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Kulturen im Konflikt - Druckversion

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- Erich - 14.09.2006

Der Text aller Ansprachen ist im Internet beim Bayerischen Rundfunk zu lesen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.br-online.de/papst-besuch/teaser-re-li/benedikt-predigten.xml">http://www.br-online.de/papst-besuch/te ... digten.xml</a><!-- m --> , der Text der theologischen Vorlesung findet sich unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.br-online.de/papst-besuch/teaser-re-li/benedikt-vorlesung-uni-regensburg.xml">http://www.br-online.de/papst-besuch/te ... nsburg.xml</a><!-- m -->.

Beim besten Willen: es braucht schon viel Phantasie, den Text so umzudeuten.

Die Vorlesung setzt sich mit der Entstehung des christlichen Glaubens und letztendlich dem Einfluss des hellenistischen, logischen Denkens auf das Christentum auseinander
(bezugnehmend schon auf den ersten Satz des Alten Testaments: "im Anfang war das Wort" - wobei die Bezeichnung des Begriffes "Wort" im griechischen - logos - etwas mehr bedeutet, nämlich Gedanke, Vernunft)
der Kernsatz
Zitat:Der Kaiser begründet dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. "Gott hat kein Gefallen am Blut, und nicht vernunftgemäß (Papst spricht griechisch ) zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung… Um eine vernünftige Seele zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann…".
Der entscheidende Tenor in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt, der lautet: "Nicht vernunftgemäß handeln, ist nach christlicher Überzeugung dem Wesen Gottes zuwider" kann ja wohl kaum Kritik islamischer Geistlicher herausfordern, ausser dort wird die Akzeptanz der blinden Gewalt gepredigt - womit sich diejenigen, die an dieser Aussage Kritik üben, im Letzten auf die Stufe der scheinislamischen Terroristen genauso wie die der (auch modernen) scheinchristlichen Kreuzritter stellen.
Gott und Gewalt sind - wie im Übrigen auch der Koran zu Beginn praktisch jeder Sure deutlich macht - zumindest nach christlicher Überzeugung einander im Wesentlichen entgegengesetzt.

Und der abschließende Teil
Zitat:Mut zur Weite der Vernunft, nicht Absage an ihre Größe – das ist das Programm, mit dem eine dem biblischen Glauben verpflichtete Theologie in den Disput der Gegenwart eintritt. "Nicht vernunftgemäß (mit dem Logos) handeln ist dem Wesen Gottes zuwider", hat Manuel II. von seinem christlichen Gottesbild her zu seinem persischen Gesprächspartner gesagt. In diesen großen Logos, in diese Weite der Vernunft laden wir beim Dialog der Kulturen unsere Gesprächspartner ein. Sie selber immer wieder zu finden, ist die große Aufgabe der Universität.
macht deutlich, an wen sich die Aufforderung primär richtet: an die christlichen Theologen, mit Vernunft und nicht mit Emotionen zu argumentieren, und zugleich wird eine Einladung an andere Religionsgemeinschaften ausgesprochen, sich an diesem Dialog der Vernunft zu beteiligen:
Mit der Forderung nach vernünftiger, logischer, wissenschaftlicher Argumentation, mit dem "miteinander reden" geht Bene ins Rennen:
besser kann eine Absage an "evangelikale Kräfte", die immer noch an die Schöpfungsgeschichte in 7 Tagen glauben (und im Übrigen ist die Erde eine Scheibe) gar nicht formuliert werden.


- Lara - 14.09.2006

@ Erich

Da schließ ich mich an. Der ganze Besuch war gegen Evangelikale und pro Muslime. Grob gesagt. Benedikt führt da die Politik von seinem Vorgänger weiter und der hat den Koran geküßt. Was vielen Christen gar nicht gepaßt hat.


- Ingenieur - 15.09.2006

Im Spiegel-Artikel wurde vor allem an dem Satz anstoss genommen, indem gesagt: "Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten."

