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RE: Großbritannien - Ottone - 16.04.2023 (16.04.2023, 14:10)lime schrieb: Im Gegenteil ist dieser Effekt langfristig gesehen eben überhaupt nicht eingetreten.Das ist faktenfremder Quatsch. Ab diesem Punkt ist für mich eine weitere Diskussion ohne Sinn. RE: Großbritannien - lime - 16.04.2023 (16.04.2023, 14:44)Ottone schrieb: Nein. GB: 2020: -9,27%, 2021: +7,44%, 2022: +3,61% D: 2020: -3,7%, 2021: +2,6%, 2022: +1,8% F: 2020: -7,9%, 2021: +6,77%, 2022: +2,52% Also wo genau soll GB jetzt gegenüber D und F durch den Brexit verloren haben? GB hatte zwar 2020 den schlechtesten Wert aber diesen Rückschlag wieder mehr als wett gemacht. Aber ich kann mit schon vorstellen dass Remainer großen Frust schieben da ihre Vorhersagen eben überhaupt nicht eingetroffen sind. RE: Großbritannien - Ottone - 16.04.2023 Ein beliebig herausgepickter link (hier: BBC) erklärt die Lage: https://www.bbc.com/news/business-64450882 Zitat:Overall, the government's independent watchdog, the Office for Budget Responsibility, thinks the UK will ultimately be 4% worse off, than it would have been if we had voted no to Brexit Es drücken sich auch nicht alle negativen Effekte im BIP aus, manche gar nicht, andere nur sehr verzögert. Da ist zum Beispiel die Abkoppelung aus der europäischen Forschung, der effektive Rauswurf/das gezielte Vergraueln von fähigen europäischer Forschern und Fachleuten, die neue Unatraktivität als Studienstandort, die Facharbeiterkrisen die auch den NHS treffen, die resultierende "Volksgesundheit" ... RE: Großbritannien - Schneemann - 17.04.2023 @lime Zitat:In dem statistischen Vergleich fehlt übrigens noch der Faktor Bevölkerungsentwicklung. Würde man in Deutschland die Entwicklung des Wirtschaftswachstums mit dem Wachstum der Gesamtbevölkerung ins Verhältnis setzen dann würde es noch wesentlich geringer ausfallen.Das verstehe ich nicht bzw. ergibt für mich keinen Sinn. Denn ein Bevölkerungswachstum sollte eigentlich (im Regelfall) auch eine Zunahme des BIP generieren. Großbritannien hatte in den letzten Jahren ein größeres Bevölkerungswachstum (insgesamt gesehen und prozentual) als Deutschland, dennoch sind die Zahlen aber sehr schlecht bzw. schlechter als in Deutschland. D. h. wenn das Argument stimmen würde, dann müsste Großbritannien also deutlich besser dastehen, das ist aber nicht der Fall. Zitat:Dass es Großbritannien durch den Brexit nun wirtschaftlich besonders erwischt haben soll ist einfach an Hand der Fakten nicht nachzuvollziehen, sondern eine reine Wunschvorstellung der Remainer/Pro-EU-Fraktion.Das auf eine Wunschvorstellung der Pro-EU-Fraktion abzuwälzen, ist nun eine Ausflucht. Das hört sich nach einer Ausrede an, wonach alle aktuellen Unbilden ja nichts mit dem Brexit zu tun haben würden. Aber vielleicht ist das ja wirklich so? Denn wenn man genau hinschaut, so sind die Ursachen glasklar erkenn- und anderweitig verortbar... ![]() 1.) König Donald I. hatte den Briten generös ein fabulöses Freihandelsabkommen in Aussicht gestellt - hat es aber dann vergessen und wurde abgewählt. 2.) Die rachsüchtigen Franzosen verzeihen den Briten den Brexit nicht und sabotieren alle Abkommen. 3.) Die unfähigen Spanier kriegen die Dürre auf ihren Tomatenfeldern nicht in den Griff. 4.) Die geldgeilen Norweger verkaufen Gas an die Deutschen - ohne Großbritannien ins Boot zu holen. 