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- flex - 02.08.2006

@Broder Artikel
Dieser *$&7#"*!
Stellt sich in seiner unnachahmlich provozierenden Weise auf die Seite Israels, baut uns ein einseitiges Gedankenkonstrukt auf, tut so als könnte es auch anders laufen, nur um am Ende wieder klar Stellung für Israel zu beziehen. Ich hasse das.
Den Arabern wirft er Verbrechen von vor 30 Jahren vor (um so deren Unmoral zu erklären) und dann schreibt er was von "Ursache und Wirkung" bezügl. des Libanonkrieges, wobei Leute die so was schreiben immer pro-israelisch sind und grundsätzlich keine 30 Jahre zurück in die Vergangenheit schauen, bevor sie über "Ursache und Wirkung" schwadronieren.

Niemand hier muss die Hisbollah gut finden oder die Art wie sie kämpfen oder für was sie kämpft, aber ein Krieg der von Israel ohne erkennbare Eskalation der Gewalt sofort mit dem Bombardieren von Beirut begonnen wurde, ist kein gerechter Krieg.
Wenn die Hisbollah IDF Soldaten entführt (mal angemerkt, aus Libanesischem Gebiet), dann soll die IDF eben Kommandotruppen schicken, mit Drohnen einzelne Gebäude in die Luft jagen, Nasrallah Gift in den Tee schütten usw., aber doch nicht die Stromversorgung von Beirut plätten. Da hat jemand einfach mehrer Eskalationsstufen übersprungen!
Da können die Israelis Flugblätter abschmeißen, und die bevorzugten Waffenlagerplätze der Hisbollah als Schulgelände schlecht machen soviel sie wollen, davon wird's nicht gerechter.

Den Freiheitskämpfern der Hisbollah terroristische Mitteln vorzuwerfen ist ebenfalls für`n Arsch, da ich mir sicher wäre, dass die Hisbollah gerne auf Guerillataktiken im eigenen Land verzichten würde, wenn sie denn Flugzeuge und Panzer hätten die auch was stemmen könnten. Terrorismus ist immer die Kampftaktik des Schwächeren.

Israel wird so oder so diesen Krieg verlieren und es dadurch mit Gegnern zu tun bekommen deren Macht gewachsen ist.
Die eigentlichen Verlierer sind die Hundertausenden von Vertriebenen und Besitzlosen Libanesen deren Existenz nicht etwa durch Passivität oder Unterstützung im Bezug auf die Hisbollah weggeblasen wurde, sondern schlichtweg von Israelischen Politikern, welche weder die Begriffe Verhältnismäßigkeit noch Eskalation deuten können.


- Schneemann - 02.08.2006

CNN meldet:
Zitat:Israel: Some militants arrested

The IDF confirmed that Israeli troops operating in Baalbeck hit a number of militants and arrested some of them, although no numbers were given. There were no injuries among Israeli soldiers, the IDF said, and the arrested militants were taken to Israel.

Lebanese authorities said nearly 560 civilians and soldiers have also been killed, most of them as a result of Israeli airstrikes. Israel has reported 54 deaths, including 19 civilians killed by Hezbollah rocket attacks. (Watch Lebanese racing to get out of range -- 1:51)

While Hezbollah attacks into northern Israel have subsided in the past two days, Ramon said the Lebanese militia has increased its number of rocket launches from areas north of the Litani River, where the Israeli military has asked residents in two locations to evacuate.

In its initial quest to create a security buffer to protect northern Israel from Katyusha rockets, the Israeli military said it wanted Hezbollah fighters to push back to the Litani River, which is about 20 miles (32 km) from the Israeli border. Ramon said Israeli military forces have said they need at least another month "to accomplish their goals."

Vice Premier Shimon Peres, in Washington to meet with Secretary of State Condoleezza Rice, told reporters he was pleased with the progress and that the end of the war was "not far away."

"The minute it will stop, it will stop," he told reporters after the meeting. "But the minute there will be an international force that will control the southern part of Lebanon and the hostages will be released and the rockets and the missiles will be controlled and the Hezbollah will stop being an army within an army, then we shall have peace.

"In my judgment it's not far away, you can count it in matters of weeks, not months."

But Rice saw the process going more quickly.