Die Stelle, die Erich zitiert hat, wird als Anknüpfungspunkt genommen, um den Einfluss der griechischen Denkweise auf das Christentum und die Unterschiede zum Islam zu zeigen:

Der entscheidende Satz in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt lautet: Nicht vernunftgemäß handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Herausgeber, Theodore Khoury, kommentiert dazu: Für den Kaiser als einen in griechischer Philosophie aufgewachsenen Byzantiner ist dieser Satz evident. Für die moslemische Lehre hingegen ist Gott absolut transzendent. Sein Wille ist an keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit.
(Aus: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.br-online.de/papst-besuch/teaser-re-li/benedikt-vorlesung-uni-regensburg.xml">http://www.br-online.de/papst-besuch/te ... nsburg.xml</a><!-- m -->)

Meiner Meinung nach kann (mit einigem Aufwand) das als Seitenhieb auf die Evangeliken interpretiert werden, bei der Exegese auch ihr Ratio miteinfliessen zu lassen.
Aber auf jeden Fall ist es eine klare Abgrenzung zum islamischen Gottesverständnis. Das erste Zitat des Kaisers Manuell II. kann auch als kleiner Seitenhieb verstanden werden.
Hier sollte jedoch bedacht werden, dass der Islam nicht als Weiterentwicklung des Christentums gedacht war (wie das Christentum auf dem Judentum aufbaut), sondern in einer anderen Gegend erst den Monotheismus einführte.

Die vorherige Rede in Regensburg betonen die Annäherung zwischen methodistischerm Weltrat und Katholischer Kirche.


Insofern teile ich Eure, Erich und Lara, Auffassung nicht, dass sich Bendikt XVI. primär auf/gegen Evangelike richtet und pro Muslime.


- Shahab3 - 15.09.2006

Zitat:Hier sollte jedoch bedacht werden, dass der Islam nicht als Weiterentwicklung des Christentums gedacht war (wie das Christentum auf dem Judentum aufbaut), sondern in einer anderen Gegend erst den Monotheismus einführte.
Kurzer Einschub:
1) Mohammends Inspiration beruhte selbstverständlich ganz elementar auf dem Christen und Judentum. Er sah sich klar in der Tradition Abrahams und Jesu. Somit stellt der Islam durchaus auf der selben Basis aufbauend eine Art Weiterentwicklung dar.

2)Der Monotheismus wurde von Zarathustra begründet. Der Monotheismus war also in der Region schon lange zuvor eingeführt. Vielleicht nicht gerade in Saudi-Arabien Wink

ok...und weiter gehts...


- bastian - 15.09.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,437215,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 15,00.html</a><!-- m -->
Zitat:PAPST-VORLESUNG
Islamische Staaten werfen Benedikt Verleumdungskampagne vor
Nach den Islam-Äußerungen von Papst Benedikt XVI. brodelt es in der muslimischen Welt: Pakistans Parlament protestiert, in der Türkei wächst der Widerstand gegen den Papst-Besuch im November und die Organisation der Islamischen Konferenz spricht von einer "Verleumdungskampagne".
(...)
Er habe in keiner Weise "die Absicht gehabt, die Gefühle der muslimischen Gläubigen zu verletzten", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi nach der Rückkehr des Papstes gestern in Rom. Der Papst habe mit seinen Äußerungen in Regensburg zugleich die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen den Religionen betont
Für mich verstörende Reaktion, der Papst hat ein Streitgespräch aus dem Mittelalter zitiert und daraus wird in der Wahrnehmung gleich eine "Verleumdungskampagne", da muss man doch fast paranoid sein und null Selbstbewusstsein haben, um das so zu verstehen.

