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(Europa) Streitkräfte der russischen Föderation - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Streitkräfte und Organisationen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=94) +--- Thema: (Europa) Streitkräfte der russischen Föderation (/showthread.php?tid=1973) |
- Kosmos - 18.04.2010 Popowkin sagt zwar so manches kluges Wort aber das Hauptproblem der russische Streitkräfte ist Geldfrage. Das Land hat nicht genug Geld für seine Armee. - Foxhound31BM - 20.04.2010 Geld ist inzwischen das kleinste Problem. Eher der Zustand der Rüstungsbetriebe. Und das größte Problem ist, das beim durchschnittlich 60 Jahre alten Personal der Rüstungsfirmen die Pumpe nicht mehr mitmacht und man mangels Hörgeräten Probleme mit den Anweisungen bekommt: "Jurij, gib mir mal das Schweißgerät!" "WAAAAS?!" "DAS SCHWEISSGERÄT!!!" "HÄÄÄ?! Welches Scheißgerät?!" So in etwa läuft's ab. Almaz-Antej, wo die S-300 gebaut werden arbeitet nicht der Hälfte des nötigen Personals. Die andere ist entweder krank oder in Rente. Nachwuchs findet sich kaum. Jobs in der russischen Rüstungsindustrie sind vergleichweise schlecht bezahlt (ein Mechatroniker verdient umgerechnet 600 Euro netto) und man darf für Urlaub nicht ins Ausland reisen. Dazu kommt der Zustand der Fertigungslinien: Man müsste erstmal den ganzen Schrott aus den Siebzigern rausschmeißen, um überhaupt effizient produzieren zu können. Von Automatisierung ist außer bei Sukhoi nichts zu finden, der Großteil ist Handarbeit. Wer mal im Lada-Werk war, weiß was ich meine. Im Lada-Werk wird auf das Blech nur eine dürftige Grundierung aufgetragen und dann wird der Rest von halbmechanischen Robotern lackiert. Wo noch etwas Lack fehlt, wird mit der Lackpistole nachlackiert. Aber nicht etwa zaghaft, es wird reingeballert, was das Zeug hält. Naja, dann das übliche, Motor/Getriebe Einheit drunter usw. Noch erwähnen möchte ich die Endkontrolle: Ein Mütterchen, auf einem Stuhl sitzend, wartet, bis so alle 5 Minuten ein neuer Lada am Band kommt. Sie geht mit 'nem Aluhammer bewaffnet, von Tür zu Tür. Wenn eine etwas klemmt, gibt's es auf den hervorstehenden Schloßbügel einen ordentlichen Schlag, mal auch mehr, wenn der Bügel nicht so wie das Mütterchen will. Dann passt das schon irgendwie. Und so in etwa geht's auch in den Rüstungswerken zu ... - Kosmos - 20.04.2010 ne, es ist die Geldfrage. 12-15 Milliarden USD die russisches Verteidigungsministerium für seine Einkäufe ausgibt ist zu wenig. Was denkst du woher US Rüstungsfirmen das Geld für ihre moderne Produktionslinien haben? Ich verrate es, USA geben Hunderte Milliarden aus, erwirtschaftete Gewinne machen es den Unternehmen möglich in neue Produktionslanlagen und Technologien zu investieren. - Tiger - 20.04.2010 @Kosmos Zitat:Was denkst du woher US Rüstungsfirmen das Geld für ihre moderne Produktionslinien haben? Ich verrate es, USA geben Hunderte Milliarden aus, erwirtschaftete Gewinne machen es den Unternehmen möglich in neue Produktionslanlagen und Technologien zu investieren.Haben die russischen Rüstungsbetriebe eigentlich eine eigene zivile Komponente? Bei US-amerikanischen Rüstungsunternehmen ist das der Fall, so stellt z.B. Boeing auch zivile Flugzeuge her, und genug US-amerikanische Rüstungshersteller haben Tochterunternehmen die den zivilen Markt beliefern, z.B. mit Kühlschränken oder Spielzeug. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das von dort ein erheblicher Teil der Unternehmensgewinne stammt. - Kosmos - 20.04.2010 ja manche haben diese Komponente. Zitat:Bei US-amerikanischen Rüstungsunternehmen ist das der Fall, so stellt z.B. Boeing auch zivile Flugzeuge her, und genug US-amerikanische Rüstungshersteller haben Tochterunternehmen die den zivilen Markt beliefern, z.B. mit Kühlschränken oder Spielzeug. