![]() |
|
Irak - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Irak (/showthread.php?tid=4) Seiten:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
303
|
Re: Irak - Shahab3 - 17.12.2013 Ja, die "Schweinezucht" ist mir blöderweise im Ärger rausgerutscht. Sorry, dafür in Richtung Forum. Diese Banden sind aber tatsächlich schon von Kindesbein an gezielt zu dem herangezüchtet worden, was sie heute tun. Daher kam diese Wortfindung zu stande. Ich möchte nochmal deutlich klarstellen, dass ich mich nicht auf sunnitische Muslime beziehe und die beteiligten Mörderbanden auch nicht ansatzweise als Muslime betrachten kann. Jeder Muslim sollte sich zu zutiefst schämen, wenn er diese hirnlosen Fanatiker als seine Glaubensbrüder bezeichnet. Niemand, der auch nur über einen Hauch von religiöser Ethik verfügt, tötet gezielt Zivilisten. Der ganz neue Trend sind ja inzwischen Bomben vor Schulen. Das ist einfach nur noch krank, pervers und sonst gar nichts. Im Rahmen der Seriösität des Forums verstehe ich Dein Ausbremsen sehr gut, aber ansonsten sehe ich keinen Grund diese besagten Personenkreise auch nur ansatzweise in Schutz zu nehmen. Re: Irak - Schneemann - 17.12.2013 @OT Zitat:Ja, die "Schweinezucht" ist mir blöderweise im Ärger rausgerutscht. Sorry, dafür in Richtung ForumIst angekommen. Einfach nur ab und an mal bitte ein wenig auf die Ausdrucksweise achten. Hinsichtlich der restlichen Ausführungen zum Themenkomplex kann ich indessen zustimmen bzw. ich sehe den verbrecherischen, terroristischen und menschenverachtenden Aspekt hinsichtlich al Qaida-naher oder salafistischer Terrorgruppen hierbei sehr wohl ebenso. Schneemann. Re: Irak - Shahab3 - 19.12.2013 Zitat:19 December 2013 Last updated at 17:25 GMT<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-25449793">http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-25449793</a><!-- m --> Re: Irak - Erich - 28.12.2013 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/irak-alwani100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/irak-alwani100.html</a><!-- m --> Zitat:Gewalt im Irak Re: Irak - Shahab3 - 31.12.2013 Die Iraker haben es auch nach dem Ende der Herrschaft des Saddam Clans nicht geschafft, den evolutionären Schritt von einer Stammes- in eine Staatskultur zu vollführen. Die amerikanische Strategie, die Stämme während der Besatzungszeit zu stärken und ihnen Geld, Waffen und Autorität in Konkurrenz zu Bagdad zu verschaffen war diesbezüglich fatal für die zukünftige Entwicklung des Landes. Man hat von Nationbuilding gesprochen, aber damit exakt das Gegenteil getan. Hinderlich sind im Irak grunsaätzlich einerseits die nach Autonomie strebenden Kurden, die nicht bereit sind ihre gewaltigen Öleinnahmen mit dem Rest des Landes zum Zwecke des gemeinsamen Wiedeaufbaus und Wohlstandes zu teilen. Noch sehr viel bedenklicher sind die sunnitischen Westprovinzen um Anbar, wo man als Staatsmacht offenbar nur sichtbar werden kann(!) und gewissen Einfluss (geschweige denn Kontrolle) ausüben kann, in dem man die Stammestrukturen entweder gewaltsam überzeugt und bestenfalls zerschlägt, oder indem man die Häuptlinge der Clans mit Geld überschüttet und sich damit abfindet, dass Regionalfürsten-Familien eine Region nach ihren Vorstellungen beherrschen. Ebenso fatal war demzufolge die Inaktivität Bagdads gegenüber diesen staatsfeindlichen Strukturen. President Maliki tut nämlich weder das eine noch das andere und das wird ihn über kurz oder lang den Kopf kosten. Er ist bereits annähernd bedeutungslos und das alleine verlängert seine Lebenserwartung. Die Zeichen mehren sich, dass der Irak als Kunststaat gescheitert ist und Bagdad die Kontrolle über den Rest des Landes vollständig verliert. Zitat:Iraq PM orders army to leave Anbar after deadly clashes<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/2013/12/31/342982/iraq-pm-orders-army-to-leave-anbar/">http://presstv.com/detail/2013/12/31/34 ... ave-anbar/</a><!