5.) Die kleingeistigen Iren pochen unverständlicherweise auf ihre Zollregularien. 6.) Die dummen bulgarischen Fernfahrer können die Zollbedingungen nicht richtig lesen und verursachen deswegen kilometerlange Staus. 7.) Die faulen Schwestern des NHS sind nur am jammern und ruinieren das Gesundheitssystem. 8.) Die skrupellosen Gewerkschaften streiken für mehr Reichtum und legen das Land lahm. Man sieht also - der Brexit ist eine wirklich geniale Idee. Dass er aber nicht richtig funktioniert und zum goldschimmerenden Paradies wurde, liegt nicht am Brexit selbst oder seinen genial kalkulierenden Befürwortern, sondern an Remainern, Hasardeuren und Defätisten im In- und Ausland. ![]() Schneemann RE: Großbritannien - Schneemann - 06.07.2024 Bei den Parlamentswahlen am vergangenen Donnerstag hat die Labour-Partei einen Erdrutsch-artigen Sieg eingefahren, während die regierenden Konservativen die wohl empfindlichste Wahlschlappe seit dem Zweiten Weltkrieg erlitten haben. Genau genommen kann Labour beinahe durchregieren. Das Ergebnis überrascht einerseits - zumal Labour-Chef Starmer nun nicht gerade ein Charismatiker ist -, andererseits aber auch wiederum nicht, denn die Tories haben das Land mit einem wirtschaftsliberalen Sparkurs heruntergewirtschaftet - man denke nur an den NHS -, auch der Brexit sowie die großen und kleinen Skandale der letzten Jahre dürften hier massiv mit durchgeschlagen haben. Zitat:Labour legt Erdrutsch-Sieg hinhttps://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Keir-Starmer-zum-neuen-britischen-Premier-ernannt-article25064898.html Der groß angekündigte Plan zur Abschiebung von Flüchtlingen nach Ruanda dürfte auch erst einmal vom Tisch sein. Und das überrascht mich dann doch etwas, dass das Migrationsthema nicht doch eher die Menschen zu den Konservativen getrieben hatte. Offenbar saß der Frust doch sehr tief... Zitat:Neuer britischer Premierministerhttps://www.spiegel.de/ausland/grossbritannien-keir-starmer-will-laut-bericht-abschiebeplaene-nach-ruanda-stoppen-a-172f1d05-8625-419d-bb4d-2475187c7ab7 Schneemann RE: Großbritannien - lime - 06.07.2024 (06.07.2024, 16:45)Schneemann schrieb: Der groß angekündigte Plan zur Abschiebung von Flüchtlingen nach Ruanda dürfte auch erst einmal vom Tisch sein. Und das überrascht mich dann doch etwas, dass das Migrationsthema nicht doch eher die Menschen zu den Konservativen getrieben hatte. Offenbar saß der Frust doch sehr tief... Viele glauben den Tories in Sachen Migration eben nichts mehr. Unter Tory-Regierungen ist die Einwanderung massiv angestiegen. 40% der Wähler haben überhaupt nicht abgestimmt. Das Ergebnis dann durchaus typisch für das britische Wahlrecht. Am liberalkonservativen Ideen lag es aber sicher nicht, denn diese haben unter den Wählern immerhin eine absolute Mehrheit erreicht, nur konnte diese durch das Wahlrecht eben nicht umgesetzt werden. Die Torys wurden von REFORM und den LIB-Konservativen gefleddert. RE: Großbritannien - voyageur - 16.07.2024 Das Vereinigte Königreich wird seine Verteidigungsstrategie und seine militärischen Mittel überarbeiten. Lignes de defense (französisch) 16/07/2024 | Kommentare (0) Der britische Premierminister Keir Starmer hat eine Überprüfung der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs eingeleitet, um seiner Meinung nach besser auf die Herausforderungen einer "gefährlicheren und instabileren Welt" reagieren zu