"If we really put our minds to it and work, this week is entirely possible," she said on PBS' "NewsHour." "Certainly we are talking about days, not weeks, before we are able to get a cease-fire."
Interessant. Offenbar entführen die Israelis jetzt auch Kämpfer, bzw. zumindest radikale Sympathisanten, der Hisbollah. Ich würde darauf tippen, dass diese später bei eventuellen Verhandlungen eine Rolle in Bezug auf einen Austausch von Gefangenen, bzw. bei der Freilassung der entführten Israelis, spielen könnten.

Allerdings muss ich darauf hinweisen, dass der von mir zitierte CNN-Artikel nicht vollständig ist. Ich habe nur die Sparte über diesen mutmaßlichen Kommando-Raid rausgenommen.

@Shahab3

Sagen wir mal so: In jedem Krieg gibt es Propaganda. Und in jedem Krieg gibt es Leute, die eben der einen oder der anderern Partei Glauben schenken. Es ist zugegebenermaßen schwer, sich selbst ein vernünftiges Bild zusammenzusetzen. Nur: Man kann gewisse Maßstäbe anlegen, die es einem selbst ermöglichen, einen gewissen Wahrheitsgehalt aus einer Meldung herauszufiltern. Ich sage es mal so: Würden die Israelis gerade mal eine Handvoll Verluste zugeben, so würde ich die Stirn runzeln. Aber die genannte Zahl von 35 Toten und Verwundeten auf der Seite von Zahal ist doch schon ziemlich hoch, ja, beinahe ungewöhnlich hoch, weshalb ich sie für durchaus glaubwürdig halte. Weil mit möglichst hohen eigenen Verlustquoten einen Propagandasieg zu erringen versuchen, würde wohl kaum jemand probieren. Insofern glaube ich das den Israelis durchaus. Hingegen bin ich skeptisch, wenn israelische Politiker von einem großen Erfolg der bisherigen Offensive sprechen.

Andererseits finde ich es angesichts der Luftschläge und der Feuerwalze der Bodenoffensive auch ziemlich lächerlich, wenn auf Seiten der Hisbollah gerade mal eine Handvoll Verluste zugegeben wird und man vom bevorstehenden Sieg über die "Zionisten" schwadroniert. Das ist eben nun andererseits zu offensichtlich geschönt und gefälscht.

Schneemann.


- Schneemann - 02.08.2006

flex schrieb:
Zitat:Israel wird so oder so diesen Krieg verlieren und es dadurch mit Gegnern zu tun bekommen deren Macht gewachsen ist.
Naja,

das erachte ich für einen Schnellschuss. Die Macht der Syrer, der Hisbollah, des Libanon und auch die des Iran in Bezug auf Einfluß im Libanon wird schwinden, wenn die Israelis hier weiter zuschlagen. Wenn die Hisbollah weiter zerschlagen wird und in einigen Monaten eine Friedenstruppe einziehen sollte, werden Syrien und Iran an Einfluß verloren haben.

Zitat:Den Freiheitskämpfern der Hisbollah terroristische Mitteln vorzuwerfen ist ebenfalls für`n Arsch, da ich mir sicher wäre, dass die Hisbollah gerne auf Guerillataktiken im eigenen Land verzichten würde, wenn sie denn Flugzeuge und Panzer hätten die auch was stemmen könnten.
Ja, vielleicht. Aber was glaubst du, was geschehen würde, wenn die Hisbollah wirklich eine derartige Ausrüstung hätte? Glaubst du, sie würde dem Terror abschören? Nein. Die Hisbollah würde ungezielt und erst recht, egal ob die Israelis zuvor provoziert haben oder nicht oder Land für Frieden geben wollten oder nicht, Israel bekämpfen und wahllos jeden Israeli töten. "Treibt sie ins Meer!", würde gerufen werden. Kurz: Wenn sie die von dir genannten Mittel hätten, würden sie nicht plötzlich einen relativ fairen Landkrieg führen wollen à la "DAK vs. britische 8. Armee", sondern sie würden diese Mittel zur Auslöschung Israels nutzen und wahllos Juden töten, egal ob Zivilist oder Soldat. Es würde ein einziges Gemetzel geben.

Schneemann.


