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Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Druckversion

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RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Superkinger - 08.11.2020

https://www.dmkn.de/wp-content/uploads/2020/11/output1.pdf

hier eine schöne Zusammenfassung Überblick der ganzen Situation.


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Helios - 09.11.2020

In Anbetracht der Lage und der Positionierung eine berechtigte Forderung:

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-11/erdgasstreit-griechenland-tuerkei-ruestungsexporte-deutschland-u-boote-thyssen


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - lime - 09.11.2020

(09.11.2020, 11:20)Helios schrieb: In Anbetracht der Lage und der Positionierung eine berechtigte Forderung:

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-11/erdgasstreit-griechenland-tuerkei-ruestungsexporte-deutschland-u-boote-thyssen

Die U-Boote könnten wir selbst nutzen oder (teilweise) an die Griechen vermieten.


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Mondgesicht - 09.11.2020

Es ist illusorisch, diese Lieferung abbrechen zu können. Das ginge vielleicht, wenn sie auf deutschen Werften montiert würden.

Die Verträge sind nun leider einzuhalten. Das höchste der Gefühle dürfte sein, die Lieferung einiger wichtiger Komponenten zu verzögern oder - bei großer Eskalation - ganz zu unterlassen.


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - lime - 11.11.2020

Erdogan kündigt wohl "Befreiung" der Al-Aqsa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg an. Da frage ich mich wie er das bewerkstelligen möchte.
https://alle.vote/index.php/2020/07/12/nach-erdogans-drohungen-gegen-israel-alle-schlaegt-neue-buendnisse-vor/?fbclid=IwAR1Dpi7acwFBZKa0zvmFPZhXssEqMgezECiYcFRGtmUJRXDZ-rNz_DLMcw0


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Quintus Fabius - 12.11.2020

Die Sache läuft schon seit Jahren und gehört zum Standard des Neo-Osmanentums in der Türkei.

Um dem ganzen aber eine unverdächtigere Quelle ergänzend zur Seite zu stellen:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/al-aqsa-moschee-jerusalem-erdogan-tuerkei-1.5030238

Zitat:Türkische Islamisten haben sich der Kampagne schon vor Jahren angeschlossen und werden vom türkischen Staat und ihm nahestehenden Stiftungen unterstützt. Dass der in diesen Kreisen schon länger vernehmbare Ruf nach der "Befreiung der Al-Aqsa" nun auch vom türkischen Staatschef höchstpersönlich artikuliert wird, hat dieses Begehren zur offiziellen Staatsideologie erhoben.

Erdoğans Al-Aqsa-Parole wird denn auch über sämtliche Kanäle verbreitet. Schon am Tag der Umwidmung der Hagia Sophia prangte sie auf Plakaten, die von der staatsnahen "Türkischen Jugendstiftung" in verschiedenen Städten aufgestellt wurden. Die Aktivisten der Stiftung, in deren Aufsichtsrat Erdoğans Sohn Bilal sitzt, verteilten Süßigkeiten an Moscheebesucher und Passanten, die sie zur "Wiederauferstehung" der Hagia Sophia beglückwünschten - und zur baldigen "Befreiung der Al-Aqsa".

Zitat:Nun reisten vermehrt türkische Pilgergruppen dorthin, die vor dem Felsendom demonstrativ türkische Nationalfahnen und Poster mit Erdoğans Konterfei hochhielten. Auch Türken aus Deutschland schlossen sich dem an.

Die israelische Polizei reagierte prompt und untersagte den türkischen Touristen, auf dem Berg politische Symbole zu zeigen und den roten Fes, die osmanische Kopfbedeckung, zu tragen. Als belgisch-türkische Besucher sich dem Verbot widersetzten, wurden sie festgenommen und des Landes verwiesen. Aufsehen erregte im Sommer 2018 der Fall einer 80-köpfigen muslimischen Pilgergruppe aus der Türkei, der am Ben-Gurion-Flughafen die Einreise nach Israel verweigert wurde.

Dessen ungeachtet unterstützt Israel wiederum im aktuellen Konflikt zwischen Armenien und seinen Turk-Anliegern die zweitgenannten durch Waffenlieferungen.