Zumal die Klarstellung des Papstes doch schon längst raus ist. Hinzu kommt, dass die Papstvorlesung ein ganz anderes Thema hatte, nämlich Vernunft, Universität und Religion dazu ein direktes Zitat:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,437201,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 01,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Aber auf diese Weise würde er der Wahrheit des Seienden verlustig gehen und einen sehr großen Schaden erleiden. Der Westen ist seit langem von dieser Abneigung gegen die grundlegenden Fragen seiner Vernunft bedroht und könnte damit nur einen großen Schaden erleiden. Mut zur Weite der Vernunft, nicht Absage an ihre Größe - das ist das Programm, mit dem eine dem biblischen Glauben verpflichtete Theologie in den Disput der Gegenwart eintritt. "Nicht vernunftgemäß (mit dem Logos) handeln ist dem Wesen Gottes zuwider", hat Manuel II. von seinem christlichen Gottesbild her zu seinem persischen Gesprächspartner gesagt. In diesen großen Logos, in diese Weite der Vernunft laden wir beim Dialog der Kulturen unsere Gesprächspartner ein. Sie selber immer wieder zu finden, ist die große Aufgabe der Universität
EDIT 1:
Die komplette Ansprache zum Selberlesen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubBF7CD2794CEC4B87B47C719A68C59339/Doc~E13506B0B9C304B269D3CF78C543B2E42~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubBF7CD2794CEC4B8 ... ntent.html</a><!-- m -->


- Wolf - 15.09.2006

Zitat:bastian postete
Für mich verstörende Reaktion, der Papst hat ein Streitgespräch aus dem Mittelalter zitiert und daraus wird in der Wahrnehmung gleich eine "Verleumdungskampagne", da muss man doch fast paranoid sein und null Selbstbewusstsein haben, um das so zu verstehen.
Richtig, und wie schon vorausgesehen, meint nun nach und nach jedes islamische geprägte Land seine "Empörung" zum Ausdruck bringen zu müssen. Das Parlament von Pakistan verstieg sich sogar zu einer Resolution die die Papstrede verurteilt.


- Turin - 15.09.2006

Die Leute hören eben vor allem, was sie hören wollen. In der Politik nichts neues, in der Religion schon gar nicht. Zumal sich einige Gruppen darüber auch innenpolitisch prima profilieren können. In Pakistan kam der Entwurf zur Resolution von, wen überrascht es, einer Partei aus dem eher radikal-islamischen Spektrum.


- Wolf - 15.09.2006

Naja, sollte man wohl nicht weiter kommentieren. Sofern es nicht in Ausschreitungen mündet, kann man mit einem Schulterzucken darüber hinweggehen - so sind sie halt.


- Ingenieur - 15.09.2006

Zitat:Shahab3 postete
Kurzer Einschub:
1) Mohammends Inspiration beruhte selbstverständlich ganz elementar auf dem Christen und Judentum. Er sah sich klar in der Tradition Abrahams und Jesu. Somit stellt der Islam durchaus auf der selben Basis aufbauend eine Art Weiterentwicklung dar.
Also der Koran ist eher ein Cousin oder Neffe der Bibel und der Thora als ein Sohn. Klar sind da durchaus ähnliche Elemente drin und die Muslime erkennen manche israelische Propheten und Jesus als solche an, aber die Richtung des Korans ist doch eine völlig andere als die des Neuen Testaments.
Ich finde, der Koran ähnelt eher dem Alten Testament, also dem Judentum als dem NT. Jesus hat die seinen von der absoluten Gebotsgläubikeit der Juden, die schon damals teilweise recht obskur war, erlöst und die ideale Lebensweise der Christen in Gleichnissen dargestellt und nicht wie in der Thora: "Du solltest das und das machen um rein zu bleiben."
Der Koran dagegen stellt ähnliche Regeln auf wie das AT und gibt Regeln für alle Lebenslagen vor (Umgang mit der Frau, mit Andersgläubigen etc).

Insofern halte ich Christentum und Islam als parallele "Weiterentwicklungen" (ich meine nicht im Sinne von besser oder schlechter!) des AT als aufeinander aufbauend.


- Wolf - 15.09.2006

Zitat:Ingenieur posteteThora: "Du solltest das und das machen um rein zu bleiben."
Das sind Tips die heute vom Fernsehdoktor kommen. War halt damals praktisch die einzige Lösung dass man die medizinischen Erkenntnisse der Zeit über religiös verpackte Dogmen transportiert hat.