- IarnGreiper - 02.08.2006

Apropos "treibt sie ins Meer". Geht mal auf ne israelische Nachrichtenseite und schau Dir da die Feedbacks an. Selbst auf der halbwegs moderaten haaretz Seite kommen da durchaus Kommentare die ähnlich sind. Frei nach Goldstein "Dead Arabs can t murder Jews". Da wird gerne drüber schwadroniert irgendwas wegnuken zu wollen. Wir leben halt in Deutschland und in deutschen Medien werden Hasstiraden aus Israel verschämt unter den Teppich gekehrt, aber wenn man Medien aus anderen Ländern verfolgt, sieht man, dass die GOldstein Fraktion in Israel durchaus noch lautstark auf sich aufmerksam macht.


- -Cobra- - 02.08.2006

Zitat:Schneemann schrieb:Und ich muss auch sagen, dass ich es als lächerlich ansehe, wenn einige User, ich nenne nun mal keine Namen, hier von drei, vier oder fünf Verlusten auf Seiten der Hisbollah schwadronieren. Das empfinde ich als absolut unglaubwürdig.
Tja du hast es gar nicht verstanden, er hat nur über den Kriegsverlauf berichtet und die getöteten Hiz. Soldaten die identifiziert worden sind.Rolleyes


- Shahab3 - 02.08.2006

Zitat:Interessant. Offenbar entführen die Israelis jetzt auch Kämpfer, bzw. zumindest radikale Sympathisanten, der Hisbollah. Ich würde darauf tippen, dass diese später bei eventuellen Verhandlungen eine Rolle in Bezug auf einen Austausch von Gefangenen, bzw. bei der Freilassung der entführten Israelis, spielen könnten.
Halte ich als reinen Faustpfand für Verhandlungen für nicht sonderlich interessant. Derzeit befinden sich schon bereits 8-10.000(!) Pali- und libanesische "Terroristen" in israelischer Gefangenschaft. Die Hizbollah hatte ausserdem schon kurz nach der Entführung der beiden Soldaten einen Gefangenenaustausch vorgeschlagen. Das war das urpsrüngliche Anliegen.
Halt so wie öfter schon praktiziert.
Sollten die Israelis also tatsächlich noch eine handvoll weiterer Gefangene gemacht haben und sollte es sich dabei tatsächlich um Hizbollah-Leute handeln, dann wären sie wohl eher für "intensive Befragungen" von Bedeutung.

Zu den gemeldeten Opferzahlen:
Ich will mich da garnicht auf eine tiefere Diskussion zu genaueren Zahlen einlassen. Aber um mal so hmmm..zumindest etwas konkreter zu werden:

Auch ich bin eher kritisch, wenn ich von derart geringen Verlusten der Hizbollah lese. Wenn die Israelis aber ihrerseits von 300 getöteten Kämpfern sprechen, dann halte ich auch das für eine bewusste Falschmeldung. Dazu sind die einzelnen Feuergefechte einfach zu klein, die Situation und das Gelände zu unübersichtlich um feindliche Verluste seriös ausmachen zu könnn. ...von dem was man so weiss.
Desweiteren kann die IDF die genaue Zahl garnicht wissen, weil sie ja auch nie für längere Zeit auf libanesischem Boden bleibt. Sie kann also nur grob Schätzen wen sie da gerade erschossen, oder bombardiert hat. Das klingt insgesamt sehr nach der US-Informationspolitik aus dem Vietnamkrieg.
Auch in Anbetracht der Tatsache, dass schon einige Zivilisten bewusst oder fälschlicherweise getroffen wurden, darf hier ganz klar an der offiziellen israelischen Interpretation der getroffenen Ziele gezweifelt werden.
Ich erinnere da auch gerne an die vermeintlichen Hizbollahstellungen und Waffenlager in Beirut. Da müssen ja -bissel spitz formuliert- ganze Strassenzüge und Stadtteile eine einzige Hizbollahkaserne gewesen sein. Wir werden die Wahrheit -wenn überhaupt- so schnell nicht erfahren. Die Zahl der neutralen Beobachter dürfte in den umkämpften Gebieten -vor allem auch nach dem Bombardement der UN-Posten- gen null tendieren. Und ganz egal wie seriös sich die IDF als richtige Militärs eines Staates mit den Presseabteilungen, Sprechern, etc..gibt. Auch sie kämpft parallel und auch primär an der Propagandafront.


- hawkeye87 - 02.08.2006

die meldung hieß doch, dass 22 hisbollahkämpfer und 35 israelis entweder getötet oder verwundet worden wären - das können dementsprechend auch 22 tote milizen und nur 15 tote plus 20 schwerverwundete israelis sein ...

edit: israel hat inzwischen den tod von 36 soldaten bestätigt - also werden vermutlich die zahlen der hisbollah geschönt sein.


