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Euro, die EU-Währung - Druckversion

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Re: Euro, die EU-Währung - Schneemann - 16.02.2011

Zitat:Deutschland bremst Aufstockung des Euro-Rettungsfonds

Brüssel (Reuters) - Deutschland spielt in den Verhandlungen über die Ausweitung des Euro-Rettungsfonds EFSF auf Zeit.

Derzeit gebe es keine Notwendigkeit, darüber zu beraten, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Dienstag beim Treffen der EU-Finanzminister in Brüssel. "Ob wir uns bis Ende März damit beschäftigen, werden wir sehen." Auch Österreichs Finanzminister Josef Pröll ließ offen, ob die seit Monaten diskutierte Aufstockung des EFSF Teil des geplanten Maßnahmen-Pakets gegen die Krise sein muss. Pröll sagte, wenn das Gesamtpaket gelinge, lasse der Druck zur Verstärkung des EFSF nach. Die EU-Kommission, Frankreich und etliche andere Euro-Staaten wollen die Kreditsumme dagegen rasch auf die ursprünglich angepeilten 440 Milliarden Euro ausweiten. EU-Währungskommissar Olli Rehn bekräftigte, dies müsse Teil der Antwort auf die Krise bleiben.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE71E0CG20110215">http://de.reuters.com/article/domesticN ... CG20110215</a><!-- m -->

Schneemann.


Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 20.02.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,746544,00.html">http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1 ... 44,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 19.02.2011

Europäischer Sachverständigenrat kritisiert Pläne zur Euro-Rettung

Harsche Kritik an den Plänen der EU zur Rettung des Euro übt der europäische Sachverständigenrat EEAG, eine Gruppe internationaler Ökonomen rund um den Präsidenten des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn.
...

Die Forscher plädieren auch dafür, dass ein gefährdetes Land per Mehrheitsbeschluss der Mitgliedstaaten aufgefordert werden kann, die Währungsunion zu verlassen. Auch ein "freiwilliger Austritt muss jederzeit möglich sein", regen sie an. Den Aufkauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank lehnt der Expertenrat kategorisch ab. Diese Maßnahme solle den Notenbankern nur erlaubt sein, um eine Deflation, also dauerhaft sinkende Preise, abzuwehren.



Re: Euro, die EU-Währung - Tiger - 20.02.2011

Ein ehemaliger Bundesbankpräsident erkennt im Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB Parallelen zur Kriegsfinanzierung in den beiden Weltkriegen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mmnews.de/index.php/politik/7321-ezb-bondkauf-parallele-zu-kriegszeiten">http://www.mmnews.de/index.php/politik/ ... iegszeiten</a><!-- m -->
Zitat:EZB-Bondkauf: Parallele zu Kriegszeiten

Ex-Bundesbankpräsident Schlesinger zieht Parallele zu Kriegszeiten. „Es ist die Methode der Kriegsfinanzierung Deutschlands im Ersten Weltkrieg, der Kriegsfinanzierung Deutschlands im Zweiten Weltkrieg und der Kriegsfinanzierung vieler anderer Länder. Ergebnis war überall Inflation oder Währungsreform“.


Die EZB selbst könnte durch ihren Ankauf von Staatsanleihen selbst zum Opfer der Euro-Krise werden:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/die_ezb_und_das_euro-system_schultern_heikle_risiken_1.9582943.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 82943.html</a><!-- m -->
Zitat:Die EZB und das Euro-System schultern heikle Risiken
Die Schuldenkrise in Griechenland und Irland hemmt die Notenbank in ihrer Entscheidungsfreiheit

Die Schuldenkrise in den peripheren Mitgliedstaaten der Währungsunion hat das Risiko für das Euro-System erheblich erhöht. Dies könnte die Europäische Zentralbank in ihren Entscheidungen befangen machen.
Da könnte ein z.B. zu erwartender Staatsbankrott von Griechenland ja einiges anrichten...


Extra für Erich aus seiner Lieblingszeitung ein Artikel zu den Gefahren einer Wirtschaftsregierung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/Doc~EA418FF5E8FF44202BAADC20163403898~ATpl~Ecommon~Sspezial.html">http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E7 ... ezial.html</a><!-- m -->
Zitat:Risiko Wirtschaftsregierung
Der Euro-Krisentopf soll nun mit 500 Milliarden Euro ausgestattet werden. Auch Deutschland macht mit und bietet an, seine Bürgschaften für wacklige Euro-Staatsschuldner zu erhöhen. Als Gegenleistung verlangt die Kanzlerin, die Wirtschaftspolitik im Euroraum solle deutschen Prinzipien folgen. Ihr Manöver ist brandgefährlich.
Man merkt, das eine Wirtschaftsregierung für viele Mitgliedsstaaten faktisch unannehmbar ist, vor allem schon wegen dem sozialen Kahlschlag...


Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 23.02.2011

von Schlesinger halt ich viel, der hat in der gleichen Bank gelernt wie ich - nur ein paar Jährchen früher


Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 04.03.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/ezb-gelingt-die-ueberraschung-459140/">http://www.wiwo.de/politik-weltwirtscha ... ng-459140/</a><!-- m -->
Zitat: Leitzins-Erhöhung EZB gelingt die Überraschung
Elke Pickartz (Frankfurt) 03.03.2011

Die Europäische Zentralbank wird wohl noch im März die Leitzinsen erhöhen. Damit stärkt sie ihre Glaubwürdigkeit. Vor allem in der Bevölkerung, die sich zunehmend vor Inflation fürchtet.
...



Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 09.03.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:furcht-vor-staatspleiten-so-tief-ist-der-euro-schuldensumpf/60022340.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:fur ... 22340.html</a><!-- m -->
Zitat:09.03.2011, 10:07 Schriftgröße: AAA
Furcht vor Staatspleiten
So tief ist der Euro-Schuldensumpf
Die neuerliche Herabstufung Griechenlands durch die Ratingagentur Moody's zeigt: Fast ein Jahr nach Verabschiedung des Rettungspakets für Hellas ist die Schuldenkrise längst nicht überwunden. Ein Blick auf Länder der Euro-Peripherie
...
einen Artikel zu Haushalts-Schuldenkrise in den USA gibts übrigends hier *klick*


Re: Euro, die EU-Währung - Venturus - 10.03.2011

Im Prinzip nichts neues. Mal gehen die Zinsen etwas rauf, dann wieder runter. Irgendwann wird es dann so weit sein und Portugal wird um Hilfe rufen. Danach wird man mit Schaudern nach Spanien blicken und anfangen zu beten, während man verzweifelt versucht den griechischen Haircut so geräuschlos wie möglich vorzubereiten.

Trostloser Ausblick, aber ich denke wir haben uns alle schon daran gewöhnt. :mrgreen:


Re: Euro, die EU-Währung - Samun - 10.03.2011

Naja, dass Spanien und Portugal bald um Hilfe betteln wurde schon vor fast einem Jahr kolportiert. Bis jetzt hat sich da nichts getan. Und solange sie es nicht wirklich getan haben, gebe ich keinen Cent auf die Aussage.


Re: Euro, die EU-Währung - Venturus - 10.03.2011

Stimmt, es dauert schon relativ lange, aber als natural born Pessimist regt mich das nicht weiter auf. Bei Griechenland und Irland war es dasselbe Strickmuster. Meldungen über Meldungen, die je nach Tagesform etwas anderes meldeten und dann ging es plötzlich ganz schnell. Ich mag kein ausgebildeter VWLer sein, aber die Informationen die man über Spanien und Portugal hat, stimmen ein halt nicht wirklich optimistisch. In ruhigeren Zeiten würde ich Spanien eigentlich eine gute Chance geben. Man hat sich zwar schwer im Banken- und Baugewerbe versündigt, aber auch mittlerweile eine Exportwirtschaft. Aber die Zeiten sind halt nicht ruhig. Die Banken können sich gerade von den PIIGs Traumzinsen mit deutscher Bürgschaft abholen. Die Lizenz zum Gelddrucken. Das Spielchen werden sie nicht so einfach aufgeben.


Re: Euro, die EU-Währung - tienfung - 10.03.2011

Seh ich auch so, bevor man jetzt weiter auf Portugal und SPanien schaut, sollte man erstmal die Griechen erfolgreich Umschulden. ^^

Bevor das Rating ganz in den Keller geht.. und die Geldmaschinen nicht mehr nachkommen wegen dem riesen Zins...


Re: Euro, die EU-Währung - Tiger - 10.03.2011

Warum eine weitere Einzahlung in den Rettungsschirm nichts bringt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,749794,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 94,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Warum Schluss sein muss mit der Milliardenhilfe

Die Fast-Pleite Griechenlands liegt ein Jahr zurück - und der Euro steckt noch immer in der Krise. Wird Deutschland nun noch mehr Milliarden zuschießen? Dies wäre ein schwerer Fehler, nötig ist ein radikaler Schuldenschnitt.
Nur: Ist ein Schuldenschnitt möglich?


Die wahre Bombe - und Ursprung der Euro-Krise - tickt indessen weiter vor sich hin:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/Doc~ED382A0CB91C2476AB4D3386B343FB50E~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E7 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Schon wieder wanken Banken
Bald gipfelt es wieder in Europa. Aber die Politiker verschweigen die fragile Lage ihrer Banken. Dabei ist das der Kern der Euro-Krise. Die Krise ist wieder dort angekommen, wo sie einmal anfing.



Re: Euro, die EU-Währung - Venturus - 11.03.2011

Die Euro-Rettung war eigentlich eine Bankenrettung!? NEIIIN! Wer hätte das gedacht!? :roll:
Demnächst enthüllt die FAZ noch das es den Weihnachtsmann nicht gibt.