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das von dort ein erheblicher Teil der Unternehmensgewinne stammt.das sind Konzerne, Zusammenschluß von mehreren Unternehmen. Die erwirtschaftete Gewinne gehen an Aktionäre, warum sollten Aktionere auf eigene Gewinne verzichten? Ihre zivile Produkte müssen auch was Preis angeht mit Produkten der anderen Hersteller konkurieren, das funktioniert nicht wenn man Preisaufschläge auf Kühlschränke macht um Produktionslinie für Kampfhubschrauber mitzufinanzieren. Eher profitieren die zivilen Sparten etwa von Boing durch Aufträge des US Verteidigungsministeriums und der NASA, das sind viele Milliarden die so in Entwicklungsabteilungen fließen. - Erich - 20.04.2010 mal wieder zurück zu den russischen Streitkräften (für die Rüstungsindustrie und ~exporte haben wir ja was eigenens) <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20100420/125988543.html">http://de.rian.ru/safety/20100420/125988543.html</a><!-- m --> Zitat:Russland verabschiedet sich von veralteten Waffen: BMP 3 und BTR 80 ade? - Foxhound31BM - 21.04.2010 Tiger schrieb:Haben die russischen Rüstungsbetriebe eigentlich eine eigene zivile Komponente?Hätten sie die nicht, hätte keines von denen die Neunziger überlebt. Ein paar Beispiele: GAZ-Gruppe: Stellt den BTR-80 und den Geländeagen Tigr her, zivil die Wolga-Limousinen. Zwar floriert das Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen und Transportern der Marke GAZelle – in Sachen PKW steckt GAZ-Wolga allerdings in den späten Sechzigern fest. 2008 brachte Deripaska einen Nachfolger der 31er-Wolga an den Start: den Wolga Siber. Design, Technik und Produktionsanlagen besorgte sich Deripaska 2006 von Chrysler, wo man zu diesem Zeitpunkt die Reste der ersten Sebring-Generation loswerden wollte und so nach Russland verscherbelte. Das Werk in Nizhnij-Nowgorod könnte pro Jahr 65.000 Siber durch die Tore der Werkshalle spucken, aber bisher sind nur rund 150 Fahrzeuge gebaut worden. Einzig verbliebenes Volumenmodell ist das GAZ 31 Wolga – ein Mittelklasse-Dinosaurier, dessen Technik im Kern bereits seit 1969 (GAZ 24) auf dem Markt ist. Immer wieder in Form gebracht, rollt seit 2004 der GAZ 31105 vom Band. Die dazu passende Kombi-Version 310221 wird ebenfalls noch in Nizhnij-Nowgorod produziert, allerdings im Blechkleid des Vorgängermodells aus dem Jahr 1992. Die Folgen der verfehlten und veralteten Modellpallette sind verheerend. Aktuell ist die Siber-Fertigung auf einzelne Stück auf Anfrage heruntergefahren. Mangels qualifizierter Arbeitskräfte und veralteter Produktionsanlagen nimmt die Qualität der Fahrzeuge rapide ab: Die Autos zeigen schon nach zwei Monaten Mängel, ein Neuwagen hält im Schnitt nur zwei Jahre durch. Ein Viertel der gut 12.000 GAZ-Beschäftigten wurden entlassen, weiteren 3.000 Arbeitern droht die Kündigung. GAZ hält sich mit der Produktion von Geländewagen Tigr für die russischen Streitkräfte über Wasser, und selbst von denen werden nicht genug gebaut um das Werk auszulasten. Sukhoi: brachte mit dem SuperJet 100 den ersten neue Regionaljet auf den Markt. Die ersten Auslieferungen folgen wohl erst 2011. Iljushin: Die Il-76 tut sich selbst in der zivilen Variante schwer im Export und die Passagiermaschine Il-96 will niemand haben. Bestes Geschäft waren drei Stück für die Cubana. Uralwagonzawod: Neben dem T-90 werden hier unter anderem Traktoren gebaut. Das gleiche gilt für die Werke, in denen BMD-4 und Sprut-SD gebaut werden. So, muss ich jetzt echt weiterschreiben? Die zivilen Produkte sind oft schlimmer als die Militärtechnik ... - Quintus Fabius - 21.04.2010 Warum soll der BMP 3 veraltet sein solange noch immer so viele BMP 2 rumgondeln?! - revan - 21.04.2010 <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20100421/126009303.html">http://de.rian.ru/safety/20100421/126009303.html</a><!