- Shahab3 - 02.08.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,429694,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 94,00.html</a><!-- m -->
Zitat:"Als die Rakete einschlug, sah ich nichts mehr"
...
"Vor zwei Tagen hatten wir eine Operation im Libanon", berichtet er. "Unserer Aufgabe war es, in ein arabisches Dorf hineinzugehen, drei Kilometer hinter der Grenze." Es war fünf Uhr am Nachmittag. Der 21-Jährige saß als Kommandeur im ersten Panzer einer Kette gepanzerter Fahrzeuge. Sie seien über einen Hügel gekommen und in ein Wadi hinuntergefahren, so werden die trockengefallenen Flussbetten genannt. Man sei vorsichtig gewesen und habe sich überall umgesehen.

"Dann wurden wir von einer Rakete getroffen. Wir wussten nicht, woher sie kam. In der Sekunde, in der sie einschlug, sah ich nichts mehr, hörte ich nichts mehr." Der Panzer fing Feuer. Die Luken des Panzers waren geschlossen. Als Rauch eindrang und die drei anderen Soldaten in dem Gefährt zu schreien begannen, gab Wizer den Befehl, das Vehikel zu verlassen.

"Ich sagte meiner Besatzung, sie sollten sich hinter dem Panzer in Schutz bringen", erzählt Wizer weiter. "Ich selbst schoss wild um mich. Dann rannten wir rund hundert Meter zurück, wo ein 'Puma' stand (gepanzertes Fahrzeug ohne Kanone). Ich schoss weiter aus meiner Pistole. Die Situation war konfus." Die ganze Zeit seien sie weiter unter Feuer gestanden. "Ich weiß nicht, ob von unseren Leuten oder von den Arabern", sagt der junge Offizier. Mit Tragen hätten sie vier Verwundete geborgen. "Der Puma brachte uns dann raus."
...
Hisbollah-Kämpfer setzten Anti-Panzer-Raketen ein und solche vom Typ "Sager".



- Seccad - 02.08.2006

Leider gibts nicht für jede Meldung auch "seriöse" Quellen, da das aber wie ich drauf aufmerksam gemacht wurde gegen die Forenregeln verstößt, werde ich wohl leider die eine oder andere Meldung nicht schreiben können.

Ich bezweile sehr stark die Meldung das Truppen in Baalbek Kämpfer entführt haben ;-)


- Wolf - 02.08.2006

Zitat:Seccad postete
Ich bezweile sehr stark die Meldung das Truppen in Baalbek Kämpfer entführt
Hm - da das Gefangennehmen von Kämpfern diesesmal ihr Prioritätsziel gewesen zu sein scheint und entsprechende Spezialeinheiten beteiligt gewesen sein sollen, halte ich es durchaus für möglich. Dass sie allerdings diesen Muhammed Yazbek nicht erwischt haben ist mittlerweile klar.

Hizbolla TV meldete dagegen sehr schnell die Festgenommenen seien nur unschuldige Zivilisten. Aber was sollen sie auch sonst sagen?

edit:
der tapfere Gotteskrieger hat sich nun mal nicht gefangennehmen zu lassen


- Seccad - 02.08.2006

@ Wolf

meiner Meinung nach gab es kein Ziel, die Israelis stehen unter Druck weil sie nicht vorankommen und tun sich etwas wichtig. Sie wollen wohl mit der Aktion den Eindruck erwecken, sie könnten operieren wie sie wollen und so die Truppenmoral sterken und umgekehrt die Libanesen entmutigen. Darum geh ich davon aus das dieses ganze Teather nur gespielt war und von vorn herein fest stand einfach paar libanesen abzugreifen die man eben mal schnell mitnehmen kann.

