (Islam Hysterie)
Unten, dort sieht man die "fund. Islamisierung" nur dort sieht man die ganz verhüllten Frauen, die bei denen man so etwas was wie "Phobie" verspürt könnte.
Das sind zwei gegenläufige Argumente: Die armen Europäer reagieren also aufgrund ihrer Dummheit und Unwissenheit moslemfeindlicher als gebildetere Bevölkerungsschichten - Oder die Armen in Deutschland treffen wohnortbedingt viel eher auf die ungebildeten Extremisten-Moslems und ihnen wird so im Alltag ein anderes Bild vermittelt das zur Anfachung von Phobien besser geeignet ist als das des Mittelschichtlers, der Vollverschleierung höchtens mal am Fernsehen gesehen hat.

Ich denke es ist weder das eine noch das andere. Die "dummen", einfachen Leute, wie es sie im Mittelalter gab, gibts nicht mehr und deshalb bezieht sich die "Phobie" wohl eher auf die Tatsache, dass man Lebensraum und Ressourcen mit Menschen teilt, die nach vollkommen anderen Wertvorstellungen leben als man selbst - und das einem selbst die fianziellen Mittel fehlen um sich diesem unsicheren, unkalkulierbaren Einfluss zu entziehen.


- Tiger - 09.10.2006

Ich kann mir gut vorstellen, das es unter Muslims ebenfalls eine gewisse Angst vor den zunehmend islamophoben und wieder verstärkt nationalistisch geprägten Europäern gibt.

@Ingenieur
Zitat:Irgendein deutscher Dichter, ich glaube Schiller, wird nach dem Afghanistan-Debakel der Engländer zitiert, dass in der Ödnis des Landes dem Vok der Krieg als einzige Ablenkung dient.
Du denkst dabei an Mangel an Beschäftigung, richtig? Das lässt sich ja schon bei genug Jugendlichen beobachten. Man hat nichts zu tun, fängt mit der berühmten "Spasskloppe" an, und kommt vielleicht soweit, das man später als Nazi-Skin Jagd auf Ausländer und Obdachlose macht oder bei Bandenkämpfen mitmischt.

@Quintus Fabius
Zitat:Ansonsten ist Dracul ein gutes Beispiel für jemanden der aus bloßer Kriegslust heraus kämpfte, also ohne wirklichen Grund.
Vlad Tepes aka Dracul hatte Gründe: Das osmanische Reich, das sich ziemlich expansionistisch gebärdete, lag quasi vor seiner Haustür. Da führt man dann natürlich lieber den ersten Schlag.
Zudem bestand die konkrete Gefahr, das die Osmanen einmarschieren und danach Vlad's jüngeren Bruder Radu, zu welchem der osmanische Sultan übrigens eine homoerotische Beziehung aufrechterhielt, als neuen Fürsten der Walachai auf den Thron setzen würden.
Ganz nebenbei waren da noch die walachischen Bojaren, die vor Vlad Tepes den Staat durch ihre Ränke innenpolitisch instabil gehalten hatten und deren Loyalität sich Vlad Tepes nicht sicher sein konnte. Das beste Mittel, um mögliche Unruhestifter vom eigenen Staat abzulenken und/oder kaltzustellen ist natürlich Krieg.


- Lara - 09.10.2006

Zitat:Wolf postete
Zitat:Lara posteteWo sind denn in D die Leute die Angst gemacht bekommen ? (Islam Hysterie)
Unten, dort sieht man die "fund. Islamisierung" nur dort sieht man die ganz verhüllten Frauen, die bei denen man so etwas was wie "Phobie" verspürt könnte.
Das sind zwei gegenläufige Argumente: Die armen Europäer reagieren also aufgrund ihrer Dummheit und Unwissenheit moslemfeindlicher als gebildetere Bevölkerungsschichten - Oder die Armen in Deutschland treffen wohnortbedingt viel eher auf die ungebildeten Extremisten-Moslems und ihnen wird so im Alltag ein anderes Bild vermittelt das zur Anfachung von Phobien besser geeignet ist als das des Mittelschichtlers, der Vollverschleierung höchtens mal am Fernsehen gesehen hat.