- BigLinus - 15.09.2006

Zitat:Shahab3 postete
(...)
Kurzer Einschub:
(...)
2)Der Monotheismus wurde von Zarathustra begründet.
Der Monotheismus war also in der Region schon lange zuvor eingeführt. (...)
Kurze Erwiderung:
Zu Satz 2.2: Aussage korrekt.
Zu Satz 2.1: Das setzt voraus, daß die im wesentlichen von iranischen Wissenschaftlern vertretene Theorie - Zarathustra habe bereits um 1.800 vor Christus gelebt - richtig ist.
Anderen wissenschaftlichen Theorien zufolge, lebte Zarathustra um 1.000 bzw. 800, bzw. 600 vor Christus. Sollten diese wissenschaftlichen Arbeiten hinsichtlich der Datierung korrekt sein, ist der Begründer des Monotheismus ein Ägypter mit Namen Amenhotep IV., später bekannt als Echnaton.


- Erich - 15.09.2006

dass Benedikt das genannte Zitat aufgenommen hat, um daraus sein Gottesverständnis zu entwickeln - das hat überhaupt nichts mit der ihm unterstellten "Missachtung Mohammeds" zu tun ;

ich hab inzwischen weiter geschaut
Benedikt zitiert ja Prof. Adel Theodor Khoury der Universität Münster, der wiederum dieses Streitgespräch wiedergibt und dabei den oströmischen Kaisers Manuell II zitiert - eine in der Wissenschaft durchaus übliche Methode, sich an Hand einer Belegstelle, eines Zitates als Einstieg, ein Thema wissenschaftlich aufzubereiten und zu erörtern.
Khoury - ein gebürtiger Libanese - gilt als einer der exzellentesten Kenner des Islam in Deutschland; er ist einer, der scih unermüdlich in seinen Vorlesungen, Ansprachen und Veröffentlichungen für den Dialog des Christentums mit anderen Weltreligionen, vor allem aber mit dem Islam, eingesetzt hat.
Einige Veröffentlichungen:
Zitat:Lexikon des Islam
Der Koran - Erschlossen und kommentiert
Handbuch Recht und Kultur des Islam in der deutschen Gesellschaft
Probleme im Alltag - Hintergründe - Antworten
Seine Koranübersetzung in die deutsche Sprache wurde - eine seltene Auszeichnung - vom Islamischen Weltkongress autorisiert.
Wenn der Papst auf diesen ausgewiesenen Förderer des Dialogs der Kulturen zurückgreift, um dann als Papst die Einladung zum wissenschaftlichen Dialog auszusprechen, dann darf man ihn nicht missverstehen.
Ich habe den Eindruck, dass die Menschen, die jetzt demonstrieren, den ganzen Zusammenhang der Rede überhaupt nicht kennen - sondern diesen einen, einem Kaiser (und nicht mal einem Theologen, geschweige denn einem römischen Theologen) zugeschriebene Äusserung als Meinung des Papstes serviert bekommen (vgl. auch <!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/politik/papst/islam_nid_35633.html?DDI=3303">http://focus.msn.de/politik/papst/islam ... l?DDI=3303</a><!-- m -->
Zitat:| 15.09.06, 17:34 |
In verschiedenen Ländern haben Religionsvertreter am Freitag von Beleidigung und Gotteslästerung gesprochen und eine Entschuldigung Benedikts XVI. gefordert.....
Was im Übrigen die Schlussfolgerung von Benedikt betrifft, dass der Glaube nicht mit Gewalt verbreitet werden soll, dann weist Benedikt auch auf die Sure 2, 256 des Koran hin .....

So, und jetzt noch zum Koran:
Zitat:Shahab3 postete unter Bezug auf Ingenieurs posting:
Zitat:Hier sollte jedoch bedacht werden, dass der Islam nicht als Weiterentwicklung des Christentums gedacht war (wie das Christentum auf dem Judentum aufbaut), sondern in einer anderen Gegend erst den Monotheismus einführte.
Kurzer Einschub:
1) Mohammends Inspiration beruhte selbstverständlich ganz elementar auf dem Christen und Judentum. Er sah sich klar in der Tradition Abrahams und Jesu. Somit stellt der Islam durchaus auf der selben Basis aufbauend eine Art Weiterentwicklung dar.
...
nach meiner Kenntnis muss ich Shahab3 recht geben. Zur Zeit Mohammeds gab es auf der arabischen Halbinsel zwischen Golf und Rotem Meer arabische Stämme, die das Christentum oder sogar das Judentum (die Banu Quraiza, Qurayza, Quraziyah, zusammen mit den Banu Qainuqa und den Banu Nadir) angenommen hatten, und deren Geistliche sich erbitterte Dispute und Stammesfehden lieferten. Unmittelbar vor der Hijra gab es in der Umgebung Medinas eine generationenlange Fehde mit jüdischen und arabischen Stammesgruppen auf beiden Seiten, die Mohammed endgültig beenden wollte.