Zitat:Rotes Kreuz: Es war keine Rakete der Hisbollah aus Kana abgeschossen worden


Der 18-jährige Arzt und Leiter der Lehrtätigkeit des Roten Kreuzes sagte: „Wir haben keine Anhaltspunkte bezüglich der Präsenz von Hisbollahkämpfern in Kana. Wenn wir die Menschen retten bzw. die Leichen unter den Trümmern bergen sehen wir oft die Raketenwerfer oder die Hisbollahkämpfer, wenn sie sich dort befinden. Aber es gab in Kana keine Spur von ihnen.
http://german.irib.ir/nachricht.asp?id=5815&day=0


Zitat:Im Falle der Fortdauer der Verbrechen des zionistischen Regimes wird der Jihad (der heilige Krieg) verordnet

Ghom/Iran - Im Falle der Fortdauer der Angriffe durch Israel werden die islamischen Ulima den Jihad verordnen.
http://german.irib.ir/nachricht.asp?id=5809&day=0


Zitat:Zionist army no longer invincible
http://www.iribnews.ir/Full_en.asp?news_id=218154&n=31

Zitat:IRI ready to train Lebanese medics

Ministry of Health, Treatment and Medical Education Tuesday expressed its readiness to offer educational services to medical personnel in Palestine and Lebanon.
http://www.iribnews.ir/Full_en.asp?news_id=218584&n=14



Zitat:Hisbollah verstärkt Raketenbeschuss

Die Hisbollah hat heute mehr als 180 Raketen auf Israel abgefeuert. Nach israelischen Angaben war das der heftigste Beschuss seit Beginn des Konflikts vor drei Wochen. Mindestens ein Mensch sei getötet worden. Einige Hisbollah-Raketen schlugen rund 70 Kilometer hinter der Grenze ein. Damit sind auch israelische Großstädte gefährdet, die bislang als sicher galten. Die israelischen Armee setzte ihre Militär-Aktionen im Libanon fort. Über Opfer auf libanesischer Seite gab es zunächst keine Angaben. Der israelische Justizminister Ramon sagte, die Offensive werde noch mindestens bis Ende nächster Woche dauern.
http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/3253732.html

Mal sehen wie es ende nächster Woche ausschaut?


- bastian - 02.08.2006

Hmm mittlerweile spekuliert auch die FAZ oder zitiert zumindest Spekulationen...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB1888F47EE2C49C2906B43A1585B7C24/Doc~E92D91C66950F4F64AB85EE8DC2C61AA8~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB1888F47EE2C49C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Libanon-Offensive
Was geschah wirklich in Kana?

Von Hans-Christian Rößler, Jerusalem

Dabei ist noch immer nicht klar, was genau in den frühen Morgenstunden jenes Sonntags geschah. Vor allem im Internet kursieren Spekulationen, nach denen die Hizbullah ihre Hand im Spiel gehabt haben könnte. Klar ist, daß israelische Kampfflugzeuge kurz nach Mitternacht das Wohnhaus in dem südlibanesischen Ort angegriffen haben, dieses aber erst gegen sieben Uhr morgens einstürzte. Ministerpräsident Olmert hat den Angriff längst zugegeben und sich dafür entschuldigt. Nach Angaben des israelischen Militärs hatte die Hizbullah von Kana aus mehr als 150 Raketen abgefeuert. Die Streitkräfte hätten die Menschen dort zuvor dazu aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, und seien davon ausgegangen, daß sie diesem Aufruf gefolgt waren.



- BigLinus - 02.08.2006

Kein Wunder, daß die Israelis so viele Verluste haben und die Hisbollah nicht schlagen können. Während diese so gut wie keine haben, wenn man dort schon mit 18 Arzt und Leiter der Lehrtätigkeit des Roten Kreuzes ist, wie irib meldet. :frag:
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://german.irib.ir/nachricht.asp?id=5815&day=0">http://german.irib.ir/nachricht.asp?id=5815&day=0</a><!-- m -->


- Erich - 02.08.2006

Zitat:Turin postete
@Erich:
.... Du bekommst von mir eine Entschuldigung bzgl. der ungeeigneten Wortwahl, nicht in der Sache.

Solange du weiter eine derartige Unausgewogenheit beim Sammeln und vor allem Darstellen von Informationen in deinen Beiträgen an den Tag legst, die nicht nur von mir, sondern auch von anderen Usern festgestellt wurde (siehe die Antwort von Thomas, der dir, so vermute ich, rein ideell immer noch näher ist als Wolf oder ich selbst), kannst du letzteres nicht erwarten. Weiteres ansonsten per PM.

....
ad 1) das mit der Wortwahl ist akzeptiert
ad 2) mit der "Unausgewogenheit" hast Du sogar recht - ich sehe die "Unausgewogenheit" in diesem Thread als Ausgleich für andere, die hier genauso unausgewogene Beiträge posten - und finde es unerträglich, dass Mitglieder hier einer Vertreibung der Bevölkerung aus dem Südlibanon und einem Angriff auf Syrien das Wort reden, ohne von den Moderatoren zur Räson gerufen zu werden.

