Beziehungen USA - Israel - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: Beziehungen USA - Israel (/showthread.php?tid=4593) |
- Schneemann - 22.03.2010 Nightwatch schrieb: Zitat:Israel hat jedes Recht jedes Wohngebiet, Schule oder Krankenhaus zu plätten sofern ihnen daraus ein konkreter Militärsicher Vorteil entsteht der sich nicht außer Verhältnis zum entstandenen Kollateralschaden bewegt.Jein. Alleine ein konkreter militärischer Vorteil reicht nicht aus, um einen Angriff auf ein solches Ziel zu begründen oder zu rechtfertigen. Der Grund sollte und muss genauer begründbar sein. Ein "Vorteil" im militärischen Sinne muss zwingend definiert sein. Ich habe bei der Bundeswehr gelernt, dass solche Ziele nur dann angegriffen werden dürfen (explizit öffentliche Einrichtungen, Kirchen, Moscheen), wenn aus diesen heraus gekämpft und geschossen wird oder wenn sie z. B. als Bunker genutzt werden. Dann dürfte man sie plattwalzen. Aber wenn man z. B. einfach nur freies Schussfeld braucht (was ein militärischer Vorteil sein kann), dann dürfte man deswegen solche Gebäude nicht gleich und einfach attackieren. Es wäre sogar richtigerweise verboten und als Kriegsverbrechen einzustufen. Es wäre insofern sehr wichtig, den "Vorteil" hieb- und stichfest zu definieren. Schneemann. - Nightwatch - 22.03.2010 Es ist immer einer subjektive Entscheidung die der verantwortliche Offizier nach Maßgabe der RoEs und der Situation vor Ort zu fällen hat - und das ist nicht notwendigerweise Deckungsgleich mit der bundesdeutschen Auffassung vom Großen Vaterländischen in der vielbemühten Lüneburger Heide. Natürlich muss der Vorteil konkret zu definieren sein. Und wie geschrieben hat der Vorteil nicht außer Verhältnis zum entstehenden Kollateralschaden zu stehen. - Schneemann - 22.03.2010 Zitat:- und das ist nicht notwendigerweise Deckungsgleich mit der bundesdeutschen Auffassung vom Großen Vaterländischen in der vielbemühten Lüneburger Heide.Das spielt aber eigentlich keine Rolle. Das Zerschießen einer Kirche/Moschee/Synagoge (um beim Bsp. Gotteshaus zu bleiben) ist, wenn kein Angriff aus dem Gebäude vorliegt, im Rahmen des genannten Bsp. einer Gewinnung von Sicht, immer zu verurteilen, egal ob in Lüneburg oder in Gaza. Schneemann. - Nightwatch - 22.03.2010 Das kannst du gerne mal anhand der einschlägigen völkerrechtlichen Vorschriften begründen, so kann ich das absolut nicht erkennen. Es ist total Situationsabhängig was geht und was nicht, nur weil niemand aus dem Gebäude feuert ist es noch lange nicht of limits. - Schneemann - 22.03.2010 Natürlich. Wenn nachweisbar ein Gebäude als ziviles Objekt deklariert ist, aber irregulärerweise hier z. B. Munition gelagert wird oder Kombattanten sich hier in einer Art Rückzugspunkt versorgen können, so wäre ein Angriff auch gerechtfertigt - und die Opfer müsste der verantworten, der die Täuschung veranlasst hat. Dieses Bsp. habe ich aber gerade nicht berücksichtigt, da es um das eher fiktive Bsp. eines Plattwalzens wegen Sichtgewinnung ging. Allerdings sind wir hier im falschen Thread, um taktische und rechtliche Aspekte eines Nichtschießens oder Schießens auf Gebäude definieren zu können. Schneemann. - imation - 23.03.2010 Nightwatch schrieb:Israel hat jedes Recht jedes Wohngebiet, Schule oder Krankenhaus zu plätten ... Stimmt! Israelis dürfen das, die sind ja auch "Gottes auserwähltes Volk". Oder anders gesagt: Alle sind gleich, nur Israelis sind gleicher. :wink: - Nightwatch - 23.03.2010 Wie ausgesprochen witzig. Es würde sich wirklich lohnen sich tatsächlich mal mit dem geltendne Völkerrecht zu befassen bevor man solche Kommentare abgibt. - imation - 23.03.2010 Ich finde eher diese pseudo-juristisch/-moralischen Diskussionen witzig. Das Völkerrecht ist ganz einfach: Recht hat der Stärkere! Punkt, Ende und Aus. Das ganze Kriegs-/Völkerechtsgeschwurbel dient mMn nur dazu das sich Politiker nicht der Verantwortung stellen müssen die der zutiefst amoralische Zustand des Krieges darstellt. - Schneemann - 23.03.2010 Zum Thema... Zitat:Schulterschluss ohne EuphorieLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/netanjahu188.html">http://www.tagesschau.de/ausland/netanjahu188.html</a><!