Mohammed hatte durchaus auch die Inspiration, das in seinen Augen irrationale Christentum (Dreifaltigkeit, Jesus als Mensch und Gott) auf die Ursprünge zurück zu führen, von späteren "Verfälschungen" zu reinigen.
Religionsgeschichtlich gesehen gab es diese Streitigkeiten durchaus - gerade in der Zeit Mohameds (geb. ca. 571 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina):
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.remid.de/remid_info_kopten.htm">http://www.remid.de/remid_info_kopten.htm</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.theo-notizen.de/theo/C_Nicaa.htm">http://www.theo-notizen.de/theo/C_Nicaa.htm</a><!-- m --> sowie aus
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.glaubenszeugen.de/lexikon/lexmon.htm">http://www.glaubenszeugen.de/lexikon/lexmon.htm</a><!-- m --> (Zitat):
Zitat:Vom 4. bis zum 9. Jahrhundert wurden in der Kirche vor allem die christlichen Lehren diskutiert. In dieser Zeit der Oekumenischen Konzile wurden die zentralen christlichen Glaubenslehren (Dogmen) ausgeformt und festgelegt. Der zweite große Streitpunkt nach dem Streit um die Trinität (Athanasius/Arius) befaßte sich mit den Naturen Christi. ....
Mohammed hat dabei die Position der Arianer und Nestorianer aufgenommen, die in Christus (fast ausschließlich) nur den Menschen sehen, und sogar weiterentwickelt - indem er Christus nur als (den größten) Propheten bezeichnete. So gesehen könnte man den Islam auch durchaus als Entwicklung und Fortsetzung einer (früh-)christlichen Theologie verstehen.

Aber das sind jetzt wirklich theologische Diskussionen, die von den Theologen geführt werden sollten - der Papst hat die Einladung zum "Dialog der Kulturen" ausgesprochen, man muss es nur zur Kenntnis nehmen.


- Quintus Fabius - 15.09.2006

Zitat:Auch wenn sie so einiges gegenüber dem Weltmarkt sparen, haben sie dennoch höhere Kosten. Wie passt das rein? Da schaden sie sich trotzdem selber.
Sie schaden auch den Chinesen, aber trotzdem steht China wieder besser da als die USA, d.h. die Chinesen sind bereit etwas mehr zu bezahlen wenn die USA mehr bezahlen.

China bezieht ja z.b. auch Öl aus dem Sudan und wieder gut für die VR, China verhindert das die UN was gegen Dafur unternehmen, retour erhält China billigeres Erdöl usw

Zitat:Ein offener Krieg zwischen Supermächten? Den könnte man nicht auf konventionelle Waffen begrenzen, demnach keine echte Option.
Das gleiche hat man vor dem Zweiten Weltkrieg wegen der gewaltigen C Waffen Arsenale und der Möglichkeit diese nun auch gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen auch gesagt. (Douhet)

Außerdem ist deine Vorstellung von Krieg etwas begrenzt. Man kann Kriege auch so halten, daß sie ohne den Einsatz konventioneller Streitkräfte und ohne diese Eskalation hin laufen.

Und ganz beschließend ist der Krieg mit Massenvernichtungswaffen auf Dauer ebenso unvermeidbar. Keine Maus käme auf die Idee sich eine tödliche Mausefalle zu bauen, der Mensch aber hat dies schon getan.

Zitat:Du gibst dir wohl auch nur selektiv Mühe Kulturen zu verstehen
Ich verstehe die Chinesen viel zu gut. Die VR China ist DER Feind.