Langsam komme ich arg in Versuchung mir den alten Playmobil-Scharfrichter aus den 90ern bei eBay zu ersteigern und noch ein paar Figuren mit schwarzen Anzügen. Irgendwie muss man ja den Druck loswerden. :twisted:


Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 12.03.2011

Venturus schrieb:..
Demnächst enthüllt die FAZ noch das es den Weihnachtsmann nicht gibt.
...
die nächste Enthüllung steht ja schon in der Zeitung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/Doc~EBF65165B9C5A4230B0A19DD86D06950B~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E7 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Euro-Schuldengipfel
Rettungsfonds wird ausgeweitet
An den Finanzmärkten wuchs der Druck - die Euro-Staatschefs haben reagiert. Knapp ein Jahr nach seiner Gründung wird der Rettungsfonds gestärkt. Schuldensünder bekommen günstiger Kredite. Davon profitiert Griechenland. Es ist aber auch ein Signal an Kandidaten wie Portugal.


12. März 2011 ...

...
Der Pakt für mehr Wettbewerbsfähigkeit ist aber keine rechtlich bindende Vereinbarung, sondern eine Selbstverpflichtung. Um den Pakt hatte es lange Debatten gegeben - Merkel konnte sich mit weitreichenden Plänen im Kreis der Partner nicht durchsetzen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/:rating-karte-zum-gipfel-so-fluessig-sind-die-euro-laender/60024424.html">http://www.ftd.de/finanzen/:rating-kart ... 24424.html</a><!-- m -->
Zitat:11.03.2011, 15:25
Rating-Karte zum Gipfel
So flüssig sind die Euro-Länder

Ein weiterer Krisengipfel in Brüssel versucht, die Euro-Zone zusammenzuhalten. Die Schuldenlast der Mitgliedsstaaten ist hoch – ebenso wie die der USA. Wie sehr das die Bonität der Staaten belastet, zeigt die Grafik.
...
edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:euro-rettung-ein-deutscheres-europa/60024828.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:euro- ... 24828.html</a><!-- m -->
Zitat:12.03.2011, 13:42
Euro-Rettung
Ein deutscheres Europa

Kommentar Das beim Sondergipfel vereinbarte Euro-Gesamtpaket ist trotz mancher Schwächen ein großer Fortschritt für die Währungsunion. Die deutschen Finanztugenden sind dabei unverkennbar. Allerdings muss man in der Eurozone übers Sparen hinauskommen.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc~E277AEECE70EB4498870500F77F866B3C~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA436 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach dem EU-Gipfel
Die neue Euro-Welt

Nach den historischen Beschlüssen des EU-Gipfels ist die Währungsunion nun dem hiesigen Länderfinanzausgleich sehr ähnlich. Das System mag in Deutschland funktionieren - aber nicht im Euro-Raum.

13. März 2011 ...
Dennoch lässt sich nicht übersehen, dass die Währungsunion endgültig neue Gestalt annimmt. Eine ihrer Gründungslegenden, dass die Fiskalpolitik allein in der Verantwortung der Mitgliedstaaten liegt und dass kein Land finanziell für das andere einstehen muss, ist erledigt. Die einen Länder dürfen auf dauerhaften Beistand ihrer Euro-Partner rechnen – um den Preis eines weitgehenden Verlusts der eigenen Autonomie. Die anderen Länder bürgen im Gegenzug mit bis vor kurzem unvorstellbaren Summen für sie.

Der Länderfinanzausgleich funktioniert im Euro-Raum nicht

...
Wenn der deutsche Staatshaushalt mit einer dreistelligen Milliardensumme für den Euro-Raum einsteht, birgt das jenseits aller ökonomischen Kritik politischen Sprengstoff. Die bislang ungebrochene Loyalität der Deutschen zu Europa steht vor einer Zerreißprobe.

Europa fehlt die solide ökonomische Grundlage

...
Die Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit bleiben, die Europäische Zentralbank sitzt auf einem Berg fauler Staatspapiere, der Bankensektor ist nicht konsolidiert. Und damit sind nur einige der Schwierigkeiten genannt.
diese Begründungen erscheinen mir mehr "starke Behauptungen" zu sein, die mit genauso "starken Behauptungen" gekontert werden können


Re: Euro, die EU-Währung - Tiger - 23.03.2011

Eine deutliche Bilanz der gemeinschaftlichen Währung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/7541-euro-ur-katastrophe-des-21-jahrhunderts">http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... hrhunderts</a><!-- m -->
Zitat:Euro: Ur-Katastrophe des 21. Jahrhunderts

Der erste Weltkrieg wird in der Geschichtsschreibung als die Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet, die weitere Katastrophen hervorbrachte. Droht die 1999 erfolgte Euro-Einführung zum Ausgangspunkt für die Ur-Katastrophe des 21. Jahrhunderts zu werden?

Wie man sieht, hat der Euro keinen Frieden in "Europa" geschaffen - nur einen Scheinfrieden, der zumindest zu Verteilungskämpfen führen muss.


Re: Euro, die EU-Währung - Samun - 24.03.2011

Ohne Euro wäre es auch nicht besser.