-- m --> Irak ist aus Bagdad heraus nicht zu regieren. Ein Zerfall des Landes ist absehbar und ein irakischer Staat wird das Jahr 2020 vermutlich nicht erleben. Re: Irak - Erich - 31.12.2013 momentan zeichnet sich eher ab, dass die schiitische Regierungen in Teheran und Bagdad mit den Kurden und Assad gegen die von der Türkei unterstützte sunnitische Rebellion in Syrien kooperieren; Re: Irak - Erich - 02.01.2014 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/4063476/islamistische-rebellen-auf-dem-vormarsch.html">http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Polit ... arsch.html</a><!-- m --> Zitat:02.01.2014 | 11:53 Uhr Re: Irak - Shahab3 - 02.01.2014 Zitat:Wed Jan 01, 2014 6:29<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13921011000985">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 1011000985</a><!-- m --> Re: Irak - Shahab3 - 02.01.2014 Shahab3 schrieb:Noch sehr viel bedenklicher sind die sunnitischen Westprovinzen um Anbar, wo man als Staatsmacht offenbar nur sichtbar werden kann(!) und gewissen Einfluss (geschweige denn Kontrolle) ausüben kann, in dem man die Stammestrukturen entweder gewaltsam überzeugt und bestenfalls zerschlägt, oder indem man die Häuptlinge der Clans mit Geld überschüttet und sich damit abfindet, dass Regionalfürsten-Familien eine Region nach ihren Vorstellungen beherrschen. Zitat:Chaos im Irak: Terroristen patrouillieren durch die Straßen Falludschas<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/chaos-im-irak-terroristen-patrouillieren-durch-falludscha-a-941508.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/c ... 41508.html</a><!-- m --> Re: Irak - Shahab3 - 03.01.2014 Zitat:Fri Jan 3, 2014 2:32PM GMT<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/2014/01/03/343490/iraqi-forces-clear-more-areas-in-fallujah/">http://presstv.com/detail/2014/01/03/34 ... -fallujah/</a><!-- m --> Re: Irak - Erich - 03.01.2014 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/irak-sicherheitskraefte-draengen-dschihadisten-zurueck-12736627.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 36627.html</a><!-- m --> Zitat:Sicherheitskräfte drängen Dschihadisten zurück<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/konflikt-zwischen-schiiten-und-sunniten-erbitterte-kaempfe-erschuettern-den-westen-iraks-1.1855929">http://www.sueddeutsche.de/politik/konf ... -1.1855929</a><!-- m --> Zitat:3. Januar 2014 18:20<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.ria.ru/politics/20140104/267592323.html">http://de.ria.ru/politics/20140104/267592323.html</a><!-- m --> Zitat:Dschihad-Kämpfer erobern Stadt Falludscha in Irakdiese Rebellen kommen nicht aus dem Irak, sondern wohl aus Syrien - das sind (der Verdacht drängt sich auf) wohl auch diejenigen, die dort von Saudi-Arabien gesponsert werden. Shahab3 schrieb:Die Iraker haben es auch nach dem Ende der Herrschaft des Saddam Clans nicht geschafft, den evolutionären Schritt von einer Stammes- in eine Staatskultur zu vollführen.dann würdest Du auch das ehemalige Jugoslawien als Stammeskultur bezeichnen? Auch Jugoslawien ist an seinen inneren (religiösen) Gegensätzen auseinander gebrochen. Und findet sich nun doch zunehmend auf dem Weg in die EU - mit jeweils selbstständigen Staaten, deren Beziehungen untereinander sich langsam normalisieren. Warum sollte etwas ähnliches nicht auch für Syrien (und den Irak) gelten - aber das ist dann ein anderer Thread. Re: Irak - Shahab3 - 04.01.2014 Ich vermute, dass Familenclans durchaus eine hohe Bedeutung im Balkan haben. Die in Teilen des Irak dominierende Stammeskultur ist aber vermutlich nicht vergleichbar und in ihrer Auswirkung auf das politische und private Leben erheblich präsenter. Im Irak, insbesondere in den Westprovinzen, werden ganze Ortschaften/Landstriche von einem Stamm/Clan kontrolliert. Damit meine ich, dass die eigentlichen Staatsgewalten durch die Stammesführung ausgeübt werden. Ich kenne