In dem Sinne zeige ich durchaus auch kritische Stimmen auf, wobei ich meine, mich in "guter Gesellschaft" zu befinden z.B.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,tt1l7/deutschland/artikel/802/81721/">http://www.sueddeutsche.de/,tt1l7/deuts ... 802/81721/</a><!-- m -->
Zitat:31.07.2006 19:51 Uhr

Interview mit dem Außenminister

"Militärische Gewalt muss verhältnismäßig sein"
Frank-Walter Steinmeier spricht über den Krieg im Libanon und die Frage, wie Syrien in eine Friedenslösung im Nahen Osten eingebunden werden kann.
...

Steinmeier: Was am Sonntag in Kana passiert ist, muss einen mit Entsetzen erfüllen. Die vielen zivilen Opfer des israelischen Luftangriffs sind furchtbar und inakzeptabel. Auch im Rahmen des Rechts auf Selbstverteidigung muss jede Anwendung militärischer Gewalt verhältnismäßig sein, müssen Opfer unter der Zivilbevölkerung vermieden werden. Das habe ich gegenüber meinen israelischen Gesprächspartnern auch wiederholt unterstrichen.
....
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/online/2006/31/international-presse-kana">http://www.zeit.de/online/2006/31/inter ... resse-kana</a><!-- m -->
Zitat:© ZEIT online 2.8.2006 - 14:25 Uhr

Einhellige Kritik
Weltweit verurteilt die Presse den Angirff auf Kana – und sieht ihn als Wendepunkt für eine Niederlage Israels im jüngsten Libanon-Konflikt

Bei dem israelischen Luftangriff auf das libanesische Dorf Kana waren am frühen Sonntagmorgen 56 Menschen ums Leben gekommen, darunter 37 Kinder. Der Angriff hat weltweit Entsetzen und Empörung ausgelöst, wie ein Überblick über die internationalen Medien bestätigt.

....
i.V. mit <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/online/2006/31/Israel-Angriff-Kana">http://www.zeit.de/online/2006/31/Israel-Angriff-Kana</a><!-- m -->
Zitat:© ZEIT online, dpa 30.7.2006 - 16:48 Uhr

Tragödie nach Luftangriff
Israel lehnt Feuerstillstand ab - trotz des Zwischenfalls in Kana


Die israelische Luftwaffe hat am Sonntag beim folgenschwersten Angriff seit dem Beginn des Libanon-Krieges mindestens 56 Menschen getötet. Bemühungen von US-Außenministerin Condoleezza Rice um eine Beruhigung der Lage erlitten damit einen Rückschlag. Der libanesische Regierungschef Fuad Siniora sprach nach dem Angriff auf das Dorf Kana im Süden des Landes von einem »Kriegsverbrechen« und sagte einen Treffen mit Rice in Beirut ab. Die israelische Regierung bedauerte die zivilen Opfer, bekräftigte aber die Fortsetzung der Militärschläge. Eine wütende Menge stürmte in Beirut des Gebäude der UN-Vertretung und verwüstete die Räume.

Die Hälfte der 56 Todesopfer in dem südlibanesischen Dorf Kana seien Kinder, teilten Krankenhausärzte in der nahen Hafenstadt Tyrus mit.
.....
auch <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2006/31/01-Leiter-1-31">http://www.zeit.de/2006/31/01-Leiter-1-31</a><!-- m -->
Zitat:© DIE ZEIT, 27.07.2006

Was Israel nicht darf
Der Krieg im Libanon dauert schon zu lange, um noch legitim zu sein. Von Martin Klingst

.....
dazu auch <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/online/2006/29/hisbollah">http://www.zeit.de/online/2006/29/hisbollah</a><!-- m -->
Zitat:© ZEIT online 25.7.2006 - 11:48 Uhr

Bewusste Provokation
Der jetzige Angriff Israels dürfte die Position der Hisbollah stärken, sagt Wiebke Fleig

...
dazu dann auch <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/101147.html">http://www.ftd.de/politik/international/101147.html</a><!-- m -->
Zitat:Israel zerstört Hoffnungen auf baldiges Ende der Gewalt
Nach den Worten von Ministerpräsident Ehud Olmert wird Israel bis zur Stationierung einer internationalen Schutztruppe im Südlibanon den Krieg gegen die Hisbollah-Miliz fortsetzen. Das könnte noch Wochen dauern.
....
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/ausland/artikel/953/81872/">http://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/ausla ... 953/81872/</a><!-- m -->
Zitat:02.08.2006 15:32 Uhr