können. Das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten stehen einem "tödlichen Quartett" gegenüber, das aus China, Russland, Iran und Nordkorea besteht, so George Robertson, ein ehemaliger NATO-Generalsekretär, der nun für die eingeleitete strategische Überprüfung verantwortlich ist. Diese Überprüfung, die mehrere Monate in Anspruch nehmen werde, werde "eine neue Ära der Verteidigung" einleiten, so der Chef der Labour-Regierung in einer Erklärung. Diese "strategische Überprüfung der Verteidigung" ist ein weiterer Schritt nach dem NATO-Gipfel in Washington letzte Woche, auf dem Keir Starmer, der seit dem 5. Juli an der Macht ist, seine "ernsthafte Verpflichtung" bekräftigte, 2,5% des BIP für die Verteidigung auszugeben. Im Rahmen dieser strategischen Überprüfung werden aktive Militärangehörige, Veteranen, Abgeordnete aller Parteien, die Verteidigungsindustrie und die akademische Welt konsultiert. Ein erster Bericht soll in der ersten Hälfte des Jahres 2025 vorgelegt werden. Die strategische Überprüfung wurde nach besorgniserregenden Feststellungen über den Zustand der britischen Streitkräfte eingeleitet. Im Juni schoss das britische National Audit Office (NAO) in seinem jüngsten Bericht über den Haushalt der Streitkräfte eine scharlachrote Rakete ab. Dem Bericht zufolge steht die britische Armee vor einem "Loch" von fast 17 Milliarden Pfund (19,8 Milliarden Euro), um das bis 2033 geplante Programm zur Beschaffung neuer militärischer Ausrüstung zu finanzieren. RE: Großbritannien - voyageur - 25.10.2024 Britischer Verteidigungsminister: Das Vereinigte Königreich ist nicht bereit für den Krieg. OPEX360 (französisch) von Laurent Lagneau - 25. Oktober 2024 [Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploads/f35-prince-wales-20220115.jpg] Da das Vereinigte Königreich seit langem zu den NATO-Mitgliedern gehört, die mehr als 2 % des BIP für ihre Verteidigung ausgeben, sollte es über moderne und gut ausgebildete Streitkräfte verfügen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die British Army, die nicht als Priorität angesehen wird, hat die gleiche Größe wie zur Zeit der Schlacht von Waterloo, und der Royal Air Force [RAF] fehlen laut einem kürzlich veröffentlichten Parlamentsbericht die Kampfflugzeuge, um in einem hochintensiven Konflikt bestehen zu können. Was die Royal Navy betrifft, so verfügt sie zwar mittlerweile über zwei Flugzeugträger, doch es fehlt ihr an erstrangigen Schiffen. Darüber hinaus hat die Royal Navy mit Rekrutierungsproblemen und einer unzureichenden Verfügbarkeit von Atom-U-Booten und Fregatten zu kämpfen. Doch dieses Bild ist zweifellos düsterer als gedacht. John Healey, der britische Verteidigungsminister, stellte jedenfalls fest, dass die Lage eindeutig ist. „Das Vereinigte Königreich ist, wie viele andere Länder auch, [...] bereit, militärische Operationen durchzuführen. Wozu wir nicht bereit sind, ist zu kämpfen. Wenn wir nicht bereit sind zu kämpfen, sind wir nicht in der Lage, andere abzuschrecken“, sagte er, wie The Telegraph am 24. Oktober berichtete. „Das ist der Kern des Denkens der NATO. Wir müssen nicht nur in der Lage sein, unsere Mitgliedsländer zu verteidigen, sondern vor allem müssen wir bei der Abschreckung, die wir gegen zukünftige Aggressionen ausüben, effektiver sein“, fügte er hinzu. Laut der britischen Tageszeitung ist dies das erste Mal, dass ein Verteidigungsminister