Ich denke es ist weder das eine noch das andere. Die "dummen", einfachen Leute, wie es sie im Mittelalter gab, gibts nicht mehr und deshalb bezieht sich die "Phobie" wohl eher auf die Tatsache, dass man Lebensraum und Ressourcen mit Menschen teilt, die nach vollkommen anderen Wertvorstellungen leben als man selbst - und das einem selbst die fianziellen Mittel fehlen um sich diesem unsicheren, unkalkulierbaren Einfluss zu entziehen.
Dummheit? Unwissenheit? Wo hab ich das geschrieben?

Also wenn, dann schon eher so:

Zitat:Oder die Armen in Deutschland treffen wohnortbedingt viel eher auf die ungebildeten Extremisten-Moslems und ihnen wird so im Alltag ein anderes Bild vermittelt das zur Anfachung von Phobien besser geeignet ist als das des Mittelschichtlers, der Vollverschleierung höchtens mal am Fernsehen gesehen hat.
Wobei "ungebildet" nichts mit Verschleierung (oder Turban?, nicht schimpfen wenn es das falsche Wort ist, danke!) zu tun hat.
"Phobie"-Xenophobie meinte ich.
Man kann einem Moslem nicht ansehen ob er ein solcher ist. Ausser er/sie zieht sich dementsprechend an. Das heißt wenn man eine Islamphobie erreichen möchte( im Sinne wie Quintus schrieb, als neuen Feind) setzt man natürlich da an wo es "auffällt".
Mir ging es um die Anfänge des Aufbaues eines Feindbildes.


- Azrail - 09.10.2006

@Tiger
Vlad Tepes genannt der Pfähler war ein Sadist der vor den Osmanen seine eigene rumänische Bevölkerung tyrannisierte und regelrechte sadistische Folterrituale in Wäldern durch führte wie zum Beispiel inmitten von gepfählten Bauern zu dinieren oder kleinen Kindern ihre gekochten Eltern als essen aufzwang.
Nicht um sonst nennt man ihn also den "Pfähler" oder eben "Dracula".

Als aber dieser Vlad Tepes(Pfähler) eben Osmanische Bürger pfählte und ihnen den Turban auf den Kopf nagelte entsandte die türkische Obrigkeit ein Strafexpedition,Anhgänger Vlads entschlossen sich zum Widerstand was darauf folgte war gegnseitiges abschlachten ein grenzgeplänkel die Osmanen köpften und Vlad pfählte und am Ende wurde er vollkommen vertrieben und ging ins Asyl wo er friedlich in seinem Bett starb.

Vlad Dracul war also in erster Linie ein Sadist der wie genannt aus Lust quälte und mordete eben aus Lust Gewalt anwendete.
Die Osmanen juckte es nicht solange er nur seine eigenen Bürger massakierte.

Die Lust an Gewalt gibt es aber das liegt eher daran das es eben kranke verrohte Menschen gibt.


- Lara - 09.10.2006

So hab ich das auch in der Erinnerung/ Vlad III. Draculea

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Vlad_III._Dr%C4%83culea">http://de.wikipedia.org/wiki/Vlad_III._Dr%C4%83culea</a><!-- m -->


- Wolf - 10.10.2006

Zitat:Azrail postete
Vlad Tepes genannt der Pfähler war ein Sadist der vor den Osmanen seine eigene rumänische Bevölkerung tyrannisierte und regelrechte sadistische Folterrituale in Wäldern durch führte...
Mal eben eine kleine Psychoanalyse über 600 Jahre zurück halte ich für etwas verwegen. Ein kleiner Blick auf die politische Karte seiner Zeit und man begreift recht schnell, dass es in seinem Sinne war wenn die furchtbarsten Geschichten über ihn erzählt wurden. Jedes Mittel was seine Feinde schwächte konnte ihm vermutlich nur recht sein, selbst wenn es seinen Ruf ruinierte.

@Lara
Zitat:Wobei "ungebildet" nichts mit Verschleierung...
Du bezweifelst also das Armut und die damit schlüssigerweise einhergehende schlechtere Bildung, die Wahrscheinlichkeit zu einer extremen Form der Glaubensausübung zu wechseln steigert ? Ich glaube nicht dass das ein grosses Geheimniss ist, kann man in der europäischen Geschichte ja auch schön verfolgen.

Klar kann auch eine gebildete Frau jeder Religion eine Vollverschleierung mit kleinem Sichtgitterchen tragen, um sich mit irgendwem oder irgendwas "solidarisch" zu zeigen, oder um die ganz praktischen Vorteile einer Vollvermummung zu nutzen. Jedoch vermute ich den Normalfall in der oben genannten Gruppe.