Zitat:Bei der türkischen Al-Aqsa-Kampagne tut sich auch der ebenfalls in Istanbul ansässige Verein "Minber-i Aqsa" hervor - nur einer von einer wachsenden Zahl türkischer regierungsnaher Organisationen und Medieninitiativen, die sich für das islamische Jerusalem engagieren. Seit etwa drei Jahren versucht "Minber-i Aqsa" Rechtsgelehrte aus möglichst vielen islamischen Ländern für die türkische Kampagne zu gewinnen. Auf einer einschlägigen internationalen Konferenz in Istanbul im Sommer 2018 mit 400 Teilnehmern beschwor der Mufti der Stadt, Hasan Kamil Yilmaz, die Vision eines neuen Saladin, der das "usurpierte" Jerusalem bald befreien werde.



RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - I_Need_A_Medic - 13.11.2020

Viel Spaß wenn Erdogan mit Israel was machen will. Die machen die Türkei platt. Und dann kann man evtl. Istanbul in Konstantinopel umbenennen.


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Quintus Fabius - 14.11.2020

Ein interessanter Artikel über das demographische Problem Türken vs Kurden:

https://asiatimes.com/2016/05/turkeys-demographic-winter-and-erdogans-duplicity/

Zitat:By the early 2040s, most of Turkey’s young people will come from Kurdish-speaking homes.

Ist mir im Prinzip schon seit Jahren bekannt, aber hier mal mit exakten Zahlen und Daten. Wenn es so weiter geht hat die Türkei im Prinzip keine Zukunft da sie zwingend zerfallen wird, oder es in Völkermord und Bürgerkrieg enden wird, und dass noch zu unseren Lebzeiten.

Hab mich mehrfach mit ethnischen Türken darüber unterhalten und die Ansichten sind unisono: man wird / will die Kurden völkermorden und eliminieren. Zwiscchen Wollen und Können liegt natürlich noch ein gewisser Unterschied.


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Mike112 - 04.12.2020

https://anfdeutsch.com/aktuelles/scharfe-kritik-an-turkei-auf-nato-treffen-23140


Scharfe Kritik an Türkei auf NATO-Treffen

Berichte von der Videokonferenz der NATO-Außenminister sprechen von heftigen Konfrontationen zwischen den USA und der Türkei.

Das Eis, auf dem sich das Erdoğan-Regime bewegt, wird zunehmend dünner, dies ist deutlich am Ablauf der virtuellen Sitzung der NATO-Außenminister zu beobachten. Der noch amtierende US-Außenminister Mike Pompeo griff die Türkei auf der Videokonferenz scharf an und beschuldigte Ankara, Spannungen mit den NATO-Staaten im Mittelmeer geschürt und dem Kreml durch den Kauf des S-400-Raketenabwehrsystems, „ein Geschenk gemacht zu haben“. Auffällig ist, dass offensichtlich die Trump-Administration vor ihrem Abtritt sich noch von Erdoğan abzuwenden scheint und offene Kritik äußert, von der das Weiße Haus zuvor nichts wissen wollte. Mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte durch Joe Biden könnte sich die Lage für das Erdoğan-Regime kurzfristig weiter verschlechtern.

Türkei reagiert mit Schimpftirade

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu reagierte wie gewohnt mit Gegenbeschuldigungen und warf Pompeo vor, europäische Verbündete anzurufen und sie aufzufordern, sich gegen die Türkei zu verbünden, sich in regionalen Konflikten blind auf die Seite Griechenlands zu stellen und sich zu weigern, Ankara in den USA hergestellte Patriot-Flugabwehrsysteme zu verkaufen.


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - lime - 04.12.2020

(04.12.2020, 22:00)Mike112 schrieb: https://anfdeutsch.com/aktuelles/scharfe-kritik-an-turkei-auf-nato-treffen-23140
Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu reagierte wie gewohnt mit Gegenbeschuldigungen und warf Pompeo vor, europäische Verbündete anzurufen und sie aufzufordern, sich gegen die Türkei zu verbünden, sich in regionalen Konflikten blind auf die Seite Griechenlands zu stellen und sich zu weigern, Ankara in den USA hergestellte Patriot-Flugabwehrsysteme zu verkaufen.

Die Staaten die er jetzt plötzlich als Verbündete bezeichnet, werden doch innerhalb der Türkei von Scharfmachern schon lange als Feindstaaten betrachtet.