zugibt, dass Großbritannien nicht bereit ist, einen Krieg zu unterstützen. „Als wir an die Macht kamen, [...] erwarteten wir, dass die Situation schlecht sein würde, aber der Zustand der Finanzen und der Streitkräfte war viel schlimmer als wir dachten“, betonte Healey, der sein Amt nach dem Sieg der Labour Party bei den Parlamentswahlen am 4. Juli antrat. Da derzeit eine neue Überprüfung der Verteidigungsstrategie durchgeführt wird, ist es nicht sicher, dass Healey die notwendigen Mittel erhält, um das zu „reparieren“, was repariert werden muss. Laut hochrangigen Militärvertretern, die vom Telegraph befragt wurden, wird der Haushalt für das Jahr 2025 „mit ziemlicher Sicherheit“ nicht mehr Geld für das britische Verteidigungsministerium [MoD] bereitstellen. „Diese Regierung wird immer das tun, was notwendig ist, um das Land zu verteidigen. Die Streitkräfte des Vereinigten Königreichs gehören zu den besten der Welt und verteidigen das Land rund um die Uhr, indem sie an der Seite unserer Verbündeten und Partner operieren, um sich auf jedes Ereignis vorzubereiten“, argumentierte jedoch ein Sprecher der Downing Street 10. Healeys „Abgang“ erfolgte jedenfalls nur wenige Wochen, nachdem der Generalstabschef der Britischen Armee, General Roland Walker, gewarnt hatte, dass Großbritannien nur noch wenig Zeit habe, um sich auf einen möglichen „Dritten Weltkrieg“ vorzubereiten, insbesondere für den Fall, dass China 2027 in Taiwan einmarschieren würde. Außerdem werde man sich seiner Meinung nach unabhängig vom Ausgang des Krieges in der Ukraine mit einem immer bedrohlicheren Russland auseinandersetzen müssen. „Es ist egal, wie es ausgeht. Ich denke, dass Russland wahrscheinlich geschwächt daraus hervorgehen wird. Aber es wird sehr, sehr gefährlich bleiben und eine Form der Vergeltung für das suchen, was wir getan haben, um der Ukraine zu helfen“, meinte er. RE: Großbritannien - voyageur - 01.11.2024 Haushaltsplan des Vereinigten Königreichs: Das Budget des Verteidigungsministerium verbessert trotz knapper öffentlicher Finanzen Lignes de defense (französisch) 31/10/2024 | Kommentare (0) [Bild: https://cdn-media-sdv.ouest-france.fr/ldd/uploads/2024/10/british-army-1235x824.jpg] Verteidigungsminister John Healey in Estland, in Tapa. Foto: MoD Labour-Hilfe für die Streitkräfte: Der Ukraine-Effekt in Zeiten knapper Haushaltsmittel! Die neue britische Finanzministerin Rachel Reeves stellte am Mittwoch den ersten Haushalt der Labour-Regierung vor. Er sieht Steuererhöhungen in Höhe von 40 Mrd. £ vor, um die öffentlichen Dienstleistungen zu verbessern. Es gibt jedoch keine Sparmaßnahmen. Die Mittel für einige Ministerien werden sogar erhöht. Der Schwerpunkt liegt beispielsweise auf dem sterbenden Nationalen Gesundheitsdienst (NHS), der seit Jahren chronisch unterfinanziert ist, mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 22,6 Mrd. £ bis 2026. Das Bildungswesen erhält ebenfalls zusätzliche Mittel in Höhe von 4 Mrd. GBP, wovon 2,3 Mrd. GBP für das „Grundbudget der Schulen“ vorgesehen sind. Das Verteidigungsbudget wird im nächsten Jahr um 2,9 Mrd. £ aufgestockt; das Budget der Streitkräfte für 2024/2025 betrug 57,1 Mrd. £. Diese Erhöhung wird es dem Vereinigten Königreich ermöglichen, „seine NATO-Verpflichtungen deutlich zu übertreffen“ und „garantierte militärische Unterstützung für die Ukraine in Höhe von 3 Mrd. £ pro Jahr zu leisten, so