-- m --> Zitat:Russland bläst Superpanzer-Projekt als bereits veraltet ab Der T95 ist damit Tot und begraben. Ich denke die ganze Ankündigungen der letzten Tage aller verlattete Technik muss weg war als Vorbereitung auf das Ende des T95 gedacht. - Erich - 01.05.2010 die Russen brauchen aber Ersatz - und nicht nur irgendwas aus der Steinzeit <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20100501/126143297.html">http://de.rian.ru/safety/20100501/126143297.html</a><!-- m --> Zitat:Militärbezirk Moskau entsorgt schrottreife Kampffahrzeuge(General Walerij Gerassimow ist der Leiter des Militärbezirks) - Erich - 09.05.2010 <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20100509/126231999.html">http://de.rian.ru/safety/20100509/126231999.html</a><!-- m --> Zitat:Siegesparade auf dem Roten Platz - Heute live bei RIA Novosti <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/tagdessieges100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/tagdessieges100.html</a><!-- m --> Zitat:65. Jahrestag des Sieges über Hitler - revan - 09.05.2010 Ja da kommen, die Erinnerungen an der "Glorreichen" UDSSR zurück. :roll: - Erich - 09.05.2010 :roll: Zitat:... Merkel bezeichnete die Einladung zu den Feierlichkeiten als eine Ehre. Es sei nicht selbstverständlich, dass ein deutscher Regierungschef an diesem Ereignis teilnehmen dürfe. In Regierungskreisen wird die Einladung als bedeutend bewertet, da sie zeige, wie wichtig den russischen Gastgebern der Versöhnungsgedanke sei. Als erster deutscher Bundeskanzler hatte von fünf Jahren Gerhard Schröder der Siegesparade beigewohnt. Der "Tag des Sieges" ist noch immer ein wichtiger Feiertag in Russland. Während des Großen Vaterländischen Krieges von 1941 bis 1945 erlitt die damalige Sowjetunion den Verlust von etwa 27 Millionen Opfern. - Foxhound31BM - 12.05.2010 revan schrieb:Ja da kommen, die Erinnerungen an der "Glorreichen" UDSSR zurück. :roll:Quatsch, dann wäre die NATO nicht mitmarschiert. Die Parade ist eine einfache Tradition. Das da jetzt wieder Gefechtstechnik über den Roten Platz gescheucht wird, die auf dem Weg dahin mal eben Straßenschäden in achtstelliger Höhe verursacht, dient mehr als Sahnehäubchen denn als Machtdemonstration. Mal angenommen, Deutschland wollte zum 03. Oktober eine Militärparade zum Tag der Deutschen Einheit in Berlin veranstalten. Ich kann mir lebhaft vorstellen wie das ablaufen würde: - 99 % der Bevölkerung würden fragen: Was soll der Mist? - die Grünen würden rumjammern wegen CO²-Ausstoß und Feinstaub - in Berlin würde die Hälfte der Bevölkerung wegen Lärmbelästigung klagen - das Straßenbauamt würde Amok laufen ... und am Ende würde man's wieder abblasen, weil die internationale Presse THE FOURTH REICH titelt. Und in Moskau stehen die Leute am Straßenrand und freuen sich, das was geboten wird. Das ist eben der kleiner aber feine Unterschied. - Tiger - 12.05.2010 Na ja, die Zurschaustellung von Militärgerät kriegt Deutschland noch hin. War für einige Tage in Hamburg und habe mir dort einige anlässlich des Hafengeburtstages zur Besichtigung freigegebene Kriegsschiffe - deutsche wie ausländische Kriegsschiffe - angesehen. Und es gab keine Protestplakate... @Foxhound31BM Ja, so ist das in Deutschland. Man ist hier immer nur gegen etwas - gegen Kernenergie, gegen Lärmbelästigung, gegen Elektroautos, gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr, gegen Minarette... Hauptsache, man kann sich in seiner Romantik verkriechen und fühlt sich nicht gestört! |