- Lara - 11.10.2006

Zitat:
Zitat:Wobei "ungebildet" nichts mit Verschleierung...
Du bezweifelst also das Armut und die damit schlüssigerweise einhergehende schlechtere Bildung, die Wahrscheinlichkeit zu einer extremen Form der Glaubensausübung zu wechseln steigert ? Ich glaube nicht dass das ein grosses Geheimniss ist, kann man in der europäischen Geschichte ja auch schön verfolgen.

Klar kann auch eine gebildete Frau jeder Religion eine Vollverschleierung mit kleinem Sichtgitterchen tragen, um sich mit irgendwem oder irgendwas "solidarisch" zu zeigen, oder um die ganz praktischen Vorteile einer Vollvermummung zu nutzen. Jedoch vermute ich den Normalfall in der oben genannten Gruppe.
Ja, denn die Neigung zu extremen Formen einer Religion hat nichts mit fehlender Bildung zu tun sondern, in diesem von mir geschilderten Anfängen, mit Armut. Eine Religion hat ein Heilsversprechen das sich erst im Jenseits erfüllt.

Bei Menschen ohne Existenzproblemen sieht die Sache anders aus. Dort gibt es Nuancen von echter!! Frömmigkeit bis hin zu Mitläufern frei nach dem Motto es ist "schick". Ich vermute sogar das bei manchen jungen Frauen eine Art Rebellion statt findet. (Eine Abgrenzung von den Eltern, der Gesellschaft)
Gutes Beispiel hierfür, die Mädchen die mit Burka in die Schule gingen.


- Wolf - 11.10.2006

Zitat:Lara posteteJa, denn die Neigung zu extremen Formen einer Religion hat nichts mit fehlender Bildung zu tun sondern, in diesem von mir geschilderten Anfängen, mit Armut. Eine Religion hat ein Heilsversprechen das sich erst im Jenseits erfüllt.
Naja - da lässt sich schwerlich ein Gegenbeweis führen, denn Armut und fehlende Bildung gehen eigentlich immer Hand in Hand. Man muss mehr Zeit einsetzen um das eigene Überleben sicher zu stellen und da bleibt dann wenig für Bildung.

Zitat:Ich vermute sogar das bei manchen jungen Frauen eine Art Rebellion statt findet. (Eine Abgrenzung von den Eltern, der Gesellschaft)
Gutes Beispiel hierfür, die Mädchen die mit Burka in die Schule gingen.
Sowas hatte ich mir schon gedacht - aber zwischen der Vollverschleierung und dem Kopftuch ist halt schon ein Unterschied.


- Lara - 13.10.2006

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Zitat:Ja, dabei wurde die Globalisierung noch vor 15 Jahren fast euphorisch begrüßt. Ihr Versprechen lautete: Entwicklung, mehr Wohlstand für alle. Aber heute zeigt sich, dass die Globalisierung zwei Gesichter hat. Die Hoffnungen der Menschen auf eine bessere Zukunft für ihre Kinder haben sich oft nicht erfüllt, weder in den Entwicklungsländern noch in den Industriestaaten. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute sogar in Ländern mit zunehmender Ungleichheit. Für viele ist es wie ein Teufelspakt. Lebensweisen und Grundwerte sind bedroht.



- Quintus Fabius - 14.10.2006

ob sich das wiederholt bezweifle ich weil es eben Menschen auf beiden Seiten gibt die darauf keine Lust haben und das ist die Mehrheit.

Das ist eben das tragische, das die Mehrheit keine Rolle spielt. Was die Mehrheit will ist nicht entscheidend sondern Minderheiten drücken der Mehrheit in diesen Dingen ihren Willen auf.

aber aus islamischer Sicht gibt es das gar nicht die Staaten und die Völker und ja die gesamte Region ist völlig uneins völlig zersplittert da kann es keinen Kampf unter diesen zwei Seiten geben weil eine Seite doch gar nicht existiert

Das eine Seite vielfach geteilt ist ändert nichts. Die Mudjaheddin in Afghanistan waren hundertfach zersplittert, bekämpften aber die Sowjets.

Die Zersplitterung ist ein Vorteil im Moment. Wäre der Islam geeint wäre da ein Feind wo der Westen sein viel größeres militärisches und technologisches Potential ansetzen könnte. So trifft es nie alle und der Westen hat kein Ziel das er zerschlagen könnte.

Daher wird hier im westen künstlich ein solches Konstruiert (Islamfaschismus), das ist aber künstlich und funktioniert nicht so gut oder nicht.