mich im Balkan so gar nicht aus, aber ich vermute einfach mal, dass das dort nicht so extrem ist bzw sich auf kriminelle/mafiöse Strukturen reduziert. Im Irak stehen sie tatsächlich in Konkurrenz zur Staatsgewalt und stellen damit ein großes Hindernis beim "Nation Building" dar. Das "jüngst" in Afghanistan praktizierte Konzept, Staatsregierungen aus Stammesvertretern zusammen zu setzen, entstammt vom Ansatz der britischen und französischen Kolonialphase und hat nirgendwo funktioniert. Das sind konträre Strukturen. Glücklicherweise bedrohen im Irak die eingesickerten Salafisten nun die Stammes-Strukturen, so dass die Stämme hier auf Seiten der Regierung aktiv wurden. Der irakische Staat und seine Sicherheitsorgane sind vermutlich viel zu schwach, sich gegen deratige äußere Faktoren zu verteidigen. Ein weiteres Problem mit den Stämmen ist, dass ihnen der Staat nichts bedeutet und sie notfalls opportunistisch agieren. Sie sind so lange loyal zur Regierung, so lange sie selbst davon profitieren. Das kann sich innerhalb weniger Tage um 180 Grad ändern. ------------ Edit: Rebellen der Gruppe Islamic State of Iraq and the Levant (ISIL) haben inzwischen die volle Kontrolle über Falludscha übernommen. Die Offensive der irakischen Armee ist verpufft. Re: Irak - Erich - 05.01.2014 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/55-aufstaendische-getoetet-1.18214820">http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.18214820</a><!-- m --> Zitat:55 Aufständische getötetAchtung - bei der NZZ ist nur eine beschränkte Anzahl von kostenfreien Aufrufen pro Monat möglich <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/irak1066.html">http://www.tagesschau.de/ausland/irak1066.html</a><!-- m --> Zitat:Gewalt im IrakHier zeichnet sich wohl ab, dass sich die syrische und irakische Regierung gemeinsam gegen die wahabitischen Al-Quaida stellen. Re: Irak - Erich - 06.01.2014 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/irak1072.html">http://www.tagesschau.de/ausland/irak1072.html</a><!-- m --> Zitat:Aufruf von Ministerpräsident Malikider Irak kann in der bestehenden Form der kolonialen Grenzen nicht zur Ruhe kommen; die Minimallösung zur Beendigung des Konflikts ist eine Kantonisierung mit möglichst viel innerer Autonomie der ethnisch und religiös unterschiedlichen Landesteile. Wenn das nicht reicht, wird der Irak zerfallen - in einen kuridschen Norden, einen sunnitisch-arabischen Westen und einen schiitisch-arabischen Süden. Diese unterschiedlichen Landesteile würden dann auch eine Pufferzone, eine Übergangsregion zwischen dem Iran und Saudi-Arabien bilden. Re: Irak - Shahab3 - 06.01.2014 Zitat:der Irak kann in der bestehenden Form der kolonialen Grenzen nicht zur Ruhe kommen; Das ist Unfung, bzw nicht das Problem. Auf dem Boden des heutigen Irak gab es schon lange niht mehr so viel regionale Autonomie und religiöse Freiheiten wie heute. In Anbar und bei den Serien von Bombenanschlägen haben wir es nicht mit einem Volksaufstand einfacher Sunniten zu tun, die sich (warum überhaupt?) benachteiligt fühlen. Das aktuelle Problem sind die Salafisten unter der Flagge von ISIL/ISIS, Al-Nusrah, Al-Kaida und Konsorten. Das sind international denkende Ideologen, keine die nationalstaatliche Probleme beackern. Sie sind diejenigen die im Irak die Bomben legen und nun Falluja kontrollieren. Das sind auch diejenigen die in Syrien die Massenhinrichtungen und Vertreibungen von Christen und Alawiten zu verantworten haben. Im Gegensatz zu den Taliban, die regional sesshaft und politisch integrierbar sind, ist das Problem mit ISIL und Co. tatsächlich nicht politisch lösbar! Die Salafisten nisten sich in jeden Staat von Zentralafrika bis Ostasien ein, der halbwegs labil und anfällig ist. Sie müssen also nahhaltig bekämpft werden. Einen anderen Weg gibt es nicht. Dann kann man auch darüber nachdenken, wie man die tatsächlichen Probleme der labilen Staaten individuel lösen kann. |