lange wie nötig“, so Rachel Reeves. Im Dezember 2023 stellte das National Audit Office (entspricht dem Rechnungshof) ein Defizit von 3 Mrd. £ im Ausrüstungsplan für 2024-2025 und ein weiteres Defizit von 3,9 Mrd. £ für 2025-2026 fest. Das NAO schätzt auch, dass das Armeeministerium jedes Jahr eine weitere Milliarde Pfund aufbringen muss, um die höheren Besoldungen (+6%) der Streitkräfte für 2023 und 2024 zu finanzieren. Es scheint, dass die 2,9 Mrd. £ gerade dazu dienen, diese Lohnerhöhungen zu bezahlen und die Munitionsvorräte aufzufüllen. Weitere Informationen zum britischen Verteidigungshaushalt finden Sie in einem Dokument des RUSI vom September: „ UK Defence Spending Decisions Can't Wait for the Strategic Defence Review“ ( Entscheidungenzum britischen Verteidigungshaushalt können nicht auf die strategische Verteidigungsüberprüfung warten). RE: Großbritannien - lime - 24.07.2025 Und die nächste "Verschwörungstheorie" wird wahr... Zitat:World Economic Forum ‘rigged data’ to make Brexit look like failure https://www.telegraph.co.uk/world-news/2025/07/21/wef-rigged-data-to-make-brexit-look-like-failure Zitat:Indien auf Platz 40, Großbritannien, kurz nach dem Brexit-Referendum, auf Platz 8 – für beide ging es einen Platz nach unten. Keine großen Bewegungen, nichts, was nach Skandal roch. https://www.capital.de/wirtschaft-politik/hat-weltwirtschaftsforum-gruender-klaus-schwab-ein-ranking-manipuliert--35914892.html RE: Großbritannien - Gecktron - 24.07.2025 (24.07.2025, 09:16)lime schrieb: Und die nächste "Verschwörungstheorie" wird wahr... Der Artikel ist hinter einer Paywall, aber ist da irgend etwas konkretes dahinter außer Beschwerden über ein "Competitiveness" Ranking von 2017? Wirtschaft ist keine harte Wissenschaft. Da hat jeder seine eigene Meinung. Vor allem bei so weichen Sachen wie "Competitiveness". Das hat auch nicht viel mit dem realen Brexit zu tun, da die Briten die EU erst 2020 verlassen haben. RE: Großbritannien - lime - 24.07.2025 (24.07.2025, 12:39)Gecktron schrieb: Der Artikel ist hinter einer Paywall, aber ist da irgend etwas konkretes dahinter außer Beschwerden über ein "Competitiveness" Ranking von 2017? Wirtschaft ist keine harte Wissenschaft. Da hat jeder seine eigene Meinung. Vor allem bei so weichen Sachen wie "Competitiveness". Wenn man es absichtlich anders berechnet als bisher um den Brexit (bzw. das Ergebnis des Volksentscheides) schlecht dastehen zu lassen. Wobei ich Dir insofern Recht gebe dass die Bewertung der Wirtschaft tatsächlich immer mehr in diese Richtung geht und Meinungen im Verhältnis zu Fakten eine immer größere Rolle einnehmen. RE: Großbritannien - Schneemann - 05.10.2025 Die britische Regierung steht in erheblichem Maße unter Druck. Und das von mehreren Seiten. Einerseits muss sie sich anhören, in der Migrationspolitik (besser: Integrationspolitik) versagt zu haben, andererseits werfen ihr gerade auch stramm konservative Kreise in den USA, bis hin zu aktuellen Regierung dort, immer wieder vor, sie würde die Meinungsfreiheit einschränken. (Vance's Verbalinjurien gegen die Europäer bei der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar d. J. bezogen sich in erheblichem Umfang auf Großbritannien; die deutschen Medien indessen haben das wenig berücksichtigt und fast alles recht stark aus nationaler Warte gesehen.) Dabei muss man dazu sagen, dass flächendeckende Überwachungen in