Da die Muslimischen Staaten und Völker jetzt im Moment sehr viel schwächer sind als der Westen ist ihre Zersplitterung ein Vorteil.

Zitat:Wieso sollen die für die Entwicklung wichtig sein? Etwa wie die Folterkenchte der Inquisition?
Es ist mehr. Man kann noch so sehr Krieg für Egoistische Motive wollen, damit läßt sich nicht siegen. Diese Leute (eine Minderheit natürlich !!) machen Richtige !! Kriege überhaupt erst möglich weil sie es sind, die Kriege eskalieren, die im Krieg dann die notwendigen Taten durchführen und weil sie es sind die andere dann dazu bringen oder zwingen sich an diesen Taten ebenfalls zu beteiligen.

Wenn eine Armee keine solchen Leute oder zu wenig von diesen hat, ist sie nicht in der Lage Krieg zu führen. Die Bundeswehr ist so ein Beispiel. Natürlich wird diese Minderheit im Endeffekt von den Hintermännern mißbraucht, aber dieser Mißbrauch ist ja selbst gewollt da man im Gegenzug eben auch erhält was man will: Krieg

Vlad Tepes aka Dracul hatte Gründe: Das osmanische Reich, das sich ziemlich expansionistisch gebärdete, lag quasi vor seiner Haustür. Da führt man dann natürlich lieber den ersten Schlag.

Es lassen sich immer Gründe konstruieren. Chinggis Khan wollte ja natürlich die Seidenstraße beherrschen als er nach Westen zog usw

Was diese Denkweise verkennt ist, daß solch modernes Denken den Menschen damals abging. Man mag das ja nicht glauben aber es ist so: Geostrategie und solche, modernen Überlegungen spielten damals für die meisten keine Rolle. Deswegen kämpfte man nicht. Chinggis wollte nicht die Seidenstraße beherrschen und Vlad kämpfte nicht um seinen Thron, er hat ja auch schon vorher ständig Krieg geführt, schon als Jugendlicher hat er ständig Leute umgebracht nur so zum Spaß.

Irgendwann wird man vermutlich in der Geschichtsforschung auch Hitler logische Gründe für sein Handeln unterstellen. Erkennst du es jetzt ? Hitler hat natürlich Rußland überfallen um einen Präventivangriff der Russen zuvor zu kommen, die Juden arbeiteten in Wahrheit gegen Deutschland usw

Das ist aber natürlich alles falsch. Es wurde der Krieg eröffnet wirklich aus Ideologie heraus. Aus Glaubensgründen.

Es ist der Fehler der Geschichtswissenschaftler überhaupt, heutiges Denken, das Denken der Anglo Amerikanischen Kultur des Kapitalismus in früheren Zeiten als Erklärung her zu nehmen.

Zitat:Ein kleiner Blick auf die politische Karte seiner Zeit und man begreift recht schnell, dass es in seinem Sinne war wenn die furchtbarsten Geschichten über ihn erzählt wurden
Genau das ist es. Der ständige Fehler der Geschichtswissenschaftler. Geostrategie !! Karten !!

Das ist eben falsch. Aber sicher wird man mit entsprechendem Abstand dann das gleiche über Hitler erzählen.....

Zitat:Du bezweifelst also das Armut und die damit schlüssigerweise einhergehende schlechtere Bildung, die Wahrscheinlichkeit zu einer extremen Form der Glaubensausübung zu wechseln steigert ?
Die Mehrzahl der Islamisten stammt aus der Unteren Mittelschicht, ebenso die Radikalsten Terroristen. Selbst in Palästina sind es die besseren Familien die die Selbstmordattentäter stellen. Die Anführer der Terroristen sind ehemalige Mulitmillionäre und studierte Ärzte usw

Die Muslimbrüder in Ägypten haben anfangs viel mehr Anhänger in der Mittelschicht und vor allem unter Studenten gehabt als im Volk. Die Ärmsten in Ägypten sind zudem Christen, Kopten und diese sind friedlich ebenso wie die Ärmsten Ägypter. Man braucht nämlich Zeit über das ständige Was esse ich hinaus um Radikal zu werden.