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Mike112 - 09.12.2020

https://www.mena-watch.com/zwischenfall-zwischen-aegyptischer-und-tuerkischer-marine/

Eine türkische Fregatte versuchte, die ägyptische Marine zu provozieren, indem sie während eines internationalen Manövers in die Gewässer des nordafrikanischen Staates einzudringen versuchte.

Der Vorfall ereignete sich zwischen einer ägyptischen Fregatte der Oliver Hazard Perry-Klasse und einer Fregatte der türkischen Marine. Konkret handelte es sich bei der türkischen Fregatte laut Open TV um das Schiff „Kemal Reis“, das im August bereits in einen Zwischenfall mit der griechischen Marine verwickelt war.

Die Kemal Reis versuchte, in das Übungsgelände im ägyptischen Meeresraum einzudringen. Dabei wurde sie ordnungsgemäß gewarnt, das Gebiet zu verlassen, weigerte sich jedoch, den Anweisungen zu folgen. Für das türkische Schiff unerwartet, ging die ägyptische Fregatte auf Kollisionskurs und hielt direkt auf die türkische Fregatte zu, woraufhin der türkische Kapitän sofort abdrehte und nicht mehr versuchte, sich dem Übungsgelände zu nähern.


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - lime - 09.12.2020

(09.12.2020, 21:58)Mike112 schrieb: https://www.mena-watch.com/zwischenfall-zwischen-aegyptischer-und-tuerkischer-marine/

Eine türkische Fregatte versuchte, die ägyptische Marine zu provozieren, indem sie während eines internationalen Manövers in die Gewässer des nordafrikanischen Staates einzudringen versuchte.

Der Vorfall ereignete sich zwischen einer ägyptischen Fregatte der Oliver Hazard Perry-Klasse und einer Fregatte der türkischen Marine. Konkret handelte es sich bei der türkischen Fregatte laut Open TV um das Schiff „Kemal Reis“, das im August bereits in einen Zwischenfall mit der griechischen Marine verwickelt war.

Die Kemal Reis versuchte, in das Übungsgelände im ägyptischen Meeresraum einzudringen. Dabei wurde sie ordnungsgemäß gewarnt, das Gebiet zu verlassen, weigerte sich jedoch, den Anweisungen zu folgen. Für das türkische Schiff unerwartet, ging die ägyptische Fregatte auf Kollisionskurs und hielt direkt auf die türkische Fregatte zu, woraufhin der türkische Kapitän sofort abdrehte und nicht mehr versuchte, sich dem Übungsgelände zu nähern.

Ägypter wissen halt wie man mit diesem Kulturkreis umgeht, im Gegensatz zum ständigen Appeasement der EU gegenüber der Türkei.


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Quintus Fabius - 13.12.2020

Na ja, die Griechen haben schon türkische Kriegsschiffe dann auch tatsächlich gerammt.


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Mondgesicht - 13.12.2020

Geht los wegen der dt. U-Boote:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/tuerkei-fdp-aussenpolitiker-bijan-djir-sarai-gegen-u-boot-lieferungen-a-257895d4-7e95-4211-a55b-cb9241b4135b


RE: Türkei gegen den Rest (Mittelmeer) - Mike112 - 14.12.2020

https://www.welt.de/politik/ausland/article222508480/USA-verhaengen-Sanktionen-gegen-Tuerkei-wegen-russischem-Raketensystem.html


Seit langem warnen die USA die Türkei vor dem Einsatz des russischen S-400-Raketenabwehrsystems. Die Regierung in Ankara hat das ignoriert – und wird von Washington nun dafür abgestraft.

Wegen des Einsatzes des russischen Raketenabwehrsystems S-400 verhängen die USA Sanktionen gegen den Nato-Bündnispartner Türkei. US-Außenminister Mike Pompeo teilte am Montag in Washington mit, Strafmaßnahmen würden gegen das Direktorat der Verteidigungsindustrie (SSB) verhängt.

Das Direktorat ist dem Amt von Präsident Recep Tayyip Erdogan unterstellt. Die Sanktionen beinhalteten ein Verbot aller US-Exportlizenzen und -genehmigungen für SSB, teilte Pompeo mit.