-- m --> Schneemann. - ThomasWach - 24.03.2010 Zivile Objekte dürfen nicht aus militärischem Vorteil angegriffen werden, sondern weil sie eine militärische Funktion bzw. eine militärische Umfunktionierung und Nutzung erfahren. Der Begriff des Vorteils ist hier deplatziert. Hier geht es um die Frage, welches Funktionslabel ein Ort hat. - Erich - 25.03.2010 zurück zum Thema: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/871/507036/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/871/507036/text/</a><!-- m --> Zitat:Netanjahu bei Obama Wie der Wesir von Unter-Senegal - Nightwatch - 25.03.2010 ThomasWach schrieb:Zivile Objekte dürfen nicht aus militärischem Vorteil angegriffen werden, sondern weil sie eine militärische Funktion bzw. eine militärische Umfunktionierung und Nutzung erfahren. Der Begriff des Vorteils ist hier deplatziert. Hier geht es um die Frage, welches Funktionslabel ein Ort hat.Der Begriff steht so in den einschlägigen Paragraphen. Zitat:Art. 51 Schutz der Zivilbevölkerung Zitat:Art. 52 Allgemeiner Schutz ziviler Objekte Zitat:Art. 57 Vorsichtsmassnahmen beim Angriff Zivile Ziele dürfen dann angegriffen werden wenn sie die Voraussetzung aus Art 52 Punkt 2 erfüllen - hierzu zählen auch Standort oder Beschaffenheit. Und nicht wenn es dir gerade passt. Der Artikel der Sueddeutschen ist selten dämlich, stellt sich doch die Sachlage anders da. Siehe für realitätsnahere Berichte: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3868321,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 21,00.html</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3868224,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 24,00.html</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/International/Article.aspx?id=171814">http://www.jpost.com/International/Arti ... ?id=171814</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haaretz.com/hasen/spages/1159155.html">http://www.haaretz.com/hasen/spages/1159155.html</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haaretz.com/hasen/spages/1159159.html">http://www.haaretz.com/hasen/spages/1159159.html</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-03/netanjahu-obama-nahost">http://www.zeit.de/politik/ausland/2010 ... ama-nahost</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-03/israel-siedlungsbau-amerika">http://www.zeit.de/politik/ausland/2010 ... au-amerika</a><!-- m --> - Nightwatch - 26.03.2010 Zitat:IDF officer, soldier killed in Gaza clashes<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3868623,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 23,00.html</a><!-- m --> Noch mehr Tote die nun Obama mit zu verantworten hat. - Erich - 26.03.2010 Quatsch; die Verantwortung liegt im Wesentlichen bei der israelischen Regierung. - Schneemann - 27.03.2010 Naja, man kann Obama sicherlich viel unterstellen, aber weswegen du ihm hier eine Verantwortung zuweist, ist nicht ganz nachvollziehbar. Solche Grenzgefechte gab es im Gegenteil unter Obama eher selten, unter seinen Vorgängern hingegen wesentlich öfters. Und zudem, egal was aus Washington für ein Geschrei kommt, liegt die Verantwortung tatsächlich bei den Personen und Kräften vor Ort (wenngleich auch nicht bei den Israelis, wie Erich schrieb, sondern bei denjenigen, die die Bomben verlegen wollten). Schneemann. |