Aber um mal nicht die Radikalen sondern nur die Konservativen zu untersuchen: es gibt eine Studie zum Tragen des Kopftuches in Kreuzberg. Zwei interessante Dinge: 1 vor 2 Jahrzehnten trugen viel weniger Frauen dort Kopftuch als heute 2 es sind primär die Frauen der unteren Mittelschicht, insbesondere die Frauen erfolgreicherer Familien (meist mit eigenem kleinen Geschäft) die als erste vermehrt wieder kopftuch trugen/tragen mussten. Die Armen Familien dort zogen dann erst nach.

Und wieder sind wir beim gleichen Fehler: dem Versuch alles Logisch/Rational zu erklären. Wir unterstellen anderen Westliches Denken.

Andere Völker DENKEN aber eben anders, zum Teil sehr anders. Das geht nicht nur bei Türken so, nimm mal die Vietnamesen hier in Deutschland, Die denken eben anders. (und unterdrücken ihre Frauen und Töchter vor allem schlimmer als viele Türken)

Wir denken nämlich in Wahrheit auch nicht logisch sondern in Vorurteilen und nur scheinbarer Logik: Arm = Islamist, Türke = Frauenunterdrückung

In Mittelamerika und Teilen Südamerikas werden Frauen viel übler behandelt und unterdrückt als in den meisten Islamischen Ländern, dort werden sie zwar nicht verschleiert aber als Sexobjekte nach belieben mißbraucht, vergewaltigt, umgebracht aus nichtigsten Gründen. Trotzdem bringt jetzt niemand hier im Westen Latinos und Frauenunterdrückung zusammen sondern man schreibt dies den Muslimen zu.

Die Wahrheit ist eine Konstruktion.


- ThomasWach - 14.10.2006

Es kommt nicht auf Mehrheit oder Minderheit an. Das ist nicht entscheidend. Es kommt letztlich darauf an, wie gehandelt wird und wie sich die Strukturen verändern, in welcher Umgebung man agiert.
Es kommt auf Entscheidungen darauf an.

Natürlich hat die Aktion eines Konzernchefs meistens mehr Wirkung als die von ein paar Tausend Slumbewohnern. Aber letztlich können auch diese Dinge bewirken, verändern. Man muss es nur versuchen, man muss es nur versuchen!

Die Globalisierung, die fortschreitende Integration und Interdependnez zwischen den Weltregionen wird mehr ode rminder weitergehen, mit Schwerpunktbildungen und vertiefungen, aber auch mit Entkopplunen. Gestalten kann man sowas nie zu 100%, denn wir will man gute 6 Milliarden Menschen mit Zig Billionen Interaktionen und Verbindungen untereinander in all ihren Nachwirkungen kontrollieren?
Man kann es eben nur versuchen und die Folgen begrenzen.
Aber es ist sicher nicht nur alles schwarz und sicher nichtg nur alles weiß gefärbt. Die Welt ist und war eben immer grau, nur die Schattierungen ändern sich.


- Wolf - 14.10.2006

Zitat:Quintus Fabius postete
Genau das ist es. Der ständige Fehler der Geschichtswissenschaftler. Geostrategie !! Karten !!

Das ist eben falsch. Aber sicher wird man mit entsprechendem Abstand dann das gleiche über Hitler erzählen.....
Nee. Hitler wollte zwar seine verdrehten Visionen durchsetzten, war sich aber durchaus bewusst dass die Umsetzung in den Konzentrationslagern geheimgehalten werden musste. Er benutzte also keine Geschichten über seine Genozide um die Gegner in Angst und Schrecken (Entschlossenheit) zu versetzten. Anders als "Dracula".

Zitat:Quintus Fabius postete
Zitat:Wolf posteteDu bezweifelst also das Armut und die damit schlüssigerweise einhergehende schlechtere Bildung, die Wahrscheinlichkeit zu einer extremen Form der Glaubensausübung zu wechseln steigert ?
Die Mehrzahl der Islamisten stammt aus der Unteren Mittelschicht, ebenso die Radikalsten Terroristen. Selbst in Palästina sind es die besseren Familien die die Selbstmordattentäter stellen. Die Anführer der Terroristen sind ehemalige Mulitmillionäre und studierte Ärzte usw
Darum gings nicht. Es ging darum dass die verschleierte Frau irgendwo bei uns eher eine antislamische Haltung provoziert weil man sie vermutlich häufiger in ärmeren Gegenden antrifft wo sie gelandet ist weil ihre Familie selbst arm ist und wo sie eher den "Antiislamismus" anschiebt, weil die ärmeren Deutschen, die auch da Leben, simpler gestrickt sind und gleich auf diese Unterschiede anspringen.