britischen Städten stärker ausgeprägt sind und behördliche Reaktionen bei (zumindest kritikwürdigen) Aussagen oftmals harscher ausfallen als bei uns hierzulande - wobei wir ja gerne auch mal herumnörgeln (gerade auch bzgl. der sog. "sozialen Medien"), dass man bei uns in der Meinungsfreiheit eingeschränkt werden würde. Dass auf den britischen Inseln es teils noch rabiater gehandhabt wird, was Beleidigungen, Drohungen und Schmähungen angeht, hat der deutsche Michel bislang aber nicht so ganz bemerkt. Aktuell hat man das Gefühl, dass Westminster am Scheideweg steht. Einerseits hatte man wieder einmal einen Anschlag mit islamistischen Hintergrund erleben müssen (wobei die Bobbies da überhaupt nicht gut wegkamen und versehentlich eines der Opfer erschossen - man denke nur darüber nach, was das für eine Debatte bei uns im Forum im Deutschland-Bereich bzgl. Polizeitaktik auslösen würde?)... Zitat:Manchester synagogue attacker was on bail after rape arrest, police sayhttps://www.bbc.com/news/live/cx2703lnww4t ...während im September so viele Menschen wie noch nie gegen die Einwanderungspolitik demonstrierten, wobei darunter auch zahlreiche Personen aus dem Spektrum britischer Ultranationalisten, darunter der bekannte britische Rechtsextremist Tommy Robinson als spiritus rector, waren... Zitat:How huge London far-right march lifted the lid on a toxic transatlantic souphttps://www.theguardian.com/world/ng-interactive/2025/sep/16/far-right-march-london-transatlantic ...und last, but not least hat man auch noch die selbsterklärten pro-palästinensischen Weltenretter, die gerne antisemitische Umtriebe stillschweigend hinnehmen, an der Backe: Zitat:Nearly 500 arrested at Palestine Action protest in Londonhttps://www.bbc.com/news/articles/ceq2e9x19g8o Nein, man hat es als Brite derzeit überhaupt nicht leicht. ![]() Schneemann RE: Großbritannien - lime - 05.10.2025 (05.10.2025, 12:04)Schneemann schrieb: Dabei muss man dazu sagen, dass flächendeckende Überwachungen in britischen Städten stärker ausgeprägt sind und behördliche Reaktionen bei (zumindest kritikwürdigen) Aussagen oftmals harscher ausfallen als bei uns hierzulande - wobei wir ja gerne auch mal herumnörgeln (gerade auch bzgl. der sog. "sozialen Medien"), dass man bei uns in der Meinungsfreiheit eingeschränkt werden würde. Dass auf den britischen Inseln es teils noch rabiater gehandhabt wird, was Beleidigungen, Drohungen und Schmähungen angeht, hat der deutsche Michel bislang aber nicht so ganz bemerkt. Vor 20 Jahren hätte man sich noch in die "Speakers Corner" stellen können mit den Aussagen auf Social Media die in GB heute zu Verhaftungen führen. Von Aussagen über die Königsfamilie mal abgesehen. Allerdings ist die britische Gesellschaft wesentlich resilienter gegenüber solcher übergriffiger Politik. Da kann dann sogar schon mal das Zwei-Parteien-System flöten gehen. RE: Großbritannien - Nightwatch - 05.10.2025 In der Tat ist wohl die Aussicht, dass es bei den hoffentlich nicht erst in Jahren kommenden Neuwahlen einen radikalen Wechsel weg von Torries und Labour geht in guten Teilen mitverantwortlich dafür, dass der Deckel noch auf dem bedrohlich köchelnden Kessel bleibt. Eine Alleinregierung von Reform ist möglich und gleichzeitig wohl die allerletzte (Mini)Chance das Ruder nochmal herumzureißen. https://en.wikipedia.org/wiki/Opinion_polling_for_the_next_United_Kingdom_general_election |