Die Wirtschaft die dort hingeht und Selbstmord begeht aus Angst vor dem Tod begeht damit zugleich Verrat am Westen.

Die Art und Weise wie Verträge dort gemacht werden sollte gar keine Rolle spielen, wir sollten nämlich gar keine Verträge mit dem Feind machen.

Zitat:Wer interessiert sich hierzulande auch schon wirklich für die Staaten der Region? Kaum jemand ernsthaft.
Also ich habe z.B. eine Menge persischer Musik und höre die sehr gerne. Das ändert aber gar nichts.

Zitat:Trotzdem sagt mir mein Gerechtigkeitssinn es ist nicht gerecht. Es kann nicht gut gehen wenn so viele Menschen in der Sch...ße stecken, ihr ganzes Leben lang.
Zwei Einwände:

1 Das die in der Scheiße stecken liegt bei der Mehrheit derjenigen welchen nicht an uns, sondern nur an denen. Wir helfen Weltweit in gewaltigem Ausmaß Völkern, aber diese Völker bringen es einfach nicht fertig, weil sie unfähig sind, daß hat sozialkulturelle Gründe. Die Sozialkultur und Kultur dieser Völker ist minderwertig und ungeeignet für die moderne Welt wie sie jetzt nun mal ist.

2 Der Gerechtigkeitsssinn sollte überhaupt keine Rolle spielen wenn es um Machtpolitik geht. Es gibt Feinde, so einfach ist das. Und die Feinde wollen dich töten und sie wollen deine Kinder töten. Daher muß man sie vernichten bevor sie einen selbst vernichten. So einfach ist das.

Natürlich kann man das so offen nicht verkaufen, item muß man es irgendwie zurecht lügen.

Eins will ich aber noch speziell dir sagen: Von wegen Ungerechtigkeit, unsere Westlichen Staaten hier und heute sind bisher das Gerechteste !! was es jemals in der Menschheitsgeschichte gab. Wir sind sogar tatsächlich besser als die anderen.


Zitat:Beim besten Willen: es braucht schon viel Phantasie, den Text so umzudeuten
Wie ich es dir schon oft schrieb: Weder Wahrheit noch Realität spielen irgeneine Rolle. Die einzige Frage ist, was wollen die anderen damit erreichen, warum geschieht es. Aber was tatsächlich geschieht ist dabei gleichgültig.

Der Feind ist der Feind. Es führt kein Weg daran vorbei, selbst wenn die Mehrheit beider Seiten das nicht will ändert das nichts daran.


- Erich - 15.09.2006

Zitat:Quintus Fabius postete
...
Ich verstehe die Chinesen viel zu gut. Die VR China ist DER Feind.
....
Der Feind ist der Feind....
dazu kommt dann noch
Der Islam ist der Feind
Indien ist der Feind
Russland ist der Feind
....
:frag:
das ganze erinnert mich irgendwie an .....
Frankreich ist der Feind
die Preußen sind der Feind
die Papisten sind der Feind
die Lutheraner sind der Feind
die Juden sind der Feind
die Kaptialisten sind der Feind
die Sozialisten sind der Feind
....
:bonk::bonk::bonk::wall::pillepalle:

hör doch bitte auf, mit diesen "Feind-Feind" - "Feind hier" - "Feind da" - "Feind überall" Polemik um Dich zu werfen.
Damit bekommst Du nicht mal die Lufthoheit über den Stammtischen.


- Wolf - 15.09.2006

Zitat:Erich postetedazu kommt dann noch
Der Islam ist der Feind
Indien ist der Feind
Russland ist der Feind
....

das ganze erinnert mich irgendwie an .....
Frankreich ist der Feind
die Preußen sind der Feind...
Alle Staaten mit grossem Bevölkerungswachstum sind potentiell feindlich Erich. So einfach ist und war das schon immer. Wo sollen sie die Leute auch lassen ? Du musst schliesslich als Staat genug Einkommen generieren können um all den Menschen ein würdiges Leben mit Perspektiven zu ermöglichen. Eine Zeit lässt sich das mit Indoktrinierung überspielen (Religion, extreme Politik) aber irgendwann platzt der Knoten. So unrecht hat Quintus also nicht.