Kämpfe im Libanon
"Der erfolglose Krieg"

Die Hisbollah feuert über 160 Raketen an einem einzigen Tag ab und Israels Ministerpräsident preist Siege, die andere nicht erkennen können. In der vierten Kriegswoche verliert Olmert den Rückhalt in den Medien.
......
der Tenor dieser Meldungen (und die Süddeutsche, die FTD oder die Zeit, aber auch meine "Lieblingsquelle" Tagesschau können wohl nicht als einseitig unausgewogen bezeichnet werden) deckt sich mit dem, was ich - zugegeben mit drastischeren Worten - von Anfang an predige.
Insoweit frage ich mich schon, ob nicht die von Dir zitierten "anderen user", denen meine Berichte zu unausgewogen sind, selbst eine etwas sehr unausgewogene, einseitige, blauäugige Sicht an den Tag legen.

Dass ich im Übrigen die Raketenangriffe der Hizb. oder der Hamas auf zivile Ziele genauso verurteile wie die der Israeli habe ich, denke ich, schon mehrfach deutlich gemacht.


- Wolf - 03.08.2006

Zitat:Erich posteteInsoweit frage ich mich schon, ob nicht die von Dir zitierten "anderen user", denen meine Berichte zu unausgewogen sind, selbst eine etwas sehr unausgewogene, einseitige, blauäugige Sicht an den Tag legen.
Du solltest unsere Medienlandschaft und die Kampfparolen der Altlinken, so brauchbar sie auch sein mögen, nicht in jedem Fall über deine eigenen analytischen Fähigkeiten stellen. Die "Zeit" mag ja eine wertvolle Quelle steter Inspiration sein - aber ich will doch keine Berichte von jemandem über einen Krieg lesen, in dessen Vokabular sich in dem Zusammenhang Worte wie "Feuerstillstand" finden. Da fehlt doch grundlegendes Instrumentarium.

Aber egal, ich kann die FU Berlin wohl nicht davon abhalten weiter das auszubilden was sie für Journalisten halten.

Zu deinem Vorwurf des Kurzfristigen Denkens auf meiner (u.a.) Seite muss ich mal wieder widersprechen. Der Dreh- und Angelpunkt einer zukünftigen Einschätzung kann in diesem Fall nicht -mehr- das Gedeihen einer demokratischen Kultur mit entsprechendem Instrumentarium im Libanon sein. Wäre schön, ist aber irgendwie bedeutungslos wenn ich mich zwinge das Gesamtbild zu betrachten. Das was diese Situation, neben der enormen ressourcen der Hiz., so gefährlich macht ist die Iranische Atombombenbastelei.

Einfach: Der Iranische Präsident mag die Hiz. - Er will Israel zerstören. - Israel will sich nicht länger Hiz. Raketenangriffe und Überfälle gefallen lassen und muss reagieren. Wenn nun diese Reaktion an einem Tag kommt an dem der Iran die Atombombe hat - was dann? Glaubst du die Israelis würden auch nur einen Moment zögren einem drohenden Iranischen Atomschlag mit ihrem Arsenal zuvorzukommen. Ganz ohne Meinungumfrage oder Krisensitzung der EU im Vorfeld. Zack-Bum. Ende im Gelände.

Nun mag es Zweifelhaft sein ob der Iran je die Bombe haben wird - aber die Erfahrung hat uns gelehrt dass das schon ganz andere geschafft haben. Das zu ignorieren und zu glauben man könnte in so einer Situation Israel und den Iran an einen Verhandlungstisch bekommen um das Problem weiter aufzuschieben - Das ist wahrhaft total blauäugig.

Und wenn die internationale Gemeinschaft nur auf die Weise, wie es jetzt passiert, auf die Region aufmerksam wird und gezwungen ist sich zu engagieren - dann sind mir 1000 Tote jetzt lieber als in zwei-drei Jahren Hunderttausend mit einer Kehrschaufel zusammenfegen zu müssen.

Wie früher in diesem thread bereits gesagt; man hätte sich früher damit befassen können, aber die UN und vor allem wir, die EU, mit unseren angeblich ach so tollen politischen Kontakten in der Region, haben es voll versaut.